Sorgen Sie für Spannung, aber auch für Entspannung, für turbulente Höhepunkte, aber auch für ruhige Minuten!
Eine durchstrukturierte Dramaturgie ist der Schlüssel zum Erfolg. Wie’s geht und wie Sie Dreijährige genauso wie Zehnjährige bei Laune halten, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Altersgerecht Geburtstag feiern
Was dem Geburtstagskind und seinen Gästen gefällt, hängt stark vom Alter ab.
Wie es Ihnen gelingt, allen gerecht zu werden und niemanden zu überfordern, erfahren Sie hier. So sind Spaß und Spannung auf der Party garantiert!
Feiern mit Dreijährigen
Ein dreijähriges Kind weiß schon ziemlich genau, was es will – unterschätzen Sie das nicht. Es ist zu einer zunehmend selbstständigen und ernst zu nehmenden Persönlichkeit herangewachsen und hat das Kleinkindalter hinter sich gelassen.
Der sehr junge Gast: Die Mutter in sicherer Nähe
Mit drei Jahren lernt ein Kind Kontakte aufzunehmen und sich in Gruppen einzuordnen – meist geht es schon in den Kindergarten. Trotzdem fühlt es sich häufig nur gemeinsam mit der Mutter sicher und fordert: „Mama, bleib’ da!“
Ein unglückliches Kind, das sich nach seiner Mutter sehnt, kann die anderen Kinder mit seinem Kummer anstecken und das ganze Fest zum Kippen bringen. Womöglich findet die Party auch in einer Wohnung statt, die dem Kind völlig fremd ist, weil es bisher noch nie dort war. Für dreijährige Gäste, die zum ersten Mal auf einer Geburtstagsfeier sind, ist es daher am schönsten, wenn Mutter oder Vater als „sicherer Hafen“ mit dabei sind.
Deshalb ist es bei einem Geburtstagsfest mit Dreijährigen wichtig, dass Sie die Eltern bei den Spielen und Bastelaktionen mit einbeziehen. Ein Kaffeekränzchen der Erwachsenen ist auf einem Kindergeburtstag deplaziert. Das Kind ist dann hin- und hergerissen und sucht im Zweifel lieber Mamas Schoß als mit anderen Kindern den Schatz.
Und nebenbei bemerkt: Je mehr helfende Hände, desto einfacher können Sie die Kinder mit Schere, Kleber und Papier hantieren lassen.
Dreijährige finden erst vom Ich zum Du – das heißt, sie sehen sich selbst an erster Stelle. Momentane Bedürfnisse können sie noch nicht zurückstellen. Deshalb brauchen sie eine intensive Betreuung.
Denken Sie daran, wenn Sie die Einladungen schreiben. Und wenn Ihr Kind die ganze Kindergartengruppe einladen will, bleiben Sie bei der bewährten Faustregel: „Du kannst so viele Kinder einladen, wie du alt wirst.“
Das dreijährige Geburtstagskind
Den dritten Geburtstag erlebt Ihr Kind zum ersten Mal bewusst als einen besonderen Tag. Es wird spüren, dass es mehr im Mittelpunkt steht als sonst: Es gibt Geschenke, und viele Gäste sind da, die mit ihm feiern und spielen wollen – noch dazu Spiele nach Regeln. Das fordert die Kleinen.
Deshalb dauert ein Kinderfest für Dreijährige nie länger als zwei bis zweieinhalb Stunden. Die Spiele haben Bezug zu der alltäglichen Wirklichkeit des Kindes – wie beim klassischen Kindergeburtstag (siehe >) oder beim Bärchenfest (siehe > ). In die wilde Welt der Piraten oder ins zauberhafte Feenland können Sie die Kinder im nächsten oder übernächsten Jahr entführen.
Spiele, die Abwechslung bringen
Dreijährige sehen gerne, was sie tun. Spiele mit verbundenen Augen mögen Kinder in diesem Alter noch nicht. Denken Sie auch daran, dass Dreijährige noch nicht viel Geduld haben. Völlig normal also, wenn die Kinder nach einer Runde „Flüsterpost“ (siehe >) plötzlich aufspringen. Lange still sitzen mag und kann in diesem Alter keiner.
Dreijährige wollen toben, laufen, hüpfen. Planen Sie deshalb immer wieder Bewegungsspiele ein.
Wenn gegen Ende des Festes Ausdauer und Konzentration abnehmen, dann geben Sie den Kindern ein- oder zweimal die Möglichkeit zum freien Spielen im Garten oder im Kinderzimmer.
Aber bitte beaufsichtigen Sie die Kinder dabei.
Unverhoffte Wutausbrüche
Wundern Sie sich nicht, wenn ein Kind plötzlich wutentbrannt auf den Boden trommelt. Dreijährige befinden sich oft mitten in der Trotzphase.
Für sie ist es schwierig, mit persönlichen Anforderungen, Misserfolg oder Enttäuschungen fertig zu werden. Manchen Kindern in diesem Alter fehlen noch die sprachlichen Möglichkeiten, Frust oder Ärger auszudrücken. Viel Gelassenheit, Zuwendung und Geduld sind dann nötig! Ist die Mutter des Kindes bei dem Fest anwesend, dann springt sie Ihnen sicher als Trösterin bei.
TIPP
Alle gewinnen!
Vielleicht kennen Sie es noch so aus Ihrer Kindheit: Meist gab es nach jedem Spiel eine Belohnung. Natürlich freut sich jeder, wenn er etwas geschenkt bekommt. Aber Kindergartenkinder erwarten noch nicht nach jedem Spiel ein Gummibärchen.
Damit die Gäste dennoch nicht mit leeren Händen nach Hause gehen, dürfen sie sich am Ende des Festes ein kleines Tütchen mitnehmen, das Sie zuvor – für alle gleich! – gepackt haben. Sind die Kinder dann älter, werden sie nicht nach jedem Spiel eine Belohnung verlangen. Denn inzwischen ist es bei Ihnen ja zu einem Ritual geworden, dass es den „Gewinn“ erst am Ende gibt (siehe > und >).
Feiern mit Vierjährigen und Vorschulkindern
Viele Vier- bis Fünfjährige sind schon lange an Kindergarten oder Fremdbetreuung gewöhnt – doch ein Fest in unbekannten Wohnungen ist für viele noch eine Herausforderung.
Damit sich niemand fremd fühlt
Wie für dreijährige Kinder gilt auch für die meisten Kinder im Vorschulalter: Eine unbekannte Wohnung, ein nie zuvor besuchter Garten verunsichern noch. Wenn dann unter den vier oder fünf eingeladenen Kindern auch noch drei fremde sind – etwa aus der Nachbarschaft oder dem Bekanntenkreis der Eltern –, sind viele Kindergartenkinder überfordert. Selbst wir Erwachsenen fühlen uns ja meist sehr viel sicherer, wenn wir auf einem Fest nicht nur den Gastgeber kennen. Achten Sie beim Einladen also darauf, dass immer mindestens zwei Kinder schon miteinander bekannt sind. Wenn Sie den Geburtstag dann noch mit einem Namensspiel beginnen, kann nicht mehr viel schiefgehen: Die Kinder fühlen sich ernst genommen, sie merken, „auch die anderen kennen nicht alle“ – und die Atmosphäre ist entspannt.
Homogene Gruppen bilden
Es gibt noch einen zweiten Aspekt, auf den Sie achten sollten: dass die Gruppe homogen ist. Eine Party mit zwei fußballbegeisterten Vierjährigen und zwei bastelwütigen Vorschulmädchen ist in diesem Alter noch deutlich schwieriger zu händeln als ein Fest mit achtjährigen Kindern, die unterschiedliche Interessen haben. Will Ihr vierjähriger Sohn unbedingt seine sechsjährige Vorschulfreundin dabeihaben, bieten Sie ihm an, sie an einem anderen Nachmittag einzuladen.
Was die Gästezahl betrifft, so fragen Sie Ihr Kind: „Wie alt wirst du? … Und so viele Kinder kannst du einladen!“ Denn auch Vier- oder Fünfjährige brauchen immer wieder Hilfe: Wenn Saft nachgefüllt werden muss, der Kuchen einfach nicht auf die Gabel will oder der Reißverschluss klemmt. Bei vier bis fünf Gästen ist die Gruppe überschaubar, für Spiele sind genügend Mitspieler vorhanden, aber die Geburtstagsgesellschaft zerfällt noch nicht in Grüppchen. Außerdem haben Kindergartenkinder einen großen Bewegungsdrang – anders als Schulkinder sind sie still zu sitzen nicht gewohnt. Je mehr Kinder, desto turbulenter geht es auf Ihrer Party zu. Zweieinhalb intensive Feierstunden genügen im Kindergartenalter völlig.
Nicht nur den Kindern – Ihnen vermutlich auch.
Kreative Spiele sind jetzt gefragt
Kinder im Kindergartenalter malen, basteln und bauen gern. Planen Sie also ausreichend Zeit für Basteleien ein – aber denken Sie daran, dass die Kinder ihre fantasievollen Kunstwerke oft noch nicht ganz alleine erschaffen können. Meist verlangen alle zur selben Zeit eine helfende Hand.
Und alle brauchen gleichzeitig die Schere, den Kleber und den Glitzerstift. Halten Sie also genügend Bastelutensilien bereit und spannen Sie den Vater oder eine Tante als Helfer mit ein.
Ganz entspannt wird das gemeinsame Basteln außerdem, wenn Sie auf ungewohntes Material verzichten. Mit Klebestift können Kinder leichter umgehen als mit flüssigem Kleber aus der Tube.
Kommen Kleister oder Wasserfarben zum Einsatz, dann ziehen Sie den Kindern einfach alte T-Shirts oder Hemden über. Denn Kinder vertiefen sich nicht selten so sehr in ihre Werke, dass sie keine Lust haben, auf so lästige Äußerlichkeiten zu achten wie saubere Kleidchen oder Hosen.
Spiele für alle Sinne mit einfachen Regeln
Für Feste mit Kindergartenkindern brauchen Sie ausreichend viele Spiele. Denn die Kleinen können sich noch nicht so lange konzentrieren und lieben die Abwechslung. Setzen Sie deshalb immer wieder andere Materialien ein und wählen Sie Spiele, die die unterschiedlichen Sinne ansprechen. So konzentrieren sich zum Beispiel alle beim Spiel „Alle Vögel fliegen hoch“, rennen eilig bei der „Reise nach Jerusalem“, lauschen gebannt bei der „Flüsterpost“ (alle Spiele siehe >) und tasten bei „Fühl mal“ (siehe Detektivparty, >).
Wechseln Sie außerdem zwischen Einzel- und Gruppenspielen ab, denn gerade in diesem Alter klüngeln die Kinder sonst in Zweierteams, und es fällt ihnen schwer, sich auf neue Partner- und Gruppenkonstellationen einzulassen.
Setzen Sie auf bekannte Spiele mit einfachen Regeln. Wettkampfspiele können Sie zwar gelegentlich schon einsetzen, wegen der geringen Frustrationstoleranz der Kinder gibt es aber in diesem Alter noch keine „Gewinner“ und „Verlierer“, sondern nur „Erste Sieger“ und „Zweite Sieger“.
Locker bleiben!
Vermutlich werden die vier- und fünfjährigen Gäste Sie immer wieder aus Ihrem Konzept bringen. Weil sie ein zweites oder drittes Mal sackhüpfen wollen. Weil ein Kind ruft: „Spielen wir auch Topfschlagen?“
Weil ein anderes quengelt: „Wann gehen wir endlich raus?“ Kein Problem. Lassen Sie die Kinder am „Programm“ mitwirken. Dann fühlen sie sich ernst genommen und machen gerne mit. Allerdings sollten Sie diejenige sein, die Grenzen setzt und entscheidet, wie oft nach Jerusalem gereist oder wann der Schatz gehoben wird!
Feiern mit Erst- und Zweitklässlern (6–8 Jahre)
Kaum in der Schule, sind die Kinder auf einmal groß. Nicht nur aus Elternsicht – auch die Kinder selbst zählen sich jetzt zu den Großen. Immerhin können sie nun lesen, rechnen und schreiben.
ABC- und Zahlenspiele
Weil man mit Zahlen und Buchstaben wunderbar spielen kann, dürfen sie bei der Geburtstagsparty des kleinen „großen“ Schulkindes auf keinen Fall fehlen (siehe Detektivparty, Seite > und Hexenparty, Seite > ). Die Kinder wollen zeigen, dass sie etwas Neues können. Und weil Schulkinder daran gewöhnt sind, auch mal länger still zu sitzen und konzentriert zu arbeiten, können die Spiele ruhig anspruchsvoller sein. Ein Schulkind will schließlich ernst genommen werden.
Dass die Kinder einen Entwicklungssprung gemacht haben, zeigt sich auch in ihrem sozialen und emotionalen Verhalten: Die Beziehung zu gleichaltrigen Kindern spielt nun eine immer größere Rolle. Schulkinder können sich gut auf andere Personen einstellen, gehen Kompromisse ein und halten sich an Regeln. Was zählt, ist schließlich das gemeinsame schöne Erlebnis.
Erst- und Zweitklässler können mit eigenen Emotionen meist gut umgehen, sie haben gelernt, Geduld zu üben und ihre Wut zu beherrschen. Das macht es leichter, für diese Altersgruppe Geburtstage zu organisieren. Das ist gut so, denn schließlich wird die Gästeschar auch jedes Jahr größer – denn je älter Ihr Kind wird, desto mehr Gäste kann es ja einladen (siehe Faustregel, >).
INFO
Ideale Spielleiter
Prima Helfer bei der Bewirtung und Durchführung der Partyspiele sind jetzt Kinder, die zwei, drei Jahre älter sind als das Geburtstagskind.
Sie können sich noch gut in die jüngeren Partygäste hineinversetzen, aber bereits selbst Verantwortung übernehmen und als Spielleiter fungieren. Gleichzeitig finden es die jüngeren Kinder spannend und schön, wenn sich „die Großen“ um sie kümmern.
Geschicklichkeitsspiele
Teilen Sie eine größere Kinderschar jetzt oft in kleinere Gruppen auf – Spiele um die Wette sind nun gut möglich. Die Kinder erleben sich als Team, feuern sich gegenseitig an und fiebern mit anderen mit. Geeignet sind Spiele, die den Gleichgewichtssinn fordern, die Geschicklichkeit und Bewegungskoordination: etwa Hindernis- und Staffelläufe, Balancier- und Barfußpfade, Tanz- und Ballspiele.
Kinder, die gerne turnen oder jonglieren, können bei einer Zirkusparty viele Artistiknummern und Zaubertricks ausprobieren (siehe >).
Leseratten balancieren mit Pippi Langstrumpf über den „Nicht-den-Boden-berühren-Weg“ (siehe >), fangen Pferde ein (siehe „Lassoschwingen“, >) oder jagen wie Meisterdetektiv Kalle Blomquist einen Einbrecher (siehe >).
Fußballfans feiern eine Fußballparty (siehe > ). Für Kinder, die lieber rennen, skaten und Purzelbäume schlagen, wandeln Sie die Fußballparty einfach in ein olympisches Fest ab.
Bei allen Spielen mit Wettbewerbscharakter ist es wichtig, dass Sie sich als absolut neutraler und konsequenter Schiedsrichter geben. Sechs- bis achtjährige Kinder achten streng auf die Prinzipien Gerechtigkeit und Gleichheit. Auch das Einhalten von Regeln ist für sie sehr wichtig.
Damit die Geburtstagsparty nicht aus den Fugen gerät, bauen Sie zwischen den Wettbewerben mit viel Aktion immer wieder ruhigere Aufgaben ein, die die ganze Gruppe fordern. Dazu eignen sich etwa Spiele, bei denen es auf Sprache und Wortwitz ankommt. Denn Mitteilungs- und Erkenntnisfunktion von Sprache sind in diesem Alter schon gut ausgebildet, das heißt, die Kinder können sich nun zunehmend schneller und gewandter ausdrücken.
Lassen Sie die Kinder beispielsweise zusammengesetzte Substantivreihen ergänzen (etwa Traumhaus – Hausbau – Baustelle – Stellenanzeige – Anzeigenblatt …) oder Nonsens reimen.
Selbstständig und aufgeschlossen
Schulkinder sind schon selbstständiger und bereit, sich auf Neues einzulassen – also andere Dinge zu akzeptieren als sie von zu Hause her kennen. Für eine Party können Sie nun drei Stunden einplanen und auf ein Thema setzen, für das Ihr Kind eine spezielle Vorliebe hat (etwa Detektive, Römer oder die Geschichten von Astrid Lindgren). Die Gäste lassen sich garantiert dafür begeistern, wenn sie von Anfang an in die Themenwelt entführt werden.
Machen Sie sich die Neugierde der Kinder zunutze und planen Sie Spiele mit unterschiedlichem Material ein. So wird es ein „Kinderspiel“ für Sie, die Gruppe immer wieder mental einzufangen.
TIPP
Teams bilden ohne Streit
Setzen Sie die Teams immer wieder neu zusammen, um Streit und Gruppenbildung erst gar nicht aufkommen zu lassen. So können Sie Teams einteilen:
- Zwei Kinder wählen die Mitspieler ihrer Gruppen aus.
- Die Kinder sitzen im Kreis und bekommen abwechselnd einen farbigen Punkt auf die Stirn (rot, blau, grün, rot, blau, grün, …).
- Die Kinder zählen sich mit Buchstaben oder Zahlen ab: A, B, A, B, … oder 1, 2, 1, 2, …
- Alle Kinder, deren Namen mit A – M beginnen, bilden eine Gruppe, der Rest die andere. (Überlegen Sie zuvor, welche Alphabet-Gruppen Sie nennen, damit am Ende auch alle Gruppen gleich groß sind.)
Feiern mit Dritt- und Viertklässlern (8–10 Jahre)
Kinder, die in die dritte und vierte Klasse gehen, können sich bereits deutlich längere Zeit konzentrieren als jüngere. Das macht das Feiern mit ihnen viel entspannter – und Sie sind nicht mehr permanent gefordert, sei es als Animateur oder als Assistent beim Schnürsenkelzubinden.
Jetzt darf ein Spiel länger dauern – und knifflig sein
Bei Festen mit acht- bis zehnjährigen Kindern können Sie ruhig ausführlichere und längere Spiele einplanen wie beispielsweise das Schokoladeessen (siehe klassischer Kindergeburtstag, >) oder Knobelspiele wie das Mosaiklegen aus der Römerparty (siehe >). Die Kinder sind jetzt geduldiger und können viel länger still sitzen als zu Beginn der Grundschulzeit, zumal, wenn die Spiele spannend und lustig sind.
Acht- bis Zehnjährige setzen sich stark mit ihrer Umwelt auseinander und erfinden, forschen und tüfteln gerne. Verzichten Sie daher auf viele kurze Spiele hintereinander und geben Sie den Kindern Zeit für die Forscherprüfung (siehe >) oder den Dichterwettstreit (siehe >). Stellen Sie die Kinder vor knifflige Aufgaben und fordern Sie ihre Kreativität heraus: beim Einstudieren von Zahlentricks (siehe >) oder Zirkusnummern (siehe > ). Auf diese Art verhindern Sie auch, dass die Partygäste eine Konsumhaltung annehmen nach dem Motto: „Und was wird uns als Nächstes geboten?“
Mama lass nur – ich mach’ das schon!
Mit acht bis zehn Jahren möchten Kinder außerdem selbst Verantwortung übernehmen. Beim Experimentieren, Basteln von römischen Lederbeuteln (siehe >) oder einem Knusperhäuschen (siehe >) helfen sich die Kinder gerne gegenseitig.
Sie als Erwachsener sind nur noch gefragt, wenn etwas nicht funktioniert.
Mit Dritt- und Viertklässlern können Sie bei Spielen gut kleine Teams bilden – die Kinder wollen jetzt Eigeninitiative entwickeln und Aufgaben bekommen, die sie nur gemeinsam in der Gruppe lösen können. Hier bieten sich Aktionen wie gegenseitiges Schminken an oder Rallyes, bei denen sich mehrere Teams auf die Suche nach einem Schatz begeben.
Was Bewegungsspiele betrifft, so werden die Kinder immer ziel- und wettbewerbsorientierter. Wer läuft schneller, wer springt höher, wer wirft weiter? Statt „Erste Sieger“ und „Zweite Sieger“ wie noch im Kindergartenalter gibt es jetzt auch „Gewinner“, „die Besten“ und „die Schnellsten“. Um dennoch keine Rivalitäten aufkommen zu lassen: Setzen Sie die Gruppen immer wieder neu zusammen (denn auch mit neun Jahren will ein Kind gerne mal im Team des Geburtstagskindes sein!) und verzichten Sie auf unmittelbare Belohnungen nach jedem Spiel. Am Ende der Geburtstagsparty bekommt jeder den gleichen Gewinn – ein Give-Away.
Wenn Sie das Mitspielen und Engagement der Kinder trotzdem schon während des Festes würdigen wollen, dann verteilen Sie „Kronkorkengold“ (siehe Römerparty, >) oder einen Pass mit Stempelstationen (siehe Forscherparty, > ). Wichtig ist, dass am Schluss die Zahl der erreichten Punkte völlig egal ist – für jedes Kind gibt’s die gleiche Belohnung.
Fühlt sich ein Kind dennoch ungerecht behandelt, dann setzen Sie es als „Schriftführer“ oder „Buchhalter“ ein (siehe Forscherparty, >).
Kindergeburtstage für Zehnjährige
Spätestens am zehnten Geburtstag Ihres Kindes werden Sie beginnen, darüber nachzudenken, wie lange Ihr Kind eigentlich noch einen „Kindergeburtstag“ feiern will. Viele Kinder, die bisher immer zu sich nach Hause eingeladen haben, möchten ihren Geburtstag jetzt vielleicht woanders feiern: im Schwimmbad, im Zoo oder im Museum.
Sie möchten eine Tour durch eine Rundfunk- oder Fernsehanstalt machen, mit ihren Gästen ins Kino oder in den Zirkus gehen. Von ihren Freunden wurden sie vielleicht schon zu kreativen Partys außer Haus eingeladen, bei denen die Geburtstagsgesellschaft den ganzen Nachmittag gefilzt, gekocht oder getöpfert hat. Das alles erweitert den Erlebnishorizont der Kinder und ist natürlich genauso in Ordnung wie das Feiern zu Hause.
Trotzdem können Sie mit Zehnjährigen auch noch eine spannende Party in den eigenen vier Wänden veranstalten. Sie sollte jetzt nur etwas anspruchsvoller sein und den Kindern das Gefühl geben, dass sie jetzt etwas Besonderes dürfen, weil sie schon älter sind: zum Beispiel am frühen Abend feiern und nicht mehr am Nachmittag wie noch ein Jahr zuvor. Dann fliegen die Hexen in der Dämmerung auf ihrem Besen, die Detektive gehen mit Taschenlampe auf Spurensuche und die Indianer entzünden im Abendrot das Lagerfeuer und schnitzen sich Stöcke zum Würstchen grillen.
Natürlich geschieht das alles unter Ihrer Obhut.
Mit zehn Jahren erlauben Ihnen die Kinder nämlich noch bei ihrer Party dabei zu sein …
TIPP
Witz komm raus – du bist umzingelt!
Sollte es bei Tisch einmal gar zu heiß hergehen, erzählen Sie einfach einen Witz. Acht- bis Zehnjährige sind schon sehr sprachgewandt –und haben vermutlich viel mehr Witze auf Lager als Sie. Auch wenn es komisch klingt: Auf eine Gruppe wirken Witze ungemein beruhigend. Schließlich müssen ja alle ruhig sein und konzentriert zuhören, um die Pointe zu verstehen.
Die drei Akte eines Festes
Führen Sie Regie – und der Kindergeburtstag wird ein Riesenerfolg. Wir stellen Ihnen hier das Prinzip des Dreiakters vor. Die bunten Illustrationen begleiten Sie durch alle Mottopartys und symbolisieren die Dramaturgie der Feste.
Der erste Akt: Die erste Viertelstunde
Während des ersten Aktes treffen die Gäste ein. Sie brauchen etwas Zeit, um auch geistig anzukommen und sich in den Ort und die Situation einzufinden.
Mit dem Ort vertraut werden
Vielleicht hat Ihr Geburtstagskind Gäste eingeladen, die vorher noch nie bei Ihnen zu Hause waren.
Zeigen Sie diesen Kindern, wo sie ihre Jacken, Mützen und Schuhe lassen können und wo die Toilette ist. Das klingt vielleicht banal, ist aber gerade für jüngere Kinder eine große Hilfe. Die fühlen sich gleich viel sicherer, weil sie wissen, wohin sie können, wenn sie mal müssen.
Der Auftakt führt ins Motto der Geburtstagsparty ein
Damit sich die Kinder im Begrüßungstrubel nicht alleingelassen fühlen und womöglich anfangen, das Kinderzimmer oder das ganze Haus auf eigene Faust zu erkunden, geben Sie ihnen eine kreative Beschäftigung: etwa eine Zuckertüte basteln (siehe klassischer Kindergeburtstag, >), einen Feenstab herstellen (siehe Feenparty, >), einen Zaubertrank brauen (siehe Hexenfest, >) oder einen römischen Lederbeutel schneidern (siehe Römerparty, >). So sind die Kinder beschäftigt, bis auch die letzten Gäste eingetroffen sind.
Das Geburtstagskind bastelt selbstverständlich mit und packt nicht nebenbei oder gar zwischendurch die Geschenke aus, die die Gäste mitgebracht haben. Für jede Party stellen wir ein Spiel vor, bei dem die Geschenkübergabe stattfindet – symbolisiert durch ein rotes Geschenkpaket.
TIPP
Was tun mit den Geburtstagsgeschenken?
Legen Sie die Päckchen erst einmal zur Seite – auf einen Tisch oder in einen Korb. Wenn es zum „Geschenkeauspacken“ kommt, kann das Geburtstagskind jedes Päckchen in Ruhe auswickeln und würdigen. Gibt es ein Geschwisterkind, kann dieses die Geschenke beiseitelegen und hat gleichzeitig auch eine Aufgabe.
Der zweite Akt: Das Fest läuft
Während des zweiten Aktes ist die Party in vollem Gang. Jetzt ist es wichtig, auf die unterschiedlichen Gemütszustände der Kinder einzugehen – und zwar in der richtigen Reihenfolge:
Kennenlernen im magischen Kreis
Weil nichts blöder ist als eine Party, bei der man die Gäste nicht kennt, werden alle Kinder einander vorgestellt. Deshalb beginnt der zweite Akt jeder Party mit einem Kennenlernspiel.
Diese Spiele machen auch bereits befreundeten Kindern Spaß, weil sie lustig und rätselhaft sind (siehe „Wer hat die meisten Namen?“, > oder „Expertenrunde“, >).
Die Kinder setzen sich dazu in einen Kreis – den „magischen Kreis“. Das klingt nicht nur zauberhafter als „setzt euch mal im Kreis hin“, sondern hat auch einen Sinn: Sie schaffen damit einen gemeinsamen Treffpunkt, an dem sich die Kinder immer wieder sammeln können. Je nach Motto des Geburtstagsfestes kann der „magische Kreis“ auch „Arena“ heißen, „Feuerstelle“, „Runder Tisch“, „Detektivbüro“ oder „Piratenschiff“.
Den magischen Kreis können Sie mit Kreppband auf dem Fußboden markieren. So verrutscht die Kreislinie nicht, und der Kreis bleibt ein Kreis.
Geschenke auspacken
Dann geht’s ans Geschenkeauswickeln. Wenn Sie der Dramaturgie dieses Buches folgen, sitzen die Kinder jetzt immer noch im Kreis. Und wieder gibt es viele unkomplizierte Spiele, die das Überreichen und Öffnen der Päckchen zelebrieren.
So erweisen Sie den jungen Gästen und ihren Geschenken außerdem eine besondere Wertschätzung. Das macht allen Beteiligten viel mehr Spaß, als wenn die Geschenke in den ersten fünf Minuten einfach schnell aufgerissen werden. Außerdem weiß das Geburtstagskind am Ende auch noch, was es von wem geschenkt bekommen hat.
Gibt es im Haus Räume, die tabu sind (wie etwa den Keller oder die Garage), sollten Sie das den Kindern spätestens jetzt sagen, denn zu Beginn haben Sie noch ihre volle Aufmerksamkeit.
Alle mal mitdenken
Nach der Geschenkübergabe sind die Kinder noch fit und haben Lust auf Kniffliges – also lassen Sie die Gästeschar knobeln: Hier eignen sich Denkspiele wie Rätsel, Quizaufgaben, kleine Experimente oder Dichterwettkämpfe.
Jetzt sind etwa 30 bis 50 Minuten der Party vergangen, und Sie werden merken, dass die Kinder eine Pause brauchen: der ideale Zeitpunkt, um mit dem Geburtstagsessen zu beginnen.
Das Geburtstagsessen
Die Geburtstagstorte und das Essen gehören zu den Höhepunkten eines Kindergeburtstages.
Geben Sie den Kindern dafür Zeit und lassen Sie ihnen Raum für Rituale wie das klassische Kerzenausblasen (siehe Geburtstagsrituale, >). Vielen Geburtstagskindern ist wichtig, wer am Tisch neben ihnen sitzt. Damit es am Festtag keinen Streit gibt, können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Tischordnung austüfteln. Vielleicht finden die Kinder ihren Platz durch ein Spiel?
Wenn das erste Kind vom Tisch aufspringt und absehbar ist, dass alle Kinder gleich die letzten Krümel verputzt haben, dann können Sie das ruhig zulassen. Sitzen aber alle anderen noch gemütlich bei Saft und Kuchen, so spannen Sie das Kind für die Vorbereitung zum nächsten Spiel ein, lassen Sie es Getränke nachgießen oder bitten Sie es, sitzen zu bleiben, bis alle anderen Kinder fertig sind.
Achtung, fertig, los: Jetzt wird’s munter
Vollgefuttert hat kein Kind mehr Lust still zu sitzen. Deshalb folgen nun Spiele, bei denen sich die Gäste austoben dürfen. Sackhüpfen, Krabbenlauf oder Ponyfangen – lassen Sie die Kinder ruhig ein bisschen rennen.
Alle sammeln sich: Jetzt wird’s leise
Doch bevor die Kinder außer Rand und Band geraten, holen Sie die wilde Meute wieder in den „magischen Kreis“ zurück.
Jetzt kommen Spiele zum Einsatz, bei denen die Kinder in der Regel sitzen bleiben können (etwa Pantomime, Flüsterpost, Zwiebelpäckchen oder Kofferpacken). Oder Sie schwören die Kinderschar jetzt mit einer Geschichte auf die bevorstehende Schatzsuche ein.
INFO
Wieviele Spiele können gespielt werden?
Wir schlagen bei einigen Mottopartys mehr Spiele vor, als Sie in der angegebenen Zeit unterbringen können. Stellen Sie Ihre Wunschparty zusammen, indem Sie die Alternativen berücksichtigen. Wenn Sie eine ausführliche und damit auch sehr lange Schatzsuche entwerfen, können die beiden vorhergehenden Elemente „Jetzt wird’s munter“ und „Jetzt wird’s leise“ wegfallen.
Eine Schatzsuche: Die Spannung steigt
Die Schatzsuche ist nach dem Kuchenessen der zweite Höhepunkt eines Geburtstages und gehört für viele Kinder so fest dazu wie die Geschenke.
Je nach Alter, Anzahl der Kinder, äußeren Gegebenheiten und Motto der Party bietet sich die Schatzsuche mit einer Schatzkarte, eine klassische Schnitzeljagd oder eine Rallye an.
Bei Schatzsuchen gibt es in der Regel Karten, die Hinweise auf den Schatz enthalten (siehe Indianerfest, >).
Bei Schnitzeljagden sind Papierschnipsel verstreut, denen die Kinder folgen (siehe klassischer Kindergeburtstag, >). Manchmal enthalten diese Zettel den nächsten Hinweis oder Aufgaben, die die Schnitzeljäger lösen müssen, um weiterzukommen (siehe Elfen- und Feenfest, > oder Hexenfest, >).
Bei einer Rallye teilen sich die Kinder in einzelne Gruppen auf und bekommen am Anfang eine Art Laufzettel. Auf diesem sind verschiedene Aufgaben notiert, die die Kinder an verschiedenen Stationen lösen (siehe Römerparty, > und Forscherfest, >).
Wenn Sie die Schatzkiste packen, denken Sie daran, dass der Schatz gerecht geteilt werden kann und – sofern er nicht zu Hause versteckt ist – vor fremden Fingern sicher ist!
Perfekt ist es, wenn der Inhalt der Schatzkiste zum Motto der Party passt – etwa Gummibärchen beim Bärchenfest, Lupen für die Detektive, Glitzerstifte bei der Feenfete oder Goldtaler bei der Piratenparty. Lassen Sie sich inspirieren, wenn Sie in den Wochen vor einem Kindergeburtstag etwas im Schreibwarenladen oder Baumarkt besorgen oder mit der Familie am Wochenende auf Floh- und Jahrmärkten stöbern.
Alle sammeln sich: Jetzt wird’s kreativ
Nach so viel Aktion brauchen die Kinder eine Pause: Sie wollen mit ihrem „Schatz“ spielen oder einfach nur toben und lassen sich schwer wieder zur Ruhe bringen. Bleiben Sie locker! Legen Sie Knete, Papier, Stifte, Perlen und anderes Material bereit und schlagen Sie den Kindern vor, etwas zu basteln: etwa Walnuss-Piratenboote (siehe >), Indianerschmuck (siehe >) oder Lesezeichen (siehe >). Legen Sie Ausmalbilder und Mandalas (siehe >) bereit oder spannen Sie die Kinder für die Vorbereitung des Festausklanges ein: Sie könnten den Tisch decken oder Rasseln, Töpfe, Holzlöffel und Noten für das Abschlusslied bereitlegen.
TIPP
Spielen mit Spaß
Bleiben Sie flexibel. Wenn die Kinder keine Lust auf die Spiele haben, die auf Ihrer Liste jetzt dran sind, ist das kein Grund, nervös zu werden. Lassen Sie die Kinder Vorschläge machen, wiederholen Sie ein Spiel, das allen Spaß gemacht hat, oder gönnen Sie den Kindern eine Pause. Aber denken Sie stets daran: Auf etwas Lautes folgt etwas Leises. Und die Schatzsuche nicht zu früh einsetzen!
Während des dritten Aktes wird der Abschied eingeläutet, den Sie nach Ihrem Geschmack gestalten können. Eine Gelegenheit, dass alle noch einmal zusammenkommen.
Einen Schlusspunkt setzen
Bevor die Kinder abgeholt werden, sollten sie noch einmal zur Ruhe kommen. Außerdem ist es schön, wenn die Geburtstagsparty für alle mit einem gemeinsamen Erlebnis endet.
Häufig gibt es bei Festen jetzt noch einmal eine Kleinigkeit zu essen. Oder Sie singen mit den Kindern zum Ausklang ein Lied und lassen das Geburtstagskind noch einmal hochleben. Oder Sie sammeln alle Kinder im magischen Kreis oder um das Lagerfeuer und lesen ihnen eine Geschichte vor, die zum Partymotto passt.
Das Abschiedsgeschenk
Wer geht, darf sich eine Erinnerung mitnehmen.
Anregungen finden Sie bei allen Partys und auf >. Dinge, die die Kinder auf dem Fest gebastelt haben, gehören natürlich auch dazu.
Die 5 größten Party-Herausforderungen
1. Wenn zwei Kinder streiten
Kleine Kabbeleien sollten Sie am besten übersehen. Bei größeren Streits schreiten Sie sofort ein.
Fragen Sie die Kinder, ob sie zum Geburtstagfeiern gekommen sind oder ob sie das Wohnzimmer für eine Ringkampf-Arena halten. (Wenn Sie allerdings zu einem olympischen Fest eingeladen haben, dann sollten Sie eine andere Frage stellen – oder harmlose Ringkämpfe als Disziplin mit aufnehmen. Dann aber bitte nicht sofort, sondern wenn vorher alle vorgeführt haben, dass sie lautlos balancieren können.) Ihre Aufgabe ist es, Streits zu schlichten und vor allem den Überblick zu behalten. Bleiben Sie bestimmt, aber ruhig. Und vermeiden Sie unnötige Diskussionen. Der Streit ist dann meist genauso schnell wieder vergessen, wie er gekommen ist. Trotzdem ist es klüger, statt Wettkampfspielen jetzt lieber Spiele vorzuschlagen, bei denen sich die Kinder konzentrieren müssen – wie zum Beispiel Rätsellösen oder Witzeerzählen.
2. Wenn ein Kind nicht mitspielen will
Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn ein Kind sagt: „Nein, da spiele ich nicht mit.“ Drängen Sie es nicht, trotzdem mitzumachen, sondern geben Sie ihm Zeit und fragen Sie nach dem Grund für sein „Nein“. Hat das Kind Angst zu verlieren? Ist es über- oder unterfordert? Oder ist es einfach nur hungrig und müde?
Können Sie die Ursache nicht ergründen, hilft auch einfaches Abwarten – oft heilt hier sprichwörtlich die Zeit alle Wunden – oder Sie greifen zum Notfallkoffer (siehe >).
TIPP
Der kleine „Seelentröster“
Unter den Kuscheltieren Ihres Kindes gibt es bestimmt eines, das ganz besonders knuddelig ist oder zum Motto der Party passt. So wird das Maskottchen von der letzten Fußballweltmeisterschaft oder ein Bär mit Indianerfeder zum besonderen Gast der Kinderparty.
Er kann dann zum Beispiel Spielregeln erklären oder als Seelentröster dienen.
Der besondere Gast kommt gerade bei jüngeren Kindern gut an.
… braucht es erst einmal Trost. Nehmen Sie es in den Arm und fragen Sie das Kind, was passiert ist. Wenn es sich verletzt hat, helfen Kälte-Pads oder Pflaster und ein Gummibärchen. Oder ist das Kind unglücklich, weil es verloren hat oder sich ausgeschlossen fühlt?
Lenken Sie es ab – auch hier hilft ein Gummibärchen oder der kleine „Seelentröster“ (siehe Tippkasten, >). Dann machen Sie weiter im Programm, aber mit diesem Kind auf Ihrem Schoß oder an Ihrer Seite. Damit es dort nicht den Rest des Geburtstages bleibt: Verwöhnen Sie es ein wenig. Lassen Sie es beim nächsten Spiel als Erstes beginnen oder im Kreis neben dem Geburtstagskind sitzen.
TIPP
So hören Ihnen alle Kinder zu!
Mit diesem Lehrertrick funktioniert es:
Sprechen Sie die Kinder nicht in ihrer Gesamtheit mit „ihr“ an. Also nicht:
„Jetzt bekommt ihr Stifte und notiert fünf Begriffe.“ Sprechen Sie die Gruppe mit „du“ an – auch wenn Sie alle meinen:
„Jetzt bekommst du einen Stift und notierst fünf Begriffe.“ Das hört sich zwar zunächst gewöhnungsbedürftig an – aber die Kinder sind viel aufmerksamer, weil sich jeder direkt angesprochen fühlt.
4. Wenn ein Kind nicht verlieren kann
Vor allem jüngere Kinder können nicht verlieren. Sie beginnen zu weinen oder zu schmollen, manche werden wütend und werfen etwas in die Ecke.
Nehmen Sie den Trotzkopf in den Arm und versuchen Sie, ihn zu beruhigen.
Schimpfen hat jetzt keinen Sinn.
Versuchen Sie, von der Angelegenheit nicht zu viel Aufhebens zu machen.
Lenken Sie das Kind ab, schlagen Sie ein neues Spiel vor – und geben Sie diesem Kind eine kleine Extra-Aufgabe: Materialien fürs nächste Spiel holen, Gewinner mit einer Medaille auszeichnen oder ähnliches.
5. Wenn sich ein Kind von der Gruppe absetzt
Es gibt ein durchschlagendes Argument, warum das nicht geht: Sie haben die Aufsichtspflicht – für alle Geburtstagsgäste. Punkt. Deshalb kann niemand seiner eigenen Wege gehen. Machen Sie das dem Kind klar – freundlich, aber bestimmt. Abtrünnige Kinder verlangen meist nur nach einem Quäntchen mehr Aufmerksamkeit. Geben Sie diesem Kind eine kleine Extra-Aufgabe (siehe Punkt 4 ). Das Kinderzimmer kann es ja an einem anderen Nachmittag erforschen.
CHECKLISTE
Drei Wochen vorher
- Tag und Uhrzeit festlegen
- Gästeliste erstellen
- Überlegen:
- Soll es eine Mottoparty sein?
- Basteln die Kinder etwas?
- Was gibt es zu essen?
- Brauche ich Helfer?
- Beim Spazierengehen Augen offenhalten. Vielleicht finden sich Dinge, die als Bastelmaterial zu gebrauchen sind: Steine, Federn, Muscheln, …
- Beim Einkaufen auf Süßigkeiten, Verpackungen und Dinge achten, die zum Thema passen (etwa Cent-Münzen aus Italien für die Römerparty, Zitronennetze für die Piratenfete). Lassen Sie sich inspirieren, auch im Schreibwarenladen oder im Baumarkt gibt es viel Brauchbares. Oder im Schuhgeschäft: Kartons mit Indianermotiven
Zwei Wochen vorher
- Die Einladungen basteln, schreiben und verteilen; eintreffende Rückantworten notieren; eventuelle Allergien abfragen und Handynummern der Eltern notieren
- Mit dem Geburtstagskind und seinen Geschwistern die Dekoration basteln
- Konkret planen, was es zu essen geben soll
- Jetzt die Spiele auswählen und auf dem Spickzettel (siehe >) notieren
- Material für Spiele und Bastelarbeiten sammeln
- Zum gewählten Motto passende Servietten, Tüten und Give-Aways besorgen oder selbst gestalten – bei Online-Käufen Versandzeit einplanen
- Sind Kerzen, Strohhalme, Luftballons da? Grundausstattung vervollständigen: transparentes Klebe band, Klebeetiketten, Folienstifte, Scheren, Papier
- Perfektionisten probieren spätestens jetzt unbekannte Spiele aus
Eine Woche vorher
- Haltbare Lebensmittel, Kuchenzutaten, Getränke, Küchenkrepp usw. besorgen
- Erste-Hilfe-Set auf Vollständigkeit prüfen
- Die Nachbarn informieren, dass eine Kinderparty stattfindet
- Eine Route für die Schatzsuche überlegen, Botschaften schreiben und das benötigte Material zusammensuchen
- Alle aufwändigeren Spiele vorbereiten, etwa „Zwiebelpäckchen“ (siehe >) oder Kennenlernspiele, für die man Informationen über die Gäste braucht
Am Vortag
- Frische Zutaten für Kuchen und Snacks besorgen
- Kuchen backen und dekorieren
- Wenn nötig, das Partyzimmer vorbereiten und alle gefährlichen Gegenstände entfernen
- Material für Spiele und zum Basteln bereitlegen
- Korb für Sonstiges aufstellen: hinein gehören Küchenrolle, Erste-Hilfe-Set, Zündhölzer, Notfallkoffer (siehe >), …
- Give-Away-Päckchen packen
- Platz für den magischen Kreis überlegen
Am Geburtstag
- Fotoapparat bereitlegen. Ist der Akku geladen?
- Geburtstagstisch und Platz des Geburtstagskindes eindecken
- Dekoration anbringen
- Bastelstationen vorbereiten
- Getränke kaltstellen
- Schatzsuche vorbereiten und den Schatz verstecken
- Give-Aways bereitlegen