Unser Abendflug von Berlin nach München hatte sich wegen extrem starken Schneefalls erheblich verzögert. Als wir endlich in der Maschine saßen, mussten wir zur Enteisungsanlage rollen, vor der wir wiederum eine Weile warten mussten. Die Besatzung teilte uns mit, dass der Räumdienst alle Hände voll zu tun habe und dass es in München noch schlechter aussehe. Wir müssten hier zunächst auf ein Startfenster warten, was noch dauern könne.
Nach der Enteisung teilte uns der Pilot dann trocken mit, dass er zwar immer noch auf eine Freigabe warte, aber auch kein ausdrückliches Startverbot bekommen habe. »Wir mogeln uns jetzt einfach mal raus, und wenn wir erst mal in München sind, müssen sie uns auch runterlassen.« Gesagt – getan! Und wir landeten sicher im verschneiten München.
Siegfried Heiland, München
Während des Orkans »Kyrill« waren wir auf dem Weg von Berlin nach Düsseldorf, die Maschine war voll mit Vielfliegern. Kurz vor dem Landeanflug kam dann die Durchsage: »Wir müssen hier ein bisschen kreisen, Düsseldorf meldet extreme Windböen, momentan ist der Flughafen geschlossen. Wir haben noch Sprit für 15 Minuten.« Wie auf Kommando schaute jeder auf seine Uhr. Kurz vor Ablauf der 15 Minuten ist der Pilot halsbrecherisch, aber gekonnt gelandet. Für die fliegerische Leistung ein Kompliment, aus psychologischer Sicht wäre aber eine Nachschulung empfehlenswert.
Gerd Steinrücke, Düsseldorf
Im Landeanflug auf Mallorca flogen wir in dunkler Nacht und vollständigem Nebel, als die Maschine einen kurzen Ruck machte. Sofort fingen fast alle Passagiere an zu klatschen, weil sie dachten, wir seien gelandet. Dann kam aber die Durchsage des Kapitäns: »Vielen Dank für Ihren Beifall. Aber es ist relativ normal, dass wir vor der Landung das Fahrgestell ausfahren.«
Dirk Jung, Berlin
Am ersten Weihnachtstag 2006 wollte ich mit Air Canada von Boston nach Halifax fliegen. Alle anderen Flüge nach Halifax waren gestrichen worden – nur dieser nicht. Zunächst sah es wie Glück aus. Doch dann stellte sich heraus, dass der besonders wagemutige Pilot einfach nur zu Weihnachten zu Hause sein wollte. Direkt nach dem Start gab er bekannt, dass Halifax in dichtem Nebel liege, er jedoch zuversichtlich sei, dass sich der Nebel bis zu unserer Ankunft aufgelöst haben würde.
Nach zwei Stunden Flug meldete sich der Pilot wieder: »Wir sind nun über Halifax, und ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht: Die schlechte ist, dass der Nebel sich noch nicht aufgelöst hat. Die gute ist, dass wir noch reichlich Sprit haben, um ein bisschen zu kreisen.« Nach einer Stunde meldete er sich erneut: »Diesmal habe ich zwei schlechte Nachrichten. Erstens: Der Nebel ist noch immer da. Zweitens: Wir haben nun auch keinen Sprit mehr und müssen sehen, wie wir runterkommen.« Zum Glück hat alles gut geklappt.
Holger Bauer, Hamburg
Mein Lieblingsspruch auf einem sehr turbulenten Flug um ein Gewitter herum war folgender: »Hier spricht der Kapitän. Ich wurde gerade gefragt, wie weit unsere Tragflächen ausschlagen. Im Moment sind es 2,50 Meter. Bei 2,70 Meter reißt die erste Niete. Und wir haben 10 000 Nieten an Bord.«
Volker Rapp, Erkrath
Bevor wir unsere Maschine der Edelweiss Air am Flughafen von Cancún besteigen konnten, tobte ein starkes Gewitter. An den benachbarten Gates warteten auch die Passagiere von LTU und Condor auf ihre Flüge. Nach einer Weile kamen dann nacheinander die Durchsagen der jeweiligen Crews, dass der Start wegen des Unwetters auf unbestimmte Zeit verschoben werde. Fünf Minuten später meldete sich auch unser Pilot und sagte im Züricher Dialekt: »Meine Damen und Herren, Sie haben die Durchsagen meiner deutschen Kollegen gehört. Nach reiflichem Überlegen haben wir uns entschieden: Wir probieren’s mal – so schlimm wird es schon nicht sein.« Das war es dann auch nicht.
Robin Egeter, Buchs, Schweiz
Bei einem Flug nach München konnten wir wegen eines schweren Gewitters nicht landen und mussten fast eine Stunde über der Stadt kreisen – was dank der starken Böen dem Gefühl einer Achterbahnfahrt sehr nahekam. Als wir schließlich unsanft gelandet waren, kam die Durchsage einer gutgelaunten Stewardess: »Ich habe eine gute Nachricht für alle Sparfüchse unter Ihnen: Sie sind heute zum normalen Flugpreis mehr als die doppelte Strecke geflogen!«
Dirk Thiesmann, München
Auf dem Rückflug von Antalya nach Innsbruck tobte kurz vor dem Ziel ein Gewitter. Es war schon recht dunkel, und durch die Fenster war außer den Blitzen nichts zu erkennen. Die Maschine drehte bereits zur Landung ein, und das Fahrwerk war schon ausgefahren. Der Pilot informierte uns, dass er wegen des Unwetters eine etwas harte Landung erwarte und sich dafür schon im Voraus entschuldigen wolle.
Ein paar Sekunden später hörten wir plötzlich vom Cockpit: »Sch…, was macht der Berg auf der Landebahn!« Die Maschine wurde mit brachialer Gewalt vom Piloten nach rechts gerissen. Unter den Passagieren brach regelrecht Panik aus, und alle möglichen Gegenstände flogen durch das Flugzeug. Beim zweiten Versuch setzte die Maschine sehr schräg auf der Landebahn auf und ruckte nochmals heftig hin und her. Der Pilot entschuldigte sich und begründete den Zwischenfall mit einem technischen Defekt im Flugzeug, durch den er auf Sicht landen musste – welche Sicht?
Achim Mantel, München
Anflug auf Düsseldorf im Nebel. Die Lufthansa-Maschine setzte zur Landung an. Draußen war nur dichter grauer Brei. Plötzlich heulten die Turbinen auf, die Maschine nahm die Nase nach oben und startete durch. Dann kam die Ansage aus dem Cockpit: »Meine Damen und Herren, Sie haben gesehen, was ich gesehen habe: Nichts. Deshalb bin ich durchgestartet. Danke.«
Lutz Beukert, Norderstedt
Vor einigen Jahren auf einem Winterflug ins wie üblich völlig vernebelte Cork in Irland hat der Pilot angesagt: »Well, folks, you know the procedure. I am now trying my very best to find the airport.« (»Tja, Leute, ihr kennt das. Ich werde jetzt mein Bestes geben, um den Flughafen zu finden.«) Das hat er dann auch getan. An Bord waren fast nur Iren, und die irische Fluglinie litt noch nicht unter Geldproblemen. Des wegen waren schon auf dem Flug viele kleine Fläschchen mit Schnaps ausgeteilt worden. Insofern hielt sich die Aufregung in Grenzen.
Dr. Michael Hassler, Frankfurt
Bei einem Flug durch Schneetreiben von München nach Hamburg hatten wir bereits in Hamburg aufgesetzt, als der Pilot plötzlich hart durchstartete. Lange herrschte Stille, erst nach einer Kurve über die Elbe erklärte ein Crew-Mitglied: »Der Fluglotse und der Kapitän waren sich nicht recht einig darüber, ob die Landebahn reichen würde. Der Kapitän hat beschlossen, es nicht zu testen.«
Christian Sue, Lübeck
Beim Landeanflug mit einer TAP-Maschine über Madeira, einem der gefährlichsten Flughäfen Europas, saß ein Steward neben mir. Wohl wegen des steilen Anfluges und da es stürmisch war, begann er ein Ave-Maria zu beten.
Eva Börgens, Bonn
Nach der Landung in Frankfurt im Winter bei Schnee und Eis mussten wir mit laufenden Triebwerken auf ein freies Gate warten und sogar zurück auf unsere alte Warteposition rollen, um einem anderen Flugzeug Platz zu machen. Der Pilot sagte daraufhin durch: »Meine Damen und Herren, Sie fragen sich wahrscheinlich gerade, was wir hier machen. Ich kann Sie beruhigen, wir fragen uns das hier auch gerade!«
Dirk Beerbohm, Friedrichsdorf
Flug von Hamburg nach Stuttgart bei Schnee und Eis in einem nagelneuen Flieger. Vor dem Start kam die erste Durchsage des Piloten: »Wie Sie bestimmt bemerkt haben, sitzen Sie in einer neuen Maschine – es wird ihr Jungfernflug sein. Aber keine Sorge, sie ist bereits von Hamburg-Finkenwerder nach Hamburg-Fuhlsbüttel geflogen worden und war damit wenigstens schon mal in der Luft.«
Der Start verzögerte sich aufgrund des Eisregens, und wir mussten auf die Enteisung warten. Nach gefühlten zwei Stunden ließ der Pilot endlich die Turbinen an. In dem Moment schoss ein stinkender Qualm durch die Lüftungsschlitze, und man konnte kaum noch etwas sehen. Nachdem ein panischer Steward ins Cockpit gestürmt war, kam die zweite Durchsage des Piloten: »Meine Damen und Herren, das, was Sie sehen und riechen, ist die Enteisungsflüssigkeit. Dass sie nicht so gut riecht, ist normal. Dass sie allerdings ins Innere des Flugzeugs gelangt, ist nicht normal. Ach, egal, wir starten jetzt einfach.«
Simone Diekmann, Hamburg
Nächtlicher Anflug auf Bilbao, etwa vor zehn Jahren: Das Wetter war sehr schlecht, mit Regen und dichtem Nebel. Wir sackten von einem Luftloch zum nächsten, dann startete das Flugzeug plötzlich durch und flog eine steile Linkskurve. Die beiden Flugbegleiterinnen mir gegenüber waren sichtlich geschockt. Der Flug wurde nach San Sebastian umgeleitet. Wir erfuhren, dass wir die Landebahn verpasst hatten und der Steilflug wegen der nahen Hügelkette erforderlich war. Immer noch kreidebleich, versicherte mir eine der Flugbegleiterinnen, dass sie sich jetzt nach einer anderen Fluglinie umsehen werde, denn das sei schon mal vorgekommen. Die nächsten zwei Jahre litt ich während jeden Fluges unter Panikattacken.
Margit Thiemann, Regensburg
Bei heftigem Regen nach einer Landung: »Wir sind soeben in Bremen gewassert.«
Frank Weisel, Eichenau
Bei einem Ryanair-Flug von Frankfurt-Hahn zum Flughafen Balaton am ungarischen Plattensee, der zu der Zeit noch nicht mit einem Instrumentenlandesystem ausgestattet war, gab es ausgerechnet über dem Flughafen dichten Nebel. Nachdem wir eine halbe Stunde Warteschleifen geflogen waren, machte der Pilot folgende Durchsage: »Meine Damen und Herren, versuchen Sie sich zu entspannen, während ich versuche zu landen.« Nach drei erfolglosen Versuchen, die Landebahn zu finden, sind wir dann mangels Treibstoff zum nächsten größeren Flughafen ausgewichen.
Ulrich Fink, Oberursel
Bei einem Flug von Vancouver nach Terrace im kanadischen British Columbia mit einer kleinen zweimotorigen Maschine meldete der Pilot kurz vor der Landung, dass er den Flugplatz wegen des schlechten Wetters nicht sehen könne, und fügte dann hinzu: »But I will try it!« Als wir im Sinkflug durch den Nebel stießen, waren plötzlich – und ziemlich nah – nur Bäume zu sehen, und der Pilot riss die Maschine hoch. Nach drei weiteren Versuchen erklärte er: »Sorry, I can’t find the runway!« (»Entschuldigung, ich kann die Landebahn nicht finden!«), und wir wurden nach Prince Rupert umgeleitet. Während die Landeversuche für meine Mutter, die Flugangst hat, schrecklich waren, blieben alle anderen Passagiere sehr ruhig – sie waren diese Art der Fliegerei wohl schon gewöhnt.
Bernd Müller, Heilbronn
Auf einem Flug mit British Airways von Manchester nach London-Heathrow, das in Nebel gehüllt war, kam diese Durchsage des Piloten: »Visibility is 120 yards only. But don’t worry, this aircraft is equipped to land at 100 yards. So we have 20 yards extra!« (»Die Sicht beträgt nur 109 Meter. Aber keine Sorge, dieses Flugzeug kann bei einer Sichtweite von 91 Metern landen. Wir haben also 18 Meter Spielraum!«)
Armin Vonach, Gaissau, Österreich
Als wir auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo-2 gerade auf dem Weg zur Startbahn waren, wurden die Motoren plötzlich wieder abgestellt. In einer Durchsage wurde mitgeteilt, dass der Flughafen wegen eines Gewitters gesperrt sei und wir warten müssten. Als das Gewitter vorbei war, tat sich nichts. Bis der Kapitän sich meldete: »Wie Sie gemerkt haben, scheint die Sonne, und wir könnten jetzt starten, aber in der Bodenkontrolle wird zurzeit nur Russisch gesprochen.« Einige Zeit später meldete er dann: »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Die Bodenkontrolle spricht wieder Englisch. Die schlechte: Sie hat uns eben mitgeteilt, dass das Gewitter zurückkommt und der Flughafen nun wieder gesperrt ist.«
Martin Heilmann, Siegen
Flug nach München mit einer amerikanischen Airline: Wir setzten im extrem dichten Nebel zur Landung an, plötzlich startete die Maschine heulend wieder durch und schoss steil nach oben. Der Pilot erklärte ruhig: »Sorry, we missed the runway.« (»Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt.«) Die Stewardess hat das allerdings so ins Deutsche übersetzt: »Wir haben keine Landeerlaubnis erhalten.«
Stefanie Hildebrandt, Neu-Isenburg
Mein persönliches Flug-Highlight fand beim Landeanflug mit einer Boeing 737 auf den Flughafen von Liverpool statt: Gewitter mit grässlichen Turbulenzen und ganz erheblichen Seitenwinden aus allen Richtungen zwangen den Piloten zu einem akrobatischen Flugmanöver. Die Landebahn war mal links und mal rechts aus den Fenstern zu sehen, ständig ging es auf und ab und hin und her. Am Ende folgte dann eine superharte Landung – als wären wir aus 20 Meter Höhe einfach nach unten geplumpst. Die Maschine kam so schräg daher, dass erst die rechte Seite aufsetzte und nach einem gewaltigen Satz das linke Fahrwerk.
Nicht nur ich, sondern auch die anderen Passagiere sahen recht blass, aber offensichtlich erleichtert aus, als wir von der Landepiste in Richtung Gate rollten. Unser Kapitän, begeistert von seiner Aktion, verabschiedete sich mit den unvergesslichen Worten: »Bei schönem Wetter kann ja jeder landen!« Der Flughafen wurde danach vorläufig gesperrt, andere Flüge wurden umgeleitet.
Ludwig Mayer, Aitrach
Landung am Flughafen Dresden an einem windigen und regnerischen Tag: Beim Aufsetzen wurde der Turboprop-Flieger der Lufthansa von einer Windböe erfasst, so dass das Heck der Maschine seitlich stark ausschlug und die Passagiere aufschrien. Dann kam die Ansage aus dem Cockpit: »Liebe Fluggäste, willkommen auf dem Flughafen Dresden. Wir hoffen, Sie dort hinten empfanden die Landung genauso spannend und abwechslungsreich wie wir hier vorne im Cockpit.«
Christian Deußen, Düsseldorf
Nach einer sehr stürmischen Landung während des Orkans »Kyrill« in Hamburg – wir hatten drei Versuche gebraucht, um überhaupt zu landen – meldete sich der Pilot: »Meine Damen und Herren, das war jetzt mal was für richtige Männer!«
Thomas Dorn, Hamburg
Auf einem Flug mit einer Eurowings-Propellermaschine von Hamburg nach Nürnberg wurden wir zu einem Spielball der Elemente. Ich saß direkt hinter einer circa 75-jährigen Dame, die sich die gute Laune nicht von Wetter und Gewackel verderben ließ. Es regnete in Strömen, und ein heftiger Wind ließ uns teilweise mehr quer als geradeaus fliegen. Dennoch brachte uns der Pilot in Nürnberg irgendwie auf den Boden, wenn auch extrem unsanft. Beim Aussteigen verabschiedete sich der blasse Kapitän von jedem Passagier. Die Dame vor mir klopfte ihm auf die Schulter und meinte: »Junger Mann, sind wir abgeschossen worden oder landet man heutzutage so?« Dann lachte sie schallend und sagte dem verblüfften Piloten: »Hamse trotzdem gut gemacht!«
Ingo Horn, Köln
Beim Start des Fluges von Miami nach San José in Costa Rica meldete der Pilot: »Aufgrund von schlechtem Wetter in der Karibik kann der Flug etwas ruckelig werden. Meine Frau hat mir heute Morgen gesagt, ich solle lieber nicht losfliegen!« Wir sind zum Glück ohne Probleme angekommen.
Jörg Planitzer, Zwickau
Auf dem Münchner Flughafen standen noch drei Maschinen vor uns in der Warteschlange auf der Startbahn. Alle mussten eine Schlechtwetterfront abwarten. Als sich nach einer halben Stunde der Himmel wieder aufklarte, startete als Erste die Alitalia-Maschine. Nach ein paar Minuten meldete sich unser Pilot: »Eigentlich hätte jetzt der Kollege in der Lufthansa-Maschine ganz vorn als Erster starten dürfen. Aber wir haben der Alitalia-Maschine den Vortritt gelassen, um zu schauen, ob die das schaffen und das schlechte Wetter wirklich schon weg ist. Aber es scheint ja zu passen, die sind bereits zehn Minuten in der Luft.«
Gordon Alter, Erlangen
Rückflug von den Kanaren nach Düsseldorf mit Hapag-Lloyd-Express an einem stürmischen Februartag: Der Flieger ächzte und schaukelte im Landeanflug, die Piloten hatten wohl alle Hände voll zu tun. In der Kabine herrschte angstvolle Stille. Dann endlich der »Rums«, wir waren heil unten. Wie auf Charterflügen üblich, brandete Beifall auf, diesmal besonders laut. Dann kam die Durchsage aus dem Cockpit: »Vielen Dank für Ihren Applaus, den wir im Cockpit gerne gehört haben. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen unter den heutigen Bedingungen keine Zugabe geben möchten.«
Peter Drabert, Emden
Auf einem Swissair-Flug von Zürich nach Boston flog der Pilot den Landeanflug offensichtlich manuell. Immer wieder gab er Schub, und wir näherten uns schlingernd der Landebahn. Draußen stürmte es. Die Maschine schaukelte hin und her und auf und ab – nicht gerade angenehm. Als wir in etwa zehn Meter Höhe über der Landebahn waren, drückte uns der Wind nach unten. Es klang, als würde das Fahrwerk gleich durch den Kabinenboden stoßen. Nach dem Ausrollen kam dann die Entschuldigung des Kapitäns: »Ladies and gentlemen, we apologize for the rather hard landing. It seems Logan Airport has decided to lift the runway by about ten meters since I last landed here.« (»Meine Damen und Herren, wir entschuldigen uns für die harte Landung. Es scheint, als habe der Logan-Flughafen entschieden, die Landebahn etwa zehn Meter höher zu legen, seit ich das letzte Mal hier gelandet bin.«)
Lars P. Reichelt, Herrliberg, Schweiz
Beim Anflug auf Chicagos Flughafen O’Hare herrschte schlechtes Wetter mit dicken Gewitterwolken. Kurz bevor das Flugzeug in die Wolken eintauchte, kam die Ansage aus dem Cockpit: »Cabin Crew, 15 seconds ’til impact!« (»Kabinenbesatzung, 15 Sekunden bis zum Einschlag!«)
Hans-Joachim Fabry, Berlin
Beim Landeanflug meines Fluges von Mexiko-Stadt nach Villahermosa im Bundesstaat Tabasco war es bereits dunkel, und es herrschte dichter Nebel. Als ich kurz vor dem erwarteten Aufsetzen aus dem Fenster schaute, sah ich einen Acker statt einer Landebahn. Das bemerkte anscheinend auch der Kapitän, denn er riss die Maschine blitzschnell hoch. Wieder in sicherer Höhe vermeldete er dann: »Entschuldigung, ich habe die Landebahn nicht gefunden. Ich versuch’s noch mal.« Was folgte, war die längste Viertelstunde meines Lebens.
Andreas Morsch, Genf
Beim zweiten Landeversuch in Frankfurt bei Frost und Nebel sagte der Pilot: »Bitte denken Sie bei Ihrer Heimreise daran, wie unsicher Verkehrsmittel wie Auto, Bus und Bahn sind.«
Eckbert Dollhofer, Wiesbaden
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INFOBOX: Wo ist der sicherste Platz im Flugzeug? |
Entgegen aller Vorstellungen ist die Chance, ein lebensbedrohliches Flugzeugunglück zu überleben, recht hoch, immerhin über 70 Prozent. Ob man dabei allerdings vorn oder hinten im Flugzeug sitzt, spielt statistisch keine Rolle – es kommt immer auf die Art des Crashs an. Den einen sichersten Sitz gibt es nicht, da sind sich die Experten einig. Allerdings ergab eine Auswertung von tödlichen Flugzeugunfällen an der Londoner University of Greenwich, dass diejenigen, die nicht mehr als fünf Sitzreihen von einem im Notfall benutzbaren Ausgang entfernt saßen, eine etwas höhere Überlebenschance hatten. Auch wer am Gang statt am Fenster saß, hatte etwas bessere Aussichten – einfach weil der Weg zum Ausgang schneller zurückzulegen ist und etwa bei Feuer an Bord jede Sekunde zählt.