Prolog
Die Welt war im Chaos versunken. Möglicherweise würde man sich dereinst eines fernen goldenen Zeitalters erinnern, einer glücklichen Epoche, in der zwar
nicht immer Frieden zwischen den vier Stämmen der Göttin Dana geherrscht hatte, aber zumindest ein ausgewogenes Kräfteverhältnis, und in der das Überleben der Stämme durch die großen Talismane gesichert gewesen war. Das Schwert des Gottes Nudd, von den Menschen Excalibur genannt, war den Zwergen geschenkt worden. Der Fal Lia, der Heilige Stein, der ächzte, sobald sich ein echter König näherte, gehörte den Menschen. Die Dämonen besaßen die mörderische Lanze von Lug und die Elfen den Kessel von Dagda, dem Gott des Wissens ... So war es von Anbeginn der Zeiten gewesen.
Man glaube bloß nicht den Märchen: Die Menschen waren es, die dieses Gleichgewicht zerstörten, und nicht etwa die bösartigen Zwerge, denen alle Übel angelastet werden. Die Menschen und ihre neue Religion, deren Verfechter die Einzigartigkeit einer auserwählten Rasse predigten und ihre Überlegenheit über alle anderen verkündeten. Eine einzige Erde, ein einziger König, ein einziger Gott, das verkündeten sie und im Namen ebenjenes Gottes wurde die abscheulichste Gemeinheit begangen, die die Welt je gesehen hat ... um dann dem Vergessen anheim zu fallen.
Die Menschen raubten dem Volk der Zwerge Excalibur und schafften es, dieses schwere Verbrechen den Elfen anzulasten. Der alte König Pellehun und sein Seneschall, Herzog Gorlois von Tintagel, bezahlten zwar für dieses schändliche Vergehen mit ihrem Leben, aber das Unglück war geschehen. Weder Lliane, die Königin der Hohen Elfen aus dem Wald von Broceliande, noch der Ritter Uther, der dank der überwältigenden Kraft ihrer Liebe zum Pendragon geworden war, noch der Druide Merlin vermochten die daraus erwachsenden Kriege zu verhindern, den Hass und die Zwietracht, durch die das Königreich von Logres in blutige Wirren gestürzt wurde. Kaum befand sich ihr Talisman nicht mehr in ihren Händen, verschwanden auch schon die Zwerge. Ihre ausgedehnten Herrschaftsgebiete unter dem Berg lagen unter Felstrümmern vergraben, und man sah in den Siedlungen der Menschen sonderbare Wesen, zugleich Mensch und Zwerg, als seien die beiden Rassen zu einer verschmolzen.
Der Krieg war augenblicklich vorüber, doch der Talisman war den Königreichen unter dem Berg noch nicht wieder zurückgegeben worden.
Noch war der Frieden nicht wiederhergestellt…