16. KAPITEL
Während Chelsea versuchte, nach außen so ruhig und gefasst wie möglich zu wirken, zitterte sie innerlich so sehr, dass sie einen Augenblick lang glaubte, ihr könnte schlecht werden.
Sie wusste, dass sie sich, um es mit Francis Flotleys Worten auszudrücken, abscheulich verhielt. Sie hatte ausgetrickst und geschmeichelt und unter Druck gesetzt und alles getan, was ihr einfiel, um an der Rettung von Beaus Bruder beteiligt sein zu dürfen.
Sie hatte es tun müssen. Die Vorstellung, dass Beau ohne sie ging, verletzt wurde oder Schlimmeres, war einfach zu viel für sie. Das durfte sie natürlich nicht zugeben, denn dann hätte er höchstens eingewendet, dass Männer Frauen beschützten und nicht umgekehrt. Als wären Frauen hilflose, zimperliche, hysterische Wesen, die beim Anblick eines einzigen Tropfen Blutes in Ohnmacht fielen. Und als könnten Frauen zufrieden zu Hause sitzen und sticken, ohne zu fürchten, dass etwas Schreckliches passiert.
Männer konnten so begriffsstutzig sein.
Sollte er eben denken, sie würde immer nur fordern, sich einmischen und sogar regelrecht hinterhältig sein. Solange sie mitkommen durfte und dafür sorgen konnte, dass er keine heldenhafte Dummheit beging.
„Oh, sieh nur“, sagte sie und zupfte an Beaus Ärmel, als sie die kleine Eingangshalle des Hotels betraten, das unscheinbar wirkte, wenn man nicht gerade mehrere Tage in bedeutend schlechteren Gasthäusern verbracht hatte. Wenn es so war, konnte diese Eingangshalle mit der des Poultney in London mithalten. „Da ist Puck. Dort drüben. Sieht er nicht gut aus!“
Puck musste sie gehört haben, denn er wandte den Kopf und ließ dann den Mann, der mit ihm gesprochen hatte, einfach stehen und kam mit ausgebreiteten Armen – fast, als wollte er sie vor dem Blick des anderen Mannes schützen – auf sie und Beau zu und rief: „Mrs Claridge! Mr Claridge! Welche Freude, Sie beide zu sehen!“
Er ergriff Chelseas Hände und überraschte sie, indem er erst neben ihrem rechten Ohr die Luft küsste, dann neben ihrem linken … wo er lange genug verhielt, um zu flüstern: „Nichts wie raus hier! Folgen Sie Beau. Der Mann dort hat mich bereits wissen lassen, dass er ihn kennt.“
Chelsea reagierte schnell, nachdem sie sah, dass Beau schon vorangegangen war und wohlweislich das Gesicht abgewandt hielt, bis sie zurück auf der Straße waren.
„Verdammt noch mal, Beau“, schimpfte Puck, als sie den Weg entlangeilten, „warum steigst du nicht einfach auf einen Stuhl und meldest dich an? Wo ist die scheußliche Verkleidung, die du vorhin getragen hast? Da hast du ausgesehen wie der Tod auf Socken, aber immerhin hat kein Mensch sich nach dir umgedreht.“
„Vergiss es. Wieso ist Carstairs in Gateshead?“
Puck schüttelte seufzend den Kopf. „Glaubst du wirklich, mein Interesse hätte gereicht, um ihn zu fragen? Wirklich, Beau, wer fragt schon, was er hier will? Ganz gleich, wo der Mann auftaucht, ein Langweiler ist er immer. Die Frage ist aber, was wollt ihr hier? Ich dachte, Chelsea sollte im Verborgenen bleiben. Wenn du immer wieder die Regeln änderst, solltest du deinen Bruder wenigstens informieren. Übrigens, wohin gehen wir?“
„Ins The Crown, um Ihren Bruder Jack zu retten“, antwortete Chelsea, die beinahe rennen musste, um mit den beiden Männern Schritt zu halten. Beau sah aus, als hätte er eine Kiefersperre. „Es gibt zwei Kronen, wir müssen also das richtige Gasthaus finden. Dort wohnt Ihr Bruder, und er soll ermordet werden.“
Chelsea war der Meinung, es sei an ihr, Puck aufzuklären. Der zuckte nicht mit der Wimper und meinte nur: „Na, ist das nicht typisch für Black Jack? Er liebt die Aufregung, wie? Beau? Hast du meiner neuen Schwester erklärt, dass Black Jack nie ermordet wird? Ich kann es mir eher umgekehrt vorstellen. Vielleicht müssen wir jemanden vor ihm retten? Gleich am Ende der nächsten Straße gibt es ein Gasthaus namens The Crown and Harp“, ergänzte er, und die beiden Männer liefen noch schneller.
Chelsea geriet rasch außer Atem. „Wollen Sie nicht wissen, warum?“, fragte sie Puck. „Warum er ermordet werden soll?“
„Nein, danke, ich glaube nicht“, erwiderte Puck. „Beau? Wie es aussieht, bin ich im Nachteil, denn ich habe meine Kleidung auf ein spätes Abendessen, nicht auf eine Prügelei abgestimmt. Hast du vielleicht eine Waffe für mich?“
Beau warf den Reitumhang zurück, unter dem er die Waffen verbarg, griff in seinen Hosenbund, zog eine der beiden dort untergebrachten Pistolen heraus und reichte sie wortlos seinem Bruder.
Puck schob die Waffe in seinen Hosenbund, „Tja, das ruiniert den Sitz meiner Weste, wie? Hattest du denn nichts Kleineres zur Hand? Schade.“
Was war in die beiden Männer gefahren? Einer schwieg wie die Sphinx, der andere schien besorgter um sein Erscheinungsbild zu sein als wegen der Gefahr. „Es interessiert mich nicht, ob du es wissen willst oder nicht, ich sage es dir trotzdem. Er hat sich mit den Franzosen eingelassen, Puck.“
„Jack? Tatsächlich? Warum um alles in der Welt?“
„Die Einzelheiten kennen wir nicht“, sagte Chelsea. Direkt vor ihnen sah sie das Schild des Gasthauses. „Aber ich vermute, er hat ein paar sehr böse Männer als Hilfe zur Befreiung Bonapartes engagiert.“
„Nein, das kann nicht sein. Das gab es schon einmal, erinnern Sie sich? Warum dann ein zweites Mal? Ein Mann könnte doch sicher eine interessantere Beschäftigung finden.“
„Gut“, pflichtete Chelsea ihm bei. „Aber was dann?“
„Aber was dann? Mal sehen. Im Grunde gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Nicht jeder in Frankreich ist glücklich mit der neuen Regierung, und es gibt wohl noch viele Hühnchen zu rupfen, sozusagen. Deshalb tippe ich auf eine Art Putsch. Nichts geht über einen guten Regierungsumsturz alle paar Jahre. Märsche durch die Straßen für aussichtslose Sachen, Barrikaden bauen, Farben tragen, patriotische Lieder singen, hier und da jemanden an einem Laternenmast aufhängen. Das lieben die Franzosen. Und ich glaube wirklich, wir Engländer haben ihnen im Lauf der Jahre ein, zwei Mal geholfen und ihnen unter die Nase gerieben, wie unglücklich und unterdrückt sie in ihrem Land sind und dass kein Grund besteht, böse auf uns zu sein. Vive la France, maison des idiots.“
„Sei still“, mahnte Beau, nahm Chelsea beim Ellenbogen und führte sie zum Eingang des Gasthauses. „Überlass mir das Reden.“
„Er ist heute Abend ein bisschen verdrießlich, nicht wahr? Leider neigen wir alle drei dazu, hin und wieder Launen zu haben. Das liegt den Blackthorns wohl im Blut. Ich hoffe sehr, dass er Sie gut behandelt hat. Trotz seines hohen Alters bezweifle ich, dass er viel Erfahrung mit Frauen hat. Lassen Sie mich richtigstellen: mit kultivierten Frauen“, flüsterte Puck Chelsea ins Ohr, als sie in der Eingangshalle zurückblieben und Beau auf den dicken Wirt zuging.
„Meinen Sie das ernst?“, flüsterte sie zurück. Ihr Magen machte ihr immer noch gehörig zu schaffen.
„Ich meine selten etwas ernst. Ich kann mich nicht erinnern, wann das zuletzt von mir verlangt wurde. Mal sehen. Da war dieser Abend, als der Comte frühzeitig von … Nein, das habe ich mit erstaunlichem Geschick gehandhabt. Also nein, ich erinnere mich nicht. Ah, da kommt Beau und macht immerhin ein annähernd zufriedenes Gesicht. Gott sei Dank.“
„Aller guten Dinge ist eins. Er ist hier“, berichtete er leise. „Und soweit der Wirt informiert ist, hält Jack sich allein in seinem Zimmer auf. Das erspart uns Zeit, die wir nicht im Überfluss haben. Und jetzt raus hier.“
Puck öffnete den Mund, wahrscheinlich, um eine Frage zu stellen, doch die hätte er an Beaus Rücken richten müssen, denn der Mann war bereits auf dem Weg zur Tür und ließ Puck und Chelsea keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
Draußen strebte er schnell dem Ende des Gebäudes zu und drückte sich in den Schatten. Wieder blieb den anderen beiden nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Chelsea hätte ihm gern seine Unhöflichkeit vorgeworfen, doch sie war ziemlich sicher, dass er im Augenblick keinen Sinn für Humor aufbrachte. Der Zorn strömte ihm sozusagen aus allen Poren.
Endlich ergriff Beau das Wort und berichtete Puck knapp, worum es ging und welchen Plan Chelsea sich ausgedacht hatte. Sie würden hier warten, verborgen in der Dunkelheit, bis die beiden Männer The Crown and Harp betraten. Dann würden sie noch eine volle Minute warten, bevor sie hinein- und nach oben gingen, wo Chelsea an die Tür klopfen und um Einlass bitten würde.
„Ich gebe mich als Dienstmädchen aus, das frische Handtücher bringt“, erklärte sie Puck, nicht ohne Stolz, denn es war ihre Idee gewesen. „Wenn sich die Tür dann öffnet, trete ich zurück, und Sie und Beau stürmen ins Zimmer und befreien Ihren Bruder heroisch aus der drohenden Gefahr. Das heißt, ihr rettet ihn.“
„Das wird ein Spaß. Ich wollte schon immer heroisch sein“, sagte Puck. „Aber lasst mich überlegen. Wenn er nun keine frischen Handtücher will? Vielleicht sollten Sie ihm etwas anbieten, was nur wenige Männer je ablehnen würden.“
Chelsea nickte. „Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Wissen Sie, in dem Gasthaus, in dem wir heute übernachten, haben gefallene Mädchen gewohnt. Ich glaube, sie sind dort eingekehrt, um … hm, um die Reisenden zu unterhalten.“
„Tatsächlich? Ich gerate immer in die falschen Unterkünfte.“
„Puck“, sagte Beau drohend.
„Nein, nein, ich bin ja ernst. Also wirklich, Beau. Entschuldigen Sie, lieber Herr“, sagte er mit bemerkenswert weiblicher Stimme, „aber ich dachte, während Sie fleißig Ihr Land verraten, möchten Sie sich vielleicht einen Augenblick Zeit nehmen, um sich baden und auf Vordermann bringen zu lassen.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, entschuldige, ich weiß ja, dass du überstürzt planen musstest, aber ich glaube nicht, dass das funktioniert. Außerdem wissen wir, dass Jack allein ist und dass wir vor den Schurken angekommen sind. Warum gehen wir nicht einfach kurz rein und warnen ihn? Das wäre schön unkompliziert. Im Grunde brauchst du mich dazu gar nicht, außer damit ich mir den Kopf über eine bessere Lösung zerbreche. Ich hatte ein dickes Schweinekotelett bestellt und mich sehr darauf gefreut.“
Chelsea legte Beau die Hand an die Brust, als er, Mordlust in den Augen, einen Schritt auf Puck zu machte. „Er hat recht, Oliver. Warum gehen wir nicht einfach hinauf und warnen deinen Bruder?“
„Weil, ihr zwei Einfaltspinsel, immer noch die Chance besteht, wenn auch eine sehr geringe, dass Jack für die Krone arbeitet und nicht gegen sie.“
Chelsea verstand ein paar Sekunden lang die Welt nicht mehr, als sie versuchte, sich vorzustellen, dass Jack Blackthorn für das Gasthaus arbeitete, das ja ebenfalls Krone hieß. „Ach, du meinst für die Regierung“, sagte sie, bevor sie sich bremsen konnte. „Das wusste ich.“
„Wussten Sie nicht“, zog Puck sie mit leiser Stimme auf. „Ich will ja nicht zu sehr ins Detail gehen, Beau, aber dass unser Bruder für jemanden arbeiten soll, sei es Freund oder Feind, das erscheint mir wenig glaubwürdig. Mama hat mir im Vertrauen erzählt, dass er immer noch jede finanzielle Unterstützung ablehnt. Sie macht sich größte Sorgen, dass er sich schändlichen Beschäftigungen zugewandt haben könnte.“
„Karten. Ich glaube, er ist ein Spieler“, erklärte Beau, ohne den Stallhof aus den Augen zu lassen. „Aber vielleicht ist er auch noch mehr. Herrgott, ich habe immer gehofft, dass er mehr ist. Wie auch immer, ich will diese beiden Möchtegern-Mörder nicht ungeschoren davonkommen lassen – nicht wenn Jack ihnen womöglich eine Falle gestellt hat.“
„Das ist sehr lieb von dir, Oliver“, sagte Chelsea freundlich, tätschelte kurz seine Brust und ließ die Hand sinken. „Wir alle möchten gern besser über unsere Verwandten denken, als sie fast immer sind. Ich habe auch einmal gehofft, Thomas könnte Verstand entwickeln und Madelyn ein Gewissen, aber daraus ist nichts geworden.“
Beau lachte hart auf, fasste sich aber gleich wieder. „Hier stehe ich in einer dunklen Gasse in einer Pfütze, mit einem Idioten in Sorge um seinen Magen und einer Frau, die mich für einen bedauerlichen Jammerlappen hält, warte darauf, dass sich zwei Mörder mit meinem anderen Bruder treffen, der hoffentlich kein Verräter ist, und frage mich, was ich verbrochen habe, um hier sein zu müssen.“
Chelsea sah ihn böse an. „Es muss ein grauenhaftes Verbrechen gewesen sein. Weißt du, du bist undankbar. Wir stehen hier mit dir. Und ich kenne deinen Bruder nicht einmal. Das ist ziemlich viel verlangt. Finden Sie nicht, Puck?“
„Viel verlangt? Du hast gebettelt – Puck, verdammt noch mal, hör auf!“
Puck lehnte an der Backsteinmauer des Gasthauses, hielt sich den Bauch und lachte lautlos. Doch dann straffte er sich und wies in den Stallhof. „Sind die zwei dort eure Mörder?“
Chelsea trat einen Schritt vor und spähte um die Hausecke. Beau packte sie um die Taille, hob sie hoch und zerrte sie zurück in die Dunkelheit. „Oliver, lass mich los! Und ja. Das sind sie. Ich fürchte, wir müssen uns an meinen, Pucks Meinung nach schrecklichen Plan halten. Eine Minute, hast du gesagt. Wir sollten zählen. Eins, zwei …“
„Liebst du sie nicht über alles, Oliver? Gott weiß, ich tu’s. Ihr habt bestimmt einen Heidenspaß beim Durchbrennen, während ich euch nur ständig in dieser verdammten Kutsche folgen und hinter euch aufräumen darf.“
Chelsea senkte den Kopf und lächelte auf ihre Stiefelspitzen hinab. Beau sollte nicht sehen, wie lustig sie die ganze Sache inzwischen fand. Sie spürte förmlich die Anspannung, die von ihm ausging. Er war so lieb …
„Gut, bringen wir es hinter uns“, sagte er, nahm Chelsea bei der Hand und führte sie zum Eingang des Gasthauses. „Vergiss nicht, du klopfst, fragst, ob sie Handtücher brauchen, und ziehst dich dann auf der Stelle bis zum Ende des Flurs zurück. Ich meine es ernst, Chelsea. Hast du verstanden?“
„Wie sollte ich meinen eigenen Plan vergessen? Und wir meinen es auch ernst, nicht wahr, Puck? Es ist nur so ein tolles Abenteuer. Gewissermaßen“, schloss sie kleinlaut, denn Beau sah wirklich ziemlich beklommen aus.
Im Gasthaus strebten sie geradewegs der Treppe zu, doch der Wirt hielt sie zurück.
„Moment mal, wohin wollen Sie? Sie können nicht einfach hereinkommen und nach oben laufen. Sie müssen bezahlen, sich ins Buch eintragen.“
Beau blieb stehen, wandte sich nach links. Funkelte den Mann böse an.
„Oh ja, My Lord, schon gut“, sagte der Wirt hastig und zog das Meldebuch über den Tresen zurück. „Das erledigen Sie dann später, nicht wahr, Sir?“ Dann machte er auf dem Absatz kehrt und watschelte eilig in Richtung Schankraum.
„Gut gemacht“, flüsterte Chelsea, als sie die Treppe hinaufstiegen. „So ungern ich mir einen solchen Blick von dir einhandeln möchte, muss ich doch fragen: Wissen wir, wohin wir wollen?“
„Zimmer 3 B“, antwortete er und stieg eine weitere, engere Treppe hinauf. Puck folgte mit ein wenig Abstand, denn er hatte rasch noch einen Apfel aus der Schale auf dem Tresen stibitzt.
„Ich habe mein Abendessen versäumt, schon vergessen?“, fragte er, als sie im zweiten Stock angelangt waren und Beau ihn mit dem inzwischen halb aufgegessenen Apfel sah, was ihn wieder zu einem bösen Blick veranlasste. „Keine Sorge. Du kannst den Mann bezahlen, wenn wir gehen.“
Chelsea wusste vom Hörensagen, dass Gefühle manchmal höchst sonderbar zum Ausdruck kommen. Angst, selbst Trauer, kann einen Menschen in hysterisches Gelächter ausbrechen lassen, während andere Menschen vor lauter Glück Tränen vergießen. Sie erinnerte sich sogar an ein Zitat des Essayisten Charles Lamb, in dem er erklärt, dass schreckliche Dinge ihn häufig zum Lachen brächten und er sich einmal auf einem Begräbnis schrecklich danebenbenommen habe. Sie hatte sich oft gefragt, was das bedeutete, glaubte es jetzt aber zu begreifen. Entweder man lachte oder man weinte.
Sie hoffte inständig, dass ihnen kein Begräbnis bevorstand. Doch Chelsea verstand Mr Lamb vollkommen. Denn so schrecklich dieser Moment auch sein mochte, und auch wenn der nächste Moment noch schrecklicher würde, zu sehen, wie Puck seinen Apfel aß, erschien ihr so lustig, dass sie sich beherrschen musste, um sich nicht lachend am Boden zu wälzen, bis sie Bauchschmerzen bekam.
Irgendwie riss sie sich zusammen und folgte Beau den Flur entlang, bis sie vor der Tür stehen blieben, auf der mit Kreide 3 B geschrieben war, dazu noch ein paar Wörter, die sie vorgab nicht entziffern zu können.
Beau nickte knapp, und sie hob die Hand, ballte sie zur Faust und zögerte. Jetzt würde sie ihm zeigen, was in ihr steckte. Sie hatte schließlich nicht ihr ganzes Leben umringt von Dienstboten jeder Art und Klasse verbracht, ohne das eine oder andere zu lernen.
Sie klopfte drei Mal an die Tür.
„Frische Handtücher für die Nachtwäsche, der Herr“, rief sie, wandte sich um und lächelte Beau triumphierend an.
Mit Daumen und Zeigefinger massierte er sich die Nasenwurzel, schloss kurz die Augen und verzog gequält das Gesicht.
„Ich brauche keine, vielen Dank“, ertönte eine Stimme hinter der Tür.
Jack? fragte Puck ihn lautlos und zuckte die Achseln.
Beau nickte. Chelsea war verblüfft. Sahen die Brüder sich so selten, dass Puck nicht einmal Jacks Stimme eindeutig erkannte? Innerlich seufzte sie. Wenn sie doch das Gleiche über Thomas sagen könnte.
Beau packte sie am Ellenbogen, als wollte er sie von der Tür fortziehen, doch Chelsea war nicht bereit, schon vor der ersten Hürde aufzugeben. Sie klopfte noch einmal.
„Ich frage nicht, My Lord, ich sage Bescheid. Ich hab keine Lust, runterzugehen zu diesem dicken Tollpatsch und mir die Ohren langziehen zu lassen, weil ich meine Arbeit nicht getan habe. Sagt der Mann, ich soll Handtücher nach 3 B bringen, bringe ich Handtücher nach 3 B. Nichts Tolles, aber immerhin sauber. Und jetzt machen Sie auf!“
Puck, den Apfel zwischen den Zähnen, applaudierte lautlos, und sie knickste höflich, schnappte dann aber nach Luft, als er sie unvermittelt am Arm packte und sie den Flur entlangschubste, als Schritte hörbar wurden, die sich der Tür näherten.
Sie drückte sich rücklings an die Wand und sah zu, wie die beiden Männer, plötzlich entsicherte Pistolen in den Händen, auf das Geräusch der Türentriegelung warteten. Beau versetzte der Tür einen gewaltigen Tritt, sodass sie die Person auf der anderen Seite mit voller Wucht traf, und stürmte ins Zimmer.
Ein dumpfes Geräusch war zu hören, ein lauter Fluch, gefolgt von weiteren Flüchen, viel Geschrei und dann Stille.
Chelsea hielt sich die Ohren zu, für den Fall, dass doch noch eine Pistole abgefeuert wurde oder jemand noch einmal dieses Wort sagte. Sie schloss halb die Augen, weil sie nicht wusste, ob sie wirklich sehen wollte, was sie doch unbedingt sehen wollte, und strebte dem Zimmer zu.
Was sie erblickte, als sie eintrat, war: ein entschieden hübscheres Zimmer als alle, in denen sie in den vergangenen paar Tagen geschlafen hatte; die beiden Männer, denen sie im Flur ihres Gasthauses begegnet war, mit erhobenen Händen und vor unterdrückter Wut düsteren Mienen; Beau, der seine Pistole auf die beiden Männer richtete; Puck, der lässig an einem Tisch lehnte und seinen Apfel aufaß … und der schönste, umwerfendste Mann, den sie je gesehen hatte.
Und höchstwahrscheinlich der wütendste.
Jack Blackthorn war groß, größer noch als Beau. Es war nicht zu übersehen, dass die drei Männer Brüder waren, Augen und Kinn waren ziemlich ähnlich. Doch damit endeten die Gemeinsamkeiten auch schon.
Beau und Puck waren blond, Jack dagegen dunkel. Dunkel wie die Nacht. Sein Haar, seine Augen. Seine Haut erschien irgendwie derber, sonnengebräunt, wettergegerbt. Puck hatte, passend zu seinem Namen, weiche, irgendwie engelsgleiche, aber freche Züge, und Beau sah aus wie ein Mann, der weiß, wer er ist, und einigermaßen zufrieden damit ist, doch Don John Blackthorns Züge erschienen wie aus hartem, makellosem Stein gemeißelt.
Als er den Blick aus seinen dunklen Augen auf Chelsea richtete, lief ihr tatsächlich ein Schauer über den Rücken.
Black Jack.
Der Name passte zu ihm wie die Faust aufs Auge.
„Und wer ist das? Unser Dienstmädchen vermutlich? Sagen Sie etwas, Schätzchen, damit ich sicher sein kann.“
„Ich bin nicht Ihr Schätzchen und auch kein Hund, der auf Befehl bellt“, ließ Chelsea ihn hitzig wissen.
„Danke, ja, Sie sind’s. Verdammt noch mal, Beau, ist das die junge Frau, die du heiraten willst? Das solltest du dir vielleicht noch einmal überlegen. Sie ist eine viel zu gute Schauspielerin, und wir alle wissen doch, wohin das führen kann, oder? Ach, und stecke bitte die Pistole ein. Diese zwei werden keinen Fluchtversuch unternehmen. Schon gar nicht der arme Kerl, dem du die Tür ins Gesicht geknallt hast. Ich glaube, seine Nase ist gebrochen.“
„Schade, dass du nicht selbst geöffnet hast“, sagte Beau mit einem flüchtigen Grinsen und wies mit der Pistole nach links auf Jonas. „Ich weiß jedoch ganz sicher, dass der da ein Messer bei sich trägt.“
„Meinst du dieses fiese kleine Ding?“, fragte Jack, zog einen bereits vertrauten Gegenstand aus der Tasche und drückte irgendeinen Knopf. Chelsea hörte ein Klicken, und die Klinge sprang heraus. „Wir haben uns heute Abend zum ersten Mal getroffen, aber ich war gewarnt und wusste, was zu erwarten war. Ich habe es ihm sofort abgenommen. Ich Tölpel, ich habe ihn angerempelt, als wir uns zusammensetzen, um unsere Pläne zu besprechen.“
„Verdammt noch mal!“ Jonas klopfte seine Taschen ab. „Bastard! Du hast mich bestohlen!“
„Unsinn. Ich habe dich nur um das Mittel zum Zweck erleichtert. Das Mittel zu meinem Tod, genauer gesagt. Mir gefiel die Vorstellung nicht sonderlich, dass dieses pfiffige Spielzeug mir die Kehle durchschneiden sollte. Jetzt bitte wieder die Hände hoch. Wie du bereits bemerkt haben wirst, neigt dieser Mann zu sprunghaften Handlungen, und ich will doch nicht, dass du deinen Termin mit dem Henker verpasst.“ Dann lächelte er Beau zu. „Sag mal, seit wann unterliegst du dem Irrtum, dass ich dumm wäre?“
„Seit du in der Wiege gelegen hast“, antwortete Beau. „Das war’s dann? Wir sind hierher geeilt, um dich zu schützen, in erster Linie vor dir selbst, und waren dir dann nur im Weg?“
„Ja, ich glaube, das trifft den Kern. Doch ich weiß die nette Geste zu schätzen. Aber bitte, wenn es euch nichts ausmacht, ich erwarte zwei Herren, die mir helfen wollen, diese Verräter nach London zu schaffen. Mir wäre es lieber, wenn ihr ihnen nicht begegnet, denn sie möchten gern anonym bleiben. Und ich auch“, fügte er tonlos hinzu.
„Wann brichst du auf? Ich habe dich seit zwei Jahren nicht gesehen. Weißt du, du hättest zum Begräbnis bleiben können, statt dich wie ein Dieb ein- und wieder hinauszuschleichen.“
„Ich hätte, Beau, ja. Aber ich wollte nicht.“
„Wegen Mutter.“
„Weil ich nicht dorthin gehöre“, antwortete Jack und zückte seine Taschenuhr. „Ihr geht jetzt am besten.“
„Sie denkt, du bist ein Wegelagerer oder etwas dergleichen“, sagte Beau. „Aber du arbeitest für die Regierung.“
„Ich arbeite für niemanden. Allerdings amüsiere ich mich gelegentlich.“
Chelsea warf Beau einen Blick zu. Er amüsierte sich? Oh ja, sie waren eindeutig Brüder. Selbst Puck amüsierte sich, wahrscheinlich indem er vorgab, nur eine große Klappe zu haben und nichts dahinter. Doch sie hatte gesehen, wie anders er sich verhielt, wenn es zur Sache ging.
Jack reichte zuerst Beau, dann Puck die Hand. „Wie ich höre, machst du in Paris Furore. Doch wie wir alle wissen, besteht die eigentliche Herausforderung darin, hier akzeptiert zu werden, in England. In Versailles kann jeder Idiot ein Publikumsliebling sein.“
„Ja, Jack, ich habe mich auch verdammt gefreut, dich wiederzusehen“, sagte Puck lässig und zog seine Hand zurück. „Komm schon, Beau, bevor wir alle sentimental und rührselig werden. Verabschieden wir uns freundlich, und dann kann ich mich wieder meinem Schweinekotelett zuwenden. Hier werden wir nicht gebraucht.“
Chelsea hatte still dabeigestanden. Ihr wurde immer unbehaglicher zumute. Ihre Familie war unausstehlich, doch das hier war geradezu grotesk.
„Das war’s?“, wollte sie schließlich wütend wissen. „Ihr seht einander jahrelang nicht, und dann habt ihr nicht mehr als fünf Minuten Zeit füreinander? Mögt ihr euch überhaupt? Ihr solltet euch schämen. Alle drei.“
„Bitte, Chelsea“, sagte Beau und wandte sich ihr zu.
In diesem Moment wurde Jonas aktiv. Wenn doch nur der Galgen auf ihn wartete, konnte er schließlich auch das Risiko eingehen, die Gelegenheit zur Flucht zu ergreifen.
„Oliver!“
Mit schussbereiter Pistole fuhr Beau herum und schlug Jonas die Waffe gekonnt an die Schläfe. Der Mann brach zusammen.
„Oh, bravo, Bruder“, sagte Puck anerkennend. „Wenigstens einer, den du nicht zu fesseln brauchst, Jack. Siehst du? Wir waren doch überaus hilfreich.“
„Hauptsache, du hast ihn nicht umgebracht, nachdem ich ihn nun endlich aus seinem Loch gelockt hatte.“ Jack schien einlenken zu wollen. „Ich bitte euch alle um Entschuldigung. Diese Nacht haben wir seit Monaten geplant, und ihr habt meinen coup de grâce vereitelt. Egoistisch, wie ich bin, hätte ich ihm und den anderen gern selbst den Garaus gemacht. Ihr kleines Geschäftsunternehmen hat schon drei gute Männer das Leben gekostet. Zuerst haben wir geglaubt, sie wären echte politische Verschwörer. Doch wie sich herausstellte, sind sie nur gewöhnliche Halsabschneider, die sich die Leichtgläubigkeit von Dummköpfen zunutze machen. So oder so, sie mussten unschädlich gemacht werden.“
Chelsea hob die Hand, als wollte sie zum Reden aufgefordert werden, und kam sich dumm dabei vor. „Ich habe vorhin ihr Gespräch belauscht. Sie wollten Ihr Geld nehmen und Ihnen dann die Kehle durchschneiden.“ Sie deutete auf den besinnungslosen Jonas. „Er sagte, er würde Ihnen die Kehle durchschneiden, ‚wie den anderen auch‘. Sie werden verstehen, dass Ihre Brüder in Sorge waren.“
„Stimmt das, Beau? Du warst in Sorge? Oder hast du geglaubt, ich hätte mich auf die Seite von französischen Verschwörern geschlagen?“
„Die Möglichkeit ist mir durchaus in den Sinn gekommen. Ich bitte um Verzeihung.“ Dann fing Beau sich wieder. „Aber wenn du nicht solch ein verdammter Geheimniskrämer wärst, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen. Don Pedro Messina, der Spanier. Du hast Schmierentheater gespielt.“
„Ja, ja. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, oder? Ich glaube, meine dürftigen Talente sind angeboren. Wir alle spielen unsere Rollen, nicht wahr? Der pflichtbewusste Sohn, der Müßiggänger – ach, schau nicht so böse drein, Puck, ich weiß, dass du dich fleißig darum bemühst, nicht ernst genommen zu werden. Und ich natürlich, das schwarze Schaf. Wir sind verdammt berechenbar, wie? Spielen die Rollen, die Mutter in ihrer Genialität uns zugewiesen hat.“
Chelsea musste plötzlich Tränen wegblinzeln. Wie traurig. Hatte die Gesellschaft sie zu Bastarden gestempelt, war die eigene Mutter noch viel schlimmer. Sie hatte sie in ausgesuchte Rollen gesteckt. Und sie dann nahezu sich selbst überlassen.
„Sie müssen nicht sein, was sie Ihnen zugedacht hat“, hörte sie sich sagen, bevor sie sich bremsen konnte. „Sie alle sind jetzt erwachsene Männer, die frei sind zu tun, was immer sie wollen.“
Jack verbeugte sich in ihre Richtung. „Vielen Dank, Lady Chelsea. Aber verstehen Sie, ich glaube, unsere Rollen gefallen uns ziemlich gut. Nicht wahr, Brüder?“
„Ich glaube, einem von uns gefällt die seinige zu gut“, sagte Beau mit ausdruckslosem Ton. „Wir müssen gehen, denn wir wollen morgen frühzeitig aufbrechen.“
Jack nickte. „Du nach Norden, ich nach Süden und Puck, wohin der Wind ihn weht. Gebt Acht. Ich habe gestern Abend auf dem Weg von Leeds hierher die Kutsche von Brean gesehen. Ich habe mir erlaubt, im Gasthaus Halt zu machen, wo ich für ein bisschen Ärger gesorgt habe, der sie hoffentlich aufhalten wird. Doch vielleicht mietet Brean einfach eine andere Kutsche.“
Chelsea schlug sich eine Hand vor den Mund, um nicht nach Luft zu schnappen. Plötzlich erschien es ihr kalt im Zimmer. Kalt wie ein Grab.
„Ärger?“ Puck sah seinen Bruder an. „Versteh mich richtig, ich mache mir keine Sorgen, aber anscheinend hast du den Hang, Umgang mit Mördern zu pflegen. Angesichts dessen: was für Ärger?“
„Ärger, an dem du sicher Spaß hättest. Die Speichen anzusägen hätte zu einem Unfall führen können, trotzdem, ich habe mit dem Gedanken gespielt. Am Ende aber begnügte ich mich damit, mir eine halbes Dutzend von den Hühnern des Wirts auszuleihen und über Nacht in der Kutsche einzusperren. Sorgt euch bitte nicht um das Wohlergehen der Vögel, denn ich habe den Burschen, den ich zur Ausführung der Tat angeheuert hatte, angewiesen, reichlich Futter in die Kutsche zu streuen. Auf die Sitze, auf den Boden … Mein Gott, Beau, du scheinst ja sehr zufrieden mit mir zu sein. Wie schön.“
Sie kehrten in ihr früheres Versteck zurück, nachdem sie Jack verlassen hatten. Beau fragte sich, wieso sein Bruder ihn immer so sehr in Rage brachte und wieso er ihn so sehr mochte.
„Ich bin wirklich müde, Oliver“, sagte Chelsea und gähnte übertrieben zum Beweis. „Können wir jetzt bitte aufbrechen?“
Beau sah sie im Dunkeln an. Sie wandte sich ab.
„Es ist wegen Jack. Er traut ihm nicht“, erklärte Puck, der an einem weiteren Apfel nagte. „Jack hat gesagt, ein paar Männer würden kommen und ihm beim Transport der Gefangenen helfen, aber Beau ist da nicht so sicher und glaubt, Jack wollte uns nur loswerden. Stimmt’s, Bruderherz?“
Beau riss sich von Chelseas Anblick los. Etwas stimmte nicht. Er wusste nicht, was, oder woher er es wusste, aber er wusste es. Sie hatte nicht über Jacks Geniestreich mit den Hühnern gelacht. Sie hatte über Pucks Possen gelacht. Aber nicht über Jacks. Was war jetzt anders?
Ihr Bruder. Jack war auf ihren Bruder zu sprechen gekommen, darauf, dass er sie immer noch verfolgte. Hatte sie wirklich geglaubt, er würde aufgeben und nach London zurückkehren? Verdammt.
„Nein, es stimmt nicht. Ich bin lediglich neugierig. Ich möchte wissen, ob ich diese beiden Männer kenne. Ob es diese beiden Männer überhaupt gibt“, ergänzte er, denn Puck hatte nicht völlig unrecht. Insgeheim fragte er sich sogar, ob das Schicksal, das Jonas und sein Kumpan Jack zugedacht hatten, das gleiche war wie das, welches er ihnen bereiten wollte. Bei Jack war man nie sicher, was in seinem Kopf vorging. „Wir geben uns noch fünf Minuten, Chelsea, dann kehren wir ins Hotel zurück. Puck und ich nehmen uns gemeinsam ein Zimmer, und du nimmst seines. Ich will dir den Ritt zurück zu unserem Gasthaus so spät nachts nicht zumuten.
„Ach, wie nett! Danke, Puck.“
„Keine Ursache“, sagte er stumpfsinnig. „Ich bin eben ein großzügiger Mensch. Und natürlich freue ich mich darauf, mit meinem Bruder in einem Bett zu schlafen. Höchstwahrscheinlich schnarcht er.“
„Er schnarcht nicht“, sagte Chelsea und fügte hastig hinzu: „Ich meine, er ist nicht der Typ, der schnarcht.“
Beau lächelte in die Dunkelheit. Das dürfte Puck für eine Weile zum Schweigen bringen.
Sie wollten ihren Beobachtungsposten gerade aufgeben, als zwei Männer zu Pferde, reisebereit und gefolgt von einer kleinen, unauffälligen schwarzen Kutsche, in den Stallhof ritten und absaßen. Ihre Gesichter blieben im Dunkeln, bis sie die Tür zum Gasthaus erreichten. Dort fiel der Lichtschein der Fackeln auf ihre Züge, als sie sich im Hof umsahen, bevor sie das Gasthaus betraten.
„Na, hol mich der Teufel! Und ich habe gesagt, er wäre ein Langweiler?“
„Ich habe dir nicht widersprochen, Puck“, sagte Beau und ergriff Chelseas Hand, als sie den Weg zum Black Swan antraten. „Dickie Carstairs. Hätte ich ihn nicht mit meinen eigenen Augen gesehen, würde ich es nicht glauben. Und Baron Henry Sutton. Beide hochangesehen in der Londoner Gesellschaft, und zwei der letzten Menschen, denen ich die Beteiligung an einer solchen Sache zugetraut hätte. Jack bewegt sich in interessanter Gesellschaft. Also gut, gehen wir.“