14. Kapitel
Das letzte Ziel
Ich war wie erstarrt und zitterte am ganzen Leib, als ich das hörte.
„Ja, aber dann bleibt dir ja keine Zeit mehr“, jammerte ich.
„Nein, nicht wirklich, ich will nur noch eines in meinem Leben erreichen: Ich will meinen Bruder töten und meine Familie rächen“, sagte Diamon mit ganzem Ernst.
Ich nickte verständnisvoll. „Ich helfe dir dabei!“
Sour blickte an mir vorbei und fütterte sein Melek mit einer traubenartigen Frucht. Ich bückte mich und hob die Lichtklinge auf, welche ich sicherheitshalber in meiner Tasche verschwinden ließ.
Diamon blickte zur Baumstadt Tobara, wir überlegten kurz und begaben uns auf den Weg dorthin. Plötzlich blendete mich ein heller Schein am Horizont. Ein beißender Geruch stieg mir in die Nase und ich musste kräftig husten.
„Was ist das“, keuchte Sour.
„Feuer!“, schrie Diamon entsetzt.
Wir rannten, so schnell uns unsere Füße trugen, zu unserem Ziel, doch wir konnten nichts mehr tun: Die Goldbäume und sogar das Baumschloss standen in Flammen und es fielen große brennende Blätter herunter.
Ich konnte gerade noch einem herabfallenden Blatt ausweichen und warf mich in den Dreck. Sour war nach hinten gesprungen und Diamon hatte sich flink zur Seite weggerollt.
Diamon starrte zum Schloss, welches gerade in sich zusammenzufallen schien.
„Los, weg hier!“
Wir rannten zu den Feldern zurück und beobachteten aus der Ferne, wie die Stadt im Feuer versank.
„Was jetzt, Diamon?“, fragte ich ihn besorgt.
„Morael! Ich weiß, wo er sich jetzt befindet! In der Eis-Tundra!“
Ich blickte zu Sour und dann zu Diamon.
„Bist du wahnsinnig? Das ist unser Tod!“, rief Sour entsetzt.
Ich schüttelte den Kopf. „Bist du sicher, dass er dort ist?“
Diamon nickte und blickte auf seine Sanduhr, plötzlich geriet er in Eile. „Wir brauchen einen Tag bis dorthin, also los!“
Ich packte Sour bei der Hand. Er wehrte sich zuerst, gab dann aber doch nach. Diamon setzte sich auf seinen Kelpie, ich rief meinen Tigrex herbei und Sour beschwor sein Kirin. Sour schickte Melek voran, die Gegend zu erkunden.
Wir ritten Diamon hinterher, welcher sehr schnell davongestürmt war. Wir kamen an herrlich bunten Feldern vorbei, als auch schon die rote Scheibe unterging und die Monde kleinen Blumen ihr Licht spendeten. Die Goldbäume funkelten in der Nacht.
Wir durchquerten silberne Flüsse und erklommen steile Hügel. Wir kamen gut voran, trotz dass ein rauer Wind blies und uns um die Ohren zog.
Wir waren lange geritten, plötzlich betraten unsere Reittiere eisigen Boden. Ich hatte noch nie solch leuchtenden Schnee gesehen, es war eisig kalt geworden und windig dazu!
Diamon ritt langsamer und lenkte sein Kelpie in Richtung einer Höhle. Ich konnte mich noch gut an unseren letzten Höhlenbesuch erinnern, mir fuhr ein Schauder über den Rücken.
„Diamon, wollen wir in der Höhle etwa rasten?“
Diamon schüttelte den Kopf. „Nein, davor! In der Höhle wohnen bösartige Monster, dass sich die anderen nicht einmal in die Nähe trauen.“
„Und wo wollen wir nächtigen?“, fragte ich.
Diamon hielt inne und stieg ab, er kramte in seiner Tasche herum und warf uns ein zusammengerolltes Blatt zu.
„Was ist das?“, wollte ich wissen.
„Besprüh es mit Wasser, dann hast du die Antwort“, entgegnete er geheimnisvoll.
Sour betrachtete das Blatt und sprach aus, was ich dachte: „Ein Baumzelt, schön!“
Ich nahm etwas Schnee in die Hand und ließ ihn in meiner Hand schmelzen. Dann träufelte ich das gewonnene Wasser auf das gerollte Blatt. Plötzlich schlugen aus ihm fünf Wurzeln und schlugen in den Boden.
Die Wurzeln hoben das Blatt empor, welches sich wie eine Blume öffnete und zu einem kleinen Iglu formte. Ich war begeistert!
Inzwischen hatte Diamon sein Zelt aufgestellt.
„Und was ist mit meinem Zelt?“, fragte Sour ihn verwundert.
„Du kannst doch mit Lex in einem Zelt schlafen“, erwiderte Diamon, lächelte und verschwand mit Hab und Gut in seinem Nachtlager. Sein Kelpie blieb vor ihm stehen und fraß Schnee.
Ich tätschelte meinen Tigrex noch mal und dann verschwand er auch. Sour blickte mich nervös an und rief sein Kirin zurück. Ich krabbelte zuerst in das wohlig warme Zelt. Im Baumzelt erwartete uns ein Bett aus Blüten und Blättern. Sour folgte mir und blickte sich um.
„Oh, wie schön!“, staunte auch er.
Wir legten unsere Sachen ans Bettende. Ich streckte mich, warf mich auf das duftende Bett und breitete mich wohlig aus. Sour setzte sich vors Bett auf den Boden und streichelte Meleks Kopf. Melek genoss es sichtlich und flatterte dann auf unsere Sachen und rollte sich ein zum Schlafen.
„Komm, ich mach dir Platz, du passt auch noch hier ins Bett“, ermunterte ich Sour. Er stand auf und legte sich mir gegenüber. Ich deckte uns mit einem großen, weichen Blatt zu und rückte näher an ihn heran. Sour errötete, als ich mich an seine Brust kuschelte. Er fuhr zärtlich mein Rückgrad entlang und küsste meine Stirn.
Ich spürte, wie er an meinem Haar roch und mit den Händen meine Seiten entlangfuhr. Ich genoss es und glitt mit den Fingern über seine Brust. Er schob mein Kleid hoch und strich mir über den Bauch. Ich knabberte erregt an seiner Schulter und streichelte seinen vernarbten Rücken. Sour atmete ruhig und ertastete mit der Hand meine Brüste. Ich küsste ihn und er umschlang mit seiner Zunge die meine. Ich genoss den Kuss und schloss die Augen.
Er drehte sich zu mir und zog mir mein Kleid aus. Seine Muskeln spielten bei jeder seiner Bewegungen, ich krallte mich leicht in seinen Rücken. Er atmete heftiger und streichelte meine Taille, seine Küsse wanderten meinen Hals hinunter. Seine Zunge glitt zwischen meinen Brüsten hin zu meinem Bauchnabel, dabei massierte er meine Schenkel sanft.
Ich hauchte in sein Ohr, streifte seine kurze Hose ab und nahm seinen gut gebauten Hintern in beide Hände. Sour küsste mich innig und gierig zugleich. Ich drückte seine Hüfte leicht zwischen meine Beine und umschlang mit ihnen seine Taille. Er stöhnte leise und rieb sein Glied an mir. Ich presste lustvoll meinen Leib an ihn und er drang sanft in mich ein. Ich genoss dieses wahnsinnige Gefühl und ließ mich einfach fallen.
Ich bewegte mich in seinem Takt und er stieß weiter, voller Leidenschaft, in mich, sein Gesicht in meine Schulter vergraben.
Ich keuchte schwer und eine kribbelnde Hitze stieg in mir hoch, ich wurde williger.
Er bewegte sich schneller und nahm mich fester. Er keuchte. Ich krallte mich in seinen Rücken. Ruckartig bewegte sich sein Becken, fest stieß er in mich, immer schneller werdend. Ich verlangte ihn mehr und mehr. Ich wollte ihn so tief und innig spüren wie noch nie zuvor.
Meine Hände vergruben sich in seinen langen, hellbraunen Haaren. Plötzlich hob er mein Becken und stieß mehrmals schnell in mich, dass ich fast wahnsinnig wurde und laut stöhnend kam. Ich fühlte tausend Explosionen zugleich! Und Sour? Sein Unterleib zitterte noch und zuckte leicht. Er legte sich sanft über mich und streichelte mein Gesicht. Ich wischte ihm den Schweiß von der Stirn und flüsterte: „Ich liebe dich …“
Er lächelte. „Ich dich auch. Es wäre so schön, dich sehen zu können …“
Ich umarmte ihn fest und küsste ihn, er erwiderte den Kuss innig und legte sich dann neben mich. Ich kuschelte mich an seine Seite an und streichelte noch seine Brust, während wir einschliefen.
Ein heller Sonnenstrahl, direkt durch eine Lücke in den Blättern, weckte mich und ich setzte mich auf. Ich rutschte behutsam und leise vom Bett, damit ich Sour nicht weckte, und zog mir mein Kleid an.
Plötzlich knallte es laut, Sour schnellte hoch im Bett.
Er zog sich seine Hose hastig an und schnappte sich Melek, welcher noch im Halbschlaf war. Wir stiegen aus dem Baumzelt und erblickten Diamon, wie er seine Klinge schärfte.
„Was war das für ein Lärm?“, fragte ich geschockt.
„Er kommt, macht euch bereit!“, schrie Diamon.
„Wer kommt?“, fragte ich.
„Morael“, gab Diamon zur Antwort.
Ich starrte ihn entsetzt an, während Sour seine Klingen aus dem Baumzelt holte. Diamon schlüpfte in seine glänzende Rüstung und machte sich für den Kampf bereit.
„Wenn ich mich verwandle, dann achte du bitte auf die Sanduhr, Lex. Denn wenn ich mich einmal verwandelt habe, läuft die Zeit rasend schnell ab!“
Ich schaute ihn entgeistert an und schrie: „Nein, das darfst du nicht!“
Ich lief auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Einen Moment lang ließ er das zu, schob mich dann aber sanft von sich.
Abermals ertönte ein lauter Knall und schallte über das Eis. Plötzlich schoss ein riesengroßes Monster aus dem Eis, ein länglicher blauer Drache mit einem großen Stachel auf dem Rücken. Mit Stacheln besetzt war auch seine Schwanzspitze und seine Vorderbeine ähnelten Flossen.
Das Monster brüllte laut auf und schwang den langen Hals hin und her. Gelbe Augen starrten mich an und es fauchte.
Sour stotterte zitternd: „Ein Lagiacrus … Oh nein!“
Ich betrachtete mir das Untier und dachte noch mal darüber nach: Ein Lagiacrus trug doch auch die Schuld an Sours Erblindung!
Das war das Monster, was Elektrizität speichern und auch wieder abgeben konnte.
Morael hatte sich auf den Rücken des Monsters geschwungen und schwenkte sein langes Schwert.