17
Drake rief dem Wächter am Tor einen fröhlichen Gruß zu. Kaum war er hindurchgefahren, fing er auch schon an, sich zu kratzen und mit den Zähnen zu knirschen. Der Streß der letzten Tage hatte einen nervösen Hautausschlag hervorgerufen, der stark juckte und sich rasch ausbreitete. Die Cremes und Lotions, die er aufgetragen hatte, halfen überhaupt nicht. Als er am Gästehaus ankam, wimmerte er leise und redete mit sich selber.
»Kommt schon alles in Ordnung. Kein Grund zur Sorge. In fünf Minuten ist die Sache erledigt.«
Er schwitzte heftig, wodurch die aufgekratzten Stellen schrecklich schmerzten.
Er hatte noch achtundvierzig Stunden Zeit. Der Gedanke daran, was Joseph mit seinen riesigen Kohlenschaufelhänden dann mit ihm machen würde, genügte, um ihn mit einem Satz aus dem Wagen springen zu lassen.
Es bestand gar keine Gefahr. Er wusste genau, dass Eve bei Filmaufnahmen war, und dass Julia zu Anna, dieser Hexe, gefahren war, um sie zu interviewen. Er brauchte wirklich nur hineinzugehen, die Tonbänder zu kopieren und abzuhauen.
Er rüttelte fast eine Minute lang an der Tür, bis er begriff, dass sie verschlossen war. Dann rannte er um das Haus herum und stellte entsetzt fest, dass alle Fenster und Türen verriegelt waren. Als er wieder zum Hauseingang zurückkam, lief ihm der Schweiß in Strömen herunter.
Er konnte nicht mit leeren Händen zurückkehren, und es hatte keinen Sinn, sich etwas vorzumachen, denn er wusste genau, dass er nie den Nerv haben würde, noch einmal einen Versuch zu unternehmen. Es musste jetzt passieren. Er kratzte sich wieder und eilte zurück zur Terrasse. Er warf einen verstohlenen Blick über die Schulter, als er einen kleinen Topf mit Petunien aufnahm. Das Geräusch von zersplitterndem Glas kam ihm so laut vor wie ein Gewehrschuss, aber nichts rührte sich.
Der Blumentopf fiel ihm aus den zitternden Händen und zerschellte am Boden. Wieder schaute er zurück, dann griff er in das Loch hinein und öffnete das Schnappschloss von innen.
Die Tatsache, dass er jetzt in dem leeren Haus stand, verschaffte ihm ein Gefühl der Befriedigung, und damit stieg auch sein Mut. Mit festen, zuversichtlichen Schritten ging er von der Küche in das Büro. Als er die Schublade aufzog, lächelte er sogar. Dann wurde sein Blick ausdruckslos, er lachte kurz und zog die anderen Schubladen auf.
Sein Lächeln hatte sich in eine Grimasse verwandelt, als er die leeren Schubladen wieder zuknallte.
Julia konnte sich nicht daran erinnern, dass ein einziges Interview sie jemals so erschöpft hatte wie die Sitzung mit Anna.
Diese Frau war wie eine LP, die man im 78er Tempo abspielte. Julia hatte die Hoffnung, dass sie bei dem unaufhörlichen Redestrom vielleicht auf einige interessante Einzelheiten stoßen würde, wenn sie die Energie aufbringen konnte, das Band abzuhören.
Sie brachte den Wagen vor dem Haus zum Stehen und blieb noch eine Weile mit geschlossenen Augen und zurückgelehntem Kopf sitzen. Jedenfalls hatte sie nicht die geringste Mühe gehabt, Anna zum Sprechen zu bringen. Die Worte sprudelten aus ihr heraus wie Wasser bei einem Rohrbruch, und die dürre Person hielt es an keinem Platz länger als höchstens ein paar Minuten aus. Julia hatte nichts weiter tun müssen, als ihr die einfache Frage zu stellen, wie es wäre, die Garderobe für Eve Benedict zu entwerfen.
Sofort hatte Anna angefangen, sich über Eves schlechten Geschmack, ihre unrealistischen Vorstellungen, ihre Ungeduld und ihre Einfälle in letzter Minute auszulassen. Laut Anna war sie selber es gewesen, die dafür gesorgt hatte, dass Eve in Lady Love wie eine Königin ausgesehen hatte. Und Anna war es zu verdanken, dass sie in Paradise Found eine Glanzrolle gespielt hatte. Kein Wort darüber, dass Eve es gewesen war, die Anna ihren eigentlichen Durchbruch verschafft hatte, weil sie darauf bestanden hatte, dass sie die Kostüme für Lady Love entwarf. Julia wusste das bereits aus ihren Interviews mit Kinsky und Marilyn Day.
Keine Spur von Dankbarkeit, genau wie bei Drake, dachte sie.
Es hatte angefangen zu regnen, als Julia seufzte und aus dem Wagen stieg. Es war ein feiner Nieselregen, der tagelang anhalten konnte. Sie lief zur Tür und suchte nach ihren Schlüsseln. Wie unangenehm es ihr auch sein mochte, sie würde das Band noch einmal durchgehen. Wenn Anna im Buch dann als eine boshafte und undankbare Person dargestellt würde, hätte sie das nur sich selber zuzuschreiben.
Sie überlegte, was sie zum Abendbrot machen sollte, als sie die Tür aufschloß. Der Geruch von nassen, zertretenen Blumen schlug ihr entgegen. Das Wohnzimmer bot ein chaotisches Bild. Umgeworfene Tische, zerschlagene Lampen, zerrissene Kissen. Einen Augenblick lang stand sie wie versteinert da, die Aktentasche in der einen, das Schlüsselbund in der anderen Hand, und konnte nicht glauben, was sie vor sich sah. Dann legte sie die Sachen ab und ging von einem Raum in den anderen. Überall dasselbe Bild der Zerstörung - zerbrochenes Glas, umgestürzte Möbelstücke. Bilder waren von der Wand gerissen worden, Schubladen waren aufgebrochen worden. In der Küche war der Inhalt von Dosen und Flaschen auf den Fliesenboden geschüttet worden.
Sie wandte sich ab und lief nach oben. In ihrem Schlafzimmer lagen ihre Kleider verstreut auf dem Boden umher. Die Matratze war halb aus dem Bett gezogen worden, die Laken zerrissen. Obendrauf lag der Inhalt ihres Toilettenschranks.
Aber erst in Brandons Zimmer geriet sie außer sich. Das Zimmer ihres Kindes befand sich in einem furchtbaren Zustand. Man hatte nicht einmal vor seinen Spielsachen haltgemacht, auch seine Bücher und die Kleidung waren durchwühlt worden, beschädigt und zum Teil zerfetzt. Julia nahm das Oberteil seines Batman-Pyjamas und ballte ihre Faust darum. Dann ging sie zum Telefon.
»Hier bei Miss Benedict.«
»Travers, ich muss Eve sprechen.«
Travers antwortete zunächst mit einem unwilligen Schnauben. »Miss Benedict ist im Studio«, sagte sie dann. »Ich erwarte sie gegen sieben.«
»Sie nehmen sofort Kontakt mit ihr auf. Irgendjemand hat im Gästehaus eingebrochen und alles zerstört. Ich gebe ihr eine Stunde Zeit, dann rufe ich die Polizei.« Sie legte den Hörer auf, ohne Travers Keifen zu beachten.
Ihre Hände zitterten. Das war gut so, dachte sie. Es war Zorn, und es machte ihr nichts aus, vor Zorn zu zittern.
Sehr vorsichtig ging sie wieder nach unten und durchquerte den Trümmerhaufen, den man aus ihrem Wohnzimmer gemacht hatte. Sie hockte sich an eine bestimmte Stelle vor der Wandverkleidung und drückte auf den verborgenen Knopf, so wie Eve es ihr gezeigt hatte. Eine Holzplatte glitt beiseite und der eingebaute Safe wurde sichtbar. Julia tippte die Zahlenkombination ein. Als sie den Safe geöffnet hatte, stellte sie fest, dass alles noch da war, ihre Tonbänder, ihre Notizen und der Schmuck. Aufatmend verschloss sie alles wieder und ging dann ans Fenster und schaute in den Regen hinaus. Dreißig Minuten später sah sie, wie Pauls Studebaker vorfuhr. Sein Gesicht war ernst und ausdruckslos, als sie ihm an der Tür begegnete. »Was zum Teufel ist los?«
»Travers hat dich angerufen?«
»Ja, sie hat mich angerufen, was du versäumt hast.«
»Es ist mir nicht eingefallen.«
Er schwieg, bis er den Ärger über ihre Antwort heruntergewürgt hatte. »Offensichtlich. Ist tatsächlich wieder bei dir eingebrochen worden?«
»Schau es dir selber an.« Sie trat zur Seite, so dass er vor ihr hineingehen konnte. Als sie erneut das ganze Ausmaß der Zerstörung vor sich sah, stieg heiße Wut in ihr auf. Sie gab sich alle erdenkliche Mühe, um ihrer Herr zu werden, und presste die Fäuste so fest zusammen, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Mein erster Eindruck ist, dass irgendjemand einen Wutanfall bekommen hat, weil er die Bänder nicht finden konnte und sich entschlossen hat, alles auseinanderzunehmen, bis sie auftauchten.« Mit dem Fuß stieß sie eine zerbrochene Vase fort. »Aber sie sind nicht aufgetaucht.«
Auch Paul hatte bei diesem Anblick die Wut gepackt, aber gleichzeitig würgte ihn Angst. Er wirbelte zu ihr herum. Sie wich einen Schritt zurück, als sie seinem Blick begegnete, dann richtete sie sich kerzengerade auf. »Ist das alles, woran du denken kannst?«
»Es ist der einzig mögliche Grund«, sagte sie. »Ich kenne niemanden, der aus persönlichen Gründen so etwas tun könnte.«
Er schüttelte den Kopf und versuchte, einer heftigen Aufwallung Herr zu werden, als sein Blick auf ein zerfetztes Kissen fiel. Wenn er nun sie so vorgefunden hätte - mit zerfetzten Kleidern und verrenkten Gliedern auf dem Fußboden? Als er wieder reden konnte, war seine Stimme eiskalt.
»So, die Bänder sind in Sicherheit, und das wäre es also?«
»Nein, das wäre es nicht.« Sie zog an ihren Fingern, und dann brach ihre ganze Wut, die sie so mühsam zurückgehalten hatte, aus ihr heraus. »Sie sind in Brandons Zimmer gewesen. Sie haben sich an seinen Sachen vergriffen.« Sie schob die Trümmer vor ihren Füßen nicht nur beiseite, sondern versetzte ihnen heftige Fußtritte. Ihre Augen waren so grau wie die Wolken am Himmel. »Niemand, niemand hat das Recht, meinem Jungen so etwas anzutun. Wenn ich den Schuldigen herausfinde, wird er dafür bezahlen.«
Ihm war dieser Ausbruch lieber als die kalte Selbstbeherrschung zuvor. Aber er war noch lange nicht zufrieden. »Du hast mir versprochen, mich zu rufen, wenn du Schwierigkeiten hast.«
»Damit kann ich allein fertig werden.«
»Zum Teufel!« Er ging auf sie zu, packte sie an den Armen und schüttelte sie, bevor sie protestieren konnte. »Wenn tatsächlich irgendjemand so verzweifelt hinter den Bändern her ist, bist du das nächste Opfer. Um Himmels willen, Julia, ist es das wert? Ist ein Buch, das ein paar Wochen auf der Best- seller-Liste stehen wird und einen Fünf-Minuten-Spot bei Carson abgibt, das tatsächlich wert?«
Ebenso aufgebracht wie er, riß sie sich los und rieb sich ihre Arme, die er mit hartem Griff gepackt hatte. Der Wind ließ den Regen gegen die Fenster prasseln. »Gerade du weißt, dass es um mehr geht. Was Eve mir erzählt, was ich über sie schreibe, wird lebendiger, ergreifender, stärker sein als jede ausgedachte Geschichte. Ich kann etwas Großartiges daraus machen.«
»Und wenn du zu Hause gewesen wärst, als der Einbruch erfolgte?«
»Sie wären nicht eingebrochen, wenn ich hiergewesen wäre«, entgegnete sie. »Offensichtlich haben sie gewartet, bis niemand mehr hier war. Sei logisch.«
»Verdammte Logik. Ich möchte es nicht darauf ankommen lassen.«
»Du bist nicht ...«
»Nein, bei Gott, bin ich nicht.« Heißer Zorn stieg in ihm auf, als er einen Tisch beiseite wuchtete. Das Splittern der bereits angeschlagenen Glasplatte klang wie ein Donner, passend zum Regen. »Erwartest du von mir, dass ich zuschaue und nichts unternehme? Wer auch immer hier war, er hat nicht nur Ausschau gehalten nach den Bändern, er hat voller Verzweiflung alles unternommen, um sie zu finden.« Er nahm ein Kissen, aus dem die Füllung hervorquoll, und warf es ihr zu. »Schau dir das an. Schau es dir an, verdammt noch mal. Das könntest du gewesen sein.«
Dieser Gedanke war ihr bisher noch nicht gekommen, nicht eine Sekunde lang, und sie wehrte sich gegen das schreckliche Bild, das seine Worte in ihr erzeugten. Sie warf das Kissen auf den Boden. »Ich bin kein Einrichtungsgegenstand, Paul. Und es ist nicht deine Sache, für mich Entscheidungen zu fällen. Die Tatsache, dass wir ein paar Stunden zusammen im Bett verbracht haben, macht dich nicht für mein weiteres Wohlergehen verantwortlich.«
Langsam umklammerte er mit beiden Händen das Revers ihrer Jacke. Sein Zorn und seine Furcht machten ihm mehr zu schaffen, als er es je für möglich gehalten hätte. »Es war mehr als nur ein paar Stunden im Bett, aber das ist ein anderes Problem, mit dem du noch fertigwerden musst. Jetzt aber befindest du dich in der Lage, dass ein verfluchtes Buch dich in echte Gefahr bringt.«
»Wenn ich es je in Betracht gezogen hätte, mich von diesem Auftrag zurückzuziehen, würde das hier meinen Entschluss ins Wanken gebracht haben. Ich laufe nicht vor einer Einschüchterung wie dieser davon.«
»Gut gesagt.« Eve stand auf der Türschwelle. Ihr Haar war ebenso naß wie der Kaschmir-Pullover, den sie nach Travers'
Anruf hastig übergezogen hatte. Obwohl sie sehr blaß war, klang ihre Stimme ruhig und kräftig, als sie ins Haus trat. »Es sieht ganz so aus, als hätten wir irgendjemandem einen furchtbaren Schrecken eingejagt, Julia.«
»Was zum Teufel ist mit dir los?« Paul wirbelte herum und warf ihr einen so bösen Blick zu, wie er es noch nie getan hatte. »Genießt du das hier auch noch? Bereitet es dir Befriedigung, dass irgendjemand deinetwegen dieses Chaos angerichtet hat? Wohin bist du gekommen, Eve, wenn dir deine Eitelkeit, dein Streben nach Unsterblichkeit jeden Preis wert sind?«
Sehr vorsichtig setzte sie sich auf die Seitenlehne des arg mitgenommenen Sofas, zog eine Zigarette hervor und zündete sie an. Wie seltsam, dachte sie. Sie war sich ganz sicher gewesen, dass Victor der einzige Mann war, der sie verletzen konnte, und jetzt war der Schmerz, den die Worte des Mannes ihr zugefügt hatten, der ihr wie ein Sohn war, noch viel größer.
»Es genießen«, sagte sie langsam. »Genieße ich es wirklich, dass mein Eigentum vernichtet wurde, dass man in die Privatsphäre meiner Gäste eingedrungen ist?« Mit einem Seufzer blies sie den Rauch aus. »Nein, das genieße ich nicht. Freue ich mich darüber, dass irgendjemand so außer sich ist bei dem Gedanken, was ich in der Öffentlichkeit über ihn erzählen könnte, dass er das Risiko auf sich nimmt, seine kindische und von vornherein zum Scheitern verurteilte Zerstörungswut derart auszutoben? Ja, ich gebe zu, darüber freue ich mich.«
»Du bist ja auch nicht unmittelbar betroffen.«
»Für Julias und Brandons Sicherheit sorge ich.« Sie stäubte die Asche achtlos auf den Boden. Bei jedem Herzschlag dröhnte ihr Kopf unerträglich. »Travers ist gerade dabei, die Gästezimmer im Hauptgebäude vorzubereiten. Julia, Sie und Ihr Sohn sind uns herzlich willkommen. Sie können dort bleiben, solange Sie möchten. Sie können aber auch hierher zurückkehren, wenn wir das Haus wieder bewohnbar gemacht haben.« Sie schaute hoch und achtete sorgfältig darauf, dass ihr Blick und ihre Stimme völlig neutral blieben. »Selbstverständlich können Sie das ganze Projekt auch fallenlassen.«
Spontan lief Julia zu Eve hinüber. »Ich habe nicht die geringste Absicht das Projekt fallenzulassen. Und Sie auch nicht.«
»Integrität«, sagte Eve lächelnd, »ist eine beneidenswerte Eigenschaft.«
»Blinder Starrsinn nicht«, warf Paul ein. Er warf Julia einen wütenden Blick zu. »Offensichtlich werde ich hier nicht länger gebraucht.«
Eve stand ein wenig schwerfällig auf, als er das Haus verließ. Schweigend beobachtete sie Julia, die ihm nachschaute. »Das männliche Ego«, murmelte sie, als sie das Zimmer durchquerte, um Julia den Arm um die Schultern zu legen. »Ein so zerbrechliches Ding. Ich stelle es mir immer vor als einen riesigen Penis aus dünnem Glas.«
Obwohl sie sich elend fühlte, musste Julia lachen.
»So ist es besser.« Eve bückte sich, hob ein Stück von einer zerbrochenen Vase auf und benutzte es als Aschenbecher. »Er wird zurückkommen, Darling. Er wird sich aufblasen und höchstwahrscheinlich den Beleidigten spielen, aber er ist viel zu fasziniert von Ihnen, um nicht zurückzukommen.« Lächelnd drückte sie die Zigarette aus, dann zuckte sie mit den Schultern und warf den Stummel zusammen mit der Porzellanscherbe zu den anderen Trümmern auf dem Boden. »Glauben Sie, ich weiß nicht, dass Sie zusammen gewesen sind?«
»Ich glaube wirklich nicht ...«
»Nein.« Eve ging zu der offenen Tür. Sie liebte den Regen, der ihr Gesicht kühlte. Sie war an den Punkt gekommen, wo sie die kleinen Dinge des Lebens richtig schätzen konnte. »Ich habe sofort gesehen, was zwischen Ihnen passiert ist. Und dass Sie mich ruhig und mühelos von meinem ersten Platz in seinem Herzen verdrängt haben.«
»Er war wütend«, sagte Julia. Plötzlich merkte sie, dass ihr der Kopf dröhnte, und sie fing an, die Haarnadeln herauszuziehen.
»Ja, und zu Recht. Ich habe seine Frau in eine schwierige, vielleicht sogar gefährliche Lage gebracht.«
»Kommen Sie herein. Sie werden sich erkälten.« Sie ärgerte sich über Eves amüsiertes Lächeln. »Und ich bin meine eigene Frau.«
»So soll es auch sein.« Entgegenkommend kam Eve ins Zimmer zurück. Es tat ihr gut, diese junge, mutige und temperamentvolle Frau vor sich zu sehen. »Auch wenn man zu einem Mann gehört, muss man seine eigene Frau bleiben. Wie sehr Sie ihn auch lieben mögen oder noch lieben werden, bleiben Sie immer Sie selbst.« Der Schmerz durchzuckte sie so rasch und scharf, dass sie aufschrie und den Handrücken auf ihr linkes Auge preßte. »Was ist los?« Julia war augenblicklich an ihrer Seite und stützte sie. Sie musste Eve halb tragen, um sie zu den Überresten des Sofas zu bringen. »Sie sind krank. Ich rufe einen Arzt.«
»Nein, nein.« Bevor Julia zum Telefon eilen konnte, hielt Eve sie an der Hand fest. »Es ist nur der Streß, Überarbeitung, eine verspätete Schockwirkung oder so etwas. Ich bekomme oft Kopfschmerzen.« Bei dieser maßlosen Untertreibung gelang es ihr beinahe zu lächeln. »Wenn ich ein Glas Wasser haben könnte.«
»Natürlich, sofort.«
Als Julia in der Küche verschwunden war, um nach einem nicht zerbrochenen Glas zu suchen, zog Eve ihre Tabletten aus der Tasche. Der Schmerz trat jetzt öfter auf, wie die Ärzte es vorausgesagt hatten, und er wurde immer stärker. Sie schüttelte zwei Tabletten aus dem Röhrchen, dann zwang sie sich, eine wieder zurückzugeben. Sie wollte der Versuchung nicht nachgeben, die Dosis zu verdoppeln. Noch nicht. Als Julia mit dem Wasser zurückkam, hatte sie das Röhrchen wieder weggesteckt und hielt eine einzige Tablette in ihrer Hand.
Julia hatte auch ein feuchtes, kühles Tuch mitgebracht und legte es, wie sie es auch bei Brandon getan hätte, auf Eves Stirn, als sie die Tablette schluckte.
»Danke. Das tut mir gut.«
»Ruhen Sie sich aus, bis es Ihnen besser geht.« Geduldig versuchte Julia weiter, den Schmerz zu lindern. Sie lächelte, als Eve nach ihrer Hand griff. Irgendwann hatte sich ganz von selbst eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt, eine Verbindung zwischen zwei Frauen, die ein Mann wohl nie begreifen konnte.
»Sie sind ein Trost für mich, Julia. In mehrfacher Hinsicht.« Jetzt war der Schmerz schon fast erträglich geworden.
Aber sie blieb noch mit geschlossenen Augen sitzen. Es war so angenehm, die Kühlung zu genießen, die Julia ihr mit so sanftem Druck gab. »Ich bedauere es sehr, dass unsere Wege sich erst so spät gekreuzt haben. Vergeudete Zeit. Sie werden sich daran erinnern, dass ich einmal gesagt habe, dass das das einzige wäre, was man wirklich zu bereuen hätte.«
»Ich glaube eher, dass niemals wirklich Zeit vergeudet wird. Dass alles dann geschieht, wenn es geschehen soll.«
»Hoffentlich haben Sie recht.« Sie schwieg wieder und überlegte, was sie noch alles zu erledigen hatte. »Ich habe dafür gesorgt, dass Lyle Brandon direkt zum Hauptgebäude bringt. Ich dachte, das wäre Ihnen lieber.«
»Ja, vielen Dank.«
»Es ist nur eine kleine Entschädigung für das, was Ihnen hier widerfahren ist.« Jetzt fühlte sie sich stark genug, um die Augen wieder zu öffnen. »Sie haben nach den Bändern gesehen?«
»Sie sind da.«
Sie nickte nur. »Ich reise Ende der Woche nach Georgia. Wenn ich zurückkomme, werden wir beide unsere Arbeit abschließen.«
»Ich muss noch eine Reihe von Interviews durchführen.«
»Dafür bleibt noch genügend Zeit. Ich möchte nicht, dass Sie sich Sorgen machen, wenn ich nicht hier bin.«
Julia warf einen Blick auf das Chaos um sich herum. »Das ist im Augenblick etwas schwierig.«
»Sie können ganz ruhig sein. Ich weiß, wer es war.«
Julia fuhr hoch, rückte von Eve ab. »Sie wissen es?«
»Ich brauchte nur ein paar Worte mit dem Wächter am Tor zu wechseln.« Sie hatte sich erholt und konnte aufstehen. Zum Abschied legte sie Julia die Hand auf die Schulter. »Haben Sie Vertrauen zu mir. Ich kümmere mich um diese Angelegenheit.«
Wahllos warf Drake Kleidungsstücke in einen Koffer. Frischgebügelte Hemden landeten zwischen Schuhen, Gürteln und zerknüllten Hosen.
Er musste verschwinden, und zwar sofort. Mit weniger als fünftausend Dollar nach einem letzten verzweifelten Versuch, sein Glück beim Buchmacher zu verbessern, und ohne die Tonbänder, wagte er es nicht, die Verabredung mit Delrickio einzuhalten. Er musste irgendwo hingehen, wo Delrickio ihn nicht finden konnte.
Nach Argentinien vielleicht oder nach Japan. Er häufte Berge von Socken auf sein Schwimmzeug. Vielleicht wäre es am besten, wenn er zunächst nach Omaha ginge. Wer zum Teufel würde Drake Morrison in Omaha suchen?
Seine Mutter konnte ihn nicht mehr in die Scheune zerren, um ihn zu verprügeln. Sie konnte ihn nicht mehr zum Beten zwingen und ihm nicht mehr Brot und Wasser vorsetzen, um seinen Körper und seine Seele von dem Bösen zu säubern.
Er konnte ein paar Wochen auf dem Hof bleiben, bis er sich wieder im Griff hatte. Und vielleicht konnte er sogar ein paar Tausender aus seiner alten Dame herausschlagen. Sie hatte ihm weiß Gott genug angetan, als sie das Geld, das Eve regelmäßig geschickt hatte, in den Hof und in die Kirche gesteckt hatte.
Er verdiente auch etwas, oder? Von ihr. Von Eve. Schließlich war er das einzige Kind in der Familie. Hatte er nicht die erste Hälfte seines Lebens mit der verrückten Ada verbracht und die zweite Hälfte für Eve gearbeitet?
Sie waren ihm einiges schuldig.
»Drake.« Er hatte beide Hände voller Socken und seidener Unterwäsche. Als Eve hereinkam, fiel alles auf den Boden.
»Wie bist du ...«
Sie hielt ein klingelndes Schlüsselbund hoch. »Das hast du bei Nina gelassen, damit sie die Blumen gießt, wenn du verreist bist.« Sie steckte die Schlüssel wieder in die Tasche und setzte sich aufs Bett. »Fährst du weg?«
»Ich habe einiges Geschäftliche zu erledigen.«
»So plötzlich?« Sie runzelte die Stirn, als sie das Ergebnis seines frenetischen Packens begutachtete. »So geht man nicht mit einem Anzug um, der fünftausend Dollar gekostet hat.«
Der unerträgliche Juckreiz quälte ihn so sehr, dass er mit den Zähnen knirschte. »Ich lasse alles bügeln, wenn ich dort bin.«
»Wenn du wo bist?«
»In New York«, sagte er und dachte, das wäre eine gute Eingebung gewesen. »Du bist meine liebste Klientin, Eve, aber nicht die einzige. Es geht, nun, um eine größere Fernsehsache.«
Sie legte den Kopf schräg, um ihn genauer zu betrachten. »Du musst völlig außer dir sein, wenn du so dumm lügst. Eine deiner besten Fähigkeiten, vielleicht die einzige, ist es, mit voller Überzeugungskraft Lügen aufzutischen.«
Er bemühte sich, ärgerlich zu wirken. »Hör zu, Eve, es tut mir leid, aber ich kann dich diesmal nicht in meine Pläne einweihen. Ich habe Verpflichtungen, die nichts mit dir zu tun haben.«
»Laß uns die Sache rasch hinter uns bringen, ja?« Ihre Stimme blieb freundlich, aber ihr Blick war es nicht. »Ich weiß, dass du heute vormittag einen Einbruch im Gästehaus durchgeführt hast.«
»Einen Einbruch?« Schweißperlen standen auf seinem Gesicht. Er wollte lachen, aber es wurde nur ein Krächzen daraus. »Warum, zum Teufel, sollte ich so etwas tun?«
»Das genau möchte ich dich fragen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass du es auch gewesen bist, der schon vorher dort eingebrochen ist und mir Sachen gestohlen hat. Ich kann dir nicht sagen, wie enttäuscht ich von dir bin, Drake, darüber, dass einer meiner wenigen Blutsverwandten es nötig findet zu stehlen.«
»Ich muss mir das nicht bieten lassen von dir.« Er schlug den Kofferdeckel zu. Ohne es zu merken, fing er an, sich an den Oberschenkeln zu kratzen. »Schau dich um, Eve. Sieht es hier so aus, als ob ich es nötig hätte, dir ein paar Nippes zu stehlen?«
»Ja. Wenn ein Mann ständig über seine Verhältnisse lebt, landet er früher oder später beim Diebstahl.« Sie stieß einen müden Seufzer aus, als sie sich eine Zigarette anzündete. »Ist es wieder das Glücksspiel?«
»Ich habe dir versprochen, damit aufzuhören.« Seine Stimme klang ehrlich entrüstet.
Sie blies Rauch an die Zimmerdecke, dann schaute sie ihn wieder an. »Du bist ein Lügner, Drake. Und wenn du nicht willst, dass ich mit meinem Verdacht zur Polizei gehe, dann hör augenblicklich mit deinen Lügen auf. Wie viel Schulden hast du?«
Er keuchte. »Dreiundachtzigtausend und Zinsen.«
Eve preßte die Lippen zusammen. »Du Idiot. Bei wem?«
Er wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. »Delrickio.«
Sie sprang auf und packte einen Schuh, der auf dem Bett lag. Wimmernd kreuzte Drake die Arme vor seinem Gesicht, um es zu schützen. »Du verdammter, eingebildeter Dummkopf! Ich habe dich gewarnt, mehr als einmal. Vor fünfzehn Jahren schon habe ich dich aus der Klemme gezogen. Und vor zehn Jahren noch einmal.«
»Ich hatte eine Pechsträhne.«
»Du Arschloch. Du hast noch nie in deinem Leben eine Glückssträhne gehabt. Delrickio! Herr im Himmel! Der verspeist schniefende kleine Schlappschwänze wie dich zum Frühstück.« Wütend warf sie ihre Zigarette auf den Teppich und trat sie aus, bevor sie Drake am Hemd packte. »Du bist für ihn hinter den Tonbändern her, stimmt's? Du verdammter Verräter wolltest sie für ihn besorgen, um deine Haut zu retten.«
»Er wird mich umbringen.« Er konnte nur noch stammeln, Augen und Nase liefen. »Er tut es wirklich, Eve. Einer seiner Leibwächter hat mir bereits eine fürchterliche Tracht Prügel verpaßt. Er will sich die Bänder nur anhören, nichts weiter. Ich habe gedacht, das kann niemandem weh tun, und vielleicht hätte er mir sogar einen Teil der Schulden erlassen. Ich wollte doch nur ...«
Sie schlug ihm ins Gesicht, so fest, dass sein Kopf in den Nacken fiel. »Reiß dich gefälligst zusammen. Sei nicht so theatralisch.« Sie ließ ihn los. Er fing an, durch das Zimmer zu gehen und wischte sich sein Gesicht mit einem Taschentuch ab.
»Ich bin in Panik geraten. Allmächtiger, Eve, du kannst dir nicht vorstellen, wie es ist, mit der Vorstellung zu leben, was er mir alles antun könnte. Und das wegen verdammter achtzigtausend.«
»Verdammter achtzigtausend, die du zufällig nicht hast.« Ruhiger geworden, wandte sie sich ab. »Du hast mich betrogen, Drake, mein Vertrauen und meine Zuneigung mißbraucht. Ich weiß, dass du eine Scheißkindheit gehabt hast, aber das ist kein Grund, dich gegen jemanden zu wenden, der versucht hat, dir eine Chance zu geben.«
»Ich hatte so furchtbare Angst.« Er fing an zu weinen. »Wenn ich ihm das Geld nicht innerhalb von zwei Tagen zurückgebe, wird er mich umbringen. Ich weiß das.«
»Und die Bänder sollten das Loch stopfen. Zu schade, Darling, aber das kommt nicht in Frage.«
»Sie müssen ja nicht echt sein. Wir können doch welche fälschen und ihm unterschieben.«
»Dann wird er dich später umbringen, weil du ihn belogen hast. Lügen kommen immer ans Licht, Drake, das kannst du mir glauben.«
Während er versuchte, mit dieser Wahrheit fertig zu werden, irrten seine Augen im Zimmer umher. »Ich bin dabei, fortzureisen. Außer Landes zu gehen ...«
»Du wirst schön hierbleiben und den Dingen wie ein Mann ins Gesicht sehen. Wenigstens einmal in deinem erbärmlichen Leben wirst du die Konsequenzen tragen.«
»Ich bin ein toter Mann«, sagte er mit zitternden Lippen.
Sie öffnete ihre Tasche und zog ein Scheckbuch hervor. Sie war auf so etwas vorbereitet gewesen, aber das verringerte weder den Ärger noch die Traurigkeit, die sie empfand. »Einhunderttausend«, sagte sie. »Das deckt die Schuld und die Zinsen.«
»Oh. Oh, Gott. Eve.« Er kniete vor ihr nieder und drückte seinen Kopf an ihre Beine. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
»Sag am besten gar nichts. Hör mir nur zu. Du nimmst diesen Scheck und gibst nicht einen Penny davon fürs Spiel aus. Das Geld bringst du Delrickio.«
»Ja, das werde ich tun.« Sein nasses Gesicht wirkte ganz verklärt. »Das schwöre ich.«
»Und damit sind deine finanziellen Transaktionen mit diesem Mann beendet. Sollte ich je hören, dass du wieder Geschäfte mit ihm machst, so werde ich dich selber umbringen, und zwar auf eine Art und Weise, die Delrickios volle Zustimmung finden wird.«
Er nickte geradezu enthusiastisch. In dieser Situation würde er alles versprochen haben, ausnahmslos alles, und zumindest im Augenblick meinte er es völlig ernst.
»Ich würde vorschlagen, dass du dich wegen deiner Spielleidenschaft in Behandlung begibst.«
»Das ist kein Problem. Das ist vorbei, ich schwöre es.«
»So wie du es vorher schon geschworen hast, aber das ist nicht meine Angelegenheit.« Angewidert stieß sie ihn beiseite und stand auf. Die Zuneigung, die sie einst für das Kind ihrer Schwester empfunden hatte, war ebenso erloschen wie die Hoffnung, die sie vorübergehend auf ihn gesetzt hatte. Wenn ihr Abscheu und ihr Zorn vergangen wären, würde sie vielleicht Mitleid mit ihm empfinden, dachte sie. Aber nicht mehr. »Mir ist es im übrigen völlig egal, Drake, wenn du dein Leben vergeudest. Ich habe dich zum letzten Mal gerettet. Du bist gefeuert.«
»Eve, das kann doch nicht dein Ernst sein!« Unbeholfen kam er wieder auf die Füße und setzte sein charmantestes Lächeln auf. »Ich habe Mist gemacht, das gebe ich zu. Es war eine Dummheit, und es wird nicht wieder vorkommen.«
»Eine Dummheit?« Nahezu amüsiert griff sie nach ihrer Tasche. »Was für ein passender Ausdruck. Du bist in mein Haus eingebrochen, du hast mir Dinge gestohlen und zerstört, die ich gern hatte, und du bist in die Privatsphäre einer Frau eingedrungen, die ich mehr als gern habe, einer Frau, die ich achte und bewundere und die mein Gast ist.« Sie hob gebieterisch die Hand, bevor er etwas einwerfen konnte. »Ich will nicht behaupten, dass du in dieser Stadt keine Arbeit mehr finden wirst, Drake, das wäre zu melodramatisch und abgegriffen. Aber für mich wirst du nicht mehr arbeiten.«
Seine Erleichterung und Begeisterung verblaßten. Eine Strafpredigt wäre in Ordnung gewesen, ein paar Drohungen, damit hätte er fertig werden können. Aber diese Art der Bestrafung war viel schlimmer und nachdrücklicher als ein paar Schläge mit dem Gürtel in der Scheune. Er wollte verdammt sein, wenn er es je wieder duldete, von einer Frau geschlagen zu werden.
»Du hast kein Recht, mich so zu behandeln. Du kannst mich nicht einfach abschieben, als wäre ich ein Nichts.«
»Ich habe jedes Recht, einen Angestellten zu feuern, den ich für nicht mehr tragbar halte.«
»Ich habe viel für dich getan.«
Sie hob die Brauen bei dieser kleinen Frechheit. »Dann wollen wir die gegenseitigen Konten für ausgeglichen ansehen. Dieser Scheck ist alles Geld, das du von mir noch bekommst. Betrachte es als deinen Erbteil.«
»Das kannst du nicht machen.« Er packte sie am Arm, bevor sie das Zimmer verlassen konnte. »Ich bin deine Familie, alles, was du noch hast. Du kannst mich nicht fortschicken.«
»Das kann ich, sei ganz beruhigt. Ich habe jeden Penny, den ich besitze, selber verdient, etwas, was du wahrscheinlich gar nicht verstehen kannst. Was ich habe, darüber bestimme ich allein.« Sie riß sich los. »Du kannst keine Belohnung dafür erwarten, dass du mich hintergangen hast, Drake. In diesem Fall verzichte ich sogar auf eine Bestrafung. Ich lasse dich nur frei. Mach etwas aus deinem Leben.«
Er lief hinter ihr her, als sie die Treppe hinunterging. »Du wirst nicht alles diesem Bastard Winthrop hinterlassen. Eher treffe ich dich in der Hölle wieder.«
Auf dem untersten Treppenabsatz wirbelte sie herum. Ihr Blick ließ ihn mitten im Schritt erstarren. »Dort wirst du mich mit großer Wahrscheinlichkeit treffen. Aber bis dahin sind wir beide miteinander fertig.«
Das konnte doch nicht wahr sein. Er setzte sich auf die Stufen und hielt seinen Kopf in beiden Händen, als sie die Tür hinter sich zuknallte. Es konnte nicht wahr sein. Er würde ihr schon zeigen, dass er sich nicht mit lausigen hundert Riesen abspeisen ließ.