Wetterregeln im August

Im August schauen die Bauern oft zum Himmel: um rechtzeitig ein aufziehendes Gewitter zu erkennen, vielleicht sogar ein Hagelunwetter, das die Ernte auf einen Schlag vernichten kann. Hagelwolken erkennen Sie übrigens daran, dass sie einen giftig-gelben Rand haben. Außerdem deutet das Wetter im August schon auf Herbst und sogar Winter hin. Zwischen dem 13. 8. und dem letzten Augusttag, so hat Mauritius Knauer über viele Jahre hinweg beobachtet, gibt es selten einen Wetterwechsel. Ist’s bis jetzt also heiß und trocken gewesen, so wird’s wohl noch einige Tage so bleiben. Denn: „Ist der August am Anfang heiß, wird der Winter streng und weiß.“ Besonders beachten sollten Sie das Wetter an den vier Tagen vor dem Augustvollmond: Sind die Mondspitzen rein und sauber, so kann man auf gutes Wetter bis zum Monatsende hoffen. Ist der August dagegen verregnet, so muss man um die gesamte Ernte fürchten.

So manche überlieferte Regel deutet ganz allgemein darauf hin, wie sich der Bauer das Wetter im August wünscht: Trocken und heiß soll es sein, Regen und Gewitter können die Ernte nämlich zunichte machen. Folgende Bauernregeln passen:

Trockener August
ist des Bauern Lust.

Nasser August macht teure Kost.

Trockener August
ist des Bauern Lust.

Was im August nicht reift,
tut es auch später nicht mehr.

Der August muss Hitze haben,
sonst wird des Obstbaums Segen begraben.

Was die Hundstage gießen,
muss der Winzer büßen.

Sind die Hundstag’ heiß,
bringt’s dem Bauern Schweiß.

Hundstage hell und klar,
deuten auf ein gutes Bauernjahr.
Werden Regen sie bereiten,
kommen nicht die besten Zeiten.

Die Vorhersage des Hundertjährigen Kalenders

für die nächsten sieben Planetenjahre (in Klammern jeweils der Jahresregent)

2013 (Mond): wie der Juli.

2014 (Saturn): eher zu Dauerregen.

2015 (Jupiter): sehr heiß und Neigung zu Gewittern. Wenn zwischen Februar und Mai eine Sonnenfinsternis stattfand, kann es auch ein sehr dürrer Sommer werden.

2016 (Mars): heiß und trocken mit der Neigung zu starken Gewittern und Unwettern. Die Nächte kühlen kaum ab

2017 (Sonne): das erste Drittel wechselhaft, der Rest des Monats warm und schön

2018 (Venus): schwül und warm, wenn es im Frühjahr nicht viel geregnet hat. Dann wäre der Sommer heiß und trocken, eventuell dürr.

2019 (Merkur): bis Mitte des Monats warm und regnerisch, dann heiß. Am Ende des Monats Regen und Gewitter.

Was jetzt im Garten zu tun ist

Allgemein

  • Wenn Sie Beete brach liegen lassen, jetzt mit Gründünger einsäen
  • Mulchschichten ergänzen – das hält den Boden feucht, auch an heißen Tagen
  • Schon jetzt werden Blumenzwiebeln angeboten: Kaufen Sie früh ein!
  • Erdoberfläche an allen Beeten immer wieder lockern

Bei der Pflanzenpflege und beim Pflanzenschutz:

  • Blattläuse, Blutläuse und Spinnmilben bekämpfen
  • Gegen Mehltau und Schimmel angehen
  • Pflanzen vor Vogelfraß schützen

Im Ziergarten

  • frühsommerblühende Stauden teilen und neu verpflanzen
  • Narzissen, Kaiserkronen, Blausterne, Märzenbecher und Schneeglöckchen pflanzen
  • herbstblühende Zwiebel- und Knollengewächse einpflanzen (Krokus, Herbstzeitlose)
  • Sommerstecklinge von den Laubgehölzen schneiden
  • Abgeblühtes regelmäßig entfernen
  • immergrüne Hecke schneiden
  • Blumenwiese zum zweiten Mal mähen

Im Gemüsegarten

  • ins Freie aussäen: Feldsalat, Kopfsalat, Winterkresse, Radieschen, Rettich, Spinat, Spitzkohl, Wirsing, Radicchio
  • unter Glas säen: Chinakohl, Endivie, Radicchio, Knollenfenchel, Schnittsalat
  • ins Freie pflanzen: Kopfsalat, Endivie, Blumenkohl, Grünkohl, Kohlrabi, Lauch
  • Kohlweißlinge und Kohleulen bekämpfen
  • ernten: Kopfsalat, mittelfrühe Kartoffeln, Lauch, Zwiebeln, Möhren, Rote Bete, Rettich, Radieschen, Mangold, Sommerkohl, Hülsenfrüchte

Im Obstgarten

  • Erdbeeren pflanzen
  • Obstgehölze ab Ende August nicht mehr gießen
  • Sommerschnitt der Kirschbäume
  • Auslichtungs- und Pflegeschnitt bei Pfirsich, Aprikose und Beerensträuchern
  • Apfelmehltau bekämpfen
  • Erdbeermilben bekämpfen
  • ernten: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Frühzwetschgen, Mirabellen, Reineclauden, Pfirsiche, Aprikosen, Sauerkirschen, Beerenobst
  • Fallobst aufsammeln
  • stark tragende Äste im Obstgarten stützen

Auf Balkon und Terrasse

  • Unkraut in den Balkonkästen entfernen
  • Gießen nicht vergessen – an heißen Tagen zweimal!
  • Zweijährige Arten auspflanzen
  • Verblühtes zurückschneiden
  • Herbstblühende Zwiebeln kaufen

Nicht vergessen!

  • Unkraut jäten
  • bei Trockenheit gießen
  • Containerware bei Gehölzen, Rosen und Stauden kann man jetzt setzen
  • Noch kann man einen neuen Rasen anlegen, wenn man gut bewässert
  • angelegten Rasen regelmäßig besprengen

Pflanzen gegen Schädlinge

Natürlich ärgert sich auch der umweltbewusste Gärtner, wenn er feststellen muss, dass Wühlmäuse und Maulwürfe den Garten an den unpassendsten Stellen umgraben, dass Pflanzen angefressen und für uns Menschen nicht mehr zu gebrauchen sind, wenn die so sorgsam gehegten und gepflegten Salatpflänzchen von Schnecken verputzt wurden. Sie haben es schon im Monat April gelesen: Mit Kräuterjauchen bekommen Sie so manchen Schädling und auch so manche Pflanzenkrankheit in den Griff. Doch Sie können schon vornherein Gewächse anpflanzen, die bestimmte Schädlinge fernhalten. Das ist allemal besser, als mit der Giftspritze durch den Garten zu wandern – mal ganz abgesehen davon, dass Sie mit Gift auch Nützlinge treffen!

Was tun gegen Schädlinge?

  • Blattläuse – Besonderheit: vermehren sich zu riesigen Kolonien. Gefährdet sind alle Pflanzenarten, auch Zier- und Obstgehölz. Vorbeugung durch Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliege, Ohrwurm, Schwebfliege, Schlupfwespe. Bekämpfung mit scharfem Wasserstrahl abspritzen; Spritzungen mit Schmierseifen-lösung, Rainfarntee, Brennnesselauszug
  • Blattwanzen – Besonderheit: leicht erkennbar am dreieckigen Rückenschild. Achtung: Die roten Feuerwanzen sind keine Schädlinge, sondern jagen sie! Gefährdet sind Dahlien, Astern, Margeriten, Engelstrompete(Dartura), Fuchsien, Hortensien. Vorbeugung durch Nützlinge: Vögel und Amphibien. Bekämpfung frühmorgens auf eine untergehaltene klebrige Unterlage abschütteln
  • Fadenwürmer – Besonderheit: heißen auch Älchen oder Nematoden. Gefährdet sind Christrosen, Maiglöckchen, Primeln, Rosen; Phlox; Anemonen, Astern, Lilien, Sommerblumen. Vorbeugung durch regelmäßiges Unkrautjäten (Nematoden überwintern am Unkraut) und Schutzpflanzen wie Tagetes, Zwiebel, Luzerne oder Zichorie; Gründüngen; Mischkulturen. Bekämpfung ist schwierig! Befallene Pflanzen sofort entfernen und vernichten, Boden wenn möglich austauschen
  • Käfer – Besonderheit: Dickmaulrüssler, Rüsselkäfer, Lilienhähnchen, Blattkäfer, Drahtwürmer. Gefährdet sind fast alle Nutz- und Zierpflanzen. Vorbeugung durch Nützlinge: Vögel, Maulwurf, Igel, Kröten. Bekämpfung durch regelmäßiges Absammeln und spezielle Lockstoff-Fallen.
  • Mäuse – Besonderheit: Schadnager. Gefährdet sind Gehölze, Rosen, Stauden, Zwiebel- und Knollenpflanzen Gemüse, Wurzelgemüse. Vorbeugung durch Drahtzäune; Drahtkörbe um Stämme und Wurzeln, Pflanzkörbe für Zwiebeln Kaiserkrone (Fritillaria imperalis), Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris) pflanzen. Bekämpfung: in speziellen Fallen fangen
  • Milben/Weichmilben – Besonderheit: gekräuselte oder extrem kleine Blätter, Korkflecken, Verkrüppelung. Spinnmilben (Rote Spinne): gelbe bis weiße Blattsprenkel, vergilbte, abgestorbene Blätter; Gallmilben: Blattgallen/ Blattpocken. Gefährdet sind fast alle Pflanzen, auch Obst- und Ziergehölze. Vorbeugen: Gewächshaus/ Frühbeet oft lüften, auf hohe Luftfeuchtigkeit achten, Förderung von Nützlingen. Bekämpfung: Spritzen mit Schmierseifenlösung, Rainfarnbrühe, Schachtelhalmbrühe; unter Glas mit natürlichen Feinden wie Raubmilben und Wanzen
  • Schildläuse – Besonderheit: deckelartiger Rückenpanzer schützt vor Spritzungen. Gefährdet sind alle Pflanzen in Gewächshaus und Wohnung; auf Balkon und im Beet vor allem Fuchsien, Fleißiges Lieschen, Oleander. Vorbeugung: Übertragung von Zimmer- auf Balkonpflanzen verhindern! Bekämpfung ist schwierig! Leimtafeln aufhängen, Spritzen mit Brennnesselauszug.
  • Schnecken – Besonderheit: können bei mildem Wetter und feuchter Wärme zu einer Plage werden. Gefährdet sind Jungpflanzen aller Art; weichblättrige Zier- und Nutzpflanzen; vor allem Kohl, Salat, Tulpen, Gladiolen, Dahlien. Vorbeugung durch Nützlinge: Vögel, Igel, Laufkäser, Kröten; Schneckenzaun aufstellen; Sud aus gekochten Tannenzapfen versprühen; Kriechhindernis (Sand, Sägespäne, Holzasche, Fichtennadeln), Pflanzen von Bohnenkraut, Kamille, Senf, Kapuzinerkresse; Eigelege aufsammeln. Bekämpfung: regelmäßig frühmorgens/ spätabends absammeln; Bretter, Dachziegel, flache Steine auslegen - darunter sammeln sich Schnecken gern; Bierfallen aufstellen
  • Thripse – Besonderheit: kleine, schlanke Insekten mit ausgefransten Flügeln; heißen auch „Gewitterwürmchen“. Gefährdet sind alle Arten von Chrysanthemen, Gladiolen, Nelken; Gewächshauspflanzen. Vorbeugung durch Nützling: Florfliege; im Gewächshaus außerdem auf hohe Luftfeuchtigkeit achten. Bekämpfung: befallene Blätter entfernen; Spritzen mit Schmierseifenlösung oder Knoblauchtee
  • Kaninchen, Hase – Besonderheit: Schadnager. Gefährdet sind Gehölze, Rosen, Stauden, Zwiebel- und Knollenpflanzen, Gemüse, Wurzelgemüse- Vorbeugung: Drahtzäune aufstellen; engmaschige Drahtkörbe um Stämme und Wurzeln legen, nagesichere Pflanzkörbe für Zwiebeln verwenden; Abwehrpflanzen setzen: Kaiserkrone (Fritillaria imperalis) oder Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris). Bekämpfung: in speziellen Fallen fangen
  • Wollläuse – Besonderheit: Die Körper der Tiere sind mit Wachsflocken bedeckt. Larven leben in Wucherungen. Gefährdet sind Kiefer, Douglasie, Weißtanne, Weymouthkiefer, Fichte, sukkulente Pflanzen, Ritterstern; auch: Ahorn und Esche. Vorbeugung: Nadelgehölze pflanzen, die nicht befallen werden: z. B. Eibe, Zeder, Goldlärche; gefährdete Bäume vor Austrieb spritzen. Bekämpfung: sehr schwierig, da die Tiere durch ihren Wachsüberzug geschützt sind.

Giftpflanzen im Garten

Viele Gartenpflanzen – und oft die hübschesten - bergen Gefahren: Sie sind giftig. Manchmal nur die Blätter, manchmal die Wurzeln, oft die Früchte. Wer Kinder hat, sollte sich überlegen, ob er solche Gewächse überhaupt in seinem Garten anpflanzt.

Als Gartenbesitzer sind Sie – rechtlich gesehen – verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass Ihr Garten keine Gefahrenquelle bildet. Deshalb dürfen Sie durchaus giftige Pflanzen haben, aber vielleicht nicht gerade an einer Stelle, an der täglich Kinder vorbeigehen. Gerade vielen der Schatten liebenden Stauden sind leider auch giftig sind. Es gibt jedoch noch eine ganze Reihe anderer giftiger Pflanzen, die in unseren Gärten zu finden sind. Hier eine Auswahl:

  • Bilsenkraut – Hyoscyamus niger – alle Pflanzenteile
  • Eisenhut – Aconitum – alle Pflanzenteile, besonders die Wurzeln
  • Engelstrompete – Datura – alle Pflanzenteile
  • Fingerhut – Digitalis – alle Pflanzenteile
  • Goldregen – Laburnum anagyroides – alle Pflanzenteile, besonders der Samen
  • Herbstzeitlose – Colchium – alle Pflanzenteile
  • Hundspetersilie – Aethusa cynapium – alle Pflanzenteile
  • Pfaffenhütchen – Euonymus eeuropaea – alle Pflanzenteile, besonders die Früchte
  • Rittersporn – Delphinium – alle Pflanzenteile
  • Schlangenwurz – Calla palustris – alle Pflanzenteile
  • Schöllkraut – Chelidonium majus – alle Pflanzenteile
  • Seidelbast – Daphne mezereum – alle Pflanzenteile, besonders die Früchte
  • Tollkirsche – Atropa belladonna – alle Pflanzenteile, besonders die Früchte
  • Wacholder – Juniperus – alle Pflanzenteile, besonders die Triebspitzen
  • Wolfsmilch – Euphorbia – alle Pflanzenteile