10.
Unsere Situation war schlecht. Wir wußten schon viel, zugegeben; dennoch waren wir zu einer erschreckenden Hilflosigkeit verdammt. Unser fundiertes Wissen über die wahren Hintergründe der Seuche nützte uns überhaupt nichts.
Sogar mit Major Needle konnten wir nichts anfangen, obwohl es keines Beweises mehr bedurfte, daß man ihn geistig ausgeschaltet hatte. Professor Abdil Tarstu hätte ihm sofort helfen können. Für den genialen Chirurgen wäre es nicht schwierig gewesen, den Suggestivempfänger aus Needles Gehirn zu entfernen und unserem Kollegen die völlige Normalität zurückzugeben.
Ich hatte schweren Herzens die Anweisung erteilen müssen, vorläufig noch auf die Operation zu verzichten. Die Entfernung des Empfängers hätte unsere geringen Anfangserfolge zunichte gemacht.
Wir waren mit unserem Latein am Ende, wie man so schön sagt! Unsere Leute hatten die ehemalige Raumabwehrfestung genau durchsucht. Die gigantische Kuppel aus MA-Metall enthielt die fürchterlichsten Waffen, die sich ein menschlicher Geist überhaupt ausdenken konnte. Wir durften es nicht wagen, auch nur eine einzige Schaltung zum Zwecke der Forschung vorzunehmen. Wir waren hilfloser denn je.
Die Kuppel ragte nur mit ihrer oberen Rundung aus dem roten Sand heraus. In Wirklichkeit reichten die MA-Stahlwände bis zum überwehten Belag des alten Raumhafens hinab.
Aber auch dort fanden sie noch kein Ende! Die Fachleute der Marsexpedition hatten schon vor einem halben Jahr festgestellt, daß die unter der Oberfläche liegenden Anlagen der Festung fast eintausend Meter tief reichten.
Es war alles so ungeheuerlich, so schwer erfaßbar. Die Räumlichkeiten konnten überhaupt nicht übersehen, geschweige denn genau erforscht werden. Wir waren an unseren Grenzen angekommen. Es mußte viele Jahrzehnte dauern, bis wir fähig waren, nur einen Teil dieser zahllosen Maschinen und Waffen einigermaßen zu beherrschen. Es war eine Aufgabe für Generationen.
Die Raumabwehrfestung bildete aber nicht einmal den Kernpunkt unserer indirekten Niederlage!
Unter ihr, nochmals tausend Meter tiefer, begann die marsianische Stadt Topthar.
Stellen Sie sich einmal vor, man würde beispielsweise New York mit all den Vororten und außerhalb liegenden Industriebezirken tief im Schoß der Erde einbetten können. Das ergäbe ein bebautes Gebiet von gewiß riesenhafter Ausdehnung, größter Verschachtelungen und zwangsläufiger Unübersichtlichkeit.
Topthar war die Hauptstadt des Mars gewesen. Sie hatte etwa achtzehn Millionen Einwohner beherbergt!
Mir schwindelte, wenn ich an die wahrhaft titanische Ausdehnung dieser untermarsianischen Siedlung dachte. Allein die vollautomatischen Raumschiffabriken beanspruchten mehr Platz als unser größter irdischer Raumhafen. Auch war Topthar nicht auf nur einer Ebene erbaut worden. Die marsianischen Tiefbauingenieure hatten die Siedlung in zehn Terrassen angelegt! Das bedeutete, daß wir mit tiefenmäßig verschiedenen Ebenen zwischen zweitausend und fünftausend Meter zu rechnen hatten.
Unter diesen Voraussetzungen suchen Sie einmal die Räume, in denen sich die Zentrale der Venusier befinden könnte. Es war einfach unmöglich.
Die Schwierigkeiten bei der Ermittlung steigerten sich. Darüber hinaus konnte nicht mit Sicherheit angenommen werden, daß sich die metabolischen Wesen überhaupt in Topthar aufhielten, denn der Mars war in der fernen Vergangenheit während des Hundertjährigen Krieges förmlich ausgehöhlt worden. Eine radartechnische Überwachung des Luft- und Weltraumes über dem Himmelskörper war ebenfalls undurchführbar. Wir befanden uns eben nicht auf der Erde mit ihrem lückenlosen Ortungsring aus hochwertigen Radar- und Infrarotstationen.
Auf dem Roten Planeten hatten wir lediglich einen winzigen Fleck der Oberfläche besetzt. Wie sollten wir feststellen, ob nun venusische Einflüge erfolgten oder nicht? Es waren unlösbare Probleme; es war zum Verzweifeln.
Trotz unseres Wissens um die Hintergründe tappten wir im dunkeln. Wir kamen nicht an den Gegner heran.
Manzo hatte die führenden Wissenschaftler und Offiziere aus dem Internationalen-Marskommando getestet. Außer Major Needle trugen noch sechs Männer die Suggestivempfänger unter der Schädeldecke. Wir konnten uns dementsprechend verhalten und einrichten, aber das war auch alles.
Die ausführlichen Verhöre der Männer des Stützpunktes hatten kaum Anhaltspunkte ergeben. Wir hatten versucht, herauszufinden, wie es zu der Infizierung jener einunddreißig Mars-Soldaten gekommen war, die im Endeffekt die Seuche eingeschleppt hatten.
Wir hatten eine Teillösung gefunden. TS-19 konnte ermitteln, daß diese Soldaten zu einem Streifenkommando gehört hatten. Bei einer der ausgedehnten Fahrten in die weitere Umgebung des alten Raumhafens mußten die Leute gefaßt und infiziert worden sein.
Mit der Erkenntnis ließ sich aber auch nichts anfangen. Wir waren »ausgebrannt«, wie sich die ZBV-Agenten der GWA ausdrückten, wenn sich ihre Möglichkeiten erschöpft hatten.
Für uns gab es nur noch eine Lösung, die aber mit jeder verstreichenden Stunde in endlosere Fernen zu rücken schien. Wir mußten darauf hoffen, daß sich die Fremden von selbst meldeten. Nur so konnten wir zum ersehnten Erfolg kommen; nur so konnten wir herausfinden, wo diese Burschen zu suchen waren.
Was nützten uns unsere Waffen und unsere fähigen Männer, wenn sich keine Angriffspunkte boten! Unsere Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Ich durfte gar nicht an die verzweifelte Situation auf der Erde denken, wenn ich nicht eine Nervenkrise heraufbeschwören wollte.
Hannibal saß in einer Ecke des großen Raumes, dessen Einrichtung fremd und verwirrend war. Die flachen Liegen kannten wir bereits vom Mond her. Das diffuse Licht der strahlenden Wände erlaubte nahezu keine Schattenbildung. Wenn die wechselnden Farbtöne auf marsianische Gemüter beruhigend und entspannend gewirkt hatten, so gingen sie uns auf die Nerven. Wir waren eben andersgeartet. Wir waren Menschen, und wir konnten nicht aus unserer Haut heraus.
Die »Lichtschalter« hatten wir zwar gefunden; aber wie man das wechselhafte Leuchten beseitigen oder wenigstens mildern konnte, das wußten wir natürlich wieder einmal nicht.
Es war wie ein Hohn des Schicksals, daß unsere Leute mühevoll herantransportierte Atomreaktoren zur Stromversorgung aufgestellt hatten, obwohl es in der Raumfestung Energiestationen gab, über die unsere Atomphysiker jedoch nur ratlos staunen konnten. Wir hatten sogar unsere eigenen Kabelverbindungen gelegt und eine separate Klimastation geschaffen. Um das zu ermöglichen, hatten wir einige hundert kostspielige Transportflüge zum Mars ausführen müssen.
Die Ironie bestand darin, daß es hier alles gab, was denkende Wesen unserer Art zum Leben benötigten. Wir konnten nur nichts damit anfangen.
So kam es, daß wir nur einen winzigen Teil der Festung besetzt hatten. Wenn wir die durch Schleusen abgeriegelten Räume verließen, mußten wir bereits Luftverdichter tragen. Ich konnte es infolge der unklaren Verhältnisse nicht einmal wagen, den Deneber zur Hilfeleistung in die Raumabwehrfestung zu bringen. Für ihn wäre es eine Kleinigkeit gewesen, die tadellos erhaltenen Anlagen zu aktivieren. Es gab zu viele wachsame Augen, darunter solche von Leuten, die den Empfänger im Gehirn trugen.
So also sah unser hoffnungsvoll begonnener Einsatz aus.
»Zehn Tage, vierzehn Stunden und vier Minuten«, meinte Hannibal heiser. Seine Augen verfolgten wie gebannt die Zeiger der Spezialuhr für marsianische Verhältnisse. »So lange sind wir schon in diesem Fuchsbau eingesperrt. Nichts rührt sich, nichts regt sich, niemand meldet sich. Kein Teufelsding unternimmt den Versuch, sich mit uns ›Denebern‹ in Verbindung zu setzen, um uns ›Superintelligenzen‹ vielleicht auf seine Seite zu bringen.«
»Halte gefälligst den Mund«, sagte ich unwirsch. »Wir haben ein Abkommen getroffen, denke ich. Niemand redet über die Lage.«
»Bis heute habe ich mich daran gehalten, jetzt nicht mehr«, erklärte der Kleine kategorisch. Er hatte einen Teil seines Humors verloren. Wenn Captain Utan jetzt einen Scherz machte, wirkte er inhaltslos und an den Haaren herbeigezogen.
Er erhob sich von der breiten Liege, die mit einem leisen Zischen in ihre alte Stellung zurückglitt. Hannibal fluchte unbeherrscht. Seine Stimmung war nicht die beste.
Etwas schwerfällig ging er auf mich zu. Ich stand vor der doppelwandigen Hermetiktür aus MA-Metall. In der Festung war jeder Raum in sich abgeschlossen. Kein Wunder, daß es den Denebern nicht gelungen war, das Fort zu erobern.
Hannibal blieb vor mir stehen und legte den Kopf in den Nacken. Ich sah in seine hellblauen Augen.
»So geht es nicht weiter«, flüsterte er gepreßt, »so nicht, Großer! Unser Plan schlägt fehl. Entweder glaubt man nicht an unser angebliches Denebertum, oder man hält es nicht für erforderlich, unsere Dienste zu beanspruchen. Das sagt mir meine Logik, verstehst du! Wenn wir für die Geschöpfe so unendlich wichtig wären wie angenommen, hätten sie sich längst gemeldet. Schmackhafter konnten wir es ihnen nicht machen. Leichter auch nicht mehr. Ich frage mich, was wir falsch gemacht oder was wir unterlassen haben.«
»Nichts, überhaupt nichts«, warf Taly ein. Sie brachte sogar ein Lächeln zustande.
Seit einigen Tagen Marszeit hatte sie darauf verzichtet, das Bild ihres Jungen in unserer Gegenwart aus der Tasche zu ziehen und zu betrachten. Sie tat es nur noch, wenn sie uns im tiefen Schlaf glaubte. Ich hatte sie oft heimlich beobachtet.
Taly war eine bewundernswerte Frau. Sie hatte sich zum ruhenden Pol innerhalb unserer kleinen Gemeinschaft entwickelt. Dabei war es für sie nicht immer leicht, mit zwei Männern und einem Mutanten auf engstem Raum zusammenzuleben.
Wir kamen praktisch nicht aus den Kleidern heraus. Die Waschgelegenheit in dem Nebenraum war marsianischen Ursprungs. Wir konnten sie nicht in Betrieb setzen, so daß wir auf Kunststoffschüsseln angewiesen waren.
»Abwarten«, ertönte Manzos Stimme. »Nur nicht den Mut verlieren. Sie melden sich noch, ich fühle es. Unsere Zeit wird kommen.«
Er formte seine prankenartigen Hände zu einem imaginären Griff. Mich fröstelte, als ich diese Bewegung sah. Der Mutant trug seit zehn Tagen seinen sogenannten »Einsatzhöcker«, der sich bei früheren Einsätzen glänzend bewährt hatte. Eine bessere Tarnung gab es nicht. Manzos ohnehin monströse Gestalt war durch den Höcker aus künstlich gezüchtetem Gewebe noch furchterregender geworden. In dem großen Hohlraum des von unseren Biomedizinern aufgepflanzten Buckels befand sich unsere Spezialausrüstung. Es war allerdings fraglich, ob wir sie diesmal anwenden konnten.
»Wir müßten Pater Fernando finden«, sagte Taly leise. »Ich glaube nicht, daß man ihn getötet hat, obwohl er bestimmt etwas zuviel wußte. Wo mag er sein? Kann er sich nicht melden?«
Mein Auflachen klang verbittert. Die Situation war wirklich verzweifelt. Obendrein war General Stafford nach wie vor der Meinung, Profeß Fernando befände sich längst auf der Erde. Eigenartigerweise gehörte der General nicht zu den beeinflußten Menschen. Man hatte ihn aus unerklärbaren Gründen verschont. Zumindest hatte Manzo bei dem unauffälligen Test nichts bemerken können.
Auch das war eine Niederlage gewesen, denn meiner Ansicht nach hätte man zuerst den Kommandierenden General des Marsstützpunktes angreifen müssen. All das zeugte für eine nichtmenschliche Logik; für ein durch und durch fremdes, unverständliches Verhalten.
»Setz dich wieder, es ist besser«, sagte ich mit möglichst ausgeglichen klingender Stimme. »Wir haben tagelang das Für und Wider diskutiert. Damit kommen wir nicht weiter. Setz dich, Kleiner. Wir haben keine Fehler gemacht.«
»Keine erkennbaren, ja«, murrte er. »Eben das macht mich nervös.«
Als er sich umdrehte, vernahm ich das Zischen der äußeren Hermetiktür. Gleich darauf glitt das Innenschott auf.
Meine angespannte Haltung lockerte sich. TS-19 trat in Begleitung einiger unserer Männer ein. Kapitän Stepan Tronsskij war zur Zeit Chef der Wache. Er grinste mich breit an. Die Atemmaske seines Luftverdichters baumelte an den Halteklammern des Absorberhelms. Wir sprachen kein Wort, bis Manzo die Prüfung beendet hatte. Seine Weisung lautete dahingehend, jeden eintretenden Menschen, egal um wen es sich handelte, augenblicklich zu testen. Mehr konnten wir zu unserer Sicherheit nicht tun.
»Okay, Sir«, dröhnte es durch den Raum. »Einwandfrei.«
»Welch ein Glück.« Tronsskij atmete auf. Er hatte seinen Zynismus noch nicht verloren. »Wer fängt an? Sie?«
Er sah TS-19 so auffordernd an, daß ich jäh unruhig wurde. Der Kollege zog die unbequeme Dienstmaske vom Gesicht. Er war schweißüberströmt. Dennoch gab sich TS-19 ruhig und gelassen. Er schien in der Tat keine Nerven zu besitzen.
»Damit ich einmal Luft in die Poren bekomme«, meinte er entschuldigend. »Schlechte Nachrichten, Sir. Wir haben wieder einen Funkspruch der großen Mondstation aufgefangen. Neue Daten liegen nicht vor. Der Chef wird bald verrückt, und die Wissenschaft der Erde kommt nicht voran. Die Seuchengebiete müssen immer schärfer abgeriegelt werden. Sämtliche Truppeneinheiten der Welt sind dafür aufgeboten worden. Die Kranken haben nun fast ausnahmslos die letzten Nervenreflexe verloren. Es zeigen sich äußerst bedenkliche Verfallserscheinungen an den Gewebewucherungen. Das ist alles, Sir. Mehr wurde uns nicht mitgeteilt. Es ist klar, daß der Chef am Ende ist. Neue Einflüge ins Weltraum-Hoheitsgebiet der Erde sind nicht erfolgt. Haben Sie besondere Anweisungen? Oberst Minhoe fragte danach. Vielleicht einen Funkspruch?«
Ich schüttelte wortlos den Kopf. Nein, keine besonderen Anweisungen. Es war wie jeden Tag, wenn TS-19 zur Berichterstattung erschien.
»Schön, dann bin ich an der Reihe!« erklärte Tronsskij mit einem so eigenartigen Unterton, daß meine depressive Stimmung unverhofft rasch verflog. Hannibal fuhr von seinem Lager hoch. Tronsskijs Gesichtsausdruck glich dem eines Mannes, der nach schwersten Mühen einen Sieg errungen hat.
»Vor einer knappen Stunde wurde unsere Zehnmann-Expedition unter der Führung von Naru Kenonewe jenseits der östlichen Hügelketten und dicht vor dem äquatorialen Ringkanal angegriffen!«
Es war, als wäre eine Bombe explodiert. Niemand sagte etwas, aber unsere Blicke und angespannten Gesichter drückten genug aus.
»Weiter!« stöhnte ich. »Mensch, reden Sie doch schon. Was geschah sonst noch?«
»Zum Glück nicht viel. Kenonewe war auf der Hut. Natürlich trugen er und seine Männer die Absorberhelme, sonst wäre bestimmt etwas passiert. Er wurde von einem flachgebauten, offenbar unbemannten Fahrzeug überraschend angegriffen, aber nicht mit normalen Waffen. Er berichtete über Funk, er hätte plötzlich ein hartes, suggestives Ziehen im Kopf bemerkt. Danach hätte ein schnelles Hämmern eingesetzt, aus dem eine befehlende aber unklare Stimme herauszuhören gewesen wäre. Ein rein mechanisches Ding war bestrebt, die Willenskraft unserer Männer auszuschalten. Kenonewe ließ das Fahrzeug sofort unter Feuer nehmen. Unsere normalen Maschinenwaffen versagten kläglich. Die Explosionsgeschosse erreichten nicht einmal die Wandungen des fremden Wagens. Sie detonierten vorher in einem rötlichen Flimmern. Wahrscheinlich ein energetisches Schutzfeld, wie es die Marsianer auch entwickelt haben. Nur –«, Kapitän Tronsskij lachte rauh auf, »nur mit dem Unterschied, daß dieses Wagenfeld nicht viel taugte. Als Kenonewe zehn marsianische Atomstrahler auf einmal feuern ließ, löste sich das Flimmern in langen Blitzen auf. Sekundenbruchteile später war das Fahrzeug vernichtet.«
»Ich habe Kenonewe die Anweisung erteilt, sofort zur Festung zurückzufahren«, sagte TS-19 ruhig. »Es ist besser, denke ich.«
»Phantastisch«, sprach ich meine Gedanken laut aus, »einfach phantastisch! Das ist doch endlich wenigstens ein Lebenszeichen von der anderen Seite. Wir hatten doch hoffentlich keine Verluste?«
»Keine«, bestätigte Tronsskij. »Unverschämtes Glück, wie?«
»Kann man wohl sagen. Ab heute geht mir kein Mann mehr ins offene Gelände hinaus. Sorgen Sie dafür. Die Erkundungsfahrten sind sofort einzustellen. Wenn es den Unbekannten gelingt, nur einen unserer Helmträger zu fassen, haben wir endgültig verloren. Das war auch der Zweck des Angriffes, verlassen Sie sich darauf. Unsere Verzerrungshelme verhindern ein Erforschen des Gedankeninhaltes. Was liegt also näher, als jemand einzufangen. TS-19, das ist die Gefahr Nummer eins! Achten Sie um Himmels willen darauf.«
»Wir werden aufpassen, mein Wort darauf«, versicherte Tronsskij. »Immerhin war das ein Erfolg, meinen Sie nicht auch?«
»Eigentlich ja«, schnaufte Hannibal. »Es zeigt aber auch, daß die Burschen mißtrauisch sind. Wenn sie unserem Schauspiel so ohne weiteres glaubten, brauchten sie sich nicht um einen unserer Männer zu bemühen.«
Unsere Besucher gingen nach einer halben Stunde. Wir hatten uns nichts mehr zu sagen, nachdem die Neuigkeiten nach allen denkbaren Richtungen hin durchgesprochen worden waren.
Das Warten begann erneut; das zermürbende, nervtötende Warten auf ein Ereignis, dessen Herbeiführung nicht in unserer Macht lag. Es war auch nicht mehr als ein logisch fundiertes Rechenergebnis. Wenn wir falsche Grunddaten eingesetzt hatten, dann würde es niemals zu einem Ereignis kommen.