Kapitel 3: Der Lebenskreis des Skorpions
Ob als Kleinkind oder als Senior im hohen Greisenalter: Einen
Skorpion wird man stets erkennen. Sie haben einfach Eigenschaften,
die Sie nicht verstecken können.
Schon als Baby strotzt der kleine
Skorpion vor fast nicht zu bändigenden Energien. Es hängt ganz und
gar von den Eltern ab, wie sich ihr Skorpionkind entwickelt: ob es
zum Tyrannen wird oder zu einem liebenswerten Menschen, der mit
seiner Umwelt gut klarkommt und nicht ständig durch sein
autoritäres Gehabe unangenehm auffällt.
In der Schule zeigt sich ein
Skorpion recht meist wissbegierig, beharrlich und praktisch
veranlagt. Er lernt am liebsten wirklichkeitsnah, theoretische
Abhandlungen reizen ihn weniger. Das menschliche Verhalten mit all
seinen Spielarten interessiert ihn ganz besonders. Ob Mitschüler
oder Lehrer – er wird nicht müde herauszufinden, warum jemand auf
welche Weise handelt. Hier legt der Skorpion die Grundlage für
seine spätere überragende Menschenkenntnis. Trotzdem – oder
vielleicht gerade deshalb! – hat er es schwer, freundschaftliche
Beziehungen anzuknüpfen. Er versucht jedoch stets, schon in diesem
Alter alles durchzusetzen, was er will. In seiner Sturheit gleicht
er einem Rammbock – und er vergisst niemals, wenn ihm jemand Steine
in den Weg gelegt hat. Kann er dafür nicht sofort Vergeltung üben,
hebt er sich seine Rache für später auf. Und bis ins hohe Alter
hinein ist er in der Leidenschaftlichkeit seiner Taten nicht zu
bremsen...
Jugendliche Skorpione kennen seit
frühester Kindheit eigentlich nur zwei Extreme: Sie sind sanft wie
ein Lamm und folgen aufs Wort – oder sie rebellieren und gehorchen
überhaupt nicht. Hier müssen Eltern und Lehrer bzw. Ausbilder schon
früh die Weichen stellen. Sonst lernt der Skorpion nie, sich
einzugliedern und in Beruf und Gesellschaft wenigstens minimal
anzupassen. Die überragende Intelligenz, die vielen dieses
Sternzeichens eigen ist, lässt so manchen Skorpion auf
oberflächliche Spielchen und geistlose Freizeitbeschäftigungen
verzichten. Er ist ein rechter Tüftler – und Kinder anderer
Tierkreiszeichen kommen mit den kniffligen Hobbys des Skorpions oft
nicht so recht klar. Dann wird er oft auch ungeduldig, vor allem
dann, wenn ihm bewusst wird, dass seine rasche Auffassungsgabe weit
über alles hinaus reicht, was Gleichaltrige zu bieten haben. Stets
will der Skorpion an die Spitze – in der Schule ebenso wie in der
Berufsausbildung. Dieses zielgerichtete Handeln bleibt ihm sein
Leben lang erhalten.
Zwischen 20 und 30 strebt der
Skorpion mit viel Ausdauer seinem Berufsziel entgegen. In vielen
Fällen ist er in seinem Job sehr erfolgreich, steht vielleicht
schon in jugendlichem Alter an der Spitze seiner Abteilung oder
einer ganzen Firmenfiliale. Im Privatleben sucht er schon seit
langem nach der/der richtigen Partner/in. Mit etwas Glück hat er
jetzt schon den/die Richtige/n gefunden. Sie oder er müssen sich
jetzt noch mit den Charakterschwächen des Skorpions
auseinandersetzen, die ein paar Jahre später dann vielleicht nicht
mehr ganz so vordergründig sind. Das kann so manche Partnerschaft
belasten.
Zwischen 30 und 40 hat der
Skorpion trotz seines oft eher negativ angesehenen Charakters den
Partner gefunden, mit dem er den Rest des Lebens verbringen will,
mit dem zusammen er alt werden möchte. Er hat sich ein eigenes Heim
geschaffen und nach all seinen Vorlieben gestaltet. In diesen vier
Wänden fühlt er sich wohl, hierhin kann er sich nach getaner Arbeit
zurückziehen und allen Unbill draußen vor der Tür lassen. Als Vater
oder Mutter ist der Skorpion meist sehr streng. Dennoch handelt er
meist großzügig und ist stets um das Wohl seiner Kinder bemüht.
Zwischen 40 und 50 wird auch ein
Skorpion langsamer ruhiger und gelassener. Sein ungestümes Wesen,
seine Leidenschaftlichkeit sind zwar noch vorhanden, aber eben
etwas gedämpfter. In einer glücklichen Beziehung hat er sich
beruhigt und muss seinen ungestümen Charakter nicht mehr voll und
ganz ausleben. Jeder Skorpion kann sich nun (fast) sicher sein,
dass er nicht mehr gegen irgendwelche Rivalen ankämpfen muss –
nicht im Job und nicht in der Liebe. Skorpione neigen ja sehr zur
Eifersucht – aber sie lernen außerdem, dass sie in dieser Hinsicht
so manches Mal überreagieren.
Zwischen 50 und 60 ist der
Skorpion etwas verunsichert: Er kann sich nämlich so ganz und gar
nicht ausmalen, wie sein Lebensabend ohne Wirbel und Trubel
ablaufen soll. Ein Skorpion als ruhiger Rentner? Das ist kaum
vorstellbar! Und so wird er versuchen, sich für „nachher“ doch noch
irgendeine wichtige Beschäftigung zu suchen. Das erfordert unter
Umständen Planung und weise Voraussicht. Schließlich ist der
Skorpion nicht für ein Faulenzerleben geschaffen – er möchte an
seinem Lebensabend noch immer genug zu tun haben.
Über 60 kommt der Skorpion noch lange nicht zur Ruhe. Rastlos eifert er immer noch hoch gesteckten Zielen nach. In den meisten Fällen wird er sie erreichen. Ein Hobby, das er jetzt bis zum Exzess ausübt, könnte das Reisen sein. Er ist ja vielseitigst interessiert – warum also nicht andere Länder, andere Menschen und Kulturen erforschen?!