3. KAPITEL

Schuhe: Das Wichtigste für einen Läufer

Lassen Sie im Zusammenhang mit den Laufschuhen die Mode aus dem Spiel. Das Beste, wenn Sie an Laufschuhe denken: Es handelt sich dabei nicht um ein Kleidungsstück, sondern um ein ernst zu nehmendes, hoch entwickeltes Sportgerät.

„Die Ausrüstung ist in jedem Sport sehr wichtig, egal, ob es sich ums Skifahren, Biken oder Fußball handelt. Wenn Ihre Ausrüstung nicht in Ordnung ist, können Sie sich eine Verletzung holen“, sagt Laufschuhspezialist Bruce Wilk. Beim Laufen ist es genau gleich. Die Schuhe sind das Wichtigste – man kann sogar sagen das einzige – Gerät, das unser Sport verlangt.

Laufschuhe sind eine Art Sicherheitsvorrichtung und gleichzeitig ein Hilfsmittel zur Verbesserung der Leistung. Sie bilden die Basis für Schutz und Komfort. Sie sind im wahrsten Sinn des Wortes die Grundlage für jeden Lauf. Sie sollten deshalb nie etwas sein, das man sich erst an zweiter Stelle überlegt. „Läufer müssen jedes Mal, wenn Sie die Schuhe anziehen, die richtige Entscheidung treffen“, sagt Wilk. „Nicht nur im Sportshop, sondern auch, wenn die Schuhe älter werden.“

Besuchen Sie den richtigen Shop

Wenn Sie neue Laufschuhe kaufen wollen, sollten Sie einen Laufshop aufsuchen. Falls sich einer in Ihrer Stadt befindet, gehören Sie zu den Glücklichen. Falls der nächste Laufshop eine Stunde oder so entfernt ist, setzen Sie sich in Ihr Auto und fahren Sie hin. Die Fahrt lohnt sich. Um herauszufinden, ob sich einer in Ihrer Nähe befindet, fragen Sie Laufkollegen oder schauen Sie auf der Website von Runner’s World nach: www.runners-world.de


WAS DIE PROFIS WISSEN

Warum die Laufshops besser sind

Neben der Tatsache, dass Sie dort die größte Auswahl vorfinden und bestens geschultes Verkaufspersonal, gibt es noch einen anderen Grund, in einen Laufshop zu gehen: Diese Shops sind Treffpunkt der Läufer; hier erfahren Sie das Neueste, was Ihren Sport betrifft, hier finden Sie Handzettel über Straßenläufe, Trainer und Laufgruppen. Hier wird das neueste Laufzubehör angeboten, wie Uhren, Sportgetränke, Babyjogger und vieles mehr. Die Leute, die Sie hier antreffen, wissen alles über die Laufszene in Ihrer Stadt, vom besten Sportarzt bis zur besten Laufstrecke. Viele Laufshops organisieren Laufgruppen und einige bieten auch Seminare an, eine sagenhafte Informationsquelle. Sie werden Informationen von einem Ernährungsspezialisten bekommen oder von einem professionellen Physiotherapeuten lernen, wie Sie sich selbst massieren können.

Hinzu kommt, dass Sie nie wissen, wer hinter dem Ladentisch arbeitet. Oft sind frühere Laufstars die Besitzer dieser Laufshops oder aufstrebende Nachwuchsathleten arbeiten dort.


Laufshops verfügen über eine größere Auswahl als die meisten gewöhnlichen Sportshops. Was aber fast noch wichtiger ist: Die Verkäufer sind in der Regel alle selbst ernsthafte Läufer mit einer jahrelangen Erfahrung, von der Sie als Kunde profitieren. Sie werden Ihnen dabei helfen, Ihren Bewegungsablauf zu analysieren und welcher Schuh für Sie am besten ist. Diese Verkäufer haben auch das größte Know-how, was die neuesten Entwicklungen betrifft, den Aufbau der Schuhe und die verwendeten Materialien. „Von einem Studenten, den Sie oft in einer dieser Sportartikelketten antreffen, werden Sie nie die gleichen Informationen bekommen“, sagt die Biomechanikerin Christine Epplett, die in der Entwicklungsabteilung von New Balance arbeitet.

Es gibt noch ein paar andere Vorteile: In den meisten Laufshops wird man Ihnen erlauben, die „Neuen“ sogar vor dem Geschäft auszuprobieren. Sie bieten auch eine große Auswahl an Laufsocken und Schuheinlagen an, die Sie zusammen mit den Schuhen ausprobieren können. Einige Shops verfügen sogar über ein Laufband und eine Videokamera, mit deren Hilfe der Verkäufer – und Sie – Ihren Bewegungsablauf auf einem Bildschirm analysieren können. Auch wenn es sich dabei nicht um eine wissenschaftliche Methode handelt, kann Ihnen eine Videoaufnahme doch dabei helfen, die gröbsten Fehler im Bewegungsablauf zu erkennen und Sie auf die richtige Fährte bringen, was den für Sie besten Laufschuh betrifft.

Wie Laufschuhe funktionieren

Den richtigen Laufschuh wählen, heißt, den Schuh wählen, der sich für Ihren Laufstil und Ihr Trainingsprogramm am besten eignet. Ein Laufschuhmodell, das für den einen Läufer perfekt ist, kann für einen anderen sehr wohl das falsche sein. Mit anderen Worten: Was für einen Ihrer Freunde richtig ist, muss nicht automatisch auch für Sie stimmen. Ihr Ziel muss es deshalb sein, herauszufinden, welche Laufschuhe Ihren persönlichen Bedürfnissen am besten entsprechen.

Bevor Sie versuchen, den richtigen Schuh zu finden, sollten Sie wissen, worin die Aufgabe der Laufschuhe besteht. Laufschuhe sollten die folgenden Bedürfnisse erfüllen:

  • Dämpfen, um die Aufprallkraft in der Landephase des Fußes (Fersenbereich) zu reduzieren.
  • Den Fuß in eine gerade Laufrichtung bringen und die Kräfte richtig verteilen.
  • Den Fuß als eine Art Schranke zwischen Ihnen und dem Boden schützen.

All diese Funktionen zu erfüllen, ist eine komplexe Aufgabe. Beim Laufen wird der Fuß durch eine Vielzahl von Bewegungen geführt. Der Schuh muss den Fuß durch die ganze Bewegung vom Aufsetzen auf der Ferse bis zum Abstoß über die Zehen begleiten. Dazu kommt, dass jeder Fuß verschieden ist, eine Kombination von Hohl- oder Senkfuß, langen oder kurzen Zehen, breitem oder engem Fersenbereich, beweglichem oder starrem Fußgelenk und vielen anderen Faktoren.

Nur weil jeder Laufschuh auf die eine oder andere Art mehr oder weniger dämpft und schützt, heißt das nicht, dass jeder Schuh seinen Zweck erfüllt. Jeder Laufschuh ist konzipiert für einen bestimmten Körpertyp mit einem bestimmten Bewegungsablauf. Der richtige Schuh wird Ihre biomechanischen Abweichungen korrigieren und Ihnen erlauben, ohne Schmerzen zu laufen; der falsche Schuh kann dagegen leicht zur Verschlimmerung dieser Probleme führen.

Schuhe fallen im Allgemeinen unter eine der folgenden Kategorien:

Stabilität

Stabilitätsschuhe sind dazu bestimmt, exzessive Pronation oder ein Einwärtsrollen des Fußes zu limitieren. Sie werden auch Schuhe zur Bewegungskontrolle genannt. Sie weisen starre Elemente im Bereich der Ferse und des Fußgewölbes auf. Sie sind normalerweise auf einem geraden Leisten gefertigt, das heißt, wenn man in der Mitte der Sohle mit einem Lineal eine Linie ziehen würde, befindet sich die Mitte der Ferse und des Zehenbereichs in einer Linie. Oft weisen diese Schuhe noch andere Merkmale auf, wie eine nach außen stehende Sohle (Flares) zur Pronationskontrolle. Die Sohlen von Stabilitätsschuhen sind verhältnismäßig starr. Wenn Sie versuchen, die Schuhe zu verdrehen, sollte Ihnen das alles andere als leicht fallen, und das Gleiche gilt, wenn Sie sie zu biegen versuchen.

Dämpfung

Schuhe mit guter Dämpfung absorbieren die Aufprallkräfte am besten und sind gedacht für Supinierer und Unterpronierer. „Cushioning“-Schuhe weisen keine Stabilisierungselemente auf, um eine starke Pronation zu kontrollieren, sie unterstützen die Beweglichkeit des Fußes. Diese Schuhe dämpfen die Schläge mit einer nachgebenden Bauweise (typisch ist der gebogene Leisten, das heißt, die Schuhsohle bildet von den Zehen zur Ferse einen Bogen); die verwendeten Materialien sind allgemein weicher mit mehr Elastizität. Die Mittelsohle und die gesamte Konstruktion ist im Allgemeinen ziemlich flexibel; Sie werden wahrscheinlich in der Lage sein, den Schuh seitlich zu verdrehen und den Vorfußbereich zur Ferse zurückzubiegen.


FACHAUSDRÜCKE RUND UM DIE LAUFSCHUHE

Viele Fachausdrücke tauchen im Zusammenhang mit den Laufschuhen auf. Im Folgenden finden Sie einige Definitionen von Begriffen, denen Sie in diesem Kapitel, aber auch in einem Laufshop begegnen.

Pronation

Die Einwärtsbewegung, die ein Fuß bei einem Schritt macht, wenn er auf dem Boden auftrifft. Bei einem normalen Schritt berührt ein Läufer den Boden zuerst mit der Außenseite der Ferse. Dann rollt der Fuß nach vorne und innen ab, bevor es zum Abstoß kommt, der meist leicht innerhalb der Mitte des Vorfußes vonstatten geht. Die Pronation ist etwas Natürliches und Notwendiges; die Bewegungssequenz von der ersten Bodenberührung bis zum Abstoß über die Zehen ist mit starken Kräften verbunden, die abgefangen werden müssen. Sehr starke Pronation, oft auch als Überpronation bezeichnet, kann allerdings Probleme verursachen. Wenn ein Läufer stark nach innen knickt (überproniert), können verschiedene Bereiche überdehnen. Daraus können Verletzungen resultieren, so zum Beispiel Plantarfaszien (Fersenschmerzen), Achillessehnenentzündungen oder Knieprobleme.

Supination

Die Auswärtsbewegung des Fußes in der Landephase. Supination kommt weit weniger häufig vor als Pronation. Supinierer haben oft ein hohes, relativ starres Fußgewölbe (Hohlfüße) und wenig flexible Füße. Dieses Fehlen einer normalen Pronationsbewegung kann zu Schmerzen und auch zu Verletzungen führen, weil die Aufprallkräfte nicht genügend absorbiert werden. Man kann das mit einem Sturz vergleichen, bei dem der Körper abrollt oder einem Sturz, wo der Körper direkt auf dem Boden aufprallt.

Laufsohle

Die Laufsohle (oder Außensohle) ist die letzte Materialschicht des Schuhs, der Teil, der mit dem Boden in Kontakt kommt. Sie wird konstruiert mit dem Gedanken an Dauerhaftigkeit und Bodenhaftung und kann auch Komponenten aufweisen, die dem Schuh mehr Stabilität verleihen.

Mittelsohle

Die Mittelsohle befindet sich zwischen der Laufsohle und dem Schuhoberteil. Sie ist vor allem für die Dämpfung verantwortlich und kann, je nach Material, auch zur Stabilität beitragen.

Obermaterial

Das Obermaterial ist der Teil des Schuhs, der den Fuß umschließt und mit der Schnürung abschließt. Im Allgemeinen wird eine Kombination aus Leder und synthetischen Materialien verwendet; dieser Teil des Schuhs hilft ebenfalls als bauliche Stütze.

Der Leisten

Der Leisten, auf dem der Schuh gefertigt wird, entscheidet über die Passform – ob er Ihrer Fußform entspricht oder zu weit oder zu eng ist. Wenn es um die Form geht, gibt es von Hersteller zu Hersteller sehr verschiedene Leisten, auch innerhalb einer Marke werden für die verschiedenen Modelle unterschiedliche Leisten verwendet. Der Leisten gibt auch einen Hinweis auf die Herstellungsart des Schuhs an sich: Bei einem sogenannten Slipleisten wird der Schuh im Mokassinstil unten zusammengenäht, was eine größere Flexibilität bewirkt; ein Kartonleisten ist starrer und bietet mehr Stabilität. Einige Schuhe haben eine gemischte Bauart, das heißt einen starren Karton vom Fersen- bis zum Mittelfußbereich; diese Schuhe weisen eine mittlere Stabilität auf.

Schuhkonstruktion

Ein Slipleisten (links) bietet Flexibilität, ein Leisten mit einer Kartoneinlage (Mitte) bietet größere Stabilität; ein Kombinationsleisten (rechts) bietet beides.

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Leistenformen

Stabilitätsschuhe (links) haben einen geraden Leisten und wirken gegen Überpronation. Bei Cushioning- oder Dämpfungsschuhen (rechts) werden gebogene Leisten verwendet, die ein Maximum an Aufprallkräften absorbieren und sich vor allem für Unterpronierer eignen.

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Kombination oder neutral

Diese Schuhe bieten eine gewisse Bewegungskontrolle, aber nicht in dem Maße wie ein Stabilitätsschuh. Sie sind recht flexibel und dämpfen die Schläge recht gut, aber nicht so wie ein „Cushioning“-Modell. Diese Schuhe eignen sich vor allem für Läufer ohne biomechanische Probleme und ohne Verletzungsvergangenheit.

Es ist wichtig für einen Läufer, die unterschiedlichen Schuhkategorien zu kennen. Nehmen wir an, Sie brauchen einen Schuh zur Pronationskontrolle, wählen aber ein Modell, das besonders gut dämpft, dann erlauben Sie Ihrem Fuß, bei jeder Landung ungebremst nach innen zu knicken. Wenn Sie Dämpfung brauchen, aber irrtümlich einen stabilen Schuh verwenden, verschlimmern Sie die Situation, indem Ihr an sich schon steifer Fuß beziehungsweise die Aufprallkräfte zu wenig gedämpft werden. Kurz gesagt: Der richtige oder falsche Schuh kann darüber entscheiden, ob Sie verletzungsfrei laufen oder nicht. Sie müssen wissen, welche Schuhkategorie für Sie die beste ist und welche Passform.

So wählen Sie Ihren Laufschuh

Sie sind jetzt in der Lage, das für Sie optimale Schuhmodell auszuwählen. Bevor Sie sich entscheiden, sollten Sie folgende Faktoren mit berücksichtigen.


Test mit dem Fußabdruck

Wenn der Vorfuß und der Fersenbereich getrennt sind, haben Sie einen Hohlfuß, der eine gute Dämpfung erfordert (links). Wenn Vor- und Rückfußbereich verbunden sind, das Fußgewölbe aber einen Abdruck hinterlässt, haben Sie einen flexiblen, flachen Fuß, der (über-)proniert und Stabilität erfordert (Mitte). Wenn das Fußgewölbe zwischen Vor- und Rückfuß einen schmalen Abdruck hinterlässt, haben Sie einen Normalfuß und können neutrale (Kombinations-) Schuhe verwenden (rechts).

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Wie stark pronieren Sie?

Läufer, die sehr stark überpronieren, sollten einen stabilen Schuh wählen. Läufer mit einem unflexiblen Fuß, die supinieren und meist einen Hohlfuß aufweisen, benötigen einen Schuh, der sehr gut dämpft. „Neutrale“ Läufer ohne auffällige biomechanische Probleme wählen einen neutralen Schuh.

Wie wissen Sie, ob Sie überpronieren oder supinieren? Hier hilft ein Besuch in einem Laufshop, wo die Verkäufer Ihren Laufstil analysieren und Ihnen bei der Entscheidung helfen. Wenn Sie diese Möglichkeit nicht haben, können Sie mit einem einfachen Test auch selbst feststellen, in welche Kategorie Sie gehören. Wenn Sie sich den Abdruck Ihres nassen Fußes anschauen, werden Sie erkennen, ob Sie einen flachen Fuß haben (Plattfuß), einen Hohlfuß oder einen Normalfuß. Läufer mit flachem Fußgewölbe neigen zum Überpronieren, weil das Fußgewölbe bei der Landung einsackt und so den Fuß nach innen drückt.

Dieser Test ist nicht unfehlbar, gibt Ihnen aber einen deutlichen Hinweis, in welche Kategorie Sie gehören. Und so wird’s gemacht: Nachdem Sie Ihre Füße in der Badewanne oder einem Wasserbecken benetzt haben, stellen Sie sich auf ein dunkles Tuch oder eine andere flache Unterlage und machen einen Schritt, wobei der Fuß die normale Abrollbewegung von der Ferse bis zu den Zehen machen sollte. Jetzt schauen Sie sich den Abdruck an, den Ihre Füße hinterlassen haben.

Oder ein Kollege kann Ihnen von hinten zusehen, wie Sie zuerst gehen und dann laufen. Je mehr Ihr Fuß beim Aufsetzen nach innen knickt, desto stärker ist Ihre Pronation. Der Kollege kann auch darauf achten, ob die Fußspitzen nach außen zeigen; auch das ist ein typisches Zeichen für Überpronation.

Das Körpergewicht

Je schwerer ein Läufer ist, desto stabiler und klobiger sollte ein Schuh sein. Schwere Läufer treffen bei jedem Schritt mit mehr Gewicht auf dem Boden auf, das heißt, sie brauchen von allen Komponenten, die ihrem Laufstil entsprechen, mehr als leichte Läufer: mehr Stabilität oder mehr Dämpfung – je nach Fußform. Weniger dauerhafte Leichtgewichtsschuhe werden von schweren Läufern nach kurzer Zeit „kaputt gelaufen“.

Leichtere Läufer können sich eher leichtere Schuhe erlauben. Die geringeren Aufprallkräfte haben zur Folge, dass die Schuhe länger halten. Wenn ein leichter Läufer schwere Schuhe verwendet, wird sein Fuß am natürlichen Bewegungsablauf gehindert.


TRAILSCHUHE

Trail- oder Geländeschuhe sind eine relativ neue Laufschuhgattung. Sie leisten gute Dienste bei schwierigen Bedingungen, wie unebenen Wegen oder beim Querfeldeinlaufen. Sie haben in der Regel ein stärkeres Sohlenprofil, einen widerstandsfähigeren Schaft, oft auch mit einer schützenden Verstärkung im Zehenbereich. Die Mittelsohle ist etwas robuster, damit man die Steine nicht spürt. Der ganze Schuhaufbau ist etwas kürzer (das heißt, der Fuß befindet sich näher beim Boden, was gegen das Umknicken hilft) als bei einem Straßenlaufschuh. Daneben fallen aber auch die Trailschuhe in eine der vorher erwähnten Kategorien: Stabilität, Dämpfung oder Kombination (neutrale Schuhe).

Wenn Sie einen Trailschuh kaufen wollen, beachten Sie die gleichen Regeln wie bei einem Straßenlaufschuh. Überpronierer sollten auf einen Trailschuh achten, der vor allem Stabilität bietet. Obwohl Trailschuhe im Allgemeinen stabiler gebaut sind als Straßenlaufschuhe, werden auch die Supinierer Modelle finden, die über eine ausreichende Dämpfung verfügen.

Trailschuhe waren zuerst ein Randsegment im großen Schuhangebot. Inzwischen sind sie aber sehr spezialisiert und auf die unterschiedlichen „Off-Road“-Bedürfnisse abgestimmt, je nachdem, welches Terrain Sie vor allem bevorzugen. Wenn Sie zum Beispiel vornehmlich in den Bergen von einem Felsen zum anderen springen, werden Sie nach den klebrigsten, am besten haftenden Laufsohlen Ausschau halten. Wenn Sie bei Ihren Geländeläufen auch Flüsse überqueren, wählen Sie ein Modell, das wasserdicht ist und die Feuchtigkeit vom Schuh abweist. Wenn Sie einen Schuh suchen, mit dem Sie sowohl auf Feldwegen als auch auf der Straße laufen können, achten Sie auf eine angemessene Dämpfung und ein nicht zu grobes Sohlenprofil.


Das Trainingsprogramm

Ganz allgemein gilt: Je mehr Kilometer Sie absolvieren, desto „technischer“ muss Ihr Laufschuh sein. Nur sehr effiziente Läufer ohne biomechanische Probleme können ein Billigmodell benutzen, auch wenn sie große Distanzen laufen.

Basierend auf diesen Informationen, sollten Sie nun wissen, ob Sie einen Stabilitäts- oder einen Dämpfungsschuh benötigen und ob Sie sich für einen schweren, technischen Schuh entscheiden sollen oder für ein leichteres, einfacher gebautes Modell.

Wenn der Schuh passt …

Jetzt geht es darum, die zur Auswahl stehenden Modelle auf das beste Modell oder die besten zwei Paare zu reduzieren und zwar abhängig von der Passform.

Die Passform ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Läufer andere fragen, welchen Schuh sie tragen und empfehlen, als ob diese Zustimmung bedeuten würde, dass dieser Schuh für jeden geeignet sei. So geht es nicht.

Damit Sie den Schuh finden, der am besten zu Ihren Füßen passt, müssen Sie einige anprobieren. Nehmen Sie ein Paar der für Sie richtigen Kategorie (Stabilität, Dämpfung oder neutral) von jedem der bedeutenden Hersteller. Vergessen Sie die letzte Werbung, die Ihnen ins Auge gestochen ist. Sie müssen nach dem Modell suchen, das für Ihre Füße richtig ist, egal von welchem Hersteller. Alle sollen eine Chance bekommen.

Sie werden bald feststellen, dass die Schuhe der verschiedenen Hersteller alle unterschiedlich passen, weil jeder seine auf einem eigenen Leisten produziert. Einige Marken sind bekannt dafür, dass sie sich eher für schmalere Füße eignen – Nike und Asics zum Beispiel. Andere haben mehr Raum für die Zehen: Saucony und adidas. New Balance war lange Zeit der einzige Hersteller, der seine Laufschuhe in verschiedenen Weiten anbot. Inzwischen sind auch andere Marken diesem Beispiel gefolgt.

Die meisten wichtigen Schuhhersteller bieten spezielle Schuhe für Männer und Frauen, die auf geschlechtsspezifischen Leisten gefertigt werden. Damenmodelle haben im Vergleich zu den Männermodellen einen engeren Fersenbereich und einen längeren, schmaleren Raum für die Zehen. Einige Frauen, die einen breiteren Fuß haben, kommen mit den Männerschuhen besser zurecht, aber die meisten fühlen sich in den Frauenschuhen wohl.

Nachdem Sie vielleicht ein halbes Dutzend Schuhe ausgewählt haben, die in Ihre Kategorie fallen (Stabilität oder Dämpfung), ist es Zeit, sie anzuprobieren. Vergessen Sie nicht, Ihre Laufsocken zu tragen. Die Dicke der Socken kann Einfluss auf die Größe und Passform der Schuhe haben. Versuchen Sie, mit den Schuhen einige Schritte zu laufen, um das Gefühl zu bekommen, ob die Passform stimmt. Am besten, man erlaubt Ihnen, außerhalb des Shops ein wenig zu laufen.

Denken Sie daran, dass Laufschuhe nicht eingelaufen werden müssen, bis sie die richtige Passform haben. Wenn sie am Anfang eng und unbequem sind, werden sie es auch später sein; das heißt, das sind nicht die richtigen Schuhe für Sie. In einem Laufschuh müssen Sie sich wohlfühlen. Ein Schuh, der passt, sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

Minimales Rutschen

Die Ferse sollte nicht nach oben rutschen, wenn Sie gehen oder laufen. Ein Schuh, der rutscht, kann zu Blasen führen. Der Mittelfuß muss fest sitzen, aber nicht zu eng. Vergewissern Sie sich auch, dass das Schnürsystem zum guten Tragekomfort beiträgt.

Genügend Platz im Schuh

Wenn Sie bergab laufen, rutscht der Fuß im Schuh immer ein wenig nach vorne und die Gefahr besteht, dass die Zehen vorne anstoßen. Auch wenn Ihr Schuh beim Laufen in der Ebene groß genug ist, sollten Sie ihn so kaufen, dass zwischen Zehen und Schuhspitze 1 cm frei bleibt.

Kein Scheuern

Achten Sie darauf, dass der Schuh im Fersenbereich nicht zu hoch geschnitten ist. Der Schuh darf nicht an den Fußknöcheln scheuern oder an der Achillessehne. Der Schuh sollte nirgends eine enge Stelle aufweisen oder irgendein hervorstehendes Element, das Sie sticht oder sonstwie behindert.

Nachdem Sie eine oder zwei Marken gefunden haben, deren Schuhe Ihrer Fußform entsprechen, können Sie sich an die gezielte Modellwahl machen. Probieren Sie einen oder zwei zusätzliche Schuhe aus der von Ihnen ausgewählten Kategorie an. Die meisten Hersteller haben eine Reihe von Stabilitäts- und Dämpfungsmodellen im Sortiment: für leichtere Läufer, für schwerere, für solche mit großem Kilometerumfang und solche, die sich zur Kategorie Gesundheitsläufer zählen.


EIN PAAR GEDANKEN ZU DEN WETTKAMPFSCHUHEN

Sie sind leicht, stromlinienförmig und umschließen den Fuß fast wie ein Handschuh. In einem Wettkampfschuh fühlt sich fast jeder Läufer am Start zu einem Straßenlauf wie ein Champion. Aber nachdem der Startschuss ertönt ist, zeigt sich, ob diese Schuhe Ihnen wirklich einen guten Dienst erweisen.

Der Läufer, der an den angenehm stützenden Ritt eines Mercedes an seinen Füßen gewöhnt ist, wird mit den „Sportwagenschuhen“, die kaum einen Schutz bieten, Mühe haben. Vorsicht ist geboten.

Wettkampfschuhe sind allerdings in verschiedenen Varianten erhältlich: vom extremen Leichtgewicht, das überhaupt keine Stabilität aufweist, bis zu etwas stärker gebauten Modellen, die man auch als leichte Trainingsschuhe bezeichnen kann. Es ist sehr wichtig, dass Sie den Wettkampfschuh nicht nur auf Grund Ihrer körperlichen Voraussetzungen wählen, sondern auch in Bezug auf den Wettkampf und die Geschwindigkeit, mit der Sie laufen werden.

Als Grundprinzip gilt: Je länger die Wettkampfdistanz, desto stabiler sollte der Schuh sein. Und: Je schwerer Sie sind und je mehr biomechanische Probleme Ihr Laufstil aufweist, desto mehr stützende und/oder dämpfende Elemente benötigen Sie für Ihren Wettkampfschuh.

Mit anderen Worten: Für die Wettkampfschuhe gelten die gleichen Regeln wie für die Trainingsschuhe. Machen Sie nicht den Fehler, alle Grundregeln über Bord zu werfen, wenn es um einen Wettkampf geht. Wenn Sie ein Hobbyläufer sind und für Ihren Marathon federleichte Schuhe anziehen, fordern Sie die Verletzung richtiggehend heraus. 42,195 km bieten x-fache Möglichkeiten für eine Verletzung. Auch kürzere Straßenläufe können Probleme verursachen, vor allem, wenn Sie Schuhe mit mehr Stabilität und Dämpfung gewohnt sind.

Hier sind ein paar Faustregeln für Ihren Wettkampfschuh:

  • Achten Sie bei Ihren Wettkampfschuhen auf die gleiche Qualität, die Sie auch von Ihren Trainingsschuhen verlangen. Wenn Sie eine Bewegungskontrolle benötigen, kaufen Sie kein bewegliches Leichtgewicht. Entscheiden Sie sich für einen Wettkampfschuh mit einem entsprechenden Aufbau.
  • Je länger das Rennen, desto mehr Support und/oder Dämpfung werden Sie benötigen. Wenn die Distanz nicht mehr als, sagen wir, 5 km beträgt, können Sie ein Billigschuhmodell unter Umständen tragen. Dieser gleiche Schuh kann Ihnen aber Schwierigkeiten bereiten, wenn der Wettkampf über 10 km geht.
  • Wenn Sie in Ihren Trainingsschuhen Einlagen verwenden, sollten Sie sich für einen Wettkampfschuh entscheiden, der ebenfalls Platz für die Einlagen hat. Im Gegensatz zu den Trainingsschuhen, bei denen die Innensohle herausnehmbar ist, ist diese bei vielen Wettkampfschuhen eingeklebt. Kaufen Sie, wenn möglich, ein Modell, bei dem die Innensohle herausnehmbar ist. Notfalls können Sie die eingeklebte Sohle aber auch herausreißen und durch Ihre orthopädischen Einlagen ersetzen, solange Ihr Fuß dadurch nicht so stark im Schuh angehoben wird, dass die Ferse nicht mehr richtig festsitzt.
  • Wettkampfschuhe halten nicht so lange wie Trainingsschuhe und müssen deshalb nach kürzerer Zeit ersetzt werden. Sie sind nicht auf Dauerhaftigkeit ausgerichtet. Wer oft Wettkämpfe bestreitet, sollte sich deshalb jedes Jahr ein neues Paar Wettkampfschuhe anschaffen. Wer weniger oft an Wettkämpfen teilnimmt, ist gut beraten, die Schuhe jedes zweite Jahr zu ersetzen.

Vieles lernen Sie durch Ausprobieren. Sie können alle Ihre Hausaufgaben machen und im Laufshop viele verschiedene Modelle anprobieren, aber nichts geht über die Erfahrung. Je länger Sie laufen, desto ausgeprägter wird das Gefühl, welche Schuhe zu Ihnen passen und welche nicht.

Im Fall, dass Sie Schuhe gekauft haben und nach ein paar wenigen Trainingsläufen feststellen, dass es nicht die Richtigen für Sie sind – es tut weh, wenn Sie darin laufen oder Ihre Knie oder Füße beginnen plötzlich zu schmerzen –, gehen Sie zum Shop zurück und versuchen Sie, die Schuhe umzutauschen. Die meisten guten Laufshops werden die Schuhe zurücknehmen, auch wenn Sie sie bereits (ein wenig) getragen haben.

Oft sind die Schuhprobleme allerdings nicht so schnell ersichtlich. Vielleicht bemerken Sie erst nach einem oder zwei Monaten einen kleinen Schmerz oder eine beginnende Verletzung. „Erst in der Praxis merkt man, ob man wirklich den besten Schuh gekauft hat“, sagt Epplett. Falls Ihnen das passiert, sollten Sie nicht zweimal überlegen. Kaufen Sie ein anderes Paar Schuhe.

Nachdem Sie die ersten Laufschuhe erstanden haben, wird es Ihnen leichter fallen, zu erkennen, welches für Sie die Richtigen sind.

Wann soll man neue Schuhe kaufen?

Immer nach einer Verletzung sollten Sie neue Schuhe kaufen, um zu gewährleisten, dass der Heilungsprozess optimal vonstatten geht. Und wann immer Sie Ihr Training stark verändern – Sie erhöhen den Kilometerumfang im Hinblick auf ein Rennen oder Sie beenden eine lange Zeit mit hohen Trainingsumfängen –, benötigen Sie neue Schuhe.

Während sich die Kilometer in Ihren Schuhe ansammeln, werden sie immer mehr abgenutzt: Das Material der Mittelsohle wird zusammengedrückt, die Laufsohle wird mehr und mehr abgelaufen, das Schaftmaterial wird schlechter. Wenn dies passiert, verlieren die Schuhe ihre schützende Wirkung. Die Materialien, die Stabilität und Dämpfung bieten sollten, verlieren ihre Wirkung. Sie können die Schläge nicht mehr absorbieren. Sie brechen eher ein, als dass sie kontrollieren. Zu diesem Zeitpunkt ist der Schuh nicht mehr in der Lage, seinen Job zu erfüllen.

Laufschuhe sollten ersetzt werden, bevor sie völlig abgetragen sind. Aber wie stellen Sie fest, ob Ihre Schuhe den Zenit überschritten haben? Ihre Schuhe haben kein im Voraus festgelegtes Ablaufdatum, weil jeder Läufer die Schuhe auf seine eigene, individuelle Art beansprucht und verbraucht. Es gibt sehr große Unterschiede zwischen einer leichtgewichtigen Läuferin und einem schwergewichtigen Läufer, sagt die Schuhentwicklerin Epplett.

Generell gesagt, dauert ein Laufschuhleben etwa zwischen 500 und 800 km. Aber das ist nur eine Richtlinie, warnen Experten. Im Folgenden ein paar weitere Hinweise, die Ihnen dabei helfen, den richtigen Zeitpunkt für das Ersetzen Ihrer Schuhe zu erkennen.

Schmerzende Beine

Oft ist es schwierig, zu merken, wann die Schuhe abgelaufen sind. Der einzige Hinweis ist vielleicht ein ganz leichter Schmerz in Ihren Füßen oder Beinen, vor allem dann, wenn Sie das Training nicht verändert haben, oder vielleicht das Gefühl, dass Sie den Boden unter Ihren Füßen etwas mehr spüren als zuvor. Wenn das der Fall ist, Sie aber nicht sicher sind, ob die Schuhe die Ursache sind, empfiehlt Epplett, ein neues Paar Laufschuhe zu kaufen und damit zu laufen. Spüren Sie eine sofortige klare Entlastung in Ihren Füßen und Beinen, dann ist es Zeit, die alten Schuhe zur Seite zu stellen. Einige Läufer wechseln bewusst jeden Tag zwischen älteren und neueren Schuhen ab. So können sie stets wahrnehmen, wie das Laufgefühl in einem neueren Schuh ist und werden eher merken, wann das ältere Paar abgelaufen ist.

Sichtbare Abnutzungen

Wenn das Profil der Laufsohle fast bis zur Mittelsohle abgenutzt ist oder die Mittelsohle Falten aufweist oder zusamengepresst ist, heißt das ebenfalls, dass der Schuh seine besten Zeiten hinter sich hat.

Der Schuh neigt sich auf eine Seite

Schuhe, die nicht mehr gerade stehen, wenn Sie sie auf eine flache Unterlage stellen, haben ihre „strukturelle Integrität“ verloren und werden Sie nicht mehr im erforderlichen Maß schützen. Egal, ob sich die Schuhe nach innen oder nach außen neigen – höchste Zeit für die Ausmusterung.


TIPPS FÜR DIE SCHUHPFLEGE

Was Sie tun sollen:

  • Befreien Sie die Schuhe vom Schmutz, indem Sie sie sanft von Hand waschen.
  • Trocknen Sie die Schuhe, indem Sie die Schnürsenkel lösen, das Obermaterial öffnen, die Innensohle herausnehmen und die Schuhe dann an der Luft trocknen lassen. Sehr nasse Schuhe stopfen Sie mit Zeitungspapier aus, das dabei hilft, die Feuchtigkeit aufzusaugen.
  • Bewahren Sie die Schuhe in einer kühlen, trockenen Umgebung auf. Die Hitze im Auto oder die Feuchtigkeit in der Garage verkürzen die Lebensdauer.

Was Sie nicht tun sollen:

  • Waschen Sie die Schuhe nicht in der Waschmaschine.
  • Trocknen Sie die Schuhe nicht in einem Wäschetrockner.
  • Lassen Sie die Schuhe nicht an der Sonne trocknen. Starke Sonnenstrahlen können das Material beschädigen, austrocknen oder schrumpfen lassen, sodass es spröde wird und seine Effektivität verliert.

Die kleinen Dinge zählen

Es geht nicht nur darum, den richtigen Laufschuh zu haben. Wie Sie Ihre Schuhe tragen und wie Sie für Ihre Füße sorgen, ist ebenfalls von Bedeutung. Die folgenden Details können Ihnen dabei helfen, gesund zu bleiben und sorgenfrei zu laufen.

Wechseln Sie zwischen den Schuhen ab

Übernehmen Sie einen Tipp von den Profis und benutzen Sie verschiedene Schuhe für verschiedene Trainingsformen. Erwägen Sie, sich für Ihre Läufe im Gelände ein Paar Trailschuhe zuzulegen, ein etwas schweres Modell für die langen Läufe, wo das Tempo nicht von Bedeutung ist, dafür aber das gute Laufgefühl, und ein leichteres Paar für die Wettkämpfe und die schnelleren Trainingseinheiten wie Tempoläufe oder Bahntrainingseinheiten. Spitzenläufer sind bekannt dafür, dass sie einen ganzen Schrank, ja oft sogar eine ganze Garage voll von Laufschuhen haben. So weit müssen Sie nicht gehen, und doch ist es für jeden begeisterten Läufer sinnvoll, zwischen zwei oder drei Paar Laufschuhen abzuwechseln.

Mit dem Abwechseln zwischen verschiedenen Schuhen erreichen Sie mehrere Dinge. Erstens erlauben Sie Ihren Schuhen, sich zwischen den einzelnen Trainingseinheiten zu „erholen“, das heißt, die Mittelsohle wird nicht nicht so sehr zusammengedrückt und länger leben. Zweitens können sich Druckstellen, die Sie bei einem Schuh spüren, nicht zu größeren Problemen auswachsen. Drittens landet Ihr Fuß mit jedem Paar Schuh ein wenig anders, womit Sie sehr direkt den Überbeanspruchungen entgegenwirken – die immer gleiche Bewegung und Belastung des Bewegungsapparats. Sogar die kleinste Abweichung im Bewegungsablauf von einem Laufschuh zum anderen genügt, dass der Fuß sich bis zu einem gewissen Grad erholen kann.

Tragen Sie am Wettkampftag keine neuen Schuhe

Wer im Laufsport und bei Wettkämpfen neu ist, macht oft diesen Fehler – in bester Absicht. Sie denken: „Ich will die besten Voraussetzungen für meinen Wettkampf schaffen, also laufe ich in ganz neuen Schuhen.“

Das Problem mit den neuen Schuhen: Sie haben keine Möglichkeit gehabt, die Schuhe richtig auszuprobieren und festzustellen, ob sie komfortabel sind und wirklich geeignet für das Wettkampftempo und die Wettkampfdistanz. Wenn sie nicht wirklich gut passen und Sie sich in der Mitte eines Rennens befinden, ist die Chance groß, dass Sie trotzdem weiterlaufen. Bei einem schnellen Training würde es Ihnen bedeutend leichter fallen, anzuhalten und zu gehen – und damit den Schaden so gering wie möglich zu halten.

Selbst in einem kurzen Wettkampf können sehr leicht Blasen oder Druckstellen entstehen, wenn Sie neue Schuhe tragen. In längeren Wettkämpfen, speziell natürlich in einem Marathon, können sehr wohl ernsthaftere Probleme auftauchen, wenn der Schuh nicht über die notwendige Dämpfung oder Bewegungskontrolle verfügt. Ein langes Rennen in den falschen Schuhen kann eine Verletzung auslösen.

Was Sie für Ihren Wettkampf brauchen, sind „fast neue“ Schuhe. Kaufen Sie die Schuhe, die Sie im Wettkampf tragen wollen, ein paar Wochen vor der „Stunde X“. Zuerst tragen Sie sie auf ein paar kürzeren Trainingsläufen, bevor Sie sie auch bei einer oder zwei schnelleren Trainingseinheiten ausprobieren, zum Beispiel einem Tempolauf, der die Rennsituation simuliert. Verwenden Sie diese Trainingseinheiten, um festzustellen, ob die Schuhe wirklich gut passen und welche Socken Sie am Wettkampftag am besten tragen.

Erwägen Sie, verschiedene Schuhmodelle zu kaufen

Kaufen Sie nicht blindlings jedes Jahr die gleichen Schuhe. Eine Zeitlang mag das zwar funktionieren, aber nach einer gewissen Zeit ist dieses Modell für Sie vielleicht nicht mehr optimal. Zum einen, weil die Hersteller jedes Jahr gewisse Anpassungen vornehmen, einmal eher minimale, ein anderes Mal radikalere. Darüber hinaus wechseln auch Ihre persönlichen Bedürfnisse im Laufe der Zeit. Wenn Sie älter werden oder schwerer, brauchen Sie möglicherweise einen Schuh, der mehr Dämpfung oder Stabilität bietet. Und auch nach einer Verletzung haben Sie vielleicht andere Anforderungen an den Schuh.

Was Sie tun können

Besuchen Sie einen Laufshop

Hier bekommen Sie mehr Fachinformationen und eine größere Schuhauswahl. Mit anderen Worten: Die Chance, den für Sie besten Schuh zu finden, ist größer.

Eignen Sie sich das Wissen über Ihren Fußtyp an

Je besser Sie Ihren Fuß, Ihren Körper und Ihren Bewegungsablauf verstehen, desto eher werden Sie erkennen, welcher Schuh für Sie der Richtige ist. Dieses Kapitel bietet eine gute Übersicht, um sich dieses Wissen anzueignen.

Investieren Sie in sich selbst

Seien Sie gewillt, qualitativ hochstehende Schuhe zu kaufen. Denken Sie daran: Die Schuhe sind der wichtigste, man könnte sogar sagen einzige Ausrüstungsgegenstand, den ein Läufer braucht. Ersetzen Sie Ihre Schuhe, wenn Sie abgelaufen sind. Extrakilometer in abgenutzten Schuhen können zu Verletzungen führen.

Falls Sie sich in Ihrem alten Liebling nicht mehr so wohlfühlen wie früher, probieren Sie andere Modelle Ihrer bevorzugten Marke an oder experimentieren Sie mit anderen Herstellern, die Sie aufgegeben haben – es besteht eine Möglichkeit, dass die Schuhe nun anders und für Sie besser sind.

Tragen Sie bequeme Alltagsschuhe

Straßen- oder Alltagsschuhe tragen wir die meiste Zeit. Sie sind deshalb für einen Läufer fast ebenso wichtig wie die Trainingsschuhe. Natürlich sind die Alltagsschuhe nicht den gleichen Belastungen ausgesetzt wie ein Laufschuh, aber weil wir so viele Stunden darin verbringen, können Sie bestehende Fußprobleme verschlimmern. Das geht vor allem Frauen an, die oft Schuhe tragen, die keinerlei Support und Dämpfung bieten.

Auch Ihre Alltagsschuhe sollten über eine ausreichende Stütze für das Fußgewölbe und ausreichende Dämpfung verfügen. Frauen sollten sich vergewissern, dass die Zehenbox genügend Platz aufweist und die Fußspitze nicht zusammengedrückt wird. Hohe Absätze sind zwischendurch okay, sie sollten aber, wenn möglich, nicht tagtäglich getragen werden. Hohe Absätze verkürzen die Achillessehnen und bewirken einen großen Druck auf den Vorfuß. Heutzutage existieren zum Glück bequeme und selbst modische Alternativen mit etwas tieferem Fersenbereich und besserer Dämpfung.