Fünfter Tag

26. Februar

Am nächsten Morgen war Dirk spät dran. Eilig spülte er sein Toastbrot mit einer Tasse Kaffee hinunter und stolperte beinahe über Cookie, der verspielt um ihn herumschlich. Als Dirk Butter und Marmelade zurück in den Kühlschrank räumte, kamen Anke und Kevin in die Küche.

»Guten Morgen«, sagte sie. »Ich wollte gerade nach dir sehen, weil du nicht zum Frühstück erschienen bist.«

»Tut mir leid, Schatz«, erwiderte Dirk, während er sich die Krawatte band. »Ich muss noch mal eingeschlafen sein, nachdem du aufgestanden bist.«

»Ich habe dich gestern gar nicht ins Bett kommen hören. Hast du noch lange am Computer gesessen?«

»Zu lange«, gestand er reumütig. »Ich habe mich im Internet mal ein bisschen schlaugemacht, was diese Stalker angeht, von denen der Polizist uns erzählt hat.« Er schüttelte den Kopf, während er den missglückten Versuch eines Krawattenknotens löste und von vorne begann. »Stell dir vor, es gibt tatsächlich Foren, in denen sich diese Spinner austauschen und sich gegenseitig Tipps geben, wie sie andere Leute fertigmachen können. Manchmal frage ich mich, in was für einer Welt wir leben.«

»Warte«, sagte Anke und nahm sich seiner Krawatte an.

Dirk, der diese Hilfe dankend annahm, seufzte verlegen. »Ohne Spiegel kriege ich das einfach nicht hin.«

»Ich weiß«, entgegnete Anke und lächelte sanftmütig. »Zwanzig Jahre im Bankgeschäft, und du kannst dich noch immer nicht alleine anziehen.«

Dirk lachte. »Ohne dich bin ich eben verloren.« Er sah ihr in die Augen. »Ich liebe dich.«

»Ich dich auch.« Sie lächelte, was ihren Augen den gewohnten Glanz verlieh. Ein Anblick, der Dirk Hoffnung gab. Zärtlich legte sie ihm die Hände auf die Wangen. »Und ich will nicht, dass diese Sache zwischen uns steht. Ich will nicht, dass jemand anders über unser Leben bestimmt.«

Dirk nahm sie in die Arme. »Das würde ich niemals zulassen.«

Kevin trat derweil von einem Bein auf das andere. »Ich muss mal«, sagte er und verschwand in Richtung Toilette.

»Immerhin spricht er wieder mit uns«, meinte Dirk scherzhaft.

Anke löste sich aus seiner Umarmung. »Er tut sich nur schwer mit derlei Dingen. Er kommt eben ganz nach dir.«

»Verwechsle Sturheit nicht mit Verschlossenheit.«

»Das tue ich nicht«, entgegnete sie. »Ich sage doch, er kommt ganz nach dir.«

Dirk schmunzelte über diese Anspielung. »Ja, vermutlich hast du recht. Was das angeht, bin ich sicher nicht gerade ein Vorbild für ihn.« Er sah Anke zu, wie sie Kevins Brotbox in seinem Rucksack verstaute. »Und du bist dir wirklich sicher, dass du ihn heute wieder in den Kindergarten schicken willst?«

»Ich kann und will ihn nicht länger zu einem Gefangenen meiner Ängste machen.«

Dirk gab ihr mit einem Nicken zu verstehen, dass er ihre Meinung teilte.

»Hast du eigentlich bei der Telefongesellschaft angerufen?«, fragte Anke.

»Ja. Die waren da recht hilfsbereit. Den unterschriebenen Antrag habe ich denen über den Anschluss im Büro gefaxt. Sollten wir noch einmal belästigt werden, sollen wir Datum und Uhrzeit notieren, damit sie die Daten zurückverfolgen können.«

»Aber das hast du doch bereits getan.«

»Ja, aber die dürfen laut Gesetz erst tätig werden, nachdem ein betreffender Antrag gestellt wurde.«

»Und was heißt das genau?«

»Wir müssen warten, bis der Typ uns noch mal anruft. Was den Eingang von Gesprächen betrifft, sind die Gesetze wohl mehr zugunsten von Psychopathen ausgelegt.«

Anke seufzte. »Na toll.«

Dirk sah auf die Uhr. »Verdammt, ich komme zu spät!«

»Kannst du Kevin noch schnell im Kindergarten absetzen?«

»Klar, dann aber nichts wie los.«

Kuhn war wieder nicht zur Arbeit erschienen. Möglicherweise hatte er sich durch den einsetzenden Schneefall ebenfalls verspätet, doch Dirk war sich ziemlich sicher, dass dieses erneute Fernbleiben zu Kuhns Plan gehörte. Bereits in den Filialräumen hatten ihm einige Mitarbeiter grimmige Blicke zugeworfen. Vermutlich nutzte er den gestrigen Vorfall dazu, sich nun selbst als Opfer darzustellen. Womöglich, so fürchtete er, würde er ihm sogar Mobbing vorwerfen, um Dirk weiter in Misskredit zu bringen. Dass er Konrad bereits auf seine Seite gezogen hatte, daran bestand für Dirk nach der gestrigen Unterredung mit seinem Chef kein Zweifel. Fragte sich nur, was die Kollegen nun von ihm dachten, die ihm schwer zu deutende Blicke zuwarfen.

Dirk ließ sich nichts anmerken, setzte Kaffee auf und ging wie gewohnt seiner Arbeit nach. Währenddessen bemerkte er immer wieder Mitarbeiter auf dem Flur, die verstohlen in sein Büro sahen. Irgendetwas braute sich über seinem Kopf zusammen, und das mulmige Gefühl in seinem Bauch wuchs. Er zuckte zusammen, als sein Handy klingelte.

Die Reparaturwerkstatt teilte ihm mit, dass der Schaden zwar beachtlich sei, den wirtschaftlichen Wert des Wagens aber nicht übersteige. Die Reparatur würde einige Zeit in Anspruch nehmen, weswegen man ihm ein gleichwertiges Ersatzfahrzeug zur Verfügung stellen könnte.

Dirk nahm das Angebot dankend an, machte für den nächsten Morgen einen Termin aus und beendete das Gespräch. Dann klopfte es an der Tür. Bernd Konrad trat ein.

»Guten Morgen«, sagte er in einem Tonfall, der nichts Gutes verhieß. »Ich muss Sie sprechen. In meinem Büro. Sofort.«

Dirk folgte ihm zu seinem Büro, das im Gegensatz zu den anderen nicht von außen einzusehen war.

»Setzen Sie sich«, sagte Konrad und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Dirk tat, wie ihm geheißen, und schlug die Beine übereinander. Sein Mund fühlte sich rau und trocken an.

Konrad ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder. Das Klicken seiner Computermaus war zu hören, während er sich auf den Monitor zu seiner Linken konzentrierte. »Sie wissen, weshalb ich Sie sprechen will?«

Dirk verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich nehme an, es geht um die Auseinandersetzung mit Kuhn?«

Die strengen Augen seines Vorgesetzten richteten sich auf ihn und verliehen der randlosen Brille die Konsistenz von Panzerglas. »Sind Sie sicher, dass Sie mir nicht noch etwas anderes zu sagen haben?«

Dirk wich seinem Blick aus. »Ich wüsste nicht, was.«

Konrad runzelte die Stirn. »Bevor ich auf den Grund zu sprechen komme, möchte ich gerne von Ihnen wissen, ob bei Ihnen zu Hause alles in Ordnung ist.«

»Ja, wieso fragen Sie? Ich weiß gar nicht, was …«

»Und wie steht es mit Ihnen?«

Dirk wechselte nervös seine Sitzposition. »Das haben Sie mich gestern schon gefragt …«

»Und nun tue ich es wieder, weil ich nach dem, was ich heute Morgen hier vorgefunden habe, meine berechtigten Zweifel an Ihrer Verfassung habe.«

»Ich verstehe nicht ganz, worauf Sie hinauswollen«, sagte Dirk. Seine Hände begannen zu schwitzen.

Konrads Blick entspannte sich ein wenig, büßte dabei aber nichts von seiner Strenge ein. »Sie wissen sicher, wie wichtig mir Familie ist. Ich halte sie für das wichtigste Standbein eines Mannes.«

Dirk nickte und kratzte sich unbewusst am Kopf.

Konrads Lider zogen sich bedrohlich zusammen. »Aber als ich Ihnen gestern gesagt habe, dass ich Kinder mag, habe ich das ganz sicher nicht auf diese Weise gemeint!«

Konrad drehte den Monitor so herum, dass Dirk einen Blick darauf werfen konnte.

Ihm stockte der Atem. Der Bildschirm zeigte eine Homepage mit Kinderpornografie. Abbildungen von extrem brutalen sexuellen Handlungen an Mädchen, die er aufgrund ihrer jungen, schmerzverzerrten Gesichter in einem Alter zwischen zehn und zwölf Jahren einstufte, waren dort zu sehen. »Großer Gott«, keuchte Dirk schockiert. »Warum zeigen Sie mir das? Was hat das mit mir zu tun?«

Konrad klickte die Homepage weg und öffnete sein E-Mail-Programm. Er deutete auf die Betreffzeile einer Mail: »Kinderliebe ist das Größte.« Darunter, im Textfeld, war ein Link angegeben, der dem im Adressfeld des Browsers glich und sich hauptsächlich aus einer Kombination von Buchstaben und Zahlen zusammensetzte. Fassungslos starrte Dirk auf die Adresse des Absenders.

»Das ist doch Ihre private Mailadresse?«, hörte er die Stimme seines Vorgesetzten sagen.

»Ja.« Seine Kehle fühlte sich so rau an wie Sandpapier. »Aber ich versichere Ihnen, diese Mail stammt nicht von mir.«

»Und wie ist sie dann in mein Postfach und in das von drei weiteren Mitarbeitern aus dem Servicebereich gelangt?«

Dirk sah Konrad entsetzt an. »Drei weitere?« Seine Stimme zitterte vor hilfloser Wut. Deshalb die verstohlenen Blicke. Vermutlich hatte es sich bereits in der gesamten Filiale herumgesprochen. »Ich kann mir das einfach nicht erklären«, sagte Dirk. »Ich war das nicht, das müssen Sie mir glauben. Das muss Kuhn getan haben. Ich weiß zwar nicht, wie, aber er war es, da bin ich mir sicher.«

»Christian Kuhn?« Konrads Augenbrauen senkten sich nachdenklich. »Was genau läuft da eigentlich zwischen Ihnen?«

Dirk sackte in sich zusammen. Er berichtete Konrad von den Vorfällen am Wochenende, von der Begegnung mit dem Obdachlosen, dem Anschlag auf sein Auto, dem anonymen Anruf.

»Meine Frau ist seitdem völlig aufgelöst und verängstigt«, erläuterte er. »Das ist auch der Grund dafür, dass ich seit gestern so angespannt bin.«

»Und was macht Sie so sicher, dass Kuhn dahintersteckt?«

»Er ist mir gestern in der Mittagspause vor dem Restaurant begegnet. Es schien fast so, als hätte er auf mich gewartet. Er trug dieselbe Kappe wie der Mann, der mich am Samstagabend verfolgt hat. Als ich ihn dann im Büro darauf angesprochen habe, hat er natürlich alles abgestritten.«

»Und daraufhin ist es zum Streit gekommen«, fügte Konrad an. »Was ich allerdings nicht verstehe: Weshalb sollte er sich Ihnen zu erkennen geben, um anschließend alles zu leugnen?«

»Dasselbe habe ich mich auch gefragt. Ich glaube, er wollte mich provozieren, damit ich die Kontrolle verliere.«

»Sie meinen, er hat diesen Disput absichtlich herbeigeführt?«

Dirk nickte. »Er will, dass alle glauben, er sei das Opfer.«

»Das sind ziemlich schwere Vorwürfe, die Sie da erheben«, sagte Konrad. »Aber warum sollte ich Ihnen glauben? Haben Sie irgendetwas gegen ihn in der Hand?«

»Nein.« Dirks Stimme klang mutlos. »Ich weiß nicht einmal, warum er es auf mich abgesehen hat. Kuhn und ich sind zwar öfter aneinandergeraten, doch diese Angriffe gegen mich stehen meiner Meinung nach in keinem Verhältnis dazu. Er muss vollkommen den Verstand verloren haben. Eine andere Erklärung habe ich nicht.«

»Weshalb sind Sie damit nicht schon gestern zu mir gekommen?«, fragte Konrad.

Dirk zögerte. »Weil ich das selber regeln wollte.«

»Das war wohl ein Fehler.« Konrad drehte den Monitor zurück in seine ursprüngliche Position.

»Sie glauben mir doch, dass diese Nachricht nicht von mir stammt.«

Konrad musterte ihn wohlwollend. »Ehrlich gesagt hatte ich nie Zweifel daran.«

»Und was sollte dann diese …«

Konrad unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Ich wollte mir eben selbst ein Bild von dieser Angelegenheit machen. Außerdem bilde ich mir ein, über eine hervorragende Menschenkenntnis zu verfügen, die mich noch nie im Stich gelassen hat. Deshalb war mir von Anfang an klar, dass diese Mail nicht von Ihnen stammen konnte.« Konrad lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Allerdings traue ich Kuhn so eine Sauerei ebenfalls nicht zu, was die Sache ein wenig kompliziert macht.«

Dirk widerstand der Versuchung, ihm zu widersprechen.

»Könnte es sich dabei nicht um einen unglücklichen Zufall handeln?«

»Wie meinen Sie das?«

»Vielleicht hat sich Ihr Rechner ein Virus eingefangen, das auf Ihr Adressbuch zugreift und wahllos E-Mails verschickt. Von solchen Geschichten hört man doch ständig.«

»Was diese Sache angeht, glaube ich mittlerweile nicht mehr an Zufälle. Dafür ist schon zu viel passiert«, sagte Dirk. »Diese Mail hat jemand absichtlich verschickt, um mich in Verruf zu bringen.«

»Und Sie glauben, dass Kuhn das war, dass er sich Zugang zu Ihrem Computer verschafft hat?«

»Entweder das, oder er kennt jemanden, der das für ihn erledigt hat. Kontakt zu einem Hacker herzustellen dürfte heutzutage nicht allzu schwer sein. Es gibt Seiten im Netz, bei deren Betreibern man sich ein solches Virus nach eigenen Wünschen programmieren lassen kann.«

»Tja, dann wäre es wohl sinnvoll, wenn wir Kuhn zu den Vorfällen persönlich befragen, bevor wir weiter im Trüben fischen.«

»Soviel ich weiß, ist er nicht in seinem Büro«, entgegnete Dirk.

»Davon ist mir nichts bekannt«, sagte Konrad. »Liegt Ihnen eine Krankmeldung vor?«

Dirk schüttelte den Kopf. »Nein. Vielleicht in der Personalabteilung.«

Konrad griff zum Telefon und betätigte eine Kurzwahltaste. Einige Sekunden später meldete sich eine weibliche Stimme. »Frau Kramer, hat sich Herr Kuhn heute bei Ihnen krankgemeldet?« Ihre Antwort schien Konrad nicht zu gefallen. Er legte auf. »Merkwürdig«, sagte er schließlich und rieb sich das Kinn. »Es ist eigentlich nicht Kuhns Art, unentschuldigt abwesend zu sein.«

»Vielleicht ist ihm das Ganze über den Kopf gewachsen.«

»Schon möglich«, sagte Konrad. »Wir sollten jedoch keine voreiligen Schlüsse ziehen. Noch ist nichts bewiesen. Ich werde Kuhn zu gegebener Zeit um eine Stellungnahme bitten. Dann werden wir ja sehen, wie er reagiert.« Konrad nahm sich einen Zettel aus einer der Ablagen auf dem Schreibtisch und schrieb etwas auf. »Bis es so weit ist, werde ich zunächst einmal mit den drei Kollegen sprechen, die diese Mail ebenfalls erhalten haben, und ihnen den Sachverhalt erklären. Darüber hinaus werde ich ein Rundschreiben an alle Mitarbeiter und auch an die Zentrale in Frankfurt senden, damit kein falsches Bild von Ihnen entsteht, falls noch mehr von diesen Mails auftauchen sollten. Und ich werde mit unserer Computerabteilung sprechen. Nicht, dass sich unser System auch irgendetwas eingefangen hat. Außerdem sollten wir die Polizei einschalten. Vielleicht kann die den Betreiber dieser widerlichen Homepage ausfindig machen.«

»Und was kann ich tun?«, fragte Dirk.

»Vor allem«, sagte Konrad, »halten Sie sich von Christian Kuhn fern, sobald er hier auftaucht. Ich möchte nicht, dass die Situation eskaliert. Machen Sie einfach Ihre Arbeit, sofern Sie nicht in Erwägung ziehen, mein Angebot von gestern doch noch anzunehmen.«

»Nein«, lehnte Dirk entschieden ab. »Das sähe nach Rückzug aus. Außerdem wäre ich gerne dabei, wenn Sie mit Kuhn sprechen.«

»Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee wäre.«

»Keine Angst, ich werde ihm schon nicht den Kopf abreißen.« Auch wenn ich nicht übel Lust dazu hätte, fügte Dirk gedanklich hinzu.

Konrad schaute ihn skeptisch an. »Ihnen ist hoffentlich klar, dass ich mich für Sie ziemlich weit aus dem Fenster lehne.«

»Ja, und ich weiß das wirklich zu schätzen.«

»Also gut«, sagte Konrad, »belassen wir es vorerst dabei.«

»Danke für Ihr Vertrauen in mich«, sagte Dirk, als er bereits an der Tür stand.

»Danken Sie es mir, indem Sie das nächste Mal gleich zu mir kommen.«

»Ich hoffe, das wird nicht nötig sein.«

»Ja«, sagte Konrad und schob sich seine Brille zurecht, »das hoffe ich auch.«

Der Schneefall hatte gegen Mittag wieder ausgesetzt, sodass die Straßen frei waren, als Dirk am Abend den Familienkombi in die Hofeinfahrt lenkte. Die Rollläden am Haus waren noch nicht heruntergelassen, und das Licht hinter den Fenstern vermittelte ihm ein angenehmes Gefühl von Sicherheit. Er stellte den Wagen in der Garage neben der freien Stelle ab, an der normalerweise sein Audi parkte. Die Luft draußen war klirrend kalt, aber klar und belebte seinen erschöpften Körper, während er den kleinen Aufgang zum Haus emporstieg. Drinnen duftete es nach Gebratenem, und eine behagliche, wohlvertraute Wärme umgab ihn. Nachdem er Cookie begrüßt hatte, nahm Dirk sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Er öffnete sie, genehmigte sich einen tiefen Schluck und ging ins Wohnzimmer. »Wo ist deine Mutter?«, fragte er Kevin, der vor dem Fernseher hockte und mit seiner Spielkonsole beschäftigt war.

»Oben«, lautete die dürftige Antwort seines Sohnes, der zu sehr damit beschäftigt war, sein virtuelles Ego Hindernisse überspringen und bunte Ballons einsammeln zu lassen. Auf Dirk wirkte es erschreckend, wie ausgereift seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet mit fünfeinhalb Jahren bereits waren.

Dirk ging die Treppe hinauf und hielt Ausschau nach Anke. Sie war weder im Kinderzimmer noch im Bad noch im Schlafzimmer. Er rief nach ihr, bekam aber keine Antwort. Als ihm schließlich auffiel, dass die Tür zu seinem Arbeitszimmer offen stand, ging er hinein. Das Flimmern des Bildschirms tauchte den Raum in ein diffuses Licht.

Anke starrte mit bleichem Gesicht auf den Monitor. Sie hatte Tränen in den Augen.

»Gott, tu das nicht«, schrie Dirk. »Sieh dir das nicht an!«

Er stürzte zum Computer und schloss das Browserfenster. Darunter erschien sein E-Mail-Programm, das die versendeten Nachrichten anzeigte. Viermal hieß es darin: Kinderliebe ist das Größte.

Anke rührte sich nicht.

»Ich kann dir das alles erklären. Es ist nicht so, wie du denkst.«

Ihr Atem zitterte. »Auf diese Erklärung bin ich wirklich gespannt.«

»Das da hat nicht das Geringste mit mir zu tun«, sagte er. »Er war es, verstehst du? Er will mich in den Schmutz ziehen. Ich habe mit Konrad darüber gesprochen. Und wir sind uns mittlerweile ziemlich sicher, wer hinter alldem steckt. Es ist ein Mitarbeiter der Bank, der ganz offensichtlich darauf aus ist, mich beruflich zu ruinieren.« Er griff nach ihrer Hand, doch sie zog sie weg und schaute ihn angewidert an. Dann beugte sie sich nach vorn und griff nach der Computermaus. Nach wenigen Klicks gelangte sie zum »Bilder«-Ordner, in dem Dirk seine nach Jahreszahlen sortierten Urlaubsfotos und Makroaufnahmen abspeicherte. Einer der zahlreichen Unterordner trug den Titel »Speziell«. Ankes Hand zitterte, als sie den Ordner durch einen Doppelklick öffnete, woraufhin weitere Ordner erschienen, mit Bezeichnungen wie »Asienträume«, »Jungfernhäutchen« oder »Kinderzimmer«. Anke führte den Mauszeiger auf den Eintrag »Rotzgören« und öffnete ihn.

Dirk traute seinen Augen nicht, als sich der Inhalt des Ordners als Miniaturgalerie auf dem Bildschirm darstellte. Es waren ähnliche Aufnahmen wie die, die er in Konrads Büro gesehen hatte. Ältere Männer, deren Gesichter nicht zu erkennen waren, vergingen sich auf grausamste Weise an Minderjährigen. »Hör auf«, flüsterte er und wollte nach der Maus greifen, doch Anke stieß seine Hand weg.

»Ich will, dass du dir das ansiehst!«, schrie sie und scrollte weiter durch die Galerie. »Darunter sind Kinder, die nicht viel älter als Kevin sind. Was geht nur in dir vor?«

Dirk wandte sich ab von dem Monitor und sah in Ankes tränengerötete Augen. »Anke, bitte …« Flehentlich kniete er sich zu Boden. »Ich schwöre dir, ich weiß nichts von diesen Bildern, und diese Ordner habe ich noch nie gesehen. Jemand muss sich von außen Zugriff auf meinen Rechner verschafft haben. Jemand, der mich mit diesem widerlichen Dreck in Verruf bringen will.« Erneut ergriff er ihre Hand. Diesmal ließ sie es zu. »Denk doch mal nach«, redete er weiter auf sie ein. »Diese Drohung, der Anschlag auf mein Auto, der Anruf … und jetzt das hier. Hältst du das etwa alles für einen Zufall?«

»Nein«, entgegnete sie emotionslos. Der verachtungsvolle Ausdruck in ihren Augen wehrte seine verzweifelten Erklärungsversuche ab. »Ich halte es vielmehr für möglich, dass dieser Jemand dich genau aus diesem Grunde verfolgt und bedroht, weil er dahintergekommen ist, was du hier tust, und weil er will, dass du damit aufhörst.«

Die Kaltherzigkeit, mit der sie diesen Verdacht ihm gegenüber äußerte, schnürte Dirk die Kehle zu. »Das … das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Ich bin dein Mann.« Er schluckte, doch sein Mund war schmerzhaft trocken. »Du kennst mich!«

»Ach ja? Ehrlich gesagt bin ich mir da nicht mehr so sicher.« Sie nahm einen tiefen Luftzug. »Du behauptest also, dass du von alldem nichts weißt und dass dir jemand etwas anhängen will?«

»Ja«, beteuerte Dirk energisch.

»Dann bin ich wirklich gespannt darauf, wie du mir das hier erklären willst.« Sie griff neben sich und zog einen braunen DIN-A4-Umschlag hervor.

Dirk erhob sich langsam und starrte sie verwundert an. »Was ist das?«

»Sieh hinein und sag du es mir.«

Unsicher nahm Dirk den Umschlag. Auf der Vorderseite war »z. H. Frau Anke Bukowski« vermerkt. Kein Absender, kein Poststempel. Zögernd griff er hinein und zog zwei zeitschriftengroße Ausdrucke hervor. Es waren Großaufnahmen von ihm, wie er sich zu einem Mädchen herabbeugte, dessen Schultasche er in der Hand hielt und das sich anscheinend gegen seine Aufdringlichkeit zur Wehr setzte. »Woher hast du die?«, fragte er mit belegter Stimme.

»Die habe ich heute Nachmittag in unserem Briefkasten gefunden.« Sie sah ihn fordernd an. »Dreh sie um.«

Dirk folgte ihrer Aufforderung und fand auf der Rückseite der Fotos einen handschriftlichen Vermerk: Überprüfen Sie den Computer Ihres Mannes.

»Kannst du mir das bitte erklären?«

»Schatz, diese Aufnahmen sind völlig aus dem Zusammenhang gerissen.« Dirks Stimme überschlug sich. »Ich bin mit diesem Mädchen zusammengestoßen, als ich den Typ verfolgt habe, der uns seit Tagen bedroht. Der stand plötzlich mitten auf dem Münzplatz. Bei dem Versuch, ihm zu folgen und ihn zur Rede zu stellen, bin ich mit diesem Mädchen zusammengestoßen, ich glaube, sie hieß Katja.«

»Du kennst ihren Namen?«

»Der stand auf ihrer Schultasche. Diese Fotos zeigen lediglich, wie ich ihr aufgeholfen habe. Sie war sehr aufgebracht und launisch, wie Teenager in diesem Alter nun mal sind. Deshalb ihre abwehrende Haltung.« Er warf die Ausdrucke wütend auf den Schreibtisch. »Jetzt wird mir einiges klar. Kuhn hat das Ganze inszeniert. Womöglich hat er dieses Mädchen sogar dafür bezahlt, dass es mir vor die Füße läuft. Diesem Kerl traue ich mittlerweile alles zu.«

»Kuhn?«

»So heißt das Schwein. Ein Kollege, der mir ans Leder will.«

Sie griff nach den Aufnahmen auf dem Tisch. »Du behauptest also, du hättest diesen Kuhn verfolgt?«

»Ja. In der Mittagspause. Er hatte genau so eine blaue Kappe auf wie an dem Abend, als unser Wagen zerstört wurde. In Richtung Fußgängerzone ist er abgehauen. Ich wollte ihm hinterher und hab dann versehentlich dieses Mädchen über den Haufen gerannt.«

Anke studierte argwöhnisch die Aufnahmen. »Und du bist ihm bis zur Fußgängerzone gefolgt?«

Dirk nickte. »Ich habe ihn aus den Augen verloren, als er zwischen den Passanten verschwunden ist.«

Sie hielt beide Aufnahmen vor sich. »Wenn ich diese Bilder richtig deute«, sagte sie, »befindet sich der Anfang der Fußgängerzone im hinteren Bereich der Aufnahme, also aus diesem Blickwinkel etwa zwanzig Meter hinter dir und dem Mädchen.«

Dirk trat hinter sie und sah auf die Fotos. Sofort wurde ihm klar, worauf sie hinauswollte.

»Wenn es stimmt, was du sagst«, sie zögerte und drehte sich zu ihm um, »wer hat dann diese Fotos gemacht?«

Dirk nahm ihr die Aufnahmen aus der Hand und betrachtete sie aufmerksam. Anke hatte recht. Kuhn hätte in dieser kurzen Zeit unmöglich zurücklaufen können, um die Fotos zu machen. Ein entscheidendes Detail, das ihm zuvor nicht aufgefallen war.

Er ging einige Schritte durch das Zimmer und versuchte, sich die Szene zu vergegenwärtigen. Er rief sich die Menschen ins Gedächtnis, die er vom Fenster des Restaurants aus beobachtet hatte. Er konnte sich unmöglich an alle erinnern, aber er suchte nach Auffälligkeiten. Nach markanten Dingen, die vordergründig von seiner Wahrnehmung erfasst worden waren und die sich in seinem Unterbewusstsein verankert hatten: abseitsstehende Personen, eine bunte Jacke, eine modische Brille, eine Kopfbedeckung, eine …

»Skimütze.« Er flüsterte dieses Wort.

»Wie bitte?«, fragte Anke verstört.

»Scheiße, da war so ein Typ mit einer Kamera. Er trug eine Skimütze und hat die ganze Zeit über Fotos von dem alten Münzhaus gemacht.« Wie elektrisiert richtete er seinen Blick erneut auf die Bilder. »Ich dachte, er wäre nur einer der üblichen Touristen. Er stand zwar etwas abseits, aber mit einem Teleobjektiv wäre es überhaupt kein Problem …«

»Hör auf!«, schrie Anke hysterisch und sprang von dem Stuhl auf. »Du solltest dich nur mal reden hören! Versuchst du mir allen Ernstes weiszumachen, dass gerade eine Art Verschwörung gegen dich im Gange ist? Ist dir eigentlich klar, wie absurd sich das anhört?«

»Aber es ist die Wahrheit«, beteuerte er verzweifelt. »Und ich finde es ziemlich beängstigend, dass ein paar fremde Dateien auf meinem Computer und diese Aufnahmen hier ausreichen, damit du mich für einen Kinderschänder hältst! Was ist nur los mit dir?«

»Versetz dich doch mal in meine Lage: Erst die Drohungen, die du mir verheimlichst, und dann finde ich diese Fotos hier …«

»Fotos, die anonym in unseren Briefkasten gesteckt wurden«, fiel er ihr ins Wort, »und die an dich adressiert sind, mit der ausdrücklichen Bitte, meinen Computer zu durchsuchen. Siehst du denn nicht, wie offensichtlich das alles ist?«

»Nein, Dirk«, seufzte sie, und ihre Augen glänzten wässrig. »Ich sehe dich an und weiß nicht mehr, wer du eigentlich bist.«

Resigniert ließ er die Schultern hängen. »Einen Grund«, sagte er. »Nenn mir nur einen plausiblen Grund, warum ich so etwas tun sollte.«

»Keine Ahnung«, sagte sie. »Du hast mir in den letzten Monaten oft genug zu verstehen gegeben, dass wir zu wenig Zeit füreinander haben.«

»Ach, und da nimmst du gleich an, dass ich im nächstbesten Kindergarten wildern gehe?«, schrie er.

Sie sah stumm zu Boden, während sie sich eine Träne aus dem Gesicht wischte.

»Schatz«, sagte Dirk und ging auf sie zu, »diese Leute wollen einen Keil zwischen uns treiben. Wir dürfen nicht zulassen, dass ihnen das gelingt. Wir müssen jetzt zusammenhalten.«

Sie wich misstrauisch einen Schritt zurück, ging auf Distanz zu ihm. »Ich … ich weiß nicht mehr, was ich denken soll«, stammelte sie unsicher. »Ich glaube, ich brauche erst einmal Zeit, um das alles zu verarbeiten.«

»Anke …« Er wollte sie berühren, sie in den Arm nehmen, doch sie entzog sich ihm.

»Da du ja so gerne hier oben alleine bist«, sagte sie, während sie eine entschlossene Miene aufsetzte, »halte ich es unter den gegebenen Umständen für angebracht, wenn du heute hier übernachtest.«

Dirk starrte sie entgeistert an. »Soll das etwa heißen, mein Chef vertraut mir mehr als meine eigene Frau?«

»Das soll heißen, dass ich über all das erst einmal nachdenken muss. Allein. Ich kann jetzt nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert. Das verstehst du hoffentlich.«

»Nein, verdammt noch mal, das tue ich nicht! Ich kann nicht fassen, dass du auch nur eine Sekunde darüber nachdenken musst! Erst gestern hast du behauptet, du willst nicht, dass diese Sache zwischen uns steht und dass jemand Fremdes über unser Leben bestimmt. Und nun lässt du zu, dass genau das geschieht?«

Sie reagierte nicht auf seine Worte, wandte sich ab und ging ins Schlafzimmer. Dirk hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte. Dann umfing ihn die Stille wie ein Leichentuch.

Nachdem Dirk in der Küche zwei weitere Flaschen Bier getrunken und Kevin anschließend ins Bett gebracht hatte, begab er sich wieder in sein Arbeitszimmer, wo er die nächsten Stunden am Computer verbrachte. Zunächst kontrollierte er die Ordnerstruktur, um sicherzugehen, dass sich nicht noch mehr fremde Dateien auf seinem Rechner befanden. Dann lud er das neueste Update seines Antivirenprogramms und startete einen gründlichen Scan seines Computersystems. Während er auf das Ergebnis wartete, hörte er das leise Schluchzen seiner Frau durch die geschlossene Schlafzimmertür. Es zerriss ihm das Herz, aber gleichzeitig war er über Ankes Verhalten wütend. Wie konnte sie nach all den Jahren auch nur ansatzweise davon ausgehen, dass er zu solch abartigen Neigungen fähig wäre? Ihre Haltung hatte ihn mehr gekränkt als die Angriffe, denen er seit Tagen ausgesetzt war.

Nach einer knappen halben Stunde war der Scan abgeschlossen, und das Programm zeigte das Ergebnis am Bildschirm an: keine Funde. Womöglich hatte sich das schadhafte Programm mittlerweile selbst wieder gelöscht, um keine Spuren zu hinterlassen.

Er durchsuchte den Computer nach Ordnern und Dateien, die sich innerhalb der letzten vier Tage geändert hatten. Der einzige Eintrag, von dem er sicher war, ihn nicht selbst erstellt zu haben, war der Ordner »Speziell«. Er öffnete die Eigenschaften des betreffenden Ordners und sah sich das Entstehungsdatum an. Er war am Freitag, dem 21. Januar, angelegt worden, vor mehr als vier Wochen also. Der letzte Zugriff darauf hatte am gestrigen Abend, um 22:34 Uhr, stattgefunden, genau zu der Zeit, in der Dirk im Internet über Stalker recherchiert hatte. Doch diese Angaben halfen ihm nicht wirklich weiter, denn sie entlasteten ihn in keinster Weise. Er war kein Experte, aber er wusste, dass man solche Daten auch manipulieren konnte. Dennoch beschloss er, die abscheulichen Bilder vorerst nicht zu löschen. Konrad hatte den Vorfall der Polizei gemeldet. Vielleicht konnten die Fahnder den Ursprungsort zurückverfolgen und seine Unschuld beweisen.

Er öffnete den Browser und klickte auf das Symbol von Netfriends. Als er zur Eingabe seines Passworts aufgefordert wurde, zögerte er.

Was, wenn dieses Arschloch jeden seiner Schritte überwachte, jeden Tastenanschlag registrierte?

Ich beobachte dich.

Skeptisch beäugte er seinen WLAN-Router, dessen LED-Anzeige eine bestehende Verbindung anzeigte. Wenn sich tatsächlich jemand Zugriff auf seinen Rechner verschafft hatte, dann war diese Verbindung der Schlüssel dazu.

Dirk hatte plötzlich das Gefühl, als würde jemand hinter ihm stehen.

Scheiß drauf, sagte er sich und gab sein Passwort ein. Freunde habe ich online eh keine zu verlieren.

Sein Postfach zeigte eine neue Nachricht an. Sie war von Brunner. Als er sie las, trat ihm unvermittelt kalter Schweiß auf die Stirn:

»Ich weiß, was du tust. Und ich verabscheue dich dafür!«

Dirk wechselte zu den gesendeten Nachrichten. Doch der Ordner war leer. Auch von seinem E-Mail-Programm aus war keine Mitteilung an Brunner gegangen.

Ich weiß, was du tust. Hing Brunner etwa auch in der Sache mit drin? War die ganze Welt etwa verrückt geworden? Oder griff Kuhn womöglich auch auf dessen Profil zu, um bei Netfriends sein intrigantes Spiel zu treiben? Nicht auszudenken, was er auf diese Weise alles anstellen konnte.

Dirk suchte in der Schublade des Schreibtischs nach dem Mäppchen, in dem er Visitenkarten aufbewahrte. Er war sich sicher, dass sich darin auch Brunners Karte befand. Brunner hatte sie ihm gegeben, als sie sich über die bevorstehende Sanierung seines Hauses unterhalten hatten. Und tatsächlich, da war sie. Dirk nahm sein Handy und wählte die dort angegebene Festnetznummer. Bereits nach dem dritten Freizeichen schaltete sich der Anrufbeantworter ein. Dirk legte auf und versuchte es über Brunners Mobilfunknummer. Doch auch hier hatte er keinen Erfolg.

Dirk beließ es dabei und beschäftigte sich in den nächsten eineinhalb Stunden damit, seinen wichtigsten Kontakten vorsorglich eine Nachricht zu übermitteln, in der er davor warnte, dass kompromittierende Mails unter seinem Namen in Umlauf gebracht werden könnten. Auf Brunners Nachricht reagierte er nicht, da er ohnehin davon ausging, dass sie nicht von ihm stammte. Danach schaltete er seinen Router aus und zog sogar den Netzstecker seines Computers. Es war bereits kurz nach Mitternacht, als er sich schließlich erschöpft auf die Couch in seinem Arbeitszimmer legte. Keine fünf Minuten später war er eingeschlafen.