STÄNDCHEN
Der Abend ist so mild und schön.
Was hört man da für ein Getön?
„Sei ruhig, Liebchen, das bin ich,
Dein Dieterich,
Dein Dietrich singt so inniglich!
Nun kramst du wohl bei Lampenschein
Herum in deinem Kämmerlein;
Nun legst du ab der Locken Fülle,
Das Oberkleid, die Unterhülle;
Nun kleidest du die Glieder wieder
In reines Weiß und legst dich nieder.
Oh, wenn dein Busen sanft sich hebt,
So denk, daß dich mein Geist umschwebt.
Und kommt vielleicht ein kleiner Floh
Und krabbelt so –
Sei ruhig, Liebchen, das bin ich,
Dein Dieterich,
Dein Dietrich, der umflattert dich!“
Platsch! – Verstummt ist schnell und bang
Nachtgesang und Lautenklang.
Eilig strömt der Sänger weiter;
Er ist traurig, Knopp ist heiter. –