Emotionale Heilung in 3 Schritten

 

Fassen wir den gesamten Prozess der emotionalen Heilung in 3 Schritten zusammen:

 

1. Schritt:  Das Zulassen und Fühlen von aufgestauten Emotionen

 

Normalerweise hilft es am meisten, zuerst all die unangenehmen Gefühle zu verarbeiten. Eine sehr schnelle Methode dazu ist die Übung Zulassen & Loslassen. Eine andere sehr schnelle Methode ist die Übung Intensität nutzen.

 

Ganz allgemein gesprochen wird man die unangenehmen Gefühle und aufgestauten Emotionen erst dann los, wenn man diese nicht mehr unterdrückt. Das Unterdrücken der unangenehmen Gefühle führt nur dazu, dass man sich noch schlechter fühlt.

 

Depression ist ein direktes Resultat des Unterdrückens von Gefühlen, die man zulassen und verarbeiten sollte.

 

Es kann sich zwar für kurze Zeit unangenehm anfühlen, Gefühle wie Angst, Trauer, Wut oder Einsamkeit zuzulassen und dann loszulassen. Vergleichen Sie das aber mit der Alternative: Weiterleiden unter unangenehmen Gefühlen, da das Unterdrücken nicht wirklich funktioniert und das Ganze nur noch schlimmer macht (Stichwort: Depression).

 

Um ein unangenehmes Gefühl zu verarbeiten, müssen Sie es also zuerst für kurze Zeit in Ihre Gefühlswelt reinlassen. Erst wenn Sie das Gefühl für mindestens mehrere Sekunden zugelassen haben, kann es wirklich losgelassen werden.

 

2. Schritt:  Das Loslassen von negativen Emotionen

 

Der Schritt des Loslassens ist nicht so einfach zu erklären, auch wenn er bei der Durchführung nicht wirklich kompliziert ist. Im Grunde ist das Loslassen ganz einfach eine Entscheidung. Sie entscheiden sich, das gerade zugelassene Gefühl loszulassen. Natürlich reicht es nicht, es nur im Kopf zu entscheiden, sondern Sie müssen es in Ihrem Inneren auch willentlich umsetzen und das Gefühl loslassen. 

 

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, zuerst leichtere Gefühle loszulassen und sich erst dann zu den schwierigsten vorzuarbeiten. Mehr Tipps zum Loslassen finden Sie in der Übung Zulassen & Loslassen.

 

Nehmen Sie sich für diesen ersten Schritt genügend Zeit. Gerade in der Anfangsphase braucht man pro Tag durchaus mindestens 1-2 Stunden, um die gerade vorhandenen negativen Gefühle zu verarbeiten und sich besser zu fühlen.

 

3. Schritt:  Emotionale Wunden heilen mit Selbstliebe

 

Sobald Sie einige unangenehme Gefühle durch Zulassen & Loslassen verarbeitet haben, ist es am besten nun den „freigelegten“ emotionalen Schmerz zu heilen (emotionale Wunden).

 

Eine große Hilfe dabei ist, dass man nach dem Zulassen & Loslassen der unangenehmen Gefühle fast immer automatisch anfängt, angenehme und heilende Gefühle zu spüren. 

 

Schauen Sie also nach dem Loslassen, ob Sie irgendwelche neuen, leichteren, angenehmen Gefühle in sich spüren. Das angenehme Gefühl kann anfangs schwach und relativ schwierig zu finden sein. Sobald Sie es aber haben, halten Sie es für mindestens einpaar Minuten und lassen Sie das Gefühl dadurch stärker werden.

 

Wenn Sie das neue Gefühl stärker werden ließen, können Sie es dazu einsetzen, die „freigelegte“ emotionale Wunde zu heilen. Mehr dazu in den Übungen Selbstliebe 1 und Selbstliebe 2.

 

Der ersten beiden Schritte, das Zulassen und Loslassen unangenehmer Gefühle, sind wie die Reinigung der Wunde. Der dritte Schritt, Gefühle der Selbstliebe, ist wie eine Salbe, die auf die Wunde aufgetragen wird und die Heilung um ein Vielfaches beschleunigt.

 

Zum Glück braucht das Heilen einer emotionalen Wunde nicht so viel Zeit wie physische Wunden. Während die Reinigung der Wunde (Zulassen und Loslassen unangenehmer Gefühle) zwischen einigen Minuten und mehreren Stunden dauern kann, dauert die Heilung der Wunde mit Selbstliebe normalerweise nur etwa 2 bis 15 Minuten.

 

Nach der Heilung einer Wunde werden Sie in ganz unterschiedlichen Situationen merken, dass Sie nun klar, entspannt und anwesend bleiben können. Das, was früher negative Emotionen und sogar emotionalen Schmerz hervorgebracht hätte, wird einfach keine solchen Auswirkungen auf Sie haben.

 

Weitere Tipps

 

In Kapitel 4 finden Sie weitere 10 Tipps zur Selbstheilung, die Ihnen bei der Beseitigung emotionaler und mentaler Blockaden helfen können. Diese 10 Tipps sind zwar nicht so wichtig wie der Inhalt der ersten drei Kapitel, allerdings können auch „kleinere“ Dinge manchmal einen großen Unterschied ausmachen.