Kapitel 7

Barack kreiste in der Gestalt einer Eule über dem Haus, das er mit Syndil bewohnte. Es schien nichts Ungewöhnliches vorzuliegen, aber er war trotzdem beunruhigt. Irgendetwas fühlte sich nicht richtig an. Er wandte sich auf ihrem persönlichen, sehr intimen telepathischen Weg an Syndil, doch sie antwortete nicht. Er konnte ihre Gegenwart spüren, ihre Konzentration, die sich auf etwas anderes richtete – ein gutes Zeichen, da Syndil Wellen von Angst gesendet hätte, wenn sie sich gefürchtet hätte.

Er ließ sich im Sturzflug nach unten fallen, wechselte dabei die Gestalt und landete praktisch im Laufschritt auf der Veranda, so eilig hatte er es, zu Syndil zu kommen. Sie war emotional immer noch sehr verletzlich, und in mancher Hinsicht war ihre Beziehung noch etwas unsicher. Manchmal zog Syndil sich sogar vor ihm zurück. Seit dem brutalen Angriff von Savon, einem Angehörigen, dem sie alle vertraut hatten, der aber zum Vampir geworden war, hatte sie Probleme mit Vertrauen und vor allem mit Nähe.

»Syndil!«, rief er während er mit raschen Schritten durch das kleine Blockhaus eilte.

Keine Antwort war zu hören, nur sein eigener Herzschlag, der laut in seinen Ohren dröhnte. Er zog scharf den Atem ein, witterte die beiden Leoparden und ... Barack blieb stehen und rang um seine Beherrschung, bevor er erneut einatmete. Blut. Nicht irgendein Blut – er witterte Syndils Blut.

Als er die Schlafzimmertür aufstieß, sah er die beiden großen Katzen, Sasha und Forest, zusammengerollt auf dem Bett liegen. Beide hoben die Köpfe und bedachten ihn mit einem langen, prüfenden Blick. Sasha zeigte die Zähne, während Forest drohend knurrte. Baracks Herz machte einen Satz. Die Leoparden begleiteten die Band immer auf ihren Reisen und verhielten sich nie aggressiv gegenüber einem Bandmitglied, nicht einmal, wenn sie schlecht gelaunt waren.

Er knurrte zurück, schloss die Tür und fuhr herum, um in die Dunkelheit hinauszulaufen. Wieder atmete er ein und nahm Syndils Geruch wahr – die Richtung, die sie eingeschlagen hatte. Sofort wechselte er im Laufen die Gestalt und stieg in die Luft auf, um schneller voranzukommen. Mit unruhig klopfendem Herzen folgte er ihrer Witterung durch den Wald, bis er zu einer Lichtung kam, deren Boden völlig verbrannt war, Zeugnis eines erbitterten Kampfes. Die Bäume waren gekrümmt und verbogen, die Blätter verdorrt, und der Boden war an etlichen Stellen von der brennenden Säure des schlimmsten aller Wesen – des Untoten – zerfressen worden. Als er Syndil entdeckte, stockte ihm der Atem.

Barack beobachtete die Frau, die mit ausgebreiteten Armen, die Handflächen dicht über dem Boden, auf der geschwärzten Erde kniete. Schnee fiel leise vom Himmel und legte sich auf ihr Haar und ihre Kleider, sodass sie zu glitzern schien. Von dort, wo er stand, konnte er die Konzentration auf ihrem Gesicht sehen, ihre geschlossenen Augen, ihre langen, dichten Wimpern, die zwei dunkle Halbmonde bildeten. Sie wirkte gelöst und friedlich, während sie ihre ganze Energie auf ihre Aufgabe konzentrierte. Sie war schön – eine kleine Fee mit schwarzen Haaren, die unter dem zarten Schleier aus Schnee schimmerten, den Flocken auf ihren langen Wimpern und einem perfekt geformten Mund, der dem verwüsteten Land mit einem leisen, einschmeichelnden Lied Hoffnung und Mut machte.

Barack stand ganz still und schaute sie an. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, während der Schock, sie nicht zu Hause vorgefunden zu haben, allmählich von der Liebe überlagert wurde, die sein Herz und seine Seele so sehr erfüllte, dass für kein anderes Gefühl mehr Platz blieb. Syndil. Seine Gefährtin des Lebens. Natürlich konnte sie nicht anders, als die Erde zu heilen. Sie musste gehört haben, wie sie vor Schmerzen stöhnte, wie sich das Böse langsam durch das Erdreich fraß und dabei jedes Lebewesen vergiftete und verbrannte. Sie war die schönste Frau, die er jemals gesehen hatte – die er sich vorstellen konnte. Unter ihren Händen wuchs grünes Gras durch den Schnee, und kleine Sträucher und Bäume drängten an die Oberfläche, als sie mit ihrem leisen Gesang die Pflanzen sprießen ließ.

Desari konnte anderen mit ihrer reinen, unglaublich schönen Stimme Frieden schenken. Mit ebendieser Stimme konnte sie ihr Publikum in Seide und Kerzenlicht tauchen und Erinnerungen an eine alte Liebe und gescheiterte Hoffnungen wecken. Auch Syndils Stimme übte große Macht aus, aber ihre Macht war an die Erde gebunden. Zerstörte und verwüstete Länder riefen nach ihr. Sie konnte diesen Ruf nie ignorieren. Nur wenige konnten die Schreie und das Klagen der Natur so wahrnehmen wie sie, und kaum jemand konnte wie sie die Wunden heilen, die der Erde geschlagen worden waren.

Syndil erstaunte ihn immer wieder mit ihrer Macht. Er beobachtete, wie sie sich nach links und dann nach rechts neigte, während sie den Hügel hinaufging, einen schwer beschädigten Baum berührte und zu neuem Wachstum anregte und die verheerenden Auswirkungen beseitigte, die die Untoten hinterlassen hatten. Schließlich wandte sie sich dem kleinen Bach zu, dessen Wasser nicht mehr floss, sondern stillstand, obwohl das Flussbett bis an den Rand gefüllt war. Dunkle rotbraune Flecken bedeckten die Wasseroberfläche, und von einem missfarbenen gallertartigen runden Gebilde breiteten sich Fangarme aus, die die Zusammensetzung des Wassers veränderten. Die Kugel setzte sich aus Tausenden winziger weißer Parasiten zusammen, und viele von ihnen benutzten die Fangarme wie dünne Arterien und Venen, um sich von der Stelle zu entfernen, wo alles Übrige zu einer zähen Masse verschmolzen war.

Syndil, die nichts von Baracks Anwesenheit bemerkte, weil sie ihre ganze Energie auf den Schaden konzentrierte, der dem Land zugefügt worden war, hob die Hände und fing an zu singen. Er wusste es immer sofort, wenn sie in der Nähe war, aber sie hatte nicht die geringste Ahnung, dass ihr Gefährte nicht fern war. Es hätte ihn ärgern sollen, doch stattdessen empfand er Stolz. Wann immer sie sich der Aufgabe widmete, die Erde zu heilen, konzentrierte sie sich ausschließlich darauf und verbrauchte dabei oft mehr Energie, als sie sich leisten konnte. Ebenso wie ein Heiler nach seiner Arbeit ausgelaugt war und vor Erschöpfung taumelte, war auch Syndil geschwächt, wenn sie die Erde geheilt hatte.

Ihre Stimme schwoll an, und die Parasiten wanden sich vor Schmerzen, sodass die gallertartige Masse bedrohlich hin- und herschwankte. Barack nahm eine andere Position ein, um seine Gefährtin im Ernstfall besser verteidigen zu können. Ein stechender Geruch hing in der Luft, so abstoßend, dass ihn der faulige Gestank trotz des fallenden Schnees beinahe erstickte. Barack trat vorsichtig näher, um die zähe Masse zu begutachten. Die Kreaturen sahen fast wie Maden aus, nur viel kleiner. Etwas Böses, Bedrohliches schien in der Luft zu liegen und zu lauern.

Er schaute sich um, um das Gebiet mit all seinen Sinnen nach Hinweisen auf einen Feind abzusuchen. War das eine Nachwirkung der Vampire, die hier während des Mordanschlags auf den Prinzen gestorben waren? Oder war es eine andere, neue Bedrohung? Er trat näher zu Syndil und streckte eine Hand nach ihr aus, aber als ihre Stimme in der Abendluft anschwoll, begannen die kleinen Parasiten, ähnlich wie Popcorn zu explodieren und aus der Kugel zu springen, als wollten sie dem Klang ihrer Stimme entkommen. Sowie sie der Luft ausgesetzt waren, zerbarsten sie.

Baracks Hand sank nach unten. Er betrachtete die gekrümmten und rußgeschwärzten Bäume, das Harz, das aus zahlreichen Wunden tropfte und mit derselben rotbraunen Masse verklebt war. Parasiten quollen aus einem halben Dutzend Bäumen, um leblos auf den Boden zu fallen. Barack reckte seine Hand zum Himmel hinauf. Sofort frischte der Wind auf, und die Luft knisterte vor Elektrizität. Ein Blitz zuckte über die Schicht toter Parasiten im Schnee und verwandelte sie alle augenblicklich in schwarze Asche. Mit einem zornigen Heulen schmetterte der Wind die Überreste in alle Richtungen, während immer noch Schnee fiel und die Erde mit einer makellos weißen Decke überzog.

Erst jetzt wandte Syndil den Kopf und richtete ihre dunklen Augen, die sehr weich, fast flüssig schienen, auf ihn. Der Schatten eines Lächelns spielte um ihren Mund und lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihre perfekt geformten Lippen. Sein Herz zog sich zusammen, so sehr, dass es beinahe wehtat. Wie viele Jahre hatte er mit ihr verbracht, ohne auch nur ein einziges Mal zu erkennen, dass sie es war, die sein körperliches Verlangen entfachte. Nicht ein einziges Mal hatte er in ihr etwas anderes als eine Art Schwester gesehen, und doch war sie die ganze Zeit Herrin über seine Gefühle gewesen. Kein Wunder, dass keine andere Frau ihn je hatte befriedigen können. Es war im Lauf der Jahrhunderte geradezu lachhaft geworden, diese furchtbare Sucht, die ihn nicht losließ, bis er glaubte, er würde den Verstand verlieren, wenn er nicht die Haut einer Frau berühren und tief in ihren Körper eindringen könnte. So viele waren bereit gewesen, und doch war er einer unablässigen Folter ausgesetzt gewesen, weil er diese Frauen gebraucht hatte, aber bei keiner von ihnen Erfüllung hatte finden können.

Manchmal hatte Syndil immer noch das Gefühl, dass er sie verraten hatte, doch wenigstens begriff er jetzt den endlosen Kreislauf, in dem er gefangen gewesen war. Sie anzuschauen, ihren Duft einzuatmen, von ihrem Haar oder ihren Fingern gestreift zu werden, rief in seinem Körper ein schmerzhaftes Verlangen hervor, das nur sie befriedigen konnte. Er hatte mehr Jahre, als er zählen konnte, in einem Zustand ständiger sexueller Erregung gelebt, und wenn er sie einfach nur ansah, war es wieder genauso, doch jetzt galt es ihr allein. Sie gehörte ihm – eine sanfte, sinnliche Frau, die er nicht verdiente, die es aber trotzdem irgendwie schaffte, ihn zu lieben.

»Woran denkst du, Barack? Du siehst traurig aus.«

Ein Karpatianer belog seine Gefährtin nicht. Außerdem brauchte sie nur an sein Bewusstsein zu rühren, um ihre Antwort zu bekommen. »Ich erinnere mich an den Moment, in dem mir klar wurde, dass du ein so schmerzhaftes Verlangen in mir auslöst. Damals hast du an einem Fluss gestanden und dein langes Haar gebürstet. Ich war wie gebannt von jedem Bürstenstrich und wünschte mir, ich könnte dein Haar auf meiner nackten Haut spüren. Ich wollte mich in dieser seidigen Fülle verlieren, und ich wusste, dass du die eine warst, nach der ich mich die ganze Zeit gesehnt hatte – dass du es warst, die ich unter so vielen Frauen gesucht hatte.«

»Wie lange ist das her?«

»Wir waren damals in Frankreich.«

»Das war vor fünfzig Jahren.«

Er nickte. »Ich dachte, das, was ich empfand, wäre falsch. Wir waren als Kinder zusammen, eine Familie. Es schien ... geschmacklos. Ich hatte Angst, irgendwie abartig zu sein. Danach beobachtete ich dich ständig. Jede deiner Bewegungen schien sinnlich und verführerisch. Und ich hasste es, wenn andere Männer dich anstarrten oder in deine Nähe kamen.«

»Aber du hast dich trotzdem mit anderen Frauen eingelassen.«

Er schüttelte den Kopf. »Ich habe die Illusion aufrechterhalten, doch ich hatte bereits zu viele unerfüllte Nächte hinter mir. Was für einen Sinn hätte es noch gehabt? Andere Frauen bedeuteten mir nichts mehr, nachdem ich die Wahrheit erkannt hatte.«

»Ich habe es gesehen.« Der Schmerz in ihrer Stimme ließ ihn zusammenzucken.

»Du hast gesehen, wie ich mit Frauen geflirtet habe und mit ihnen wegging. Ich nahm ihr Blut und ließ sie mit falschen Erinnerungen zurück. Die Nächte waren eine einzige Folter, Syndil. Manchmal hatte ich das Gefühl, in der Hölle zu sein.« Er streckte seine Hand nach ihr aus. »Ich hatte ein schreckliches Geheimnis, das ich mit niemandem teilen konnte. Ich hatte ein so starkes Verlangen nach dir, dass ich dich nicht einmal mehr in meine Nähe lassen wollte. Ständig hatte ich Angst, jemand könnte merken, was ich für dich empfinde. Damals hätte ich alles dafür gegeben, wenn es nur Lust gewesen wäre. Lust, die leicht zu befriedigen gewesen wäre. Es war mehr – so viel mehr.«

»Warum hast du mir nichts gesagt?«

»Ein Karpatianer sollte sich immer – immer – im Griff haben. Wir besitzen zu viel Macht, um uns von etwas anderem als unserem Verstand beherrschen zu lassen, und ich hatte weder meinen Körper noch meine Gedanken im Griff, wenn ich in deiner Nähe war.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ich weiß alles über dich, Syndil. Die Art, wie du ganz leicht den Kopf zur Seite legst, wenn du darüber nachdenkst, ob du dich an einem Gespräch beteiligen sollst. Du zupfst an deinem linken Ohrläppchen, wenn du dir Sorgen machst. Du hast das schönste Lächeln, das ich je gesehen habe. Ich weiß, wie zerbrechlich und gleichzeitig unglaublich stark du bist.« Ein langsames Lächeln vertrieb die Sorge von seinem Gesicht. »Ich bin immer nach dir auf die Bühne gegangen, damit ich später, wenn ich allein war, den Schwung deiner Hüften und das Wogen deiner Haare fühlen konnte.«

»Das hast du mir noch nie erzählt.«

Er rieb sich das Kinn. »Es ist ein bisschen demütigend zuzugeben, dass ich wie besessen von dir war. Und als ich wusste, dass ich es nicht mehr aushielt, und die Wahrheit gestehen musste, selbst wenn es bedeutete, unsere Familie zu verlassen, wurdest du von Savon, unserem Bruder, dem wir alle vertrauten, angegriffen.«

Syndil wandte den Blick ab und starrte auf den Bach. Das Wasser floss wieder kalt und klar, und alle Spuren des Giftes waren verschwunden. Barack folgte ihrem Blick, und wie immer, wenn er sah, was sie geleistet hatte, empfand er gleichermaßen Demut und Stolz.

»Syndil, es gibt auf der ganzen Welt niemanden, der dir das nachmachen kann. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie fantastisch du bist?«

Sie betrachtete die geschwärzten Ruinen des Schlachtfeldes. »Hier gibt es noch viel zu tun. Unsere Feinde haben ihr Gift im Boden hinterlassen, damit es sich durch die Erde zu unseren Ruheplätzen frisst. Wenn sie die Erde als Waffe gegen uns einsetzen können, haben sie gewonnen.«

Barack blickte wachsam auf. Sie klang so müde. Die Energie, die erforderlich war, um große Gebiete zu heilen, die von Feuer oder der finsteren Magie der Vampire zerstört worden waren, war enorm, und er konnte sich nur annähernd vorstellen, was es ihr abverlangte, eine derartig tief greifende Verwüstung wie diese hier zu beheben. Sie war blass, und ihre Augen schienen fast zu groß für ihr Gesicht zu sein. Eine Hand presste sie auf ihr Herz, als hätte sie Schmerzen. »Syndil.« Barack streckte seine Hand nach ihr aus. »Komm zu mir!«

Er wartete mit klopfendem Herzen. Ein kleiner Teil von ihm betete, sie würde sofort auf ihn zukommen, getrieben von dem Wunsch nach seiner Berührung und Hilfe, aber wie immer waren da dieser kurze Moment des Zögerns, die Wachsamkeit in ihren Augen und der Schatten in ihrem Bewusstsein, den sie nicht mehr vor ihm verbergen konnte. Dann ging sie auf ihn zu und streckte die Hände nach ihm aus. Seine Finger schlossen sich um ihre, und er zog sie sehr sanft und zärtlich an sich. Obwohl Karpatianer ihre Körpertemperatur regulieren konnten, fröstelte sie leicht. Er schloss sie in seine Arme, um sie mit seinem Körper vor dem Schnee abzuschirmen, und benutzte seine eigene Körperwärme und Energie, um sie zu wärmen. Als er ihren Duft tief einatmete, roch er Blut.

»Was ist passiert?« Er zog ihren Arm nach unten, um ihn sich anzuschauen.

Sie runzelte die Stirn, während ihr Körper sich ein wenig entspannte und sich enger an ihn schmiegte. »Sasha und Forest lagen bei mir auf dem Bett und waren so lieb und verschmust wie immer, bis Sasha plötzlich unruhig wurde. Gleich darauf ging es bei Forest los. Sie liefen hin und her und strahlten reine Nervosität aus. Ich überprüfte die Umgebung, aber das Einzige, was ich wahrnehmen konnte, war eine Andeutung von Macht in der Luft. Weder gut noch schlecht, einfach nur Macht.«

»Das erklärt diese Kratzer nicht, Syndil. Sie sind ziemlich tief.« Er neigte seinen Kopf über ihren bloßen Arm, um federleichte Küsse auf die Verletzungen zu hauchen, mit seiner Zunge darüberzustreichen und Syndil mit seinem heilenden Speichel den Schmerz zu nehmen. Nachdem er ihren Arm noch einmal geküsst hatte, hob er den Kopf und legte eine Hand unter ihr Kinn, sodass sie dem Tadel in seinen Augen nicht ausweichen konnte. »Du hättest mich sofort rufen müssen. Dein Wohlergehen hat für mich immer Vorrang.«

»Es gab nichts, was ich dir hätte sagen können. Mit so vielen Karpatianern an einem Ort müssen einfach ständig Spuren von Macht zu spüren sein. Ich nahm an, dass die Leoparden auf die veränderten Energieströme reagierten. An uns sind sie gewöhnt, jedoch nicht an die anderen Karpatianer. Sasha und Forest waren friedlich, bis ich versuchte, aus dem Zimmer zu gehen. Es tut mir leid. Ich konnte einfach an nichts anderes denken als daran, mich um das hier zu kümmern.« Sie zog mit ihrer Hand einen anmutigen Bogen, um das geschwärzte Land zu umschließen. »Ich hatte die Schreie der Erde gehört, seit ich aufgewacht war, und ich konnte den Ruf nicht länger ignorieren. Ich wusste, dass es schwierig und anstrengend sein würde, aber ich hatte nicht erwartet... « Sie brach ab und schaute über seine Schulter auf das große Gebiet, das im Kampf mit den Untoten verwüstet worden war. »Es ist so viel Land, Barack, und der Schaden ist sehr groß.«

Tränen waren in ihrer Stimme – in ihrer Seele. »Du bist bloß müde, Liebes. Du brauchst Nahrung.« Seine Stimme war ebenso mit einer sinnlichen Einladung wie mit einem Befehl unterlegt.

Er bemühte sich, so gut er konnte, die rauhere Seite seiner Natur zu unterdrücken, vor allem, wenn es um sexuelle Dinge ging. Syndil war bei ihm, und das war für ihn das Wichtigste auf der Welt. Wie viel Zeit sie auch brauchen mochte, um Vertrauen zu ihm aufzubauen – Jahre, Jahrhunderte, vielleicht noch länger -, für ihn war es kaum von Bedeutung. Sie konnte alle Zeit haben, die sie brauchte; er musste nur die dominante Seite zügeln, die bei den Männern seiner Art so stark ausgeprägt war. Er würde nicht riskieren, das zerbrechliche Vertrauen zu zerstören, das sich zwischen ihnen entwickelte.

Wie von allein öffnete sich sein Hemd, und Syndil wandte den Kopf, um ihr Gesicht an seine Brust zu legen. Ihre weiche Haut an seiner zu spüren, ihre Lippen direkt über seinem Herzen, ihr Haar, das ihn wie Seide streichelte – das alles löste sofort ein fast schmerzhaftes Verlangen in ihm aus. Seine Finger vergruben sich in ihrem Haar, und er barg ihren Kopf an seinem Arm, während sich sein Körper vor Erregung anspannte. Ein Herzschlag verging, dann ein zweiter. Sie küsste seine Brust, kitzelte ihn mit ihrer Zunge und ritzte ein-, zweimal mit ihren Zähnen seine Haut. Sein Puls raste, und sein Körper versteifte sich noch mehr.

Syndils Zähne bohrten sich tief in sein Fleisch und riefen einen jähen Schmerz hervor, der sofort reiner Ekstase wich. Barack verlagerte sein Gewicht, um seine Hüften an ihren zu reiben, was seine Erregung noch mehr steigerte. Zu seiner Überraschung reagierte Syndil zum ersten Mal ohne ein sanftes Drängen seinerseits, indem sie mit seinem Bewusstsein verschmolz und ihm ihr eigenes Verlangen zeigte, erotische Bilder von sich, wie sie sich über ihn beugte, sodass ihr Haar um ihn wogte, während sie ...

Barack stöhnte laut. Das kannst du nicht machen und dir einbilden, ungeschoren davonzukommen.

Ihr Lachen war leise und sinnlich und eine unverhohlene Einladung. Er schloss die Augen und genoss es, wie sie auf ihn reagierte, genoss das offene Eingeständnis ihres Verlangens nach ihm. Er hob sie einfach in seine Arme, drückte sie an seine Brust, während sie noch von ihm trank, und stieg in die Luft auf.

Syndil leckte über seine Brust, um die winzigen Bisswunden zu schließen, und legte ihren Mund an seinen Hals. »Wo willst du denn so eilig hin?«, murmelte sie an seine Haut. »Ich habe mir schon immer gewünscht, einmal im Schnee mit dir zu schlafen. Was haben wir davon, unsere Körpertemperaturen zu regulieren, wenn wir es nicht zu unserem Vergnügen nutzen können?«

Barack kümmerte es nicht, wo sie waren. Wenn Syndil Schnee wollte, war da eine perfekte Stelle, die er von oben sehen konnte und die einigermaßen vor den Elementen geschützt schien. Schnell ließ er sich nach unten fallen und landete. Schon lag sein Mund auf ihrem, schon flammte ein Feuer zwischen ihnen auf. Sein Verlangen nach ihr war immer überwältigend, aber er achtete darauf, sanft zu bleiben und seine Aggressivität zu unterdrücken, weil er sie nicht erschrecken wollte. Sie geriet in Panik, wenn sie unter ihm lag, und er hatte noch kein einziges Mal bei ihr eine dominante sexuelle Stellung eingenommen.

Sie zerrte an seinem Hemd und zog es an seinen Armen hinunter, als wäre sie zu wild darauf, seine Haut zu berühren, um daran zu denken, dass sie den störenden Stoff einfach mit der Kraft ihrer Gedanken verschwinden lassen konnte. Er betrachtete das wachsende Begehren auf ihrem Gesicht, das Brennen in ihren Augen, als sie seine Brust bis zum Hals mit Küssen übersäte, seinen Mund mit ihrem einfing und mit spielerischen kleinen Bissen zu seiner Brust zurückkehrte.

Noch nie hatte sie sich ihm gegenüber so verhalten, und er konnte die Reaktion seines Körpers, das Verlangen, das sich schneller und heißer aufbaute als je zuvor, nicht kontrollieren. Dass Syndil ihn wollte und die Initiative ergriff, war erregender als irgendetwas je sein könnte. Noch nie hatte sie ein Anzeichen desselben wilden Verlangens gezeigt, das er immer empfand, wenn er sie berührte.

Natürlich fühle ich es. Ihre Zähne zupften an seinem Ohr; ihre Zunge wirbelte und tanzte spielerisch über seine Haut. Ich weiß nur nicht, wie ich es dir zeigen soll.

War da eine Andeutung von Scham in ihrer Stimme? Hoffentlich nicht; es gab nichts, wofür sie sich schämen müsste. Er würde bis in alle Ewigkeit versuchen, die Erinnerung daran auszulöschen, dass Savon sie vergewaltigt hatte – und ein Teil von ihm würde sich nie verzeihen, dass er nicht da gewesen war, um sie zu beschützen.

Du zeigst es mir sehr gut. Er legte all die leidenschaftliche Liebe, die er für sie empfand, in seine Stimme, während seine Hände nach oben wanderten und sich in ihrem unglaublich langen Haar vergruben. Einen Teil dieser Fülle trug sie immer aufgesteckt, und er löste die Nadeln, damit ihr Haar offen herabfiel. Ihr Haar war so sinnlich, und gerade jetzt, als ihr Mund verboten schöne Dinge mit ihm anstellte, sehnte er sich danach, die warme Seide ihres Haares auf seinem Körper zu spüren. Er wünschte sich, sie würde nie aufhören, aber ihre Kleider störten ihn.

Dann zieh sie mir aus !

Er lächelte über die Ungeduld in ihrer Stimme. Er hatte bisher immer um Erlaubnis gefragt, um sie nicht zu beunruhigen, doch vielleicht – hoffentlich – waren sie darüber jetzt hinaus. Barack machte eine Handbewegung, und sie stand vor ihm, nackt bis auf ihr langes Haar, das ihren sinnlichen Körper wie ein seidener Umhang einhüllte. Wie immer, wenn er sie anschaute, schlug sein Herz schneller, und Tränen schnürten ihm die Kehle zu. Nach ihr würde ihm keine Frau jemals wieder schön erscheinen.

Sie hob den Kopf, als sie seinem Beispiel folgte und ihn von seinen Hosen und Schuhen befreite, sodass er nackt im Schnee stand. »Ich wünsche mir, dass all das hinter uns liegt«, wisperte sie. »Ich liebe dich so sehr, Barack, und ich will in der Lage sein, es dir zu zeigen. Mehr noch wünsche ich mir, dass du alle deine Gefühle zeigen kannst. Du hältst sie zurück, das weiß ich, und das will ich nicht mehr.« Ihre Finger strichen zart über sein hartes Glied, und er sog scharf den Atem ein. »Ich wollte nur nie etwas anfangen, das ich vielleicht nicht zu Ende bringen würde.« Sie zog einen Pfad von Küssen bis zu seinem Bauch und streichelte und liebkoste ihn mit ihren Händen, bis er glaubte, den Verstand zu verlieren. Verstehst du, was ich dir damit sagen will?

Ich verstehe dich immer, mein Liebes. Es gibt keinen Grund, mich zu warnen. Er war stolz auf ihre Offenheit, aber er befürchtete, dass er in dieser Nacht die Kontrolle über sich verlieren würde. Sie las seine Gedanken, fühlte das Feuer, das in seinen Lenden aufflammte, als sie ihre Hand um seine schwere Erektion schloss und sich vorbeugte, um ihren warmen Atem darüber zu hauchen.

Sie war das Schönste, was er je gesehen hatte, mit ihrem vollkommenen Körper, den vollen Brüsten und dem langen schwarzen Haar, das sich vom weißen Schnee in scharfem Kontrast abhob. Als er Syndils Absicht erkannte und das erotische Bild in ihrem Bewusstsein sah, wuchs seine Erregung. Er schwenkte seine Hand, und zusammen mit den Schneeflocken fielen Rosenblätter vom Himmel. »Liebling, du musst das nicht tun.«

Aber sie wollte es. Sie wollte es fast genauso sehr wie er – das sah er ihrem Gesicht an. Nur dieses eine Mal wollte er erleben, dass sie seinen Körper so sehr begehrte wie er den ihren. Nein, mehr als das. Dass sie ihn genauso brauchte, wie er sie brauchte, und darauf brannte, ihn zu berühren, ihn zu schmecken, seinen Körper in ihrem zu spüren, sein Herz in einem Takt mit ihrem schlagen zu hören. Nur dieses eine Mal. Mehr als alles andere brauchte er es, den dunklen Hunger in ihren Augen zu sehen, ihn in jeder Berührung ihrer Hände zu spüren. Er wollte Freude und Bereitschaft sehen, wenn sie ihn anschaute. Nur dieses eine Mal – das war alles, was er sich je wünschen würde.

Er schloss kurz die Augen, als ihre Fingerspitzen zart über sein Glied huschten und kleine Stromstöße durch seine Adern jagten. Sie blickte zu ihm auf und lächelte, während ihre Zunge einen köstlichen Tanz vollführte, der seine Sinne in eine völlig neue Dimension entführte. Ein leises Knurren drang aus seiner Kehle, als sie mit ihren Fingernägeln über die Innenseite seines Schenkels fuhr. Er konnte nicht anders, er musste die Hände nach ihr ausstrecken und in ihrem seidigen Haar vergraben, um es sanft über ihre Schultern zu ziehen. Zu sehen, wie sie mit diesem geheimnisvollen kleinen Lächeln auf dem Gesicht und dem unglaublich sinnlichen Ausdruck in den Augen vor ihm kniete, war beinahe sein Untergang.

Einen Moment lang massierte er ihre Schultern, um die Verspannung in ihrem Nacken zu lösen, bevor er seine Handflächen über ihre weiche Haut zu ihren Brüsten gleiten ließ und dabei tief einatmete, um nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. Seine Daumen fanden ihre Brustspitzen und streichelten sie zu harten kleinen Knospen, was ihr ein lustvolles Stöhnen entlockte. Seine Hände schlossen sich um ihre Brüste und liebkosten sie auf eine Art, die der intimen Kenntnis ihres Körpers entsprang.

Syndil schrie leise auf, als sie von einer Woge von Empfindungen überschwemmt wurde. Wie immer stand sie nach einer einzigen Berührung von ihm in Flammen. Sie wusste, dass er ihre Lust mit einem einzigen Kuss oder einem leichten Nagen seiner Zähne in schwindelerregende Höhen jagen konnte. Er wusste alles über ihren Körper, er wusste, wie er ihr Erfüllung schenken konnte, und tat es auch, selbstlos und voller Hingabe. Ihr Glück stand immer an erster Stelle. Das war nicht fair. Sie sehnte sich danach, ihn ebenfalls in diesen Zustand fiebriger Erregung zu versetzen, ihn mit einer Flutwelle der Leidenschaft mitzureißen und ihm die Ekstase zu schenken, die er ihr stets brachte.

Ihre Finger tauchten in sein Haar. Sein Mund und seine zärtlichen Hände ließen das Blut in ihren Adern vibrieren und ihren Puls schneller schlagen. Ihr Unterleib krampfte sich zusammen, und sie spürte den vertrauten Drang, sich in ihr tiefstes Inneres zurückzuziehen. Sie zwang sich, den Impuls zu unterdrücken, schloss ihre Hand um die samtige Härte seiner Erektion und überhauchte ihn mit warmer Luft, um ihn abzulenken.

Ihm stockte der Atem. Er richtete sich auf und warf den Kopf zurück, als sich ihr Mund um ihn schloss und ihre Zunge tänzelnd um ihn kreiste. Er belohnte sie mit einem Stöhnen und wurde noch härter.

Reine Freude durchflutete sie. Sie blieb mit seinem Bewusstsein verschmolzen, las jeden seiner Gedanken, sah jedes Bild und passte sich seinen Fantasien an, um seine Lust noch mehr zu steigern, bis sich seine Hände um ihr Haar ballten, seine Hüften hilflos nach vorn stießen und gutturale Laute aus seiner Kehle kamen.

Sie fühlte, wie sich sein Körper anspannte, spürte das Feuer das von seinen Zehen bis in seine Lenden schoss. Sie nahm ihn noch tiefer in sich auf und fand den perfekten Rhythmus. Er erschauerte und stieß einen Fluch aus, den sie noch nie von ihm gehört hatte.

»Du bringst mich um«, murmelte er mit rauer Stimme.

Aber es war ein köstlicher Tod, das wusste Syndil. Ihr ganzer Körper reagierte auf das Wissen, dass sie im Begriff war, Barack um seine Selbstbeherrschung zu bringen. Sie wollte es so, wollte mit ihm das machen, was er immer mit ihr machte. Das Machtgefühl war ungeheuer, ebenso die Befriedigung, die es ihr gab. Sie war nahezu euphorisch vor Glück, als sie einen Pfad von Küssen über seinen Bauch und seine Brust bis zu seiner Kehle zog und ihn drängte, sich auf sie zu legen. Sie war so sehr getrieben von dem Verlangen, ihn tief in ihrem Körper zu spüren, dass sie an nichts anderes mehr denken konnte als an seine Lust – an ihre Lust.

Syndil ließ sich in den von Rosenblättern bedeckten Schnee fallen und zog ihn mit sich. Haut lag an Haut, Herz schlug an Herz, in einem Rhythmus. Sie spürte, wie sich sein Gewicht auf sie legte, spürte seine Hände hart auf ihren Hüften, sein Knie, das ihre Schenkel spreizte. Mit einem einzigen harten Stoß drang er in sie ein. Ihre Fingernägel bohrten sich in seine Schultern. Blitze zuckten durch ihren Körper, und sie schrie vor Lust auf.

Er bewegte sich mit harten, festen Stößen in ihr und füllte ihre Leere, bis sie das Gefühl hatte, schwerelos im Raum zu schweben. Sein Haar glitt über ihre Haut und streichelte ihre empfindlichen Brüste. Ihr Körper spannte sich an, Muskeln schlossen sich um ihn, und ihre Hüften hoben sich, um seinen schnellen Rhythmus aufzufangen. Als sie sich bewegte, um ihre Lage leicht zu verändern, packte er sie mit beiden Händen und hielt sie fest.

Sofort nahm sie ihre Umgebung wahr, den Mann, der auf ihr lag. Syndil starrte in das Gesicht, das in seiner Leidenschaft fast wild war, in die schwarzen Augen, in deren Tiefen rote Flammen flackerten. Sie konnte seine Zähne sehen, die bereits länger wurden, die straffen Muskeln seiner Arme.

Syndil versuchte verzweifelt, an der Leidenschaft festzuhalten, die immer in ihrem Inneren verschlossen zu sein schien. Gelegentlich kam sie zum Vorschein, aber immer dann, wenn sie gerade glaubte, ihre Ängste überwunden zu haben, schlug eine Tür zu und drängte ihre Bedürfnisse, ihr körperliches Verlangen, hinter eine Mauer des Grauens. Sie kämpfte dagegen an, kämpfte gegen die wachsende Panik und die Erinnerungen an Zähne, die sich in ihr Fleisch schlugen, an brutale Hände, die ihr furchtbare Schmerzen zufügten, an etwas Obszönes und Unnatürliches, das sie durchbohrte und ihr ohne Liebe oder einen Gedanken an ihre Unschuld ihre Jungfräulichkeit nahm. Er hatte zur Familie gehört und war ihr lieb und vertraut gewesen, und doch hatte er sie angegriffen, ihr beinahe die Kehle aufgerissen, sie geschlagen und auf jede nur erdenkliche Art missbraucht. Sie hatte sich gewehrt, bis die Knochen ihrer Hände gebrochen waren und ihr Fleisch von Blut getränkt gewesen war und sie geglaubt hatte, dass er sie töten würde.

Das hier war nicht Savon, ihr Vergewaltiger, es war Barack, der Mann, den sie mehr als alles andere liebte, aber trotzdem konnte sie die beiden nicht mehr voneinander unterscheiden, als Barack ihren Körper mit seinem nach unten presste. Sie konnte nicht mehr atmen, nicht mehr denken, nicht hören, wie er versuchte, sie zu beruhigen. Sie konnte nur noch sein Gewicht fühlen, das sie zu zermalmen schien, den Griff seiner Hände spüren und das Glimmen der roten Flammen in seinen Augen sehen.

»Hör auf.« Sie wisperte die Worte, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Ihre Kehle schwoll zu, sodass sie das Gefühl hatte zu ersticken. »Hör auf. Oh, Barack, du musst aufhören!« Ihre Stimme kippte, als sie völlig die Fassung verlor und sie die Vergangenheit nicht mehr von der Gegenwart trennen konnte.

Sie begann, sich gegen ihn zu wehren, indem sie auf ihn einschlug, mit den Fäusten an seine Brust trommelte und ihm das Gesicht zerkratzte.

Sie riss ihm die Haut blutig, ehe er ihre Handgelenke einfing, und warf ihren Kopf hin und her, um seinem Mund auszuweichen, als er sich über sie beugte. Er flüsterte ihr etwas zu, aber sie konnte ihn nicht hören. Sie war gefangen in einem tödlichen Trugbild, dem sie nicht entkommen konnte.

Barack stöhnte und rollte sich von ihr herunter, um sich rücklings in den Schnee zu legen und die Flocken anzustarren, die vom Himmel fielen. Er legte einen Arm über seine Augen, um seinen Gesichtsausdruck zu verbergen, und schirmte sein Bewusstsein ab, damit sie seine Qual und Frustration nicht sah. Am liebsten hätte er vor Zorn laut zum Himmel gebrüllt, doch er blieb still liegen und bemühte sich, seine Beherrschung wiederzufinden. Als er hörte, wie Syndil ein Schluchzen unterdrückte, wandte er sich zu ihr um.

Tränen funkelten wie Diamanten in ihren Augen und liefen über ihr Gesicht auf den verschneiten Boden. »Es tut mir leid, Barack. Es tut mir so leid. Was stimmt bloß nicht mit mir?« Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und weinte, als würde ihr das Herz brechen.

»Gar nichts, Syndil.« Barack setzte sich auf die Knie und streckte bewusst langsam und zärtlich seine Arme nach ihr aus. »Komm zu mir, Liebes, lass dich von mir halten.«

Sie konnte die Kratzer auf seinem Gesicht und seiner Brust sehen, auf einem Unterarm und sogar auf seiner Hüfte. Winzige Blutstropfen zogen sich im Zickzack über seine Haut. Er sah aus, als wäre er von einer Katze angegriffen worden.

»Was habe ich getan?« Beschämt versuchte sie, sich aus seiner Umarmung zu winden. »Ich muss weg von hier. So können wir nicht weitermachen. Lass mich los, Barack. Ich nehme wieder des Gestalt des Leoparden an und ziehe mich in die Erde zurück, bis das vorbei ist.«

»Davon will ich nichts hören. Du wirst mich nicht verlassen. Du hast eine Pflicht deinem Gefährten gegenüber, und damit meine ich nicht Sex. Du bleibst hier oben bei mir, in deiner natürlichen Gestalt, verstanden, Syndil? Ich erwarte nicht weniger als das von dir.« Dieses Mal unterdrückte er die männlich dominante Seite des Karpatianers nicht. Er sprach es wie einen Befehl aus und ließ drohend seine weißen Zähne aufblitzen, um zu unterstreichen, dass er es ernst meinte.

»Warum? Warum willst du mich überhaupt noch? Ich kann nicht länger damit leben, dir das anzutun. Wie lange wird es dauern, ehe du die Geduld verlierst? Wie lange, ehe du dich einer anderen Frau zuwendest, um das zu bekommen, was ich dir nicht geben kann?«

»Eine andere Frau?«, wiederholte er. Seinem Gesicht war anzusehen, wie schockiert er war. »Syndil, du redest dummes Zeug. Es gibt für mich keine andere Frau. Und was kannst du mir nicht geben? Wir schlafen ständig miteinander.«

»Du schläfst mit mir, das ist etwas anderes. Ich sollte dir etwas zurückgeben.«

»Du gibst mir sehr viel.« Sichtlich aufgewühlt fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar. »Du hast also ein kleines Problem mit einer Stellung. Mit einer. Glaubst du, das macht mir etwas aus?«

Sie antwortete nicht, schüttelte nur den Kopf und hielt sich beide Hände vors Gesicht. Tränen quollen aus ihren Augen, und ihre Schultern hoben und senkten sich, als müsste sie vor lauter Schluchzen um Atem ringen.

»Syndil, ich liebe dich. Du bist mein Leben. Wir haben Jahre, Jahrhunderte, um das in den Griff zu bekommen. Du bist mir wichtig, nicht der Sex.« Er schüttelte sie leicht. »Schau mich an, Syndil. Wenn du es nie erträgst, dass ich auf dir liege, dann ist es eben so. Warum macht es dir so viel aus ? Dieses Bild kannst du nicht in meinem Bewusstsein sehen. Es kommt mir nicht darauf an, in welcher Stellung wir miteinander schlafen, weder jetzt noch irgendwann. Schau mich an, verdammt!«

Er nahm ihre Hände, zog sie von ihrem Gesicht und schaute ihr eindringlich in die Augen. »Ich liebe dich mehr als das Leben selbst. Dann können wir eben nicht miteinander schlafen, wenn ich auf dir liege. Ist es so etwas wie eine Mutprobe, wenn du dich zu einer Stellung zwingst, in der du dich bedroht fühlst? Glaubst du auch nur einen Moment lang ernsthaft, es wäre mir wichtig, in welcher Stellung wir Sex haben?«

»Mir ist es wichtig«, wisperte sie und senkte den Kopf. »Ich schäme mich so sehr, weil ich meinen Gefährten nicht so lieben kann, wie er es verdient. Ich kann die Erde von schlimmsten Verwüstungen heilen, aber mich selbst kann ich nicht heilen. Ich kann dir keine echte Partnerin sein. Ich bemühe mich so sehr, Barack, und ich begehre dich wirklich. Ich liebe es, wenn du mir das Gefühl gibst, die einzige Frau auf der Welt zu sein, als könnte dir keine andere je gefallen, aber ich kann es nicht. Ich kann es nicht.«

Er legte seinen Arm um ihren Nacken und zog sie an sich. »Du bist so dumm, Syndil. Du liebst mich, und das ist alles, worauf es ankommt. Alles andere ist einfach Unsinn. Meinetwegen stehe ich auf dem Kopf, wenn wir Sex haben, falls es das ist, was du dir wünschst.« Er nahm ihr Kinn in seine Hand und zwang sie, den Kopf zu heben. »Glaubst du wirklich, ich könnte in dein Bewusstsein blicken und nicht sehen, wie sehr du mich liebst?«

»Aber du musst ständig deine ureigenste Natur unterdrücken, Barack.«

Er brach in Gelächter aus. »Als Mann dominant und einschüchternd zu sein, ist nicht immer das Beste, Syndil. Glaubst du nicht, dass Darius diesen Charakterzug Tempest zuliebe auch gelegentlich zurücknehmen muss und dass sie sich vielleicht wünscht, er würde es ein bisschen öfter tun? Und Julian muss für Desari eindeutig an seinem Macho-Gehabe arbeiten. Dasselbe gilt für Dayan und Corinne. Es entspricht unserer Natur, den Ton anzugeben, doch ihr seid das Licht in unserer Dunkelheit. Unsere unumschränkte Dominanz muss von euch ausgeglichen werden.«

»Aber du warst nie wie Darius, Barack. Du kannst herrschsüchtig sein, doch ...« Sie brach ab. Als sie sein Gesicht mit ihren Händen einrahmte, schimmerte jedoch Hoffnung in ihren Augen.

»Die Tatsache, dass wir alle Darius erlauben, uns zu führen, bedeutet nicht, dass wir diese angeborenen Charakterzüge nicht haben. Du hast sie früher nicht in mir erkannt, weil wir nicht mit dem Bewusstsein des anderen verbunden waren. Darius ist eine starke Persönlichkeit. Wir vertrauen uns seiner Führung an.« Ein kurzes Grinsen erhellte sein Gesicht. »Er macht die meiste Arbeit, und das kommt mir durchaus entgegen. Aber letzten Endes haben wir alle die Eigenschaften, die uns mitgegeben wurden. Der Punkt, meine Schöne, ist, dass du mir als meine Gefährtin des Lebens Gleichgewicht gibst.«

»Wirklich?«

Er beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf jedes Augenlid. »Wirklich«, bestätigte er ihr und übersäte ihr Gesicht bis zum Mundwinkel mit Küssen. »Und dafür bin ich dankbar. Die Dunkelheit breitet sich zusehends aus, und wir müssen sie täglich bekämpfen.«

»Aber in dir war sie nicht – nicht wie bei den anderen«, sagte Syndil.

»Deinetwegen. Noch bevor ich dich als Gefährtin beanspruchte, hast du für mich ein inneres Gleichgewicht hergestellt. Du bist nicht nur meine Frau, Syndil. Du bist mein Leben, meine Liebe, meine Welt. Ich kenne dich, seit du ein Baby warst, und ich habe mit angesehen, wie du zu einer bemerkenswerten, begabten, einfach unglaublichen Frau herangewachsen bist. Schau dir an, was du bei der Erde bewerkstelligen kannst. Wer sonst könnte solch ein Wunder wirken?« Er küsste ihre Nasenspitze, strich mit seinen Lippen hauchzart über ihre und zog mit seiner Zunge die Konturen ihres Mundes nach. »Schon lange bevor ich wusste, was eine Gefährtin des Lebens ist, war ich in dich verliebt.«

»Bist du sicher, Barack?« Immer noch glänzten Tränen in ihren Augen, aber ihre Lippen bewegten sich an seinen. »Du musst dir ganz sicher sein.«

»Es ist das Einzige, dessen ich mir sicher bin.« Sein Mund fand zu ihrem, während er sie sanft hochhob, auf seinen Schoß setzte und darauf wartete, dass sie sich auf ihn gleiten ließ.

Syndil stockte der Atem. Er füllte sie ganz aus, passte so genau zu ihr, dass die seidige Reibung erneut Feuerwellen durch ihre Adern tanzen ließ. Einen Moment war sie noch den Tränen nahe, im nächsten trug er sie in den Himmel. Sie verschränkte ihre Hände hinter seinem Nacken und lehnte sich zurück, um sich in einem vertrauten Rhythmus zu wiegen, als sie auf ihm zu reiten begann. Sie konnte sich nicht mehr vorstellen, wie sie ihr Leben ohne ihn ausgehalten hatte. Er gab ihr das Gefühl, schön zu sein, etwas ganz Besonderes, obwohl sie überzeugt war, weder das eine noch das andere zu sein.

»Ich liebe dich, Barack.« Sie legte den Kopf ein wenig zurück, um ihm in die Augen zu schauen. »Ich liebe dich wirklich.«

Ihr Anblick raubte ihm den Atem. Ihre vollen Brüste mit den harten kleinen Spitzen wippten einladend, ihre schmale Taille und ihre Hüften wiegten sich auf und ab, ihre Augen waren verhangen und ihre Lippen von seinen Küssen geschwollen.

»Das weiß ich«, murmelte er und streifte jedes ihrer Augenlider mit einem Kuss. Er konnte kaum sprechen, so überwältigend war die prickelnde Hitze, die in ihm aufstieg, so wild und so schnell und ebenso berauschend wie in der anderen, dominanteren Stellung. Bewusst öffnete er ihr sein Inneres, um ihr zu zeigen, was sie mit seinem Körper und seinem Herzen machte. »Du bist mein Leben, Syndil. Daran darfst du nie wieder zweifeln.«

Sie bewegte sich mit ihm, fing jeden Stoß von ihm ab und steigerte ihre Lust noch mehr. Barack war ihre Welt, und dass er sie so akzeptierte, wie sie war, bedeutete ihr alles. Vielleicht konnte sie nicht unter ihm liegen, aber sie konnte andere sexuell erregende Stellungen genießen und jede einzelne von ihnen bis zum Letzten auskosten.

Baracks Arme schlossen sich besitzergreifend um sie, und es versetzte ihm einen kleinen Stich der Freude, als sie weder protestierte noch zurückwich. Ihre Muskeln schlossen sich um ihn und hielten ihn fest wie eine Faust, so glatt und heiß und eng, dass er es keine Sekunde länger aushielt. Er warf den Kopf zurück und schrie vor Glück in die Nacht hinaus, als er spürte, wie sie gemeinsam mit ihm den Höhepunkt erreichte. Eine Weile konnte keiner von ihnen richtig atmen oder sprechen, nur fühlen.

Barack erholte sich als Erster. Er küsste ihren Scheitel, ihre Ohren und schließlich ihren weichen Mund. »Ich liebe dich, Syndil.«

»Allmählich fange ich an, es zu glauben«, sagte sie leise, als sie mit ihrer üblichen Anmut aufstand. Sie streckte ihre Hand nach ihm aus, und er stellte sich neben sie, ein großer, starker Mann, der sie genug liebte, um ihr den Freiraum und die Zeit zu geben, die sie brauchte.

Nachdem sie sich nach Art ihres Volkes mühelos angekleidet hatten, schlenderten sie Hand in Hand zu dem kleinen Blockhaus zurück. Es sah einladend, sogar anheimelnd aus, und Syndil beschleunigte ihre Schritte. »Du hilfst mir doch ein bisschen beim Kochen, oder? Corinne hat mir versichert, dass das Rezept, das sie mir gegeben hat, schnell geht und das Gericht leicht zuzubereiten ist.«

»Das bezweifle ich«, scherzte er, »aber ich bin bereit, es zu versuchen.«

Als sie den schmalen Pfad, der zum Haus führte, hinaufgingen, verblasste sein Lächeln und wich einer sorgenvollen Miene. Von einer unbestimmten Unruhe erfüllt, schaute er sich sorgfältig um. Nachdem er die Haustür geöffnet hatte, blieb er stehen und schob Syndil mit einem Arm hinter sich. »Das gefällt mir nicht. Es ist so still.«

»Es schneit. Es ist immer still, wenn es schneit.«

»Vielleicht.« Aber irgendetwas stimmte nicht. Der Hauch einer Bewegung von drinnen veranlasste ihn, die Tür wieder zu schließen und Syndil vom Haus wegzudrängen. »Bring dich in Sicherheit, Syndil. Versteck dich unter den Bäumen, während ich nachschaue, was los ist.«

»Ist mit den Katzen alles in Ordnung?«, fragte sie ängstlich.

»Das werde ich gleich herausfinden.«

Sie packte ihn am Bund seiner Jeans und klammerte sich daran fest. »Ich fürchte mich ganz allein hier draußen. Lass mich mitkommen. Selbst wenn uns dort irgendetwas erwartet, ist es mir lieber, bei dir zu sein und zu wissen, was los ist.«

Insgeheim verfluchte er sich für seine Schwäche. Wenn sie Angst hatte, konnte er ihr nichts abschlagen. »Bleib hinter mir, Syndil, und tu genau das, was ich sage.«

Sie nickte und rückte näher zu ihm. »Fühlt es sich nach Vampiren an?«

Er schüttelte den Kopf. Es fühlte sich nach Gefahr an, nach Ärger.

»Keine Harmonie«, sagte Syndil plötzlich und wurde ganz still. Ihre Hand schloss sich noch fester um seine Jeans. »Im Haus. Die Katzen. Ich habe versucht, sie zu erreichen, doch sie sind völlig durchgedreht.«

Er drehte sich zu ihr um und zog sie tröstend an sich. »Schon gut, Liebes.« Barack spürte, wie die Leoparden im Haus wie rasend hin und her liefen, aus einem Grund, den er nicht kannte. Er versuchte, ihr Bewusstsein anzusprechen, wie er es tat, seit sie ganz jung gewesen waren, doch keiner der beiden reagierte darauf. Bis er herausfand, was dahintersteckte, musste er sie in ihren Käfig schaffen, um ihrer eigenen Sicherheit und der Sicherheit jeder anderen Person willen, die in ihre Nähe kam.

In Form von Dunst strömte er unter der Tür ins Haus und schwebte durch die Bäume, bis er die Katzen gefunden hatte, wobei er keine Sekunde außer Acht ließ, dass Syndil ihm in derselben Gestalt folgte.

Forest, das Männchen, lag ausgestreckt auf dem Bett, während Sasha, das Weibchen, rastlos hin und her lief. Sowie Barack das Zimmer betrat, reagierte Sasha mit gefletschten Zähnen und peitschendem Schwanz. Ihre Augen schossen hin und her, als sie seine Gegenwart wahrnahm. Forest fuhr hoch und ging direkt zum Angriff über. Mit ausgefahrenen Krallen hieb er in die Luft, um Barack zu treffen.

Barack strömte außer Reichweite und versuchte gleichzeitig, die Katzen wieder zur Vernunft zu bringen. Leoparden waren berüchtigt für ihr Temperament, aber dieses aggressive Verhalten war für beide Tiere völlig untypisch. Sie waren seit ihrer Geburt bei den »Troubadours« und hatten sich noch nie so benommen. Sasha starrte unverwandt zum Fenster, als hätte sie vor, durch die Scheibe zu springen und zu fliehen.

Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht mit ihnen, sagte er zu Syndil. Ich habe keine Kontrolle über sie.

Syndil blieb still und lauschte der Erde. Ich nehme eine schwache Strömung von Macht wahr – von Energie. Es irritiert die Leoparden. Hier sind so viele Karpatianer. Wahrscheinlich verbrauchen die meisten von ihnen ständig Energie zum Formwandeln und für andere Dinge. Vielleicht sind die Leoparden zu anfällig für all diese Energieströme.

Vielleicht. Barack bezweifelte es, doch er würde die Tiere auf jeden Fall einsperren. Ich muss sie dazu bringen, mir zum Käfig zu folgen. Ich kann sie nicht hineinlenken, deshalb muss ich sie austricksen.

Wie willst du das machen ? Ihre Stimme bebte leicht.

Ich spiele einfach den Lockvogel.

Syndil zog scharf den Atem ein, um den Protest zu unterdrücken, der ihr auf der Zunge lag. Das habe ich befürchtet. Sei vorsichtig, Barack!

Im Geist berührte er sie und umkreiste sie kurz, als wollte er sich tröstend an ihr reiben. Dann nahm er direkt vor der Nase des Weibchens seine menschliche Gestalt an, wurde gleich darauf wieder zu Dunst und schwebte durchs Haus, um die Katzen in das kleinste Schlafzimmer zu locken, in dem sich der mit schweren Gittern gesicherte Transportkäfig befand.

Er streckte einen Arm aus, um die Käfigtür zu öffnen, wobei er sich kurz zurückverwandeln musste, um seine Hand gebrauchen zu können. Forest machte einen Satz, hieb nach Baracks Arm und riss tiefe Kratzer in seine Haut, bevor Barack wieder zu Dunst werden konnte. Rasch strömte er durch den hinteren Teil des Käfigs und lockte so die beiden Leoparden hinein.

Hinter ihnen ließ er die Tür ins Schloss fallen. Beide Tiere warfen sich gegen die Gitter und knurrten böse. Barack wartete nicht ab, bis sie sich beruhigt hatten, sondern verständigte Darius und die anderen Bandmitglieder und nahm dann wieder seine natürliche Gestalt an.

Syndil war schon bei ihm, strich mit ihren Fingern über seinen Arm und beugte sich vor, um die Wunden mit ihrem Speichel zu heilen. »Du musst schneller sein«, tadelte sie ihn und sah ihn aus ihren großen Augen vorwurfsvoll an.

Ein langsames Lächeln erhellte seinen dunklen Blick. »Ich weiß nicht, Süße. Dann würde ich nicht deinen bezaubernden kleinen Mund auf meiner Haut spüren, oder?«

Sie zog eine Augenbraue hoch. »Oh doch, würdest du!«