»Was hast du gesagt?«
»Ich habe gesagt, daß ich mit ihnen wegfahre. Es wird ihnen guttun, ein bißchen rauszukommen.«
»Und wann?« fragte meine Schwiegermutter.
»Jetzt.«
»Jetzt? Das meinst du nicht im Ernst.«
»Und ob.«
»Aber, was soll das denn heißen? Es ist fast elf Uhr! Pierre, du …«
»Suzanne, ich rede mit Chloé, hör zu, Chloé. Ich möchte gerne mit euch wegfahren, weit weg von hier. Hast du Lust?«
»…«
»Du findest die Idee nicht gut?«
»Ich weiß nicht.«
»Pack deine Sachen. Wir fahren los, sobald du wieder hier bist.«
»Ich will nicht nach Hause zurück.«
»Dann laß es bleiben. Wir regeln das schon irgendwie vor Ort.«
»Aber du …«
»Chloé, Chloé, bitte – Vertrau mir.«
Meine Schwiegermutter protestierte weiter:
»Nein, also, ihr werdet doch jetzt nicht die Kleinen wecken, also wirklich! Das Haus ist nicht einmal geheizt! Es ist nichts da! Für die Mädchen ist nichts da. Sie …«
Er hatte sich erhoben.
*
Marion schläft im Kindersitz, den Daumen an den Lippen. Lucie liegt zusammengerollt daneben.
Ich betrachte meinen Schwiegervater. Er sitzt ganz aufrecht. Seine Hände umklammern das Lenkrad. Er hat nicht ein Wort gesagt, seit wir losgefahren sind. Ich sehe ihn im Profil, wenn die Lichter eines anderen Autos auf uns zukommen. Ich glaube, er ist genauso unglücklich wie ich. Er ist müde. Er ist enttäuscht.
Er spürt meinen Blick:
»Warum schläfst du nicht? Du solltest lieber schlafen, weißt du, du solltest deinen Sitz umlegen und schlafen. Die Fahrt ist noch lang.«
»Ich kann nicht«, antworte ich, »ich paß auf euch auf.«
Er lächelt mir zu. Ein fast unmerkliches Lächeln.
»Nein, das mach ich …«
Und wir hängen wieder unseren Gedanken nach.
Und ich bedecke mein Gesicht mit den Händen und weine.