15.
Eskortiert von zwei Staffeln Vulture-Jägern der Handelsföderation, schoss Nute Gunrays organisch aussehender Shuttle durch den tiefen Raum, und Plasmageschosse von einem Dutzend V-Flüglern der Republik kratzten an seinem hochgezogenen Heck. Die Droidenjäger waren den raschen Drehungen und dem Slalom der schnelleren feindlichen Schiffe jedoch gewachsen, und die Blastergeschütze, die tief in den Spalten ihrer schmalen Flügel saßen, spuckten ununterbrochen Feuer.
Von der Brücke des Flaggschiffs der konföderierten Flotte aus beobachtete General Grievous diesen verrückten Tanz.
Jedem anderen Zuschauer wäre es so vorgekommen, als ob der Vizekönig seinen mit Hautlappen behangenen Hals riskierte, aber Grievous wusste es besser. Gunray, der wegen seiner Entscheidung, einen Umweg über Cato Neimoidia zu machen, zu spät zum Treffen erschien, wollte dem General ein Spektakel bieten und versuchte, es so aussehen zu lassen, als hätte man ihn zum Äußeren Rand gejagt, wenn er doch zweifellos bewusst zugelassen hatte, dass die republikanischen Streitkräfte seinen Sprungkurs ermitteln konnten. Die Vernunft hätte geraten, geheime Routen zu benutzen, die nur den Angehörigen der Handelsföderation bekannt waren, aber das Schiff, von dem aus der Shuttle gestartet war, hatte sich bei seinem Sprung aus den inneren Systemen an bekannte Hyperraumrouten gehalten.
Und was noch wichtiger war, Gunrays Schiff schwebte nicht wirklich in Gefahr. Es waren die Piloten der Republikjäger, die ihre Hälse riskierten, denn sie waren mehr als zwei zu eins unterlegen. Bei jeder anderen Gelegenheit hätte Grievous ihrem Mut vielleicht den angemessenen Respekt erwiesen und sie lebendig davonkommen lassen, aber Gunrays Spielchen hatten den Standort der Flotte preisgegeben, und nun würden die Republikpiloten sterben müssen.
Aber noch nicht sofort.
Als Erstes würde er Gunray für seine Prahlerei bestrafen; der Vizekönig würde einen Vorgeschmack darauf bekommen, was ihn beim nächsten Mal erwartete, wenn er eine Direktive missachtete.
Grievous wandte sich von dem vorderen Sichtfenster ab und den Kampfstationen zu, wo zwei hagere Droiden die Verfolgungsjagd überwachten.
»Schützen, die Sternjäger der Republik dürfen diesen Sektor nicht verlassen. Zerstört ihren Hyperantrieb. Dann vernichtet eine Staffel Vulture-Jäger in der Eskorte des Shuttles.«
»Ziele erfasst«, sagte einer der Droiden.
»Feuer«, sagte der andere.
Grievous wandte sich rechtzeitig wieder der Sichtluke zu, um zu sehen, wie das halbe Dutzend Hyperantriebsringe von Explosionen zerrissen wurde. Einen Augenblick später flackerten zu beiden Seiten von Gunrays Shuttle Feuerwolken auf, und zwölf Droidenjäger verschwanden. Die unerwarteten Explosionen verstörten auch den Rest der Eskorte, und der Shuttle war plötzlich sehr verwundbar geworden. Nachdem die Formation zerstört war, folgten die Vulture-Jäger ihrer Programmierung, indem sie versuchten, sich neu zu gruppieren, aber damit waren sie auch den präzise gezielten Schüssen der Sternjäger verstärkt ausgesetzt.
Das hatten die Neimoidianer nun davon, dass sie sich weigerten, die Droidengehirne ihrer Jäger mit Schnittstellenfähigkeiten auszurüsten, dachte Grievous. Obwohl sie jetzt besser funktionierten als vor fünf Jahren.
Drei weitere Vulture-Jäger wurden abgeschossen, diesmal von den Jägern der Republik.
Nun wussten die neimoidianischen Shuttlepiloten nicht mehr, was sie tun sollten. Ihre Versuche auszuweichen wurden von dem Bestreben der Droidenschiffe vereitelt, den Shuttle in der Mitte ihrer Formation zu halten. Feindliche Laserstrahlen fanden weiter ihre Ziele.
Die Zerstörung der Hyperantriebe hatte den Republikpiloten klar gemacht, dass sie in Schussweite der Waffen des Kreuzers waren - und dass sie den Shuttle schnell abschießen mussten, wenn sie danach noch fliehen wollten. Sie flogen im Zickzackkurs zwischen den verbliebenen Eskortendroiden hin und her und griffen den Shuttle nun noch heftiger an.
Grievous fragte sich einen Augenblick, ob einer der Piloten vielleicht ein Jedi war, denn in diesem Fall würde er ihn lieber gefangen nehmen als töten. Aber je genauer er die Manöver beobachtete, desto sicherer wurde er, dass es sich bei den Piloten um Klone handelte. Sie waren ebenso geschickte Flieger wie ihr mandalorianisches Vorbild, aber sie hatten nichts von der übernatürlichen Wahrnehmungsfähigkeit der Jedi.
Dennoch, Gunrays Shuttle wurde gewaltig durchgerüttelt. Eine der Landevorrichtungen war getroffen worden, und Dampf strömte aus dem stumpfen Heck. Die primitiven Partikel- und Strahlenschilde des Schiffs hielten immer noch stand, wurden aber bei jedem direkten Treffer schwächer. Ein paar weitere gut gezielte Plasmageschosse würden sie zusammenbrechen lassen. Grievous stellte sich vor, wie Gunray, Haako und die anderen auf ihren luxuriösen Beschleunigungsliegen vor Angst zitterten, den kurzen Umweg über Cato Neimoidia wahrscheinlich schrecklich bereuten und sich fragten, wie eine Hand voll Republikpiloten ihre Eskorte so leicht dezimieren konnte. Sicher hatten sie sich schon mit dem Kernschiff in Verbindung gesetzt, um Verstärkung anzufordern.
Am liebsten hätte der General einfach zugelassen, dass die Republikpiloten den Shuttle abschössen, denn er hatte im Lauf der letzten drei Jahre häufig Differenzen mit Gunray gehabt. Die Neimoidianer gehörten zu den Ersten, die eine Droidenarmee aufgestellt hatten, und sie waren daran gewöhnt, ihre Soldaten und Arbeiter für vollkommen austauschbar zu halten. Ihr ungewöhnlicher Wohlstand hatte ihnen gestattet, alles, was sie verloren, einfach zu ersetzen, also hatten sie nie Respekt für die Maschinen entwickelt, die die Bactoid-Waffenschmieden, die Xi Char, die Colicoiden oder andere für sie herstellten.
Gleich bei ihrer ersten Begegnung hatte Gunray den Fehler gemacht, Grievous gegen besseres Wissen wie einen Droiden zu behandeln. Vielleicht hielt Gunray den General für einen geistlosen Automaten wie Durge, den wiedererweckten Gen'dai, oder Dookus fehlgeleitete Schülerin Asajj Ventress oder diesen menschlichen Kopfgeldjäger namens Aurra Sing -die alle drei so von ihrem persönlichen Hass auf die Jedi getrieben worden waren, dass sie sich als nutzlos erwiesen hatten, nichts weiter als Ablenkungen, während Grievous sich um das wahre Kriegsgeschäft kümmerte.
Die Haltung der Neimoidianer hatte sich jedoch schnell genug geändert, zum Teil, weil sie Grievous' Fähigkeiten erkannt hatten, vor allem aber infolge dessen, was auf Geonosis geschehen war. Ohne Grievous hätten Gunray und die anderen vielleicht das gleiche Schicksal erlitten wie der Adjutant von Poggle dem Geringeren, Sun Fac. Nur durch Grievous' Taten in den Katakomben an diesem Tag - als sich die Geonosianer zu tausenden aus der Arena zurückzogen und Kompanien von Klonsoldaten sie verfolgten - war es Gunray gelungen, den Planeten lebendig zu verlassen.
Manchmal fragte Grievous sich, wie viele Klone er an diesem Tag getötet hatte.
Und selbstverständlich wie viele Jedi - keiner hatte überlebt, um der Republik darüber berichten zu können.
Die Jedileichen, die an diesem Tag geborgen wurden, trugen die Spuren von etwas Wildem, das in diesen dunklen unterirdischen Gängen hauste. Vielleicht glaubten die Jedi, dass ein Rancor oder ein Reek ihre Kameraden zerrissen hatte, oder sie dachten, der Schaden sei ihnen von geonosianischen Schallwaffen zugefügt worden.
Aber egal wie, sie hatten sich sicher gefragt, was aus den Lichtschwertern der Opfer geworden war.
Grievous bedauerte, dass er die Reaktionen nicht gesehen hatte, aber auch er war gezwungen gewesen zu fliehen, als Geonosis fiel.
Er hatte mit seinem großen Auftritt warten müssen, bis eine Hand voll unglücklicher Jedi auf Hypori eingetroffen war. Bis dahin hatte er bereits über eine beträchtliche Sammlung von Lichtschwertern verfügt, aber auf Hypori war er imstande gewesen, mehrere weitere hinzuzufügen, von denen er in diesem Augenblick zwei am Gürtel trug.
Als Trophäen waren Lichtschwerter den Fellen und Skalps, die einige Kopfgeldjäger für sich präparierten, weit überlegen. Er bewunderte die Präzision und Sorgfalt, die bei ihrer Herstellung aufgewendet worden waren, und darüber hinaus schien jedes von ihnen eine schwache Erinnerung an den Jedi zu bewahren, der es benutzt hatte. Als ehemaliger Schwertmeister wusste Grievous zu schätzen, dass jede Waffe von Hand hergestellt war, nicht wie Blaster am Fließband.
Dafür achtete er die Jedi, obwohl er ansonsten für sie nichts als Hass übrig hatte.
Weil ihre Heimatwelt so abgelegen war, hatte seine Spezies, die Kaleesh, nur wenig mit den Jedi zu tun gehabt. Aber dann war es zu einem Krieg zwischen den Kaleesh und ihren planetaren Nachbarn gekommen - einer wilden insektoiden Spezies, den Huk. Grievous hatte sich während des langen Konflikts einen gewissen Ruf erworben: Er hatte Planeten erobert und ganze Armeen von Huk dem Erdboden gleichgemacht. Aber statt sich zu ergeben, wie es ehrenhaft gewesen wäre, hatten sich die Huk an die Republik gewandt, und Jedi waren auf Kalee erschienen. Bei den angeblichen Verhandlungen - fünfzig Jediritter und Meister waren bereit gewesen, ihre Lichtschwerter gegen Grievous und seine Armee einzusetzen - wurde es so dargestellt, als wären die Kaleesh die Aggressoren gewesen. Der Grund war eindeutig: Kalee hatte wenig Handelsgüter anzubieten, aber die Huk-Welten waren reich an Erzen und anderen Rohstoffen, auf die die Handelsföderation und andere ganz versessen waren. Von der Republik bestraft, konnten sich die Kaleesh nie wieder erholen. Sanktionen und Reparationen wurden ihnen auferlegt, Händler mieden den Planeten, die Kaleesh hungerten und starben zu hunderttausenden.
Am Ende hatte der Intergalaktische Bankenclan eingegriffen, mit Krediten eine gewisse Wiederbelebung des Handels in Gang gebracht und Grievous ein neues Ziel gegeben.
Jahre später sollten die Muuns wieder kommen.
Grievous verfolgte mit dem Blick den Kurs des nun sehr gefährdeten Shuttles.
Graf Dooku und sein Sith-Meister würden ihm nie verzeihen, wenn er zuließe, dass Gunray etwas passierte. Die Neimoidianer waren schlau. Ihr Wissen um geheime Hyperraumrouten war unvergleichlich, und ihre immense Armee von Infanterie- und Superkampfdroiden war so programmiert, dass sie ausschließlich Gunray und seiner Elite gehorchten. Sollten die neimoidianischen Anführer umkommen, würde die Konföderation einen mächtigen Verbündeten verlieren.
Es war Zeit, Gunray aus der Falle zu lassen, die Grievous ihm gestellt hatte.
»Startet Tri-Jäger, um dem Shuttle zu helfen«, wies Grievous die Schützen an. »Zerstört die Sternjäger der Republik.«
Der Kreuzer setzte ein Geschwader der neuen Jäger ab, die schon bald von der Brücke aus zu sehen waren.
Die Republikpiloten bemerkten die Tri-Droiden und erkannten sofort, dass sie keine Chance mehr hatten. Sie lösten sich von den letzten Vulture-Jägern und hielten auf den freien Raum zu, den nächsten bewohnbaren Planeten, wohin auch immer ihre Ionenantriebe sie mit Sublichtgeschwindigkeit bringen konnten; denn ihre Möglichkeit, in die Lichtgeschwindigkeit zu springen, war bereits zerstört.
Zwei dieser Jäger änderten ihren Kurs langsamer als die anderen. Grievous befahl eine Vergrößerung des Bildes und erkannte, dass die Nachzügler neue Modelle vom Typ ARC-170 waren, ausgerüstet mit mächtigen Lasergeschützen an den Spitzen ihrer Flügel und mit mehreren Torpedowerfern. Er wollte nur zu gerne sehen, wozu diese Jäger in der Lage waren.
»Weist drei Staffeln des Tri-Jäger-Geschwaders an, den Shuttle zur Landebucht zu eskortieren. Setzt den Rest gegen die flüchtenden Sternjäger ein, mit Ausnahme der beiden ARC-170. Diese sollten in einen Kampf verwickelt werden, zunächst ohne sie zu zerstören - selbst wenn ein paar Tri-Droiden gezwungen sind, feindliches Feuer auf sich zu lenken.«
Grievous schaute genauer hin.
Die Tri-Jäger hatten sich in zwei Gruppen aufgeteilt: Die größere bildete eine Eskorte um Gunrays beschädigten Shuttle und stürzte sich auf die zurückweichenden V-Flügler, während die verbliebene Staffel begann, die beiden ARC-170 herauszufordern.
Besonders beeindruckte Grievous, wie bereitwillig die Piloten einander zu Hilfe kamen. Kameradschaft war ihnen von den Kaminoanern nicht einprogrammiert worden, und sie hatten es auch nicht von den Jedi gelernt. Diese Eigenschaft war von dem mandalorianischen Kopfgeldjäger gekommen. Fett hätte das selbstverständlich abgestritten; er hätte darauf bestanden, dass er nur für sich selbst kämpfte. Aber seine Kriegerbrüder hatten das nicht getan, und auch die Klonpiloten taten es nicht. Sie schätzten den Wert des Lebens, als wären sie echte Menschen, keine Klone, die in einer Retorte gezüchtet worden waren. War die Republik so knapp an Kriegern, dass sie sich keine Verluste leisten konnte?
Das klang wie etwas, das er sich merken musste. Etwas, das er vielleicht irgendwann ausnutzen konnte.
Ohne einen weiteren Blick zu den Schützen auf der Brücke sagte Grievous: »Macht ein Ende mit ihnen.«
Dann wandte er sich dem Droiden an der Kommunikationsanlage zu und fügte hinzu: »Sorge dafür, dass die Neimoidianer sofort in den Besprechungsraum gebracht werden. Informiere die anderen davon, dass ich auf dem Weg bin.«
Immer noch erschüttert von dem Flug zu Grievous' Kreuzer, saß Nute Gunray nun still in der Kabine, in die man ihn und Haako sofort nach dem Anlegen des Shuttles geführt hatte. Er hatte durchaus damit gerechnet, dass ein paar Sternjäger der Republik dem Kernschiff von Cato Neimoidia aus folgen würden, wie sie es zweifellos auch bei anderen Schiffen der Handelsföderation getan hatten, die zu weit entfernten Sternensystemen im Äußeren Rand geflogen waren. Und er hatte gehofft, das Auftauchen dieser Sternjäger würde den Eindruck vermitteln, dass man ihn bis hierher gejagt hatte. Aber es war nicht nach Plan verlaufen. Was ein rascher, problemloser Flug hätte sein sollen, war zu einem Kampf um Leben und Tod geworden, der den Shuttle ernsthaft beschädigt und mehr als eine Staffel von Vulture-Jägern zerstört hatte.
Das war beinahe unerklärlich gewesen, bis der Shuttlepilot bestätigte, dass die meisten der Vultures dem Feuer aus den Turbolasergeschützen des Kreuzers zum Opfer gefallen waren.
Grievous!
Die Strafe für ihr spätes Eintreffen.
Gunray hätte sich am liebsten sofort bei Dooku über den General beschwert, aber er fürchtete, dass der Sith sich auf Grievous' Seite schlagen würde.
Rune Haako. der neben Gunray an dem polierten Tisch in der Kabine saß, war ebenso erschüttert. Andere Angehörige des Separatistenrats saßen schon auf den besten Plätzen: der beinahe zweidimensional dünne San Hill, Muun und Präsident des Intergalaktischen Bankenclans, der skakoanische Obmann der Techno-Union Wat Tambor in dem schwerfälligen Druckanzug, der ihn mit Methan versorgte, der geflügelte Geonosianer Poggle der Geringere. Erzherzog des Stalgasin-Schwarms, Shu Mai, die Gossam-Präsidentin der Handelsgilde mit ihrem lang gezogenen Hals, der gehörnte Vorsitzende der Firmenallianz Passel Argente und die ehemaligen Republiksenatoren Po Nudo und Tikkes - Aqualish und Quarren.
Lebhafte Gespräche waren im Gang, als draußen im langen Flur Schritte ertönten und sich dem Besprechungsraum näherten. Abrupt schwiegen alle, und einen Augenblick später stand General Grievous in der Luke. Die gerundete Krone seines Helms streifte den oberen Rand der Öffnung, der hoch gezogene Rüstungskragen erinnerte an eine Nackenstütze. Umhüllt von genug Metall, um einen Sternjäger daraus zu bauen, hatte er die knochendünnen oberen Gliedmaßen weit ausgebreitet, und die klauenartigen Hände berührten so gerade eben den Lukenrahmen. Seine beiden Füße, die ebenfalls an Klauen erinnerten, konnten ihn mehrere Zentimeter größer machen. Beine mit schimmernden Metallknochen wirkten, als wären sie kräftig genug, ihn in die Umlaufbahn zu katapultieren. Sein Feldumhang, an der linken Seite von der Schulter bis zum Boden geschlitzt, war zurückgeworfen, sodass doppelte gepanzerte Brustplatten zu sehen waren ebenso wie die umgekehrten Rippen, die an Grievous' Hüftbereich begannen und sich bis zu seinem gepanzerten Brustbein zogen. Dahinter, in einer Art flüssigkeitsgefülltem, waldgrünem Eingeweidesack befanden sich die Organe, die seinen lebendigen Teil nährten.
Hinter Sehschlitzen im Helm, die ihm einen sowohl trauernden als auch Furcht erregenden Ausdruck verliehen, richtete Grievous die Reptilienaugen auf die Anwesenden. Mit seiner Syntho-Stimme, tief und rau, sagte er: »Willkommen an Bord, Vizekönig. Einen Augenblick lang fürchteten wir schon, Ihr würdet es nicht schaffen.«
Gunray spürte, wie die Blicke aller Anwesenden auf ihn fielen. Er hatte aus seinem Misstrauen gegenüber dem Cyborg nie einen Hehl gemacht; ebenso, wie alle von Grievous' feindseliger Haltung ihm gegenüber wussten. »Ich bin überzeugt, dass diese Aussicht Euch zutiefst bedrückt hat, General.«
»Ihr müsst wissen, wie wichtig Ihr für unsere Sache seid.«
»Ich weiß es, General. Ich gebe allerdings zu, dass ich mich frage, ob Ihr es ebenfalls wisst.«
»Ich bin Euer Hüter, Vizekönig. Euer Beschützer.«
Er betrat die Kabine, ging um den Tisch herum und blieb direkt hinter Gunray stehen, den er selbst im Stehen überragt hätte. Aus dem Augenwinkel sah Gunray, wie Haako tiefer in sich zusammensackte, es vermied, ihn oder Grievous anzuschauen, und sich nervös die Hände rieb.
»Ich habe keine Vorlieben«, sagte der General schließlich. »Ich unterstütze Euch alle. Deshalb habe ich Euch hierher gerufen. Um dafür zu sorgen, dass Ihr in Sicherheit gebracht werden könnt.«
Niemand sagte ein Wort.
»Die Republik redet sich ein, dass sie Euch in die Flucht geschlagen hat, aber tatsächlich haben Lord Sidious und Darth Tyranus dies alles eingefädelt, aus Gründen, die Ihr nur bald genug begreifen werdet. Alles verläuft dem Plan entsprechend. Nachdem Eure Heimatplaneten allerdings an die Republik gefallen und die Kolonialwelten in der gesamten Galaxis bedroht sind, befiehlt man Euch, in der näheren Zukunft als Gruppe zusammenzubleiben. Man hat mich angewiesen, für Euch hier im Äußeren Rand eine sichere Zuflucht zu suchen.«
»Welcher Planet würde uns denn jetzt noch akzeptieren?«, fragte der pferdegesichtige San Hill mit tonloser Stimme.
»Wenn sich keiner anbietet, Präsident, werde ich einen erobern.« Grievous ging wieder zur Luke. »Nun solltet Ihr vorübergehend auf Eure Schiffe zurückkehren. Wenn ein Planet ausgewählt wurde, werde ich mich auf die übliche Weise mit Euch in Verbindung setzen und Euch neue Koordinaten durchgeben.«
Sorgfältig darauf bedacht, sich seine schlimmen Vorahnungen nicht anmerken zu lassen, wechselte Gunray einen Blick mit Haako.
»Auf die übliche Weise« - das bedeutete, Grievous würde die Nachricht zu dem Mechno-Stuhl schicken, den sie auf Cato Neimoidia zurückgelassen hatten.