Samstag, 5. Oktober

 

So, das war’s mehr oder weniger, leider. Bevor wir nach Nairobi zurückfuhren und von dort nach Hause flogen, verbrachten wir noch einen Tag auf dem Land. Wir besuchten eine Teeplantage in Kericho, aßen mit ein paar netten weißen Farmern zu Mittag und besichtigten eine riesige Blumengärtnerei am Ufer des Naivasha-Sees. Doch für mich endete der Kurztripp mit den glücklichen Dörflern in Ogongo Tir und ihrem geliebten Brunnen sowie dem heroischen William Cumbo.

In acht Tagen hält sich natürlich das, was man über ein Land lernen kann, in Grenzen. Wir hatten nicht einmal Zeit, weitere CARE-Projekte in Kenia zu besuchen, und die machen ohnehin nur einen kleinen Teil der Aktivitäten von CARE aus. Aber ich habe genug gesehen, um zu begreifen, dass Kenia ein tolles Land und einfach voll von William Gumbos und Consolata Ododas ist (der Dame, die Restposten auf dem Markt in Kisumu verkauft) und Jillani Ngallas (dem jungen Mann, der so gern Paläontologe werden will, es aber vermutlich nie schafft) und dreißig Millionen anderen, ebenso realen Menschen mit einer eigenen Geschichte. Ich glaube ja nicht, dass sie alle Heilige sind und Hilfe verdienen, aber sie haben eines mit uns gemeinsam: Sie sind Menschen. Und wie wir haben sie nur ein Leben und wissen natürlich zu schätzen – sehr sogar, glaube ich –, wenn Menschen aus einem wohlhabenderen Teil der Welt ihnen helfen wollen, ihres zu verbessern. Denn das tut CARE. CARE verhilft vielen zu einem besseren Leben, in vierundsechzig Ländern, jeden Tag viele Tausend Male.

Ich weiß nicht, ob Ihnen wirklich klar ist, dass Sie, wenn Sie dieses schmale Bändchen kaufen, im Grunde kein Buch erstanden, sondern einer Sache, die es wert ist, eine großzügige Spende gegeben und dafür ein Buch gratis bekommen haben. Was nicht das Gleiche ist. Es ist viel nobler. Im Namen von CARE, vielen Dank!

Auf dem Umschlag ist sicher auch unübersehbar vermerkt, dass meine Verleger, Transworld in Großbritannien, Broadway in den Vereinigten Staaten und Bombus in Deutschland keinerlei Gewinne mit dem Buch machen – ich fass es ja selber kaum! Es bedeutet, dass hinter den Kulissen sehr viele Menschen in der absolut hektischsten Zeit ihres Arbeitsjahres unentgeltlich geackert haben, damit das alles zustande kam. Dafür, finde ich, gebührt ihnen ein ganz besonderer Dank und dass wir in Zukunft recht viele ihrer Bücher kaufen.

Ich wiederum und meine Mitreisenden müssen uns bei den Leuten von CARE in Kenia bedanken, weil sie uns soviel gezeigt haben, und bei Ihnen für Ihre Unterstützung. Und am allerbesten war, dass wir in der Woche nicht einmal mit Kot eingeschmiert worden sind.