20

Logan spürte, wie Mayas Oberschenkel an seinem Bein entlangstrich. Helles Tageslicht strömte ins Zimmer, und er bemerkte seine gewaltige Erektion – er hätte auf der Stelle wieder über sie herfallen können. Er stützte sich auf die Ellbogen und konnte sie so in Ruhe betrachten: Sie lag auf dem Rücken, und er sah, wie ihre Lider flatterten; dann schlug sie die Augen auf. Er bewunderte die ausgeprägten Wangenknochen, den vollen Mund, die Linie ihres Kinns und ihren langen, weichen Hals.

Sie war die schönste Frau, die er je gesehen hatte, und für den Rest seines Lebens wollte er keine andere Frau mehr in seinem Bett haben.

Sie lächelte ihn an und streckte den Arm aus, um ihm mit der Handfläche über die Brust zu fahren. »Hallo!«

Genießerisch erwiderte er ihr Lächeln – er war mehr als glücklich, dass sie hier bei ihm lag und nicht nach irgendwelchen Ausreden suchte, sofort wieder verschwinden zu müssen.

»Habe ich dich etwa geweckt?«

Sie rieb die Hüfte an seiner Erektion. »Irgendetwas hat mich geweckt.«

»Ich will dich noch einmal, Maya. Ich will dich so sehr.«

»Dann nimm mich. Jetzt.«

Manche Frauen hatten seine geschmeidigen Bewegungen gelobt, seine Selbstbeherrschung. Für ihn hatten die Bedürfnisse der Partnerin immer an erster Stelle gestanden. Aber er war auch noch nie zuvor einer derartigen Versuchung ausgesetzt gewesen, hatte nie solch ein Verlangen gespürt.

»Du machst mich wahnsinnig«, sagte er, während er mit dem Knie ihre Beine auseinanderschob.

»Gut so.«

Sie zog seinen Kopf zu sich herab und küsste ihn. Dabei hob sie ihm ihre Hüften entgegen und nahm ihn in ihre weiche Hitze auf. Er hatte sie seit Stunden nicht mehr berührt, aber trotzdem war sie genauso bereit für ihn wie er für sie.

Er küsste sie ungestüm, aber in ihr bewegte er sich keinen Millimeter. Er wünschte sich zwar nichts sehnlicher, als zuzustoßen, einmal, noch einmal und noch einmal, bis sie ihn mit ihren Schoßmuskeln dazu brachte zu kommen – und alles ohne Gummi –, aber noch war es zu früh dafür. Sie war noch nicht bereit, sich ihm mit Haut und Haar und für den Rest ihres Lebens zu verschreiben. Noch nicht.

Er zwang sich also dazu, sich aus ihr zu lösen – auch wenn sie enttäuschte kleine Seufzer von sich gab, die seinen Verstand aussetzen ließen –, und in weniger als dreißig Sekunden hatte er sich ein Kondom übergezogen und sich so umgedreht, dass sie jetzt breitbeinig auf ihm saß. Sie lächelte wieder mit diesem verführerischen Ausdruck in den Augen, der ihn noch härter werden ließ, und dann spannten sich ihre Schenkelmuskeln an, während sie nach der besten Position suchte, um ihn in sich aufzunehmen. Sie stützte sich mit den Händen auf seiner Brust ab, und dann erst ließ sie sich Zentimeter für Zentimeter auf ihn hinabgleiten.

Logan konnte es kaum noch ertragen, sosehr sehnte er sich danach, sich in ihr zu bewegen. Endlich – für seinen Geschmack hatte es viel zu lange gedauert – hatte sie ihn ganz in sich aufgenommen, und ihre weichen, runden Pobacken drückten sich gegen die Sehnen in seinen Hüften. Dann glitt sie wieder nach oben, bis fast zur Eichel, nur um sich wieder fallen zu lassen, wieder und wieder, und jedes Mal ein wenig schneller und härter.

Sie warf den Kopf in den Nacken und bog den Rücken durch, während sie auf ihm ritt, und ihre Brüste wippten im Rhythmus ihrer Bewegungen auf und ab. Er ließ eine Hand zu ihrem Hintern gleiten, und mit der anderen griff er ihr an die Titten, er streichelte sie und stöhnte vor Lust. Er war nicht länger in der Lage, seinen Orgasmus so lange zurückzuhalten, bis sie ihren erreicht hatte.

Mit beiden Händen griff er nach ihren Hüften und hielt sie fest an sich gepresst, während sein Schwanz in ihrer engen Umarmung zuckte und bebte. Sie stieß ihre Hüften gegen seine Leisten und schrie seinen Namen, und dabei umschloss sie ihn fest mit den Schoßmuskeln.

Dann fiel sie auf seiner Brust in sich zusammen, und er schloss sie in die Arme. Sie waren immer noch dabei, wieder zu Atem zu kommen, als er sagte: »Ich möchte nicht mehr, dass es irgendwelche Geheimnisse zwischen uns gibt, Maya. Ich möchte dir erzählen, warum ich früher so gerne mit dem Feuer gespielt habe.« Er hatte die Hoffnung, dass sie, wenn er sich ihr vollkommen öffnete, das auch tun würde.

Maya rutschte ein wenig zur Seite, um ihn ansehen zu können. »Ich bin ganz Ohr«, sagte sie, und ihre sanften Augen waren bereits jetzt voller Verständnis.

»Als ich das erste Feuer legte, war ich gerade zehn Jahre alt.« Er erinnerte sich an den heißen Sommernachmittag, an dem ein Blätterhaufen und ein paar Streichhölzer ihm wie eine Erleuchtung erschienen waren. »Mit meinem Vater war es sehr schwierig. Um ehrlich zu sein, er war ein vollkommenes Arschloch.«

»Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Es muss schwer für dich gewesen sein.«

»Für meine Mutter war es noch viel schwieriger. Sie hat viel geweint. Ich habe ziemlich bald mitbekommen, dass es alles nur schlimmer machte, wenn ich versuchte, mich für sie einzusetzen. Ich versteckte mich gerade vor ihnen beiden und spielte mit den Blättern auf einem Laubhaufen, als ich auf dem Boden eine Packung Streichhölzer bemerkte. Ich werde dich nicht anlügen. Dieses erste Feuer war ein Riesenspaß für mich. Es war gefährlich. Ich fühlte mich wie ein verfluchter Superheld.«

»Das wäre jedem kleinen Jungen so gegangen.«

Ihr Verständnis und die Tatsache, dass sie ihn nicht verurteilte, bedeuteten ihm viel. »Das erste Feuer hat nicht lange angehalten. Dreißig Sekunden vielleicht oder auch nur eine Minute. Aber es war gerade genug Feuer und Rauch dabei, um mich in Hochstimmung zu versetzen. Außerdem war ich etwas nervös.«

»Was wäre gewesen, wenn dein Vater das rausbekommen hätte? Wie hätte er reagiert?«

Logan hatte seit über zehn Jahren nicht mehr mit seinem Vater gesprochen – seit er seine Mutter endlich hatte überzeugen können, ihn zu verlassen. »Er hätte mich halb tot geprügelt. Aber er hat es nicht rausgefunden. Und da ich nicht erwischt wurde, habe ich es wieder getan.«

»Das Risiko hat dir den Kick gegeben, habe ich recht?«

Logan nickte zustimmend. »Genau so war es. Wie lange konnte ich ein Feuer brennen lassen? Wie groß konnten die Brände werden? Es dauerte nicht lange, und die Sache geriet außer Kontrolle. Ich fing an, mit den älteren Kids aus der Stadt rumzuhängen, und denen war alles scheißegal, weil sie sowieso keinerlei Perspektive hatten. Sie konnten mich gut brauchen, weil ich mit meinen kleinen Feuern für Ablenkung sorgte. Sie haben irgendwas geklaut, und ich habe Feuer gelegt – in Mülltonnen oder sonst wo. Jetzt rate mal, was mehr Aufsehen erregt hat?«

»Ich vermute, die Geschäftsinhaber dachten sich, lieber verliere ich ein paar Waren an Taschendiebe, als dass mir der ganze Laden abgefackelt wird. Wie alt warst du, als sie dich schließlich erwischt haben?«

»Gerade mal siebzehn. Es traf mich vollkommen unerwartet. Selbst noch, als man mir Handschellen anlegte. Ich hatte mich für unbesiegbar gehalten.«

Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Einige Dinge ändern sich nie, oder?«

Er barg ihre Hand in seiner. »Es mag vielleicht so aussehen, als ob ich untragbare Risiken eingehe, aber ich weiß verdammt genau, dass ich nicht unverwundbar bin. Und meine Crew ebenso wenig. Ich lerne diese Lektion jeden Tag wieder aufs Neue, wenn wir oben auf dem Berg stehen – und jedes Mal, wenn ich einen meiner Männer im Krankenhaus besuchen muss.«

Sie hob seine Hand an ihre Lippen und drückte ihm einen Kuss auf die Knöchel. »So habe ich das nicht gemeint. Ich wollte dir eigentlich ein Kompliment machen. Ich finde dich unglaublich tapfer. Ich finde dich überhaupt einfach unglaublich.«

Er fuhr ihr mit den Fingern über die Lippen. »Joseph hat mir gezeigt, was es bedeutet, wirklich tapfer zu sein. Er hat mir klargemacht, dass ein arroganter Siebzehnjähriger so lange ein Waschlappen ist, wie er nicht auch etwas für andere tut. Ich verdanke ihm alles.«

»Ich bin mir sicher, er empfindet das Gleiche für dich. Ich habe am Freitag zwar nicht sehr lange mit ihm gesprochen, aber er konnte gar nicht oft genug betonen, wie großartig du bist. Und wie stolz er auf dich ist.«

»Er mochte dich auch. Das war nicht zu übersehen.«

Sie wischte das Kompliment beiseite. »Er hat mich doch nur das eine Mal gesehen.«

»Nun, das hindert dich ja bekanntlich nicht daran, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.«

Sie lächelte erfreut, denn Josephs Wertschätzung bedeutete ihr viel. »Mir hat er auch gefallen. Hat er eine Partnerin? Eine Frau?«

»Nein. Er hat immer gesagt, dass seine Ehefrau die einzige war, die er jemals geliebt hat. Sie ist in dem Jahr gestorben, bevor ich zu ihm kam.«

Sie runzelte die Stirn. »Es muss schwer für ihn sein, so alleine. Ich kenne eigentlich kaum Männer aus seiner Generation, die ohne Hilfe mit dem Haushalt klarkommen. Sie stammen aus einer anderen Zeit.« Sie verstärkte den Druck auf seine Hand. »War er schon bei einem Arzt?«

»Es gelingt mir nicht einmal, ihn dazu bewegen, sich überhaupt mit mir darüber zu unterhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einfach so in eine Praxis spazieren würde, um dem Arzt zu erzählen, dass er langsam den Verstand verliert.«

Maya griff nach seinen Händen. »Der beste Freund meines Vaters hat das auch durchmachen müssen. Ich weiß also so ungefähr, welche Spezialisten man in so einem Fall zurate ziehen muss; und auch, welche Fragen gestellt werden müssten. Ich würde dir gerne helfen, Logan. Joseph ist ein guter Kerl. Er verdient ein langes, gesundes Leben.«

Logan nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah sie lange an. Sie legte ihre Hände auf seine. Er wollte sie küssen, mehr von ihrer Süße kosten, doch da erregte ein farbiger Blitz draußen vor dem Fenster seine Aufmerksamkeit.

Er sprang vom Bett auf, und in seiner Brust bildete sich ein Knoten – er hatte eine entsetzliche Vorahnung. »Schnell, zieh dich an!«

Maya gehorchte wortlos; sie verlor keine Zeit, sondern streifte sich schnell ihre Jeans über und dazu eines seiner T-Shirts, das dort lag.

»An der Wand neben jedem der Zimmer hängt ein Feuerlöscher. Sammel sie alle ein, und dann warte oben an der Treppe auf mich.«

Er nahm drei Stufen auf einmal, und was er von den Fenstern im Erdgeschoss seines Hauses aus sah, bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Unter den Türen kroch Rauch hindurch, und die Holzveranda, die sein Haus einfasste, stand bereits vollständig in Flammen.

Das Feuer wirkte nicht unkontrolliert – vielmehr war es mit Bedacht so gelegt worden, dass es ihnen schwer sein würde, hier herauszukommen, wenn nicht gar unmöglich.

Er rannte die Treppen wieder hinauf und fand Maya dort mit todernster Miene am Fenster stehen; um sich herum hatte sie alle Feuerlöscher abgestellt.

»Dein schönes Haus«, zischte sie voller Wut. »Dafür wird der Brandstifter büßen.«

Die meisten Frauen würden in einem solchen Moment lediglich daran denken, ihr eigenes Leben zu retten. Nicht so Maya. Wenn ihm nicht bereits klargeworden wäre, dass er sie über alles liebte, dann wäre es jetzt, als er sah, wie sie vollkommen ohne Angst der todbringenden Gefahr ins Auge blickte, so weit gewesen.

Er hatte richtig vermutet – das Feuer breitete sich entlang des gesamten Fundaments aus und kroch die Bäume empor, die das Haus umstanden. Es blieb ihnen nicht mehr viel Zeit, um hier rauszukommen. Er formte mit den Händen eine Baumleiter. »Wir müssen über den Speicher aufs Dach. Komm, ich heb dich hoch.«

Jetzt zeigte sich, wie sportlich sie war, denn ohne jede Mühe konnte sie die Deckenverkleidung hochstemmen, um sich auf den Dachboden zu ziehen. Er griff sich eine Axt aus einem der umstehenden Schränke und sprang hoch, sodass er mit den Fingerspitzen am Kantholz hing; es reichte, um sich in den noch nicht ausgebauten Raum mit der spitz zulaufenden Decke hochzuziehen.

»Vorsicht!«, sagte er, schwang die Axt und rammte sie ins Gebälk. Er schloss die Augen, als lauter Splitter umherflogen. »Halt die Hände vors Gesicht!«

Er hörte ihre Stimme, die gedämpft klang: »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du einen ziemlich herrischen Ton am Leib hast? Und wie sexy das ist?«

Er gab keine Antwort – obwohl er ihren Sinn für Humor angesichts ihrer beschissenen Situation durchaus zu schätzen wusste –, sondern rammte die Axt noch einmal in das Holz, und tatsächlich war jetzt ein Stückchen blauer Himmel zu sehen. Ein paar Hiebe später hatte er ein Loch geschlagen, das groß genug war, sodass sie sich hindurchquetschen konnten. Er schob einen Metallschrank unter die Öffnung.

»Es wird Zeit, dass wir von hier abhauen.«

Sie stieg auf den Schrank und war schon draußen, bevor er sie noch warnen konnte, sie solle auf das steile Gefälle des Daches achtgeben. Er nahm die Axt und folgte ihr. Sie rannte über die Dachziegel, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Trotzdem hielt Logan den Atem an, bis sie es auf die tiefer gelegene Dachpartie über seiner Küche geschafft hatte.

Von hier aus konnten sie das Schlachtfeld, auf dem sie sich befanden, gut überblicken. Logans Scheune und die Garage standen inzwischen auch in Flammen, genauso wie der Truck. Wohin sie sich auch wandten, sie sahen nur Feuer.

Sie harrten neben einem Oberlicht aus und wogen ihre Chancen ab, die sich mit jeder Sekunde verschlechterten. Logan ging am Rand des Daches entlang und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit. Währenddessen sprach er mit Maya, um sie zu beruhigen.

»Einmal hat Dennis mich herausgefordert, von Josephs Dach zu springen.«

»Jungs im Teenageralter sind so was von dämlich.«

Sie wirkte nicht beunruhigt, obwohl sie auf dem Dach festsaßen und von einem tödlichen Feuerring umgeben waren, doch er wusste, dass sie sich nur um seinetwillen so beherrschte.

»Wer hat sich was gebrochen?«

Er bemerkte, wie er trotz der Gefahr lächeln musste. »Ich einen Finger. Dennis einen Arm.«

Sie hielt sich an ihm fest. »Da fällt mir ein, dass ich völlig vergessen habe, dir zu erzählen, dass ich mit Dennis gesprochen habe.«

Verdammt, er hatte ihr doch zuvorkommen wollen! »Er hat manchmal ein etwas loses Mundwerk«, sagte er, und als er sah, wie sie bekräftigend nickte, fragte er nach: »Was hat er zu dir gesagt?«

»Dass er letzte Woche unterwegs war, um ein paar Ärzte aufzusuchen. Wegen Joseph.«

»Warum zum Teufel hat er mir nichts davon gesagt? Ich wäre doch mitgekommen.«

Sie hielt seine Hand ganz fest. »Er wollte das alleine durchziehen. Um seinem Vater einen Grund zu geben, stolz auf ihn zu sein.« Sie presste die Lippen aufeinander. »Du hattest die ganze Zeit über recht, was Dennis betrifft. Ich denke nicht, dass er der Täter ist.«

Aus dem ersten Stock kam ein lautes Krachen, und Logan zog sie schnell auf die andere Seite des Daches hinüber. Sie würden diese Unterhaltung zu einem anderen Zeitpunkt fortführen müssen.

»Wir müssen hier weg. Schnell. Es sieht so aus, als ob uns nur eine Möglichkeit bliebe.« Er zeigte auf den Pool, der hinter dem lag, was einmal seine rückwärtige Veranda gewesen war. »Wir werden ins Wasser springen müssen.«

Sie atmete tief durch. »Okay.«

Er legte die Axt ab und drückte ihre Hand. »Wir werden gemeinsam springen.«

Sie sah zu ihm auf, und in ihrem Blick lag tiefes Vertrauen. »Wir schaffen das.«

Maya konnte es mit jedem seiner Männer aufnehmen. Sie ließ sich nicht von ihrer Angst bremsen. Selbst in Situationen, in denen es um Leben und Tod ging. Und damit lag sie richtig. Denn es war besser, ohne Nachdenken zu handeln, bevor das Grübeln – und die Angst – sie in eine noch misslichere Lage brachten.

»Auf drei. Eins, zwei, drei.«

Sie rannten das Dach entlang und sprangen weit hinaus – das geringste Zögern hätte ihren sicheren Tod bedeutet. Sie ließen einander los, rollten sich, so gut es ging, zusammen und trafen fast genau in der Mitte des Wassers auf.

Logan landete mit solcher Wucht auf der Wasseroberfläche, dass es ihm die Luft aus den Lungen drückte. Seine Knie knallten gegen den Zementboden des Pools, und das Wasser schluckte seinen Schrei. Seine Füße und sein Steißbein schmerzten wie verrückt. Aber er war am Leben.

Dann schlug er die Augen auf und sah sich im aufgewühlten Wasser nach Maya um. Sie bewegte sich nicht, sondern trieb mit dem Gesicht nach unten in der Mitte des Beckens.

Er schickte ein Stoßgebet himmelwärts, sie möge einfach nur das Bewusstsein verloren haben, als sie aufschlug. Was würde er ohne sie tun?

Logan schwamm zu ihr und zerrte ihren scheinbar leblosen Körper aus dem Wasser. Sobald ihr Kopf über der Wasseroberfläche war, fühlte er ihren Puls, dann schlug er ihr mit einer gleichmäßigen Bewegung seinen Handballen zwischen die Schulterblätter.

Ihr plötzliches Husten war der schönste Laut, den er je vernommen hatte. Er zog sie an sich, rieb ihr über den Rücken und flüsterte: »Ist schon gut. Wir haben es geschafft. Lange, tiefe Atemzüge.« Ihr Atem beruhigte sich allmählich, und er murmelte: »Ja, genau. So ist gut.«

Sie umklammerte seinen Hals und schlang die Beine um seine Hüften.

»Denkst du, du hast dir etwas gebrochen?«

»Nein«, stieß sie hervor; dann wurde sie von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt. »Wir sind doch nicht tot, oder etwa doch?«

»Noch nicht.«

Sie lehnte sich ein wenig zurück, um ihn anzuschauen, und er war so glücklich darüber, ihre Augen so voller Leben zu sehen, dass er sie stürmisch küsste und dann noch einmal ganz sanft und behutsam.

»Siehst du«, sagte sie, »ich habe es dir doch gesagt – ich bin unverwundbar.«

Er drückte sie fest an sich, und dann sagte er: »Wir müssen herausfinden, wer das nächste Ziel sein könnte. Wen außer uns könnte der Brandstifter noch auf seiner Liste haben?« Sofort kam ihm ein bestimmter Name in den Sinn, und als sich ihre Blicke trafen, war klar, dass Maya dasselbe dachte.

»Joseph.«

Er nickte. »Aus irgendeinem Grund wurde der Verdacht auf mich und auf ihn gelenkt. Jetzt, da der Brandstifter davon ausgeht, er hätte dich und mich erledigt, befürchte ich, dass er sich Joseph vorknöpfen wird.«

Maya schwamm zum Rand des Beckens. »Wir müssen ihn aus seinem Haus holen und irgendwo in Sicherheit bringen.« Aber als sie sah, dass sämtliche Büsche rund um den Pool in Flammen standen, die so hoch schlugen, dass man unmöglich an ihnen vorbeikommen konnte, hielt sie inne. »Herr im Himmel«, sagte sie, »wir sind hier drin gefangen!«

Sie waren von einer anderthalb Meter hohen Feuerwand eingeschlossen, und der frische Morgenwind half auch nicht unbedingt, sondern blies die Flammen noch in alle Himmelsrichtungen. Es gab nicht eine einzige Stelle, an der sie hätten durchkommen können.

Logan schwamm an ihre Seite und zog sie zu sich heran; er musste sich vergewissern, dass es ihr gut ging. »Wir werden hier im Wasser warten.«

Mit ansehen zu müssen, wie das Haus niederbrannte, das er mit eigenen Händen gebaut hatte, gehörte mit Sicherheit nicht zu den Dingen, die er mit einer schönen Frau in seinem Swimmingpool tun wollte.

»Was für eine Riesenscheiße!«, sagte Maya und sprach damit laut aus, was er selbst dachte. »Ich wünschte, wir könnten irgendetwas tun, um dein Haus zu retten.«

»Der Brandstifter kann mir vielleicht mein Zuhause nehmen. Aber nicht die Frau, die ich liebe.«