Umschlagzeichnung: Alissa Walser
1.
Auflage Juli 2004
Copyright © 2004 by Rowohlt Verlag GmbH,
ISBN 3 498 07355 2
Gottlieb Zürn, bekannt aus Martin
Walsers Romanen «Das Schwanenhaus»
und «Die Jagd», Exmakler,
Privatgelehrter mit Domizil am
Bodensee, erhält Besuch von einer
jungen Dokto randin. Sie interessiert
sich für seine Aufsätze über
den franzö
sischen Philosophen La Mettrie und überreicht ihm, er ist erstaunt
und merkwürdig geschmeichelt, eine Sonnenblume. Er vernimmt
sofort das Klirren erotischer Möglichkeiten. Sie, sphinxenhaft: «Es
gibt nichts, wofür man nicht gestraft werden kann.»
Trotzdem, und weil er mit
seiner Frau Anna längst im
selben
Wortschatz untergeht, folgt er der Doktorandin kurz darauf nach
Kalifornien zu einem Kongreß über La Mettrie.
Dort erfüllt sich ihre Prophezeiung — auf eine Weise, die gleich in
mehrfacher Hinsicht zum Eklat führt. Sobald er drüben ist, wird in
ihm Anna übermächtig, also zurück
zu ihr. Sobald er zurück ist,
muß er wieder hinüber. Aber das gestattet ihm das Buch nicht.
Eros, Ehe und Erlebnishunger sind
die äußeren Markierungs punkte dieses
Romans, das Verhältnis von Leben,
Literatur und
Todeslust ist sein geheimes Motiv.
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