Auf der Flucht
Der »Lawson-Film« von 1965, wie er mittlerweile gemeinhin genannt wird, ist ein Super-8-Film und zeigt fünf Leute, die versuchen, aus dem verseuchten Lawson in Montana zu entkommen. Die verwackelten, stummen Bilder zeigen eine Gruppe, die zu einem Schulbus läuft, den Motor anlässt und versucht, aus der Stadt zu fahren. Nach nur zwei Blocks rammen sie aus Versehen mehrere Autowracks, fahren beim Zurückstoßen in ein Gebäude, wobei die Hinterachse bricht. Zwei Mitglieder der Gruppe schlagen die Heckscheibe ein und versuchen, zu Fuß zu entkommen. Der Kameramann dreht mit, als einer von ihnen von sechs Zombies gepackt und zerstückelt wurde. Die anderen laufen um ihr Leben und verschwinden um eine Ecke. Augenblicke später umringen sieben Zombies den Bus. Glücklicherweise gelingt es ihnen nicht, das Fahrzeug umzustoßen oder das Glas der Seitentür einzuschlagen. Da der Film nach wenigen Minuten zu Ende ist, weiß man nicht, was aus den Überlebenden wurde. Der Bus wurde schließlich mit eingedrückter Tür gefunden. Der gesamte Innenraum war mit getrocknetem Blut besudelt.
Im Laufe einer Epidemie könnte es erforderlich sein, die Gegend zu verlassen. Deine Festung könnte überrannt werden. Die Vorräte könnten dir ausgehen. Du könntest dich schwer verletzen oder krank werden und professionelle medizinische Hilfe brauchen. Ganz generell ist es das Gefährlichste, was du tun kannst, ein verseuchtes Gebiet zu durchqueren. Du wirst niemals in Sicherheit sein. Ungeschützt in einem feindlichen Gebiet wirst du begreifen, was es heißt, Beute zu sein.
ALLGEMEINE REGELN:
- EIN ZIEL
Allzu oft werden Menschen, die sich in einer befestigten Unterkunft verbarrikadiert haben, von den Ablenkungen ihrer anfänglichen Freiheit verführt. Die wenigsten dieser Menschen schaffen es in die Sicherheit. Lass nicht zu, dass du in diese Statistik eingehst. Deine Mission ist es zu entkommen - nicht mehr und nicht weniger. Suche nicht nach verlorenen Schätzen. Jage keine vereinzelten Zombies. Untersuche keine seltsamen Geräusche oder Lichter in der Ferne. Verschwinde einfach. Jeder Abstecher, jede Unterbrechung der Flucht vergrößert das Risiko, geschnappt und aufgefressen zu werden. Wenn du durch Zufall auf Menschen stoßen solltest, die Hilfe brauchen, dann halte unbedingt an, um ihnen zu helfen. (Manchmal muss die Logik der Menschlichkeit weichen.) In allen anderen Fällen aber bleibe auf Achse!
- LEGE EIN ZIEL FEST
Wohin genau möchtest du? Zu oft haben Menschen ihre Festungen verlassen und sind ziellos und hoffnungslos durch ein Gebiet gewandert, in dem es vor Ghulen wimmelte. Ohne ein festes Ziel vor Augen sind deine Überlebenschancen gering. Suche per Funkgerät den nächsten sicheren Hafen. Kommuniziere wenn möglich mit der Außenwelt und finde heraus, ob dein Ziel wirklich sicher ist. Außerdem solltest du stets eine Ausweichmöglichkeit haben, falls dein erstes Ziel überrannt wird. Wenn dich nicht andere Menschen erwarten und du keine konstante Funkverbindung hältst, könnte es sein, dass dich bei deiner Ankunft eine Meute hungriger Zombies an der Ziellinie erwartet.
- SAMMLE INFORMATIONEN UND PLANE DEINE REISE
Wie viele Zombies stehen (ungefähr) zwischen dir und deinem Ziel? Wo sind die natürlichen Grenzen? Kam es zu gefährlichen Unfällen wie Bränden oder auslaufenden Chemikalien? Was wäre die sicherste Route, die du einschlagen kannst? Welches die gefährlichste? Welche Straßen wurden seit Beginn des Ausbruchs gesperrt? Wird das Wetter zu einem Problem werden? Gibt es Anlaufstellen unterwegs? Bist du sicher, dass sie noch da sind? Fallen dir Informationen ein, die du haben möchtest, bevor du aufbrichst?
Logischerweise wird es schwierig werden, Informationen zu sammeln, wenn du dich in deiner Festung verschanzt hast. Es könnte sich als unmöglich erweisen zu erfahren, wie viele Zombies da draußen sind, ob eine Brücke eingestürzt ist oder ob alle Boote aus dem Jachthafen verschwunden sind. Also informiere dich über dein Gelände. Wenigstens dieser Faktor wird sich bei einer Epidemie nicht ändern. Überlege dir, wo du am Ende eines jeden Tages sein wirst. Vergewissere dich wenigstens anhand der Karte, dass es sich um eine Stelle handelt, die leicht zu verteidigen ist, eine gute Tarnung bietet und mehrere Fluchtwege hat. Je nach Art des gewählten Wegs sollte auch spezielle Ausrüstung nicht vergessen werden. Ist ein Kletterseil erforderlich? Wie sieht es mit zusätzlichem Wasser aus, wenn keine natürliche Quelle zur Verfügung steht?
Wenn du diese Faktoren alle in Erwägung gezogen hast, dann denk an die unbekannten Variablen und schmiede Ersatzpläne, bei denen du sie berücksichtigst. Was wirst du tun, wenn ein Feuer oder ausgelaufene Chemikalien deinen Weg versperren? Wohin wendest du dich, wenn die Zombie-Bedrohung schlimmer als erwartet ausfällt? Was, wenn ein Mitglied deines Teams verletzt wird? Bedenke all diese Möglichkeiten und mache Pläne für derlei Eventualitäten. Wenn jemand zu dir sagt: »He, lass uns einfach da rausgehen und abwarten, was auf uns zukommt«, dann drück ihm eine Pistole in die Hand und sag ihm, dass das eine einfachere Methode ist, Selbstmord zu begehen.
- BRING DICH IN FORM
Wenn du die bisherigen Anweisungen wortwörtlich befolgt hast, sollte dein Körper bereits tauglich für eine lange Reise sein. Wenn das nicht der Fall ist, solltest du ein strenges Fitnessprogramm beginnen.
Wenn die Zeit dafür nicht reicht, achte wenigstens darauf, dass der gewählte Weg deiner körperlichen Form angemessen ist.
- MEIDE GRÖSSERE GRUPPEN
Bei der Verteidigung bieten große Gruppen Vorteile. Aber auf der Reise durch ein Zombiegebiet trifft das Gegenteil zu. Große Gruppen erhöhen das Risiko einer Entdeckung. Selbst bei strengster Disziplin lassen sich Unfälle nicht vermeiden. Außerdem schränken größere Gruppen die Beweglichkeit ein, da die schnelleren Mitglieder auf die langsameren Rücksicht nehmen müssen. Natürlich ist es auch nicht ohne Probleme, wenn man allein reist. Sicherheit, Aufklärung und besonders Schlaf sind eingeschränkt, wenn jemand versucht, sich »auf eigene Faust« durchzuschlagen. Ideal wäre es, wenn dein Team aus drei Mitgliedern besteht. Vier bis zehn wären noch vertretbar. Mehr fordern Ärger geradezu heraus. Drei Mitglieder können einander im Nahkampf gegenseitig unterstützen, einander bei Nachtwachen ablösen, und zwei Mitglieder können einen verletzten Dritten über kurze Strecken tragen.
- BILDE DEINE GRUPPE AUS
Vergewissere dich, welche individuellen Fähigkeiten deine Teammitglieder haben und setze sie dementsprechend ein. Wer kann die meiste Ausrüstung tragen? Wer ist der schnellste Läufer? Wer ist am leisesten im Nahkampf? Teile individuelle Jobs sowohl im Kampf wie auch beim alltäglichen Überleben ein. Wenn dein Team aufbricht, sollte jeder wissen, was von ihm erwartet wird. Zusammenarbeit sollte höchste Priorität genießen. Du solltest Überlebenstechniken ebenso wie Kampfdrill üben. Zum Beispiel könntest du die Zeit stoppen, die bei einem plötzlichen Zombieangriff erforderlich ist, um die gesamte Ausrüstung zu verpacken und abzuhauen. Logischerweise kann der Zeitfaktor bei einer Flucht eine entscheidende Rolle spielen. In einer idealen Situation sollte deine Gruppe wie ein Mann reisen, wie ein Mann handeln, wie ein Mann töten.
- BLEIBE MOBIL
Wenn du erst einmal entdeckt worden bist, werden sich Zombies aus allen Richtungen deiner Position nähern. Mobilität, nicht Feuerkraft, ist deine beste Verteidigung. Du solltest stets bereit sein, von einem Augenblick auf den anderen zu fliehen. Pack niemals mehr ein, als du tragen kannst. Pack niemals deine gesamte Ausrüstung auf einmal aus. Zieh niemals die Schuhe aus, wenn die unmittelbare Sicherheit nicht gewährleistet ist! Haushalte mit deinen Kräften. Du solltest nur im absoluten Notfall Sprints einlegen, da sie dich große Mengen wertvoller Energiereserven kosten. Mach immer wieder kurze Pausen. Richte dich nirgendwo zu gemütlich ein. Vergiss während der Pausen Dehnübungen nicht. Gehe keine unnötigen Risiken ein. Springen, klettern und alles, was zu Verletzungen führen kann, sollte unbedingt vermieden werden. In einem von Ghulen heimgesuchten Gelände kannst du einen gebrochenen Knöchel als Allerletztes gebrauchen.
- BLEIBE UNSICHTBAR
Abgesehen von Geschwindigkeit ist Verstohlenheit dein bester Verbündeter. Du musst alles in deiner Macht Stehende tun, um eine Entdeckung zu vermeiden, so wie eine Maus, die durch ein Schlangennest kriecht. Schalte alle tragbaren Radios oder elektronische Ausrüstung aus. Wenn du eine digitale Armbanduhr trägst, achte darauf, dass der Weckton abgeschaltet ist. Zurre deine gesamte Ausrüstung fest, damit nichts klirrt, wenn du gehst. Wenn möglich halte deine Feldflasche immer voll (um ein »Gluckern« zu vermeiden). Wenn du mit einer Gruppe unterwegs bist, vermeide Unterhaltungen. Flüstert oder verständigt euch mit Handzeichen. Haltet euch in Gebieten mit ausreichender Deckung auf. Betretet offenes Gelände nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Macht nachts kein Feuer und benutzt keine Taschenlampen oder andere Lichtquellen. Das reduziert deine Beweglichkeit auf die Tagesstunden und zwingt dich zu kaltem Essen, aber diese Opfer müssen gebracht werden. Studien haben gezeigt, dass Zombies mit intaktem Sehvermögen die Glut einer brennenden Zigarette auf über eine halbe Meile Distanz erkennen können. (Es ist nicht bekannt, ob sie das neugierig macht, aber warum sollte man dieses Risiko eingehen?) Kämpfe nur, wenn du musst. Verzögerungen, die Kämpfe mit sich bringen, locken nur noch mehr Zombies an. Es ist schon vorgekommen, dass Leute einen Zombie erledigt haben, um dann festzustellen, dass sie von Dutzenden umzingelt waren. Wenn sich ein Kampf gar nicht vermeiden lässt, solltest du Schusswaffen nur benutzen, wenn die Lage ganz und gar verzweifelt ist. Einen Schuss abzufeuern, läuft auf das Gleiche hinaus, wie ein Leuchtfeuer zu entzünden. Der Knall könnte Zombies meilenweit aus der Umgebung anlocken. Wenn du kein zuverlässiges und sehr schnelles Fluchtfahrzeug besitzt oder deine Schusswaffen nicht mit Schalldämpfern ausgerüstet sind, benutze unbedingt eine sekundäre Handwaffe. Wenn nicht, halte dir einen Fluchtweg frei und fliehe, so bald du deine Schüsse abgegeben hast.
- HALTE AUGEN UND OHREN OFFEN
Du musst nicht nur verborgen bleiben, sondern auch versuchen, verborgene Gefahren aufzuspüren. Achte auf alle Bewegungen. Auf keinen Fall darfst du Schatten oder ferne menschliche Gestalten übersehen. Bei Pausen und beim Marschieren solltest du immer wieder horchen. Hörst du Schritte oder schlurfende Geräusche? Stöhnen da die Untoten oder ist es nur der Wind? Natürlich kann man leicht paranoid werden und hinter jeder Ecke einen Zombie vermuten. Ist das schlimm? In diesem Fall, nein. Es ist eines zu glauben, dass jemand hinter dir her ist, aber etwas ganz anderes, wenn das tatsächlich stimmt.
- SCHLAFE
Du oder deine Gruppe, ihr seid ganz allein und versucht, lautlos und wachsam zu sein. Zombies könnten überall lauern. Jeden Moment könnten Dutzende auftauchen, und Hilfe ist meilenweit entfernt. Also: Wie, um alles in der Welt, sollst du Schlaf finden!?! Es hört sich verrückt an, es hört sich unmöglich an, ist aber lebenswichtig, wenn du diese Prüfung lebendig überstehen möchtest. Ohne Ruhe lässt die Muskelkraft nach, stumpfen die Sinne ab und jede verrinnende Stunde schränkt dein Handlungsvermögen ein. Manch törichter Mensch, der glaubte, er könne seinen Körper mit Koffein aufputschen und seine Flucht einfach »durchziehen«, erkannte die fatalen Folgen dieser Dummheit zu spät. Ein Vorteil, den das Reisen bei Tage bringt, ist der, dass du, ob es dir gefällt oder nicht, stets gezwungen bist, mehrere Stunden Pause einzulegen. Verfluche die Dunkelheit nicht, nutze sie.
Reisen in kleinen Gruppen bietet im Gegensatz zu einer Flucht auf eigene Faust den Vorzug, dass du sicherer schlafen kannst, da sich mehrere Mitglieder bei der Nachtwache abwechseln. Natürlich wird es, auch wenn jemand Wache hält, nicht gerade leicht sein, einfach so einzudösen. Aber hüte dich davor, Schlaftabletten zu nehmen. Ihre Wirkung könnte deine Handlungsfähigkeit einschränken, wenn Zombies nachts angreifen. Abgesehen von Meditation oder anderen geistigen Übungen gibt es kein Wundermittel, um mitten in einer verseuchten Zone Schlaf zu finden.
- HÜTE DICH VOR AUFFÄLLIGEN SIGNALEN
Beim Anblick eines Flugzeugs könntest du versucht sein, die Aufmerksamkeit des Piloten auf dich zu lenken. Indem du deine Waffe abfeuerst, eine Leuchtkugel hochschießt, ein Feuer anzündest oder irgendeine andere dramatische Methode anwendest. Natürlich könnte das den Piloten aufmerksam machen, der über Funk einen Helikopter oder Bodentruppen zu deiner Position schickt. Aber diese Vorgehensweise wird auch Zombies in der Nähe anlocken. Und wenn der Helikopter nicht nur wenige Minuten entfernt ist, werden dich die Zombies zweifellos früher erreichen. Wenn das Flugzeug, das du siehst, nicht die Möglichkeit hat, gleich hier und jetzt zu landen, solltest du ihm auf keinen Fall mit etwas anderem als einem Funkgerät oder einem Spiegel Signale geben. Wenn du beides nicht zur Verfügung hast, marschiere einfach weiter.
- MEIDE STÄDTISCHE GEBIETE
Ganz gleich, wie hoch deine Überlebenschancen während eines Ausbruchs sind, sie fallen garantiert um fünfzig bis fünfundsiebzig Prozent, wenn du dich durch städtisches Gebiet bewegst. Es ist eine einfache Rechenaufgabe: An einem Ort, wo es mehr Lebende gibt, gibt es auch mehr Tote. Je mehr Gebäude es gibt, desto mehr Gelegenheiten für einen Hinterhalt. Außerdem schränken diese Gebäude deine Sicht ein. Harte Betonoberflächen können, im Gegensatz zu weichen Böden, keine Schritte dämpfen. Bedenke noch die Möglichkeit, dass du einfach etwas umstoßen, über Trümmer stolpern oder auf Glasscherben treten könntest, und du hast ein Rezept für eine sehr geräuschvolle Flucht.
Außerdem ist es so - worauf in diesem Kapitel mehrfach hingewiesen wurde und wird -, dass die Möglichkeiten, gefangen, umzingelt oder sonst wie in die Ecke getrieben zu werden, in einem städtischen Gebiet unendlich viel größer sind als in einer Wildnis. Vergiss einen Moment, dass die lebenden Toten dein größtes Problem sind. Was ist mit Feuer aus den eigenen Reihen, anderen Menschen, die sich in Gebäuden verstecken, oder bewaffneten Jägerbanden, die dich für einen Zombie halten könnten?
Was ist mit Bränden, die von Jägern entweder absichtlich oder versehentlich gelegt werden? Was ist mit Chemieunfällen, giftigem Rauch oder anderen gefährlichen Nebenprodukten von Häuserkämpfen? Was ist mit Krankheiten? Vergiss nicht, dass die Kadaver von Menschen und erledigten Zombies wochenlang herumliegen könnten. Die tödlichen Mikroorganismen, die sie in sich haben und die der Wind verbreitet, können auf den Straßen einer Stadt ein immenses Gesundheitsrisiko darstellen. Wenn du keinen stichhaltigen Grund hast (eine Rettungsaktion oder unpassierbare Hindernisse auf beiden Seiten, keine Chance, schnell etwas zu plündern), halte dich um jeden Preis von Städten fern!
Ausrüstung
Für deine Reise ist es von entscheidender Bedeutung, dass du mit leichtem Gepäck reist. Bevor du etwas einpackst, solltest du dir die Frage stellen: »Brauche ich das wirklich?« Wenn du deine Ausrüstung zusammengestellt hast, geh die Liste nochmals durch und stell dir dieselbe Frage erneut. Und wenn du das gemacht hast, dann mach es noch mal. Natürlich bedeutet »leichtes Gepäck« nicht, dass du dir nur eine Fünfundvierziger, etwas Dosenwurst und eine Wasserflasche schnappen und dich dann auf den Weg machen sollst. Ausrüstung ist von entscheidender Bedeutung, mehr noch als bei einem Szenario, bei dem du dich an einem bestimmten Ort verschanzt hast - in einem Gefängnis, einer Schule, deinem eigenen Haus -, wo es Vorräte in ausreichendem Maße gibt.
Die Ausrüstung, die du mitnimmst, könnte alles sein, was du hast. Du trägst dein Krankenhaus, dein Lager und deine Waffenkammer auf dem Rücken. Nachfolgend eine Liste mit der Standardausrüstung, die du für eine erfolgreiche Reise benötigst. Spezielle Ausrüstung wie zum Beispiel Ski, Sonnenschutzcreme oder Moskitonetze sollten je nach deiner Umgebung hinzugefügt werden.
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Rucksack
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Zuverlässige Wanderschuhe (schon eingelaufen)
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Zwei Paar Socken
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Literflasche Wasser mit breiter Öffnung
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Wasserreinigungstabletten*
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Wind- und wasserfeste Streichhölzer
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Kopftuch
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Kompass**
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Karte**
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Kleine Taschenlampe (A-Zellen) mit beschichteter Linse
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Poncho
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Kleiner Signalspiegel
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Schlafrolle oder Schlafsack (beides zusammen wäre zu viel)
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Sonnenbrille (polarisierte Linsen)
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Kleines Erste-Hilfe-Set*
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Schweizer Offiziersmesser oder kleines Werkzeugset
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Kleines Kofferradio mit Kopfhörer**
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Fernglas
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Messer
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Primäre Schusswaffe (vorzugsweise ein halbautomatischer Karabiner)
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Fünfzig Schuss (in einer Gruppe dreißig pro Person)
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Reinigungsset**
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Sekundäre Schusswaffe (vorzugsweise eine Rimfire-Pistole Kaliber .22)*
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Fünfundzwanzig Schuss*
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Handwaffe (vorzugsweise eine Machete)
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Signalfackeln**
* nicht notwendig bei Gruppen
** muss nur eine Person der Gruppe dabeihaben
Außerdem sollten alle Gruppen Folgendes bei sich haben:
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Lautlose ballistische Waffen (vorzugsweise eine Schusswaffe mit Schalldämpfer oder eine Armbrust)
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Zusätzliche Munition für fünfzehn Gegner (wenn die Waffe von einer Standard-Feuerwaffe abweicht)
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Zielfernrohr
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Mittelgroßes Medizinset
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Funkgerät mit Kopfhörer
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Brecheisen (anstelle einer Handwaffe)
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Wasserreinigungspumpe
Wenn du deine Ausrüstung gewählt hast, vergewissere dich, dass alles funktioniert. Probier alles aus, und zwar mehrmals. Trag deinen Rucksack einen ganzen Tag. Wenn dir die Last in deiner sicheren Festung zu schwer ist, versuch dir vorzustellen, wie sie sich nach einem Tagesmarsch anfühlen muss. Einige dieser Probleme lassen sich lösen, wenn du Gegenstände wählst, die mehrere Funktionen in sich vereinen. (Manche tragbare Radios haben eingebaute Taschenlampen, Survival-Messer, Kompasse usw.) Diese Philosophie des Platzsparens solltest du auch beherzigen, wenn du Waffen wählst. Ein Schalldämpfer für eine vorhandene Waffe braucht nicht so viel Platz wie eine ganze neue Waffe, zum Beispiel eine Armbrust und extra Pfeile. Wenn du deinen Rucksack einen Tag trägst, wirst du auch feststellen, wo er scheuert, wo der Gurt fester gezurrt werden muss und wie du deine Ausrüstung am besten sicherst.
Fahrzeuge
Warum zu Fuß gehen, wenn man fahren kann? Amerikaner sind seit jeher besessen von der Vorstellung von Maschinen, die Arbeit sparen. In allen Bereichen des Lebens bemüht sich die Industrie in einem endlosen Wettlauf, Maschinen zu erfinden und zu vervollkommnen, die die täglichen Arbeiten schneller, leichter und effektiver machen. Und welche größere Gottheit könnte die amerikanische Techno-Religion haben als das Automobil? Ganz gleich, welches Alter oder Geschlecht wir haben, welcher Rasse wir angehören, welchen ökonomischen Status wir genießen oder in welcher Region wir beheimatet sind - man lehrt uns, dass diese allmächtige Maschine in all ihren wunderbaren Erscheinungsformen die Antwort auf unsere Gebete ist.
Warum sollte das nicht auch während eines Zombie-Angriffs gelten? Wäre es nicht sinnvoll, einfach durch feindliches Gelände zu brausen? Die Reisezeit würde sich von Tagen auf wenige Stunden verringern. Das Verstauen von Ausrüstung wäre kein Problem mehr. Und welche Gefahr könnte schon von Zombies ausgehen, wenn man sie einfach überfahren kann? Das sind ganz gewiss stichhaltige Vorteile, aber sie bringen leider eine ganze Menge ebenso stichhaltiger Nachteile mit sich.
Denke an den Benzinverbrauch. Tankstellen könnten selten und weit entfernt sein. Es besteht die Möglichkeit, dass diejenigen, die du findest, schon lange ohne Sprit sind. Wenn du genau bestimmst, wie viele Meilen dein Fahrzeug mit einer Tankfüllung zurücklegen kann, es mit Ersatzbenzin voll stopfst und sogar die exakte Route planst, reicht das alles vielleicht letztendlich doch nicht aus.
Woher möchtest du wissen, welcher Weg in die Sicherheit führt? Studien nach einem Ausbruch, besonders in Nordamerika, haben gezeigt, dass die meisten Straßen ziemlich schnell von liegen gebliebenen Fahrzeugen versperrt werden. Weitere Hindernisse könnten eingestürzte Brücken, Schutthalden und Barrikaden ehemaliger Verteidiger sein. Geländefahrten stellen eine ähnliche, wenn nicht größere Bedrohung dar. (Siehe: »Geländearten«, S. 149 ff.) Wenn du durch die Gegend fährst und nach einem befahrbaren Weg in die Freiheit suchst, ist das die beste Möglichkeit, Benzin zu vergeuden. Mehr als ein Fahrzeug wurde mit leerem Tank und blutverschmierter Fahrgastzelle mitten in der Wildnis gefunden.
Denk an einen Schaden. Die meisten Bürger des Westens packen ihre Fahrzeuge, wenn sie in ein Land der Dritten Welt fahren, mit Ersatzteilen voll. Der Grund dafür ist ganz einfach: Das Automobil ist eine der kompliziertesten Maschinen auf Erden. Auf schlechten Straßen und ohne eine Werkstatt in der Nähe kann diese Maschine sehr schnell zu einem nutzlosen Schrotthaufen werden.
Dann ist da der Lärm. Durch ein verseuchtes Gebiet zu rasen, mag sich verlockend anhören, wenn alles gut geht. Aber jedes motorbetriebene Fahrzeug erzeugt, ganz gleich, wie gut der Auspuff ist, mehr Lärm als die lautesten Schritte. Wenn du dich in einem Fahrzeug befindest, das - aus welchen Gründen auch immer - keinen Meter mehr fahren kann, dann schnapp dir deine Ausrüstung und lauf! Bis zu diesem Augenblick hast du jeden Ghul in dem Gebiet auf deine Anwesenheit aufmerksam gemacht. Jetzt, da dein mechanisches Hilfsmittel ausgefallen ist - viel Glück, wenn du ihnen aus dem Weg gehen möchtest.
Diesen Warnungen zum Trotz mag die Verlockung eines motorisierten Transportmittels unwiderstehlich sein. Nachfolgend eine kurze Liste der typischen Fahrzeuge und ihrer Vor- und Nachteile.
- DIE LIMOUSINE
Das so genannte »einfache« Auto gibt es in tausend Variationen. Das macht es schwer, allgemeine Regeln über ihre Vor- und Nachteile aufzustellen. Wenn du eins auswählst, dann achte darauf, wie weit du mit einer Tankfüllung kommst, ebenso auf Stauraum für Ausrüstung und Haltbarkeit. Wenn Limousinen einen Nachteil haben, dann die Tatsache, dass sie nicht in jedem Gelände fahren können.
Wie oben schon erwähnt, dürften die meisten Straßen versperrt, blockiert oder zerstört sein. Wenn du eine Limousine besitzt, dann versuch dir vorzustellen, du müsstest damit über ein Feld fahren. Füge nun noch Schnee, Schlamm, Steine, Baumstümpfe, Gräben und Bachbetten und rostenden, vergessenen Schrott hinzu. Das Risiko ist groß, dass deine Limousine nicht weit kommt. Allzu häufig schon war das Gelände rund um ein verseuchtes Gebiet mit zusammengebrochenen und/oder liegen gebliebenen Limousinen übersät.
- DER GELÄNDEWAGEN
Durch eine boomende Wirtschaft in Verbindung mit reichlich billigem Benzin kam es in den 1990er Jahren zu einer explosionsartigen Vermehrung dieser Art von Fahrzeugen - Monster der Landstraße, deren direkte Abstammungslinie man bis zum Goldenen Zeitalter des Automobils in den fünfziger Jahren zurückverfolgen kann, als die Devise »Größer ist immer auch besser« galt. Auf den ersten Blick scheinen sie die idealen Fluchtwagen zu sein. Sie vereinigen die Geländetauglichkeit militärischer Fahrzeuge mit dem Komfort und der Zuverlässigkeit einer Limousine - was könnte besser geeignet sein, um vor den Untoten zu fliehen? Die Antwort darauf lautet: eine ganze Menge. Ungeachtet ihrer äußeren Erscheinung sind nicht alle Geländewagen für Fahrten in jedem Gelände tauglich.
Viele wurden für Käuferschichten gebaut, die nicht im Traum daran dachten, mit dem Geländewagen weiter als bis zum Golfplatz zu fahren. Und wie ist es um die Sicherheit bestellt? Sollte nicht allein die schiere Masse so großer Fahrzeuge ausreichend Schutz bieten? Auch darauf lautet die Antwort nein. Zahlreiche Verbraucherstudien haben gezeigt, dass die Sicherheitsstandards vieler Geländewagen noch unter denen von Mittelklasselimousinen liegen. Nachdem das geklärt ist, muss man jedoch festhalten, dass viele dieser Fahrzeuge genau das sind, was sie zu sein scheinen: robuste, zuverlässige Arbeitstiere, die mit extremen Konditionen fertig werden können. Bedenke alle Optionen genau, damit du diese echten Modelle von den Benzin fressenden, ästhetisch aufgemotzten und verantwortungslos vermarkteten Blendern unterscheiden kannst.
- DER LASTWAGEN
Mit diesem Fahrzeugtyp sind mittelgroße Frachttransporter gemeint, von Kleinbussen über Lieferwagen bis hin zu Freizeitfahrzeugen. Durch ihren ungünstigen Benzinverbrauch, ihre stark eingeschränkte Geländetauglichkeit (je nach Modell) und ein massives, klobiges Chassis könnte man diese Fahrzeuge als die schlechteste Wahl unter den Transportmitteln bezeichnen. In vielen Fällen blieben Lastwagen in großstädtischen und in ländlichen Gegenden liegen und verwandelten ihre Insassen so quasi in Dosenfutter.
- DER BUS
Was schon für den vorherigen Fahrzeugtyp galt, gilt auch für diese großen Monster der Landstraße: Sie können für die Fahrer ebenso gefährlich werden wie für die lebenden Toten.
Vergiss Schnelligkeit, Wendigkeit, Treibstoffverbrauch, Geländetauglichkeit, Unauffälligkeit und alle anderen Eigenschaften, die du brauchst, um aus einem verseuchten Gebiet zu entkommen. Ein Bus hat keine davon. Ironischerweise hat ein Bus, wenn überhaupt, nur einen einzigen Vorteil: nicht als Mittel zur Flucht, sondern zur Verteidigung. Zweimal sind Jägergruppen mit Polizeibussen in verseuchte Gebiete gefahren und haben sie als mobile Festungen benutzt. Wenn du nicht vorhast, einen Bus auf diese Weise zu benutzen, solltest du dich davon fern halten.
- DER PANZERWAGEN
Diese zivilen Panzer sind selten, und das ist noch untertrieben. Wenn du nicht für einen privaten Sicherheitsdienst arbeitest oder
über ein enormes Privatvermögen verfügst, wirst du wahrscheinlich keinen Zugang zu so einem Fahrzeug haben. Ungeachtet ihrer geringen Reichweite und mangelnder Geländetauglichkeit bieten Panzerwagen Leuten auf der Flucht eine ganze Menge Vorteile. Ihre dicke Panzerung macht den Fahrer so gut wie unverwundbar.
Selbst wenn das Fahrzeug unterwegs liegen bleibt, könnten die Insassen überleben, solange die mitgeführten Vorräte reichen. Keine Horde von Zombies, ganz gleich wie groß und stark, könnte die dicken Stahlplatten überwinden.
- DAS MOTORRAD
Definitiv die beste Wahl für eine Flucht aus einem verseuchten Gebiet. Das Motorrad - speziell das Motocross-Rad - kann Stellen erreichen, die für Vierradfahrzeuge unerreichbar sind.
Mit ihrer Schnelligkeit und Wendigkeit kann man damit mitten durch eine Meute Zombies hindurch fahren. Aufgrund ihres leichten Gewichts kann man sie meilenweit schieben. Natürlich gibt es auch Nachteile. Motorräder haben nur kleine Tanks und bieten nicht den geringsten Schutz.
Statistiken zeigen allerdings, dass das nur geringe Nachteile sind. Verglichen mit anderen motorisierten Flüchtlingen, die versuchen, aus einem mit Zombies verseuchten Gebiet zu entkommen, haben Motorradfahrer eine Überlebenschance von 23:1. Leider sind einunddreißig Prozent aller Motorradunglücke auf ganz normale Unfälle zurückzuführen. Tollkühne und/oder unaufmerksame Fahrer könnten durch einen Unfall ebenso leicht den Tod finden wie durch die Kiefer der wandelnden Toten.
- ZUSÄTZLICHE AUSRÜSTUNG FÜR KRAFTFAHRZEUGE
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Flickzeug für Reifen
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Luftpumpe
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Benzin (so viel wie außerhalb der Fahrgastzelle gelagert und transportiert werden kann)
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Ersatzteile (innerhalb vernünftiger Grenzen)
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CB-Funkgerät
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Handbuch des Fahrzeugs
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Reparatur-Set (Starterkabel, Wagenheber usw.)
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- ALTERNATIVE TRANSPORTMITTEL
- Das Pferd
Niemand kann die offenkundigen Vorteile einer Flucht zu Pferde bestreiten. Treibstoff und Tankstellen spielen keine Rolle. Weitere Vorräte beschränken sich auf Futter, eine Decke und etwas zusätzliche Medizin. Es gibt mehr Geländeoptionen, da vier Hufe keine Straße benötigen.
Bevor es den Luxus von Automobilen gab, reisten die Menschen ganz gut mit diesen schnellen, robusten Tieren. Aber bevor du aufsattelst und dich auf den Weg machst, solltest du einige einfache Warnungen beherzigen. Jeder, der als Kind schon einmal auf einem Pony geritten ist, wird bestätigen, dass es Geschick erfordert, ein Pferd zu reiten. Vergiss, wie einfach das in Western-Filmen aussieht. Die Fertigkeiten, die erforderlich sind, um ein Pferd zu reiten und zu versorgen, sind schwer zu lernen. Glaube nicht, dass du das unterwegs lernen kannst, wenn du es nicht schon beherrschst. Ein weiterer Nachteil speziell von Pferden ist der, dass die Untoten die Tiere notorisch nervös machen. Selbst der Geruch eines Zombies, den der Wind über Meilen herüber weht, kann ausreichen, ein Pferd vollkommen hysterisch zu machen. Für einen wirklich erfahrenen Reiter, der weiß, wie er sein Tier kontrollieren muss, könnte das ein vortreffliches Frühwarnsystem sein. Für die meisten anderen jedoch würde es einen katapultartigen Sturz zu Boden bedeuten, samt Verletzungen und allem. In dem Moment würde das panische Pferd nicht nur seinen unglückseligen Reiter im Stich lassen, sein Wiehern würde obendrein Zombies in der Nähe aufmerksam machen.
- Das Fahrrad
Dieses Fahrzeug ist eine Klasse für sich und vereinigt alle Vorteile. Das normale Fahrrad ist schnell, leise, muskelbetrieben und leicht zu warten. Dazu kommt der Vorteil, dass es das einzige Fahrzeug ist, das du hochheben und tragen kannst, wenn das Gelände zu uneben wird. Leuten, die mit Fahrrädern aus verseuchten Gebieten flohen, ist es fast immer besser ergangen als Leuten zu Fuß. Als optimale Lösung käme ein Mountainbike in Betracht, im Gegensatz zum Renn- oder Sportrad.
Aber nicht, dass dir Geschwindigkeit und Wendigkeit zu Kopf steigen. Du solltest handelsübliche Schutzkleidung tragen und Vorsicht stets den Vorzug vor Tempo geben. Du möchtest nicht mit gebrochenen Beinen und einem verbeulten Rad im Straßengraben enden, derweil das Schlurfen von Untoten unaufhaltsam näher kommt.
- Das Pferd
Geländearten
Ein Großteil der Evolution unserer Rasse war ein Kampf, unsere Umwelt zu bezwingen. Einige würden sagen, wir sind zu weit gegangen. Das mag so sein oder auch nicht. Was man jedoch bestätigen kann, ist die Tatsache, dass es besonders in den industrialisierten Ländern der Ersten Welt möglich ist, weitgehende Kontrolle über die Kräfte der Natur auszuüben. In der Behaglichkeit deines eigenen Zuhauses kontrollierst du die Elemente. Du entscheidest, wann es heiß oder kalt, nass oder trocken sein soll. Du entscheidest, ob der Tag gehen soll, indem du die Läden schließt, oder verdrängst die Nacht, indem du einfach das Licht einschaltest.

Selbst die Gerüche und - in manchen Fällen - die Geräusche der Außenwelt kannst du durch die Mauern und geschlossenen Fenster der künstlichen Blase, die du dein Zuhause nennst, fern halten. Innerhalb dieser Blase nimmt die Umwelt Befehle von dir entgegen; draußen im Freien, auf der Flucht vor tollwütigen Zombies, ist genau das Gegenteil der Fall. Dort bist du der Natur auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und kannst nicht den geringsten Aspekt der Umgebung verändern, die du bisher als gegeben vorausgesetzt hast. Hier ist Anpassung der Schlüssel zum Überleben, und der erste Schritt der Anpassung besteht in genauer Kenntnis des Geländes. Jede Umgebung, in die du dich begibst, hat ihre eigenen Regeln. Diese Regeln müssen studiert und allzeit respektiert werden. Dieser Respekt bestimmt, ob das Gelände dein Verbündeter oder dein Feind wird.
- WALD (GEMÄSSIGT/TROPISCH)
Die dichten Kronen vieler hoher Bäume verbessern die Deckung. Tiergeräusche oder deren Fehlen können vor anrückenden Gefahren warnen. Weicher Erdboden kann deine Schritte dämpfen. Gelegentliche natürliche Nahrungsquellen (Nüsse, Beeren, Fisch, Wild usw.) unterstützen deine Vorräte und helfen dir sparen. Wenn du auf den Ästen eines hohen Baums schläfst, kannst du vielleicht einmal eine Nacht unbesorgt durchschlafen. Einen ärgerlichen Nachteil stellt das Laubwerk über dir dar. Wenn du über dir einen Hubschrauber hörst, kannst du ihm nicht schnell genug Signale geben. Selbst wenn die Besatzung dich sieht, braucht sie eine große Lichtung als Landeplatz. Es könnte frustrierend sein, wenn du die mögliche Rettung direkt über deinem Kopf hören, aber nicht sehen kannst.
- EBENEN
Weite, offene Flächen machen es Zombies möglich, dich auch über große Entfernungen hinweg zu sehen. Meide sie wenn irgend möglich. Anderenfalls halte stets besonders gründlich nach den Untoten Ausschau. Stelle sicher, dass du sie siehst, bevor sie dich sehen.
Lass dich sofort zu Boden fallen. Warte, bis sie vorüber sind. Wenn Bewegung erforderlich ist, dann krieche. Bleib unten, bis du die Gefahrenzone hinter dir gelassen hast.
- FELDER
Als Versteck eignet sich nichts besser als hohes Getreide. Die Frage ist: Gereicht das dir oder einem lauernden Ghul zum Vorteil? Lärm wird ein kritischer Faktor sein. Wenn du durch trockenes Getreide stapfst, machst du genügend Lärm, um Zombies von fern und nah anzulocken. Auch wenn sie nass sind, solltest du nur langsam durch Felder gehen, stets die Ohren spitzen und jederzeit auf einen Nahkampf eingestellt sein.
- BERGE
Wenn du durch unebenes Gelände gehst, schränkt das deine Sicht ein. Vermeide wenn möglich Anhöhen. Halte dich in Tälern auf. Behalte die Hügelkuppen im Auge, falls ein Zombie dich unerwartet entdecken sollte. Anhöhen können nützlich sein, um dich zu orientieren, deine Route zu bestätigen und Aufenthaltsorte von Zombies in der Umgebung zu bestimmen.
Nähere dich erhöhtem Gelände mit größter Vorsicht. Bewege dich geduckt oder auf dem Bauch vorwärts, halte stets Ausschau nach schlurfenden Gestalten und lausche nach dem charakteristischen Stöhnen.
- SUMPF
Wenn möglich solltest du Feuchtgebiete generell meiden. Wenn du plätschernd durch Pfützen stapfst, kannst du Heimlichkeit getrost vergessen. Giftige Tiere und Raubtiere stellen eine ebenso große Gefahr dar wie die Untoten. Weicher Schlamm behindert dein Vorankommen, besonders mit einem schweren Rucksack. Halte dich stets auf festem, trockenem Boden.
Wenn erforderlich wate nur durch ganz seichtes Wasser. Achte auf Wellen oder Bewegungen der Oberfläche. Ein Zombie könnte im weichen Schlamm versunken und direkt unter der Wasseroberfläche gefangen sein.
Halte nach Spuren und Tierkadavern Ausschau. Und schenke - genau wie im Wald - den Wildtieren dein Gehör. Sie können durch ihre Anwesenheit ebenfalls wie Frühwarnsysteme wirken. Hunderte verschiedener Tier- und Vogelarten leben in diesem Ökosystem. Nur die Gefahr durch große Raubtiere würde sie zum Schweigen bringen. Wenn du dich mitten in einem Sumpf befindest und auf einmal gar nichts mehr hörst, dann weißt du, dass die Untoten in der Nähe sind.
- TUNDRA
Diese subarktische Umgebung ist für Menschen die beste auf der Welt. Lange Winternächte ermöglichen sicheres Reisen, da Zombies bei den extrem niedrigen Temperaturen festfrieren.
In den langen Sommertagen sind Menschen, die auf ihr Augenlicht angewiesen sind, den untoten Verfolgern mit ihren multiplen Sinnen ebenbürtig. Das ermöglicht längere Reiseperioden. Ironischerweise fördert die subarktische Dämmerung auch einen tieferen, entspannteren Schlaf. Flüchtlinge, die sich zur »Nachtruhe« niederlegten, haben mehrfach berichtet, dass sie wirklich ausruhen konnten, ohne Angst haben zu müssen, dass ein stinkender Mob aus der Dunkelheit auf sie losstürmt.
- WÜSTE
Abgesehen von städtischen Gebieten können heiße, trockene Zonen die gefährlichsten Gebiete der Erde sein. Auch ohne die Gefahr durch Zombies können Dehydrierung und/oder Hitzschlag einen Menschen binnen weniger Stunden töten.
Die beste Möglichkeit, diese tödlichen Verhältnisse zu meiden, wäre logischerweise, in der Nacht zu reisen. Leider ist das unmöglich, da von nächtlichen Reisen während einer Epidemie in Wüsten dringend abgeraten wird. Das Reisen sollte sich auf die drei Stunden nach dem Morgengrauen und die drei Stunden vor der Abenddämmerung beschränken. Die heißeste, grellste Zeit des Tages sollte reglos im Schatten verbracht werden. Nutze die Stunden völliger Dunkelheit zum Ausruhen. Das verlangsamt deine Reise zwar, verringert aber das Risiko eines Angriffs. Mehr als in jedem anderen Gelände solltest du darauf achten, dass du ausreichend Wasser dabei hast oder genau weißt, wo du welches finden kannst. Wenn möglich meide Wüsten generell. Vergiss niemals, dass diese Umgebung dich so sicher töten kann wie jeder der wandelnden Toten.
- STADT
Wie oben schon erwähnt, sollten dicht besiedelte Gebiete auf der Flucht gemieden werden, koste es, was es wolle. Innerhalb der Stadtgrenzen wird ein unvorstellbares Chaos herrschen. Stell dir eine große Menge Menschen vor - sagen wir eine halbe Million -, die in einer Stadt ohne fließendes Wasser, Elektrizität, Telefone, Lebensmittelzusteller, medizinische Versorgung, Müllabfuhr, Feuerwehr oder Gesetzeshüter sich selbst überlassen wurde. Und nun stell dir noch tausende humanoider Fleischfresser dazu vor, die durch die blutbefleckten Straßen schlurfen. Stell dir eine halbe Million Menschen vor - ängstlich, panisch, frustriert, um ihr Leben kämpfend. Kein herkömmliches Schlachtfeld, kein Aufstand, kein »normaler« Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung kann dich auf den Alptraum einer von Untoten belagerten Stadt vorbereiten. Wenn du gegen alle Vernunft durch ein urbanes Gebiet reisen musst, dann verbessern nachfolgende Regeln deine Überlebenschancen (aber sie garantieren dein Überleben keinesfalls):
- Sei vertraut mit dem Gebiet!
Diese Regel müsste ständig wiederholt werden, denn sie ist nirgendwo so wichtig wie in Urbanen Gegenden. Wie groß ist die Stadt, die du betrittst? Wie breit sind die Straßen? Wo befinden sich Engpässe wie Brücken oder Tunnel? Wo sind Einbahnstraßen und Sackgassen? Gibt es Fabriken, chemische Fabriken oder andere Einrichtungen, in denen Giftstoffe gelagert werden? Wo sind Baustellen, die Hindernisse darstellen könnten? Gibt es ebene, offene Stellen, zum Beispiel Spielplätze oder Stadtparks, die deine Reisezeit verkürzen könnten? Wo sind Krankenhäuser, Polizeireviere, Kirchen und andere Gebäude, zu denen Zombies von Menschen gelockt werden könnten, die sich versteckt haben? Ein Stadtplan ist unumgänglich, noch besser wäre ein Reiseführer, aber Wissen aus erster Hand ist unübertroffen.
- Benutze niemals Vierradfahrzeuge
Die Chance, eine durchgehend befahrbare Straße von einem Ende der Stadt zum anderen zu finden, ist praktisch gleich null. Wenn du nicht ständig auf brandaktuelle Informationen über deine Route zurückgreifen kannst, dann denk nicht einmal darüber nach, mit deinem Auto, Laster oder Geländewagen eine zu finden. Mit einem Motorrad kannst du Straßensperren umfahren. Sein Lärm macht diesen Vorteil allerdings zunichte. Wenn du zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs bist, hast du den Vorteil von Geschwindigkeit, Unauffälligkeit und Vielfalt in diesem Betondschungel.
- Benutze Freeways
Wenn die Epidemie sich von einem aktiven Kampf zu einer verheerenden Invasion ausgeweitet hat, wird ein Freeway der sicherste Weg sein. Seit den 1950er Jahren wurden Freeways durch jede große und mittelgroße Stadt der USA gebaut. Normalerweise verlaufen sie schnurgerade.
Größere Abschnitte sind durch hohe Zäune geschützt oder verlaufen auf Stützpfeilern über dem Boden, was es den Ghulen fast unmöglich macht, dich zu erreichen. Selbst wenn sie eine Zufahrtsrampe oder ein Loch in einem der Zäune finden, bist du immer noch schnell genug, um entweder davonzufahren (mit deinem Fahrrad oder Motorrad) oder einfach wegzulaufen.
Abermals sind Vierradfahrzeuge keine Option, da jeder Freeway zweifellos mit liegen gebliebenen Fahrzeugen verstopft sein dürfte. In vielen werden Zombies sein - gebissene Menschen, die versucht haben, aus der Stadt zu fliehen, ihren Verletzungen erlegen sind und noch angeschnallt wieder zum Leben erwachten. Untersuche jedes Fahrzeug genauestens, ehe du dich ihm näherst, und achte besonders auf diejenigen mit offenen oder eingeschlagenen Fenstern. Halte stets deine Machete bereit, falls plötzlich eine Hand nach dir greift. Sei extrem vorsichtig beim Gebrauch von Schusswaffen, ob mit Schalldämpfer oder ohne. Vergiss nicht, du befindest dich auf einem Minenfeld mit ganz oder teilweise gefüllten Benzintanks. Ein Querschläger oder ein einziger Funke - und die lebenden Toten werden dein geringstes Problem sein.
- Meide unterirdische Anlagen
Kanäle, U-Bahnen, Abwasserrohre und andere Arten unterirdischer Anlagen können dir Schutz vor den Horden über dir bieten. Aber wie auf Freeways besteht auch hier das Risiko, dass du von Zombies umzingelt wirst, die sich schon in dem Gebiet befinden. Und im Gegensatz zu Freeways hast du hier nicht die Möglichkeit, über eine Mauer oder von einer Überführung zu springen. Wenn du gestellt wirst, hast du vielleicht gar keine Fluchtmöglichkeit. Außerdem bedeutet eine unterirdische Reise permanente Dunkelheit - ebenfalls ein Argument dagegen. Die Akustik vieler Tunnel dürfte viel besser sein als alles, was du oberirdisch findest. Das ermöglicht Zombies möglicherweise nicht, deine Position zu bestimmen, kann aber eine Kettenreaktion in einem unterirdischen Durchgang auslösen. Wenn du nicht innigst mit dem System vertraut bist - das heißt, wenn du nicht mitgeholfen hast, es zu entwerfen, zu bauen oder zu warten -, dann solltest du dich nicht einmal in seine Nähe wagen.
- Achte auf Feuer aus den eigenen Reihen
Selbst wenn eine Stadt oder ein Stadtviertel als »überrannt« eingestuft wurde (vollkommen von Zombies erobert), könnte es Enklaven überlebender Menschen geben. Diese Überlebenden werden zweifellos zuerst schießen und ihre Angreifer später identifizieren. Um nicht in Feuer aus den eigenen Reihen zu geraten, solltest du auf Zusammenrottungen von Zombies achten. Sie könnten auf einen noch schwelenden Kampf hindeuten. Halte darüber hinaus nach Stapeln von Toten Ausschau. Sie könnten das Schussfeld eines Scharfschützen in einer nahe gelegenen Festung markieren. Halt die Ohren offen, ob du Gewehrfeuer hörst, versuche zu bestimmen, woher es kommt, und mache einen großen Bogen um die Stelle. Suche nach anderen Anzeichen, zum Beispiel Rauch, Lichter in Fenstern, Menschenstimmen oder Motorengeräuschen. Auch hier solltest du die Leichen genau im Auge behalten. Berge von Toten deuten auf eine konzertierte Aktion der Untoten hin, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die Tatsache, dass sie an derselben Stelle fielen, könnte bedeuten, dass ein geübter Scharfschütze sie aus einer bestimmten Entfernung erledigt hat. Wenn du glaubst, dass Menschen in der Nähe sind, nimm keine Verbindung mit ihnen auf. Wenn du markante Geräusche von dir gibst oder unterwegs »Nicht schießen!« rufst, machst du nur die Untoten auf dich aufmerksam.
- Komm in der Abenddämmerung, geh im Morgengrauen
Wenn die Stadt nicht zu groß ist, sie bei Tageslicht zu durchqueren, solltest du niemals innerhalb der Stadtgrenze Halt oder Rast machen. Wie schon einmal erwähnt, sind die Gefahren nächtlichen Reisens in einer städtischen Umgebung hundertmal schlimmer als in offenem Gelände. Wenn du eine Stadt betrittst, und dir bleiben nur noch wenige Stunden Tageslicht, dann übernachte lieber auf dem Land.
Wenn du Minuten vor Sonnenuntergang an einen Stadtrand kommst, geh weiter, bis du ihn weit hinter dir gelassen hast, ehe du Halt machst und dein Lager aufschlägst. Dies ist eine der wenigen Gelegenheiten, da Reisen bei Nacht akzeptabel ist. Das offene Land bei Nacht ist immer (relativ) sicherer als eine Stadt im hellen Tageslicht.
- Geh nur schlafen, wenn du einen Fluchtweg hast
Es mag bei manchen Städten logistisch unmöglich sein, sie an einem Tag zu durchqueren, besonders heutzutage, da es mit dem Städtewachstum und dem so genannten »Auffüllen« (der Erschließung und Bebauung von Land zwischen zwei Stadtkernen) zunehmend schwieriger wird, die Grenzen einer Stadt zu definieren. In diesen Fällen wird es erforderlich sein, einen geeigneten Schlafplatz, oder wenigstens einen zum Ausruhen, für den folgenden Tag zu finden. Suche nach Gebäuden, die vorzugsweise nicht höher als vier Stockwerke sind und nahe beieinander stehen (aber einander nicht berühren). Ein Gebäude mit einem flachen Dach und nur einem Eingang wäre als vorübergehende Zuflucht für dich am besten geeignet. Erstens: Vergewissere dich als Erstes, dass du unbeschadet von einem Dach zum nächsten springen kannst. Zweitens: Verriegle die Tür zu deinem Zimmer. Wenn sich das als unmöglich erweisen sollte, verbarrikadiere sie mit Gegenständen, die den größtmöglichen Lärm machen, wenn sie zerbrochen werden. Drittens: Du solltest stets sowohl einen langfristigen wie auch einen kurzfristigen Fluchtplan parat haben. Wenn Zombies auf das Dach stolpern und dich so rechtzeitig wecken, dass du auf das nächste Dach springen kannst - möglicherweise auch auf das übernächste -, und du es auf die Straße schaffst, was dann? Ohne einen langfristigen Fluchtplan wirst du buchstäblich vom Regen in die Traufe kommen.
- Sei vertraut mit dem Gebiet!
Alternative Transportmittel
- IN DER LUFT
Statistiken haben gezeigt, dass Fliegen die sicherste Fortbewegungsmethode ist. Bei der Flucht aus einem verseuchten Gebiet könnte das nicht zutreffender sein. Die Reisedauer schrumpft auf Minuten.
Gelände und andere Barrieren werden bedeutungslos. Nahrung, Vorräte, praktisch alles, was du in diesem Kapitel gelernt hast, ist nebensächlich, wenn du über die Köpfe der tobenden Ghule hinweg segelst. Aber Reisen per Luft haben auch ihre Nachteile. Je nach Flugzeug und Umweltbedingungen können diese Nachteile jeden Ausflug in die Luft unmöglich machen.
- Tragflächenflugzeuge
Was Schnelligkeit und Verfügbarkeit angeht, kann es nichts mit dem normalen Flugzeug aufnehmen, vorausgesetzt, du hast mindestens einen in deiner Gruppe, der es fliegen kann. Treibstoff entscheidet buchstäblich über Leben und Tod. Wenn deine Reise einen Zwischenstopp zum Auftanken erforderlich macht, solltest du ganz genau wissen, wo du landen musst und ob man dir eine sichere Landung garantieren kann. In den ersten Stadien einer Epidemie sind schon viele Privatleute mit ihren Privatflugzeugen gestartet, ohne ihr Ziel zu kennen. Viele mussten notlanden, während andere versuchten, in verseuchten Gebieten aufzutanken. In einem Fall flog ein ehemaliger Stuntpilot seine Maschine aus einer Gefahrenzone, bis ihm der Treibstoff ausging; dann versuchte er sich mit dem Fallschirm in Sicherheit zu bringen. Als er den Boden berührte, hatte jeder Zombie im Umkreis von zehn Meilen sein Flugzeug abstürzen sehen und näherte sich seiner Position. (Die Folgen wurden von einem anderen Piloten berichtet.) Wasserflugzeuge schalten diesen Gefahrenfaktor aus (vorausgesetzt, du bleibst über einem Gewässer). Aber wenn du mitten auf einem See oder im Meer notwassern musst, bist du vielleicht vor Ghulen in Sicherheit, nicht aber vor den Kräften der Natur. Lies Berichte von Piloten aus dem Zweiten Weltkrieg, die Wochen in Rettungsbooten verbrachten, nachdem sie abgeschossen worden waren, und du überlegst es dir vielleicht zweimal, ehe du in ein Wasserflugzeug steigst.
- Helicopter
Die Möglichkeit, jederzeit auf jedem Gebäude zu landen, bietet einen unschätzbaren Vorteil gegenüber herkömmlichen Flugzeugen. Wenn dir der Treibstoff ausgeht, kommt das nicht einem Todesurteil gleich, da du keine Rollbahn zum Landen brauchst. Was aber, wenn du in einer feindseligen Umwelt herunterkommst? Der Lärm allein wird deine Ankunft verkünden. Was das Auftanken betrifft, solltest du dieselben Grundregeln beherzigen wie bei normalen Flugzeugen.
- Ballon
Eines der primitivsten Fluggeräte ist gleichzeitig eines der besten. Ein Ballon, sei es ein Heißluft- oder ein Heliumballon, kann Wochen in der Luft bleiben. Ein Nachteil ist natürlich der fehlende Antrieb. Ballons sind darauf angewiesen, dass der Wind oder thermische Strömungen sie voranbringen. Wenn du nicht über große Erfahrungen verfügst, kann es dir passieren, dass du lediglich hilflos über feindlichem Gelände schwebst, wenn du mit einem Ballon fliehen möchtest.
- Luftschiff
Sie mögen lächerlich aussehen, sie mögen fast unmöglich zu finden sein, aber für eine Luftfahrt ist nichts besser geeignet als mit Helium gefüllte lenkbare Luftschiffe. Sie wurden nach dem Ersten Weltkrieg vervollkommnet und waren fast dabei, Flugzeuge zu verdrängen, als es 1937 zur Hindenburg-Katastrophe kam. Heute dienen sie fast ausschließlich als fliegende Reklametafeln oder um Luftaufnahmen von Sportveranstaltungen zu machen. Während einer Epidemie allerdings vereinigen sie die Dauerhaftigkeit eines Ballons mit der Mobilität und uneingeschränkten Landefähigkeit eines Helikopters. Luftschiffe kamen viermal während Zombie-Ausbrüchen zum Einsatz - einmal zur Flucht, einmal zum Studium und zweimal bei Angriffsmissionen. Alle waren erfolgreich.
- Tragflächenflugzeuge
- ZU WASSER
Boote in fast jeder Form haben sich während eines Angriffs als sicherste Transportmittel erwiesen. Wie oben bereits erwähnt, benutzen Zombies ihre Lungen nicht und können unter Wasser gehen, aber ihnen fehlt die Koordination zum Schwimmen. Aus diesem Grund hat das Reisen per Boot viele der Vorteile von Flügen. Häufig haben Leute, die über ein Gewässer flohen, Ghule vom Grund zu sich herauf schauen sehen. Selbst wenn der Kiel ihres Bootes nur wenige Zentimeter außer Reichweite des Zombies ist, haben die Menschen an Bord nichts zu fürchten. Studien haben gezeigt, dass Flüchtlinge zu Wasser eine fünfmal so hohe Überlebenschance haben wie Flüchtlinge zu Land. Da die Vereinigten Staaten weitgehend von Flüssen und Kanälen durchzogen sind, wäre eine Flucht über hunderte Meilen theoretisch denkbar. In manchen Fällen haben Menschen Boote als künstliche Inseln auf Seen oder Teichen benutzt und konnten über Wochen hinweg überleben, während es an den Ufern von lebenden Toten nur so wimmelte.
Antriebsarten
1. Motor: Fossile Brennstoffe ermöglichen nicht nur größere Geschwindigkeit, sondern auch unübertroffene Kontrolle auf allen Arten von Wasserwegen. Der offensichtliche Nachteil besteht natürlich in dem begrenzten Vorrat. Abermals gilt: Du solltest einen ausreichenden Vorrat für die gesamte Reise dabeihaben oder genau wissen, wo genügend sichere Vorräte gelagert werden. Ein anderes Problem stellt, wie nicht anders zu erwarten, der Lärm dar. Das Reisen mit langsamerer Geschwindigkeit spart Treibstoff, macht aber auch jeden Zombie in Hörweite des Ufers auf dich aufmerksam. (Ein langsamer Motor macht ebenso viel Lärm wie ein schneller.) Motoren mit fossilen Brennstoffen haben jedoch ihre Berechtigung. In einer gefährlichen Lage können sie für zusätzliches Tempo sorgen. Benutze sie aber nur, wenn notwendig, und stets mit der gebührenden Vorsicht.
2. Segel: Wind ist eine konstante Energiequelle. Wenn du Windkraft nutzt, kannst du reisen, ohne dass du dir Gedanken über Treibstoffrationierung machen musst. Abgesehen vom Flattern der Segel haben windbetriebene Boote den Lärmpegel von schwimmendem Kelp - praktisch null. Leider ist Wind aber höchst unbeständig. An einem windstillen Tag könntest du festsitzen; bei einer starken Bö könntest du kentern. In neun von zehn Fällen wird der Wind nicht in die richtige Richtung wehen. Und selbst wenn, wird das Bremsen oder Anhalten nicht so leicht sein, als müsstest du nur einen Motor abschalten. Jeder Anfänger kann ein Motorboot wie ein Walfänger aus Boston steuern, aber Segeln erfordert Geschick, Geduld, Intelligenz und jahrelange Übung. Denk daran, bevor du zum erstbesten Segelboot läufst, das Segel setzt und feststellst, dass dich der Wind direkt auf die lebenden Toten zutreibt.
3. Muskelkraft: Was wäre einfacher als zu rudern? Mit ein wenig Übung kann jeder sein eigenes Boot antreiben und steuern. Der größte Nachteil hier liegt in der menschlichen Natur begründet: Wir ermüden. Das solltest du berücksichtigen, wenn du deine Seereise planst. Wie weit wirst du rudern müssen? Wie viele Leute reisen mit dir? Selbst wenn ihr euch an den Rudern ablöst: Könnt ihr das Ende Eurer Reise erreichen, bevor alle an Bord erschöpft sind? Wenn du keinen Ersatzmotor oder ein Segel als Unterstützung hast, solltest du vorsichtig sein, wenn du eine Flucht planst, die ausschließlich von menschlicher Muskelkraft abhängt. Denk daran: Menschen brauchen Ruhe, Zombies nicht. Warum solltest du dich in eine Situation begeben, wo deine größte Schwäche gegen ihre unübertroffene Stärke steht?
ALLGEMEINE REGELN:
Der schlimmste Fehler, wenn du in ein Boot steigst, wäre der zu glauben, dass die Gefahr damit vorüber ist. Dieses falsche Gefühl von Sicherheit hat den Tod von hunderten Menschen verursacht, Opfer, die hätten überleben können, wären sie wachsam geblieben und hätten sie ihren Verstand benutzt. Eine Flucht zu Wasser unterscheidet sich in nichts von einer in der Luft oder zu Land. Warnungen müssen beachtet, Regeln befolgt und Lektionen in- und auswendig gelernt werden, wenn eine erfolgreiche Flucht gelingen soll.
- MACHE DICH MIT DEINEN WASSERWEGEN VERTRAUT:
Gibt es Schleusen? Wie sieht es mit Dämmen, Brücken, Stromschnellen oder Wasserfällen aus? Genau wie an Land, ist es zwingend erforderlich, dass du alle Wasserwege kennst, die du zurücklegen musst, bevor du deine Reise beginnst.
- BLEIBE IN TIEFEN GEWÄSSERN:
Vorzugsweise tiefer als dreieinhalb Meter. In flacherem Wasser könnte ein Zombie nach deinem Boot greifen. Viele Flüchtlinge gingen seitlich über Bord, wenn Ghule unter der Oberfläche lauerten, besonders in trüben Gewässern. Andere verloren Teile ihrer Propeller oder ein Stück des Ruders, wenn sie mit untergetauchten Zombies zusammenstießen.
- SPARE NICHT MIT VORRÄTEN:
Viele Leute glauben, die Reise auf einem Fluss oder Kanal macht es überflüssig, Vorräte einzupacken. Warum solltest du nicht einfach angeln und das Wasser unter dir trinken? Leider sind die Zeiten von Huckleberry Finn, als die Flüsse noch sauber waren, längst vorbei. Nach Jahrzehnten des Verklappens von Industrieabfällen sind die meisten Flüsse kaum mehr in der Lage, Leben zu erhalten. Auch ohne künstliche Verunreinigungen enthalten viele Flüsse so viele Bakterien menschlicher und tierischer Ausscheidungsprodukte, dass sie eine Gefahr für Leib und Leben darstellen. Schlussfolgerung: Nimm stets genügend Lebensmittel und Wasser für die gesamte Dauer der Reise mit. Zum Kochen und Baden sollte außerdem eine Filterpumpe benutzt werden.
- ACHTE AUF DEIN ANKERTAU:
Zu oft haben Leute, die sich auf ihrem Boot sicher fühlten, nachts Rast gemacht, den Anker ausgeworfen und sind eingedöst. Einige dieser Menschen sind nie wieder erwacht. Zombies, die auf dem Grund herumlaufen, können den Lärm des herannahenden Bootes ebenso hören wie das Geräusch, wenn der Anker in den Schlamm fällt. Wenn sie die Ankerkette finden, können sie daran bis zu deinem Boot hinaufklettern. Aus diesem Grund solltest du immer mindestens eine Person als Wache einteilen und bereit sein, das Ankertau beim ersten Anzeichen von Gefahr zu kappen.