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3. KAPITEL

Am nächsten Morgen fühlte sich Cal beinahe wieder ganz normal - soweit man sich normal fühlen konnte, wenn man überhaupt noch nicht geboren war. Die Situation war einfach bizarr und nach den gegenwärtigen wissenschaftlichen Theorien auch höchst unwahrscheinlich.

Im Inneren klammerte er sich noch immer an die schwache Hoffnung, dass er nur einen ganz besonders langen und lebhaften Albtraum hatte. Oder er befand sich in einem Krankenhaus, weil er unter Schock stand und einen leichten Gehirnschaden erlitten hatte. Aber wie die Sache aussah, war er zweihundertzweiundsechzig Jahre rückwärts durch die Zeit gesprungen und im primitiven, zeitweise recht gewalttätigen zwanzigsten Jahrhundert gelandet.

Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, bevor er dann auf Libbys Couch aufgewacht war, das war der Umstand, dass er sein Schiff geflogen hatte. Nein, das stimmte nicht ganz. Er hatte verzweifelt versucht, sein Schiff zu fliegen. Irgendetwas war geschehen, aber was, das brachte er nicht zusammen. Nur war es mit Sicherheit etwas ganz Großes gewesen.

Mein Name ist Caleb Hornblower, sagte er vor sich hin. Ich bin im Jahr 2222 geboren, und deshalb war die Zahl zwei angeblich immer meine Glückszahl. Ich bin dreißig Jahre alt, nicht zugeordnet, der Ältere von zwei Brüdern und ehemaliger Angehöriger der Intergalaktischen Space Force. In dieser intergalaktischen Raumwaffe bekleidete ich den Rang eines Captain. Seit anderthalb Jahren arbeite ich als selbstständiger Unternehmer. Ich befand mich auf einem routinemäßigen Lieferflug zur Marskolonie Brigston und musste auf dem Heimflug wegen eines Meteoritenschauers von der normalen Flugbahn abweichen. Und da ist es passiert. Aber was?

Auf jeden Fall stand jetzt fest, dass irgendetwas ihn in eine vergangene Zeit zurückgeschleudert hatte. Er war nicht nur durch die Erdatmosphäre gekracht, sondern auch durch rund zweieinhalb Jahrhunderte. Er war ein gesunder, intelligenter Pilot, der in einer Zeit gestrandet war, in der die Menschen interplanetarische Reisen für Science-Fiction hielten und mit Kernspaltung herumspielten, was unfassbar war.

Das Gute an seinem Schicksal bestand darin, dass er bei dem Vorgang nicht ums Leben gekommen, sondern in einem abgeschiedenen Gebiet und in den Händen einer hinreißenden Brünetten gelandet war.

Es hätte schlimmer kommen können, dachte er. Im Moment bestand das Problem nur darin, herauszufinden, wie er in seine eigene Zeit zurückkehren konnte, und zwar möglichst lebendig.

Cal schüttelte sein Kopfkissen auf, rieb sich über die Bartstoppeln und fragte sich, was Libby wohl sagen würde, wenn er jetzt hinunterginge und ihr in aller Ruhe seine Geschichte erzählte. Vermutlich würde er sich im Handumdrehen im Freien wiederfinden - mit nichts an außer der Jogginghose ihres Vaters. Oder Libby würde umgehend bei der Polizei anrufen und ihn in das einliefern lassen, was man im Jahr 1990 unter einem Pflegeheim für Geistesgestörte verstand. Luxusstätten waren das mit Sicherheit nicht.

Es ärgerte ihn, dass er in Geschichte ein so miserabler Schüler gewesen war. Was er über das zwanzigste Jahrhundert wusste, füllte kaum einen Computerschirm. Trotzdem konnte er sich sehr gut vorstellen, dass die Leute hier ziemlich primitive Methoden hatten, mit einem Mann zu verfahren, der behauptete, nach einem Routineflug zum Mars mit seiner F237 in Oregons Klamath-Gebirge abgestürzt zu sein.

Bis ihm also etwas Vernünftiges eingefallen war, wie er hier wieder hinauskam, musste er sein Problem für sich behalten und noch wesentlich vorsichtiger mit dem sein, was er sagte. Und was er tat.

Gestern Abend hatte er offenkundig einen Fehltritt begangen, und zwar in mehr als einer Hinsicht. Er verzog das Gesicht, als er an Libbys Reaktion auf seinen schlichten Vorschlag dachte, die Nacht zusammen zu verbringen. Solche Dinge wurden hier anscheinend anders gehandhabt. Nicht hier, berichtigte er sich, sondern jetzt.

Zu dumm aber auch, dass er keinen von diesen alten Liebesromanen gelesen hatte, die seine Mutter mit Vorliebe verschlang. Dass er von einer schönen Frau abgewiesen worden war, stellte jedoch nicht sein größtes Problem dar. Er musste zu seinem Schiff zurückgelangen und versuchen, die Vorgänge zu rekonstruieren und dann umzukehren. Das schien die einzige Möglichkeit zu sein, wieder nach Hause zu kommen.

Libby besaß einen Computer, wie er gesehen hatte. Eine altertümliche Maschine zwar, aber in Verbindung mit dem Minicomp an seinem Handgelenk müsste es dem Ding doch möglich sein, eine Flugbahn zu errechnen.

Zunächst jedoch brauchte er eine Dusche, eine Rasur und noch eines von Libbys Eieromeletts.

Cal stand auf, öffnete die Zimmertür und hätte Libby beinahe umgerannt.

Sie hielt eine Tasse dampfenden Kaffees in der Hand, den sie um ein Haar über Cals nackte Brust geschüttet hätte. Sie vermied das Unglück gerade noch, obwohl sie eigentlich der Ansicht war, ein kleiner, brühheißer Guss wäre genau das, was der Mann verdiente.

„Ich dachte mir, Sie würden vielleicht einen Kaffee haben wollen."

„Vielen Dank." Ihm entging nicht, dass ihre Stimme eisig klang und ihre Haltung ziemlich steif war. Wenn er sich nicht sehr täuschte, hatten sich die Frauen doch nicht so sehr geändert. Kalte Schultern kamen anscheinend nie wirklich aus der Mode.

„Ich möchte mich entschuldigen." Er schenkte ihr sein schönstes Lächeln. „Ich weiß, dass ich gestern Abend ein wenig aus der Umlaufbahn geraten bin."

„So kann man es auch nennen."

„Was ich meine ... also Sie hatten Recht, und ich war im Unrecht." Wenn das nicht half, dann kannte er sich mit Frauen nicht mehr aus.

„Schon gut." Nichts war ihr unbehaglicher, als lange grollen zu müssen. „Vergessen wir es."

„Ist es mir gestattet zu sagen, dass Sie schöne Augen haben?" Er sah, dass sie errötete, und das fand er bezaubernd.

„Von mir aus." Sie lächelte kaum merklich. Ich hatte Recht mit der keltischen Abstammung, dachte sie. Wenn der Mann keine irischen Vorfahren hat, dann werde ich den Beruf wechseln müssen. „Wenn's denn sein muss."

Er streckte ihr zögernd die Hand entgegen. „Wieder vertragen?"

„Vertragen." Als sie ihre Hand in seine legte, hatte sie sofort das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Eine kleine Berührung seiner Fingerspitzen reichte schon aus, ihr Herz zum Galopp zu veranlassen, und leider entging ihm ihre Reaktion ganz offensichtlich nicht.

Langsam zog Libby ihre Hand zurück. „Ich werde jetzt das Frühstück machen."

„Dürfte ich inzwischen duschen?"

„Gewiss. Ich zeige Ihnen, wo alles ist." Jetzt hatte sie etwas Praktisches zu tun, und schon fühlte sie sich wieder wohler. Sie ging voran zum Bad. „Saubere Handtücher befinden sich hier drinnen." Sie öffnete eine schmale Lamellentür. „Und wenn Sie sich rasieren wollen - hier, bitte." Sie überreichte ihm ein Rasiermesser und eine neue Tube Rasiercreme.

„Ist was?" fragte sie, weil Cal ein Gesicht machte, als hielte sie ihm irgendwelche Folterinstrumente hin. „Nun ja, Sie werden an Elektrorasierer gewöhnt sein, aber so etwas habe ich nicht."

„Nein, nein." Er brachte ein schwaches Lächeln zustande. Hoffentlich schnitt er sich nicht den Hals durch. „Ich komme schon hiermit zurecht."

„Und eine Zahnbürste." Ohne ihn anzublicken, reichte sie ihm eine noch originalverpackte Zahnbürste. „So etwas haben wir hier ebenfalls nicht in elektrisch."

„Ich ... ich bin nicht anspruchsvoll."

„Gut. Holen Sie sich aus dem Schlafzimmer etwas, das Ihnen passt. Jeans und Pullover müssten vorhanden sein. In einer halben Stunde habe ich das Frühstück fertig. Okay?"

„Okay."

Als Libby die Tür von außen geschlossen hatte, starrte Cal noch immer auf die merkwürdigen Toilettenartikel, die er verdutzt in seinen Händen hielt.

Faszinierend. Jetzt, da er Panik, Furcht und Fassungslosigkeit abgeschüttelt hatte, fand er die ganze Geschichte faszinierend. Er betrachtete die Schachtel mit der Zahnbürste darin wie ein kleiner Junge, der ein fabelhaftes Puzzlespiel unter dem Weihnachtsbaum gefunden hatte.

Er hatte gelesen, dass die Leute solche Dinger dreimal pro Tag benutzten. Man hatte Zahncremes in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die man sich auf die Zähne strich. Widerlich! Cal drückte sich einen Klecks Creme aus der Tube und kostete. Es war tatsächlich ekelhaft. Wie konnte man so etwas nur benutzen? Nun ja, das war in den alten Zeiten gewesen, als Zahn- und Zahnfleischkrankheiten noch nicht durch Fluoride ausgemerzt worden waren.

Cal öffnete die Schachtel, fuhr mit dem Daumen über die Borsten und betrachtete im Spiegel seine gesunden weißen Zähne. Vielleicht sollte er lieber kein Risiko eingehen.

Er legte alles auf dem Waschbecken ab und schaute sich im Badezimmer um. Wie eine Kulisse aus diesen alten Filmen, dachte er. Die klobige, längliche Badewanne, der einzelne Duschkopf, der aus der Wand herausragte ... Er wollte sich alles genau einprägen, vielleicht schrieb er nach seiner Rückkehr ja ein Buch darüber.

Erst einmal musste er herausfinden, wie man die Dusche überhaupt in Gang setzte. Über dem Wasserhahn an der Wand befanden sich drei runde Chromknöpfe, einer mit einem roten, einer mit einem blauen Punkt und einer mit einem Pfeil darauf.

Natürlich konnte Cal sich denken, was die Farben bedeuteten, aber wie man mit den Knöpfen genau die richtige Wassertemperatur einstellen konnte, war ihm schleierhaft. Er war es gewöhnt, unter die Dusche zu treten und dem Computer zu sagen, er wünsche siebenunddreißig Grad warmes Wasser. Hier war er also auf sein eigenes Geschick angewiesen.

Nachdem er sich erst verbrüht, dann vereist und dann wieder verbrüht hatte, entwickelte sich langsam so etwas wie ein gegenseitiges Einvernehmen zwischen ihm und der Dusche, und er konnte das Bad richtig genießen.

Er fand eine Flasche, auf der „Shampoo" stand, und schüttete sich ein wenig von dem Inhalt in die Hand. Es duftete wie Libby. Sofort spannten sich seine Bauchmuskeln an, und das Verlangen durchströmte ihn so heiß wie das Wasser, das über seinen Rücken lief.

Das war merkwürdig. Unsicher betrachtete Cal das Shampoo in seiner Hand. Sich von einer Frau angezogen zu fühlen war etwas Normales, etwas ganz Unkompliziertes. Aber diesmal tat es richtig weh. Er drückte sich die Hand auf den Bauch und wartete darauf, dass das Gefühl verging. Es blieb.

Wahrscheinlich hatte das etwas mit seinem Unfall zu tun. Jedenfalls redete er sich das ein, weil er es glauben wollte. Gleich nach seiner Heimkehr würde er sich in einer Klinik gründlich untersuchen lassen.

Leider hatte er jetzt den Spaß am Duschbad verloren. Rasch trocknete er sich ab. Der Duft von Seife, Shampoo - und von Libby - war überall.

Die Jeans waren Cal ein wenig zu weit im Bund, doch sie gefielen ihm. Echte, natürliche Baumwolle war wahnsinnig teuer, und nur die sehr Reichen konnten sie sich leisten. Dass der schwarze Rollkragenpullover ein kleines Loch am Ärmelbündchen hatte, gab Cal das Gefühl, zu Hause zu sein. Er hatte schon immer lässige, bequeme Kleidung bevorzugt. Die ISF hingegen schrieb Uniformen und „Politur" vor, was einer der Gründe dafür war, dass er abgedankt hatte.

Barfuß und zufrieden mit sich selbst, ging er den appetitlichen Essensgerüchen nach zur Küche.

Libby sah großartig aus. Ihre lange, lose Hose unterstrich ihre schlanke Figur und regte einen Mann dazu an, sich sämtliche Kurven unter dem Stoff auszumalen. Die Ärmel ihres weiten roten Pullovers hatte sie bis zu den Ellbogen hochgeschoben. Cal musste daran denken, wie empfindlich sie auf die Berührung der Armbeuge reagiert hatte, und schon verspannten sich seine Muskeln wieder. Er nahm sich vor, nicht mehr auf diese Weise an Libby zu denken.

„Hallo."

Diesmal hatte sie ihn erwartet und fuhr nicht zusammen. „Hallo. Setzen Sie sich. Ihren Verband werde ich später prüfen. Jetzt essen Sie erst einmal etwas. Ich hoffe doch, Sie mögen Eiertoast."

Mit dem vollen Teller in den Händen drehte sie sich um. Als sie Cals Blick begegnete, krampften sich ihre Finger um den Tellerrand. Zwar erkannte sie den Pullover wieder, aber an Cals sportlichem Oberkörper sah er völlig anders aus als an ihrem Vater.

„Sie haben sich ja nicht rasiert."

„Habe ich vergessen." Er mochte nicht zugeben, dass er sich nicht getraut hatte, sein Geschick mit dem Rasiermesser auszuprobieren. „Es regnet nicht mehr."

„Ich weiß. Heute Nachmittag soll sogar die Sonne herauskommen." Libby stellte den Teller auf den Tisch und versuchte keine Reaktion zu zeigen, als Cal sich nahe heranbeugte, um an dem Eiertoast zu schnuppern.

„Haben Sie das wirklich selbst gemacht?"

„Frühstück zubereiten kann ich am besten." Sie setzte sich und atmete heimlich auf, als er ihr gegenüber Platz nahm.

„Daran könnte ich mich gewöhnen", meinte er.

„Ans Essen?"

Er nahm den ersten Bissen und genoss den Geschmack mit geschlossenen Augen. „An dieses Essen."

Libby schaute ihm zu, während er sich mit größtem

Appetit durch den Toaststapel arbeitete. „Was haben Sie denn sonst immer gegessen?"

„Meistens Fertiggerichte." In den Zeitschriften hatte er Anzeigen für abgepackte Komplettmahlzeiten gesehen. Wenigstens ein Zeichen von langsam beginnender Zivilisation!

„So etwas esse ich meistens auch, aber wenn ich hier heraufkomme, überfällt mich die Lust am Kochen, am Holzstapeln und am Kräuterziehen. Alles Dinge, die ich als Kind gemacht habe."

Obwohl sie diesmal gerade wegen der Einsamkeit hier heraufgekommen war, entdeckte sie, dass ihr Cals Anwesenheit Freude bereitete. Heute Morgen schien er auch keine Bedrohung darzustellen, wenn man einmal davon absah, wie sie auf seinen Anblick im schwarzen Pullover und engen Jeans reagiert hatte.

„Was tun Sie eigentlich, wenn Sie nicht gerade irgendwo Bruchlandungen machen?"

„Dann fliege ich." Solche Fragen hatte er erwartet und sich die Antworten darauf im Stillen schon zurechtgelegt. Er wollte so nahe wie möglich bei der Wahrheit bleiben.

„Dann sind Sie also doch beim Militär."

„Nicht mehr." Er nahm die Kaffeetasse auf und wechselte geschickt das Thema. „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen wirklich angemessen für das gedankt habe, was Sie alles für mich getan haben. Ich möchte es gern wieder gutmachen, Libby. Gibt es hier irgendetwas, das getan werden muss und das ich für Sie machen kann?"

„Ich glaube, für körperliche Arbeit kommen Sie noch nicht infrage."

„Wenn ich wieder den ganzen Tag im Bett bleibe, werde ich verrückt."

Libby betrachtete ihn genau, wobei sie sich nicht durch die Form seines Mundes ablenken lassen wollte. Leider war es unmöglich, nicht daran zu denken, wie nahe seine Lippen ihren gekommen waren. „Ihre Gesichtsfarbe hat sich gebessert. Ist Ihnen noch schwindlig?"

„Nein."

„Dann können Sie mir beim Abwaschen helfen."

„Gern."

Zum ersten Mal schaute Cal sich genauer in der Küche um. Sie war für ihn genauso faszinierend wie das Bad. Die Westwand bestand ganz aus Stein, und eine kleine Feuerstelle war dort eingelassen. Auf dem Mauervorsprung stand ein Gefäß aus gehämmertem Kupfer mit getrockneten Blumen und Gräsern darin. Durch das breite Fenster über dem Ausguss sah man Berge und Tannen. Der Himmel war grau und frei von Verkehr.

Cal registrierte den Kühlschrank und den Herd, beide Geräte waren weiß. Der Fußboden bestand aus breiten polierten Holzbohlen. Es fühlte sich kühl unter den Fußsohlen an.

„Suchen Sie etwas?" fragte Libby.

Er blickte sie an. „Wie bitte?"

„Sie haben eben aus dem Fenster geschaut, als erwarteten Sie da draußen etwas zu sehen, das aber nicht da war.

„Ich habe nur ... die Aussicht bewundert."

„Aha." Sie deutete auf den Teller. „Sind Sie fertig?"

„Ja. Ihre Küche ist ein großartiger Raum."

„Ich mochte sie auch schon immer. Mit dem neuen Herd ist es natürlich viel bequemer. Sie können sich ja nicht vorstellen, auf was für einem Museumsstück wir früher hier gekocht haben."

Er musste lächeln. „Nein, das kann ich mir ganz gewiss nicht vorstellen."

„Irgendwie habe ich das dumme Gefühl, Sie haben eben einen Witz gemacht, den ich nicht mitbekommen habe."

„Nicht, dass ich wüsste." Er nahm seinen Teller auf, trug ihn zum Ausguss und öffnete dann eine Schranktür nach der anderen.

„Falls Sie den Geschirrspüler suchen, werden Sie kein Glück haben." Libby räumte auch das restliche Geschirr in den Ausguss. „Soweit würden meine Eltern von ihren Werten der Sechziger Jahre niemals abweichen. Keinen Geschirrspüler, keine Mikrowelle, keine Satellitenschüssel." Sie verstöpselte den Ausguss und griff nach einer Flasche Spülmittel. „Möchten Sie abwaschen oder abtrocknen?"

„Abtrocknen."

Es machte ihm Freude zuzuschauen, wie sich das Spülbecken mit heißem, schäumendem Wasser füllte und wie Libby mit einer Stielbürste zu schrubben begann. Es duftete so angenehm. Am liebsten hätte er sich über das Becken gebeugt und an den zitronigen Bläschen geschnuppert.

Libbys Nase juckte. Sie rieb sie sich an der hochgezogenen Schulter. „Sagen Sie mal, Hornblower, haben Sie noch nie in ihrem Leben eine Frau beim Abwaschen gesehen?"

„Nein. Das heißt, einmal in einem Film." Wie würde sie darauf reagieren?

Lachend reichte sie ihm einen Teller. „Der Fortschritt nimmt uns alle diese bezaubernden Arbeiten ab. In hundert Jahren werden wir wahrscheinlich Roboter haben, die das Geschirr in sich hineinstapeln und es sterilisiert wieder herausgeben."

„In hundertfünfzig Jahren. Was soll ich mit dem Teller machen?"

„Na, abtrocknen."

„Und wie?"

Sie hob eine Augenbraue und deutete mit dem Kopf auf ein zusammengefaltetes Handtuch. „Versuchen Sie's doch mal damit."

„In Ordnung." Er trocknete den Teller und nahm sich den nächsten. „Übrigens hatte ich gehofft, dass ich mir einmal anschauen kann, was von meinem Sch... von meinem Flugzeug übrig geblieben ist."

„Ich garantiere Ihnen, dass der Holztransportweg total ausgespült ist. Mein Geländewagen würde es vielleicht schaffen, aber damit würde ich doch noch gern einen Tag warten."

Cal bezwang seine Ungeduld. „Zeigen Sie mir dann die richtige Richtung?"

„Nein. Ich fahre Sie hin."

„Sie haben schon genug für mich getan."

„Vielleicht, aber meine Wagenschlüssel gebe ich Ihnen nicht, und zu Fuß schaffen Sie den weiten Weg noch nicht." Sie griff sich den Zipfel seines Handtuchs und trocknete sich daran die Hände ab. „Warum wollen Sie nicht, dass ich Ihr Flugzeug sehe, Hornblower? Selbst wenn Sie es gestohlen hätten, würde ich das nicht erkennen."

„Ich habe es nicht gestohlen!"

Das hörte sich so ärgerlich an, dass Libby ihm sofort aufs Wort glaubte. „Na schön. Sobald der Weg wieder zu befahren ist, bin ich bereit, Ihnen dabei zu helfen, das Wrack zu finden. Und jetzt setzen Sie sich hin und lassen Sie mich nach Ihrer Wunde schauen."

Unwillkürlich hob er die Finger an den Verband. „Die ist in Ordnung."

„Sie haben Schmerzen. Das sehe ich Ihnen doch an."

Cal blickte Libby in die Augen. Mitgefühl sah er da, ein stilles, tröstliches Mitgefühl. Am liebsten hätte er seine Wange an ihr weiches Haar gelegt und alles erzählt. „Nun ja, hin und wieder", gestand er.

„Also werde ich es mir ansehen, Ihnen ein paar Schmerztabletten verabreichen, und dann werden wir weitersehen." Sie nahm ihm das Handtuch aus den Fingern. „Nun kommen Sie schon. Seien Sie ein braver Junge."

Er setzte sich und bedachte sie mit einem komisch verzweifelten Blick. „Sie hören sich ganz wie meine Mutter an."

Sie klopfte ihm kurz und aufmunternd auf die Wange und holte dann frisches Verbandszeug und ein Antiseptikum aus einem Schrank. „Sitzen Sie still."

Libby legte die Wunde frei und betrachtete sie so finster, dass Cal sich unsicher auf seinem Stuhl hin und her bewegte. „Sie sollen still sitzen!" befahl sie leise. Die Verletzung sah tatsächlich scheußlich aus. Die Wunde war tief und ihre Ränder waren rissig. Rundherum breitete sich ein blauvioletter Bluterguss aus.

„Wenigstens scheint keine Infektion vorzuliegen. Sie werden eine Narbe zurückbehalten."

„Eine Narbe?" Entsetzt hob Cal den Finger an die Wunde.

Eitel ist er also auch, dachte Libby ein wenig belustigt. „Keine Sorge. Damit werden Sie besonders kühn aussehen. Es wäre zwar besser, wenn die Wunde genäht werden könnte, aber solchen Luxus kann ich Ihnen nun mal nicht bieten. Und nun wird's gleich ein bisschen brennen." Schon begann sie, die Wunde mit dem Antiseptikum zu reinigen.

Cal fluchte, und zwar laut und wortreich. Mittendrin packte er Libbys Handgelenk. „Brennen? Ein bisschen?"

„Reißen Sie sich zusammen, Hornblower. Denken Sie an etwas anderes."

Er biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich auf Libbys Gesicht. Das Zeug auf seiner Wunde brannte höllisch und raubte ihm fast den Atem. Und in Libbys Augen spiegelte sich Mitgefühl, aber auch Entschlossenheit. Unbeirrt und geschickt setzte sie ihre Behandlung fort.

Sie ist wirklich schön, dachte er. Das waren keine kosmetischen Tricks, und eine Gesichtsplastik hatte sie mit Sicherheit auch nicht vornehmen lassen. Dieses hier war das Gesicht, mit dem sie geboren worden war. Am liebsten hätte er es gestreichelt. Möglicherweise war sie ja in ihrer Zeit eine ganz gewöhnliche Frau, aber ihm erschien sie einmalig und beinahe unerträglich begehrenswert.

Sie war echt, real, wirklich, aber er war nur ein Trugbild. Ein Mann, der noch nicht geboren war, aber einer, der sich noch nie lebendiger gefühlt hatte als jetzt.

„Machen Sie so etwas öfter?" erkundigte er sich.

Libby tat es so Leid, dass sie ihm Schmerzen verursachte, und deshalb bekam sie die Frage nicht ganz mit. „Öfter? Was mache ich öfter?"

„Menschen retten." Er sah, wie das Lächeln auf ihren Lippen erschien, und hätte sie am liebsten geküsst.

„Sie sind der Erste."

„Sehr gut:"

„So, das wär's."

„Geben Sie mir nun keinen Kuss, damit es nicht mehr wehtut ?" Das hatte seine Mutter immer getan. Vermutlich taten das Mütter zu allen Zeiten. Als er Libby lachen sah, schlug sein Herz einen kleinen Salto.

„Weil Sie so tapfer waren." Sie beugte sich zu ihm und berührte mit den Lippen hauchleicht eine Stelle oberhalb des frischen Verbandes.

„Es tut aber immer noch weh." Er fasste sie bei der Hand, damit sie nicht weglaufen konnte. „Könnten Sie es nicht noch einmal versuchen?"

„Ich werde Ihnen lieber Schmerztabletten holen." Sie ballte ihre Hand in seiner, und als er aufstand, wollte sie sich ihm eigentlich ganz entziehen, aber irgendetwas in seinen Augen sagte ihr, dass das zwecklos wäre. „Caleb ..."

„Ich mache Sie nervös." Er ließ seinen Daumen über ihre Handknöchel streichen. „Das ist sehr anregend."

„Ich beabsichtige durchaus nicht, Sie anzuregen."

„Das ist auch gar nicht nötig." Sie ist nervös, aber nicht verängstigt, dachte er. Hätte sie Furcht gezeigt, würde er sofort aufgegeben haben, aber so führte er ihre Hand an seine Lippen und drehte die Handfläche nach oben. „Sie haben wundervolle Hände, Libby. Sanfte Hände." Er las ihr ihre Empfindungen von den Augen ab: Verwirrung, Unbehagen, Verlangen. Er konzentrierte sich auf das Verlangen und zog sie noch näher zu sich heran.

„Lassen Sie das." Dass ihre Stimme nicht besonders überzeugend klang, entsetzte sie. „Ich sagte Ihnen, ich ..." Ihre Knie wurden weich, als sie seine Lippen über ihre Schläfe streichen fühlte. „Ich werde nicht mit Ihnen schlafen."

Er murmelte etwas, ließ seine Hand an ihrem Rücken hinaufgleiten und drückte Libby noch dichter an seinen Körper. Jetzt lag ihr Kopf an seiner Schulter, und Cal erkannte, dass er diese Frau von Anfang an in dieser Weise hatte in den Armen halten wollen.

„Keine Angst", sagte er leise. Er hob seine Hand zu ihrem Nacken hinauf. „Ich werde nicht darauf bestehen, Sie zu lieben. Ich möchte Sie nur küssen."

Libby spürte aufkommende Panik in sich. „Nein, ich ..." Die Finger an ihrem Nacken bewegten sich, griffen zu, hielten fest. Später, als sie wieder denken konnte, redete sie sich ein, dass Caleb Hornblower wohl versehentlich irgendeinen Nerv berührt hatte, irgendeinen geheimen, höchst empfindlichen Punkt.

Jetzt aber überflutete sie eine unbeschreibliche Sehnsucht. Als gäbe sie alle Abwehr auf, ließ Libby den Kopf in den Nacken sinken, und in diesem Moment der heftigen Emotion fühlte sie Calebs Lippen an ihren.

Sie erstarrte - nicht vor Furcht, nicht vor Zorn und ganz gewiss nicht, weil sie sich etwa innerlich sträubte. Es war wie ein Schock, wie ein Stromschlag von einer Hochspannungsleitung.

Calebs Lippen berührten ihre nur so leicht wie ein Hauch, eine verlockende, verführerische Liebkosung, die süße Qualen bereitete und unbeschreiblich erotisch war. Kleine, sanfte Bisse und wieder eine zärtliche Liebkosung, leicht und dennoch bezwingend ... Seine Lippen waren warm und weich, und im erregenden Gegensatz dazu fühlte Libby seine Bartstoppeln über ihre Wange kratzen, als er den Kopf ein wenig bewegte, um mit der Zunge über ihre Lippen zu streichen.

Libby empfand es als ungeheuer intim, wie er sie förmlich zu kosten schien, wie er mit ihr spielte. Jetzt berührte seine Zunge ihre, und er schien einen ganz neuen, geheimnisvollen Geschmack zu entdecken. Dann schlug seine Stimmung wieder um, und er zog Libbys Unterlippe zwischen seine Zähne. Seine erotischen Bisse gingen nie über die Grenze zwischen Lust und Schmerz hinaus.

Was er tat, konnte man nur Verführung nennen, und es war eine Art von Verführung, die sich Libby nie hätte träumen lassen, eine sanfte, behutsame und trotzdem unwiderstehliche Verführung. Libbys Hand, die sie gegen Cals Brust gedrückt hatte, zitterte. Der solide Boden unter ihren Füßen schien zu schwanken. Die Erstarrung löste sich von Sekunde zu Sekunde. Libby seufzte leise und überließ sich hingegeben der Umarmung.

Cal hatte noch nie eine solche Frau erlebt. Es schien, als wolle sie vollkommen mit ihm verschmelzen. Sie schmeckte so frisch wie die Luft, die durch das offene Fenster hereinwehte.

Er hörte ihr leises, sehnsüchtiges Seufzen, und plötzlich schlang sie die Arme um seinen Nacken. Sie schob die Finger in sein Haar und presste sich gegen ihn. Von einem Augenblick zum anderen verwandelte sich Hingabe in Begierde. Libbys Kuss war heiß, heftig und hungrig, und Cal ließ der Leidenschaft ihren Lauf.

Ich will, dass ... Ich will viel zu viel, schoss es Libby durch den Kopf. Warum hatte sie nicht gewusst, wie groß ihr Hunger war? Cals Duft, sein Geschmack machten sie begierig auf immer mehr. Tausend Empfindungen auf einmal fuhren wie spitze, brennende Pfeile durch ihren Körper. Ein erstickter Aufschrei entrang sich ihr, als Cal die Arme schmerzhaft fest um sie schlang. Jetzt zitterte nicht mehr sie, sondern er.

Was machte diese Frau nur mit ihm? Er konnte nicht mehr atmen, nicht mehr denken, sondern nur noch fühlen, und was er fühlte, drohte ihn zu übermannen. Wenn ein Pilot die Beherrschung verlor, war das für ihn schlimmer als ein unvorhergesehener Meteoritenschauer. Cal hatte doch nur einen Moment der Freude schenken und erleben wollen, um ein ganz einfaches, schlichtes Bedürfnis zu befriedigen. Doch dies hier war weit mehr als Freude, und schlicht war es schon gar nicht. Er musste sich zurückziehen, bevor er in etwas hineingezogen wurde, das er noch nicht ganz begriff.

Mit bebenden Händen schob er Libby ein wenig von sich fort. Ihr Atem ging ebenso stoßweise wie seiner, und sie schaute ihn aus großen Augen benommen an. Er fühlte sich genauso benommen, so als hätte er mit seinem Schiff im Flug eine Mauer gerammt.

Verwirrt hob sich Libby eine Hand an die Lippen. Was hatte Cal getan? Was hatte sie selbst getan? Sie konnte beinahe ihr Blut durch die Adern schäumen fühlen. Sie machte einen Schritt rückwärts, um festen Boden unter den Füßen zu gewinnen, um einfache Antworten zu finden.

„Bleiben Sie." Er konnte nicht widerstehen. Vielleicht verfluchte er sich später dafür, aber jetzt konnte er nicht widerstehen. Bevor Libby noch ganz zu sich gekommen war, zog er sie wieder zu sich heran. Beide wussten, dass dies nicht geschehen durfte, aber Leidenschaft war stärker als Wissen. Libby war zwischen passiver Kapitulation und heftigem Verlangen hin und her gerissen, bis es ihr endlich gelang, sich mit einem Ruck aus Cals Armen zu befreien.

Beinahe wäre sie dabei gestolpert, doch sie hielt sich an der Rückenlehne eines Küchenstuhls fest, und ihre Finger verkrampften sich um das Holz. Schwer atmend und stumm starrte sie Cal an. Sie wusste nichts von ihm, sie kannte ihn nicht, und dennoch hatte sie ihm mehr geschenkt, als sie je einem anderen Menschen gegeben hatte. Ihr Verstand war darauf trainiert, Fragen zu stellen, doch im Moment hatte ihr zerbrechliches, unvernünftiges Herz die Oberhand.

„Wenn Sie hier in diesem Haus bleiben wollen, verlange ich, dass Sie mich nicht mehr berühren."

Cal erkannte die Furcht in ihren Augen. Er verstand sie, denn auch er fürchtete sich. „Für mich kam das ebenso unerwartet wie für Sie. Mir gefällt es ebenso wenig wie Ihnen."

„Dann dürfte es Ihnen ja nicht schwer fallen, dergleichen in Zukunft zu unterlassen."

Cal steckte die Hände in die Hosentaschen und wippte auf den Fußballen. Er fragte sich nicht, wieso er plötzlich so ärgerlich war. „Hören Sie, Sie haben dazu genauso viel getan wie ich."

„Sie haben mich gepackt!"

„Nein, ich habe Sie geküsst. Wenn hier jemand den anderen gepackt hat, dann Sie mich." Mit einiger Genugtuung sah er, dass sie errötete. „Ich habe mich Ihnen nicht aufgezwungen, Libby. Das wissen Sie ganz genau. Aber wenn Sie unbedingt den Eisberg spielen wollen, soll es mir recht sein."

Alles Blut verließ Libbys Gesicht, das jetzt blass und sehr starr wurde. Ihre Augen dagegen wurden dunkel und groß. Ihr erschütterter Blick traf Cal, der sich schon innerlich verfluchte.

Er trat einen Schritt auf sie zu. „Bitte, entschuldigen Sie. Es tut mir Leid."

Libby zog sich hinter den Stuhl zurück. „Ich verlange und erwarte keine Entschuldigung von Ihnen", erklärte sie sehr ruhig. „Allerdings erwarte ich ein angemessenes Verhalten."

„Ihnen soll beides zuteil werden", erwiderte er kühl.

„Ich habe zu arbeiten. Sie können den Fernseher mit in Ihr Zimmer nehmen, und auf dem Regal neben dem Kamin befinden sich Bücher. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir für den Rest des Tages aus den Augen blieben."

Er schob die Hände noch tiefer in die Hosentaschen. Wenn Libby dickköpfig sein wollte, bitte sehr. Das konnte er auch. „In Ordnung."

Mit vor der Brust verschränkten Armen wartete sie, bis Cal den Raum verlassen hatte. Am liebsten hätte sie ihm etwas hinterhergeworfen, vorzugsweise etwas Zerbrechliches. Er hätte nicht so mit ihr sprechen dürfen, nachdem er ihre Gefühle so durcheinander gebracht hatte.

Sie - ein Eisberg? Nein. Es war immer ihr Problem gewesen, dass sie viel zu gefühlsbetont war, dass sie viel zu viel begehrte. Was natürlich nicht auf persönliche, körperliche Zweierbeziehungen zutraf.

Plötzlich trübsinnig geworden, ließ sie sich auf den Stuhl sinken. Sie war eine anhängliche Tochter, eine liebevolle Schwester, eine treue Freundin. Aber sie war niemandes Geliebte. Noch niemals zuvor hatte sie ein solches Bedürfnis nach Intimität erfahren.

Mit einem einzigen Kuss hatte Cal ihre Sehnsucht nach Dingen geweckt, von deren Unwichtigkeit sie sich schon beinahe überzeugt hatte. Jedenfalls hatte sie gedacht, diese Dinge seien für sie unwichtig. Sie hatte ihre Arbeit, ihren Ehrgeiz und das Wissen, dass sie ihr berufliches Ziel erreichen würde. Sie hatte ihre Familie, ihre Bekannten, ihre Kollegen.

Verdammt noch mal, sie war glücklich! Sie brauchte keinen wilden Piloten, der zwar sein Flugzeug nicht in der Luft halten konnte, der es aber spielend schaffte, sie nervös zu machen. Und aufzuwecken, fügte sie in Gedanken hinzu. Bevor er sie geküsst hatte, war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie wach und lebendig sie überhaupt sein konnte.

Ach, lächerlich! Eher entnervt als ärgerlich sprang sie auf und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Lebendig oder nicht, jetzt musste sie erst einmal ihre Doktorarbeit fertig stellen. Danach würde sie nach Portland zurückkehren, wo sie mit Bekannten zusammenkommen, sich ein paar Filme ansehen und auf ein paar Partys gehen würde.

Und was sie als Allererstes tun musste, das war Caleb Hornblower auf den Weg zu bringen, auf den Rückweg dorthin, woher er auch immer gekommen sein mochte.