Nun gibt es jedoch Männer, auf die das Unerreichbare eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausübt. Für gewöhnlich handelt es sich dabei nicht um Spezialisten: Ihre Ziele und Träume sind stark genug, jene Zweifel beiseite zu wischen, die vorsichtigere Männer hegen. Ihre stärksten Waffen sind Entschlossenheit und der Glaube ans Gelingen. Im besten Falle werden solche Männer als exzentrisch angesehen, im schlimmsten als verrückt...

Der Everest hat etliche solche Männer angezogen. Ihre Klettererfahrung reichte von schlichtweg nicht vorhanden bis sehr geringfügig und sicherlich hatte keiner dieser Männer die Art Erfahrung, die eine Besteigung des Everest als geeignetes Ziel erscheinen läßt. Drei Dinge waren ihnen allen gemein: Selbstvertrauen, große Entschlossenheit und Ausdauer.

WALT UNSWORTH

Everest

 

Ehrgeiz und Entschlossenheit wurden mir in die Wiege gelegt, zwei Tugenden, ohne die ich um einiges glücklicher geworden wäre. Ich grübelte viel und lange, und der in die Ferne gerichtete Blick des Träumers wurde mir zur Gewohnheit, denn von jeher waren es die fernen Gipfel, die mich faszinierten und mich im Geiste anzogen. Ich war mir nicht sicher, was man alles zu erreichen imstande war, wenn man nur wenig mehr als sein Ausdauervermögen in die Waagschale zu werfen hatte, aber das Ziel war hochgesteckt, und jeder Rückschlag ließ mich nur noch entschlossener werden, um wenigstens einmal einen großen Traum erfüllt zu sehen.

EARL DENMAN

Alone to Everest

 

An den Hängen des Everest fehlte es im Frühling 1996 wahrlich nicht an Träumern. Viele, die gekommen waren, den Berg zu besteigen, hatten nicht viel mehr an Erfahrung vorzuweisen als ich, wenn nicht weniger. Als für jeden von uns der Moment gekommen war, unsere eigenen Fähigkeiten einer realistischen Einschätzung zu unterziehen und sie gegen die gewaltige Herausforderung des höchsten Berges der Erde aufzuwiegen, hätte man meinen können, daß die Hälfte der Leute im Camp an Wahnvorstellungen litten. Aber was sollte man auch anderes erwarten? Der Everest war schon immer ein Magnet für Verrückte, Publicity-Süchtige, hoffnungslose Romantiker und andere, deren Stärke nicht gerade das wirkliche Leben ist.

Im März 1947 kam ein in Armut verfallener kanadischer Ingenieur namens Earl Denman in Darjeeling an und verkündete überall seine Absicht, den Everest zu besteigen – und das, obwohl er weder große Bergsteigererfahrung besaß noch eine offizielle Erlaubnis, in Tibet einzureisen. Irgendwie schaffte er es, zwei Sherpas zu überreden, ihn zu begleiten; Ang Dawa und Tenzing Norgay.

Tenzing – der gleiche Mann, dem später mit Hillary die Erstbesteigung gelang – war 1933 als Siebzehnjähriger von Nepal nach Darjeeling emigriert. Er hoffte, dort von einer Expedition angeheuert zu werden, die in jenem Frühling unter der Führung des großen britischen Bergsteigers Eric Shipton zu dem Berg aufbrach. Der junge Sherpa, der darauf brannte, mitzugehen, wurde in jenem Jahr nicht genommen. Aber er blieb in Indien und wurde von Shipton zwei Jahre später für die britische Everest-Expedition von 1935 angeheuert. Als Tenzing damals einwilligte, mit Denman zu gehen, war er bereits dreimal an dem großen Berg gewesen. Später gestand er, daß er sich eigentlich die ganze Zeit über die Abenteuerlichkeit von Denmans Plänen im klaren gewesen war, aber auch Tenzing konnte der Faszination des Everest nicht widerstehen:

[N]ichts daran hatte wirklich Hand und Fuß. Erstens würden wir es wahrscheinlich nicht einmal bis nach Tibet schaffen. Zweitens, wenn wir es trotzdem schafften reinzukommen, würde man uns wahrscheinlich aufgreifen, und wir als seine Führer würden uns ebenso große Schwierigkeiten einhandeln wie Denman selbst. Drittens glaubte ich nicht eine Sekunde daran, daß, selbst wenn wir den Berg erreichten, ein Haufen wie der unsere in der Lage wäre, ihn zu besteigen. Viertens, es trotzdem zu versuchen war äußerst gefährlich. Fünftens, Den-man hatte weder Geld, um uns zu bezahlen, noch konnte er eine angemessene Summe für unsere Angehörigen garantieren, für den Fall, daß uns etwas zustieße. Und so weiter und sofort. Jeder, der einigermaßen bei Verstand war, hätte nein gesagt. Aber das konnte ich nicht. Denn etwas tief in meinem Herzen befahl mir zu gehen, und die Faszination des Everest wirkte auf mich stärker als irgendeine andere Kraft auf Erden. Ang Dawa und ich besprachen uns ein paar Minuten, und gleich darauf trafen wir unsere Entscheidung. »Okay«, sagte ich zu Denman, »wir werden's versuchen.«

Als die kleine Expedition durch Tibet in Richtung Everest zog, lernten die beiden Sherpas den Kanadier mehr und mehr schätzen und respektieren. Er besaß zwar keine Erfahrung, aber sie konnten nicht umhin, seinen Mut, seine Kraft und Ausdauer zu bewundern. Und Denman – das mußte man ihm lassen – war letztlich, als sie auf den Hängen des Berges standen und ihm die Realität ins Gesicht starrte, bereit, seine Unzulänglichkeit einzugestehen. Als sie bei 6700 Metern in einen schweren Sturm gerieten, gab Denman sich geschlagen, und die drei Männer kehrten um. Nur fünf Wochen nachdem sie aufgebrochen waren, kehrten sie wohlbehalten nach Darjeeling zurück.

Ein idealistisch-melancholischer Engländer namens Maurice Wilson unternahm dreizehn Jahre vor Denman einen ähnlich draufgängerischen Besteigungsversuch und sollte nicht so glücklich davonkommen. Wilson war von dem Wunsch getrieben, seinen Mitmenschen helfen zu müssen. Er war überzeugt, daß die zahllosen Übel der Menschheit durch eine Kombination aus Fasten und dem Glauben an die Macht Gottes geheilt werden könnten, und eine Besteigung des Everest, schloß er, sei die ideale Möglichkeit, diese Überzeugung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Er heckte den Plan aus, mit einem kleinen Flugzeug nach Tibet zu fliegen, auf den Flanken des Everest eine Bruchlandung hinzulegen und von dort aus Richtung Gipfel weiterzuziehen. Seine Ahnungslosigkeit in puncto Bergsteigen und Fliegen sah er dabei nicht als größeres Hindernis an.

Wilson kaufte sich eine Gypsy Moth, deren Flügel mit Tuch bespannt waren, taufte sie Ever Wrest und brachte sich die Grundlagen des Fliegens bei. Dann ging er für fünf Wochen in den bescheidenen Hügeln von Snowdonia und dem Lake District auf Wanderschaft, um sich das Abc des Bergsteigens anzueignen. Im Mai 1933 hob er in seinem winzigen Flieger ab und nahm via Kairo, Teheran und Indien Kurs auf den Everest.

Zu jenem Zeitpunkt hatte Wilson bereits für erhebliches Aufsehen in der Presse gesorgt. Er flog nach Purtabpur in Indien, aber da ihm die Regierung Nepals keine Genehmigung erteilte, das Land zu überfliegen, verkaufte er die Maschine kurzerhand für 500 Pfund und reiste auf dem Landweg nach Darjeeling weiter. Dort angekommen, erfuhr er, daß auch Tibet ihm die Einreise verweigerte. Dies ließ ihn ebenfalls kalt: Im März 1934 heuerte er drei Sherpas an, verkleidete sich als buddhistischer Mönch, trotzte den Behörden des Raj und trekkte heimlich 300 Meilen durch die Wälder von Sikkim und dem tibetischen Trockenplateau. Am 14. April kam er am Fuße des Everest an.

Er wanderte über das von Felsschutt übersäte Eis des EastRongbuk-Gletschers und kam anfänglich gut voran, bis ihn schließlich seine Unkenntnis im Besteigen von Gletschern doch zum Verhängnis wurde. Er irrte umher, verlor den Mut und war bald völlig erschöpft. Trotzdem wollte er nicht aufgeben.

Mitte Mai hatte er das obere Ende des East-Rongbuk-Gletschers bei 6400 Metern erreicht und plünderte ein Proviant-und Ausrüstungslager, das bei Eric Shiptons erfolglos verlaufener Expedition 1933 angelegt worden war. Von dort aus stieg er

die zum Nordsattel führenden Steilhänge hoch. Er drang bis auf 6.900 Meter vor, bevor ein vertikaler Eishang, der schlicht und ergreifend zu schwierig für ihn war, ihn zum Rückzug zu Shiptons Vorratslager zwang. Aber kapitulieren wollte er dennoch nicht. Am 28. Mai schrieb er in sein Tagebuch: »Ich werde es ein letztes Mal versuchen, und ich bin sehr zuversichtlich«, woraufhin er sich ein weiteres Mal auf den Weg nach oben machte.

Ein Jahr später, als Shipton zum Everest zurückkehrte, stieß seine Expedition am Fuß des Nordsattels im Schnee auf Wilsons steinhart gefrorene Leiche. »Nachdem wir hin und her überlegt hatten, was zu tun sei, beschlossen wir, ihn in einer Gletscherspalte zu begraben«, schrieb Charles Warren, einer der Bergsteiger, die die Leiche gefunden hatten. »Wir zogen damals alle den Hut vor ihm, und ich glaube, daß die Sache uns allen einen ziemlichen Schreck eingejagt hatte. Ich wiegte mich damals in dem Glauben, daß mir der Anblick von Leichen nichts mehr anhaben könnte, aber irgendwie, unter den damaligen Umständen und weil er letztlich das gleiche tat wie wir, schien seine Tragödie uns allen ziemlich nahezugehen.«

Die in jüngster Zeit um sich greifende rasante Vermehrung moderner Wilsons und Denmans auf den Hängen des Everest einigermaßen qualifizierte Träumer wie einige meiner Kameraden – ist ein Phänomen, das heftigste Kritik hervorgerufen hat. Aber die Frage, wer auf den Everest gehört und wer nicht, ist vielschichtiger, als es vielleicht auf den ersten Blick scheinen mag. Die Tatsache, daß ein Bergsteiger einen erheblichen Geldbetrag gezahlt hat, um bei einer von einem Bergführer geleiteten Expedition dabeisein zu dürfen, heißt noch lange nicht, daß er oder sie auf dem Berg eigentlich nichts zu suchen hat. Tatsächlich gab es im Frühling 1996 mindestens zwei kommerzielle Everest-Expeditionen, bei denen Himalaja-Veteranen mitkletterten, die selbst nach strengsten Maßstäben als geeignet durchgehen würden.

Als ich am 13. April im Camp Eins oben auf dem Gletscherbruch auf meine Teamkameraden wartete, zogen ein paar Bergsteiger von Scott Fischers Mountain-Madness-Expedition im eindrucksvollen Tempo an mir vorbei. Unter ihnen war Klev Schoening, ein achtunddreißigjähriger Bauunternehmer aus Seattle und ehemaliges Mitglied der US-Skimannschaft. Schoening ist zwar außergewöhnlich kräftig, doch fehlte ihm jegliche Höhenluft-Erfahrung. In seiner Begleitung befand sich allerdings sein Onkel, Pete Schoening, eine lebende Himalaja-Legende.

Pete, der in ein paar Monaten neunundsechzig wurde, war ein schmächtiger, leicht gebeugter Mann in verblichenem, abgetragenem GoreTex. Nach langer Abwesenheit war er wieder in den Himalaja zurückgekehrt. 1958 hatte er als die treibende Kraft hinter der Erstbesteigung des Hidden Peak, einem 8.068 Meter hohen Berg im Karakorum-Gebirge von Pakistan, Geschichte geschrieben – damals die höchste Erstbesteigung durch einen amerikanischen Bergsteiger. Noch größere Berühmtheit hatte Pete jedoch für die heroische Rolle erlangt, die er bei der gescheiterten Expedition des Ka im Jahre 1953 spielte, dem gleichen Jahr, in dem Hillary und Tenzing den Gipfel des Everest eroberten.

Als die achtköpfige Expedition hoch oben auf dem K2 in einem tosenden Schneesturm festsaß und darauf wartete, zum Gipfel vorstoßen zu können, zog sich ein Teamkamerad namens Art Gilkey eine Thrombophlebitis zu, ein lebensbedrohliches, durch Höhenluft hervorgerufenes Blutgerinnsel. Als ihnen klarwurde, daß sie Gilkey sofort nach unten schaffen mußten, um den Hauch einer Chance zu wahren, ihn zu retten, machten Schoening und die anderen sich mitten im wütenden Sturm daran, ihn an dem steil abfallenden Abruzzi-Grat hinunterzulassen. Bei 7600 Metern rutschte ein Bergsteiger namens George Bell aus und zog vier weitere mit sich in die Tiefe. Schoening wickelte reflexartig das Seil um Schultern und Eispickel und schaffte es irgendwie, Gilkey zu halten und gleichzeitig den Fall seiner fünf Kameraden zu stoppen, ohne selbst hinabgezogen zu werden. Als eines der unglaublichsten Bravourstücke in den Annalen des Bergsteigens ist dies seither ganz einfach als The Belay bekannt.16

Und nun wurde Pete Schoening von Fischer und seinen beiden Bergführern Neal Beidleman und Anatoli Boukreev den Everest hochgeleitet. Als ich Beidleman, einen baumstarken Bergsteiger aus Colorado, fragte, was er dabei fühlte, einen Kunden von der Klasse Schoenings einen Berg hochzuführen, lächelte er abwehrend und verbesserte mich rasch: »Jemand wie ich ›führt‹ Pete Schoening nirgendwohin. Ich betrachte es vielmehr als große Ehre, mit ihm im gleichen Team zu sein.« Schoening machte bei Fischers Mountain-Madness-Gruppe nicht deshalb mit, weil er einen Bergführer benötigt hätte, sondern damit er sich nicht um das ganze nervenaufreibende Drumherum kümmern mußte, wie etwa Genehmigungen, Sauerstoff, Zeltausrüstung, Proviant, Sherpa-Helfer und andere logistische Details.

Ein paar Minuten nachdem Pete und Klev Schoening zu ihrem eigenen Camp Eins vorbeigeklettert waren, tauchte ihre Teamkameradin Charlotte Fox auf. Die achtunddreißigjährige Fox, dynamisch und von klassisch schöner Figur, war eine Skipatrouillenfahrerin in Aspen, Colorado, und hatte bereits zwei Achttausender bestiegen: den Gasherbrum II in Pakistan, 8035 Meter, und den 8 201 Meter hohen Nachbarn des Everest, Cho Oyu. Später traf ich auf ein Mitglied von Mal Duffs kommerzieller Expedition, einen achtundzwanzigjährigen Finnen namens Veikka Gustafsson, der unter anderem bereits den Everest, Dhaulagiri, Makalu und den Lhotse bestiegen hatte.

Ganz anders die Kunden in Halls Team. Keiner von ihnen hatte es jemals auf den Gipfel eines Achttausenders geschafft. Wenn jemand wie Pete Schoening das Äquivalent eines Baseballspielers der ersten Liga war, dann waren meine zahlenden Kameraden und ich eine Hinterhofansammlung annehmbarer Softballspieler aus der Provinz, die sich den Weg zur Weltmeisterschaft durch Bestechung erkauft hatten. Ja, oben auf dem Gletscherbruch hatte Hall uns »eine ganz schön starke Truppe« genannt. Und vielleicht waren wir ja, gemessen an den Teams, die Hall in den letzten Jahren den Berg hocheskortiert hatte, tatsächlich stark. Dennoch war ich mir völlig im klaren darüber, daß niemand von uns ohne ein erhebliches Maß an Hilfe seitens Hall, der Bergführer und Sherpas auch nur den Hauch einer Chance hatte, den Everest zu besteigen.

Andererseits hatte unsere Truppe weitaus mehr drauf als so manches andere Team auf dem Berg. Bei einer kommerziellen Expedition, die von einem Engländer mit kaum nennenswerter Himalaja-Erfahrung geführt wurde, waren einige Bergsteiger mit äußerst zweifelhaften Fähigkeiten dabei. Die am wenigsten qualifizierten Leute auf dem Everest waren jedoch nicht bei der zahlenden Klientel zu suchen, sondern vielmehr bei den traditionell organisierten, nicht kommerziell arbeitenden Expeditionen.

Als ich durch den unteren Abschnitt des Gletscherbruchs zum Basislager zurückwanderte, überholte ich zwei langsamere Kletterer in äußerst seltsamer Kleidung und Ausrüstung. Ein Blick genügte, um zu sehen, daß sie mit den Standardtechniken und Ausrüstungsteilen zum Besteigen eines Gletschers nicht vertraut waren. Der hintere der beiden blieb ein ums andere Mal mit seinen Steigeisen hängen und stolperte ständig. Schließlich mußte ich warten, bis sie zwei wacklige, miteinander verzurrte Leitern überquerten, die eine weit klaffende Gletscherspalte überbrückten. Mir verschlug es fast den Atem, als ich sah, daß sie es im Duo taten, beinahe im Gleichschritt – ein völlig überflüssiges, zusätzliches Risiko. Auf der anderen Seite der Gletscherspalte versuchte ich dann mehr schlecht als recht, mich mit ihnen zu unterhalten, und erfuhr, daß sie einer taiwanesischen Expedition angehörten.

Den Taiwanesen war ihr Ruf zum Everest vorausgeeilt. Im Frühling 1995 war das gleiche Team nach Alaska gereist, um sich – als eine Art Generalprobe für die Everest-Besteigung – am Mount McKinley zu versuchen. Neun Bergsteiger erreichten den Gipfel, aber sieben davon wurden beim Abstieg von einem Unwetter überrascht. Sie verloren die Orientierung, mußten bei 5 900 Metern eine Nacht im Freien verbringen und setzten eine riskante und kostspielige Rettungsaktion des National Park Service in Gang.

Alex Lowe und Conrad Anker, zwei der besten Alpinisten Amerikas, unterbrachen bei 4400 Metern auf Bitte der Park Rangers ihren eigenen Besteigungsversuch und eilten den Taiwanesen zu Hilfe, die zu jenem Zeitpunkt bereits mit dem Tod rangen. Mit größten Schwierigkeiten und unter Einsatz ihres eigenen Lebens schleppten Lowe und Anker jeweils einen Taiwanesen von 5 900 Metern auf 5 250 Meter Höhe herunter, wo sie von einem Hubschrauber evakuiert werden konnten. Alles in allem wurden fünf Mitglieder des taiwanesischen Teams zwei mit schweren Erfrierungen und ein Toter – vom McKinley geborgen. »Nur einer ist gestorben«, sagt Anker. »Aber wenn Alex und ich nicht so schnell oben gewesen wären, wären noch zwei weitere draufgegangen. Die Taiwanesen waren uns schon vorher aufgefallen, weil sie so unfähig und dilettantisch wirkten. Hat uns nicht überrascht, daß sie in Schwierigkeiten geraten sind.«

Der Leiter der Expedition, Gau Ming-Ho – ein jovialer, freischaffender Fotograf, der sich selbst »Makalu« nennt, nach dem imposanten Himalaja-Berg-, war völlig entkräftet und mußte halb erfroren von zwei Bergführern aus Alaska nach unten geleitet werden. »Als die Alaskaner ihn hinunterbrachten«, erzählt Anker, »rief Makalu jedem, der vorbeikam, zu: ›Sieg! Sieg! Wir haben den Gipfel erobert!‹, als wenn das Debakel gar nicht passiert wäre. Ja, ja, dieser Makalu kam mir schon ziemlich daneben vor.« Als die Überlebenden des McKinley-Debakels 1996 auf der Südseite des Everest auftauchten, war es wieder Makalu Gau, der sie anführte.

Die Anwesenheit der Taiwanesen auf dem Everest löste unter den anderen Expeditionen auf dem Berg erhebliche Besorgnis aus. Es bestand die nicht unberechtigte Befürchtung, daß die Taiwanesen in Not geraten würden und andere Expeditionen als Retter fungieren müßten. Dadurch würden noch mehr Menschenleben aufs Spiel gesetzt, ganz zu schweigen davon, daß anderen Bergsteigern die Möglichkeit entginge, den Gipfel zu erreichen. Aber die Taiwanesen waren beileibe nicht das einzige Team, das mordsmäßig unqualifiziert wirkte. Neben uns im Basislager kampierte ein fünfundzwanzigjähriger norwegischer Bergsteiger namens Fetter Neby, der allen seine Absicht kundtat, im Alleingang die Südwestwand17 zu besteigen, eine der gefährlichsten und technisch anspruchsvollsten Everest-Routen – trotz der Tatsache, daß sich seine Himalaja-Kenntnisse auf zwei Besteigungen des benachbarten Island Peak beschränkten, einem 6180 Meter hohen Buckel auf einem Seitengrat des Lhotse, der nichts als ein paar stramme Beine verlangt.

Und dann waren da die Südafrikaner. Von einer großen Zeitung, der Johannesburger Sunday Times, gesponsert, hatte ihr Team eine Welle von überschwenglichen patriotischen Gefühlen ausgelöst. Vor der Abreise hatten sie sogar den Segen von Präsident Mandela empfangen. Sie waren das erste südafrikanische Team, dem jemals eine Genehmigung für eine Everest-Besteigung erteilt worden war, eine gemischtrassige Schar, von dem Ehrgeiz getragen, den ersten Farbigen auf den Gipfel zu stellen. Ihr Leiter war Ian Woodall, neununddreißig, eine geschwätzige mausähnliche Type, der sich ständig in Anekdoten über seine mutigen Taten als Militärbefehlshaber hinter den feindlichen Linien erging, während Südafrikas langem, brutal geführten Konflikt mit Angola in den Achtzigern.

Woodall hatte drei der besten südafrikanischen Bergsteiger rekrutiert, die den Kern seines Teams bilden sollten: Andy de Klerk, Andy Hackland und Edmund February. Die gemischtrassige Zusammensetzung des Teams war für den vierzigjährigen February, einem zurückhaltenden farbigen Paläoökologen und Bergsteiger von internationalem Rang und Namen, von besonderer Bedeutung. »Meine Eltern haben mich nach Sir Edmund Hillary benannt«, erklärte er. »Den Everest zu besteigen war schon von klein an einer meiner ganz persönlichen Träume. Aber viel wichtiger war noch, daß ich in der Expedition ein bedeutendes Zeichen für eine Nation gesehen habe, die mitten im Einigungsprozeß steht und versucht, demokratische Verhältnisse zu schaffen und sich von seiner Vergangenheit zu befreien. Ich bin in vielen Dingen unter dem Joch der Apartheid aufgewachsen, und ich bin darüber sehr verbittert. Aber nun sind wir eine neue Nation. Ich glaube fest an die Richtung, die mein Land einschlägt. Zu zeigen, daß wir Südafrikaner zusammen den Everest besteigen können, Schwarz und Weiß auf dem Gipfel – das wäre schon großartig.«

Die gesamte Nation stellte sich hinter die Expedition. »Woodall hat für das Projekt wirklich genau den richtigen Augenblick erwischt«, meinte de Klerk. »Mit dem Ende der Apartheid konnten Südafrikaner endlich reisen, wohin sie wollten, und unsere Sportler konnten in der ganzen Welt an Wettkämpfen teilnehmen. Südafrika hat gerade die Rugby- Weltmeisterschaft gewonnen. Die ganze Nation war von einer Welle der Euphorie erfaßt, jeder war echt stolz, okay?« Als Woodall also mit seiner südafrikanischen Everest-Expedition ankam, waren alle hellauf begeistert, und er hat viel Geld lockermachen können – umgerechnet ein paar hunderttausend US-Dollar –, ohne daß die Leute viele Fragen gestellt hätten.«

Neben sich, den drei männlichen Bergsteigern und einem britischen Bergsteiger und Fotografen namens Bruce Herrod wollte Woodall eine Frau bei der Expedition dabeihaben. Bevor er also aus Südafrika aufbrach, lud er sechs weibliche Kandidatinnen zu einer Besteigung des 5895 Meter hohen Kilimandscharo ein, körperlich wohl eine Tortur, technisch jedoch anspruchslos. Am Ende des zweiwöchigen Ausscheidungskampfes verkündete Woodall, daß er das Feld der Bewerberinnen auf zwei Finalistinnen reduziert habe: Cathy O'Dowd, sechsundzwanzig, eine weiße Journalismus-Dozentin mit begrenzter Bergsteigererfahrung, deren Vater Vorstand der Anglo American ist, dem größten südafrikanischen Wirtschaftskonzern; und Deshun Deysel, fünfundzwanzig, eine schwarze Sportlehrerin ohne jegliche Klettererfahrung, die in einem Township mit strenger Rassentrennung aufgewachsen ist. Woodall sagte schließlich, daß beide Frauen das Team ins Basislager begleiteten; er wolle noch ihre Leistung während des Treks abwarten und erst dann entscheiden, welche der beiden beim Anstieg auf den Gipfel mit von der Partie sein würde.

Am 1. April, dem zweiten Tag meiner Wanderung zum Basislager, traf ich unterhalb von Namche Bazaar zu meinem Erstaunen February, Hackland und de Klerk, wie sie aus den Bergen ferawswanderten, Richtung Katmandu. De Klerk, ein Freund von mir, erzählte mir, daß sie zusammen mit Charlotte Noble, ihrer Teamärztin, aus der Expedition ausgestiegen seien, noch bevor man überhaupt am Fuße des Berges angekommen war. »Woodall, der Leiter, hat sich als waschechtes Arschloch rausgestellt«, erklärte de Klerk. »Der totale Kontrollfreak. Und vertrauen konnte man ihm auch nicht – wir haben nie gewußt, ob er uns nun irgendeinen Scheiß auftischt oder die Wahrheit sagt. Wir wollten unser Leben nicht in die Hände von so einem Typen geben. Also sind wir abgehauen.«

Woodall hatte gegenüber de Klerk und anderen behauptet, daß er den Himalaja kenne wie seine Westentasche und auch schon über 8.000 Meter geklettert sei. In Wahrheit beschränkten sich Woodalls himalajische Klettererlebnisse darauf, daß er einmal 6.200 Meter erreicht hatte, als zahlender Kunde einer von Mal Duff im Jahre 1990 geleiteten kommerziellen Expedition an den Annapurna.

Darüber hinaus hatte Woodall, bevor man zum Everest aufgebrochen war, im Internetdienst der Expedition mit einer hervorragenden militärischen Laufbahn geprahlt. Als Soldat der

britischen Armee sei er mehrfach befördert worden, »um schließlich Kommandeur der Elite-Einheit Long Range Mountain Reconnaissance Unit zu werden, die ein Großteil ihrer Ausbildung im Himalaja absolviert«. Der Sunday Times hatte er weisgemacht, daß er auch Militärausbilder an der Royal Academy von Sandhurst, England, gewesen sei. Nun ist es aber zufälligerweise so, daß es in der britischen Armee so was wie eine Long Range Mountain Reconnaissance Unit gar nicht gibt, und Woodall war zu keinem Zeitpunkt Ausbilder in Sandhurst, noch hat er in Angola hinter feindlichen Linien gekämpft. Laut eines Sprechers der britischen Armee tat Woodall Dienst als Schreiber beim Zahlmeister.

Woodall log ebenfalls darüber, wen er auf die Liste der vom nepalesischen Tourismusministerium ausgestellten Klettergenehmigung18 gesetzt hatte.

Er hatte von Anfang an behauptet, daß sowohl Cathy O'Dowd als auch Deshun Deysel auf der Liste stünden und daß er erst im Basislager endgültig entscheiden werde, welche von den beiden Frauen beim Bergsteigerteam dabeisein würde. Nachdem de Klerk sich aus dem Unternehmen zurückgezogen hatte, entdeckte er jedoch, daß O'Dowd zwar auf der Genehmigungsliste stand, samt Woodalls neunundsechzigjährigem Vater und einem Franzosen Tierry Renard (der Woodall 35.000 Dollar gezahlt hatte, um sich dem südafrikanischen Team anschließen zu dürfen), aber nicht Deshun Deysel – nach Ed Februarys Rückzug die einzige Schwarze. De Klerk zog daraus die Schlußfolgerung, daß Woodall nie die Absicht hatte, Deysel den Berg besteigen zu lassen.

Um das Ganze noch schlimmer zu machen, hatte Woodall de Klerk – der mit einer Amerikanerin verheiratet ist und die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt – vor der Abreise aus Südafrika klipp und klar gesagt, daß er bei der Expedition nur dann dabei wäre, wenn er sich damit einverstanden erklärte, mit seinem südafrikanischen Ausweis in Nepal einzureisen. »Er hat ein Riesentheater darum veranstaltet«, erinnert sich de Klerk, »weil wir die erste südafrikanische Expedition wären und so weiter. Aber wie sich herausstellte, hat Woodall selbst keinen südafrikanischen Paß. Er ist nicht einmal südafrikanischer Staatsbürger – der Typ ist 'n Brite, und er ist mit seinem britischen Ausweis in Nepal eingereist.«

Woodalls endlose Betrügereien wurden zum internationalen Skandal, der auf den Titelseiten der Zeitungen im gesamten britischen Commonwealth landete. Als die schlechte Presse allmählich zu ihm durchdrang, zeigte der größenwahnsinnige Führer den Kritikern die kalte Schulter und isolierte sein Team so gut wie möglich von den anderen Expeditionen. Darüber hinaus verbannte er den Sunday-Times-Reporter Ken Vernon und den Fotografen Richard Shorey aus der Expedition, obwohl er einen Vertrag unterzeichnet hatte, in dem vereinbart worden war, daß es den beiden Journalisten als Gegenleistung für die finanzielle Unterstützung der Zeitung »zu jedem Zeitpunkt erlaubt ist, die Expedition zu begleiten«, und daß die Mißachtung dieser Vereinbarung »einen Vertragsbruch darstellt«.

Der Herausgeber der Sunday Times, Ken Owen, der sich auf einem Trekking-Urlaub befand, der so gelegt war, daß er mit der Everest-Expedition zusammenfiel, hatte sich just zu jener Zeit mit seiner Frau auf den Weg ins Basislager gemacht. Woodalls Freundin, eine junge Französin namens Alexandrine Gaudin, führte sie dorthin. In Pheriche erfuhr Owen, daß Woodall seinen Reporter samt Fotografen vor die Tür gesetzt hatte.

Völlig baff schickte er dem Expeditionsführer eine Nachricht, in der er erklärte, daß die Zeitung nicht die Absicht hätte, Vernon und Shorey den Auftrag zu entziehen und daß die Journalisten angewiesen seien, sich der Expedition wieder anzuschließen. Als Woodall das Schreiben erhielt, bekam er einen Wutanfall und eilte vom Basislager nach Pheriche, um sich mit Owen auszusprechen.

Laut Owen fragte er Woodall während der nachfolgenden Auseinandersetzung rundheraus, ob Deysels Name auf der Liste stehe. Woodall antwortete: »Das geht Sie nichts an.«

Als Owen die Vermutung äußerte, Deysel sei wohl nur »als Alibi-Schwarze mitgenommen worden, um dem Team den Anschein von Südafrikanismus zu geben«, drohte Woodall, sowohl Owen als auch dessen Frau umzubringen. Unter anderem erklärte der völlig aufgebrachte Expeditionsführer: »Ich werde dir die Birne vom Leib reißen und sie dir den Arsch hochrammen.«

Kurz danach kam der Journalist Ken Vernon im südafrikanischen Basislager an – ein Umstand, über den er zuerst mittels Rob Halls Satelliten-Faxgerät berichtete –, nur um »von einer grimmig dreinblickenden Cathy O'Dowd« davon in Kenntnis gesetzt zu werden, »daß ich in dem Lager nicht willkommen sei«. Vernon schrieb später in der Sunday Times: Ich sagte ihr, daß sie nicht das Recht habe, mich von einem Lager auszuschließen, das von meiner Zeitung bezahlt wurde. Als ich nachhakte, sagte sie, daß sie auf »Anweisung« von Mr. Woodall handele. Sie sagte, daß Shorey bereits aus dem Lager hinausgeworfen worden sei und daß ich besser daran täte, ihm zu folgen, da mir weder Essen noch Unterkunft gewährt werden würde. Ich war von dem Marsch noch ganz wackelig auf den Beinen, und bevor ich entschied, ob ich mich der Verordnung widersetzen oder gehen würde, bat ich sie um eine Tasse Tee. »Auf gar keinen Fall«, erwiderte sie. Ms. O'Dowd ging zu Ang Dorje, dem Anführer der Expeditionssherpas, und sagte mit deutlich hörbarer Stimme: »Der Herr dort ist Ken Vernon, einer der Leute, von denen wir Ihnen erzählt haben. Ihm ist jede Unterstützung zu verweigern.« Ang Dorje ist ein Baum von einem Kerl, und wir hatten so manches Glas Chang miteinander geleert, dem beinahe feuergefährlichen Gebräu der Einheimischen. Ich sah ihn an und fragte: »Nicht einmal eine Tasse Tee?« Es spricht für ihn, daß er ganz im Sinne der traditionellen Gastfreundschaft der Sherpas Ms. O'Dowd einfach nur anblickte und sagte: »Quatsch.« Er packte meinen Arm, schleppte mich ins Speisezelt und servierte mir eine Tasse dampfenden Tee mit einem Teller Kekse.

Im Anschluß an das, was Owen als »schaudererregenden Meinungsaustausch« mit Woodall in Pheriche beschrieb, kam der Herausgeber zu der »Einsicht... daß die Atmosphäre innerhalb des Expeditionsteams vergiftet und das Leben der ständigen Mitarbeiter der Sunday Times, Vernon und Shorey, in ernsthafter Gefahr war«. Owen wies daher Vernon und Shorey an, nach Südafrika zurückzukehren, und die Zeitung publizierte eine Erklärung, in der sie die Unterstützung für die Expedition zurücknahm.

Da Woodall bereits das Geld der Zeitung kassiert hatte, konnte es sich dabei nur um einen symbolischen Akt handeln, der so gut wie keinen Einfluß auf sein weiteres Vorgehen auf dem Berg hatte. Woodall weigerte sich sogar – selbst nachdem er einen Brief von Nelson Mandela erhalten hatte, in dem zur Versöhnung als eine Angelegenheit des nationalen Interesses aufgerufen wurde –, die Führung der Expedition niederzulegen oder auch nur einen irgendwie gearteten Kompromiß einzugehen. Er bestand stur darauf, daß die Everest-Besteigung wie geplant durchgeführt werde, mit ihm am Ruder.

Nachdem das Expeditionsteam also auseinandergebrochen und er wieder zurück in Kapstadt war, beschrieb February seine Enttäuschung. »Vielleicht war ich ja naiv«, sagte er mit bewegter Stimme. »Aber ich habe es gehaßt, unter der Apartheid groß zu werden. Den Everest mit Andrew und den anderen zu besteigen wäre ein tolles Symbol dafür gewesen, daß das alte System endgültig zusammengebrochen ist. Woodall hatte nicht das geringste Interesse an der Geburt eines neuen Südafrika. Er hat die Träume einer ganzen Nation für seine eigenen egoistischen Ziele mißbraucht. Die Entscheidung, aus der Expedition auszusteigen, war die härteste meines Lebens.«

Mit der Abreise von February, Hackland und de Klerk befand

sich in dem Team niemand mehr, der mehr als ein Minimum an alpiner Erfahrung auf zuweisen gehabt hätte (abgesehen von dem Franzosen Renard, der sich der Expedition nur angeschlossen hatte, um auf der Genehmigungsliste zu stehen, und der unabhängig von den anderen kletterte, mit seinen eigenen Sherpas). Mindestens zwei von den Leuten wußten nicht einmal ihre Steigeisen zu befestigen.

Der Solo-Norweger, die Taiwanesen und besonders die Südafrikaner waren in Halls Speisezelt ein anhaltendes Thema. »Mit so vielen Dilettanten auf dem Berg«, sagte Rob mit einem Stirnrunzeln an einem Abend Ende April, »ist es wohl ziemlich unwahrscheinlich, daß wir die Saison überstehen, ohne daß oben auf dem Berg irgendein Scheiß passiert.«

 

In eisige Höhen
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