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Drei Tage später, an einem Sonntagmorgen,
steigen Judith und ich in eine Straßenbahn, die uns zu den
Rheinauen bringen wird. Wir müssen bis zur Endstation fahren und
dann noch zwanzig Minuten gehen. Die Auen sind eine leicht gewellte
Landschaft mit kleinen Kiefernwäldchen, versteppten Grasflächen,
flachen Tümpeln, wildwachsenden Pflaumenbäumen und ein bißchen
Mischwald dazwischen. An der Endstation werden wir auf die
Vogelkundlergruppe des Naturschutzbundes treffen. Ich sitze am
Fenster der Straßenbahn und betrachte Judith, wir fahren in mäßiger
Geschwindigkeit dahin. Es gibt keinen Lärm, keinerlei Durchsagen,
keine Betrunkenen, keine Werbebilder. Judith und ich führen
zuweilen kleine sinnlose Unterhaltungen, die uns deutlich machen,
daß wir in zufriedener Stimmung sind. Zum Beispiel über die Frage,
ob sich aneinander vorbeifahrende Straßenbahnführer grüßen sollen
oder nicht. Judith ist dafür, daß sie sich grüßen, ich halte
dagegen, daß sie sich pro Tag nicht fünfzig- oder sechzigmal grüßen
können. Aber sie können doch auch nicht jedesmal wegschauen, wenn
sie aneinander vorbeifahren, sagt Judith. Wir können das Problem
nicht lösen und sind froh, daß wir keine Straßenbahnführer sind.
Seit zwei Tagen wackelt einer meiner hinteren Backenzähne. Ich
gleite mit der Zunge über den Zahn und beschleunige damit seinen
Abgang. Es wird insgesamt der dritte Backenzahn sein, der mich
verläßt, ich werde den Verlust hinnehmen und nicht zum Zahnarzt
gehen, weil ich mich vor Zahnärzten fürchte. Wir fahren durch
Vorstadtstraßen, an verlassenen Villen vorbei. Mir gefallen
neuerdings Gärten, guter Gott, ich werde älter. Im stillen lobe ich
Judith für ihre Anteilnahme am Leben der Straßenbahnführer. Sie
wird es vermutlich mit einem Schulterzucken hinnehmen, wenn die
Sexualität zwischen uns einschläft. Ich habe bis jetzt nur ein
einziges Mal mit ihr über dieses Thema gesprochen. Sie sagte nur:
Ich wundere mich, daß überhaupt noch etwas los ist; ich hätte nie
für möglich gehalten, daß ich noch mit einundfünfzig mit einem Mann
ins Bett gehe. Nach dieser Bemerkung war das Thema (vorläufig)
beendet. Insofern ist Judith die für das Problem der
Sexualverlöschung wahrscheinlich geeignetere Frau. Im Augenblick
spricht Judith über das Fernsehen, das heißt über eine
Dokumentation über den Tod eines von Terroristen ermordeten
Politikers.
Stell dir vor, sagt Judith, die Witwe hat
während der fürchterlichen Todestage ihres Mannes ›Mensch ärgere
dich nicht‹ gespielt.
Unglaublich, sage ich.
Der Mann erstickte fast im Kofferraum eines
Autos, ehe er mit ein paar Genickschüssen erledigt wurde, und seine
Frau sitzt zu Hause und würfelt.
Hat sie das selber gesagt?
Ja. Noch zwei Stunden später, als ich im Bett
lag, habe ich an die Witwe gedacht. Dann habe ich zufällig im Radio
die Bachkantate ›Ärgere dich, o Seele, nicht‹ gehört. Erst durch
das Anhören der Kantate habe ich die Witwe vergessen können, aber
ich habs nicht verstanden. Denn inhaltlich drücken ›Mensch ärgere
dich nicht‹ und ›Ärgere dich, o Seele, nicht‹ doch dasselbe aus,
oder?
Find’ ich schon, sage ich.
Erst am nächsten Morgen ist mir ein Unterschied
aufgefallen, sagt Judith; ›Mensch ärgere dich nicht‹ erniedrigt den
Menschen ein bißchen, weil es den Ärger als blödes Massenschicksal
hinstellt.
Das ist der Ärger ja auch, sage ich.
Stimmt, sagt Judith, aber Bach richtet den
Menschen in seinem dummen Ärger wieder auf.
Wieso?
Weil Bach das Wort Seele verwendet, sagt
Judith, und wer von der Seele spricht, meint nicht die angeblödeten
Leute, die ›Mensch ärgere dich nicht‹ spielen, weil sie sich die
Zeit vertreiben müssen wie Hühner oder Witwen.
Es ist nur das Wort Seele, das dem einzelnen
verärgerten Menschen die Würde zurückgibt.
Wenn ich im Augenblick die Wahl treffen müßte,
mit welcher Frau ich alt werden möchte, würde ich keine Minute
zögern müssen. Wir schauen stumm auf die Rapsfelder, die sich links
und rechts der Straßenbahnlinie hinziehen. Das Sonnenlicht steht
auf Judiths weißem Gesicht. Ruhig atmet ihre Brust. Ich schaue in
Judiths Ausschnitt wie ein Neunzehnjähriger. Die Endstation kommt
in Sicht. Ein knappes Dutzend Amateur-Ornithologen steht herum. Es
sind durchweg ältere Leute. Wir zeigen dem Exkursionsleiter den
Einzahlungsbeleg unserer Teilnahmegebühr. Der Exkursionsleiter ist
ein drahtiger Greis, der mit dem Spazierstock in die Gegend deutet
und Erklärungen abgibt. Er führt die Gruppe nach links in ein
Gelände mit verwilderten Grundstücken, durch das ein überwachsener
Pfad hindurchführt. Leider gibt der Boden nicht viel her, einige
Bäume sind schon abgestorben, sagt der Exkursionsleiter, aber in
den Büschen leben viele Vögel. Zwei der Teilnehmer haben ein
Fernglas mitgebracht. Ringsum ertönt ein Fiepen, Pfeifen und
Piepen. Der Vogelkundler versammelt die Leute um sich und flüstert:
Das ist noch keine Nachtigall, das ist ein Pirol. Der Pirol hat
einen schönen melodischen Pfiff, hören Sie es? Der Vogelkundler
schweigt und hält sein linkes Ohr in Richtung der Töne. Der Pirol
pfeift weiter. Der Vogel muß sich in unserer Nähe befinden, aber
wir sehen ihn nicht. Aus einer anderen Richtung kommt ein
Zilp-Zalp, Zilp-Zalp, Zilp-Zalp. Das ist ein Grauschnäpper, sagt
der Vogelkundler. Der Pfad ist jetzt so stark zugewachsen, daß der
Weg unter dem Gestrüpp kaum noch zu sehen ist. Das hat den Vorteil,
sagt der Leiter, daß Katzen und Hunde nicht in das Gelände
eindringen. Dafür aber Menschen, sagt eine grauhaarige Frau
strafend. Das ist nicht so schlimm, wie viele meinen, sagt der
Leiter, denn die Vögel wissen, daß wir sie nicht fangen und nicht
fressen. Mir fällt ein Lehrer ein, der das Gezwitscher der Vögel in
der Grundschulzeit stets das Konzert unserer gefiederten Freunde
nannte. Als Kind stellte ich mir eine Weile vor, die Vögel würden
sich winzig kleine Instrumente unter ihre Flügel klemmen und sich
wie Mitglieder eines Orchesters auf einem Baum sammeln. Der Leiter
hebt den gestreckten Zeigefinger und spitzt die Lippen. Das sind
Nachtigallen, flüstert er. Wir hören ein Zwitschern, Seufzen,
Girren, Stöhnen, Gurren, Locken, Schlagen, Glucken. Judith senkt
den Blick (wie im Konzert, wenn sie Bach hört) und faßt mich an.
Zizazi coi coi coi coi coi, tönt es von links. Tsetsetsetsetsetse
tsatsatsi, tönt es von rechts. Und, ganz aus der Nähe: Hiip hiip
hiip quoi quoi quoi quoi. Immer schneller folgt Erwiderung auf
Erwiderung. Der Vogelkundler hebt den Kopf und flüstert in die
Runde: Eine Nachtigall kann innerhalb einer Stunde mehr als
vierhundert Strophen nacheinander singen. Die Teilnehmer sind
gerührt-erstaunt-ergriffen. Der Pfad öffnet sich und mündet in eine
kleine verwilderte Wiese. Die Vogelliebhaber schauen sich beglückt
in die Gesichter. Die Vögel sind uns nah, obwohl wir sie kaum
sehen. Am Rand der Wiese, zum Wald hin, entdeckt Judith zwei
verlassene Schlafsäcke. Sie sind geöffnet und liegen nebeneinander.
Wir reden darüber, ob sie ganz aufgegeben oder nur vorübergehend
zurückgelassen worden sind. Judith vermutet, sie gehören zwei
Obdachlosen, die von unserem Ausflug wußten und sich für einen Tag
aus dem Staub gemacht haben. Die Gruppe durchquert ein Wäldchen und
zieht sich dabei auseinander. Sperlinge lassen sich auf den
Schlafsäcken nieder und picken Brotkrumen auf. Wenn ich mich nicht
täusche, ist es Judith inzwischen ziemlich nachtigallenmäßig
zumute. Sie löst sich von mir und kriecht unter die überhängenden
Äste einer größeren Hecke. Meine Aufmerksamkeit ist ein wenig
gestört beziehungsweise gespalten. Auf dem Weg über die Wiese habe
ich leere Batterien, kaputte Kassettenrecorder, kleine Elektroteile
liegen sehen. Judiths Hand erscheint unter dem Gesträuch und winkt
mich herbei. Ich beuge mich unter die Äste und sehe Judith in einer
kleinen Grasmulde sitzen. Judith greift mir unters Hemd und
flüstert: Kannst du kommen? Ich schaue mich um, offenbar sind wir
hinreichend allein. Judith zieht ihren Schlüpfer aus und beugt sich
nach vorne. Ich kämpfe mit meiner Schamhaftigkeit, die sich im
Freien nicht leicht bändigen läßt. Aber dann hilft mir der Anblick
von Judiths weißen Schenkeln inmitten einiger sanft wedelnder
Gräser. Es ist ein unaussprechliches Glück, Judiths Hinternfalte zu
öffnen, die Backen sanft hochzuziehen und dann die Stelle zu sehen,
wo die Falte in die Geschlechtsritze übergeht. Judith läßt zwei,
drei Seufzer hören, die von Nachtigallenseufzern kaum zu
unterscheiden sind. Judith weiß, daß ich den Beischlaf im Freien
nicht lange dehnen kann. Obwohl wir allein sind, schaue ich mich
doch verstohlen um und werde dabei nervös. Meine Empfindungen für
Judith und Sandra fließen wieder ineinander. Momentweise habe ich
das Gefühl, daß ich mit beiden Frauen gleichzeitig zusammen bin.
Selbst die bläulichen Schatten einiger Krampfadern in den
Kniekehlen sind bei Judith und Sandra ähnlich. In den Augenblicken
des Samenabgangs schwirrt ein Dutzend Sperlinge aus der Hecke. Es
entzückt mich, daß die Vögel geordnet auffliegen und ebenso
geordnet in eine andere Hecke einfallen. Ich schäme mich meiner
zerfließenden Gefühle, allerdings nicht sehr. Ich würde gerne
behaupten, daß ich nur mit Judith diesen schönen Körperwiderspruch
einer starken Ermattung erlebe. Aber es wäre gelogen. Auch mit
Sandra bin ich genauso glücklich zerschlagen und gleichzeitig
gestärkt wie jetzt bei Judith. Ich wünsche allen Männern zwei
Frauen und allen Frauen zwei Männer, wenigstens phasenweise, denn
zwei Frauen oder zwei Männer sind die Mindestüppigkeit, mit der wir
den Kampf gegen unser armseliges Leben antreten können, ohne uns
gleich dem Gesetz der Kargheit auszuliefern. Judith steigt in ihren
Schlüpfer und sagt: Man wird schön belohnt, wenn man dich liebt.
Nach einer Pause sagt sie: So richtig verletzt haben wir uns noch
nicht, oder?
Nein, sage ich; willst du, daß wir wegen irgend
etwas aufeinander losgehen?
Natürlich nicht.
Aber es ist dir verdächtig, daß es zwischen uns
keinen Hickhack gibt?
Ja, sagt Judith; ich denke häufig, daß sich im
geheimen etwas ansammelt.
Das denke ich manchmal auch; aber warum sollten
wir uns verletzen?
Ich möchte sehen, wie wir hinterher damit
fertig werden, sagt Judith.
Wir lachen und kriechen unter der Hecke hervor.
Die anderen Vogelkundler sind uns inzwischen weit voraus. Wir
beeilen uns ein bißchen und hören schon bald ihre Stimmen.
Drei Morgende später wache ich gegen sieben Uhr
auf und habe wieder dieses nervöse Zittern im rechten Augenlid. Das
Kribbeln überfällt mich in Abständen von drei bis vier Wochen und
löst jedesmal eine Flut von finalen Vorstellungen aus. Ich habe
schon öfter Menschen gesehen, denen ein Lid tot über einem Auge
hing wie ein kaputter Rolladen. Kriege ich jetzt auch ein solches
Auge? Nach einer Weile scheue ich mich nicht, eingebildete
Sterbeszenen zu durchleben. Ich glaube, daß ich an Krebs erkrankt
bin (letztes Stadium natürlich) und den nächsten Winter nicht mehr
überleben werde. Schon als Kind habe ich gewußt, daß der Tod eine
ferne Beschmutzung ist, die man sich auch noch selbst zufügen muß.
Es hat nichts genutzt, daß du dich ein Leben lang ordentlich
gewaschen hast! Die nächsten Stationen werden sein: Darmspiegelung,
Darmverschluß, Darmoperation, Darmkatheter. Meine Ängste sind so
fürchterlich, daß mir allein von ihnen fast schlecht wird. Ich
schaue in meinem Arbeitszimmer umher und sehe die wirren
Aufhäufungen von Briefen, Katalogen, Broschüren, Programmen,
Protokollen, Zeitschriften und Zeitungsausschnitten, die ich nur
noch selten ordne. Das alles wird weggeworfen werden müssen, wenn
du tot bist! Und wer wird in das Zimmer treten und das Zeug in
Müllsäcken verschwinden lassen, Sandra oder Judith? Bleicher
Himmel, jetzt geht das wieder los. Zum Glück komme ich auf die
Idee, das Fenster zu öffnen. Ich höre Frau Schlesinger, die mit
zusammengeknülltem Zeitungspapier ihre Fenster putzt. Das
Quietschen des Papiers auf dem Glas erinnert mich an Mutter, die
die Fenster genauso geputzt hat. Als ich jung war, erschien mir das
Fensterputzen als Gipfel der Lebensleere, jetzt kommt es mir vor
wie ein kostbares Innehalten meiner rasenden Todesangstmaschine.
Nach einer halben Stunde läßt das Zittern in meinem Augenlid nach.
Danach ergreift mich ein seltsamer Arbeitsdrang, vermutlich eine
Form von Dankbarkeit. Ich setze mich neben die eben noch beklagten
Aufschichtungen auf meinem Schreibtisch und arbeite. Kern meines
neuen apokalyptischen Vortrags wird sein, daß ein neuer, diesmal
endgültiger, apokalyptischer Faschismus auf uns zukommt. Schnell
wird er da sein, weil er bei den Menschen nicht mehr langwierig
durchgesetzt werden muß; die allgemeine Bereitschaft für ihn ist
da. Das Volk wird ihn bejubeln, wie noch kein Faschismus zuvor
bejubelt worden ist. Der neue Faschismus kommt in der Maske der
permanenten Massenunterhaltung auf uns zu. Schon vor dreißig Jahren
(werde ich ausführen) hätte uns der Widerspruch auffallen müssen,
daß der Staat die immer totaler (und totalitär) werdende
Unterhaltung nicht gestoppt und gleichzeitig behauptet hat, er
hätte nach wie vor das Wohl seiner Bewohner im Sinn. Und es hätte
uns allen auffallen müssen (werde ich hinzufügen), daß man das
Denken von Menschen, die sich täglich drei bis vier Stunden lang
dem Fernsehen aussetzen, nicht frei nennen kann. Ich werde den
Staat mit einem immer härter werdenden Eisblock vergleichen, den
wir zwar jeden Abend in der Tagesschau an uns vorbeitrudeln sehen,
den wir aber nicht mehr fassen, nicht mehr begreifen und nicht mehr
schätzen können. Wir können sehen, daß der Eisblock mit seinen
messerscharfen Kanten alles niederrammt, was er selbst nicht mehr
als zu sich gehörig erkennen kann. Ich werde die Teilnehmer meines
Seminars dafür sensibilisieren, daß jeder neue Faschismus mit der
Neuerfindung von Vorbehalten gegen bestimmte Opfergruppen beginnt
und daß diese Vorbehalte im Schutz der Massenunterhaltung
unmerklich situiert und ebenso unmerklich durchgesetzt werden.
Schon jetzt hat der Unterhaltungsfaschismus bestimmte Schichten
ausgemacht (Arbeitslose, Obdachlose, Arbeitsunwillige, Alte,
Behinderte, Opfer, Dauerkranke), die mit brüderlich klingenden
Fernsehshows gekennzeichnet und dann sanft eliminiert werden. Als
Zukunftsaufgabe bleibt dem Eisblockfaschismus nur noch, daß sich
unter den Bewohnern ein immer größeres Publikum bildet, das an
Vorbehalten Freude und an der sanften Bezichtigung Genugtuung
empfindet. Dann wird der faschistische Mechanismus (Unbetroffene
kennzeichnen freiwillig die Betroffenen) nicht mehr rückgängig zu
machen sein. Es gibt, werde ich sagen, in einem einmal
durchgesetzten Faschismus keine Revision mehr, die eine
eingespielte Ausgrenzung wieder aufheben könnte.
Ich überlege, ob ich Sandra oder Judith zu
meinem Seminar mitnehmen soll. Beide Frauen sind, glaube ich, an
meinem Beruf und seinen Problemen kaum interesssiert; sie hören mir
zwar zu, wenn ich über moderne Apokalypse spreche, aber mit
erkennbar geringer Neigung. Für beide wären zweieinhalb Tage in der
Schweiz ein willkommener Kurzurlaub. Da ich andererseits die Kosten
niedrig halten muß, entscheide ich mich für ein Einzelzimmer ohne
Begleitung. Unter den Hotelangeboten war das Berghotel ›Seeblick‹
(Hanglage) in Interlaken das günstigste und wahrscheinlich das
praktischste; es ist ein mittelgroßes Tagungshotel mit kleinen und
mittleren Salons; es bietet schlichte Einzelzimmer und
Luxus-Appartements an. Bis jetzt haben sich für mein Seminar zwölf
Teilnehmer gemeldet, neun Frauen und drei Männer; das ist für die
kurze Anlaufzeit eine gute Quote. Wenn mehr als zwanzig Teilnehmer
verbindlich zusagen, wird sich die Geschäftsleitung als Dank für
meine Gästebeschaffung kulant zeigen: Ich darf dann umsonst wohnen,
essen und trinken. Es könnte sein, daß es klappt. Apokalypse ist
gefragt, und ich glaube, ich habe einen guten bis sehr guten Ruf.
Das Telefon klingelt. Ich habe keine Lust zu reden, aber ich muß
den Hörer abnehmen, vielleicht ist es ein neuer Teilnehmer. Es ist
Judith. Sie ist gerade unterwegs in einem vermutlich unerheblichen
Vorort namens Nettenheim. Neuerdings ruft Judith öfter von
unterwegs an und will besänftigt werden. Sie klagt über ihr Leben
als Nachhilfe-Lehrerin. Den ganzen Tag ist sie auf den Beinen, sie
geht in (vermutlich) schäbigen Häusern (vermutlich) schäbige
Treppen auf und ab, immer wieder muß sie sich auf die Eigenarten
ihrer Schüler (und deren Mütter) einstellen. Sie versteht nicht,
daß sie so müde ist, obwohl der Tag erst zur Hälfte vorüber ist. In
früheren Jahren haben wir über diese Probleme nur gesprochen, wenn
wir abends zusammensaßen und ein Glas Wein tranken.
Willst du nicht wenigstens die älteren Schüler
und die Erwachsenen zu dir nach Hause bestellen? frage ich.
Nein.
Aber das würde dir doch wenigstens ein bißchen
Erleichterung bringen?
Nein.
Nein?
Ich will nicht, daß so viele fremde Leute
wissen, wie es bei mir zu Hause aussieht. Außerdem will ich nicht
für fremde Menschen meine Wohnung aufräumen, sagt Judith.
Ich will nicht einmal für mich selbst meine
Wohnung aufräumen, sage ich.
Es ist nicht die Erschöpfung, die mich
fertigmacht, obwohl ich jeden Abend erschöpft bin, sagt Judith,
sondern es ist mein Konflikt, daß ich keine Nachhilfelehrerin sein
will, aber dennoch jeden Tag ordentlich meinen Job mache.
Ich verstehe Judith ganz ausgezeichnet, aber
eine passende und gleichzeitig (irgendwie) befreiende Antwort fällt
mir nicht ein. Judith ist einundfünfzig; in diesem Alter ist jedem
bekannt, daß sich ein anderes, neues Leben nicht mehr so einfach
herbeipfeifen läßt.
Aber in dieser Situation leben wir doch alle,
sage ich.
Was meinst du?
Um Judith aufzuheitern, sage ich: Es ist die
Dialektik des Deliriums, in der wir leben.
Endlich lacht Judith ein bißchen und sagt: Von
dieser Dialektik habe ich noch nie etwas gehört.
Die Dialektik des Deliriums geht so: kaum einer
tut etwas, kaum einer erreicht etwas, kaum einer verdient etwas,
und trotzdem geht alles immerzu weiter.
Judith sagt nichts.
Das Mysteriöse der Dialektik besteht darin,
sage ich, daß trotz mehrerer Verneinungen am Ende eine Bejahung
herauskommt, die dann keiner versteht.
Du bist mein Retter, sagt Judith leise.
Ich zucke zusammen und bin froh, daß Judith
meinen kleinen Schreck nicht sieht. Sie sagt, daß sie heute noch
zwei Nachhilfestunden geben muß, einmal Latein und einmal Klavier.
Danach werde ich mich ein bißchen ekeln wie ein Hausierer, sagt
sie.
Aber wenn du in der Straßenbahn sitzt und nach
Hause fährst, wirst du plötzlich zufrieden sein, antworte
ich.
Das ist die Endstufe der Dialektik des
Deliriums?
Genau, sage ich.
Judith lacht. Am Klang ihrer Stimme höre ich,
daß sie sich wieder gefangen hat. Weich und samtig verabschiedet
sie sich am Telefon.
Ich gehe mit einem leeren Kissenbezug in der
Wohnung umher und sammle schmutzige Unterhosen, Unterhemden,
Strümpfe, Handtücher, Geschirrtücher und Bettwäsche ein. Sandra hat
mir vor langer Zeit erlaubt (sie hat mich sogar dazu
aufgefordert!), ihr meine schmutzige Wäsche zu bringen. Ich mache
von dieser Möglichkeit nur selten Gebrauch, weil ich mir als
Wäscheablieferer ein bißchen schäbig vorkomme. Aber in den letzten
vierzehn Tagen hat sich derart viel schmutziges Zeug angesammelt,
daß ich meine Vergünstigung in Anspruch nehme. Bevor ich weggehe,
wähle ich die Nummer von Morgenthaler. Ich will mit ihm einen
Termin für die Besichtigung der Wohnung seiner Mutter ausmachen.
Sekunden später bin ich peinlich berührt. Auch Morgenthaler hat
jetzt einen Anrufbeantworter. Ausgerechnet Morgenthaler, von dem
kaum noch jemand etwas will. Es ist nicht zu fassen! Im Herzen bin
ich dankbar für den Anrufbeantworter. Er treibt eine kleine Wut in
mir hoch, die dazu führt, daß ich den Anruf unterlasse.
Wahrscheinlich ist auch Morgenthaler schon tot, denke ich, nur sein
Anrufbeantworter ist noch nicht abgeschaltet worden. Wenig später
verlasse ich die Wohnung. Ich bin sicher, Frau Schlesinger schaut
mir nach, wie ich mit dem vollen Wäschesack davonziehe. Unterwegs,
in der Limes-Anlage, sehe ich einen älteren Mann. Er geht langsam,
bleibt dann fast stehen, winkelt das linke Bein ab, hebt es leicht
an und verzieht ein wenig das Gesicht. Die Haltung des Mannes ist
die Haltung von Greisen, die gleich einen Wind lassen müssen. Der
Mann erinnert mich an meinen seit etwa zwanzig Jahren toten Vater.
Vater pupte sogar in der Wohnung. Lange Jahre war ich überzeugt,
daß Vater auf diese Weise seine Verachtung für die Familie zeigen
wollte. Vor fünf Jahren habe ich meine Meinung geändert. Jetzt
nehme ich an, das Pupen war im Gegenteil der völlig naive Ausdruck
seiner Aufopferung für die Familie, das Begleitgeräusch seiner
Arbeit für uns, die er (vermutlich) als Niederlage empfand. Das
Pupen war das Zeichen für die heimlichen Kosten seiner Hingabe an
Frau und Kinder. Er hätte nicht verstanden, wenn er dafür gerügt
worden wäre. Ich will diese Vorgänge seit mehr als vierzig Jahren
vergessen. Ist heute ein besonderer Tag, daß ich mir solche
Erinnerungen erlaube? Denn an normalen Tagen bin ich zu schwach für
solche Details. Aber mir fällt nichts ein, was diesen Tag vor
anderen Tagen auszeichnen könnte, außer der Härte der Erinnerungen
selber. Schon eine Minute später (der von mir bemerkte Greis ist
derweil verschwunden) ist mir, als müßte ich die Kosten der
Erinnerung bezahlen. Ein rätselhafter Schmerz schlägt mir den Hals
hoch bis in die Augen hinein. Weil ich mich geniere, mir die Tränen
abzuwischen, reiße ich die Augen weit auf und lasse die
Feuchtigkeit vom Wind wegtrocknen. Ich setze mich auf eine Bank,
lege den Wäschesack neben mir ab und beruhige mich. Dabei wollte
ich immer, daß es meinem Vater einmal besser ergehen sollte als
mir. Woher diese Zärtlichkeit für ihn kommt, weiß ich nicht. Ich
habe nicht gewußt, daß es einen fast selbst umbringt, wenn man
einen Toten zu lieben beginnt. Nicht weit von mir liegt ein
jüngerer Mann auf einer Bank und schläft. Seine Sandalen sind von
den Füßen abgefallen und liegen neben der Bank. Das heißt, es liegt
nur noch eine Sandale da. Mit der anderen Sandale spielen ein paar
Kinder Fußball. Nach einer Weile verlassen die Kinder den kleinen
Platz, kicken aber vorher die eine Sandale weit weg und kichern
dabei. Ich frage mich, ob ich den Kontakt zur Realität langsam
verliere. Wahrscheinlich ist dieser Verlust ein geheimnisvoller
Vorgang. Ich denke, der Kontakt zur Wirklichkeit besteht darin, daß
die allermeisten Menschen (wie ich) immerzu umhergehen, sich mal
dahin und mal dorthin setzen, mit diesem und jenem Menschen reden
und dabei das Gefühl haben, jeden Tag ist alles genau so, wie es
schon gestern und vorgestern war und wie es auch morgen wieder sein
wird. Auch wer das Gefühl der Wiederkehr langsam verliert, bleibt
in diesem befangen, obgleich er in seinem Inneren über rätselhafte
Unstimmigkeiten zu klagen anfängt. Sagen wir, es gibt in seinen
Wahrnehmungen ein paar krumme Stellen beziehungsweise Löcher, die
er eigenmächtig ausstaffiert. Ich selbst bin dafür ein gutes
Beispiel. Denn es ist nicht wahr, daß die Kinder eine der Sandalen
des auf der Bank liegenden Mannes weggekickt haben. Im Gegenteil,
die Kinder haben beide Sandalen ordentlich zur Bank getragen
und sind erst dann weggegangen. Warum fälsche ich zuweilen etwas
ab, was ich doch richtig beobachtet habe? Ich frage mich, ob ich
mir über meine Entstellungen Sorgen machen muß oder ob es normal
ist, wenn man sich nach innen als Wirklichkeitsveränderer betätigt.
Aber solange ich nur für mich entstelle, werden diese Vorgänge als
gewöhnlich bezeichnet werden können, hoffe ich. Aufpassen muß ich
nur, wenn ich anfange, anderen Menschen gegenüber meine Korrekturen
als wahrhaftig darzustellen.
Während ich grüble, fängt auf dem Platz ein
Kind zu weinen an. Das war schon öfter so. Ich sitze da und kaue an
ein, zwei Gedanken, da zerstreut mich ein Kinderweinen. Die Folge
ist, ich lasse meine Gedanken fallen und widme mich der Frage, ob
es zwischen meiner Angst vor Wirklichkeitsverlust und dem
Kinderweinen einen Zusammenhang gibt. Übernimmt das Kind in diesen
Augenblicken die Stafette meines Schmerzes und trägt sie ins
Nirgendwo? So vertreibt ein Schmerz den nächsten, so macht eine
Angst die nächste unwichtig, und doch füllt das Gefühl des
Scheiterns mehr und mehr das Leben aller. Ich empfinde derart stark
die universale Unerlöstheit der Menschen, daß ich Lust verspüre,
aufzustehen und den paar Leuten und Kindern ringsum mein Bedauern
auszusprechen. Besonders den schon Erlahmten und Erschöpften unter
ihnen möchte ich kameradschaftlich die Hand drücken. Ich kenne mich
im Leben der Erschöpften sehr gut aus, weil ich mich für die
Erschöpfung als Form schon seit langer Zeit interessiere. Unsere
Verhältnisse produzieren unablässig Erschöpfung, ausreichend Platz
für die Erschöpften gibt es aber nicht. Der Erschöpfte ist eine
stigmatisierte Figur. Er bildet das System ab, das über uns
herrscht, und die Lächerlichkeit seiner Versprechungen. Ich könnte
(kann) den Erschöpften geeignete Ruheplätze zeigen, wo sie sich
ungestört hinlagern können. Ich habe diese Plätze selbst
ausprobiert, es sind Kleinode und Verstecke, absolute Geheimtips.
Vor ungefähr fünfzehn Jahren, als ich noch halbwegs jung war und
noch Karriere machen wollte, habe ich einmal ein »Handbuch für
Erschöpfte« schreiben wollen, eine Art Stadtführer mit Angabe von
schattenspendenden Bäumen, unbekannten Schleichwegen (ohne
Werbetafeln links und rechts), stillen Cafés (ohne Gedudel) und so
weiter. Leider war ich selber zu erschöpft, um das Handbuch zu
schreiben. Im Fenster eines gelben Hauses springt in diesen
Augenblicken ein Plastikrolladen aus einer seiner Laufschienen
heraus und rutscht im unteren Drittel des Fenstervierecks zusammen.
Erst dieser wunderbare Anblick erlöst mich vom untergründigen
Weiterzittern der Erinnerung an meinen Vater. Das Kind, das vorhin
geweint hat, fährt jetzt auf seinem Dreirad an mir vorbei und lacht
mich an. Die Feuchtigkeit in meinen Augen ist getrocknet, ich nehme
meinen Wäschesack und mache mich auf den Weg zu Sandra.
Ich rechne damit, daß sie ein bißchen verärgert
sein wird, wenn ich sie ohne Vorankündigung mit meiner schmutzigen
Wäsche konfrontiere. Aber sie öffnet mir in aufgeräumter Stimmung
die Tür, nimmt mir den Wäschebeutel aus der Hand und sagt: Du
kommst gerade recht, ich bin sowieso beim Waschen, in der Trommel
ist noch eine Menge Platz. Sandra klappt das Bullauge der
Waschmaschine noch einmal auf und stopft meine Sachen rein.
Du siehst nicht gut aus, sagt Sandra in der
Küche.
Ich bin überarbeitet, sage ich.
Hast du Sorgen?
Ich frage mich immer mal wieder, wie lange ich
die Apokalypse noch betreiben kann.
Aber dein neuer Vortrag ist doch fertig?
Gott sei Dank, sage ich; mein rechtes Knie
schmerzt, außerdem habe ich ein bißchen Bauchweh.
Leg’ die Beine hoch.
Ich ziehe die Schuhe aus, Sandra polstert die
rechte Sofalehne mit zwei Kissen, eine Minute später liege ich
flach.
Warst du beim Arzt? fragt Sandra.
Warum?
Wegen deiner Wadenkrämpfe. Und überhaupt.
Nein.
Willst du nie zum Arzt gehen?
Nein.
Warum nicht?
Ich weiß zu gut, was passieren wird, antworte
ich; meine Mutter hatte ebenfalls zuerst Wadenkrämpfe und dann
Krampfadern. Der Arzt verschrieb ihr Magnesiumtabletten und
Stützstrümpfe. Auch ich würde Magnesium und Stützstrümpfe kriegen.
Die Tabletten würde ich nehmen, die Stützstrümpfe würde ich
liegenlassen.
Wie deine Mutter? fragt Sandra.
Ja.
Aber du spürst doch Stiche im Unterleib, und
dein Knie ist nicht in Ordnung.
Ich möchte antworten, aber dann rührt mich die
Art, wie Sandra unter dem Kopfkissen ihr Nachthemd hervorzieht, es
in die Waschmaschine stopft und ein frisches Nachthemd unter ihr
Kopfkissen schiebt.
Und an die Wadenkrämpfe im Bett willst du dich
gewöhnen?
Natürlich nicht, sage ich, aber was soll ich
tun?
Sandra beugt sich zu mir herab und flüstert:
Ich laß es nicht zu, daß du dich hängenläßt.
Natürlich nicht, wiederhole ich.
Ich rufe nächste Woche einen Internisten an und
mache einen Termin für dich, sagt Sandra.
Ich will nicht zum Arzt, aber ich wage nicht zu
widersprechen.
Krämpfe kriegst du doch nur im Liegen,
oder?
Ja, sage ich, neuerdings sogar im Schlaf.
Und dann?
Dann springe ich aus dem Bett und laufe eine
Weile im Zimmer herum.
Guter Gott, macht Sandra; ich habe mir was
ausgedacht.
Was meinst du?
Ist dein Knie schon wieder gut? Kannst du
aufstehen?
Ja, sage ich und erhebe mich.
Sandra geht vor mir in Richtung Schlafzimmer.
Im Türrahmen sehe ich zwei umgedrehte Weinkistchen, links das eine,
rechts das andere. Auf jeder Weinkiste liegt ein Kissen.
Solange du Krämpfe kriegst, vögeln wir im
Stehen. Im Türrahmen, sagt Sandra.
Ich verstehe nicht sofort und frage: Wozu
brauchen wir die Weinkisten?
Ich muß ein bißchen erhöht stehen, sagt Sandra,
sonst kannst du nicht zu mir kommen.
Ach so, mache ich.
Sandra kichert. Findest du mich schamlos? fragt
sie.
Ich überlege schon, ob deine Erfindung
funktioniert, sage ich.
Sandra spreizt die Beine und steigt auf die
Weinkisten, mit dem rechten Bein auf die rechte, mit dem linken
Bein auf die linke Kiste.
Festhalten kann ich mich am Türrahmen, sagt
sie.
Ich weiß schon lange, daß du eine
Liebesbastlerin bist, sage ich.
Die Kisten haben einen festen Stand, sagt
Sandra, sie können nicht wegrutschen.
Es könnte klappen, sage ich.
Mit Sicherheit, sagt Sandra und steigt von den
Kisten herunter.
Aber du mußt mir versprechen, sagt sie, daß du
zum Arzt gehst.
Jaja, mache ich.
Die Kisten sind nur eine vorübergehende
Lösung.
Sie lacht und geht in die Küche.
Ich leide unter dem Widerspruch, ruft sie aus
der Küche herüber, daß mein eigenes Leben immer gut geordnet ist,
die Welt draußen aber nicht. Sobald ich meine Wohnung verlasse,
stoße ich auf Unordnung und Chaos. Auch die Menschen, die ich
kenne, leben in ordentlichen Verhältnissen. Wieso greift die
Ordnung dieser vielen einzelnen Menschen nicht auf das Ganze über
und macht dieses ebenfalls ordentlich? Kannst du mir das
erklären?
Ich gehe ebenfalls in die Küche hinüber.
Während des Gehens höre ich das Knacken meiner Fußknöchel. Es ist
mir nicht recht, daß Sandra das Knacken ebenfalls hört. Ich setze
mich so an den Küchentisch, daß ich die beiden Weinkistchen im
Türrahmen des Wohnzimmers im Blick habe. Meine Sorge, daß es mit
meiner Sexualität demnächst zu Ende sein könnte, kommt mir in
diesen Sekunden töricht vor. Sandra wartet auf eine Antwort, aber
ich habe im Augenblick kein Verlangen, über globale ethische Fragen
nachzudenken. Ich sage nur: Dein Problem ist eines der
schwierigsten überhaupt.
Ich habe nicht gewußt, beziehungsweise ich bin
verblüfft, sagt Sandra, daß mir so gewaltige Fragen durch den Kopf
gehen.
Sandra legt ihren Rock ab. Ich betrachte die
über ihren Schlüpfer gezogene Strumpfhose.
Willst du einen Kaffee? fragt Sandra und
lacht.
Warum lachst du? frage ich.
Weil du keine Antwort auf meine Frage weißt,
sagt sie, das kommt nicht oft vor.
Ach so, mache ich.