»Frag nicht.« Er verdrehte genervt die Augen. »Eins unserer Bleiglasfenster ist kaputtgegangen. Außerdem hat ein großer Erdriss Marisols Blumenbeete im Garten verschluckt. Seit zwei Tagen schimpft sie nun, ich solle doch endlich etwas tun. Woher ich bei unserem geringen Gehalt das Geld nehmen soll, interessiert sie nicht die Bohne.«

»Es gibt eine Erfindung namens Kreditkarte. Schon mal davon gehört, Javier?«, schlug ich mit einem schelmischen Lächeln vor und schob ein neues Magazin in meine Glock.

»Hex noch mal«, brummelte er. »Schon meine Abuela hat gesagt, ich würde wegen Marisol noch mal im Armenhaus landen. Aber ich Esel wollte einfach nicht auf sie hören.«

Plötzlich meldete sich krächzend die Gegensprechanlage an der Wand meines Schießstandes. »Wilder, hier will dich jemand sprechen«, knarzte eine misstönende Stimme aus dem Mini-Lautsprecher.

Ich sah über die Schulter zu dem kleinen Glaskasten hinter uns, in dem der Chef des Schießstands saß. Mit einer Geste gab er mir zu verstehen, ich solle den Hörer abnehmen, um mit dem Besucher sprechen zu können. Ich verneinte mit einem Kopfschütteln und machte ihm durch eindringliches Winken klar, er solle die Person, wer immer es auch sein mochte, hereinschicken.

Bryson spazierte einen Augenblick später herein, Schutzbrille und Gehörschutz ruinierten seine Fönfrisur. »Ich habe dich überall gesucht!«, brüllte er zur Begrüßung.

Batista beäugte ihn. »Kennst du diesen Clown, Wilder?«

»Leider«, sagte ich. »Was willst du, Bryson?«

»Hast du etwas herausgefunden?«, fragte er wieder übertrieben laut. Mit einer raschen Bewegung riss ich ihm den Gehörschutz vom Kopf und flüsterte in sein Ohr: »Du musst nicht schreien, David, ich verstehe dich auch so sehr gut!« Achselzuckend warf er mir einen eingeschnappten Blick zu.