58

Am folgenden Tag fuhr Julia, ausgestattet mit einigen Fotos, in der Hotellimousine zu Lidias Haus. Diesmal öffnete Lidias Boy ihr die Tür mit einem Lächeln und einem wai.

»Willkommen, Khun Julia. Khun Lidia wartet auf Veranda. Ich bringe Sie zu ihr.«

Julia folgte ihm durch die zum Schutz gegen die grelle Sonne mit Fensterläden verdunkelten Räume auf eine große, auf Pfählen in den Fluss gebaute Holzterrasse. Sie war geschmückt mit großen Blumentöpfen, und der süßliche Duft von Jasmin, der Julia an die Gärten von Wharton Park erinnerte, lag in der Luft.

Durch eine Brise vom Wasser, in der vom Dach hängende Messingglöckchen schwangen, blieb es auf der Veranda angenehm kühl.

Das Haus befand sich an einer breiten Stelle des Flusses, so dass die Motoren der Boote, die in einiger Entfernung vorbeituckerten, nur gedämpft zu hören waren.

Lidia trat mit einem alten Strohhut auf dem Kopf und einer Blechgießkanne in der Hand um die Ecke. Sie strahlte, als sie Julia sah.

»Julia.« Sie breitete die Arme aus. »Willkommen bei mir.« Sie stellte die Gießkanne neben einen Wasserhahn und bot ihrer Enkelin einen Stuhl am gedeckten Tisch an. »Setz dich und fühl dich ganz wie zu Hause. Möchtest du etwas trinken? «

»Ja, gern. Danke, Lidia.«

Lidia nickte ihrem Boy zu, der an der Tür wartete. Kurz darauf stellte er ein Glas Wasser und eine Kokosnuss mit Strohhalm vor sie hin.

»Ich habe auch Bier oder Wein, wenn du möchtest«, sagte Lidia.

Julia schüttelte den Kopf. »Nein, ich probiere gern.« Sie nahm einen Schluck von der süßen, klebrigen Flüssigkeit. »Ungewohnt, aber es schmeckt mir.«

Als Julia bemerkte, dass Lidia sie nicht aus den Augen ließ, wurde sie rot.

»Entschuldige, Julia, wenn ich so starre. Es ist merkwürdig und schön, dich, Enkelin von Harry und mir, in meinem Haus zu haben.« Sie schmunzelte. »Ergebnis gefällt mir. Du bist sehr hübsch. Du hast gute Teile von Thaierbe und englische Größe und Haltung. Und herrliche Haut. Thaifrauen geben viel dafür, hellhäutig und europäisch zu sein!«

»Und ich würde gern braun werden«, bemerkte Julia.

Lidia lachte schallend. »Ja, Weiße möchten unbedingt braun werden. Scherz Gottes. Wir wollen alle, was wir nicht haben können.« Lidia beugte sich mit ernsterer Miene zu Julia vor. »Julia, hab keine Angst, mir zu erzählen, was aus Jasmine wird, als sie nach England kommt. Ich glaube, ich weiß es schon. Khun Bill und seine Frau Elsie adoptieren mein Baby, nicht wahr?«

»Ja. Sie hatten keine andere Wahl.«

»Weiß Harry es?«, fragte Lidia. »Weiß er, dass seine Tochter so nah bei ihm aufwächst?«

»Meine Großmutter – ich meine Elsie – sagt, er wusste es bis wenige Wochen vor seinem Tod nicht. Er wollte Bill etwas zum Aufbewahren bringen und ist dabei Jasmine zum ersten Mal begegnet. Da ging ihm ein Licht auf, weil sie dir wie aus dem Gesicht geschnitten war.«

»Meine Jasmine wächst also nicht als Tochter von britischem Lord in Wharton Park auf«, stellte Lidia fest, »sondern bei Gärtner und seiner Frau.«

»Ja.« Nun musste Julia Lidia die ganze Wahrheit enthüllen. »Zur gleichen Zeit hat Harrys Frau Olivia ein Kind zur Welt gebracht.«

»Verstehe.« Lidias Blick verdüsterte sich. »Hier in Thailand erwähnt Harry nie, dass er verheiratet ist. Wenn, hätte ich nicht …« Sie schüttelte den Kopf. »Er betrügt mich und seine Frau.«

»Ich kann mir deine Gefühle vorstellen. Keine Ahnung, warum Harry es dir nicht gesagt hat.Vielleicht hatte er Angst, dich zu verlieren, wenn du es erfährst.«

»Ja.« Lidias bernsteinfarbene Augen begannen zu funkeln. »Als Bill nach Geburt von Jasmine zu mir nach Bangkok kommt und es mir sagt, sterbe ich fast vor Kummer. Aber im Lauf der Jahre begreife ich besser.« Ihr Blick wurde sanfter. »Ich begreife, dass man zwei Menschen gleichzeitig lieben kann.«

»Nein, Lidia. Elsie hat mir erklärt, dass es von Anfang an eine arrangierte Ehe war. Harry blieb keine andere Wahl, als Olivia zu heiraten und einen Erben zu zeugen. Liebe spielte dabei keine große Rolle. Olivia wurde für geeignet befunden, und für ihn war es einfach eine Pflicht. Du warst die Frau, die Harry liebte und mit der er zusammen sein wollte.«

»Und seine Frau? Liebt sie ihn? Oder akzeptiert sie nur Arrangement?«, fragte Lidia.

»Elsie, die vierzig Jahre lang ihre Zofe war, behauptet, Olivia hätte Harry angebetet. Für sie war es die große Liebe. Das machte die Sache natürlich nicht besser, als sie von dir erfuhr. «

»Sie erfährt es?« Lidia schlug die Hand vor den Mund. »Wie?«

»Sie hat deinen letzten Brief an Harry mit deinem Verlobungsring entdeckt und wenige Tage später ihr Baby verloren. Elsie sagt, sie war den Rest ihres Lebens verbittert über Harry.«

»O je! Welche Schmerzen Liebe verursacht!« Lidia schüttelte den Kopf. »Ich habe Mitleid mit seiner armen Frau. Verrät sie Harry, dass sie über mich Bescheid weiß?«

»Nein. Sie hat sich ihm emotional verschlossen und ihre Pflicht dem Anwesen gegenüber erfüllt. Elsie meint, sie hätten den Rest ihres Lebens gelitten. Es wäre besser gewesen, wenn Harry Olivia freigegeben hätte und zu dir zurückgekehrt wäre. Aber da war Wharton Park, das sich nach dem Krieg in erbärmlichem Zustand befand. Für Harry arbeiteten sehr viele Menschen, deren Auskommen von ihm abhing. Obwohl es ihm das Herz brach, musste er in England bleiben. Er hatte wirklich keine andere Wahl.«

Lidia nickte. »Bill erklärt mir das in Bangkok. Er ist guter Mensch. Er rettet mir das Leben.«

»Ich mochte ihn sehr«, sagte Julia. »In Wharton Park habe ich die meiste Zeit bei ihm in den Gewächshäusern verbracht. Meine Mutter und ich sind von den Düften unserer Heimat umgeben aufgewachsen, ohne zu ahnen, dass sie Teil unseres Lebens waren.«

»Das tröstet mich.« Lidia lächelte. »Ich schicke Bill eine besondere Orchidee für Jasmine. Sie ist sehr selten; es gibt nur wenige auf der Welt. Ich sehe sie kurz vor Jasmines Geburt auf dem Blumenmarkt in Bangkok und kaufe sie für sie. Blüht sie in England für ihn?«

»Ach.« Julia fiel das Bild ein, das die junge Jasmine von der seltenen Orchidee gemalt und das Julias Vater George erkannt hatte. »Ja, ich glaube schon«, flüsterte sie.

»Und dein Vater? Ist er auch tot?«, fragte Lidia.

»Nein.« Julia lächelte. »Ihm geht es gut. Er hat meine Mutter verehrt, und sie waren sehr glücklich miteinander. So glücklich, dass er sich nach ihr keine Frau mehr gesucht hat.«

»Weiß er von Herkunft seiner Frau?«

»Ja, allerdings wie ich erst seit Kurzem.«

»Eines Tages möchte ich Mann meiner Tochter kennenlernen«, sagte Lidia. »Und du, bist du auch Einzelkind?«

»Äh, nein. Ich habe eine Schwester, von der ich noch nicht lange weiß, dass sie adoptiert ist«, erklärte Julia. »Meine Mutter dachte, sie könnte keine Kinder bekommen, und so haben sie meine Schwester Alicia als Baby bei sich aufgenommen. Sie ist drei Jahre älter als ich. Es war eine große Überraschung, als meine Mutter mit mir schwanger wurde. Ich glaube, mein Vater wollte Alicia die Wahrheit nie sagen, aber als Elsie ihm die Geschichte von Jasmine und Wharton Park erzählte, hat er sich wohl dazu verpflichtet gefühlt. Sonst hätte sie gedacht, sie wäre ebenfalls eine Enkelin von dir und Harry. Doch sie bleibt meine Schwester«, sagte Julia mit Nachdruck.

»Natürlich. Aber jetzt, finde ich, sollten wir etwas essen, Julia.«

Lidia nickte ihrem wartenden Boy zu, der ins Innere des Hauses verschwand.

»Du bist also Pianistin, Julia? Kann ich dich irgendwo spielen hören?«

»Ja. Ich bin schon auf der ganzen Welt aufgetreten. Ich hatte Glück. Ein Agent hat mich am Royal College of Music entdeckt, als ich neunzehn war, und mir geholfen, meine Karriere aufzubauen.«

»Julia, Glück ohne Talent nützt nichts«, bemerkte Lidia. »Du musst gut sein. Und du bist noch so jung. Wo willst du nach Bangkok hin? Möchtest du auftreten?«

»Nein«, antwortete Julia, als der Boy mit einem Tablett, darauf zwei Schalen mit dampfender Suppe, aus dem Haus trat. »Das vergangene Jahr hat schwierige Veränderungen mit sich gebracht. Ich werde erst in ein paar Monaten wieder auftreten. Offen gestanden, habe ich nicht die geringste Ahnung, wohin die Reise von hier aus geht. Ich bin nach Bangkok gekommen, um Zeit zum Nachdenken zu haben.«

»Du musst mir alles erzählen, wenn wir Nongs Tom-Kha-Gai- Suppe essen. Ich finde, sie ist beste von Bangkok.«

Nach der köstlich cremigen Kokosnusszitronengrassuppe mit zarten Hühnchenstreifchen servierte Nong einen Teller mit Mango und Papaya zum Dessert.

»Erzähl mir jetzt von deinem schwierigen Jahr, Julia.«

»Ich habe meinen zwei Jahre alten Sohn Gabriel vor zwölf Monaten bei einem Autounfall verloren. Anfangs dachte ich, auch sein Vater Xavier sei tot, doch der ist vor ein paar Wochen wieder in unserem Haus in Frankreich aufgetaucht. Er hat den Wagen gelenkt und ist nach dem Unfall einfach verschwunden, angeblich, weil er es nicht geschafft hätte, mir alles zu erklären. Erst vor einer Woche habe ich herausgefunden, dass er ziemlich betrunken war und nicht mehr hätte fahren dürfen. Also« – ihre Stimme wurde sehr leise – »habe ich ihn verlassen und bin hierhergekommen.«

Lidia legte ihre Hand auf die von Julia. »Eine schreckliche Geschichte. Ich weiß, es ist schlimmste Strafe Gottes, ein Kind zu verlieren.«

»Ja«, pflichtete Julia ihr bei. »Etwas Schlimmeres kann ich mir nicht vorstellen.«

»Nach so etwas ist Herz leer.«

»Ja, es gibt keinen Trost und nichts, was einem den Schmerz nehmen könnte.«

»Stimmt. Auch ich trauere um meine Tochter, schon zum zweiten Mal.« Lidia seufzte. »Aber für dich ist es noch schwieriger: Du musst deinem Mann Schuld geben für Tod von Sohn.«

»Ich verachte ihn für das, was er Gabriel und mir angetan hat«, erklärte Julia.

»Ist natürlich. Aber einmal musst du verzeihen, dir selbst zuliebe, Julia. Ich lerne, dass es nicht gut ist, solchen Zorn in sich zu haben. Er frisst dich auf, zerstört dich.«

»Ich weiß, Lidia. Doch es fällt mir schwer, das in die Tat umzusetzen.«

»Ja. Wir werden beide von Männern verraten, die wir lieben und denen wir vertrauen. Xavier scheint schwach zu sein, wie viele Männer. Zuerst denke ich, Harry ist auch schwach, aber jetzt sehe ich, dass er vielleicht doch nicht ist. Er muss stark sein, wenn er in England bleibt und seine Pflicht tut.«

»Elsie sagt, diese Entscheidung hat ihm das Herz gebrochen. Du warst die Liebe seines Lebens.«

»Und er von mir. Liebst du deinen Mann?«, fragte Lidia.

»Ich habe ihn für die Liebe meines Lebens gehalten, bis …«

Lidia beugte sich gespannt vor.

»Als ich dachte, ich sei Witwe, hat sich ein anderer Mann in England aufopfernd um mich gekümmert. Mit seiner Hilfe bin ich wieder auf die Füße gekommen und habe erkannt, dass es eine Zukunft für mich geben könnte. Und für uns.«

»Verstehe. Wo ist er jetzt?«

»In Norfolk. Ironie des Schicksals: Er ist der neue Lord Crawford«, gestand Julia. »Er lebt in Wharton Park.«

Lidia starrte Julia mit offenem Mund an. »Das heißt, dass …?«

»Nein. Wir sind keine nahen Verwandten. Nach der Fehlgeburt hatten Olivia und Harry keine Kinder mehr. Kit und ich sind, glauben wir, Cousins dritten Grades.«

Die Erleichterung war Lidia deutlich anzumerken. »Gott sei Dank. Du hast starke Gefühle für diesen Mann, das sehe ich in deinen Augen. Liebst du ihn?«

»Zuerst dachte ich, ich mag ihn, weil er da war, als ich ihn brauchte. Aber als Xavier auftauchte und ich wieder seine Frau wurde, musste ich die ganze Zeit an Kit denken. Das hat sich bis jetzt nicht geändert.«

»Warum kehrst du nicht zu ihm zurück?«

»Weil« – Julia warf die Haare in den Nacken – »alles ziemlich kompliziert ist. Ich habe Kit nicht einmal persönlich gesagt, dass Xavier zurück ist. Er musste es durch die Presse erfahren. Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Er will mich bestimmt nicht mehr zurück. Ich habe ihn zu sehr verletzt.«

»Du liebst Lord Crawford von Wharton Park und bist bei mir in Bangkok. Wir weinen beide viele Tränen für die, die weit weg sind in England. Vielleicht liegt Fluch auf Wharton Park. Es ist wie hilfloses Baby, das man pflegen und füttern muss. Ihm ist egal, wer sein Leben opfert.«

»Irgendwann wird Kit das Anwesen verkaufen müssen. Er hat kein Geld, um die Kredite abzubezahlen, und die Renovierung wird Hunderttausende von Pfund kosten. Das ›hilflose Baby‹, wie du es nennst, wird wohl bald neue, hoffentlich wohlhabendere Eltern haben.«

»Kein schöner Gedanke, Liebe meines Lebens an Haus zu verlieren«, meinte Lidia und verzog das Gesicht. »Aber ich verstehe, es ist mehr als das, Erbe. Und traurig, wenn es stirbt.«

»Ja, denn egal wie viel Schmerz Wharton Park verursacht hat: Es ist wunderschön. Ach, Lidia, ich wünschte, du könntest es sehen. Ich mochte es schon als kleines Mädchen, und die Wochen, die ich mit Kit dort verbracht habe, erscheinen mir wie die glücklichsten meines Lebens.«

»Es ist in deinem Blut.« Lidia nickte ernst. »Wenn du Junge wärst, würde es dir gehören, oder?«

»Möglicherweise. Meine Schwester sagt, mithilfe eines DNS-Tests ließe sich sicher ein Anspruch darauf erheben. Doch das würde ich Kit nie antun.« Sie wechselte das Thema. »Habe ich noch andere Verwandte in Thailand?«

»Ja!«, rief Lidia aus und klatschte in die Hände. »Viele! Onkel und Tanten und Cousins. Manche Großnichten und -neffen sind sehr erfolgreich«, fügte Lidia stolz hinzu. »Sie studieren und leben in Japan und Amerika. Ich stamme aus einfacher Fischerfamilie, aber wir sind alle klug, besonders mein Vater. Er bekommt Stipendium für Chulalongkorn-Universität in Bangkok und wird erfolgreicher Journalist und politischer Aktivist. Kann ich Fotos von Jasmine sehen?«

»Natürlich.« Julia nahm sie aus der Tasche und rückte näher zu Lidia heran. »Das ist meine Mutter im Alter von fünf Jahren; hier hat sie die Aufnahmeprüfung für die höhere Schule bestanden …«

»Sie ist also auch klug!«, stellte Lidia fest.

»Ja. Das ist sie nach der bestandenen Abschlussprüfung der Universität, hier mit meinem Vater und dann mit Alicia und mir.«

Lidia betrachtete die Bilder sowie das Gesicht ihrer Tochter in jeder Phase ihres kurzen Lebens genau, bevor sie den Blick hob und fragte: »Wie stirbt sie, Julia?«

»An Eierstockkrebs. Offenbar lässt er sich nur schwer feststellen. Als er diagnostiziert wurde, war es bereits zu spät.«

»Verstehe. Und Jasmine glaubt bis zu Ende, dass Elsie und Bill ihre Eltern sind?«

»Ja.«

Lidias Augen wurden feucht. »Sie lieben sie.«

»Ja, Lidia.«

»Obwohl sie nicht bekommt, was ich denke, als ich sie nach England schicke.«

»Nein. Früher war es viel wichtiger als heute, in welche Gesellschaftsschicht man hineingeboren wurde. Die alten Regeln gelten nicht mehr. Unbelastet durch unser Erbe, konnten meine Mutter und ich mit unserem Leben anfangen, was wir wollten.«

Lidia nickte. »Wahrscheinlich hast du recht. Auch in Thailand werden Frauen stärker und lernen, selbständig zu sein. Obwohl ich in anderer Zeit aufwachse, heirate ich Mann, der mich gleichberechtigt sieht. Wir sind Partner, und unser Unternehmen macht mich zu sehr reicher Frau. Das erwarte ich nicht als junges Mädchen; ich will einfach nur heiraten und Familie haben.«

»Im vergangenen Jahr habe ich gelernt, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt, und auf das Unerwartete gefasst zu sein«, sagte Julia.

»Dann weißt du wie ich, dass alles möglich ist. Man muss immer in Zukunft blicken und auf Gott vertrauen, egal, welcher Gott. Ich finde, wir haben viele Gemeinsamkeiten, meinst du nicht? Wir lernen beide Leben auf harte Weise kennen; es macht uns klug und stark. Aber jetzt, liebe Julia«, sie unterdrückte ein Gähnen, »muss ich mich ausruhen. Du kannst hier sitzen bleiben oder morgen wiederkommen, damit wir uns weiter unterhalten.«

»Ich komme morgen wieder.«

»Und noch viele Male, bevor du abreist. Wir müssen Zeit nachholen.« Lidia stand auf, küsste Julia auf beide Wangen und nahm ihre Hand. »Ich bin froh, dass du mich findest.«

»Ich auch«, sagte Julia und erwiderte die Küsse. »Meinst du, Nong könnte mir ein Taxi rufen?«

»Ja, kein Problem.«

»Morgen um die gleiche Zeit?«, fragte Julia.

»Ja.«

»Auf Wiedersehen, Lidia.« Julia verabschiedete sich mit einem Winken und folgte Nong hinaus.

Orchideenhaus
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