Waffen und Kampftechniken

Mindestens fünfzehn oder zwanzig von ihnen; Männer, Frauen, Kinder. Wir eröffneten das Feuer aus siebzig, vielleicht achtzig Metern Entfernung. Ich konnte Fleischfetzen von ihren Körpern wegfliegen sehen. Unsere Salven trafen sie ins Mark! Aber sie kamen einfach immer näher! Ich nahm einen ins Visier und feuerte eine volle Salve meiner BXP ab. Ich weiß, ich habe ihm die Wirbelsäule durchtrennt, denn der Mann fiel um wie ein Stein. Mit zuckenden Beinen kroch er weiter auf mich zu! Bei zwanzig Metern eröffneten wir mit der Vektor das Feuer. Nichts! Ich sah, wie Teile von Knochen und Organen aus ihren Rücken flogen. Ich sah, wie Extremitäten buchstäblich an den Gelenken abgetrennt wurden. Das SS 77 ist das beste Maschinengewehr, das je hergestellt wurde, 800 Schuss pro Minute, und es konnte nicht das Geringste ausrichten! Mit den Granaten, die wir hatten, konnten wir nur einen zu Fall bringen. Einen! Sein verstümmelter Körper lag reglos da, während der Kopf noch zuckte! [Name gestrichen] feuerte seinen RPG ab. Die verdammte Rakete durchbohrte das weiche Ziel einfach und schlug dahinter in einen Felsblock ein! Zuletzt, bei fünf Metern, setzten wir die letzten Flammenwerfer ein, die wir noch halten! Die elenden Drecksäcke brannten lichterloh, aber stehen blieben sie immer noch nicht! Einer von ihnen packte [Name gestrichen] und steckte ihn in Brand, als er ihn in den Hals biss. Ich sah, wie der Rest dieser Ungeheuer ihn umzingelte, während wir in den Dschungel flohen, ein Mob brennender Leiber, die sich niederkauerten, um eine weitere menschliche Fackel in Stücke zu reißen. Beim Teufel und seiner Großmutter - was sollen wir denn nur tun!?!

Serbischer Söldner im Bürgerkrieg in Zaire, 1994

Die Wahl der richtigen Waffe - du solltest immer mehr als eine bei dir haben - kann den Unterschied ausmachen, ob du zuletzt einen Haufen toter Zombies vor dir hast oder selbst einer wirst. Bei einer Konfrontation mit den Untoten ist es leicht, an eine Extrem-Strategie zu glauben: Nimm dir die schwersten, leistungsstärksten Waffen, die es gibt, geh hinaus und »tritt ihnen in die Ärsche«. Das ist nicht nur töricht - es ist Selbstmord. Zombies sind keine Lagerwächter in einem Film über die Flucht von Kriegsgefangenen, die nach der ersten theatralischen Salve wie die Fliegen umfallen. Es erfordert gründliche Überlegung, einen kühlen Kopf und eine nüchterne Analyse aller maßgeblichen Faktoren, sich für einen Angriff von Zombies zu wappnen.

ALLGEMEINE REGELN

  1. HALTE DICH AN DAS GESETZ:

    Gesetze, die den Besitz von Waffen wie Gewehren oder Sprengstoff regeln, hängen von deinem Aufenthaltsort ab. Befolge Sie wortwörtlich. Die Strafe kann von einer empfindlichen Geldbuße bis zu einer Haftstrafe reichen. In jedem Fall ist eine Vorstrafe etwas, das du dir nicht leisten kannst! Wenn die Toten sich erheben, dann musst du vor dem Gesetz als mustergültiger Staatsbürger dastehen, als jemand, dem man vertrauen und den man allein lassen kann, und nicht als Straftäter mit einer fragwürdigen Vorgeschichte, den man beim ersten Anzeichen von Ärger verhören sollte. Zum Glück, wie dieses Kapitel zeigen wird, nützen dir einfachere und legale Waffen viel mehr als paramilitärische Todesmaschinen.

  2. TRAINIERE STÄNDIG:
    image

    Ganz gleich, welche Waffe du wählst, von einer einfachen Machete bis zu einem halbautomatischen Gewehr: Sie muss wie eine Verlängerung deines Körpers sein. Trainiere so oft wie möglich. Wenn Kurse verfügbar sind, solltest du unter allen Umständen daran teilnehmen. Wenn du bei qualifizierten Lehrmeistern lernst, spart das eine Menge Zeit und Energie. Wenn die Waffe zerlegt werden kann, dann mach das, sowohl am helllichten Tag wie auch in völliger Dunkelheit, bis du jeden Bolzen, jede Sprungfeder, jede Krümmung und Gerade dieser lebenswichtigen Waffe kennst. Übung bringt Erfahrung und Sicherheit mit sich, zwei Eigenschaften, die du unbedingt brauchst, wenn du erfolgreich gegen die lebenden Toten kämpfen möchtest. Die Geschichte hat gezeigt, dass ein durchtrainiertes Individuum mit nichts als einem Stein eine bessere Überlebenschance hat als ein Anfänger mit technologischen Wundern der Waffenmanufakturen.

  3. ACHTE AUF DEINE WERKZEUGE:

    Waffen, so einfach sie auch sein mögen, müssen so pfleglich behandelt werden, als wären sie Lebewesen. Jeder, der Erfahrung im Umgang mit Schusswaffen hat, weiß genau, dass Inspektion und Reinigung fester Bestandteil des täglichen Umgangs sind. Das gilt auch für Nahkampfwaffen. Klingen müssen poliert und vor Rost geschützt werden. Griffe müssen überprüft und gewartet werden. Missbrauche deine Werkzeuge niemals und setze sie nicht unnötigem Schaden aus. Wenn möglich, lass sie regelmäßig von ausgewiesenen Spezialisten nachsehen. Diese Experten können Defekte, die dem normalen Benutzer gar nicht auffallen, schon im Frühstadium erkennen.

  4. HÜTE DICH VOR AUSSTELLUNGSSTÜCKEN:

    Viele Firmen bieten eine Vielzahl von Waffennachahmungen an, zum Beispiel Schwerter, Bogen usw., die lediglich als Dekoration gedacht sind. Du solltest die Waffe deiner Wahl stets gründlich untersuchen und sicher sein, dass sie auch für den tatsächlichen Gebrauch angefertigt wurde.

    Verlass dich dabei nicht ausschließlich auf die Behauptungen der Herstellerfirma. »Für den Kampf geeignet« könnte heißen, dass der Gegenstand ein paar Hiebe auf einer Theaterbühne oder bei einer historischen Darbietung aushalten kann, in einem Kampf auf Leben und Tod aber zerbrechen könnte. Wenn es deine Mittel erlauben, solltest du einen Waffennachbau kaufen und damit trainieren, bis er bricht. Erst dann solltest du seiner Belastungsfähigkeit vertrauen.

  5. ENTWICKLE DIE PRIMÄRE WAFFE:

    Der menschliche Körper ist, wenn er ausreichend versorgt und gepflegt wird, die beste Waffe auf Erden. Amerikaner sind berüchtigt für ihre schlechten Essgewohnheiten, zu wenig Sport und eine gnadenlose Begeisterung für Technologie, die Arbeit spart. So zutreffend die Bezeichnung »couch potato« ist, ein passenderer Ausdruck wäre »Schlachtvieh«: fett, träge, lustlos und stets fressbereit. Die Waffe Nr. 1, das biologische Werkzeug, das unser Körper darstellt, kann und muss von einer Beute in ein Raubtier verwandelt werden. Halte eine strenge Diät und ein Programm zur Leibesertüchtigung ein. Überwache alle chronischen Leiden, die du haben könntest, seien sie noch so unbedeutend. Selbst wenn Allergien dein größtes Problem sind, behandle sie regelmäßig! Wenn es zu einer Situation kommt, musst du genau darüber im Bilde sein, was du deinem Körper zumuten kannst! Studiere und beherrsche mindestens eine Kampfsportart. Achte darauf, dass der Schwerpunkt dabei mehr darauf liegt, Würgegriffen zu entkommen, als Hiebe auszuteilen. Zu wissen, wie man sich aus dem Klammergriff eines Zombies herauswindet, ist die wichtigste Fähigkeit, die du besitzt, wenn es zu einem Nahkampf kommen sollte.

Nahkampf

Ein Kampf Faust gegen Faust sollte so gut es geht vermieden werden. Angesichts der Langsamkeil eines Zombies ist es viel leichter, wegzurennen (oder schnell zu gehen), als stehen zu bleiben und zu kämpfen. Allerdings könnte es erforderlich sein, einen Zombie aus nächster Nähe zu vernichten. Wenn es dazu kommt, ist sekundengenaues Timing von entscheidender Bedeutung. Eine falsche Bewegung, ein Augenblick des Zögerns, und du könntest spüren, wie kalte Hände dich am Arm packen oder spitze, abgebrochene Zähne sich in dein Fleisch bohren. Aus diesem Grund ist es wichtiger als alles andere in diesem Kapitel, eine geeignete Nahkampfwaffe zu wählen.

image
  1. KEULEN

    Wenn eine stumpfe Waffe benutzt wird, ist es das Ziel, das Gehirn zu zertrümmern. (Denke daran, die einzige Möglichkeit, einen Zombie zu töten, ist die Zerstörung des Gehirns.) Das ist nicht so leicht, wie es sich anhört.

    image

    Der menschliche Schädel ist eine der härtesten, haltbarsten Oberflächen in der Natur. Das gilt natürlich auch für Zombies. Extreme Kraft ist erforderlich, um ihn zu brechen oder gar zu zertrümmern.

    Aber es muss getan werden, und zwar mit einem einzigen, gut gezielten Hieb. Wenn du dein Ziel verfehlst oder den Knochen nicht zertrümmerst, bekommst du keine zweite Chance.

    Stöcke, Axtgriffe und andere Holzkeulen sind gut geeignet, einen Zombie aus dem Weg zu schlagen oder einen einzelnen Angreifer abzuwehren.

    image

    Allerdings fehlt es ihnen an Gewicht und Kraft, die für einen tödlichen Hieb erforderlich sind. Ein Bleirohr ist gut bei einer einzelnen Begegnung, aber zu schwer, wenn man unterwegs ist. Ein Vorschlaghammer besitzt dieselben Nachteile, außerdem braucht man Übung, um ein bewegliches Ziel zu treffen. Aluminiumschläger sind leicht genug, dass sie in einem, vielleicht zwei Kämpfen verwendbar sind, verbiegen sich aber bei allzu häufigem Gebrauch bekanntermaßen.

    image

    Der handelsübliche Zimmermannshammer hat genügend Schlagkraft, aber eine viel zu geringe Reichweite. Wegen des kurzen Griffs kann ein Zombie deinen Arm packen und dich heranziehen. Der Polizeischlagstock, der aus Azetatkunststoff besteht, ist - in den meisten Fällen - kräftig genug für jeden Kampf, ihm fehlt aber die tödliche Wucht für einen vernichtenden Schlag.

    Die beste Keule ist das Brecheisen aus Stahl. Es ist vergleichsweise leicht, aber seine Haltbarkeit macht es ideal für ausgiebige Benutzung im Nahkampf. Das gekrümmte, angeschärfte Ende ermöglicht einen Stoß durch die Augenhöhle direkt ins Gehirn. Mehr als ein Überlebender hat berichtet, dass er Zombies auf diese Weise getötet hat.

    Ein weiterer Vorteil des Brecheisens ist, dass es erforderlich sein könnte, eine Tür aufzubrechen, einen schweren Gegenstand zu verschieben oder andere Aufgaben auszuführen, für die es ursprünglich gedacht war. Keine dieser Funktionen lässt sich mit den bisher beschriebenen Waffen ausführen. Noch leichter und haltbarer als das Brecheisen aus Stahl ist die Variante aus Titan.

  2. HIEBWAFFEN

    Klingen haben in jeder Form ihre Vor- und Nachteile gegenüber Keulen. Diejenigen, die genug Kraft haben, einen Schädel zu spalten, sind meist nicht unbegrenzt verwendbar.

    image

    Aus diesem Grund erfüllt Schneiden, besonders Enthauptung, fast die gleiche Funktion wie ein Schlag auf den Kopf. (Hinweis: Der abgetrennte Kopf eines Zombies kann immer noch beißen und muss daher als Bedrohung eingestuft werden.) Der Vorteil, den das Schneiden gegenüber dem Erschlagen hat, ist der, dass es das Töten eines Zombies möglicherweise überflüssig macht.

    In manchen Fällen reicht es, einfach nur eine Extremität abzuschlagen oder eine Wirbelsäule zu durchtrennen, um einen untoten Angreifer außer Gefecht zu setzen. (Hinweis: Das Abtrennen eines Gliedes birgt allerdings die Gefahr, durch die offene Wunde mit dem Virus in Kontakt zu kommen.)

    Mit der Axt kann man den Schädel eines Zombies mühelos spalten und mit einem Schlag durch Knochen und Hirnmasse dringen. Enthauptung ist ebenfalls möglich, aus diesem Grund war die Axt über Jahrhunderte hinweg das beliebteste Hinrichtungsinstrument. Allerdings könnte es schwierig sein, einen Kopf in Bewegung zu treffen. Und wenn der Schlag daneben geht, könnte der Schwung dich aus dem Gleichgewicht bringen.

    Das kleinere Beil ist eine gute Waffe als letzten Ausweg. Wenn du in eine Ecke gedrängt worden bist und größere Waffen nutzlos sind, wird ein Schlag mit dem Beil kurzen Prozess mit dem Angreifer machen.

    Das Schwert ist die ideale Hiebwaffe, aber nicht jedes Modell genügt den Anforderungen. Degen, Rapiere und ähnliche Fechtwaffen sind nicht zum Durchschneiden geeignet. Ihre einzige mögliche Verwendung wäre ein direkter Stoß durch das Auge, gefolgt von blitzschnellen kreisenden Bewegungen im Gehirn. Dieses Manöver wurde jedoch nur ein einziges Mal von einem geübten Schwertkämpfer bewerkstelligt und wird aus diesem Grund nicht empfohlen.

    Mit Langschwertern, die mit einer Hand geführt werden, hast du eine Hand für andere Aufgaben frei, zum Beispiel das Öffnen von Türen oder den Schutz deines Körpers mit einem Schild. Ihr einziger Nachteil ist die fehlende Schwungkraft. Mit einer Hand hat man möglicherweise nicht die Kraft, um die dicken Knorpel zwischen den Knochen zu durchtrennen. Ein weiterer Nachteil ist die notorisch mangelhafte Treffsicherheit des Kämpfers. Es ist eine Sache, einem lebendigen Gegner irgendwo am Körper eine Fleischwunde zuzufügen. Aber mit einem einzigen, wohl gezielten Schlag einen Hals zu durchtrennen, ist erheblich schwieriger.

    Zweihändige Schwerter könnte man als die besten in ihrer Klasse bezeichnen, da sie genug Kraft und Treffsicherheit für eine saubere Enthauptung bieten. Unter diesen Schwertern kommt dem japanischen Samurai-Katana der höchste Rang zu. Sein Gewicht (anderthalb bis zweieinhalb Kilo) macht es ideal für längerwierige Konflikte und seine Klinge vermag die zähesten organischen Fasern zu durchtrennen.

    In engen Räumen sind kürzere Klingen im Vorteil. Das römische Kurzschwert wäre eine Wahl, allerdings sind kampfgeeignete Nachbildungen nur schwer zu finden. Das japanische Ninjit besitzt einen Griff für zwei Hände und besteht, bei echten Modellen, aus gehärtetem Edelstahl. Beide Faktoren machen es zu einer grandiosen Waffe. Die gewöhnliche Machete wäre auf Grund ihrer Größe, ihres Gewichts und ihrer Verfügbarkeit vermutlich deine beste Wahl. Wenn möglich solltest du die militärische Variante bevorzugen, die meist in Armee-Läden verkauft wird. Ihr Stahl hat eine höhere Qualität, die geschwärzte Klinge verbessert die Tarnung in der Nacht.

  3. VERSCHIEDENE HANDWAFFEN

    Speere, Lanzen und Dreizacks sind dazu geeignet, einen Zombie zu durchbohren und außer Reichweite zu halten, aber nicht zwangsläufig, um einen tödlichen Treffer zu landen. Die Chance, einen Treffer direkt in die Augenhöhle zu landen, ist minimal. Die europäische Hellebarde des Mittelalters (ein Hybrid zwischen Axt und Speer) kann als Hieb- und Stichwaffe benutzt werden, allerdings ist auch hier viel Geschick und Übung erforderlich, um eine Enthauptung zu bewerkstelligen. Abgesehen davon, dass man sie als Keulen verwenden oder den Angreifer damit auf Distanz halten kann, taugen diese Waffen nicht viel.

    Morgensterne oder »Flegel«, eine mit einer Kette an einem Stab befestigte Dornenkugel, richten im Wesentlichen denselben Schaden an wie ein Brecheisen, freilich auf eine dramatischere Art und Weise. Der Träger schwenkt den Stab mit einer ausholenden kreisenden Bewegung, bis er genug Schwung hat, um mit der Kugel den Schädel des Gegners zu zertrümmern. Die Handhabung dieser Waffe erfordert ungeheuer viel Geschick und wird daher nicht empfohlen.

    Der Streitkolben des mittelalterlichen Europa erfüllt dieselbe Funktion wie ein normaler Haushaltshammer, freilich ohne die Vorteile der praktischen Verwendung des Letzteren. Mit einem Streitkolben kann man keine Türen oder Fenster aufbrechen, einen Meisel hineintreiben oder einen Nagel einschlagen. Jeder derartige Versuch würde zu Verletzungen am eigenen Leib führen. Aus diesem Grund solltest du diese mittelalterliche Waffe nur verwenden, wenn es keine Alternative gibt.

    Messer sind immer nützlich, da sie in einer Vielzahl von Situationen den unterschiedlichsten Zwecken dienen können. Im Gegensatz zu einem Beil können sie einen Zombie aber nur töten, wenn sie direkt durch die Schläfe, in die Augenhöhle oder in die Schädelbasis gerammt werden. Positiv ist, dass Messer fast immer weniger wiegen als Beile und daher besser geeignet sind, wenn man in Bewegung ist. Wenn du dich für ein Messer entscheidest, solltest du darauf achten, dass die Klinge niemals länger als fünfzehn Zentimeter und immer glatt ist. Meide Zackenmesser und Säge/Messer-Kombinationen, wie man sie bei Survival-Dolchen findet, da man sie manchmal nur schwer wieder aus dem Opfer herausziehen kann. Stell dir vor, du rammst einem Zombie das Messer in die Schläfe, drehst dich um, um drei weitere Ghule anzugreifen und stellst dann fest, dass du das Messer nicht mehr aus der Schläfe herausbekommst.

    Das Siechmesser ist ohne jeden Zweifel die beste Waffe gegen Zombies, die es auf Erden gibt. Es ist eine Mischung aus einer siebzehn Zentimeter langen Stahlnadel als Klinge und einem Messingschlagring als Griff. Es wurde in den erbitterten Nahkämpfen des Ersten Weltkriegs entwickelt, wo Soldaten einander in Schützengräben töteten, die nicht breiter als achtzig oder neunzig Zentimeter waren. Es war besonders dafür gedacht, mit einem Abwärtshieb den Stahlhelm eines Gegners zu durchbohren. Man kann sich ausmalen, wie wirkungsvoll diese Waffe gegen einen Zombie ist. Der Träger kann die Nadel mühelos in den Schädel eines Zombies rammen, sie schnell wieder herausziehen und dann sofort den nächsten Zombie niederstechen oder zumindest durch einen Treffer mit dem Schlagring ins Gesicht von sich wegschleudern.

    Originalmodelle sind extrem selten, nur sehr wenige sind in Museen oder bei Privatsammlern erhalten geblieben. Aber wenn detaillierte Pläne aufzutreiben sind, solltest du eines oder vielleicht sogar zwei kampfbereite, auf ihre Belastungsfähigkeit geprüfte Exemplare parat haben. Sie werden sich als eine Investition erweisen, die du niemals bedauern wirst.

    image

    Der Shaolin-Spaten

    Diese Waffe verdient besondere Erwähnung im Anti-Ghul-Arsenal. Sie mag unkonventionell aussehen: ein hundertachtzig Zentimeter langer Hartholzstab mit einer flachen, glockenförmigen Klinge auf der einen und einer nach außen gekrümmten Sichelklinge auf der anderen Seite. Sein Ursprung reicht bis zu dem landwirtschaftlichen Bronzegerät der chinesischen Shang-Dynastie (1766 - 1122 v. Chr.) zurück. Als sich der Buddhismus nach China ausbreitete, wurde der Spaten von den Shaolin-Mönchen als Waffe wie auch als landwirtschaftliches Gerät weiterentwickelt. Bei mehreren Anlässen erwies er sich als überraschend wirkungsvoll gegen die lebenden Toten. Ein Vorwärtsstoß mit einer der beiden Klingen hat eine sofortige Enthauptung zur Folge, während die Länge des Stabs dem Träger optimalen Schutz bietet. Die Länge freilich macht ihn unpraktisch für eine Benutzung in Räumen, daher sollte in derartigen Situationen nicht darauf zurückgegriffen werden. Im Freien jedoch vereint der Shaolin-Spaten in optimaler Weise die Sicherheit eines Speers mit der Tötungskraft eines Katana-Schwertes.

    Es existiert eine Vielzahl von anderen Handwaffen weltweit, leider reicht der Platz nicht aus, damit der Verfasser auf alle einzeln eingehen kann. Wenn du ein Gerät oder Werkzeug findest, das deines Erachtens eine gute Waffe abgeben würde, dann stell dir diese Fragen:

    1. Kann es einen Schädel mit einem Schlag zertrümmern?

    2. Wenn nicht, kann es mit einem einzigen Hieb enthaupten?

    3. Ist es leicht zu handhaben?

    4. Ist es leicht?

    5. Ist es haltbar?

    Die Fragen 3, 4 und 5 hängen von deiner jeweiligen Situation ab, die Fragen 1 und 2 sind von entscheidender Bedeutung!

  4. ELEKTRISCHE WERKZEUGE

    Die Unterhaltungsliteratur hat uns die Ehrfurcht gebietende, brutale Macht der Motorsäge gezeigt. Mit ihren blitzschnell rotierenden Zähnen kann sie mühelos durch Fleisch und Knochen schneiden und macht Kraft und Geschick, die für die Bedienung manueller Waffen erforderlich sind, überflüssig.

    image

    Außerdem kann ihre Lautstärke dem Benutzer einen dringend erforderlichen psychologischen Vorteil geben - ein Gefühl von Macht in einer Situation, in der Todesangst vorherrschend ist. Wie viele Horror-Filme hast du gesehen, in denen diese industrielle Killermaschine allem und jedem, das sie berührte, den Untergang brachte? In Wirklichkeit jedoch nehmen Motorsägen und ähnliche elektrische Geräte einen extrem niedrigen Platz in der Rangordnung praktischer Waffen zum Töten von Zombies ein.

    image

    Zunächst einmal ist ihr Treibstoffvorrat begrenzt. Wenn sie leer sind, bieten sie nicht mehr Schutz als ein Walkman. Schleppt man aber zusätzlichen Treibstoff oder Batterien mit sich herum, so führt das zum zweiten inhärenten Problem: Gewicht. Eine durchschnittliche Motorsäge wiegt fünf Kilo - man vergleiche dazu die Machete, die ein Kilo wiegt.

    Warum sollte man das Risiko körperlicher Erschöpfung vergrößern? Außerdem muss an die Sicherheit gedacht werden. Ein Ausrutscher, und die rotierenden Zähne könnten sich ebenso leicht durch deinen Schädel fräsen wie durch den deines Gegners. Und wie bei allen Maschinen ist ein anderes Problem der Lärm. Das eindeutige Dröhnen einer Motorsäge, selbst wenn es nur wenige Sekunden dauert, reicht aus, um jedem Zombie in Hörweite zu übermitteln: »Das Essen ist serviert!«

Schleudern und Pfeile

Gemeinhin wird stets vermutet, dass die Benutzung von manuellen Schusswaffen wie Bogen und Schleudern eine Verschwendung von Energie und Rohstoffen darstellt. Das trifft in den meisten Fällen auch zu. Aber wenn so eine Waffe richtig benutzt wird, ermöglicht sie dir, auf größere Entfernung zu töten, und das geräuschlos oder fast geräuschlos. Was ist, wenn du ein verseuchtes Gebiet verlassen möchtest, um eine Ecke biegst und ein einzelner Ghul versperrt dir den Weg? Für eine Handwaffe ist er zu weit entfernt. Ehe du näher kommst, wird sein Stöhnen deine Position verraten. Der Knall einer Schusswaffe wäre ein noch deutlicheres Signal. Was machst du nun? In Fällen wie diesem könnten bestimmte lautlose Waffen deine einzige Option sein.

  1. DIE SCHLINGE

    Diese Waffe, die durch die biblische Geschichte von David und Goliath berühmt wurde, gehört seit prähistorischen Zeiten zu unserem Erbe. Der Benutzer legt einen glatten, runden Stein in die etwas breitere Mitte eines dünnen Lederstreifens, nimmt beide Enden, schwingt sie mehrmals schnell im Kreis und lässt dann ein Ende des Streifens los, um den Stein auf das Ziel zu schleudern, Theoretisch ist es möglich, einen Zombie auf nicht mehr als dreißig Schritte Entfernung mit einem lautlosen Kopfschuss zu töten.

    Aber auch nach monatelangem Training sind die Chancen, so einen Treffer zu landen, bestenfalls eins zu zehn. Ohne Übung wäre der Kämpfer besser beraten, die Steine einfach zu werfen.

  2. DIE SCHLEUDER

    Die moderne Schleuder, ein Nachfahre der Schlinge, besitzt mindestens das Zehnfache an Treffsicherheit ihres Vorläufers. Allerdings fehlt es ihr an Wucht. Kleine Projektile, die mit einer Schleuder abgeschossen werden, haben selbst auf geringste Entfernung nicht die Kraft, den Schädel eines Zombies zu durchdringen. Mit dieser Waffe machst du einen Ghul möglicherweise nur auf deine Anwesenheit aufmerksam.

  3. DAS BLASROHR

    Eingedenk der Tatsache, dass Gift keinerlei Wirkung auf die Untoten hat, kann diese Waffe vollkommen vernachlässigt werden.

  4. SCHURIKEN

    Diese kleinen Waffen mit ihren zahlreichen spitzen Zacken wurden im feudalistischen Japan benutzt, um einen menschlichen Schädel zu durchbohren. In ihrem Äußeren gleichen sie einem zweidimensionalen Stern aus Edelstahl, daher auch die Bezeichnung »Wurfstern«. In Expertenhänden können sie einen Zombie mühelos zu Fall bringen. Aber der Wurfstern erfordert, wie viele Waffen, die in diesem Abschnitt behandelt wurden, sehr viel Übung im Umgang. Wenn du nicht einer der wenigen Meister dieser Kunst bist (und nur eine Hand voll darf diesen Titel für sich beanspruchen), dann solltest du auf diese exotische Methode verzichten.

  5. WURFMESSER

    Diese Waffen haben eine große Reichweite, erfordern aber, genau wie der Schuriken, monatelange Übung, um auch nur etwas so Großes wie einen menschlichen Körper zu treffen, von einem Kopf ganz zu schweigen. Nur meisterliche Experten dürfen überhaupt hoffen, einen Zombie zuverlässig zu töten.

    Zeit und Energie, die das Training erfordern, können viel produktiver auf den Umgang mit einer konventionelleren Waffe verwendet werden. Vergiss nicht, du hast eine Menge Fähigkeiten zu lernen - und nicht alle Zeit der Welt dazu. Vergeude nicht die kostbaren Stunden mit dem Versuch, eine drittklassige Waffe zu meistern.

  6. LANGER UND KOMPAKTER BOGEN

    Um es gleich vorweg zu sagen, einen Zombie mit einem Pfeil in den Kopf zu treffen, ist eine extrem schwierige Aufgabe. Selbst mit kompakten Bogen und modernen Visieren haben nur erfahrene Bogenschützen überhaupt eine Chance, einen Treffer zu landen.

    image

    Die einzige praktische Anwendung für diese Waffe ist das Abfeuern von Brandpfeilen. Um Feuer lautlos und auf größere Entfernungen zu legen, ist nichts dienlicher als ein Brandpfeil. Diese Art des Angriffs kann benutzt werden - und wurde auch schon benutzt -, um untote Individuen in Brand zu setzen. Der getroffene Zombie hat nicht genug Verstand, um den brennenden Pfeil aus seinem Körper zu ziehen, und könnte bei etwas Glück noch andere Ghule in Brand setzen, ehe er selbst ein Opfer der Flammen wird. (Siehe: »Feuer«, S. 79 ff., für sachgemäße Verwendung).

  7. ARMBRUST

    Wucht und Treffsicherheit einer modernen Armbrust können einen »Bolzen« (Armbrustpfeil) auf eine Entfernung von mehr als einer Viertelmeile glatt durch den Kopf eines Zombies treiben. Deshalb wird sie auch der »perfekte lautlose Killer« genannt. Treffsicherheit ist wichtig, aber nicht wichtiger als bei einem normalen Gewehr. Das Nachladen erfordert Zeit und Kraft, sollte aber nicht zwingend nötig sein.

    image

    Eine Armbrust ist eine Heckenschützenwaffe und taugt nicht dazu, eine Meute aufzuhalten. Sie sollte nur gegen einen einzelnen Zombie eingesetzt werden. Hast du es mit mehreren zu tun, wirst du vielleicht gepackt und ergriffen, bevor du Zeit gehabt hast, einen weiteren Bolzen zu laden. Was die Bolzen selbst anbelangt - dreieckige oder patronenförmige reichen völlig aus. Der besseren Treffsicherheit wegen sollte ein Teleskopfernrohr aufgesetzt werden.

    Leider machen Größe und Gewicht der Armbrust sie zu keiner Primärwaffe. Du solltest nur eine benutzen, wenn es die Situation erlaubt, also beispielsweise wenn du in einer Gruppe reist, dein Haus verteidigst oder Schusswaffen mit Schalldämpfer nicht zur Verfügung stehen.

  8. HANDBOGEN

    Kleinere Einhandarmbrüste können als Ergänzung deiner Primärwaffe fungieren. Wenn du eine bei dir hast, bedeutet das, du hast jederzeit, falls erforderlich, eine kompakte, lautlose Waffe parat. Im Vergleich zur größeren Armbrust haben kleinere Handbögen geringere Treffsicherheit, Wucht und Reichweite. Wenn man einen benutzt, bedeutet das, man muss sich seinem Ziel weiter nähern. Das erhöht nicht nur die Gefahr, sondern auch das Risiko einer Entdeckung, was wiederum eine lautlose Waffe überflüssig macht. Setze den Handbogen sorgsam und nicht zu oft ein.

Schusswaffen

Von allen Waffen, die in diesem Buch behandelt werden, sind keine wichtiger als die primäre Schusswaffe. Halte sie sauber, geölt, geladen und in der Nähe. Mit einem kühlen Kopf, einer sicheren Hand und jeder Menge Munition kann es ein Mensch mit einer ganzen Armee von Zombies aufnehmen.

Bei der Wahl einer Schusswaffe muss jede Variable in Erwägung gezogen werden. Welches ist dein primäres Ziel: Verteidigung, Angriff oder Flucht? Mit welcher Klasse von Epidemie hast du es zu tun? Wie viele Leute, wenn überhaupt, sind in deiner Gruppe? Welche Geländeform bietet dein Schlachtfeld? Unterschiedliche Waffen dienen unterschiedlichen Zwecken. Fast keine dient allen. Die Auswahl des perfekten Werkzeugs bedeutet, Doktrinen der Kriegführung über Bord zu werfen, die gegen unsere Mitmenschen funktioniert haben. Leider wissen wir nur allzu gut, wie wir uns gegenseitig umbringen können. Das Töten von Zombies steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt.

  1. DAS SCHWERE MASCHINENGEWEHR

    Seit dem Ersten Weltkrieg hat diese Erfindung alle menschlichen Konflikte revolutioniert. Ihr Mechanismus macht es möglich, dass binnen Sekunden ein wahrer Sturm von Blei entfesselt wird. Diese Taktik mag auf menschlichen Schlachtfeldern unschätzbar wertvoll sein, aber gegen die lebenden Toten ist sie die reinste Verschwendung. Vergiss nicht, dein Ziel ist ein Kopfschuss: eine exakt platzierte Kugel. Da das Maschinengewehr für Sperrfeuer konstruiert wurde, können hunderte, sogar tausende Schuss erforderlich sein, um einen zufälligen tödlichen Treffer zu landen.

    Selbst wenn man mit dem Maschinengewehr wie mit einer Flinte zielt (eine Taktik, die von Spezialeinheiten des amerikanischen Militärs praktiziert wird), steht man auf verlorenem Posten. Warum sollte man einen Zombie mit einer gezielten Salve von fünf Schuss erledigen, wenn ein einziger Schuss aus einem gut gezielten Gewehr dieselbe Wirkung hat? In den 1970er Jahren favorisierte eine Gruppe die »Sensentheorie«:

    Wenn man ein Maschinengewehr auf Kopfhöhe einer Meute von Untoten anbringt, kann man sie mit einer einzigen lang gezogenen Salve ausschalten. Diese Theorie wurde widerlegt - Ghule haben, genau wie die Menschen, die sie einst gewesen sind, nicht alle dieselbe Körpergröße. Auch wenn einige getroffen werden, wird mindestens die Hälfte überleben und weiter auf deine Position vorrücken. Aber was ist mit dem enormen Schaden am ganzen Körper, den diese Waffe anrichtet? Hat ein Maschinengewehr nicht genügend Wucht, um einen Körper in der Mitte durchzutrennen, und macht das einen Kopfschuss nicht überflüssig? Ja und nein. Das standardmäßige 5,56-Millimeter-Geschoss, das von der SAW (Squad Automatic Weapon) der US-Armee benutzt wird, ist durchaus imstande, eine menschliche Wirbelsäule zu brechen, Gliedmaßen abzutrennen oder, ja, den Körper eines Zombies in zwei Hälften zu schneiden. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Kopfschuss überflüssig ist. Zunächst einmal ist die Chance, einen Zombie zu zerstückeln, recht gering und erfordert enorme Mengen an Munition. Des Weiteren gilt:

    Wenn das Gehirn nicht zerstört wird, lebt der Zombie weiter - er ist verkrüppelt, vielleicht sogar bewegungsunfähig, aber er ist immer noch am Leben. Warum solltest du dich dem unnötigen Risiko aussetzen, einer Masse zuckender und potenziell gefährlicher Körperteile den Rest zu geben?

  2. DIE MASCHINENPISTOLE

    Das Problem, das sich bei dieser Waffe stellt, ist das gleiche wie beim Maschinengewehr: Munitionsverbrauch in Relation zu ausgeschalteten lebenden Toten. Aber bei Kämpfen in engen Räumlichkeiten hat die Maschinenpistole ihre Meriten. Mit ihrem kurzen Lauf ist sie leichter zu handhaben als ein Gewehr, durch den Haltegriff hat sie aber wesentlich mehr Stabilität als eine Pistole. Achte stets darauf, dass du sie auf Einzelschussmodus eingestellt hast.

    Wie wir schon gesehen haben, ist die Vollautomatik reinste Munitionsverschwendung. Und achte stets darauf, dass du aus der Schulter zielst. Ein Schuss aus der Hüfte bedeutet nichts weiter als einen lauten Knall und einen Fehlschuss. Ein Nachteil ist geringe Treffsicherheit auf größere Entfernung. Da die Maschinenpistole als Nahkampfwaffe entwickelt wurde, musst du viel näher an einen Zombie heran als mit einem Gewehr. Das wäre normalerweise kein Problem, nur neigen Maschinenpistolen wie alle automatischen und halbautomatischen Waffen dazu, im Kampf zu blockieren. Auf kurze Entfernung lieferst du dich möglicherweise einem unnötigen Risiko aus. Das ist der einzige Grund, die Maschinenpistole als Primärwaffe nicht weiter in Betracht zu ziehen.

  3. DAS SCHNELLFEUERGEWEHR

    Diese Waffe wurde ursprünglich erfunden, um die Lücke zwischen dem Gewehr und dem Maschinengewehr zu schließen, da sie Schnellfeuer auf größere Entfernung ermöglicht. Machen diese Eigenschaften sie nicht zur idealen Waffe gegen die Untoten? Eigentlich nicht. Reichweite und Treffsicherheit sind zwar erforderlich, wie wir gesehen haben, Schnellfeuer aber nicht.

    image

    Zwar kann ein Schnellfeuergewehr auf halbautomatischen Modus eingestellt werden, genau wie eine Maschinenpistole, aber - ebenso wie bei der Maschinenpistole - die Verlockung, einfach vollautomatisch loszuballern, ist groß.

    Wenn du um dein Leben kämpfst, ist es möglicherweise zu einfach, schlichtweg auf »Rock 'n' Roll« umzuschalten, so verschwenderisch und nutzlos das auch sein mag. Wenn du dich für ein Schnellfeuergewehr als Primärwaffe entscheidest, vergiss nicht die grundsätzlichen Fragen, die für alle Schusswaffen gelten: Wie groß sind Reichweite und Treffsicherheit? Ist die erforderliche Munition jederzeit verfügbar? Wie leicht sind Reinigung und Wartung?

    Um einige dieser Fragen zu beantworten, untersuchen wir am besten zwei Extrembeispiele. Das M16A1 der US-Armee wird von vielen als das schlechteste Schnellfeuergewehr angesehen, das jemals erfunden wurde. Sein überkomplizierter Mechanismus ist schwer zu reinigen und extrem blockierungsanfällig. Um das Zielfernrohr zu justieren - was man jedes Mal tun muss, wenn das Ziel seine Entfernung verändert -, ist ein Nagel, Kugelschreiber oder etwas Ähnliches erforderlich. Was ist, wenn du keinen hast oder ihn verloren hast, während mehrere Dutzend Zombies stetig auf dich zugeschlurft kommen? Der empfindliche Plastikschaft des M16A1 schließt eine Verwendung als Bajonett aus; bei einem entsprechenden Versuch würdest du riskieren, dass der hohle, sprungfedergeladene Lauf bricht. Das ist ein entscheidender Nachteil. Wenn du dich mehreren Ghulen gegenübersiehst und dein A1 klemmt, kannst du es als allerletzten Ausweg nicht einmal als Handwaffe benutzen.

    In den 1960er Jahren wurde das M16 (ursprünglich das AR-15) zur Sicherung von Luftwaffenstützpunkten entwickelt. Aus politischen Gründen, die typisch für die Verfilzungen zwischen Militär und Industrie sind (du kaufst meine Waffe, dann bekommst du meine Stimme und meine Wahlkampfunterstützung), wurde es als Haupt-Infanteriewaffe für die US-Armee angeschafft. Seine Nützlichkeit im Kampf war so miserabel, dass kommunistische Guerillas im Vietnamkrieg sich sogar weigerten, getöteten Amerikanern diese Waffe abzunehmen. Das neuere M16A2 wurde zwar geringfügig verbessert, gilt aber nach wie vor als zweitklassige Waffe. Wenn du die Wahl hast, dann folge dem Beispiel des Vietkong und verzichte völlig auf das M16.

    Am anderen Ende des Spektrums wird das sowjetische AK-47 als das beste jemals hergestellte Schnellfeuergewehr angesehen. Obwohl es schwerer ist als das M16 (10,58 Pfund im Gegensatz zu 7 Pfund) und einen deutlich härteren Rückstoß hat, ist diese Waffe legendär für ihre Effektivität und robuste Bauweise. Der breite, geräumige Feuermechanismus verhindert Blockieren durch Erde oder Sand. Im Nahkampf kannst du einem Zombie entweder das Bajonett der Waffe durch das Auge ins Hirn stoßen oder mit dem stabilen, stahlverstärkten Holzgriff der Waffe einem Zombie den Schädel zertrümmern. Wenn Nachahmung wirklich die höchste Form der Schmeichelei ist, dann haben mehrere Nationen dem AK entweder mit direkten Nachbauten (der chinesische Typ 56) oder modifizierten Modellen (das israelische Galil) geschmeichelt. Auch hier gilt: Das Schnellfeuergewehr ist nicht die ideale Waffe für die Verteidigung gegen die lebenden Toten, aber ein Mitglied der AK-47-Familie wäre die beste Lösung für dich.

  4. DAS JAGDGEWEHR

    Diese Waffe - ein Produkt des neunzehnten Jahrhunderts - wird häufig als überholt angesehen. Weshalb sollte man ein Jagdgewehr benutzen, wenn man eine Maschinenpistole haben kann? Diese Art von Arroganz ist schlichtweg unbegründet; sie hat ihre Wurzeln im Technik-Chauvinismus und dem Fehlen praktischer Erfahrung. Ein handwerklich solides, meisterhaft benutztes Jagdgewehr bietet eine Verteidigung gegen die lebenden Toten, die ebenso gut wenn nicht besser ist als die neueste militärische Hardware.

    Da ein Gewehr nur ein Geschoss abfeuern kann, muss sich der Schütze jeden Schuss genau überlegen, was die Chance eines Treffers erhöht. Diese Eigenheit schließt auch die Möglichkeit des Losballerns aus und spart so Munition, ob es in der Absicht des Schützen liegt oder nicht. Ein dritter Grund wäre, dass es vergleichsweise einfach ist, ein Gewehr zu reinigen und zu bedienen, etwas, das man nicht übersehen darf. Jagdgewehre sind für den zivilen Markt konzipiert. Die Hersteller wissen: Wenn die Gewehre zu kompliziert sind, gehen die Verkaufszahlen in den Keller. Ein vierter und letzter Grund ist die allgemeine Verfügbarkeit von Munition. Da es mehr zivile Waffengeschäfte als militärische Waffenkammern in den Vereinigten Staaten gibt - eine Tatsache, die auf den Rest der Welt nicht zutrifft -, dürfte es dir leichter fallen, Munition für ein Jagdgewehr als für ein Schnellfeuergewehr oder eine Maschinenpistole aufzutreiben. In den Szenarien, die im letzten Teil dieses Handbuchs behandelt werden, dürfte das von allergrößter und entscheidender Bedeutung sein.

    Wenn du dich für ein Jagdgewehr entscheidest, dann versuch, wenn möglich, eine ältere und militärische Version zu finden. Das soll nicht heißen, dass zivile Modelle zweitrangige Waffen sind - ganz im Gegenteil -, aber fast alle militärischen Jagdgewehre wurden für den Nahkampf entwickelt. Du solltest dir unbedingt die Zeit nehmen und untersuchen, inwieweit ein Gewehr diese Bedingung erfüllt. Es einfach wie eine Keule zu schwingen, würde jedes Gewehr zerstören, ganz gleich, ob es sich um ein ziviles oder ein militärisches Modell handelt. Es gibt Handbücher, in denen erklärt wird, wie man ein Gewehr als Keule benutzt. Alte Kriegsfilme demonstrieren, wie tödlich diese Waffen sein können, ohne dass ein einziger Schuss mit ihnen abgefeuert wird.

    Beispiele für Jagdgewehre für die militärische Nutzung sind das U.S. Springfield, das britische Lee Enfield und das deutsche Mauser Kar 98k. Viele dieser Waffen existieren immer noch, manche in gutem Zustand. Bevor du dich entscheidest, solltest du dich jedoch vergewissern, dass die erforderliche Munition in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Ein eindrucksvolles militärisches Gewehr zu besitzen, nützt dir gar nichts, wenn lediglich Munition für zivile Modelle verfügbar ist.

  5. DAS HALBAUTOMATISCHE GEWEHR

    Seit ihrem Debüt hat sich gezeigt, dass diese Waffe ein überlegener Zombie-Killer ist. Angesichts der Möglichkeit, dass Munition vergeudet wird (nach jedem Schuss wird eine Patrone in die Kammer nachgeladen), ist substanzielle Selbstdisziplin erforderlich. Aber diese Option kann sich als Segen erweisen, wenn man es mit mehreren Zielen zu tun hat.

    image

    Ein Zwischenfall ist überliefert, bei dem eine in die Enge getriebene Frau fünfzehn angreifende Zombies in zwölf Sekunden erledigte! (Siehe: »1947 n. Chr., Jarvie, Britisch-Kolumbien«, S. 282 f.) Diese Geschichte veranschaulicht das Potenzial eines halbautomatischen Gewehrs. Für den Nahkampf oder Menschen auf der Flucht erfüllt der halbautomatische Karabiner denselben Zweck wie das größere Modell. Zwar hat der Karabiner nur die halbe Reichweite, ist aber leichter und einfacher zu tragen und verwendet kleinere Munition.

    Beide Typen können dir, je nach Situation, gute Dienste leisten. Wenn du dich für eine halbautomatische Waffe entscheidest, sind die M1 Garand aus dem Zweiten Weltkrieg oder der Karabiner M1 heutigen Waffen in vieler Hinsicht überlegen. Das mag überraschend erscheinen, aber viele dieser älteren militärischen Waffen wurden entwickelt, um dazu beizutragen, den größten Konflikt in der Menschheitsgeschichte zu überleben. Diese Aufgabe bewältigten sie nicht nur mit Bravour, die Garand blieb auch das wichtigste Gewehr der US-Armee bis zum Koreakrieg, während der Karabiner bis zu den Anfängen des Vietnamkriegs in Gebrauch blieb.

    Ein weiterer Vorzug der M1 Garand ist ihre Zweitfunktion als Handwaffe (im Zweiten Weltkrieg wurde der Gebrauch des Bajonetts noch als wichtiger Bestandteil des Kampfes betrachtet). Zwar werden keine Garands mehr hergestellt, aber viele sind noch auf dem Markt, und Munition ist ausreichend verfügbar. Erstaunlicherweise allerdings wird der Karabiner M1 nach wie vor produziert. Mit dem geringen Gewicht und dem kurzen Lauf ist diese Waffe bestens für Häuserkämpfe oder auf langen Strecken zu Fuß geeignet. Zu anderen, moderneren möglichen Waffen gehören Ruger Mini-30, Ruger Mini-14 und der chinesische Typ 56 (ein Nachbau des sowjetischen SKS-Karabiners, nicht mit dem Schnellfeuergewehr derselben Bezeichnung zu verwechseln). Wenn du Disziplin wahren kannst, wirst du keine bessere Waffe finden als ein halbautomatisches Gewehr.

  6. DIE SCHROTFLINTE

    Auf geringe Entfernung wirkt diese Waffe gegen menschliche Angreifer Wunder. Gegen lebende Tote trifft das nicht uneingeschränkt zu. Eine gute Schrotflinte Kaliber zwölf kann einem Zombie buchstäblich den Kopf weg pusten. Allerdings gilt: Je größer die Entfernung, desto größer die Streuung der Schrotkugeln und desto geringer die Chance, den Schädel zu durchbohren. Eine solide Patrone hätte dieselbe Wirkung wie ein Gewehr, selbst auf größere Distanz (vorausgesetzt, dass der Lauf lang genug ist), aber warum dann nicht gleich ein Gewehr benutzen? Der Vorteil von Schrotflinten besteht in ihrer Fähigkeit aufzuhalten. Das streuende Schrot wirkt wie eine solide Wand, wogegen eine Gewehrkugel einfach durch- oder ganz fehlgehen kann. Wenn du in die Enge getrieben wurdest oder dich auf der Flucht befindest und Zeit für dein Entkommen brauchst, kann ein guter Schuss mit einer Schrotflinte gleich mehrere Zombies zu Fall bringen. Der Nachteil einer Schrotflinte ist, dass die großen Patronen sperrig sind; dadurch werden sie auf Reisen eine Last und nehmen anderer Ausrüstung Platz weg. Das sollte in Betracht gezogen werden, wenn eine lange Reise erforderlich ist.

  7. DIE PISTOLE
    image

    Amerikaner haben eine spezielle Beziehung zu Handfeuerwaffen. Sie scheinen in jedem Film, jeder Fernsehserie, jedem populären Roman und jedem Comic vorzukommen. Unsere Helden hatten sie stets bei sich, vom Gesetzeshüter des wilden Westens bis zum zähen Großstadtpolizisten. Gangster schwören darauf; Liberale und Konservative führen erbitterte Kämpfe darum. Eltern versuchen, ihre Kinder davor zu schützen, und Hersteller verdienen sich goldene Nasen damit. Die Handfeuerwaffe ist vermutlich mehr noch als das Auto ein Synonym für Amerika. Aber wie nützlich ist diese kulturelle Ikone gegen eine Meute gerade wieder auferstandener Fleischfresser? Um die Wahrheit zu sagen: nicht sehr nützlich. Im Gegensatz zu unseren fiktiven Helden dürfte der Normalsterbliche Schwierigkeiten haben, überhaupt etwas zu treffen, ganz zu schweigen von etwas so kleinem und beweglichem wie dem Kopf eines Zombies. Bedenkt man weiterhin den emotionalen Stress bei einem Kampf gegen Untote, liegt die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Schusses etwa auf dem Niveau eines Versuchs, den Angreifer zu einer Kapitulation überreden zu wollen.

    Studien haben gezeigt, dass von allen nutzlosen ballistischen Verletzungen - d.h. jene, die für einen Zombie nicht tödlich sind - 73 Prozent von dieser Art von Handfeuerwaffe stammten. Ein Laserzielfernrohr erhöht die Chance eines akkuraten Treffers, trägt aber nicht dazu bei, eine zitternde Hand ruhiger zu machen. Handfeuerwaffen können aber in extremen Situationen nützlich sein.

    Wenn dich ein Zombie packt, dann kann dir eine Pistole das Leben retten. Es ist kein besonderes Geschick erforderlich, die Mündung an die Schläfe des Untoten zu halten und abzudrücken; und es garantiert einen tödlichen Treffer. Die Tatsache, dass Handfeuerwaffen klein, leicht und einfach zu tragen sind, machen sie in jedem erdenklichen Szenario als Sekundärwaffen attraktiv. Wenn deine Primärwaffe ein Karabiner ist, besteht sogar die Möglichkeit, dass du für beide Waffen dieselbe Munition verwenden kannst und dich nicht so schwer beladen musst. Aus diesem Grund sollte man immer eine Pistole dabei haben, wenn man gegen Ghule ins Feld zieht, aber nur als Ersatzwaffe. Vergiss niemals, dass viele verstümmelte, halb aufgefressene Leichen gefunden wurden, die diese Wunderwaffen noch in den kalten, starren Händen hielten.

  8. RIMFIRE-WAFFEN KALIBER .22

    Diese Waffen (Gewehr oder Pistole) feuern eine Patrone ab, die nicht breiter als ein paar Millimeter und nicht länger als zweieinhalb Zentimeter ist. Unter normalen Umständen werden sie meist für Training, Wettkämpfe oder die Jagd auf Kleinwild verwendet. Bei einem Angriff von Untoten indessen kann das zierliche Rimfire .22 durchaus neben seinen schwereren Vettern bestehen. Wegen der kleineren Patronen kannst du das Dreifache an Munition mit dir herumschleppen.

    image

    Das macht die Waffe selbst ebenfalls leichter - ein Gottesgeschenk auf langen Trecks durch von Ghulen verseuchtes Gelände. Außerdem ist die Munition leicht herzustellen und im ganzen Land mühelos zu bekommen. In jedem Geschäft, in dem Munition verkauft wird, gibt es Rimfire .22. Aber zwei Nachteile müssen erwähnt werden, wenn man eine .22er nutzt. Die kleine Patrone hat null Aufhaltvermögen.

    Menschen (darunter der ehemalige Präsident Reagan) wurden mit .22ern angeschossen und haben es erst später bemerkt. Ein Ghul, der einen Schuss in die Brust bekommt, würde von diesem winzigen Projektil nicht einmal verlangsamt, geschweige denn aufgehalten werden. Ein weiteres Problem ist, dass man auf größere Entfernung keinen Schädel damit durchdringen kann. Mit einer .22er musst du möglicherweise näher an das Geschehen ran, als dir lieb ist, was Stress vergrößern und die Chance eines Treffers damit verringern könnte. Aus demselben Grund hat man die mangelnde Wucht der .22er-Projektile aber auch einen Segen genannt.

    Da dem Geschoss die Wucht fehlt, die Schädeldecke eines Zombies von innen zu durchdringen, wurden schon Fälle registriert, bei denen die Kugel im Schädel so viel Schaden anrichtete wie eine .45er. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dich gegen eine Armee schlurfender Zombies zu verteidigen, solltest du diese kleinen, fast spielzeugartigen, aber handlichen und wirksamen Schusswaffen nicht unterschätzen.

  9. ZUBEHÖR

    Schalldämpfer können, wenn sie verfügbar sind, eine wichtige Ergänzung deiner Schusswaffe sein. Die Tatsache, dass sie das Schussgeräusch dämpfen, macht Bogen, Schlinge oder eine andere nicht-ballistische Waffe (die auf der Flucht lebenswichtig sind) überflüssig.

    image

    Ein Zielfernrohr kann deine Treffsicherheit deutlich verbessern, besonders bei Scharfschützenangriffen auf große Entfernung. Ein Laservisier könnte auf den ersten Blick dein bestes Hilfsmittel sein. Wie schwer kann es schon sein, einem Ghul ein rotes Pünktchen auf die Stirn zu zaubern?

    Der Nachteil ist die begrenzte Lebensdauer der Batterie. Das Gleiche gilt für Nachtsichtgeräte. Sie ermöglichen zwar akkurate Treffer bei Zombies auf große Entfernungen und nach Einbruch der Dunkelheit, aber wenn die Energie ausgeht, sind sie nichts weiter als nutzlose schwarze Röhren. Herkömmlichen Zielfernrohren aus Glas und Metall wäre Vorrang einzuräumen. Sie sind vielleicht nicht so schick wie Elektronik, aber diese einfachen Instrumente lassen dich nie im Stich.

REICHWEITE KONTRA TREFFSICHERHEIT

Studien haben gezeigt: Je näher ein Mensch im Stress des Kampfes einem Zombie kommt, desto zielloser wird er schießen. Wenn du mit deiner Schusswaffe oder deinen Schusswaffen übst, solltest du eine maximale Reichweite für wiederholte Treffsicherheit bestimmen. Übe unter idealen (stressfreien) Bedingungen gegen bewegliche Ziele. Wenn du die Reichweite festgelegt hast, dividiere sie durch zwei. Das wird bei einem echten Angriff deine ideale Tötungszone sein. Achte darauf, dass die Untoten nicht näher kommen als bis zu dieser Zone, da sonst deine Treffsicherheit nachlässt.

Wenn du es mit einer Gruppe zu tun hast, achte darauf, dass du diejenigen, die in diese Zone eingedrungen sind, zuerst erledigst, ehe du die anderen ausschaltest. Schlage diesen Rat niemals in den Wind, ganz gleich, wie deine vorherigen Erfahrungen gewesen sind. Polizisten mit Erfahrung auf den Straßen, hochdekorierte Kriegsveteranen und sogar »kaltblütige« Mörder endeten schon als durchgekautes Fleisch, weil sie sich auf ihre »Nerven« und nicht auf ihr Training verließen.

Sprengstoffe

Frage: Was könnte besser sein als einer Masse anrückender Zombies eine Handgranate entgegenzuwerfen?

Antwort: Praktisch alles. Anti-Personen-Sprengstoffe töten fast ausschließlich durch Schrapnell, Metallsplitter, die lebenswichtige Organe zerfetzen. Da das keinerlei Wirkung auf Zombies hat und die Chance, dass ein Splitter den Schädel durchschlägt, gering ist, sind Granaten, Bomben und andere Sprengstoffe nutzlose Waffen.

Allerdings sollte man derartige Waffen nicht völlig außer Acht lassen. Um Türen aufzusprengen, schnell Barrikaden zu errichten oder sogar Zombiemeuten zu zerstreuen, wirkt nichts besser als ein Fass Schießpulver.

Feuer

image

Die lebenden Toten haben keine Angst vor Feuer. Fuchtelt man mit einer offenen Flamme vor dem Gesicht eines Ghuls herum, wird das sein Vorrücken weder verlangsamen noch beenden. Zombies, die Feuer gefangen haben, reagieren nicht auf die lodernden Flammen und schenken ihnen nicht die geringste Beachtung. Zu viele Menschen mussten schon sterben, weil sie nicht begriffen hatten, dass Feuer Zombies nicht abschreckt!

Als Waffe jedoch ist das Feuer immer noch der beste Verbündete des Menschen Vollständige Verbrennung ist die beste Methode, einen Zombie ein für alle Mal zu vernichten. Das Verbrennen zerstört nicht nur den Körper, sondern auch alle Spuren von Solanum. Aber du solltest nicht glauben, dass ein Flammenwerfer und mehrere Molotow-Cocktails die Lösung all deiner Probleme sind. In einem echten Kampf kann Feuer ebenso sehr eine tödliche Bedrohung wie ein Beschützer sein.

Fleisch - von Menschen, Untoten oder sonst etwas - braucht lange, bis es verbrannt ist. In den Minuten oder Stunden, bis ein Zombie den Flammen erliegt, wird er selbst zur wandelnden - oder, zutreffender ausgedrückt, zur schlurfenden - Fackel. Es sind mehrere Fälle bekannt, bei denen brennende Ghule mehr Schaden und mehr Tote verursacht haben, als ihnen nur mit Fingernägeln und Zähnen möglich gewesen wäre.

Feuer selbst kennt keine Loyalität. Beachte die entflammbare Natur deiner Umgebung, die Gefahr, Rauch einzuatmen, und die Möglichkeit, dass ein Feuer zum Fanal für andere Zombies wird. Diese Faktoren müssen alle berücksichtigt werden, bevor du eine derart mächtige und unberechenbare Waffe entfesselst.

Aus diesem Grund wird Feuer überwiegend als Angriffs- oder Fluchtwaffe angesehen und selten zur statischen Verteidigung genutzt.

  1. MOLOTOW-COCKTAILS
    image

    Dieser Ausdruck bezeichnet alle Behältnisse mit brennbarer Flüssigkeit und einer primitiven Lunte. Er ist ein billiger, wirkungsvoller Weg, um mehrere Zombies auf einmal zu töten. Wenn es die Situation zulässt - z.B. auf der Flucht vor einer heranrückenden Horde, bei der Räumung eines feuerfesten Gebäudes oder der Zerstörung eines brennbaren Gebäudes, in dem mehrere Zombies gefangen sind -, solltest du die fraglichen Ghule auf jeden Fall bombardieren, bis nur noch ein Häufchen Asche von ihnen übrig ist.

  2. ÜBERGIESSEN
    image

    Der Vorgang des Übergießens besteht einfach darin, einen Eimer mit einer brennbaren Flüssigkeit (Benzin, Kerosin, usw.) zu füllen, ihn nach einem oder mehreren Zombies zu werfen, ein Streichholz anzuzünden und wegzulaufen. Wenn ein Fluchtweg offen ist und keine Gefahr eines Feuerschadens besteht, ist der einzige Nachteil dieser Methode die große Nähe, die erforderlich ist, um den Gegner wirksam zu übergießen.

  3. DER BUNSENBRENNER
    image

    Der gewöhnliche Bunsenbrenner, der aus einer Propangasflasche mit einem Ventil besteht, entwickelt weder genügend Hitze noch reicht der Brennstoffvorrat aus, sich durch den Schädel eines Zombies zu brennen. Aber er kann ein bequemes Mittel sein, ein Feuer zu entfachen, wenn die fraglichen Untoten bereits mit einer brennbaren Flüssigkeit überschüttet worden sind.

  4. DER FLAMMENWERFER

    Dieses Gerät scheint für die meisten Leute vielleicht mehr als jedes andere der allerbeste Zombie-Eliminator zu sein. Ein sechzig Meter langer Flammenstrahl aus Brandpaste kann eine ganze Schar Untote in einen stöhnenden Scheiterhaufen verwandeln. Warum sollte man sich also keinen zulegen?

    image

    Warum nicht zugunsten dieses von Menschenhand geschaffenen, Feuer speienden Drachens auf alle anderen Waffen verzichten? Die Antworten sind ebenso realistisch wie zahlreich. Der Flammenwerfer wurde als rein militärische Waffe entwickelt, wird aber weder von der US-Armee noch vom Marine Corps mehr verwendet. Es dürfte schwer sein, ein Modell zu finden, geschweige denn eines, das richtig funktioniert. Und noch schwieriger, als den Werfer selbst zu finden, ist es, Treibstoff dafür aufzutreiben. Doch selbst wenn du beides beschaffen könntest, musst du praktische Erwägungen einbeziehen.

    Warum solltest du fünfunddreißig Kilo Ausrüstung auf dem Rücken mit dir herumschleppen, wenn nur eine Hand voll Ghule unterwegs sind? Das Gewicht eines Flammenwerfers macht ihn zur Last, wenn du unterwegs bist. Wenn du dich nicht an einer fixen Stelle befindest oder motorisiert bist, kann reine Erschöpfung ebenso gefährlich sein wie die wandelnden Toten selbst. Die Vernunft würde gebieten, dass ein Flammenwerfer auf dem Schlachtfeld nur gegen eine übermächtige Anzahl eingesetzt wird, gegen Untote, deren Zahl in die hunderte, wenn nicht in die tausende geht.

    Würde so eine Horde existieren, was der Himmel verhindern möge, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie es mit einer viel größeren, bestens ausgerüsteten Armeestreitmacht zu tun bekommt, nicht nur mit einem einzelnen Bürger und seinem zuverlässigen - und nicht zu vergessen illegalen - Flammenwerfer.

Andere Waffen

Fantasie und Improvisationsgabe sind zwei nicht zu unterschätzende Aktivposten bei Scharmützeln mit den lebenden Toten. Du solltest auf jeden Fall alle Materialien in deiner Umgebung als potenzielle Waffen ansehen. Aber denke dabei stets an die Physiologie eines Zombies und frage dich, was deine selbst gebastelte Waffe ausrichten kann.

  1. SÄURE

    Abgesehen von Feuer ist Schwefelsäure die beste Methode, einen Zombie vollständig zu vernichten. Wie man das anstellt, steht wieder auf einem ganz anderen Blatt. Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast, größere Mengen Schwefelsäure zu beschaffen oder gar selbst herzustellen, dann behandle sie mit demselben Respekt wie eine hochexplosive Waffe.

    image

    Die Substanz ist für dich nicht nur ebenso gefährlich wie für die Untoten, es erfordert auch eine beachtliche Zeitspanne, Fleisch und Knochen eines Zombies vollständig aufzulösen. Säure sollte als ein Mittel zur Entsorgung nach dem Kampf verwendet werden, nicht als Waffe im Kampf selbst.

  2. GIFT

    Da es hunderttausende tödlicher Substanzen auf dieser Welt gibt, ist es unmöglich, auf alle einzugehen. Statt dessen wollen wir einige Grundregeln der körperlichen und physiologischen Befindlichkeit der Untoten behandeln. Zombies sind immun gegen alle Arten von Betäubungsmitteln und Reizstoffen wie Mace oder Tränengas. Jedes Mittel, das entwickelt wurde, um Körperfunktionen zum Stillstand zu bringen, wäre gleichermaßen nutzlos, da die Untoten diese Funktionen nicht mehr benötigen. Zombies kennen keine Herzanfälle, Nervenlähmung, Erstickung oder andere tödliche Folgen von Giften.

  3. BIOLOGISCHE KRIEGFÜHRUNG

    Wäre es nicht poetisch, Wesen, die von einem Virus infiziert wurden, mit einem anderen Virus zu vernichten? Leider besteht diese Möglichkeit nicht.

    image

    Viren greifen nur lebende Zellen an. Auf Tote haben sie keine Wirkung. Das Gleiche gilt für alle Arten von Bakterien. Mehrere Laborversuche wurden unternommen, um nekrotisierende Fasciitis (eine Erkrankung durch Fleisch fressende Bakterien) unter gefangenen Zombies zu verbreiten. Keinem war Erfolg beschert.

    Inzwischen wurden Experimente begonnen, eine neue Bakterienart zu züchten, die sich ausschließlich von totem Fleisch ernährt. Die meisten Fachleute sind skeptisch, was den Erfolg angeht. Es laufen Testreihen, um zu bestimmen, welche der zahlreichen Mikroorganismen, die normalerweise in den Verwesungsprozess verwickelt sind, Fleisch trotz seiner infizierten Natur konsumieren. Wenn diese Mikroben isoliert, reproduziert und auf eine Weise übertragen werden können, die dem Benutzer nicht schadet, könnten sie zur ersten Massenvernichtungswaffe der Menschheit im Kampf gegen die lebenden Toten werden.

  4. ZOOLOGISCHE KRIEGFÜHRUNG

    Hunderte große wie kleine Lebewesen ernähren sich von Aas. Es mag wie eine Ideallösung erscheinen, einige dieser Tiere einzusetzen, damit sie die Toten verspeisen, ehe die Toten die Lebenden verschlingen. Leider meiden alle Tierarten, von Hyänen bis hin zu Feuerameisen, Zombies instinktiv. Die extrem toxische Natur von Solanum scheint im Überlebensmuster des Tierreichs fest verankert zu sein. Dieses geheimnisvolle Warnsignal, das Solanum von sich gibt - sei es nun ein Geruch oder eine von den Menschen nicht wahrnehmbare »Schwingung« -, lässt sich mit keiner uns bekannten Substanz übertünchen. (Siehe: »1911 n. Chr., Vitre, Louisiana«, S. 273 f.)

  5. STROMSCHLÄGE

    Da das Muskelsystem eines Zombies im Wesentlichen dem eines Menschen entspricht, hat Elektrizität die Fähigkeit, seinen Körper vorübergehend zu schocken und zu lähmen. Tödliche Fälle wurden nur in Extremfällen beobachtet, zum Beispiel wenn Starkstromleitungen benutzt wurden, um das Gehirn eines Zombies vollkommen zu verkohlen.

    image

    Das ist keine »Wunderwaffe« - der Strom, der durch Starkstromleitungen fließt, reicht aus, um praktisch jede organische Materie, lebend oder untot, zu verbrennen. Die doppelte Strommenge wie bei einem Menschen ist erforderlich, um einen Zombie zu lähmen, daher sind handelsübliche Schocker wirkungslos. Elektrizität wurde benutzt, um eine zeitweise Barriere aus mit Wasser gefüllten und unter Strom gesetzten Gräben zu schaffen, damit man Ghule lange genug lähmen konnte, um eine andere Form der Vernichtung anzuwenden. Im Lauf der Jahre wurden mehrere derartige Fälle aktenkundig.

  6. STRAHLUNG

    Derzeit werden Experimente durchgeführt, um die Wirksamkeit von Mikrowellen und anderen elektromagnetischen Signalen auf das Hirn von Untoten zu testen, basierend auf der Theorie, dass ein solches Gerät im Handumdrehen massive tödliche Tumore in den grauen Zellen eines Zombies erzeugen könnte. Die Forschungen befinden sich noch im Anfangsstadium, die bisherigen Ergebnisse sind wenig aussagekräftig. Der einzige bekannte Fall, bei dem Zombies mit Gammastrahlen in Berührung kamen, war während des berüchtigten Khotan-Zwischenfalls (siehe: »1987 n. Chr., Khotan, China«, S. 295 f.).

    image

    Bei diesem Ereignis zeigten sich die Untoten nicht nur unbeeindruckt von Strahlung, die einen Menschen getötet hätte, sondern drohten obendrein, ihre Kontamination in der gesamten Provinz zu verbreiten. Zum ersten Mal konnte die Welt einen Blick auf eine neue und noch tödlichere Bedrohung werfen: den radioaktiven Zombie.

    So sehr sich das nach einem Produkt schlechter Sciencefiction-Filme aus den fünfziger Jahren anhört, handelte - oder handelt - es sich doch um eine sehr reale und historisch bedeutsame Tatsache. Den Aufzeichnungen zufolge besaßen die radioaktiven Ghule keine verbesserten Fähigkeiten oder magischen Kräfte. Die enorme Gefahr, die von ihnen ausging, bestand darin, dass sie alles und jeden, den sie berührten, mit ihrer tödlichen Strahlung kontaminieren konnten. Selbst Menschen, die aus einer Wasserstelle tranken, die die Ghule berührt hatten, starben kurz darauf an der Strahlenkrankheit. Zum Glück wurde der Ausbruch durch den unerbittlichen Einsatz des chinesischen Militärs erstickt. Die drastische Vorgehensweise machte nicht nur dieser neuen Gefahr ein Ende - sie verhinderte auch die Gefahr einer Kernschmelze im Reaktor von Khotan.

  7. GENETISCHE KRIEGFÜHRUNG

    Einige jüngere Vorschläge empfehlen eine Vielzahl von genetischen Waffen im Krieg gegen die Untoten. Der erste Schritt wäre, den Genkode von Solanum zu entschlüsseln. Danach müsste ein Agens entwickelt werden, um diesen Kode umzuschreiben und dem Virus zu befehlen, dass es seine Angriffe auf menschliches Gewebe unterlässt, sich gegen sich selbst wendet oder sich einfach selbst zerstört. Anstatt den Zombie umzuformen, formen wir das Virus um, das den Zombie lenkt. Im Falle eines Erfolges wäre jedes Agens ein revolutionärer Durchbruch im Kampf gegen die Untoten. Mit Hilfe der Genetik könnten wir tatsächlich ein Heilmittel finden. Allerdings dürfte es noch dauern, bis wir diesen Durchbruch tatsächlich feiern können. Die Genetik steckt noch in den Kinderschuhen. Selbst mit Medienaufmerksamkeit und enormen Finanzmitteln - beide praktisch nicht existent - bleibt ein Agens, um das Virus zu bekämpfen, bloße Theorie.

  8. NANOTHERAPIE

    Nanotechnologie, die Wissenschaft von mikroskopisch kleinen Maschinen, steht erst am Anfang. Im Augenblick werden gerade Computerchips hergestellt, die nicht größer als ein Molekül sind! Eines Tages werden Roboter von dieser Größe imstande sein, Aufgaben im menschlichen Körper zu übernehmen. Diese Nanoboter - oder auf welche Bezeichnung man sich auch immer einigen wird - werden eines Tages Krebszellen vernichten, beschädigtes Gewebe reparieren und sogar feindliche Viren angreifen und zerstören. Theoretisch gibt es keinen Grund, weshalb man sie nicht zu Milliarden in einen jüngst befallenen Menschen injizieren sollte, um das Solanum-Virus zu identifizieren und aus dem Körper zu tilgen. Wann wird diese Technologie perfektioniert werden? Wann wird sie Eingang in die medizinische Wissenschaft finden? Wann wird sie zur Bekämpfung von Solanum eingesetzt werden können? Die Zeit wird es zeigen.

Rüstung

Schnelligkeit und Wendigkeit sollten dein bester Schutz vor den lebenden Toten sein. Eine Rüstung reduziert diese Vorteile, die du gegenüber Zombies hast, nicht nur, sondern kostet in längerwierigen Konflikten auch Energie.

image

Wenn du nun noch die Möglichkeit einer Dehydrierung in Rechnung stellst, scheint eine Rüstung noch weniger verlockend zu sein. Ein letzter Grund gegen eine Rüstung, der nicht so sehr auf der Hand liegt, ist nicht physischer, sondern psychologischer Art: Leute in Schutzkleidung fühlen sich sicherer und gehen daher höhere Risiken ein als mit normaler Kleidung. Diese fragwürdige Tapferkeit hat schon zu viele Menschenleben gekostet. Einfach ausgedrückt: Der beste Schutz vor einem Zombiebiss ist eine ausreichende Entfernung. Wenn du aus irgendwelchen Gründen dennoch auf eine Art Schutzanzug bestehen solltest, bietet dir der nachfolgende Überblick alle Informationen, um dir bei der Entscheidung zu helfen.

  1. PLATTENPANZER

    Dies könnte man als klassische »Rüstung« bezeichnen. Der Ausdruck selbst beschwört Bilder von scheinbar unverwundbaren Rittern, die von Kopf bis Fuß in glänzenden Stahl gekleidet sind. Könnte man mit diesem Schutz nicht zwischen den Untoten herumspazieren und sie ärgern, ohne mögliche Folgen fürchten zu müssen? Um die Wahrheit zu sagen, ist die normale mittelalterliche Rüstung alles andere als unverwundbar. Die Leder oder Metallgelenke, die die zahlreichen Einzelteile zusammenhalten, können mit genügend Hartnäckigkeit von einem Einzelnen zerrissen werden, von einer Meute ganz zu schweigen.

    Und außerdem sind Rüstungen aus Stahl schwer, hinderlich, beengend, dehydrierend und extrem geräuschvoll. Wenn möglich, solltest du eine richtige Rüstung anziehen und damit trainieren und damit gegen mindestens einen Sparringspartner kämpfen. Du wirst feststellen, dass die Erfahrung bestenfalls unangenehm ist, schlechtestenfalls kräftezehrend. Und nun stell dir fünf, zehn oder fünfzig Angreifer vor, die sich dir nähern, nach den Teilen der Rüstung greifen und versuchen, sie in alle Richtungen zu ziehen. Ohne die Schnelligkeit, um ihnen davonzulaufen, oder die Wendigkeit, ihnen aus dem Weg zu gehen, und mit einem eingeschränkten Gesichtsfeld, durch das du nicht einmal richtig nach ihnen schlagen kannst, dürfest du wenig mehr als Dosenfutter für sie sein.

  2. KETTENPANZER

    Wenn man sie von Kopf bis Fuß trägt, bietet diese einfachere Form der Rüstung tatsächlich einen gewissen Schutz vor Zombiebissen. Zähne können die Kettenglieder nicht durchdringen, was dich vor einer Infektion schützt. Ihre Flexibilität ermöglicht größere Schnelligkeit und Bewegungsfreiheit; das fehlende Visier vergrößert den Sichtbereich deutlich.

    image

    Seine Machart lässt die Haut (im Gegensatz zur herkömmlichen Rüstung) atmen und reduziert damit Dehydrierung und Überhitzung. Dennoch gibt es reichlich Nachteile. Wenn du nicht jahrelang mit dieser Rüstung trainiert hast, wird deine Kampfleistung darunter leiden. Ihr Gewicht kann ebenfalls zu rascherer Ermüdung führen. Generelles Unbehagen kann zu unerwünschter Ablenkung führen, was im Kampf unbedingt zu vermeiden ist. Das Kettenhemd kann dich zwar vor einer Infektion schützen, aber die Kraft eines Zombiebisses könnte dennoch ausreichen, in der Rüstung Knochen zu brechen, Muskeln zu zerreißen oder Fleisch zu quetschen. Und genau wie bei der Rüstung wird das Klirren so vieler Kettenglieder jedem Zombie in der unmittelbaren Umgebung verraten, dass Beute eingetroffen ist. Wenn du unbemerkt bleiben möchtest, solltest du völlig darauf verzichten.

    Ein praktischer Hinweis: Wenn du dich für ein Kettenhemd entscheidest, dann achte darauf, dass es für den Kampf geeignet ist! Der größte Teil der mittelalterlichen Rüstungen, die heute hergestellt werden, dienen ausschließlich der Dekoration oder sind für Bühnenaufführungen gedacht. Aus diesem Grund werden bei ihrer Herstellung billige Legierungen verwendet. Wenn du dein Kettenhemd kaufst, solltest du durch die Probe aufs Exempel und gründliches Erproben stets sicherstellen, dass es einem Zombiebiss standhalten kann.

  3. DER HAI-ANZUG
    image

    Dieser Ganzkörperanzug aus Drahtgeflecht wurde zwar zum Schutz vor Haifischbissen entwickelt, kann aber auch dem kräftigsten Untoten-Kiefer standhalten.

    Er besteht entweder aus doppelt gehärtetem Edelstahl oder Titan und bietet den doppelten Schutz eines Kettenhemdes bei gerade einmal dem halben Gewicht. Lärm ist und bleibt aber ein Faktor, ebenso körperliches Unbehagen und verringerte Schnelligkeit und Beweglichkeit. Hai-Anzüge können recht gut zupass kommen, wenn du die Toten unter Wasser jagst (siehe: »Unterwasserkämpfe«, S. 190 ff.).

  4. HELME

    Diese Art von Rüstung wäre für die Ghule von unschätzbarem Vorteil, wenn sie nur Verstand genug hätten, sie zu tragen. Für Menschen haben sie keinen Sinn und behindern obendrein die Sicht. Wenn dein Kampf nicht gerade in einer »Sicherheitszone« stattfindet, solltest du auf diese hinderliche Platzverschwendung verzichten.

  5. KUGELSICHERE WESTEN

    Da fast alle Zombiebisse in einem Kampf den Gliedmaßen gelten, sind diese Westen, wie alle Leibrüstungen, völlige Zeitverschwendung. Man sollte eine kugelsichere Weste ausschließlich in einer chaotischen Situation in Erwägung ziehen, wenn die Möglichkeit besteht, dass man von seinen eigenen Leuten angeschossen wird. Und selbst in dieser Situation würde der irregeleitete Scharfschütze vermutlich einen Kopfschuss versuchen.

  6. KEVLAR-SCHUTZKLEIDUNG

    In den letzten Jahren hat die Polizei begonnen, ihre Leute mit diesem leichten, ultrastabilen Material auszurüsten. Bei kugelsicheren Westen werden härtere, dickere Platten verwendet, um Kugeln aufzuhalten, doch diese dünnere flexiblere Version reicht aus, um Messerklingen und hin und wieder einen zubeißenden Wachhund abzuwehren. Wenn diese neuere Version Beine und Unterarme bedeckt, kann sie dazu beitragen, Zombiebisse in engen Räumlichkeiten zu verhindern. Wenn du dir Kevlar-Schutzkleidung zulegst, solltest du sie nur im Kampf tragen und dich davon nicht zu unangebrachter Tollkühnheit verleiten lassen!

    Viele Menschen haben in der Vergangenheit geglaubt, dass Kevlar-Schutzkleidung oder eine andere Art von Leibrüstung ihnen eine Freikarte gibt, unnötige Risiken einzugehen. Keine Rüstung der Welt kann Menschen vor dieser Art von Dummheit beschützen. Wie schon gesagt: Dein Ziel ist es zu überleben, nur zu überleben, und nicht, ein Held zu sein. Tollkühnheit im Kampf ist der sicherste Weg, dich selbst und alle in deiner unmittelbaren Umgebung in Gefahr zu bringen!

  7. ENG ANLIEGENDE KLEIDUNG UND KURZES HAAR
    image

    Kalte, nüchterne Zahlen haben gezeigt, dass im Kampf gegen die lebenden Toten nichts mehr Menschenleben gerettet hat als enge Kleidung und kurz geschnittenes Haar.

    image

    Es ist eine schlichte und einfache Tatsache, dass Ghule angreifen, indem sie die Hände ausstrecken, ihre Opfer packen und in Bissweite ziehen. Die Logik gebietet: Je weniger loses Material eine Person trägt, an dem man sich festhalten kann, desto größer wird ihre Chance sein. Weite Kleidung mit Taschen, Gurten oder etwas anderem, das lose herunterhängen könnte, bietet bequemen Halt für Zombiehände. Jeder, der schon in Fabriken oder mit schweren Maschinen gearbeitet hat, wird dir bestätigen können, wie wichtig es ist, niemals etwas lose herabhängen zu lassen.

    Enge Kleidung, unter der die Bequemlichkeit natürlich nicht leiden darf, hilft dir, diese Gefahr auszuschließen. Auch Haar kann eine ähnliche Gefahrenquelle darstellen. Es ist schon oft vorgekommen, dass Opfer an den Haaren gepackt und verschleppt wurden und ein grässliches Ende fanden. Es mag hilfreich sein, langes Haar vor einem Kampf nach hinten zu binden. Aber ein Kurzhaarschnitt, zwei Zentimeter oder kürzer, ist ideal für einen Nahkampf Mann gegen Mann.