Achtes Kapitel
Minerva war sehr schlecht auf ihre Schwester zu sprechen. Sie hielt ihr einen langen und ernsten Vortrag darüber, daß sie es in ihrem Egoismus zugelassen hatte, daß die Hochzeitsvorbereitungen bereits derart weit gediehen waren. Carina hatte, sagte Minerva, den armen Papa zu einer Art Ungeheuer gemacht als Ausrede dafür, daß sie selbst immer tiefer in den Schlamassel geriet.
Carina verteidigte sich schwach damit, daß Papa nicht ganz unschuldig sei und daß ein Mann, der seine Tochter mit der Peitsche über die Felder jage, nicht gerade als liebevoller und einfühlsamer Vater bezeichnet werden könne, aber Minerva hörte gar nicht zu.
Lord Sylvester, sagte sie, war es ungeheuer schwer gefallen, mit Lord Harry zu reden. Lord Harry sei ein perfekter Gentleman und in Wahrheit viel zu reif und gebildet für so einen herzlosen Treibauf wie Carina.
Der Vortrag wäre bestimmt noch lange so weitergegangen, wenn nicht Lord Sylvester eingegriffen und seine Frau damit aufgezogen hätte, daß ihre Moralpredigt ihm Kopfschmerzen bereite.
Es stellte sich heraus, daß Carinas einzige Verbündete das Mädchen Betty war. Betty hatte erfahren, daß Sir Edwin John Summer eine Arbeitsstelle im Herrenhaus angeboten hatte. Hätte er sie angenommen, dann hätte es für sie zum Heiraten gereicht. Aber John hatte stolz abgelehnt und gesagt, er würde Hochwürden niemals im Stich lassen.
Männer!
»So schlecht sind Sie gar nicht, Miss«, sagte Betty besänftigend, als sie Carina bei den Vorbereitungen für den Ball half. »Ich habe gehört, was Mylady gesagt hat. Aber Sie sind sehr jung für Ihr Alter, und mit dem Vikar ist nicht gut Kirschen essen. Aber Ende gut, alles gut, denn jetzt müssen Sie keinen Mann heiraten, den Sie nicht wollen, und wir können wieder alle gemütlich beisammen sein.«
Carina hörte sich unglücklich und stumm Bettys Lebensweisheiten an. Sie hatte immer gedacht, wenn es ihr erst gelungen wäre, sich von Lord Harry zu befreien, würden ihre Erleichterung und ihr Glück keine Grenzen kennen. Sie hätte nie gedacht, daß sie sich so niedergeschlagen fühlen würde und ... ja ... so dumm, denn wie ein verwöhntes Kind, das damit angibt, daß es sich nichts aus einem wertvollen Spielzeug macht, und dann doch bitterlich weint, wenn es ihm weggenommen wird, benahm sie sich.
Darüber hinaus hatte Lord Harry sie getäuscht. Carina wußte jetzt, daß er sich verstellt hatte, um dumm zu erscheinen. Aber nicht nur das. Er hatte ihr ganz bewußt zu verstehen gegeben, daß sie überhaupt keine Ahnung von Politik hatte. Carinas etwas vage Vorstellungen von politischen Diskussionen bestanden darin, daß sie die Ansichten von jemandem hörte und diese dann prompt dem nächsten, der ihr über den Weg lief, mitteilte. Ihr wurde bewußt, daß sie kaum je Zeitung las.
Alles, was sie im Grunde über die Schlacht von Waterloo wußte, waren Geschichten, die einer dem anderen erzählte. Von Guys Erzählungen über die Schlacht hielt sie gar nichts mehr. Wahrscheinlich war er überhaupt nicht dort gewesen.
Minerva war schuld an allem, denn Minerva hatte immer nachsichtig über Carinas Ansichten gelacht und gesagt, »unsere kleine Carina ist der Kopf der Familie«, und was Minerva sagte, hatte Gewicht, und bevor man noch wußte, wie einem geschah, hatte man lauter gute Eigenschaften, die man in Wirklichkeit gar nicht besaß.
Minerva hatte die Gabe, allen Leuten Rollen zu verpassen. Annabelle: schön und dickköpfig; Carina: intelligent; Daphne: die Schönste der Familie, schüchtern und modebewußt; Diana: die so wunderbar mit Tieren umgehen kann; Frederica: anspruchsvoll und lustig, ein launisches kleines Ding.
Und doch hatte Carina so sehr gewünscht, Minerva möge eingreifen und sie vor der Ehe mit Lord Harry bewahren. Und Minerva hatte es getan, oder vielmehr, ihr Mann hatte es getan.
Carina mußte an ihren Vater denken. Er hatte offensichtlich sein äußerstes getan, damit sie nur ja glücklich war, auch wenn das bedeutete, daß er einen reichen Schwiegersohn verlor. Nun ja, sie verzieh ihm, aber viel hielt sie immer noch nicht von ihm.
Und Guy Wentwater? Was war mit Guy, der geduldig im schneebedeckten Green Park um zwei Uhr morgens warten würde?
Laß ihn warten, dachte Carina grimmig.
Ja, sie war wirklich verrückt gewesen, als sie diese Verabredung traf. Warum sollte sie auch nur einen Gedanken an einen Mann verschwenden, der sie hatte warten lassen und sie dann vor seinen Freunden verspottet und gedemütigt hatte.
Und doch, er hatte gesagt, daß er sie liebe.
Wie seltsam, daß Lord Harry es fertiggebracht hatte, aus Guy die wahre Geschichte herauszulocken, allerdings hatte Guy sich nicht zu seinem Rachemotiv an den Armitages bekannt: Lord Harry hatte von ›Druck‹ gesprochen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, daß damit irgendeine Art physischer Gewalt verbunden war. Er war ein viel zu eleganter und träger Mensch, um auf so etwas zurückzugreifen.
Während Carina so intensiv nachdachte, hatte sie gestanden, sich gesetzt und wieder aufgestellt, so daß Betty sie anziehen und frisieren konnte.
»So!« sagte Betty schließlich und schlug den Deckel von Minervas Schmuckschatulle zu. »Ich habe Sie noch nie so hübsch gesehen. Wenn Sie geweint haben, Miss Carina, dann sind Ihre Augen noch größer. Meine sehen dann ganz geschwollen und rot aus.«
Carina stand auf, strich ihre Röcke glatt und würdigte ihr Spiegelbild kaum eines Blickes.
Sie trug ein enganliegendes, grasgrünes Seidenkleid, das mit einem Gazeüberwurf in hellerem Grün bedeckt war. Eine Kette aus Smaragden und Mattgold lag um ihren Hals. In ihrem aufgesteckten Haar war eine große goldene Seidenrose raffiniert befestigt, deren sich kringelnde grüne Seidenblätter mit winzigen Smaragden besetzt waren.
Das Mieder ihres Kleides war mit Steifleinen gefüttert, so daß ihre Brüste darüber zwei schwellende Hügelchen bildeten. An den Füßen trug sie niedliche grasgrüne Slipper, und an ihren Ohren funkelten schwere Smaragdohrringe.
Betty, die Carinas Haarfarbe zu kräftig fand, hatte ihre Haare pomadisiert, so daß sie jetzt leuchtend dunkelrot waren.
»Sie sehen aus wie eine Märchenfee«, lachte Betty und bewunderte Carinas schräge grüne Augen und den zarten Körperbau. »Ich hole Ihnen den pelzgefütterten Mantel, es ist nämlich höllisch kalt. Bloß gut, daß Sie die neue Unterhose angezogen haben.«
Carinas Unterwäsche war der letzte Schrei: lange, hauteng gestrickte Wollunterhosen, um ein Gegengewicht gegen die hauchdünne Oberbekleidung zu schaffen.
Die Nacktheit des letzten Jahrzehnts kam allerdings allmählich aus der Mode, da die Männer ihre Phantasie wieder etwas spielen lassen wollten. Aber am Abend waren die Kleider immer noch fast durchsichtig, und manche Damen dämpften ihre Musselinkleider auch noch, und der Effekt erregte alle möglichen lustvollen Hoffnungen in den Herzen der Männer.
Oft hielten die Männer die harten, sich abzeichnenden Brustwarzen für Zeichen heißer Leidenschaft, in Wirklichkeit froren die Damen nur und hatten eine Gänsehaut.
Carina wurde von Lord Sylvester zu Lady Godolphins Haus amHannover Square gebracht, wo Lord Harry sie abholen sollte.
Voller Ehrfurcht vor ihrem großen und schönen Schwager saß Carina sehr steif in der Kutsche auf dem Weg zu Lady Godolphin.
»Du siehst heute abend bezaubernd aus«, sagte Lord Sylvester und musterte die kleine feenhafte Gestalt. »Ich bin froh, daß du nicht mehr so bleich bist. Lord Harry hat mir gesagt, daß er eine Bekanntmachung an die Zeitungen geschickt hat, die die Auflösung eurer Verlobung anzeigt.«
»Ja«, sagte Carina tonlos. »Vielen Dank, Lord Sylvester, daß Sie sich für mich eingesetzt haben.«
»Nicht der Rede wert. Es hat mich überrascht, daß du dich vor Lord Harry zu fürchten schienst.«
»O nein«, sagte Carina schnell. Dann hatte sie auf einmal das Lügen satt. »Ja, doch, ich hatte immer solche Angst. Ich weiß selber nicht, warum«, fügte sie hinzu.
»Du hast bestimmt nichts von Lord Harry zu fürchten«, sagte Sylvester sanft. »Er ist einer der freundlichsten Männer, die ich kenne.«
»Ja«, sagte Carina mit erstickender Stimme.
Carina erinnerte sich, warum sie solche Angst vor Lord Harry hatte. Sie fürchtete sich vor ihm, weil in ihrem Inneren so eigenartige Dinge vorgingen, wenn er sie berührte. Aber ihre törichte Traumliebe zu Guy war schuld daran, daß ihr alles Körperliche so schlimm erschien.
Lord Sylvester und Minerva liebten sich auch sehr. Wenn sie zusammen waren, umgab sie eine Aura der Verliebtheit. Und doch schien ihre Liebe ganz rein zu sein. Sie hielten sich, soweit Carina sehen konnte, nicht einmal an der Hand.
Vielleicht gibt es eine Liebe ohne körperliche Berührung, dachte sie naiv. Der Umstand, daß ihre Schwester und ihr Schwager einen Sohn hatten, bedeutete Carina nichts, da sie nicht wußte, wie Babys zustande kommen.
Sie wußte, wie es bei den Tieren auf dem Feld ist, aber wenn ihr jemand gesagt hätte, daß es bei den Menschen genauso ist, dann hätte sie das schlicht und einfach nicht geglaubt.
Und deshalb war Carina sicher, daß ihre Gefühle, wenn Lord Harry sie in den Armen hielt, überhaupt nichts mit Liebe zu tun hatten. Lust, ja. Aber sogar Papa betonte bei seinem seltenen Erscheinen auf der Kanzel, daß Lust eine gefährliche und schandbare Sache sei und mit die schlimmste von den sieben Todsünden.
Die Kutsche hielt an, und Lord Sylvester half ihr herunter. Er geleitete sie sicher zur Tür und entschuldigte sich, daß er nicht mit hineinkomme, um Lady Godolphin zu begrüßen, aber er wolle schnell wieder bei seiner Frau sein.
Carina entrang sich ein sentimentaler Seufzer. Sie schöpfte leise Hoffnung. Vielleicht würde sie eines Tages ein Mann so lieben wie Lord Sylvester Minerva liebte; eine reine und kostbare Liebe, ohne heiße, erregende, flammende Lustgefühle.
Lord Harry war noch nicht da, so nahm es Carina auf sich, Lady Godolphin beizubringen, daß ihre Verlobung aufgelöst sei.
»Großer Gott«, sagte Lady Godolphin. »Deine Population findet nicht statt!«
Carina schwieg verdutzt, bis ihr klar wurde, daß Lady Godolphin ›Kopulation‹ meinte.
»Wollte er dich nicht?« fragte Lady Godolphin traurig.
»Wir haben festgestellt, daß wir nicht zusammenpassen.«
»Oh, die Liebe.« Lady Godolphin seufzte lautstark. »Ich bemühe mich, sie zu vergessen, aber alle Gedichte erinnern mich an sie. Lies nie Gedichte, Carina. Es ist zu traurig. Hör dir das an:
Wenn die Liebe schlägt ihre Flügel
Und kennt nicht Tor noch Riegel
Und Althea göttlich schaltet
Und sie ist so wohlgestaltet
Wenn ich in ihr Haar verstrickt bin
Und in ihren Blick verquickt bin
Dann kann die Freiheit dieser Erden
Nicht mit der himmlischen verglichen werden.
Es herrschte einen Augenblick Stille.
»Ich glaube nicht, daß ich das schon einmal gehört habe«, wagte Carina einen Vorstoß.
»Es ist von Lovelace«, sagte Lady Godolphin überrascht. »Du weißt schon, das ist der, der geschrieben hat: ›Ich könnte, Liebe, dich nicht so lieben, liebt' ich den Horror mehr.‹«
»Oh, das«, sagte Carina, und es war ihr klar, daß es einen ganzen Tag dauern würde, bis man Lady Godolphins Verwechslungen geklärt hatte, aber dann wüßte man wenigstens, von was sie sprach.
»Wird Mr. Anstey heute abend auch da sein?« fragte sie und hoffte, daß er nicht kam, denn sie mochte ihn nicht und fand es auch abstoßend, daß eine Dame in Lady Godolphins Alter so einen jungen, wenn auch wenig attraktiven Liebhaber hatte.
»Nein«, seufzte Lady Godolphin. »Er hat mich zum Narren gehalten. Er hat mich lächerlich gemacht. Er lebt jetzt mit Lady Chester zusammen, die hundert sein muß, wenn nicht älter. Deshalb denkt die Gesellschaft jetzt, daß er mir nur am Rockzipfel hing, weil er hinter meinem Geld her war.«
»Gibt es keinen anderen?« fragte Carina, die es nicht mit ansehen konnte, daß die normalerweise so vitale und lebensfrohe Lady Godolphin so schmerzerfüllt aussah.
»Nein«, sagte Lady Godolphin. »Ich bin zu alt.«
»Aber Sie doch nicht!« Carina hätte schreien können. Es war absolut erschreckend, Lady Godolphin zugeben zu hören, daß sie alt war. Obwohl Carina oft sehnlichst gewünscht hatte, daß die alte Sünderin zur Ruhe kommen und sich ihrem Alter entsprechend verhalten würde, hatte der Umstand, daß sie jetzt offensichtlich genau das versuchte, etwas ungeheuer Erschreckendes an sich. Sogar ihr Gewand zeugte davon, daß sie klein beigegeben hatte: ein müdes Braun mit Gold durchwirkt. Ein Turban von bescheidenen Ausmaßen bedeckte ihren Kopf, und Wunder über Wunder, sie war überhaupt nicht geschminkt.
In diesem Moment wurde Lord Harry gemeldet.
Abgesehen davon, daß sie einen Blick auf seine Beine warf, der zugleich düster und lüstern war, benahm sich Lady Godolphin wie eine traurige, respektable Matrone.
Lord Harry küßte Carinas Hand.
Carina schaute ihn geradezu voll Ehrerbietung an; zum erstenmal sah sie ihn so, wie ihn viele Frauen sahen.
Er trug einen dunkelblauen Frack zu perlfarbenen Kaschmirhosen mit Bändern an den Knien, weiße Seidenstrümpfe und leichte Pumps.
Sein einziger Schmuck war eine riesige Diamantnadel, die bei einem anderen Mann vielleicht vulgär ausgesehen hätte, aber Lord Harrys Erscheinung eindrucksvoll unterstrich.
Seine dicken glänzenden schwarzen Locken, das griechische Profil, die klaren blauen Augen und die große schlanke Figur waren dazu angetan, ihn in den Augen jeder Frau, die normal dachte und fühlte, unwiderstehlich zu machen.
Carina hielt an ihrer Vorstellung von der reinen und himmlischen Liebe fest, und diese Vorstellung diente ihr als Barriere gegen all diese aufwühlenden Regungen in ihrem Inneren und das nervöse Prickeln in den Handflächen.
»Ihr werdet also nicht heiraten?« fragte Lady Godolphin, als sie alle bei einem Glas Wein saßen.
»Nein«, antwortete Lord Harry gleichmütig.
»Dann ist es wohl besser, ihr gebt mir mein Geschenk zurück«, sagte Lady Godolphin. »Hat mich einen Haufen Geld gekostet.«
»Ja, natürlich«, antworteten Lord Harry und Carina wie aus einem Munde, und dann schauten sie einander an und mußten lachen.
Lady Godolphins Geschenk war ein riesiges Ölgemälde, das eine üppige römische Matrone darstellte, die sich nicht ganz überzeugend erstach, während sie die Augen zu einem stürmischen Himmel emporrollte. Sie trug nur einen Schleier über ihren beachtlichen Oberschenkeln, der durch Zauberhand festgehalten zu sein schien, denn mit der einen Hand erstach sie sich und mit der anderen wies sie gen Himmel. Einige dunkelhäutige behaarte Römer stürmten im Hintergrund dahin, um sie zu rächen oder irgend etwas dergleichen zu tun. Lord Sylvester hatte gesagt, es handle sich vermutlich um Lukretia, da Lady Godolphin es stolz als französisches Bild mit dem Namen ›Le Crease‹ präsentiert hatte.
Lady Godolphin schüttelte düster den Kopf über die beiden,murmelte etwas über die Torheit der Jugend und verkündete, es sei Zeit, aufzubrechen.
Es überraschte sie nicht wenig, daß Lord Harry seinen Zweisitzer von seinem Schweizer Diener Bruno, der hinten kauerte, hatte vorfahren lassen.
»Mein lieber Desire«, rief Lady Godolphin aus. »Ein offener Wagen! Bei diesem Wetter!«
Es hatte tagsüber nicht sehr heftig geschneit, so daß nur eine dünne Schneeschicht die Straßen bedeckte. Aber jetzt fielen Schneeflocken durch die neblige Luft; große, leichte Spitzenflocken, die langsam im flackernden Licht der Lampen nach unten trieben.
»Wir fahren doch nur ein paar Minuten«, sagte Lord Harry fröhlich. »Ich habe viele Decken und heiße Ziegel.«
»Aber es ist auch kaum Platz für drei«, jammerte Lady Godolphin.
»Was! Eine Sylphe wie Sie? Kommen Sie, Lady Godolphin.«
Unter ganz fürchterlichem Gemurre ließ sich Lady Godolphin von hinten schieben und von vorne ziehen, bis sie schließlich auf dem hohen Sitz niedersank. Lord Harry und Carina nahmen sie in die Mitte.
Carina schaute traumverloren auf ihre Umgebung und fand es wundervoll, so hoch über den Straßen Londons zu sitzen und dem hypnotisierenden Tanz der leichten Schneeflocken zuzusehen.
Sie fühlte sich freudig erregt und gleichzeitig dem Ersticken nahe – so wie früher an Weihnachten.
Das vergangene Weihnachtsfest war ziemlich enttäuschend gewesen. Die Jungen waren aus Eton heimgekommen und dachten, sie seien etwas ganz Besonderes; sie stolzierten herum wie Beaus auf der Bond Street. Dabei versuchten sie äußerst gelangweilt auszusehen, was auf ihren fröhlichen Schuljungengesichtern komisch wirkte.
Das Stadthaus von Lord und Lady Brothers erstrahlte in hellem Glanz. Musikfetzen drangen durch die neblige Luft. Nach all dem Kummer und dem Selbsthaß und der Anspannung der letzten Monate hatte Carina plötzlich das Gefühl, als würden sich Körper undGeist lockern. Sie wollte diesen einen Abend genießen. Sie wollte sich vorstellen, sie sei eine geachtete junge Dame mit ihrem schönen Verlobten, und nicht das häßliche kleine Entchen, das sich schämen mußte und gerade noch drauf und dran gewesen war, sein Leben zu zerstören.
Als sie die Treppe zum Ballsaal hinaufstiegen, ließ Lord Harry ihren Verlobungsring in ihre Hand gleiten. »Tragen Sie ihn«, flüsterte er. »Morgen früh weiß alle Welt, daß wir nicht heiraten, aber heute abend wollen wir noch nicht durch die Fragerei belästigt werden.«
Carina nickte und streifte sich den Ring über.
Mehr als je zuvor war sie sich der bewundernden Blicke, der neidischen Blicke, der eifersüchtigen Blicke bewußt, als die Damen im Ballsaal sie an Lord Harrys Arm eintreten sahen.
Lord Harry tanzte wunderbar. Carina fand es äußerst schwierig, auf die Tanzschritte zu achten oder ihrem Partner zuzuhören, wenn Lord Harry dabei in ihrer Blickrichtung war und schamlos mit einer Frau nach der anderen flirtete.
Bis jetzt hatte sie nur einen Volkstanz mit ihm getanzt, und sie fragte sich bereits, ob er vorhatte, sie den ganzen Abend links liegenzulassen, als er auf sie zukam und sie zum Walzer aufforderte. Seine Hand auf ihrem Rücken zu spüren war wie lauter kleine Explosionen von Feuerwerkskörpern, die ihr Inneres erschütterten. Der Druck seiner anderen behandschuhten Hand in der ihren ließ die ganze Seite gefühllos werden. Er hielt sie die vorschriftsmäßigen zwölf Zoll von sich weg, aber sie war sich jeder Regung seines Körpers bewußt. Als der Tanz zu Ende war, promenierte sie mit ihm herum, wie es der Brauch war, und fürchtete schon den Augenblick, wo er sie verlassen würde, um mit einer anderen zu tanzen.
Aber er sagte: »Setzen wir uns ein bißchen.«
Er führte sie zu einem Sofa in der Ecke hinter einer Blumenbank. Carina fächelte sich matt Luft zu, weil sie schon wieder in diesen träumerischen Zustand geriet und der Ballsaal heiß war. Er ging weg, um ihr ein Glas Limonade zu holen, und sofort wurde sie wieder ganz nervös, weil sie Angst hatte, daß jemand sie zumTanzen auffordern könnte, bevor er zurückkam.
Aber er war gleich wieder da, überreichte ihr ein Glas und setzte sich bequem neben sie auf das Sofa!
»Auf die Freiheit«, sagte er, sein Glas erhebend.
»Freiheit«, echote Carina, nippte an ihrer Limonade und wünschte, er hätte ihr etwas Stärkeres gebracht, damit dieses entspannte, träumerische Gefühl, das sie in seiner Gegenwart hatte, sie nicht verließ.
»Mit Lady Godolphin steht es nicht gut«, sagte er. »Der fürchterliche Mr. Anstey ist zu reicheren, wenn auch noch verwitterteren Gestaden aufgebrochen.«
»Ja, sie ist sehr traurig«, stimmte Carina zu. »Sie hat mir ein Gedicht aufgesagt und alle Wörter durcheinander gebracht. Irgend etwas über Liebe mit Flügeln.
»Ach, das«, meinte er. Dann begann er es leise aufzusagen:
Wenn die Liebe mit unendlichen Schwingen
Herabschwebt in meines Gartens Zauberreich,
Und meine Althea, einer Göttin gleich,
Mich hält in ihrer Flechten Schlingen,
Wenn sie zauberleicht mich angebunden,
Kennen selbst die Götter in ihrer Herrlichkeit
Nicht solche seligen Wonnestunden
Und solche grenzenlose Freiheit.
»So ist es«, sagte Carina mit trockener Kehle und starrte in ihr Glas. Dann versuchte sie zu lachen. »Ich wollte, ich könnte mich erinnern, wie Lady Godolphin es aufgesagt hat, aber ich kann Ihnen versichern, daß es völlig anders war.«
»Sie hätte Colonel Brian heiraten sollen«, sagte Lord Harry. »Das Traurige ist, daß er ständig in ihrer Nähe ist und ganz offensichtlich vor Liebe vergeht. Wenn er jetzt sein Augenmerk auf ein anderes weibliches Wesen richten würde, käme sie sicher zur Vernunft. Da fällt mir ein, daß ich Lady Coombes einen Tanz versprochen habe, und ich kann mir denken, daß Sie auch einen Partner haben, der schon eifrig nach Ihnen Ausschau hält.«
»Ja«, sagte Carina widerstrebend und wünschte, sie könnten beide hier sitzen bleiben und brauchten den ganzen Abend mit niemandem mehr zu tanzen.
Ein unangenehmer Gedanke kam ihr in den Sinn, eine böse kleine Stimme flüsterte, daß sie in den vergangenen Monaten reichlich Gelegenheit gehabt hatte, Lord Harrys Gesellschaft zu genießen, aber sie hatte nichts Besseres zu tun gehabt, als vor ihm wegzulaufen.
Von da an tanzte Carina ohne Unterlaß. Bald war es zwei Uhr morgens und Zeit für Guy, auf sie im Green Park zu warten.
Um halb zwei Uhr tauchte jedoch Lord Harry an ihrer Seite auf, gähnte und sagte, sie müßten jetzt aber wirklich gehen. Lady Godolphin fahre nicht mit ihnen zurück, weil sie »sich nicht zu Tode frieren wolle«, und habe nach ihrer eigenen Kutsche geschickt.
Draußen war es kalt und klar. Der Schnee glitzerte und glänzte im Schein der Straßenlaternen, und hoch über den geduckten schwarzen Häusern von London stieg ein kleiner Wintermond am Sternenhimmel empor.
»Es ist eine schöne Nacht für einen Spaziergang, Bruno«, sagte Lord Harry zu seinem Diener, der vor Kälte zitterte. »Ich schlage vor, du machst das Beste daraus.«
»Sehr wohl, Mylord«, sagte Bruno, seinen Mißmut kaum verbergend. Er kletterte von der Kutsche und machte sich davon.
Lord Harry zog seine Reithandschuhe über und setzte sein Gespann in Bewegung.
»Kommen Sie und setzen Sie sich neben mich, Carina«, sagte er. »Sie werden frieren, wenn Sie den ganzen Weg da drüben sitzen.«
Carina rückte näher. Er legte einen Arm um ihre Schultern und hielt die Zügel in einer Hand. Die Pferde trabten gemächlich über die glitzernden Pflastersteine der schneebedeckten Straßen.
Obwohl Carina in Mäntel und Decken eingehüllt war, spürte sie seine Hüfte ganz deutlich an ihrer.
Er zog sie näher an sich; mit einem Seufzer ließ sie es zu und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
Nachdem sie eine Weile in diesem traumhaften Zustand dahingefahren waren, brachte er die Pferde zum Stehen und schaute auf sie herab.
»Behalten Sie den Ring, Carina«, sagte er sanft. »Sie brauchen ihn ja nicht am Ringfinger zu tragen.«
Sie schaute zu ihm auf, verwirrt von ihren Gefühlen für ihn, die sie sich noch nicht erklären konnte.
»Und da wir jetzt Freunde werden wollen«, fuhr er fort, »können Sie dem Geliebten wenigstens einen Abschiedskuß geben.«
Ihre Lippen zitterten, und sie berührte seine Wange schüchtern mit ihrer Hand.
Er nahm sie in die seine und beugte sich dann zu ihr herab, um sie zu küssen.
Diesmal fürchtete sie sich nicht vor ihm, weil sowieso alles zu Ende war. Er würde sie nie wieder küssen, und so schadete es nichts, wenn sie seinen Kuß erwiderte ... es schadete überhaupt nichts.
Und so gab sie sich glücklich, obwohl ganz unschuldig, einem hitzigen, schwindelerregenden, betäubenden Gefühl der Leidenschaft hin; sie verlor sich an das Gefühl, seinen Mund in allen Einzelheiten zu spüren, an den schwachen Geruch nach Zigarren, Wein und Eau de Cologne, der von ihm ausging, und an das Streicheln seiner edlen Hände auf ihrem Gesicht.
Sie saßen auf dem hohen Zweisitzer direkt vor dem Eingang zum Green Park. Es war zwei Uhr morgens, und sie waren so miteinander beschäftigt, daß sie alles andere vergaßen.
Carina wußte nicht einmal, wo sie war.
Guy Wentwater war beinahe festgefroren und starrte in immer heftiger werdendem Zorn auf die beiden eng umschlungenen Liebenden, die da vom Laternenlicht so hell beleuchtet wurden.
Die Kutsche, die er für die Entführung gemietet hatte, wartete draußen auf der Straße. Der Kutscher stellte sich immer wieder auf den Kutschbock und versuchte, die Dunkelheit des Parks mit den Augen zu durchdringen; er fragte sich, was um alles in der Welt dieser seltsame Mr. Wentwater wohl tat.
Schließlich setzte sich die offene Kutsche in Bewegung.
Guy Wentwater kam aus dem Park und nahm in der muffigen geschlossenen Kutsche Platz; er kaute an seinen Nägeln, und der kalte Schweiß rann ihm aus allen Poren.
Er haßte die ganze Familie Armitage mehr als je zuvor, aber diesmal haßte er Carina Armitage viel, viel mehr, als er den Vikar je gehaßt hatte. Er dachte, sie hätte die ganze Sache absichtlich in die Wege geleitet, um ihn zu demütigen.
Und jetzt würde Silas Dubois erfahren, daß er sie nicht entführt hatte, und er würde ihn zugrunde richten.
Carina, Squire Radford, Betty und Lord Harry Desire machten sich am nächsten Tag auf den Weg nach Hopeworth.
Sie wollten am Abend ihre Reise bei einer Poststation unterbrechen.
Carina war froh, London hinter sich zu lassen, bevor neugierige, klatschsüchtige Besucher sie aufsuchen konnten. Squire Radford wußte nicht, was er davon halten sollte, daß Carina und Desire sich seltsamerweise besser als je zuvor zu verstehen schienen.
Der Schnee war geschmolzen, und ein heftiger Wind jagte graue Wolken über den Himmel.
Des Nachdenkens und der Gefühlsverwirrungen müde, war Carina froh, heimzukehren. Sie fragte sich, was Guy Wentwater wohl gedacht hatte, als sie nicht erschien. Carina war so sehr in Lord Harrys Umarmung aufgegangen, daß sie nicht einmal wußte, daß die Kutsche vorm Green Park unter den Augen von Mr. Wentwater gehalten hatte.
Sie dachte sich, daß Guy annehmen würde, sie wolle sich rächen – was gewissermaßen stimmte.
»Gutes Jagdwetter«, bemerkte Lord Harry. »Ich frage mich, ob der Vikar seinen Fuchs gekriegt hat.«
»Ich hoffe es«, antwortete Squire Radford auf seine trockene präzise Art. »Es wird ihn von seinen Sorgen ablenken. Er hatte in letzter Zeit genug. Außerdem wollte er eine Schau abziehen. Er hat einen neuen Pink-Jagdrock mit nach Hause genommen.«
»Warum ›pink‹?« fragte Carina nicht allzu interessiert. »Ichnehme an, Sie meinen einen scharlachroten Rock.«
»Er ist nach einem Mr. Pink benannt«, sagte Lord Harry. »Das war ein Schneider, dem eine Unmenge roter Uniformstoff übriggeblieben war, als der amerikanische Unabhängigkeitskrieg eher als erwartet zu Ende war. So hat er sich aufs Nähen von Jagdröcken verlegt. Daher ›Pink‹.«
»Vielleicht existiert dieser Fuchs gar nicht«, sagte der Squire und zog seine Bärenfelldecke enger um seine Knie. »Seit einiger Zeit wird Mr. Armitage von einem legendären Tier geplagt. Es wird mal da, mal dort gesehen, und die Hunde nehmen zwar die Fährte auf, aber die ganze Geschichte endet jedesmal damit, daß sie sich sinnlos im Kreise drehen. Mr. Armitage ist überzeugt davon, daß dieser Fuchs auf Bäume klettern kann.«
Carina kicherte: »Papa sieht oft Füchse, die nicht existieren, vor allem, wenn er einen in der Krone hat.«
Es folgte mißbilligendes Schweigen, und Carina spürte, daß sie sich eben wie ein ungezogenes Kind benommen hatte.
Wenn ich heimkomme, schwor sie sich im stillen, werde ich jeden Tag Zeitung lesen und ... und ... Latein lernen und alles mögliche. Sie fragte sich, wie lange Lord Harry diesmal bei ihnen bleiben würde. Sie hatte ihn nicht einmal richtig kennengelernt. Unwillkürlich legte sie eine Hand auf ihre Lippen, als sie sich seiner Küsse erinnerte. Wie seltsam, daß er es fertigbrachte, jetzt so höflich und förmlich zu ihr zu sein!
Sie plapperte über dies und jenes, aber er antwortete auf ihre Fragen und Bemerkungen nur mit einem nachgiebigen Lächeln, ganz wie ein Vater, der auf die Wünsche seiner Lieblingstochter eingeht.
Vielleicht versucht er, alleine mit mir zu sein, wenn wir unsere Reise unterbrechen, dachte Carina.
Aber Lord Harry war scheinbar ganz zufrieden damit, den Großteil des Abends im Gespräch mit Squire Radford zu verbringen.
Der Squire war ein weitgereister Mann, und es stellte sich heraus, daß Lord Harry ebenfalls in vielen Ländern gewesen war, die der Squire kannte.
Zu ihrer Enttäuschung nahmen die beiden Männer beim Frühstück das Gespräch da wieder auf, wo sie es am Abend beendet hatten, und setzten es bis Hopeworth fort.
Kurz vor Hopeworth hörten sie das Bellen von Jagdhunden und den Klang des Horns, und dann kam Hochwürden Charles Armitage hinter seiner Meute, dicht gefolgt von John Summer, angaloppiert. Er durchbrach die Hecke am Straßenrand und setzte, als ob der Teufel hinter ihm her wäre, über ein frisch gepflügtes Feld davon.
Sein gerötetes und erregtes Gesicht war nur einen Augenblick lang zu sehen, und weg war er.
Er hatte sie anscheinend gar nicht bemerkt.
Squire Radford wurde zu Hause abgeliefert, und Lord Harrys Kutsche drehte am Weiher und fuhr zum Pfarrhaus.
»Wie lange werden Sie bei uns bleiben?« fragte Carina.
»Ich werde gar nicht bleiben«, sagte Lord Harry überrascht. »Ich werde in die Stadt zurückkehren, sobald ich Mrs. Armitage meine Aufwartung gemacht habe.«
Carina spürte einen Stich ins Herz.
Aber was sollte er denn sonst tun? Sie hatte doch nur allzu deutlich gezeigt, daß sie ihn nicht wollte.
Trotzdem war sie eifrig darauf bedacht, immer in seiner Nähe zu bleiben, als er nach ihrer Ankunft mit ihrer Mutter sprach und ihr taktvoll auseinandersetzte, daß er vollkommen untröstlich sei, da er und Carina zu der Überzeugung gekommen waren, daß sie nicht zueinander paßten. Dann machte er sich über Daphne lustig, indem er ihr sagte, sie werde von Minute zu Minute schöner, worauf Daphne ganz einfach antwortete: »Ich weiß.«
Als er erfuhr, daß die beiden kleinen Mädchen noch in der Schule waren, beschloß er, sich zu verabschieden.
Mrs. Armitage und Daphne waren jede auf ihre Art völlig mit sich selbst beschäftigt, Mrs. Armitage mit ihren eingebildeten Krankheiten, Daphne mit ihrer Schönheit, aber so einfühlsam waren sie doch, daß sie dachten, für die arme Carina müsse es entsetzlich peinlich sein, einem Mann ganz alleine Lebewohl zu sagen, dernicht zu ihr paßte.
Lord Harry verbeugte sich sehr förmlich, und sein Blick war ernster als je zuvor.
»Ich werde eine Saison in London verbringen«, sagte Carina. »Ich sehe Sie doch dann vielleicht?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte er. »Squire Radford hat mich reiselustig gestimmt. Vielleicht ist es schade, daß wir nicht heiraten. Wir hätten all diese wundervollen Orte zusammen sehen können – Paris, Rom, Neapel, Venedig ...«
Er verbeugte sich noch einmal und bestieg die Kutsche. Der Kutscher ließ die Peitsche knallen, Lord Harry hob eine weißbehandschuhte Hand zum Gruß, die Kutsche rumpelte die kurze Auffahrt hinab, hinaus auf die Straße.
Er war weg.
Carina hörte die ängstlichen Fragen und Klagen ihrer Mutter über das Ende einer höchst wünschenswerten Verlobung wie durch einen Schleier.
Lord Harry ließ seine Blicke ruhig über die Gegend schweifen. Er sah an einer Straßenbiegung außerhalb von Hopeworth die einsame Gestalt eines Bauern, der aufmerksam über die Felder spähte. Da Lord Harry sich fragte, ob der Vikar dem Fuchs den Fang gegeben hatte, machte er seinem Kutscher ein Zeichen. Er ließ das Fenster herab und lehnte sich hinaus.
»Du beobachtest wohl die Jagd?« rief er.
Der Bauersmann drehte sich ganz langsam um, und es dauerte seine Zeit, bis er erkannte, wer da mit ihm gesprochen hatte.
»Nein, Sir«, sagte er schließlich und drehte an seiner Stirnlocke. »Ich beobachte nur, wie das Korn wächst, nur, wie das Korn wächst.«
Lord Harry gab einen Wink, und die Kutsche setzte sich wieder in Bewegung.
Ich frage mich, sagte er zu sich, ob das Korn, das ich gesät habe, jemals reif wird. Es kann ganz schön mühselig sein zu warten, bis etwas oder jemand reif ist.