Nachruhm

In der Leipziger Zeitung, ebenjener, die beinahe dreißig Jahre zuvor Seumes Verschwinden aus der Stadt gemeldet hatte, gaben Schnorr von Carolsfeld und Göschen bekannt: »Den 13. Juni starb Seume in Töplitz. Die Frau Gräfin von der Recke, Tiedge und Clodius sorgten für ihn.«

Das letzte Wort über einen Toten haben die Lebenden. Clodius sprach sein erstes letztes Wort an Seumes Grab, wiederholte es in seiner Nachschrift zu Seumes Leben, machte 1812 »Noch einige Worte über Seume« in der Minerva und ließ 1819 noch mehr folgen in einer von ihm besorgten Ausgabe der Apokryphen.

Die Grabrede wurde gehalten im Beisein Elisas von der Recke und Tiedges, etlicher anderer Freunde sowie anteilnehmender Kurgäste, darunter Professor Fichte mit Gattin. »Ach«, sagte Clodius bei Seumes Begräbnis und schrieb es ihm ins Leben: »der rauhe Sohn der Natur, mit gradem Blick, mit dem tiefsten, brennendsten Gefühle des Rechts im Herzen, und dieses Herz auf der Zunge tragend, konnte seine Menschen nur zürnend, nur murrend lieben.«

In der Minerva schrieb Clodius: »Besonders sind solche von ihrem Schicksale wunderlich geführte Autodidakten, die sich zu einer gewissen literarischen Bildung von selbst emporschwingen, die Lieblinge des Volkes, und finden teilnehmende Freunde unter allen Ständen, weil ihr Beispiel jedem zum Trost gereicht, und beweist, was der Mensch durch sich selbst vermöge.« Die Bemerkung vom »wunderlich geführten Autodidakten« ist etwas wunderlich geführt. Seume hatte höhere Schulen besucht, studiert und das Studium im zweiten Anlauf auch abgeschlossen. Autodidaktisch kann man das nicht nennen. Und Clodius meint eigentlich auch etwas anderes, nämlich dass Seume eine intellektuelle Sozialisation erfahren hatte, wie man es heute ausdrücken würde, die für seinesgleichen eine Ausnahme war – und zwar eine in der Regel (!) eben tatsächlich autodidaktische Ausnahme. Clodius meint weiterhin, Seume sei ein ewiger Dilettant gewesen und habe auch nie etwas anderes werden wollen.

Daran ist etwas – Halbwahres. Der fröhliche Dilettantismus der Aufkärung mit dem schönen Hang zur selbstbewussten Selbsterziehung war gegen Ende des Jahrhunderts längst auf dem Rückzug vor einem sich in immer kleinere Gebiete verzweigenden Expertentum. Der melancholische Dilettantismus der Frühromantik wiederum mit dem ästhetisierenden Kult ichfixierter Innerlichkeit musste dem Weltmenschen Seume fremd bleiben. Er stand so sehr zwischen den Zeiten und außerhalb der sogenannten normalen Verhältnisse, dass er nicht einmal im Dazwischen- und Außerhalbstehen einer literarischen Gruppe oder geistigen Strömung zuzuzählen ist. Seume ist nicht gegen den Strom geschwommen, sondern aus ihm herausgestiegen. Und gelegentlich hat er hineingespuckt.

Darauf konnte ein Mensch wie Clodius trotz seiner Verdienste um den Menschen Seume nur mit dem Öffnen einer Schublade reagieren, auf der »Original« geschrieben stand: »Seumes Denkart war nicht überall so originell wie sein Schicksal«, schreibt er in seiner Ausgabe der Apokryphen von 1819, und ergänzt, dass »Seumes Subjektivität immer noch für weit interessanter gehalten worden ist, als das Resultat seiner schriftstellerischen Bemühungen«. Man kann einen Schriftsteller auch dadurch erledigen, dass man ihn zum interessanten Menschen macht.

Seumes ehemaliger Chef und stets treuer Freund Göschen betonte in seinem Nachruf in der Zeitung für die elegante Welt vom 28. Juni 1810 ebenfalls diese Seite: »Seume hat endlich durch sich selbst sein Schicksal bezwungen. Allgemeine Achtung, Liebe und Freundlichkeit guter Menschen in allen Klassen, von den Fürsten bis zu den Handwerkern herab, haben ihm die Leiden seiner früheren Jahre vergolten. Auch bezwang er sich selbst, dass der Unwille und [das] Misstrauen gegen die Zeitgenossen nicht überging auf die einzelnen. […] Wer war ein teilnehmenderer Freund im Glück und Unglück, als er? Wenn ich […] krank war, kam er, der selbst nur noch schleichen konnte, zuerst an mein Bett und schied nie von mir, bis er meinen Geist erheitert hatte. Wer hat zarter und tiefer empfunden als er, der ernste, oft hart scheinende Mann empfand? Sein Unwille über die Menschen und sein Ingrimm über das Verderbnis, entstand aus Liebe und Achtung für die menschliche Natur, wie sie in großen Menschen des Altertums seiner großen Seele vorschwebte.«

Göschen gibt in seinem Teil der Fortsetzung von Seumes Leben auch zu Protokoll, was Wieland »seinem« Seume nachgerufen, besser: nachgesagt hat, denn einen regelrechten Nachruf hat Wieland nicht verfasst: »Wieland nannte Seumen, wegen seiner Tugenden und wenigen Bedürfnisse, den edlen Cyniker, einen Menschen von großem Wert. Dieses Lob des berühmten und liebenswürdigen Mannes hat ihn sehr glücklich gemacht und wird ihn ehren bei allen, welche den Beifall der Besten unter den Menschen für den höchsten Ruhm halten, den ein Sterblicher gewinnen kann.«

Wieland selbst hatte zwei Wochen nach Seumes Tod an Böttiger geschrieben: »wenige Menschen sind mir im ganzen Lauf meines Lebens so lieb, meinem Herzen so nahe worden wie Seume, und ich habe Ursache zu glauben, dass auch ich von wenigen so geliebt worden bin wie von ihm«.

Böttiger wiederum veröffentlichte einen vierteiligen Nachruf in der Allgemeinen Zeitung und im Dezember eine »Nachlese über Seume« in der Zeitung für die elegante Welt. Schon im Juli hatte Böttiger während eines Besuchs bei seiner in Töplitz kurenden Frau in einen Brief an Tiedge geschildert, wie er an »unseres unvergesslichen Seume Grabe« gestanden und »den herrlichen Kernmenschen« betrauert habe.

Tiedge erklärte in seinem Nachruf in der Zeitung für die elegante Welt über Seume: »Er sprach im Namen der Menschheit, wenn er von sich sprach, wahr und furchtlos. Ach! auch diesen edlen, festen Mann hat unser Vaterland verloren! Möge uns sein Genius bleiben und jüngere Geschlechter begeistern, in ihrer Art und Weise zu leben und zu wirken wie er!«

Etwa zur gleichen Zeit schrieb Elisa, die sich um eine ehrende Grabstätte in Töplitz kümmerte, an Böttiger: »Aber in Leipzig, wo er gelebt und gewirkt hat, da wünschte ich, dass dem edlen deutschen Kraftmann von den Verehrern seines Geistes und Charakters auf dem öffentlichen Spaziergang, auf einer der schönsten Stellen, ein würdiges Denkmal gesetzt würde.«

Elisas Wunsch ging nicht in Erfüllung. Es gibt Denkmale in Teplice und Bremen, und es gibt eine Gedenkstätte in Grimma. Leipzig ließ sich zweihundert Jahre Zeit für eine derartige Ehrung. 2010 wurde eine Gedenktafel an einem Haus enthüllt, in dem Seume eine Mansarde bewohnt hatte. Doch so wichtig ist es auch nicht, ob man den hoffnungslos Heimatlosen irgendwo festnagelt oder den Wanderer in Gestalt einer Statue irgendwo anders auf der Stelle treten lässt.

Wie Wieland, Seumes letzter »Vater«, seinen Schützling überlebte, so überlebte ihn auch sein früher Förderer, Graf Hohenthal. Er saß im Publikum, als August Mahlmann am 24. Juni 1810 in der Leipziger Freimaurerloge »Minerva zu den drei Palmen« eine Rede auf Seume hielt, obwohl der kein Freimaurer gewesen war: »Mit Anerkennung seines Werts wird sein Name in ganz Deutschland genannt und sein Grab wird noch oft von guten Menschen besucht werden, die mit Liebe des unglücklichen, aber edeln Menschen gedenken.«

Schon im ersten Jahr nach Seumes Tod erschienen für seinen Nachruhm wichtige Werke: Neben der Ausflucht nach Weimar vor allem das Kurze Pflichten- und Sittenbuch für Landleute, als Ein Nachlass moralisch-religiösen Inhalts, herausgegeben von Pfarrer Johann Samuel Vertraugott Schieck, und die Apokryphen, in zensierter Fassung enthalten in einer erweiterten, von Schnorr ergänzten Neuausgabe des Spaziergang. 1813 folgte von Göschen und Clodius herausgegeben Mein Leben.

Das Buch für die »Landleute« war das, was man einen verlegerischen Coup nennen könnte, und hat Seumes Ruf zum Glück nicht nachhaltig – man muss schon sagen: beschädigt. Verleger gehen manchmal buchstäblich, weil posthum buchdruckend, über Leichen, wenn nur Aussicht auf Erfolg besteht. Göschen kaufte das Manuskript des ursprünglich von ihm abgelehnten Pflichten- und Sittenbuchs dem Pfarrer ab, dem Seume es vor seiner Reise nach Sizilien geschenkt hatte. Im November 1810 schrieb er an Böttiger: »Es ist etwas Köstliches für jetzt, was damals [als Göschen den Text nicht drucken wollte] nicht zweckmäßig war. Wie werden die Leute staunen! Wie, werden sie sagen, Seume war ein so frommer, tief fühlender, religiöser, […] ein so wackerer Christ.« Auch Pfarrer Schieck schubst Seume im Vorwort in diese Richtung: »Diese Blätter sind doch ein schönes Zeugnis für unsers verewigten Freundes religiöse Weltansicht und jenen frommen Sinn, den er wohl in seinen Handlungen, aber nicht in seinen übrigen Schriften anderen Inhalts auszusprechen Gelegenheit hatte.«

Will der Spitzkopf den Plattköpfen damit sagen, dass Seume »in seinen übrigen Schriften« zwar anders argumentiert, es aber nicht so gemeint habe? Sollte Pfarrer Schieck mit einem Vorwort sämtliche Schriften Seumes erledigen und der apokryphe Revolteur doch nichts weiter als ein harmloser Polterer gewesen sein? Zum Glück stellte Sachsens Polizei Seumes Ehre wieder her. Die von Schnorr besorgte Neuausgabe des Spaziergang, wegen der aufgenommenen Apokryphen vorsichtshalber ohne Verlagsangabe erschienen, zog gleichwohl bei Hartknoch in Dresden eine Hausdurchsuchung nach sich. Schnorr und Hartknoch konnten sich mit der Ausrede herauswinden, sie hätten das Material nach bloß oberflächlicher Sichtung zum Druck nach Jena befördert, und wer dort für die Zensur zuständig gewesen sei, wisse man nicht. Verleger Hartknoch und Schnorr, als Akademiedirektor inzwischen eine Persönlichkeit in Dresden, wurden nicht weiter belangt, zumal bei der Hausdurchsuchung keine Exemplare mehr gefunden worden waren. Fünf Jahre später erinnerte ein heute nicht mehr ermittelbarer Rezensent in den Ergänzungsblättern zur Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung an den Vorfall. Zu den Apokryphen heißt es, ihre Gedanken seien zwar auch schon im Spaziergang zu finden, versteckten sich dort aber in »gutmütigen Umgebungen«, während sie »hier lakonisch, unmutig, zornig, scharf, beißend, Schlag auf Schlag, und zum Teil mit Unermüdlichkeit vielfach gewendet und wiederholt, ein feindseliges Ansehen gewinnen.«

Das war durchaus nicht lobend gemeint. Doch mag nach dem Pfarrersvorwort die üble Nachrede von damals heute der Wiederherstellung von Seumes Nachruhm als politischer Schriftsteller dienen.

In den ersten Jahrzehnten nach Seumes Tod dominierte das Image des »herrlichen Kernmenschen«, wie Böttiger, des »edlen deutschen Kraftmanns«, wie Elisa es ausgedrückt hatte. Ganz auf dieser Linie schrieb 1837 der nicht ganz vierundzwanzigjährige Friedrich Hebbel in seinem Tagebuch über den Spaziergang : »Ein Buch, wie ein dunkler Strom, der nicht die Dinge, sondern ewig sich selbst widerspiegelt. Man muss recht viel Interesse an dem Verf. nehmen, wenn sein Buch etwas Interesse gewähren soll. Aber, wer nähme denn auch an Seume, diesem Eisen-Abguss beharrlichen Männer-Willens, kein Interesse.«

So gelesen wäre der Spaziergang nicht die Reportage einer Reise in die Welt, sondern die einer Reise ins Innere. Dies stimmt – und stimmt auch wieder nicht. Die literarische Ambiguität zwischen Pilgerbericht, Sozialreportage und Konfession macht die ästhetische Qualität des Buches aus. Es ist ein Chamäleon und passt sich der Gemütsfärbung seiner Leser an.

In Hebbels Tagebüchern findet sich die Bemerkung: »Die Aufgabe des glücklichen Menschen ist, sich zu entwickeln; die des unglücklichen, sich zu vernichten. Ganz gewiss!« In den Nachrufen ist oft (und gern?) vom unglücklichen Seume die Rede. Und zweifellos gehört er nicht zu den glücklichen Selbstentwicklern, als deren größter dem deutschen Bürgertum bis heute Goethe gilt, sondern auf die Seite derer, die bei der Selbstfindung verloren gehen – sich und anderen.

Das Image, das Seume auf ein sich selbst verzehrendes Kraft- und Originalmenschentum festlegte, verkitschte im Biedermeier zur schwächlichen Idylle. 1867 reimte Albert Traeger in der Gartenlaube : »Verlassen bist Du, Armer, nun nicht länger,/Die Eiche hütet treulich Deinen Traum,/Du warst es wert: es darf der deutsche Sänger/Wohl Frieden finden bei dem deutschen Baum.«

Vier Jahre später wurde in Versailles ein preußisch-deutsches Reich gegründet, und auf den deutschen Kitsch folgte der preußische Kult. Im Klima des aufschwellenden wilhelminischen Triumphalismus wurde Seume zum deutschnationalen Vorkämpfer umgedeutet (und herabgewürdigt). Bei der Enthüllung des 1895 in Töplitz errichteten Denkmals machte man ihn, den kleinen Mann mit dem schadhaften Fuß, zum »Vorläufer des Turnwesens« und rechnete ihn »zu den Erneuerern unseres Volkstums«. Kaiser Wilhelm soll für das Denkmal gespendet haben. Ob er wusste, dass dieser neu ernannte Nationaltote zu Lebzeiten ein unsicherer Kantonist gewesen und aus dem preußischen Militärdienst desertiert ist?

In der Vorrede der als Quellensammlung unverzichtbaren, intellektuell bedeutungslosen und ideologisch verrannten Seume-Studie von Oskar Planer und Camillo Reißmann von 1898 und 1904 wird die nationale Trommel besonders laut geschlagen, immer mit verächtlichem Blick über den Rhein: »Seumes Hauptbedeutung liegt unstreitig auf politischem Gebiete, in seiner Wirksamkeit als Charakter und deutschnationaler Patriot. Zwar huldigte auch er im Anfange dem von Frankreich ausgehenden Gedanken eines allgemeinen Weltbürgertums, brach aber mit jenen Träumereien, als er sah, dass die Franzosen einer vernünftigen staatlichen Freiheit selbst nicht fähig waren, und wendete den Blick auf die nächstliegenden, der Lösung harrenden Aufgaben im Vaterlande. […] Es war Seume vom Schicksal nicht beschieden, die Saat, die er ausstreute und den Funken nationaler Begeisterung, den er weckte, zur Flamme emporlodern zu sehen, aber sein Geist blieb wirksam in unserm Volke.«

Seume war nicht wirklich Demokrat, dafür hing er zu sehr an der Idee einer alles leitenden Instanz, und schon gar kein Jakobiner. Aber nur ein Denken unter der Pickelhaube konnte ihm dermaßen die Worte im Mund oder die Sätze auf dem Papier verdrehen und den Patriot ohne Vaterland als borussischen Franzosenfresser aus seinem böhmischen Grab holen.

Die Nazis wussten es besser und ließen ihn lieber in Ruhe. Mit ihm war völkisch kein Staat zu machen. Für ein Leben im Modus aktiver Selbstgleichschaltung hätte seine notorische Widerspenstigkeit ohnehin nicht getaugt, auch vor der Rolle des passiven Mitläufers wäre er davongerannt.

Seume vermag bis heute zu faszinieren, weil er lebte wie er schrieb und schrieb wie er lebte: abenteuernd und heimatlos im Denken, Fühlen, Handeln und sogar noch im Nichthandeln, im Neinsagen und Nichtsmehrsagen. Er war kein epochaler Mensch, lebte (und litt) aber in einer Menschheitsepoche, in der überlieferte Werte, religiöse Traditionen, sozial ererbte Gewohnheiten, einstmals unantastbare Privilegien und alte Herrschaftsrechte in einer Nachdrücklichkeit und Geschwindigkeit infrage gestellt wurden wie niemals zuvor. Damals öffnete sich die Zukunft, die noch immer unsere Gegenwart ist und weiter unsere Aufgabe bleibt. Seume galt in seiner Zeit nicht als treibende Kraft, und kann auch uns nicht als solche gelten, weder in seinen Schriften, noch in seinem Handeln. Er litt (und lebte) in seiner Zeit als Zeuge, machtlos, wo er beobachtete, und ohne Einfluss, wo er teilnahm oder gezwungen wurde, teilzunehmen. Seine eigene Zerrissenheit entsprach der Zerrissenheit der Epoche, wo so viel Neues entstand und so viel Altes zugrunde ging. Aus seiner Persönlichkeit konnte er so wenig heraus wie aus seiner Zeit, und zugleich fand er in beides nie recht hinein. Seine Gemütsmischung aus Fragilität und Zähigkeit befähigte ihn wie nur wenige andere Schriftsteller, sich sein Leben im Wortsinn selbst zuzuschreiben – und zwar ohne die bildungsromanhafte und bildungsromantische Illusion, des Menschen Schicksal sei leicht wie die Feder, die man in die Hand nimmt, um darüber zu schreiben.

Leser, kommst Du nach Teplice, besuche den Seume-Park. Er ist leicht zu finden. Man muss bloß nach dem Spielcasino fragen. Erstaunlicherweise trägt es ebenfalls den wenig glückverheißenden Namen. In einem Parkeckchen in der Nähe steht eine Büste auf dem Sockel. Nebenan bröckelt eine alte Kapelle vor sich hin. Hinter der Kapelle befindet sich das, was man aus alter Anhänglichkeit ans Sinnbild vom Leben als Wanderschaft eine ›letzte Ruhestätte‹ nennen mag. Manchmal sitzen Mädchen auf dem gewölbten Grabstein und telefonieren.

Zeitläufe und Lebenslauf

Die Datierungen folgen dem Gregorianischen Kalender. Dies gilt auch für Russland, wo dieser Kalender erst ab Februar 1918 Anwendung fand, und für Frankreich zwischen Herbst 1792 und Ende 1805, als der Gregorianische durch den Republikanischen Kalender ersetzt worden war.

Die Daten zu Seume und die Titel seiner Publikationen sind gefettet.



1763

Der Friede von Hubertusburg zwischen Preußen, Österreich und Sachsen beendet den Siebenjährigen Krieg (15. 2.). Im parallel geführten Kolonialkrieg zwischen Frankreich und England behält England die Oberhand in Nordamerika.


29. Januar: Geburt Seumes als erstes von fünf Kindern der Eheleute Andreas und Regina Christina Seume in Poserna (Sachsen).


1764

Auf Druck Katharinas II. von Russland wird zum König von Polen Stanislaus II. gewählt (7. 9.).


1765

Joseph II., Sohn der seit 1740 in Österreich regierenden Maria Theresia, wird nach dem Tod seines Vaters Franz I.Deutscher Kaiser (18. 8.). Goethe zieht im Oktober zum Studium nach Leipzig.


1766

Wielands Geschichte des Agathon erscheint.


1767

Lessing veröffentlicht Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück.


1768

Die Republik Genua verkauft Korsika an Frankreich (15. 5.).


1769

Geburt Napoleons auf Korsika (15. 8.).


1770

Seumes Eltern verkaufen ihren Grundbesitz in Poserna, ziehen nach Knautkleeberg bei Knauthain in der Nähe von Leipzig und pachten den Gasthof Weißes Ross mit dazugehörender Landwirtschaft. Das Gut Lauer, zu dem das Anwesen gehört, wird später von Graf Friedrich Wilhelm von Hohenthal zu Städteln (1742–1819) gekauft, Seumes erstem Förderer.


1771

Hungersnot in Brandenburg und Sachsen (bis 1772). Die Familie Seume verliert einen Teil ihres Besitzes. Klopstock veröffentlicht eine Ausgabe seiner Oden. Die erste Ausgabe war 1750 erschienen, ein Jahr nach der Erstfassung des Messias.


1772

Erste polnische Teilung. In Göttingen wird nach der Klopstockode Der Hügel und der Hain der Göttinger Hainbund gegründet (bis 1775). Zum Bund gehören u. a. Hölty (1748–1776), dessen Lyrik Seume nachahmt, und der Homer-Übersetzer Voß (1751–1826). Die Dichter des Hainbundes sind auch von Gleim beeinflusst, Seumes späterem väterlichen Freund.


1773

Bostoner Tea-Party (16. 12.) als Protest gegen die englische Steuer- und Zollpolitik, die wiederum zurückzuführen war auf Englands durch den Siebenjährigen Krieg und den Kolonialkrieg gegen Frankreich geleerte Staatskasse. Die vierbändige Gesamtausgabe von Klopstocks Messias erscheint. Wieland beginnt mit der Herausgabe des Teutschen Merkur (bis 1789).

Seumes Vater erwirbt nach dem Auslaufen des Pachtvertrages für den Gasthof Land, mit dem Frondienste verbunden sind.


1774

Ludwig XVI. wird König von Frankreich. Goethes Die Leiden des jungen Werthers erscheint und wird in Leipzig verboten. Seume liest es während seiner Leipziger Studentenzeit. Friedrich von Blanckenburg veröffentlicht anonym den viel diskutierten Versuch über den Roman. Seume ist später mit dem Autor bekannt. Johann Christoph Adelung beginnt mit der Veröffentlichung seines Grammatisch-kritischen Wörterbuchs, an dem sich Seume während seiner Lektorentätigkeit orientiert.


1775

Niederschlagung des von Pugatschow geführten Kosakenaufstandes in Russland durch die seit 1762 regierende Zarin Katharina II. Beginn des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (19. 4.). Bauernaufstände in Böhmen.


1776

Subsidienvertrag (31. 1.) zwischen England und der Landgrafschaft Hessen-Kassel über die Stellung von 17 000 Soldaten für die englischen Truppen in Nordamerika gegen die Zahlung von rund 21 Millionen Talern. Etwa 12 000 Mann wurden ›geliefert‹. Virginia Bill of Rights (12. 6.), The Unanimous Declaration of The Thirteen United States of America (4. 7.) Von Klinger erscheint das Schauspiel Sturm und Drang, von Lenz die Komödie Die Soldaten.

25. Juli: Seumes Vater stirbt im Alter von 38 Jahren. Die materielle Situation der Familie verschlechtert sich.


1777

Maria Theresia von Österreich lässt den Brennerpass ausbauen, auf dem Goethe und Karl Philipp Moritz, beide 1786, und Seume 1802 die Alpen überqueren.

Ostern: Seume wechselt, gefördert von Graf von Hohenthal, von der Dorfschule in Knauthain auf die Stadtschule von Borna.


1778

Tod Voltaires (30. 5.) und Rousseaus (2. 7.). Beginn des Bayerischen Erbfolgekriegs zwischen Preußen, Bayern und Sachsen auf der einen, Österreich auf der anderen Seite (5. 7. 1778 bis 13. 5. 1779).


1779

Juni: Seume tritt in die Leipziger Nicolaischule über.


1780

Tod Maria Theresias von Österreich (29. 11.), Nachfolger wird ihr bereits mitregierender Sohn Joseph II.

9. Oktober: Immatrikulation Seumes an der Universität Leipzig, um auf Wunsch des Grafen von Hohenthal Theologie zu studieren.


1781

Einführung einer neuen Prozessordnung in Preußen. Ein österreichisches Reformpatent hebt die Leibeigenschaft in Böhmen und Mähren auf. Die Abschaffung der als Robot bezeichneten Zwangsarbeitsleistungen gelingt jedoch nicht. Kants Kritik der reinen Vernunft erscheint bei Hartknoch, dem späteren Verleger Seumes. Jean Paul beginnt in Leipzig mit dem Theologiestudium. Tod Lessings (15. 2.).

Ende Juni: Seume flieht aus Leipzig und fällt Anfang Juli in Vacha bei Erfurt hessischen Soldatenwerbern in die Hände. In der Festung Ziegenhain bei Kassel ausgebildet, wird er zum Opfer des Subsidienvertrags von 1776 zwischen Hessen-Kassel und England.


1782

Aufführung von Friedrich Schillers Die Räuber in Mannheim.

9./10. Juni: In Bremen Einschiffung nach Amerika, im August oder September Landung in Halifax im heutigen Kanada. Dort lernt Seume Karl Ludwig August Freiherr von Münchhausen kennen.


1783

Ende des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (3. 9.).

August: Rücktransport Seumes nach Bremen.

September/Oktober: Desertion aus dem hessischen Dienst, Rekrutierung durch preußische Werber. Als Johann Friedrich Normann wird Seume preußischer Soldat in Emden (bis 1787). Desertion aus preußischem Dienst, Verurteilung, Begnadigung. Seume gibt der Tochter des Emdener Garnisonschefs Generalmajor Courbière Sprachunterricht.


1784

Veröffentlichung des Entwurfs eines Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaten. Das Gesetz tritt erst zehn Jahre später in eingeschränkter Form in Kraft (1. 6. 1794). In der Dezember-Ausgabe der Berlinischen Monatsschrift erscheint Kants Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?.


1785

Beginn der Weberaufstände in Schlesien. Göschen (1752–1828) eröffnet in Leipzig eine Verlagsbuchhandlung.


1786

Tod Friedrichs II. von Preußen (17. 8.), Friedrich Wilhelm II. tritt die Nachfolge an. Bertuch beginnt in Weimar mit der Herausgabe des Journal des Luxus und der Moden (bis 1827).


1787

Januar: Seumes zweite Desertion scheitert. Verurteilung zum Gassenlaufen, Begnadigung. Eine Kaution Emdener Bürger, deren Kinder er unterrichtete, ermöglicht ihm einen Heimaturlaub, von dem er nicht mehr zurückkehrt.

Erneutes Studium in Leipzig (diesmal Jura, Philologie und Geschichte) mit finanzieller Unterstützung durch Graf von Hohenthal. Seume zahlt das Geld drei Jahre später zurück.


1788

Im Juni Beginn des Schwedisch-Russischen Krieges. Der Friedensschluss (14. 8. 1790) wird auf russischer Seite von Otto Heinrich von Igelström verhandelt, dem späteren Chef Seumes.

Kants Kritik der praktischen Vernunft erscheint.

Seume publiziert, vermittelt durch Christian Felix Weiße, bei Göschen eine Übersetzung des englischen Romans Honorie Warren. Mit dem Honorar zahlt Seume die Kaution zurück.


1789

Sturm auf die Bastille (14. 7.). Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (26. 8.). Aufstände in Baden, der Pfalz und im Rheinland. Die Geschichte des Siebenjährigen Krieges von Johann Wilhelm Baron von Archenholtz erscheint. Das Schreiben aus America nach Deutschland, vermutlich nicht oder nur teilweise im Lager von Halifax entstanden, erscheint in der von Archenholtz herausgegebenen Zeitschrift Neue Litteratur- und Völkerkunde.

9. Dezember: Seume immatrikuliert sich zum zweiten Mal an der Leipziger Universität.


1790

Im Frühjahr und im Hochsommer kommt es in Sachsen zu Bauernunruhen. Aufhebung der Leibeigenschaft in Sachsen. Tod Josephs II. (20. 2.), Nachfolger wird sein Bruder Leopold II. Böttiger führt den im Vorjahr eingestellten Der Teutsche Merkur von Wieland als Neuer Teutscher Merkur fort (bis 1820).

Seume übernimmt, wiederum vermittelt von Weiße, eine Stelle als Erzieher des jungen Grafen Gustav Andreas Otto von Igelström (bis 1792).


1791

Frankreich wird konstitutionelle Monarchie (3. 9.) Uraufführung der Zauberflöte (30. 9.), Tod Mozarts (5. 12.).

Winter: Seume schließt mit dem Magister sein Studium in Leipzig ab.


1792

Leopold II. stirbt (1. 3.), Nachfolger wird sein Sohn Franz II. Koalitionskrieg Österreichs und Preußens gegen das revolutionäre Frankreich (bis 1797) mit der von Goethe in seiner Kampagne nach Frankreich beschriebenen »Kanonade von Valmy« (20. 9.). Frankreich erklärt sich zur Republik (21. 9.), Besetzung von Mainz (21. 10.), Georg Forster hält im Jakobinerclub seine Rede Über das Verhältnis der Mainzer gegen die Franzosen (15. 11.), Lenz wird in einer Moskauer Straße tot aufgefunden (4. 6.).

28. März: Seume habilitiert sich an der Universität Leipzig mit der lateinischen Schrift Arma veterum cum nostris breviter comparata (Kurzer Vergleich der Waffen der Alten mit unseren) und wird Privatdozent. Die Schrift ist Johann Jakob von Igelström gewidmet, dem Vater seines Zöglings Gustav Andreas.

August: Reise nach Riga und von dort ins russische Pleskow, wo Seume eine Sekretärs- und Adjutantenstelle bei General Otto Heinrich von Igelström übernimmt, dem Bruder von Johann Jakob.


1793

Hinrichtung Ludwigs XVI. in Paris (21. 1.). Mainz (die Republik gehörte von März bis Juli zu Frankreich) wird von preußischen Truppen besetzt (23. 7.). Russland, Österreich und Preußen beschließen die zweite Teilung Polens (23. 1.). General Igelström wird Oberkommandierender der russischen Besatzungstruppen in Warschau.

Seume, im Fähnrichsrang, begleitet ihn und wird zum Leutnant befördert.

Mai oder Juni bis August oder September: Aufenthalt in Leipzig, Beginn der Freundschaft mit dem Maler Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld.

Oktober: Über Prüfung und Bestimmung junger Leute zum Militair, gewidmet seinem Chef, General Igelström, erscheint in Warschau.


1794

Forster stirbt in Paris (10. 1.). Hinrichtung Dantons (5. 4.) und Robespierres (28. 7.). Aufstand in Warschau gegen die russische Besatzung (17./18. 4.). Ein Drittel der russischen Soldaten wird getötet, darunter Harald Otto von Igelström, ein weiterer Neffe von Seumes Chef. Der russische General Fürst Suworow erobert in einem verlustreichen Sturm die Warschauer Vorstadt Praga (4. 11.). Es kommt zu Massakern an der Zivilbevölkerung.

April bis November (Entlassungsdatum ungesichert): Seume in polnischer Kriegsgefangenschaft.


1795

Dritte polnische Teilung, die das staatspolitische Ende Polens bedeutet (bis 1918). Herrschaft des Direktoriums in Paris. Baseler Frieden zwischen Frankreich und Preußen (5. 4.). Kants Schrift Zum ewigen Frieden erscheint.

Januar: Seume hält sich mit seinem Chef, General Igelström, in Riga auf.

Eine Reise nach Italien als Begleiter des 19-jährigen russischen Majors Muromzow muss wegen der französischen Besetzung Norditaliens in Leipzig abgebrochen werden. Dort Beginn der Freundschaft mit Garlieb Merkel.


1796

Italienfeldzüge Napoleons (bis 1797). Tod Katharinas II. (17.11), die Russland seit 1762 regiert. Ihr Nachfolger Paul I. beordert durch einen Ukas alle im Ausland befindlichen russischen Offiziere, also auch Seume, nach Russland zurück. Schiller und Goethe greifen in den Xenien ihre Kritiker an. Von Merkel erscheint Die Letten vorzüglich in Liefland am Ende des philosophischen Jahrhunderts. Es enthält im Anhang Seumes Gedicht Elegie auf einem Fest zu Warschau.

Seume selbst veröffentlicht Einige Nachrichten über die Vorfälle in Polen 1794 über seine Erlebnisse während des Warschauer Aufstandes. Im »Vorbericht« der Graf Hohenthal gewidmeten Schrift bezeichnet er sie als »Totenopfer« für seinen während des Aufstands »erschlagenen Freund« Major Igelström. Des weiteren erscheint Obolen. Erstes Bändchen (es enthält ein Bildnis der Mutter und ist »Vater Gleim« gewidmet).

Herbst: Seume verliebt sich in Wilhelmina Röder.


1797

Friedrich Wilhelm II. stirbt (16. 11.), Nachfolger auf dem preußischen Thron wird Friedrich Wilhelm III.

Seume wird wegen Abwesenheit ohne Pensionsberechtigung aus russischem Dienst entlassen. Er gibt Privatunterricht in Englisch und Französisch.

Zwey Briefe über die neuesten Veränderungen in Rußland seit der Thronbesteigung Pauls des Ersten und Ueber das Leben und den Karakter der Kaiserin von Rußland Katharina II. Mit Freymüthigkeit und Unparteylichkeit erscheinen, beides Auftragswerke für Göschen. Freiherr von Münchhausen, der Freund aus Halifax, gibt den Gedichtband Rückerinnerungen von Seume und Münchhausen heraus.

Januar: Ende des Briefkontakts zu Wilhelmina Röder.

Oktober: Aufnahme der Lektorentätigkeit bei Göschen in Grimma. Betreuung der Werke Wielands, Ifflands, Klopstocks.


1798

Ägyptenfeldzug Napoleons (bis 1799).

Obolen. Zweytes Bändchen.

Sommer: Bekanntschaft mit Karl August Böttiger.

Oktober: Erster Besuch bei Gleim in Halberstadt, anschließend Fußreise in den Harz mit Besteigung des Brockens.

Dezember: Seume erhält den ehrenvollen Abschied aus russischem Dienst. Beginn der Arbeit an dem von Göschen bestellten Auftragswerk Kurzes Pflichten- und Sittenbuch für Landleute, dessen Publikation Göschen ablehnt und erst nach Seumes Tod nachholt.


1799

Unter der Neutralität Preußens zweiter Koalitionskrieg (Österreich, England, Russland, Portugal, Türkei) gegen Frankreich (bis 1802). Staatsstreich Napoleons (9. 11., »18. Brumaire«).


1800

Wielands Aristipp und einige seiner Zeitgenossen erscheint, von Seume lektoriert, bei Göschen.


1801

Paul I. wird bei einer Palastrevolution in St.Petersburg ermordet (23. 3.). Sein Sohn tritt als Alexander I. die Nachfolge an. Konkordat zwischen Napoleon und Papst Pius VII. (15. 7.).

Ein Band Gedichte erscheint.

20. November: Reise nach Weimar mit Schnorr von Carolsfeld und dem Engländer Henry Crabb Robinson. Begegnungen u. a. mit Wieland, Goethe, Schiller, Herder.

6. Dezember: Aufbruch zum »Spaziergang« nach Syrakus mit Schnorr von Carolsfeld, der in Wien wegen der unsicheren Lage in Italien umkehrt.


1802

Napoleon wird Konsul auf Lebenszeit (2. 8.). Der Zar gründet in Dorpat eine deutsche (protestantische) Universität. Rektor wird Klinger, der Autor von Sturm und Drang.

August: Seume kommt nach einem Aufenthalt in Paris und einem Besuch bei Münchhausen in Schmalkalden wieder in Leipzig an und beginnt im

Oktober mit der Niederschrift des Spaziergang.


1803

Tod Gleims (18. 2.), Tod Klopstocks (14. 3.), Tod Herders (18. 12.).

Merkel übernimmt nach Kotzebue die Redaktion der Zeitschrift Der Freimüthige, für die auch Seume schreibt.

Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802 wird im Februar abgeschlossen und im Mai von Hartknoch verlegt. Seume lebt hauptsächlich von Sprachunterricht.


1804

Mit der Berufung von Hardenberg und Stein in die Regierung beginnt die Reform des preußischen Staates. Napoleon krönt sich in Nôtre Dame zum Kaiser (2. 12.). Der Code civil, das französische »Bürgerliche Gesetzbuch«, tritt in Kraft. Tod Kants (11. 2.), Tod Weißes (16. 12.).

Über Bewaffnung und eine erweiterte Ausgabe der Gedichte von 1801 erscheinen. Reise nach Berlin (Jahreswechsel 1803/04), Fußreise ins Riesengebirge (Ostern).

Seume verliebt sich in Johanna Loth.


1805

Dritter Koalitionskrieg gegen Frankreich (ohne Preußen). Napoleons Sieg über Österreich und Russland bei Austerlitz (2. 12.). Tod Schillers (9. 5.).

Einführung der gesetzlichen Schulpflicht in Sachsen.

Seume arbeitet am Journal für deutsche Frauen mit (bis 1807). Im Herbst erscheint eine erweiterte Ausgabe des Spaziergang nach Syrakus. Außerdem kommt Seumes Übersetzung von R.Percivals Beschreibung des Vorgebirges der guten Hoffnung heraus, versehen mit einer Vorrede.

April bis September: »Nordische« Reise durch Polen, Russland, Finnland, Schweden und Dänemark.


1806

Franz II. legt auf Druck Napoleons die Krone des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation nieder und besiegelt damit dessen Ende (6. 8.). Das Kurfürstentum Sachsen geht auf im Königreich Sachsen. Johann Philipp Palm wird in Braunau am Inn wegen der in seiner Nürnberger Verlagsbuchhandlung anonym erschienenen antinapoleonischen Broschüre Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung auf Befehl Napoleons hingerichtet (26. 8.). Beginn des vierten Koalitionskrieges (9. 10.), Sieg Napoleons in der Schlacht von Jena und Auerstedt (14. 10.), französische Truppen besetzen Berlin und Weimar.

Seume arbeitet an den Apokryphen, erst posthum publiziert.

Mein Sommer 1805, die Beschreibung der »nordischen« Reise, erscheint und wird wegen der Vorrede in Süddeutschland, Österreich und Russland verboten.

Oktober: Fußreise von Leipzig über Dresden nach Berlin, wo er zum letzten Mal mit Merkel zusammentrifft. Merkel flieht vor der Besetzung Berlins durch Napoleon und kehrt in seine Heimatstadt Riga zurück.


1807

Ende des vierten Koalitionskrieges durch Napoleons Sieg über die Russen bei Friedberg (14. 6.). Stein, Anfang des Jahres aus der Regierung entlassen, wird auf Empfehlung Napoleons wieder Minister (3. 10.) und treibt mit dem Tilsiter Edikt (»1. Steinsches Reformgesetz«) die schon 1799 eingeleitete Bauernbefreiung voran. Die Reform führt nicht nur zur Befreiung, sondern auch zur Freisetzung von rund 100 000 preußischen Kleinbauern, die zu Tagelöhnern werden. Fichte hält in Berlin seine erste Rede an die deutsche Nation, Hegel veröffentlicht die Phänomenologie des Geistes.

Winter: Vorrede zu dem lateinisch abgefassten Werk Bemerkungen und Konjekturen zu zahlreichen schwierigeren Stellen des Plutarch.

13. Dezember: Seumes Mutter stirbt.


1808

Auf dem Erfurter Fürstentag (27. 9. bis 4. 10.) verschafft sich Napoleon Rückendeckung für den Einmarsch in Spanien, Goethe erhält das »Kreuz der Ehrenlegion«. Stein wird auf Drängen Napoleons wieder aus der preußischen Regierung entlassen (16. 12.). Fichte veröffentlicht seine Reden an die deutsche Nation.

Miltiades. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen erscheint im Druck.

Ostern: Wanderung nach Dresden. Seumes letzte Reise zu Fuß.

Juni: Ausbruch der Gicht, Blasen- und Nierenerkrankung.


1809

Krieg zwischen Österreich und Frankreich. Napoleon zieht als Sieger in Wien ein. In Berlin wird, angeregt durch Wilhelm von Humboldt, die Friedrich-Wilhelm-Universität (heute Humboldt-Universität) gestiftet (16. 8.) und im Folgejahr mit Fichte als erstem Rektor eröffnet.

Ohne Seumes Wissen publiziert Christian August Tiedge das autobiographische Gedicht Kampf gegen Morbona bey der Genesung niedergeschrieben v. J.G.S. im Februar 1809. Seume arbeitet an seiner Autobiographie Mein Leben, die unvollendet bleibt.


1810

Die dritte, wiederum erweiterte Auflage der Gedichte erscheint.

Mai: Kutschfahrt nach Poserna und Weimar. Seume schreibt sein letztes von ihm selbst vollendetes Werk: Ausflucht nach Weimar.

Ab 3. Juni: Aufenthalt im böhmischen (heute tschechischen) Teplitz.

13. Juni: Seume stirbt im Gasthaus Das Goldene Schiff.


Posthum erscheinen 1811 die Ausflucht nach Weimar und als Ein Nachlass moralisch-religiösen Inhalts, herausgegeben von Pfarrer Johann Samuel Vertraugott Schieck, das Kurze Pflichten- und Sittenbuch für Landleute, außerdem in zensierter Fassung und enthalten in einer erweiterten, von V.H.Schnorr von Carolsfeld ergänzten Neuausgabe des Spaziergang die Apokryphen. Die erste unzensierte Ausgabe wird erst 1879 im Rahmen der Prosaischen und poetischen Werke publiziert. 1813 erscheint, ergänzt durch Göschen und Clodius, Mein Leben.

Zitat-, Quellen- und Bildnachweise

Seume wird mit wenigen Ausnahmen zitiert nach den von Jörg Drews und anderen herausgegebenen Werken in zwei Bänden (= W1 bzw. W2) und dem ergänzenden Band mit Briefen (= Briefe).

Orthographie und Zeichensetzung sind den heutigen Lesegewohnheiten angepasst, Einfügungen von mir in [eckige Klammern] gesetzt, Hervorhebungen entsprechen den Originalen.

Die Nachweise erfolgen textbegleitend und mit Kurztiteln. Die vollständigen Angaben sind erschließbar über das Literaturverzeichnis, gegliedert nach Texten von Seume, Texten über Seume, Texten von Zeitgenossen und sonstigen Werken.

Vorbild

Caroline Herder, nach W1, S.850 (Kommentarteil), auch der kursive Grobian ist von dort übernommen.

Spaziergang, W1, S.157

Mein Leben, W1, S.11, S.31

Zu den Fußmaßen siehe Sangmeister: Seume, S.404 f., und Meyer-Thurow: Über Dichtung und Wahrheit in Seumes Lebensbericht, S.17 f., sowie ders.: Kleiner Mann – wie groß?

Burckhardt: Weltgeschichtliche Betrachtungen, S.209, Sperrung im Original.

Herder: Briefe, Bd.1, S.139

Erstes Kapitel

Motti: Briefe, S.53. Briefe, S.12. Briefe, S.20. Briefe, S.368. Ausflucht nach Weimar, W2. S.381. Vorspann: Schreiben aus America, W2, S.365


Der beschulte Bauernjunge

Mein Leben, W1, S.29, 41

An Korbinsky: Briefe, S.24

Mein Leben, W1, S.54

An Hohenthal: Briefe, S.676 (dort die deutsche Übersetzung des im Original französisch geschriebenen Briefes).


Der entlaufene Student

Die Zeitungsanzeige nach Zänker: Seume, S.46

Mein Leben, W1, S.61 f.

Die Taler-Zahl nach Conrady: Goethe, S.51. Zänker, S.40, gibt an, Goethe habe fünfmal so viel erhalten wie Seume: 25 Taler im Monat, also 300 im Jahr. Diese (irrige) Angabe ist wohl darauf zurückzuführen, dass Goethe erklärte, mit 200 bis 300 Talern im Jahr auskommen zu wollen. Der Unterschied zwischen Wollen und Können betrug in diesem Fall 700 bis 800 Taler.

Goethe: Dichtung und Wahrheit, S.229

Mein Leben, W1, S.61, 62, 60

Schreiben aus America, W2, S.366

Zu den Fragen um die Entstehung des Manuskripts Sangmeister: Seume, S.430 f. und S.438 ff.

An Korbinsky: Briefe, S.10 f.

An Hohenthal: S.11 f.

An Gleim: S.25

Spaziergang, W1, S.159 f.

Die Kurzvita zitiert nach der Handschrift Sangmeister: Seume, S.409. W1 (Kommentarteil), S.776

Schreiben aus America, W2, S.365

An Hohenthal: Briefe, S.12


Der desertierte Soldat

Münchhausens Journal nach Sangmeister: Seume, S.423

Moritz: Anton Reiser, S.324, S.325

Mein Leben, W1, S.63 f.

Spaziergang, W1, S.535 f.

Zur Zahl der Rekruten in Ziegenhain: Meyer-Thurow: Über Dichtung und Wahrheit in Seumes Lebensbericht, S.22 f.

Mein Leben, W1, S.65 f.

Bräker: Lebensgeschichte, S.176

Goethes Vorwort zu Sachses Lebensbeschreibung in Sachse: Gil Blas, S.6

Mein Leben, W1, S.100, S.101, S.102

Biehusen: Seume und Bremen.

Spaziergang, W1, S.158

Mein Leben, W1, S.100

Sangmeister: Seume, S.423

Mein Leben, W1, S.96

An Münchhausen: Briefe, S.54 f.

An Korbinsky: Briefe S.38, S.41, S.42

An Münchhausen: Briefe S.55 f.

An Tapernon: Briefe S.42 f.

Nachrichten über die Vorfälle in Polen: W2, S.176

Spaziergang, W1, S.160


Der entflohene Lektor

Nachweis der Stellen aus der Liste: Spaziergang, W1, S.196. Briefe, S.157, S.192, S.355, S.312, S.202. Vorwort zu den Gedichten, W2, S.809. Briefe S.316, S.306. Spaziergang, W1, S.295, Briefe S.391. Spaziergang, W1, S.241, S.406, S.408, S.288, S.306. Briefe, S.374, S.348

An Merkel: Briefe, S.119

An Göschen: Briefe, S.141 (beide Stellen)

Göschen an Klopstock: Sangmeister: Seume, S.90

An Gleim: Briefe, S.192, S.202, S.244, S.278, S.306

Von Gleim: Briefe, S.313

An Gleim: Briefe, S.314, S.316

An Böttiger: Briefe, S.326

An Gleim: Briefe, S.348, S.354 f.

An Göschen: Briefe, S.368

Spaziergang, W1, S.197 f., S.160, S.162 f.


Letzte Ausflucht Weimar

Rousseau, Träumereien, S.643

An Gleim: Briefe, S.26 f., S.343

Göschen an Böttiger: Nach Sangmeister, S.99. Wiederum Göschen an Böttiger: Nach Biehusen, Anmerkungen zu Seume, in: Drews, Seume: »Der Mann selbst«, S.83

Seumes Vorrede zu den Gedichten, nach W2, Kommentar, S.813

Ausflucht, W2, S.381, S.384, S.382

Mein Leben, W1, S.85

Ausflucht, W2, S.385 (dort auch das Gedicht), S.387, S.389, S.389 f., S.391, S.393, S.394

Zweites Kapitel

Motti: Schreiben aus America, W2, S.380. Spaziergang, W1, S.165. Mein Sommer, W1, S.543. Vorspann: Schreiben aus America, W2, S.365


Verschiffung nach Halifax

An Gleim: Briefe, S.25

Mein Leben, W1, S.70

Schreiben aus America, W2, S.368

Mein Leben, W1, S.70 f.

Zur Reisedauer siehe Meyer-Thurow, S.28 f. und Sangmeister, S.405 f.

Die Kapitänszene: Mein Leben, W1, S.73 f.

»Privilegium auf der Nase«: Apokryphen, W2, S.76

Mein Leben, W1, S.82 f.

Apokryphen, W2, S.21


Fußmarsch nach Syrakus

Sterne, Empfindsame Reise, S.26 f.

Shakespeare, Hamlet (übersetzt von Wieland): S.173, S.172

Seume: An einen Totenkopf, W2, S.485

Spaziergang, W1, S.176

Goethe: Annalen, S.623

Goethe: Werther, S.7

Spaziergang, W1, S.157

Seume über Klinger: W2, S.406 f.

An Göschen, Briefe, S.370

Die Römische Elegie nach Borries, Weimarer Klassik, S.37

Spaziergang, W1, S.288

Moritz, Reisen eines Deutschen in England, S.8

Spaziergang, W1, S.174 f., S.177, S.288, S.267, S.271, S.275, S.302, S.304, S.338, S.339

An Gleim, Briefe, S.413

Spaziergang, W1, S.440 f.

An Göschen: Briefe, S.404

Spaziergang, W1, S.306, S.243, S.378, S.170, S.333, S.505, S.540, S.170, S.325 f., S.500, S.512

Vorrede zum Percival, W2, S.345 f.

Wieland an Göschen: W1, S.985 (Kommentarteil)

Forster, Briefe, S.657

Rousseau, Träumereien, S.682 f.


Kutschfahrt nach Norden

Mein Sommer, W1, S.558 ff.

An Hartknoch, Briefe, S.500

Mein Sommer, W1, S.643 f.

An Böttiger, Briefe, S.503

Böttigers Notiz im Freimüthigen vom 25. 4. 1805 nach W1, Kommentarteil, S.963

Mein Sommer, W1, S.588, S.584

An Göschen, Briefe, S.511

Mein Sommer, W1, S.605 f., S.609 f., S.631 f., S.586, S.679

An Hartknoch, Briefe, S.513 f.

An Münchhausen, Briefe, S.536

Brief von Therese Huber, W1, Kommentarteil, S.967

Mein Sommer, W1, S.736

Drittes Kapitel

Motti: Mein Leben, W1, S.12. Mein Leben, W1, S.14. Apokryphen, W2, S.40


Der Vater und die Väter

Warum ist der Schmerz der Eltern…, Sämmtliche Werke Bd.6, S.13 f.

Mein Leben, W1, S.32

Einige Nachrichten über die Vorfälle in Polen, W2, S.173

Mein Leben, W1, S.33

An J.G.Korbinsky, Briefe, S.21 f.

An Schmidt: Briefe, S.19

Mein Leben, W1, S.732

Goethe: Dichtung und Wahrheit, S.360 f. und Annalen, S.782 f.

An Gleim, Briefe, S.26, S.164

Von Gleim, Briefe, S.162

An Gleim, Briefe, S.166–171, S.176 f.

An Münchhausen, Briefe, S.181

An Gleim, Briefe, S.182

Einige Blumen auf Gleims Urne, W2, S.399

An Böttiger, Briefe, S.447

Den Manen Gleim’s: W2, S.502

Veit Hans Schnorr, W2, S.448

Böttiger: Literarische Zustände, S.277

Wieland an Böttiger: Nach Freitag, S.71. An Göschen, ebenda S.72.

Kampf gegen Marbona, W2. S.517–523

Mein Leben, W1, S.54


Die Mutter und die Mädchen

Warum ist der Schmerz der Eltern…, Sämmtliche Werke Bd.6, S.14

Gottsched: Tadlerinnen, nach Fues: Amme oder Muttermilch, S.102

An Hohenthal, Briefe, S.12

An Korbinsky, Briefe, S.11

An die Mutter, Briefe, S.44 f., S.52, S.452 f.

Robinsons Notiz nach Sangmeister, Seume, S.273, Anm.10

An Gleim, Briefe, S.392

An Göschen, Briefe, S.345

An Merkel, Briefe, S.461

An Kotzebue, Briefe, S.463

An Gleim, Briefe, S.280

Von Gleim, Briefe, S.281

Apokryphen, W2, S.77, S.55

Spaziergang, W1, S.407 f.

Mein Sommer, W1, S.700

An Wilhelmine Röder, Briefe, S.94 f., S.112

An Göschen, Briefe, S.100 ff.

An Wilhelmine, Briefe, S.105 f., S.114, S.117

An Gleim, Briefe, S.163 f.

An Favreau, Briefe, S.172 f.

An Gleim, Briefe, S.226 f.

An Christian Heinrich Loth, Briefe, S.492 f.

An Johanna Loth, Briefe, S.494 ff.

An Hartknoch, Briefe, S.501

Gedicht an Johanna Devrient, W2, S.516

An Johanna, Briefe, S.545, S.551, S.557, S.617 f.

Mein Leben, W1, S.133

Apokryphen, W2, S.91

An Göschen, Briefe, S.393

Spaziergang, W1, S.239 f., S.478 f.

Schiller, An die Freude, nach: Borries, Bd.3, S.52

Seume, Abschiedsschreiben, W2, S.479

Münchhausen, Rückerinnerungen, S.34 f.


Die Freunde und die Chefs

Knigge, Über den Umgang mit Menschen, S.206

Moritz, Magazin zur Erfahrungsseelenkunde, S.162

Münchhausen, Rückerinnerungen, aus der unpaginierten Vorrede; S.6, S.9, S.13

Seume, Abschiedsschreiben, in Rückerinnerungen S.24 und W2, S.474

An Münchhausen, Briefe, S.185

Von Gleim, Briefe, S.200

An Gleim, Briefe, S.201

An Sophie La Roche, Briefe, S.420

Spaziergang, W1, S.537

Münchhausen, nach W1, S.960 (Kommentar)

An Münchhausen, Briefe, S.441

Arnoldine Wolf, Briefe, S.994 (Kommentar)

Seumes Antwortgedicht nach Drews, »Wo man aufgehört hat …«, S.309

An Arnoldine Wolf, Briefe, S.620 f.

Schnorrs Erinnerungen an Seume, nach Drews, »Wo man aufgehört hat …«, S.331

An Schnorr, Briefe, S.72

Schnorrs Erinnerungen an Seume, nach Drews, »Wo man aufgehört hat …«, S.335

Seume, Über Garlieb Merkels »Die Letten«, W2, S.328

Merkel, Darstellungen und Charakteristiken, nach: Drews, »Wo man aufgehört hat…«, S.312 ff.

Mein Leben, Fortsetzung, W1, S.110

Igelström: Die Angaben über die Familie nach Hubertus Neuschäffer auf ostdeutsche-biographie.de

Mein Sommer 1805, W1, S.637

An Gustav Otto Andreas von Igelström, Briefe, S.65

Pedrillo oder Zwischenspiel über Ressentiment

Wieland, Don Sylvio, S.406

Seume, Über Garlieb Merkels »Die Letten«, W2, S.338

An Gleim, Briefe, S.165

Münchhausen, Rückblick auf verlebte Tage, nach Zänker, Seume, S.79

Münchhausens Gedicht nach Georg-Meyer Thurow, Über Dichtung und Wahrheit in Seumes Lebensbericht, S.32–36

Viertes Kapitel

Motti: Mein Leben, W1, S.82. Einige Nachrichten, W2, S.186. Mein Sommer, W1, S.734. Vorspann: An Wieland, Briefe, S.610. Mein Leben, W1, S.108


Kampflos in der Neuen Welt

Friedrich nach Bisky, Unser König, S.199

Seume, Vorrede zu Robert Percival, W2, S.341 f.

Mein Leben, W1, S.88, S.81

Lenz, Die Soldaten, in: Ders.: Dramen, S.200

Seume, Schreiben aus America, W2, S.377

Mein Leben, W1, S.89

Volney, nach Moravia, Beobachtende Vernunft, S.205

Mein Leben, W1, S.94 f. (alle drei Stellen)

Schiller, Wallensteins Lager, nach Borries, Weimarer Klassik, S.194


Aufstand in Warschau

Seume, Einige Nachrichten, W2, S.188 f., S.196 f.

Anekdote, W2, S.421

Zur Charakterschilderung Suwarows, W2, S.423, S.425, S.430

Einige Nachrichten, W2, S.219

Apokryphen, W2, S.93

Zur Charakterschilderung Suwarows, W2, S.423

Spaziergang, W1, S.482, S.483

Apokryphen, W2, S.69

Mein Sommer, W1, S.568


Soldat und Söldner

Spaziergang, W1, S.159

Über Garlieb Merkels »Die Letten…«, W2, S.338

Apokryphen, W2, S.32

Prüfung und Bestimmung, W2, S.144

Vorfälle in Polen, W2, S.191

Goethe, Maximen und Reflexionen, nach wissen-im-netz.info/literatur/goethe/maximen.

An Korbinsky, Briefe, S.29, S.40

An Böttiger, Briefe, S.282 f.

An Gleim, Briefe, S.344

Spaziergang, W1, S.499

Münchhausen nach Meyer-Thurow, Über Dichtung und Wahrheit, S.34

Seume, Bewaffnung, nach Drews, »Wo man aufgehört hat…«, S.290

Mein Sommer, S.550 f.

Fischer, nach Borries, Aufklärung und Empfindsamkeit, S.136

Fünftes Kapitel

Motti: Apokryphen, W2, S.94 An Böttiger, Briefe, S.445
Apokryphen, W2, S.73


Markt und Meinung

Kant, Metaphysik, S.404. Kant, Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?, S.9 f.

Knigge, Umgang mit Menschen, Vorrede, S.15, die anderen Stellen S.371–373

Umsatzzahlen des Noth- und Hilfsbüchleins nach Fischer, Göschen & Seume, S.8., und Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, S.303–316. Auf diesen Seiten weitere Zahlen zum Buchmarkt. Außerdem Hermsdorf, Literarisches Leben, S.71 ff.

»Verf. des Spaziergangs«, nach Sangmeister, S.167

Schillers Ankündigung der Horen im Jahr 1794 nach Borries, Bd.3, S.22

Die »rohen Kräfte« walten in Schillers Das Lied von der Glocke, S.819

Schillers Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen erschien zuerst 1795 in den Horen.

Moritzens Über den Begriff des in sich selbst Vollendeten erschien zuerst 1785 in der Berlinischen Monatsschrift.

Jenisch, nach Hermsdorf, S.176

Xenien, nach Borries 3, S.76 f.

Seume an Münchhausen, Briefe, S.126

Seume an Cotta, Briefe, S.569

Der Mensch, nach Christa Bürger et al., S.102

Rebmann, ebenda, S.176 (beide Stellen)

Gleim an Seume, Briefe, S.161

Seume an Gleim, Briefe, S.333

Fichte über Nicolais Allgemeine Deutsche Bibliothek, Hermsdorf, S.252 f.

Seume, Mein Leben, W1, S.46 f.

Goethe, Werther, S.28


Lob und Brot

An Göschen, Briefe, S.131

An Gleim, Briefe, S.137 f.

An Göschen, Briefe, S.228 f.

An Gleim, Briefe, S.250

Alle Stellen aus dem Brief an Klopstock, Briefe, S.230–236

Seume, An Klopstock, W2, S.488

Klopstock an Göschen, Briefe, S.1035 (Kommentar)

An Gleim, Briefe, S.285

An Böttiger, Briefe, S.456, S.467 und S.473

Seumes Klopstock-Rezension: W2, S.408

Göschen an Klopstock, nach Sangmeister, S.86

Seume an Klopstock, Briefe, S.235

Neubeck an Göschen, nach Sangmeister, S.96

Die Reihe der Briefstellen, alle in Briefe: An Münchhausen, S.90, an Göschen, S.146 f. (die Übersetzung im Kommentar S.767), an Gleim, S.228, an Münchhausen, S.293, an Böttiger, S.449, an Cotta, S.485

An Arnoldine Wolf, nach Drews, »Wo man aufgehört hat …«, S.306


Ehre und Ruhm

Napoleon: nach Ullrich, Napoleon, S.43

An Johanna Devrient, Briefe, S.552

Apokryphen, W2, S.73, S.89, S.133

Friedrich: nach Kunisch, Friedrich der Große, S.69

Kant, Was ist Aufklärung?, S.11, S.10

An Kuhn: Briefe, S.543

Sechstes Kapitel

Motti: Spaziergang, W1, S.164. Amalia, W2, S.515. Mein Sommer, W1, S.553 f. Apokryphen, W2, S.13. Vorrede zu Robert Percival, W2, S.344. Über Garlieb Merkels »Die Letten«, W2, S.335. Spaziergang, W1, S.193. Vorwort zu »Ein Bändchen Bemerkungen« W2, S.359. Ebenda S.349

Vorspann: Mein Leben, W1, S.138


Vorreden der Empörung

Plutarch-Vorwort: W2, S.360

An Cotta, Briefe, S.541

Göschen/Clodius in W1, S.139

Wieland an Seume, Briefe, S.583

Die Zitate aus dem Plutarch-Vorwort sämtlich W2, S.348–361


Lob der Könige

Svarez, nach Das Achtzehnte Jahrhundert. Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts, Heft1–1996, S.31

Spaziergang, W1, S.158 f.

Seume über Merkels Letten, W2, S.333, über Zensurverschärfungen, nach Drews: »Der Mann selbst«, S.201, über Höflinge: W2, S.115

Lehndorff nach Bisky, Unser König, S.187

Seume über Kammerlakeien: W2, S.436, über Lob im Leben, W2, S.515


Verdammte Privilegien

Gedicht Das Privilegium, W2, S.86

Die Vaterfrage: Apokryphen, W2, S.76

Spaziergang, W1, S.515, S.507

Apokryphen, W2, S.45

Merkelrezension, W2, S.329

Plutarch-Vorrede, W2, S.350

Fußbreit Land: Apokryphen, W2, S.119

Rousseau: Abhandlung über den Ursprung …, S.230


Leibeigene und Sklaven

Knigge, Umgang mit Menschen, S.379 f.

Seume, Mein Sommer, W1, S.587

Friedrich der Große, Anti-Machiavell, S.69

Katharina die Große, nach W2, S.705 (Kommentarteil)

Seume, Zwei Briefe, nach Drews, »Der Mann selbst«, S.202

Apokryphen, W2, S.42

Plutarch-Buch, W2, S.353 f.

Percival-Vorrede, W2, S.342–344


Spitzköpfe und Plattköpfe

Mein Sommer, W1, S.667

Apokryphen, W2, S.13

Knigge, Umgang mit Menschen, S.380 f., S.311

Seume, Apokryphen, W2, S.123, Spaziergang, W1, S.467

Seume an Igelström, Briefe, S.64

Mein Leben, W1, S.59

Apokryphen, W2, S.59

Seume an Münchhausen, Briefe, S.239


Fleiß der Leute, Schönheit der Lande

Goethe, Wilhelm Meister, Bd.1, S.124

Seume: Spaziergang, W1, S.304 f., Über Katharina II., W2, S.288, Über Merkels ›Letten‹, W2, S.335, Spaziergang, W1, S.210

Darjes, Cameralwissenschaft, S.444 ff.

Moritz, Denkwürdigkeiten, S.187

Seume, Die Dryade, W2, S.506 und W2, S.845 (Kommentarteil)

Spaziergang, W1, S.177 f.

Historikerschätzung nach Wehler, Gesellschaftsgeschichte, S.357

Carl August am 21. August 1790, nach Wilson, Goethe-Tabu, S.102


Vorsicht Revolution

Seume, Über Prüfung und Bestimmung, W2, S.143

Spaziergang, W1, S.192

Apokryphen, W2, S.107

Forster, Parisische Umrisse, S.600, S.605

Seume an Gleim, Briefe, S.169

An Böttiger, Briefe, S.287

An Münchhausen, Briefe, S.308

Spaziergang, W1, S.451; Apokryphen, W2, S.36, Spaziergang, W1, S.205, Apokryphen, W2, S.37


Verzweifeln an Napoleon

General Rapp nach Kleßmann, Napoleon, S.174

Seume, Mein Sommer, W1, S.646

An Gleim, Briefe, S.304

Apokryphen, W2, S.82

Plutarch-Vorrede, W2, S.359

Vorrede zu Robert Percivals…, W2, S.346

Apokryphen, W2, S.74

Napoleon, nach Kleßmann, S.78


Patriotismus ohne Vaterland

Napoleon, nach Ullrich, S.21

Xenien, nach Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, S.44

Wieland, Patriotismus, S.576

Seume, Apokryphen, W2, S.131, S.116

Klopstock, Kriegslied – bzw. Heinrich der Vogeler, nach zeno.org

Gleim, Bei der Eröffnung des Feldzuges 1756, nach Borries, Aufklärung und Empfindsamkeit, S.75

Soldatenlied, nach Kleßmann, S.86 f.

Apokryphen, W2, S.113

Seume an Gleim, Briefe, S.167

An Böttiger, Briefe, S.516

Abschiedsschreiben, W2, S.473

Seume, Plutarch-Vorrede, W2, S.355

Percy, nach Kleßmann, S.105

Seume, Plutarch-Vorrede, W2, S.358

Siebtes Kapitel

Motti: Mein Sommer, W1, S.731 f. Mein Leben, W1, S.100. Mein Leben, W1, S.149.


Vorspann: Das Gedicht »Abendlied«, W2, S.137


Tagebuch vom Mann im Mond

Ariost, Der rasende Roland, Bd.2, S.266

Mein Sommer 1805, W1, S.731

Kant, Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, in: Schriften zur Anthropologie 1, S.47 f.

Spaziergang, W1, S.158

Mein Sommer, W1, S.732

Mein Leben, W1, S.46 f.


Und nun –

Schnorr an Böttiger nach Sangmeister, Seume, S.433

Seume an Böttiger, Briefe, S.577, S.558

An Cotta, Briefe, S.566

»gezimmert und geputzt«, Seume an Hartknoch, Briefe, S.564

Hohenthal an Seume, Briefe, S.576

Seume an Recke, Briefe, S.581

Recke an Seume, Briefe, S.582. Die beiden Briefe werden im Kommentar auf Januar 1809 datiert, doch datiert Sangmeister, S.434, überzeugend um einige Wochen zurück.

Spaziergang, W1, S.162

Seume an Klinger, Briefe, S.586 f.

Klinger an Seume, Briefe, S.589

Wieland an Seume, Briefe, S.597 f.

Seume an Maria Fjodorowna von Russland, Briefe, S.599 f.

Wieland an Böttiger, Briefe, S.1164 (Kommentarteil)

Seume an Cotta, Briefe, S.592; an Hartknoch, nach Sangmeister, S.491 f.; an Böttiger, Briefe, S.595; an Wieland, Briefe, S.614

Tiedge an Seume, Briefe, S.635


Im Goldenen Schiff

Clodius, alle Stellen W1, S.143–153

Nachruhm

Die Zeitungsmeldung nach Planer/Reißmann, S.675

Clodius, W1, S.152

Minerva, W1, 839 f. (Kommentar)

Clodius nach W2, S.581 und S.587 (Kommentar)

Göschen nach Bolte, S.45

Wieland nach Göschen in Seumes Mein Leben, W1, S.101 f.

Wieland an Böttiger nach Planer/Reißmann, S.680

Böttiger an Tiedge nach Planer/Reißmann, S.686

Tiedge nach Zänker, Seume, S.393

Elisa an Böttiger nach Planer/Reißmann, S.674

Mahlmann nach Sangmeister, Seume, S.444

Göschen an Böttiger nach Planer/Reißmann, S.697

Schieck nach Planer/Reißmann, S.698

Jenaische nach W2, S.577 (Kommentar)

Hebbel, Tagebücher Bd.1, S.119, S.393

Gartenlaube nach Frank Seume, S.92

Turnwesen, W1, S.752 (Kommentar)

Erneuerer nach Budde, S.13

Planer/Reißmann, S.IV f.

Textkästen

Besuch beim Marmormädchen

An Böttiger: Briefe, S.395 f.

Spaziergang, W1, S.241

Mein Sommer, W1, S.561


Fußwandeln als Lebenswandel

Mein Sommer, W1, S.543 f., S.559


Du sollst nicht spuren

Spaziergang, W1, S.283, S.282

Mein Sommer, W1, S.699

Spaziergang, W1, S.282

Wehler: S.121

Mein Sommer, W1, S.670


Hexe Hip

An die Schwermut, W2, S.481–484

An Merkel, Briefe: S.93, S.119

An Korbinsky, Briefe, S.22

Mein Geburtstag, W2, S.488–492

An Schnorr, Briefe, S.134

An Böttiger, Briefe, S.437

Mein Sommer, W1, S.558


Edler Wilder seitwärts im Busch

Die Gesänge, W2, S.502

Der Wilde, W2, S.478–481

An Schiller: Briefe, S.68.


An den Nasen herbeigezogen

Apokryphen, W2, S.67

Akroase über die Nase, W2, S.454, S.456

Würzburger Literatur-Zeitung, W2, S.798 (Kommentarteil)

Apokryphen, W2, S.123 f.


Der reportierte Reporter

Kapusćinśki: Die Erde ist ein gewalttätiges Paradies, S.217


Seume und Rousseau

Rousseau: Die Bekenntnisse, S.172, S.58

Bekenntnisse, S.22. Mein Leben, W1, S.18

Rousseau: Träumereien, S.643

Rousseau an Malesherbes nach: Rousseau, Ich sah eine andere Welt, S.120

Bildnachweise:

Die Karten mit Seumes Reisewegen wurden erstellt von Sonja Ziehn (auf Grundlage einer Europakarte, die im März 1802 in London von Candell and Davies, Strand, and Longman and Rees, Paternoster Row, gedruckt wurde). Abdruck der Zeichnung von Seumes Geburtshaus (S. 2 unten) und Seumes Mutter (S. 2 oben) mit freundlicher Genehmigung des Museums Schloss Lützen, Abdruck der Aquarelle vom Göschenhaus und Göschenhausgarten (S. 3), des Frontispiz und der Titelseite der Erstausgabe von Spaziergang nach Syrakus (S. 4, 5) und der kolorierten Zeichnung von Seume im Todesjahr (S. 8) mit freundlicher Genehmigung des Göschenhauses Grimma-Hohnstädt.

Literaturverzeichnis

Von Seume

Johann Gottfried Seume: Werke in zwei Bänden. Herausgegeben von Jörg Drews unter Mitarbeit von Sabine Kyora. Frankfurt a. M. 1993

Johann Gottfried Seume: Briefe. Herausgegeben von Jörg Drews und Dirk Sangmeister unter Mitarbeit von Inge Stephan. Frankfurt a. M. 2002

Prosaische und poetische Werke von J.G.Seume [ohne Angabe des Herausgebers]. 10 Teile. 4 Bände. Berlin o. J. [1879]. Neuauflage Leipzig 1904

J.G.Seume’s sämmtliche Werke. 12 Bände, Leipzig 1826–27

Rückerinnerungen von Seume und Münchhausen. Der Freundschaft gewidmet. Frankfurt a. M. 1797

Über Seume

Biehusen, Karl Wolfgang: Seume und Bremen. Alles ganz anders? Auf www.seume.de vom 14. 8. 2007

Bolte, Thorsten (Hrsg.): Johann Gottfried Seume. Schriftsteller der Zeitenwende. Sonderausstellung zum 200. Todestag im Göschenhaus Grimma-Hohnstädt. Grimma 2010

Budde, Bernhard: Von der Schreibart des Moralisten: Seume. Frankfurt a. M. 1990

Drews, Jörg (Hrsg.): Johann Gottfried Seume 1763–1810. Ein politischer Schriftsteller der Spätaufklärung. Bielefeld 1989

Ders. (Hrsg.): »Wo man aufgehört hat zu handeln, fängt man gewöhnlich an zu schreiben.« Johann Gottfried Seume in seiner Zeit. Vorträge des Bielefelder Seume-Colloquiums 1989 und Materialien zu Seumes Werk und Leben. Bielefeld 1991

Ders. (Hrsg.): Seume: »Der Mann selbst« und seine »Hyperkritiker«. Vorträge der Kolloquien zu Johann Gottfried Seume in Leipzig und Catania 2002. Bielefeld 2004

Ders. (Hrsg.): In Polen, Palermo und St.Petersburg. Vorträge der Kolloquien zu Johann Gottfried Seume in Grimma, Riga und Tartu 2003 und 2005. Bielefeld 2008

Ders. mit Gabi Pahnke (Hrsg.): »Weimar ist ja unser Athen«. Mit Seume in Weimar. Bielefeld 2010

Eberhardt, Robert: Seume und Münchhausen. Mit dem kommentierten Neudruck der »Rückerinnerungen« von 1797. Schmalkalden 2010

Fischer, Bernd Erhard und Angelika: Göschen & Seume in Grimma. Berlin 2010

Freitag, Egon: Der »lebendige Keim« einer »Freundschaft«. Seume und Wieland. In: Drews/Pahnke (Hrsg.): »Weimar ist ja unser Athen«. S.59–73

Heine, Gerhard: Der Mann, der nach Syrakus spazierenging. Das abenteuerliche Leben des Johann Gottfried Seume. Weimar 1961

Hollmer, Heide (Red.): Johann Gottfried Seume. Text + Kritik. Heft 126, edition text + Kritik, München 1995

Kostencki, Gert: Johann Gottfried Seume. Absicht, Selbstdarstellung, Gedankenwelt. Versuch einer Revision. Frankfurt a. M. 1979

Meyer, Urs: Politische Rhetorik. Theorien, Analysen und Geschichte der Redekunst am Beispiel des Spätaufklärers Johann Gottfried Seume. Paderborn 2001

Meyer-Thurow, Georg: Über Dichtung und Wahrheit in Seumes Lebensbericht. In Drews/Pahnke (Hrsg.): »Weimar ist ja unser Athen«. S.13–36

Ders.: Kleiner Mann – wie groß? Überfällige Anmerkungen zu Seumes Statur. In: Obolen. Mitteilungen der Johann-Gottfried-Seume-Gesellschaft zu Leipzig. Nr.1–2010

Planer, Oskar; Reißmann, Camillo: Johann Gottfried Seume. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften. Leipzig 1904 (erstmals 1898)

Sangmeister, Dirk: Seume und einige seiner Zeigenossen. Beiträge zu Leben und Werk eines eigensinnigen Spätaufklärers. Erfurt und Waltershausen 2010

Ders. mit Wolfgang Griep: Ausflucht in den Norden – über Johann Gottfried Seumes Reise im Sommer 1805. (= Eutiner Bibliothekshefte Bd.8). Eutin 2004

Stephan, Inge: Johann Gottfried Seume. Ein politischer Schriftsteller der deutschen Spätaufklärung. Stuttgart 1973

Seume, Frank: Johann Gottfried Seume – Tod in Teplitz vor 200 Jahren. Zwei Teile und ein Nachtrag. In: Weißenfelser Heimatbote, Heft3–2010. Eingesehen auf www.seume.de

Zänker, Eberhard: Johann Gottfried Seume. Eine Biographie. Leipzig 2005

Von Zeitgenossen

Barthel, Johann Heinrich: Briefe über Calabrien und Sizilien. Göttingen 1787–1792

Basedow, Johann Bernhard: Elementarwerk. Ein geordneter Vorrat aller nötigen Erkenntnis. 4 Bde, Dessau 1774

Böttiger, Karl August: Literarische Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar. Herausgegeben von Klaus Gerlach und René Sternke. Berlin 1998

Bräker, Ulrich: Werke in einem Band. Ausgewählt und eingeleitet von Hans-Günther Thalheim. Berlin, Weimar 1966

Carolsfeld, Veit Hanns Schnorr von: Meine Lebensgeschichte. Zugleich als ein Sonst und Jetzt in einem Zeitraum von 55 Jahren. Hrsg.: Otto Werner Förster. Leipzig 2000

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften, darinnen die Hauptteile sowohl der Oeconomie als auch der Policey und besondern Cameral-Wissenschaft in ihrer natürlichen Verknüpfung zum Gebrauche seiner academischen Förderung entworfen, Leipzig 1768

Forster, Georg: Parisische Umrisse. In: Die französische Revolution. Bd.2: Georg Forster und die deutschen Publizisten, herausgegeben von Horst Günther, Frankfurt a. M. 1985

Ders.: Briefe. In: Die französische Revolution. Bd.2: Georg Forster und die deutschen Publizisten, herausgegeben von Horst Günther, Frankfurt a. M. 1985

Friedrich der Zweite: Antimachiavell. In: Die Werke Friedrichs des Großen, herausgegeben von Gustav Berthold Volz, 10 Bde., Berlin 1912–1914, hier Bd.7

Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Preussische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier. Mit Melodien. Berlin 1758

Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. In: Werke Bd. V.München 1973

Ders.: Italienische Reise. Annalen. (= 11.Bd. Der Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche, Hrsg. Ernst Beutler). Zürich 1962

Ders.: Die Leiden des jungen Werthers. München o. J.

Ders.: Wilhelm Meisters Lehrjahre. 2Bde. München o. J.

Herder, Johann Gottfried: Briefe. Gesamtausgabe 1763–1803. Hrsg.: Nationale Forschungs- und Gedenkstätte der klassischen deutschen Literatur in Weimar. Bd.1–11, Weimar 1977–2001

Kant, Immanuel: Die Metaphysik der Sitten. Werkausgabe Bd. VIII. Hrsg. Wilhelm Weischedel. Frankfurt a. M. 1989

Ders.: Schriften zur Anthropologie, Geschichtsphilosophie, Politik und Pädagogik 1. Werkausgabe Bd. XI. Hrsg. Wilhelm Weischedel. Frankfurt a. M. 1991

Ders.: Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht. In: Schriften zur Anthropologie 1.

Ders.: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?. In: Ehrhard Bahr (Hrsg.): Was ist Aufklärung. Thesen und Definitionen. Stuttgart 1974

Klopstock, Friedrich Gottlieb: Der Messias. Gesang I–III. Studienausgabe. Herausgegeben von Elisabeth Höpker-Herberg. Stuttgart 1986

Knigge, Adolph Freiherr von: Über den Umgang mit Menschen. Hrsg. Gert Ueding. Frankfurt a. M. 1977

Küttner, Karl Gottlob: Reise durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen und einen Theil von Italien, in den Jahren 1797, 1798, 1799. 4 Bde, Leipzig 1801

Lenz, Jakob Michael Reinhold: Dramen des Sturm und Drang. Hrsg.: Erich Unglaub. München 1988

Merkel, Garlieb: Skizzen aus meinem Erinnerungsbuch. In: Horst Adamek (Hrsg.): Freimüthiges aus den Schriften Garlieb Merkels. Berlin 1959

Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Ein psychologischer Roman. In: Werke, Bd.1, herausgegeben von Horst Günther, Frankfurt a. M. 1981

Ders.: Reisen eines Deutschen in England im Jahre 1782. In: Werke, Bd.2, herausgegeben von Horst Günther, Frankfurt a. M. 1981

Ders.: Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. In: Werke, Bd.3, herausgegeben von Horst Günther, Frankfurt a. M. 1981

Ders.: Denkwürdigkeiten, aufgezeichnet zur Beförderung des Edlen und Schönen. In: Werke, Bd.3, herausgegeben von Horst Günther, Frankfurt a. M. 1981

Münter, Friedrich: Nachrichten von Neapel und Sizilien, auf einer Reise in den Jahren 1785 und 1786. Kopenhagen 1790

Recke, Elisa von der: Tagebücher und Selbstzeugnisse. Leipzig 1984

Rousseau, Jean-Jacques: Träumereien eines einsamen Spaziergängers. In ders.: Schriften. Herausgegeben von Henning Ritter. Bd.2. Frankfurt a. M., Berlin, Wien 1981

Ders.: Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit. In: Schriften. Herausgegeben von Henning Ritter. Bd.2. Frankfurt a. M., Berlin, Wien 1981

Ders.: Die Bekenntnisse. München 1981

Ders.: Ich sah eine andere Welt. Philosophische Briefe. Ausgewählt und übersetzt von Henning Ritter. München 2012

Sachse, Johann Christoph: Der deutsche Gil Blas. Nördlingen 1987

Schiller, Friedrich von: Das Lied von der Glocke. In: Werke in drei Bänden. Herausgegeben von Herbert Göpfert. Bd.2. München, Wien 1966, S.810–821

Shakespeare, William: Hamlet, Prinz von Dänemark. Ein Trauerspiel. Übersetzt von Christoph Martin Wieland. Hrsg. Hans und Johanna Radspieler. Zürich 1993.

Sterne, Laurence: Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman. Frankfurt a. M. 2006

Ders.: Eine empfindsame Reise durch Frankreich und Italien. Von Mr. Yorick. Berlin 2010

Thümmel, Moritz August von: Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich. Leipzig 1791–1805

Wieland, Christoph Martin: Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva. Herausgegeben von Jan Philipp Reemtsma und Johanna Radspieler. Zürich 1997

Ders.: Über deutschen Patriotismus. In: Die französische Revolution. Bd.2: Georg Forster und die deutschen Publizisten, herausgegeben von Horst Günther, Frankfurt a. M. 1985

Weitere Werke

Eine Bibliographie zu Gesellschaft und Literatur um 1800 kann hier nicht gegeben werden. Die Liste dient vor allem dem Nachweis der in den Anmerkungen nur mit Kurztiteln geführten Bücher. Ergänzend sind Werke genannt, die in anderer Weise erwähnt oder direkt herangezogen wurden.

Albrecht, Wolfgang; Kertscher, Hans-Joachim (Hrsg.): Wanderzwang – Wanderlust. Formen der Raum- und Sozialerfahrung zwischen Aufklärung und Frühindustrialisierung. Tübingen 1999

Ariost: Der rasende Roland. 2 Bde., München 1987

Bisky, Jens: Unser König. Friedrich der Große und seine Zeit – ein Lesebuch. Berlin 2011

Borries, Ernst und Erika von: Aufklärung und Empfindsamkeit, Sturm und Drang. (= Deutsche Literaturgeschichte Bd.2). München 1991

Diess.: Die Weimarer Klassik. Goethes Spätwerk. (= Deutsche Literaturgeschichte Bd.3). München 1991

Bromme, Moritz Theodor William: Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters. Nachdruck der Ausgabe von 1905. Herausgegeben von Bernd Neumann. Frankfurt a. M. 1971

Bürger, Christa; Bürger, Peter; Schulte-Sasse, Jochen (Hrsg.): Aufklärung und literarische Öffentlichkeit. Frankfurt a. M. 1980

Burckhardt, Jacob: Weltgeschichtliche Betrachtungen. Stuttgart 1978

Conrady, Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Frankfurt a. M. 1987

Fues, Wolfram Malte: Amme oder Muttermilch? Der Disput um das Stillen in der frühen deutschen Aufklärung. In: Klaus Gerteis (Hrsg.): Alltag in der Zeit der Aufklärung. = Aufklärung, Jahrgang 5, Heft2

Füssel, Stephan: Georg Joachim Göschen. Ein Verleger der Spätaufklärung und der deutschen Klassik. 3 Bde., Berlin und New York 1996–1999

Hebbel, Friedrich: Tagebücher. Hrsg. von Karl Pörnbacher. 3 Bde., München 1984

Hermsdorf, Klaus: Literarisches Leben in Berlin. Aufklärer und Romantiker. Berlin 1987

Im Hof, Ulrich: Das Europa der Aufklärung. München 1993

Kapusćinśki, Ryszard: Die Erde ist ein gewalttätiges Paradies. Reportagen, Essays, Interviews aus vierzig Jahren. Berlin 2000

Kleßmann, Eckart: Napoleon und die Deutschen. Berlin 2007

Kunisch, Johannes: Friedrich der Grosse. Der König und seine Zeit. München 2004

Leithold, Norbert: Friedrich II. von Preußen. Ein kulturgeschichtliches und bebildertes Panorama von A bis Z.Frankfurt a. M. 2011

Mager, Klaus; Reemtsma, Jan Philipp (Hrsg.): Wielandgut Oßmannstedt. München, Wien 2005

Moravia, Sergio: Beobachtende Vernunft. Philosophie und Anthropologie in der Aufklärung. Frankfurt a. M., Berlin, Wien 1977

Preisendörfer, Bruno: Staatsbildung als Königskunst. Ästhetik und Herrschaft im preußischen Absolutismus. Berlin 2000

Pütz, Peter (Hrsg.): Erforschung der deutschen Aufklärung. Königstein/Ts. 1980

Solnit, Rebecca: Wanderlust. A History of Walking. London 2001

Sorensen, Bengt Algot (Hrsg.): Geschichte der deutschen Literatur. Band I: Vom Mittelalter bis zur Romantik. München 1997

Ullrich, Volker: Napoleon. Eine Biographie. Reinbek 2004

Wehler, Hans-Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. 1.Band: Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära. 1700–1815. München 1987

Wesenberg, Angelika (Hrsg.): Nationalgalerie Berlin. Das XIX. Jahrhundert. Katalog der ausgestellten Werke. Berlin 2009

Wilson, W.Daniel: Das Goethe-Tabu. Protest und Menschenrechte im klassischen Weimar. München 1999

Der waghalsige Reisende: Johann Gottfried Seume und das ungeschützte Leben
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