THOMAS WINDING
Gnädige Frau können sich darauf verlassen, daß der Fensterputzer hiergewesen ist
Man kann nur eine gewisse Zeit auf einer acht Meter hohen Leiter stehen und zu sich selber sagen: »Was geht’s mich an?« Besonders dann, wenn wie an dem Tage, als mein Kumpel und ich uns um eine dreistöckige Hellerup-Villa mit Palais-Scheiben herum abquälten, die denkbar schönste, erwachsene Dame auf der Terrasse lag und sich unter der Sonne drehte und wendete. Es war so warm, daß man die Luft mit den Händen wegschieben mußte, um an das Fensterglas heranzukommen, und man mußte sich den Schweiß vom Schädel wischen, damit man überhaupt ihre Arschbacken sehen konnte, aber die waren jedenfalls da, und sie bewegten sich jedesmal, wenn sie in ihrem Buch blätterte und tat, als läse sie darin.
Mein Kumpel mußte auf die andere Seite des Hauses und glotzte mich böse an, als er Abschied nehmen sollte von der schönen Aussicht.
»Verzeihung«, murmelte er und balancierte mit Eimer, Lappen und Leiter über die Dame hinweg, während er das frechste Grinsen aufsetzte, das er je vom Stapel gelassen hat.
Sie tat völlig harmlos und streckte sich etwas. Ich putzte wie ein Irrer und überlegte, wie ich den Ständer tarnen sollte, wenn ich runtersteigen und die Leiter weiterschieben mußte. Ich sah aus wie ein schwangerer Herr im Monteuranzug. Aber sie beachtete mich gar nicht, als ich an ihr vorbeirückte. So unhöflich sind die Leute manchmal.
Als ich noch zehn Fenster zu je sechzehn Scheiben hatte, an die ich mit dem Gummiwischer nicht rankommen konnte, setzte ich mich mitten auf die Leiter und genehmigte mir ‘ne Zigarette. Die Dame hatte sich auf eine äußerst elegante Weise gedreht, so daß sie mir ihre schöne Auslage zeigte; dann sagte sie auf eine etwas bittere Art »oh« und deckte > Das Beste < über ihre Brüste. Was mir ziemlich paradox vorkam. So lag sie da, die Augen geschlossen, ein Stückchen Papier über der Nase und wippte mit den Zehen, während ich weiterrauchte und auf sie runterglotzte. Sie hatte die Augen nur halb geschlossen und sah mich an, während ich dasaß und den Betreffenden mit meinem nassen Lappen abkühlte. Dann nahm ich mich zusammen und stieg runter, um die Leiter weiterzuschieben und auszuprobieren, ob die Dame nicht vielleicht im selben Augenblick aufstehen würde. Und siehe da, wir stießen genau zusammen, als sie mit ihren Brüsten ins Zimmer reinlaufen wollte, möglicherweise um sie an irgendeiner sicheren Stelle unterzubringen, wo niemand sie beglotzte. Man hat manchmal wirklich mehr Pech als andere Male.
Kurz darauf kam sie in einem Morgenrock zurück und wandte sich auf eine gebildete Weise an mich. Ob der Fensterputzer nicht was zu trinken haben wolle? Gern, jederzeit. Wir kamen ins Wohnzimmer, das aussah, als wäre der Sanderson-Tapetenmann an den Paneelen rauf- und an den Fensterbrettern wieder runtergeklettert. Die Dame und ich waren praktisch die einzigen Gegenstände, an denen kein Innenarchitekt mitgewirkt hatte, alles nur seidene Teppiche und verchromte Aschenbecher. Ich setzte mich auf ein Sofa, natürlich ganz an den Rand und so ungemütlich, wie sich das gehört, wenn man Fensterputzer ist, und machte überhaupt einen guten Eindruck. Sie mixte ein paar gewaltige Drinks und trank auf eine angenehm zusammengebissene
Weise, die in der Regel Stimmung hervorruft, und ich machte in meinem Glas für die nächste Runde Platz. Sie sagte nichts, lehnte sich aber vornüber, als sie mir einschenkte, und ich guckte direkt in ihren Morgenrock rein und stellte fest, daß sie sonst nichts anhatte. Wupps!, stand er mir wieder, und sie rollte mit den Augen und drehte sich um, aber nur, um sich neben mir auf das Sofa zu klemmen. Ich lehnte mich zurück, um nicht im Wege zu sein.
Die Hitze schlug durch die Gartentür herein, als wäre draußen das Hängesofa in Flammen auf gegangen. Da sagte sie mit ihrer außerordentlich gebildeten Stimme: »Wie gefällt Ihnen unsere Gemäldesammlung?« Ein paar recht kultivierte Bilder in ziemlich gedämpften Farben, hätte man sie wohl nennen können.
»Haben Sie die selbst gefunden?« fragte ich. »Das kleine graue da drüben über dem Kamin gefällt mir am besten«, fuhr ich fort, wischte den Finger an der Hose ab und zeigte.
»Das hat uns fast gar nichts gekostet«, sagte sie, »obgleich man in diesen Maler die größten Erwartungen setzt. Mir persönlich gefällt jedoch das kleine hier unter dem Fenster am besten.« Sie nahm mich am Arm, und ich wäre fast umgefallen vor Geilheit, weil sie nach Parfüm duftete und ihr Morgenrock furchtbar auseinandergeglitten war. Aber sie wollte, ja, sie bestand darauf, ein kultiviertes Gespräch zu führen.
»Es war im Katalog von Bruun Rasmussens Auktion über moderne Kunst, und mein Mann sagte, das würden wir doch nicht kriegen, aber ich...« Während sie redete, führte sie mich zu dem Bild, das nicht viel besser davon wurde, daß man näher ran kam, aber ich ließ mich wie ein Depp führen, hatte lautlose Atemnot und glaubte, mein Herz würde aufhören zu schlagen, weil alle Kräfte in meine Hose gekrochen waren. Sie zeigte auf das irre Bild, während sie sich an meinen Arm klammerte. Ihr Morgenrock stand einfach offen, und ich hatte dort nichts zu suchen.
»Das ist aber komisch«, sagte sie und beugte sich vornüber, um das Bild genauer zu betrachten, wobei sie zufällig mit dem Hintern an meinem Bein entlangstrich, und der Heizer draußen im Garten warf noch ‘ne Schaufel Kohlen mehr auf den Ofen. Damit sie nicht hinfiel — und es sah sehr danach aus, als würde sie das tun —, streckte ich die Hand zwischen ihre Beine. Mehr nicht. Genierlich wie ich bin. Und da blieb sie stehen, kratzte mit dem Nagel etwas an dem Bild und kniff die Arschbacken ein kleines bißchen zusammen. Um nicht zu fallen.
Kaum zu glauben, aber sie war triefend naß. Manchmal hat man wirklich mehr Pech als andere Male. Und ich ging mit beiden Händen ran, eine in ihre Ritze und mit der andern kitzelte ich sie an den Brüsten, und sie spreizte die Beine, hielt sich an der Gardine fest und arbeitete wild mit dem Hintern. Ich überlegte, wie ich meinen Teilhaber befreien konnte, damit er diese plötzliche Chance auch gebührend ausnutzen könnte. Und im selben Augenblick sagte sie »oh« und kam mit einem Satz, und dann rückte sie etwas ab, schloß den Morgenrock um sich und ging zum Sofatisch. Sie schenkte in die Gläser ein und tat, als stünden wir mitten auf dem Rathausplatz und hätten uns noch nie gesehen. Ich trocknete mir die Hand an der Hose ab und zeigte auf ein kleines Bild, das unter dem nächsten Fenster hing und sagte: »Das ist doch eigentlich auch ganz hübsch.« Ich war fest entschlossen, die ganze Sammlung zu sehen.
Aber sie blieb schlau und wollte etwas in Brusthöhe betrachten. Es war ein echter Vlinc aus Holland in Grau für unglaublich billiges Geld, und den sahen wir uns dann an, bis wir in den Knien weich wurden. Na, ich müßte wohl auch sehen, daß ich mit der Arbeit fertig würde.
»Nein, trinken Sie doch ruhig erst aus«, sagte das seltsame Wesen und setzte sich aufs Sofa, und ich neben sie. Dieses Mal wurde der Morgenrock einfach lebendig. Ich glaube nicht an Gespenster, aber Walt Disneys sieben
Zwerge und alle lokalen Poltergeister zogen ihn so fantastisch auseinander, daß sie nur noch nackt dasaß, ohne einen Ton von sich zu geben. Und da nahm irgend jemand meine Hände und pflanzte sie aus dem einen Schoß rüber in den andern, der sich ganz genießerisch in Position schob und geradezu in die Luft ragte. Ich nahm das Angebot wahr und griff ihr blitzschnell in die Möse, aber dieses Mal nur mit der einen Hand, während ich ganz zufällig den Schwanz aus der Hose rausließ. Ich kann gar nicht sagen, wie wir aussahen — wie etwas in der biblischen Geschichte. Jedenfalls sieht man so etwas nie im Fernsehen!
Später murmelte sie jedoch irgendwas, und ich Idiot gab mich mit der Handarbeit zufrieden und wartete damit, die Frucht meiner Unschuld zu ernten, bis sie das Signal gab. Sie stand wie ein Flitzbogen in der Luft, und ihr Kopf hing über die Rücklehne des Sofas runter, so daß sie das kleine, hellblaue Bild für mindestens fünfzehnhundert Kronen besser genießen konnte, das an der Wand vorbeiflog, und ich nahm mir die Freiheit, ihr in die Brust zu beißen. Was mir wohl niemand verübeln wird.
Und dann vergaß sie sich einen Augenblick mit einem kleinen, kultivierten Laut, riß sich los und zog ihre Klamotten um sich zusammen.
»Puh«, sagte sie, und noch einmal trocknete ich mir die Hand an der Hose ab. Diesmal am andern Schenkel, um gewissermaßen Gleichgewicht zu schaffen. Ich war nicht gerade von Dankbarkeit erfüllt, entschädigte mich aber mit einem ordentlichen Drink und knöpfte die Hosen ohne Hilfe von dienstbaren Geistern zu. Jetzt stand einfach auf allen Bildern im ganzen Zimmer Schwanz und Möse, während ich dasaß und überlegte, ob ich ein Gewaltverbrecher sei oder ob ich mich lieber an die Fensterputzerei halten solle, und schließlich stand ich einfach auf.
»Mein Kumpel würde ein kleines Gläschen sicher auch nicht verachten, gnädige Frau«, schlug ich vor und sah todernst aus, weil es nichts zu lachen gab. »Er würde gegen einen Drink bestimmt nichts einzuwenden haben.« Und damit zog ich mich zurück, beleidigt und nicht wenig verwirrt.
Als ich meinen Kumpel zum Tatort holte, faßte ich jedoch einen boshaften Plan.
»Das ist auch ‘n Wetter zum Vögeln«, meinte er nämlich.
»Verflucht noch mal, Mann, worauf wartest du denn noch? Nur rein ins Wohnzimmer, du bist so gut wie erwartet. Alles ist in Stellung, und du brauchst bloß die Gemälde ein bißchen zu beglotzen, während du sie vornüberbeugst und den Strom einschaltest. Sie sagt nein, und da sollst du drauf pfeifen, sonst ist sie leicht eingeschnappt. Sie will stundenlang so halb mit Gewalt gefickt werden, ohne daß sie selber was dafür kann, aber ich bin heute nicht richtig in Form.« Und dann marschierten wir ins Wohnzimmer rein, die Mütze in der Hand.
»Mein Kumpel versteht mehr von Malerei als ich, eigentlich ist er selber so was wie ‘n Künstler«, log ich, daß es mir wie Funken aus den Ohren sprühte. »Und entschuldigen Sie mich einen Augenblick, wenn ich die Toilette eben benutzen darf.« Ich sah, daß es ihr etwas in den Ohren zuckte, als der Kumpel sich auf das Sofa quetschte, der fette Kerl, aber sie war äußerst höflich. Das muß ich sagen.
Im Flur stieß ich meinen Rammbock jedoch beinahe einem schönen jungen Dienstmädchen ins Auge, das hinter der Tür stand und durchs Schlüsselloch glotzte. Sie war nicht im geringsten erschrocken, sondern im Gegenteil ganz vergnügt und kicherte. Wir machten die Tür zu und nahmen hinter dem Schlüsselloch Aufstellung, das für zwei nicht groß genug war, aber es gab ja genug anderes zu tun. Zum Beispiel nahm sie mich am Schwanz und zum Beispiel griff ich ihr an die Möse. Aus dem Wohnzimmer hörte man einen plätschernden Laut von dem liebenden Paar, das sich in vorteilhafter Stellung vor einem etwas tief hängenden Gemälde postiert hatte. Das muß ich sagen. Unsere Wirtin lag da und bewunderte die feinen Striche, während mein Kumpel mit breitem Pinsel über die ganze Möse und was weiß ich noch malte. Gleichzeitig bearbeitete er ihren Balkon zu beider Wohlbehagen.
Wir, die wir uns eben erst kennengelernt hatten, allerdings an einigen sehr vitalen Punkten, gingen besinnlicher zu Werke und machten uns miteinander bekannt. Das junge Dienstmädchen und der Fensterputzer. Alles war äußerst korrekt. Standesgemäß gehörten wir allerdings ins Mädchenzimmer, deshalb einigten wir uns darauf, umzuziehen, und während wir die Treppe hinaufgingen, wäre sie um ein Haar über ihre Schlüpfer gestolpert, während ich meine ganze Hand in ihr hatte und sie kitzelte.
»Du bist lieb«, sagte sie, und ich war voller Liebe, hatte die Hosen aufgeknöpft und schnappte etwas frische Luft. Was auch nicht viel half.
»Ich heiße Betty«, sagte sie, als sie vor dem Waschbecken kauerte und das Pessar einsetzte, »schmeiß deine Klamotten hin, Mann.« Und es war kochend heiß in ihrem Zimmer wie im übrigen Haus auch, und keinerlei Aussicht auf Abkühlung. Dann legte sie sich sehr weich und herrlich und einen Hauch rothaarig genau auf mich drauf, so daß ich ihr direkt in die Ritze gucken konnte: In ihr blühten Blumen in allen möglichen Farben, Knollenpägonien und Heckenrosen und im Schatten saftige, grüne Farne, Fliederblüten und alle blühenden Herrlichkeiten dieser Welt, und als sie meinen Schwanz in den Mund steckte, entfaltete sich die ganze Pracht und duftete so unvergleichlich, daß ich meinen Mund dransetzte und die Zunge bis an den Grund hineinjagen mußte. Was leichter gesagt ist als getan.
Und plötzlich waren wir am ganzen Leibe naß, wir troffen vor Schweiß, und die Blumendüfte legten sich wie eine schwere Wolke unter das Treibhausdach, und wir wandten und drehten uns hin und her. Im Takt zur Musik.
»Jetzt will ich ihn in mich rein haben«, flüsterte sie, »und du sollst gleich kommen.« Wovon ich nicht weit entfernt war, aber ich überlegte es mir.
»Wir haben ja kaum angefangen.«
»Egal, wir vögeln die ganze Woche lang, und du mußt gleich kommen.« Und so wogten wir auf und ab, daß der Schaum nach allen Seiten stob, und ich versuchte beharrlich, meinen Schwanz um vier Meter zu verlängern, denn ich habe gelesen, daß man das kann. Und drei Meter verbreitern! Wobei ich versuchte, den Sturm zu überleben. Das heißt... Denn sie steckte ihre Zunge in mein Ohr und kreuzte die Beine über meinem Rücken und griff mir an die Eier, na, na, na, nana.
Wir lagen eine Weile da und wirtschafteten aneinander herum. Sie war die schönste Frau, die ich je gesehen hatte, so mild und weich, so frech und braun und flott und viel rothaariger, als ich erst gedacht hatte, und ihre Möse war so naß, und ihre Brüste blieben so merkwürdig kühl, und sie strotzten, wenn ich sie bloß ansah, genauso wie die Schamhaare, die so schön lagen, wie sie sollten.
Und der eine Fick löste den anderen ab. Ihre Art, meinen Schwanz anzufassen und meine Hand zwischen ihre Beine zu führen, wohin ich bestimmt auch von selbst gefunden hätte, brachte uns ganz aus der Fassung vor Geilheit und bewirkte, daß wir auf den Fußboden glitten, wo Betty einen guten Einfall hatte.
»Tu mir den Gefallen, mich hier zu ficken«, sagte sie, und man hätte schon ein faules Schwein sein müssen, um das nicht zu tun. Um zum Beispiel seinen Hut zu nehmen und mit eiligem Gesicht zur Tür raus zu gehen. Das wäre ziemlich ulkig gewesen, und ziemlich idiotisch. — In dieser besonderen Situation.
Und während wir den Betreffenden in die Betreffende einführten, küßte mich Betty und kitzelte mich und ich küßte sie auf die prachtvollen Brüste und bewegte den Schwanz auf die listigste und glatteste Art und Weise rein und raus, strich drumherum, draußen und drinnen und überall, so daß sie mich hart biß und mich küßte und kratzte, nur ganz vorsichtig. Aber sehr angenehm.
Und dann rollte sie mich auf den Rücken und rutschte auf meinem Schwanz herum, daß ich ganz wild wurde und sie wieder zurückwälzte, dorthin, woher sie gekommen war, und sie vögelte, daß die Bilder von den Wänden fielen, und die Fenster klapperten, und das Wasserrohr platzte. Wir bewegten uns auf dem Bettvorleger, der wie ein Eichhörnchen im vollen Lauf und mit buschigem Schwanz unter uns langkrabbelte, über den Fußboden. Und Betty, sie kam und kam und sagte in einem fort, sie li-li-lie-liebe mich. Und ich auch, und ich hatte genüg damit zu tun, mich von einem unerträglich geilen Gefühl zu befreien, das mich dauernd an den Rand des Orgasmus brachte, und dann passierte es doch gerade in dem Augenblick, als wir auf dem besten Wege in den Kleiderschrank waren. Mitten in einem Regen von Schuhen und allem möglichen anderen.
»Wie soll ich dir jemals dafür danken«, sagte die süße Betty, die jetzt so naß war vor Schweiß, daß sie glitzerte wie ein frischgewaschener Wagen. Und dann fiel ihr ein — wie. »Wir nehmen ein kaltes Bad«, sagte sie, »und dann machen wir’s unter der Dusche, das ist so schön.« Während sie sich erhob und ins Badezimmer ging, huschte ich schnell runter ins Wohnzimmer, um mir einen kleinen kalten Drink zu genehmigen, und was mußten meine Augen sehen! Da lag mein Kumpel mit unserer großzügigen Wirtin und führte seine Lanze auf die denkbar kunstvollste Weise raus und rein, ohne auch nur seinen Arbeitsanzug ausgezogen zu haben.
Sie hatte nichts an, und das war ein pompöses Motiv. Aber mein Kumpel glotzte fasziniert auf ein Bild und drehte sich nicht einmal um, als ich mit Glas und Flasche klirrte.
»Ich glaube tatsächlich, Sie haben recht, verdammt, der blaue Strich hätte ein Stück weiter links laufen sollen«, quakte er. »Oh, jetzt ist es gut, so weiter, ich will ihn überall haben, n-n-n-n-i-i-c-c-cht b-l-l-l-l-o-o-ß auf der linken Seite, sondern hier und da ü-ü-ü-ü-b-b-er-all«, sagte die kultivierte Dame.
Das war ganz anregend, und ich kam richtig in Stimmung und stieß aus Spaß mit dem Schwanz an ein paar Nippfiguren, wobei ich das Gefühl hatte, ich könnte die ganze Welt ficken, sofern sie eben so freundlich sein würde, vorbeizudefilieren. In Ruhe und Ordnung.
Im Badezimmer lag Betty unter der Brause und erheiterte sich mit einem Stück Badeseife; wir gingen sofort auf dem Bauch und auf dem kalten Fußboden zur Sache über. Dort merkte sie es besser an den Brüsten. Und dann umgekehrt, und was weiß ich.
»Tu mir einen großen Gefallen«, bat Betty, »und vögele mich die Treppe runter.« Ich fand selbst, daß irgend etwas fehlte, und so taten wir es. Betty wollte gern rückwärts runterrutschen, und das taten wir dann, ich hatte in jedem Mund eine Brust. Oder irgendwie so.
»O Gott«, sagte sie, »wie war das gut«, und schön war sie. Die letzten drei Stufen nahm ich mit der Zunge in ihrer Möse und auf den Händen gehend. Das ist immerhin besser als gar nichts.
Wir fanden Gefallen aneinander. Bis hinaus in die Küche, und ich weiß nicht, wie es zuging, aber komischerweise auch auf dem Küchentisch und im Ausguß unterm Wasserhahn, während Betty mich bat, zu kommen, weil wir es immer noch mal machen könnten, vielleicht Bananen und Eis am Stiel (wer hat heute Eis am Stiel?), mit Mohrrüben und Tomaten, Porree und zwei Liter Milch und einem halben Pfund Butter, und ich will dich vögeln, bis ich sterbe, oh, ich sterbe — oh-o-o-o- ich sterbe. Und ich dachte dasselbe.
Aber dann hatten wir keine Lust zu Feinkostwaren oder anderem Ersatz und wollten bloß in die Falle und einer in den Armen des andern pennen, bis uns erneut ein Bedürfnis überkam.
Später, als es dunkel war und ich runterging, um uns ein kaltes Bier zu holen, warf ich einen oberflächlichen Blick ins Wohnzimmer, wo die Leselampe brannte und der Freiheitsgöttin ins Gesicht schien, die die Birne hielt. Und ich muß schon sagen, die Dinge verhielten sich sonderbar: Am Sofatisch saß mein Kumpel mit Lesebrille und nacktem Arsch und blätterte wie ein Irrer in großen Nachschlagewerken: Wenn das hier Rembrandt ist, dann ist mein steifer Schwanz auch ein Rembrandt. Diese Reproduktionen sind unter aller Kritik, wenn man Kunst liebt, muß man sie im Original sehen, faselte er. Und die Wirtin lag da mit seinem Schwanz im Mund und sagte kein einziges unfreundliches Wort. Gnädige Frau können sich darauf verlassen, daß gnädige Frau komisch aussahen.