Ich danke

zuallererst meiner früheren Nachbarin von der Kehr, Anneliese Quetsch, die mir mit einer Anekdote die Grundlage für diesen Krimi geliefert hat. In ihrem Elternhaus an der deutsch-belgischen Grenze hatte sich in den Fünfzigerjahren eine Kaffeeschmugglerin in der Küche nützlich gemacht, als plötzlich die Tür aufging. Die junge Frau ließ alles fallen und rannte wie von der Tarantel gestochen davon. Es war nur der Briefträger, aber sie hatte dessen Uniform mit der eines Zöllners verwechselt. Die Schmugglerin hätte auch aggressiver reagieren können, fand ich, und so kam eines zum anderen und schließlich dieser Krimi heraus;

Klaus Quetsch, der mit bewundernswerter Unermüdlichkeit die Eifel gegen jedes Klischee verteidigt, seinem eigenen jedoch zuwiderhandelt, wenn er bei jeder fundierten Kritik an meinem Text entschuldigend anmerkt, er sei doch nur »ein dummer Eifelbauer«. Das will ich nicht mehr hören!

Erwin Hannen, dem meinen Lesern inzwischen vertrauten belgischen Polizeiinspektor, der auch in diesem Krimi seinem fiktiven Kollegen Marcel Langer mit den Worten »Bei diesem Kerl ist alles möglich« Unkonventionelles durchgehen ließ und bereit war, höchstpersönlich wieder mitzuspielen;

Christine Neumann, meiner Freundin und Lektorin, deren Berliner Humor sich trefflich mit dem der Eifeler kombinieren lässt;

Fritz-Peter Linden, der sich trotz oder wegen seiner literarischen Begabung als Journalist und Buchautor (»Et jit net jerannt«, kbv Verlag) der Eifeler Mundart verschrieben hat, beim Blick in mein Manuskript aber vor allem auf anständiges Schriftdeutsch achtete und mir mehr als nur einen nützlichen Rat gab;

Pastor Siegfried May dafür, dass ich seinen guten Namen verwenden durfte;

Anja Schneider, deren unverwüstlich gute Laune auch langes Anstehen in der Cafeteria des Grenzmarktes erträglicher macht, weswegen ich fand, dass sie diesmal auch Katja behilflich sein durfte;

Karl-Heinz Jenniges, von dem ich jederzeit wieder ein Auto kaufen würde, weshalb Katja dies auch tut;

Nathalie Kesseler-Heinen, die sich, wie bei allen meinen Kehr-Krimis, von Anfang an mit Einfühlungsvermögen und Akkuratesse der Sprache meiner erfundenen deutschsprachigen Belgier angenommen hat. Sie hat außerdem nicht nur eine erstaunliche Liste über gängige Vor- und Nachnamen in den jeweiligen Ortschaften zusammengestellt, sondern bestätigt, dass in diesem Teil der Eifel jeder mit jedem irgendwie verwandt oder verschwägert ist. Zudem hat sie mir die Melkküche, das Pänneck und Nu die schü geschenkt und mir geraten, das Takenschaaf als Neutrum zu betrachten, wie es in Manderfeld nahe der Kehr üblich ist, anstatt der Takenschaaf zu schreiben, wie ein paar Kilometer weiter in Reuland gebräuchlich. Dank ihr haben meine des Französischen nicht immer mächtigen »alten« Belgier entgegen der ersten Fassung meines Manuskripts deutsche Vornamen erhalten;

Werner Kesseler, der mir gezeigt hat, wie er sein Elternhaus restauriert, das uralte belgische Bruchsteinhaus seiner Vorfahren in einem anderen winzigen Eifeler Grenzort. Aus den Hohlräumen der Zwischenwände hat er unter anderem auch Knochen zutage gefördert.

Stephan Pesch, der als Reporter des BRF auch im echten Leben schon über die Kehr berichtet hat; kürzlich hatten dort belgische Windkraftbefürworter einen Grenzpfahl aufgestellt, um symbolisch ihren Claim für die Nutzung der Windkraft abzustecken;

Susanne Laurent für ihre Orangentorte, der Chefköchin Nada Kotheimer vom Burghaus Kronenburg für den Käse-Wurst-Salat mit Schokoladenjus und andere kulinarischen Anregungen, Herbert Budweg vom Hotel Germania in Cochem für Menschliches und Tierisches, Irina Weiler für den Eifelschlamm in Meerfeld, Werner Kirsch für Sprachliches;

meinem Michael, dem es nicht nur gelungen ist, mich im echten Leben von der Ehe zu überzeugen, sondern im fiktiven auch von Katjas Reifung zu einer selbstkritischeren und etwas weniger poltrigen Person. Ich danke ihm aber vor allem dafür, dass er es fertigbringt, mit mir zwei Welten zu teilen, und sein grimmiges Ich auf die fiktive konzentriert, die er unermüdlich um einige Bösartigkeiten bereichert.

Hubert Jenniges, der den Tag, als Losheim deutsch wurde, vor Ort selbst miterlebt hat und prächtig darüber zu erzählen verstand. Eine Welt des Wissens ging mit ihm unter, als er völlig unerwartet kurz vor Erscheinen dieses Buchs verstarb. Sein Rat, Esprit und belgischer Humor werden mir sehr fehlen. Aus den zahlreichen historischen und politischen Schriften dieses Grandseigneurs unter den Journalisten der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens werde ich aber auch in Zukunft noch manchen Schatz heben können.

Juliane Weidener und Gisela Leuer, zwei inzwischen leider ebenfalls verstorbenen Freundinnen, denen ich an dieser Stelle ein kleines Denkmal setzen möchte. Beide haben mich beim Schreiben meiner letzten drei Kehr-Krimis und meiner historischen Romane (jeder habe ich einen gewidmet) mit Sachverstand und Liebe begleitet, mich angefeuert und konstruktiv kritisiert. Als ich begann, an diesem Buch zu arbeiten, haben sie manches Telefongespräch abgebrochen: Ich solle mich gefälligst wieder an den Krimi begeben; sie wollten noch erleben, wie es denn weiterginge.

Ich vermisse euch.

M. K., Sommer 2012