4. Kapitel

Was hast du?«, fragte Emily Cait, als ihre Freundin plötzlich so aussah, als wäre sie den Tränen nahe.

»Ich will nicht, dass er meinen Bruder tötet.«

»Wer?«

»Lachlan ... der Laird der Balmorals.«

»Warum sollte er ihn denn töten?«

»Um dich zu kriegen.«

»Sei nicht albern, Cait!«

Aber die Freundin hörte nicht mehr zu. Sie war wieder so angespannt wie vorhin schon, als konzentrierte sie sich auf etwas, das sich Emilys Wahrnehmung entzog.

»Was ist, Cait?«

Doch ihre Freundin schüttelte nur den Kopf.

»Findest du es nicht komisch, dass sie uns keine Wache hinterhergeschickt haben?«

»Wir kämen nicht weit, und das wissen sie.«

»Aber wenn wir uns verstecken würden ... Vielleicht könnten wir ihre Abfahrt dann verzögern, bis uns dein Bruder eingeholt hat?«

Cait wurde bleich vor Schreck. »Ich will auf keinen Fall, dass das geschieht.«

»Was? Wieso denn nicht?«

»Weil der Clan-Chef der Balmorals Talorc töten könnte. Ich bin nicht mal sicher, dass Drustan nicht auch dazu in der Lage wäre. Ich will meinen Bruder nicht verlieren.«

»Wird es denn nicht sowieso zum Kampf kommen, wenn wir die Pferde stehlen und es schaffen, deinen Bruder zu erreichen?«

»Ich hoffe, dass sie uns nicht verfolgen, wenn wir erst mal von hier weg sind. Dann werden sie wissen, dass ihr Versuch, uns zu entführen, gescheitert ist.«

»Ich kann mir bei Lachlan nicht vorstellen, dass er einen Kampf vermeidet.«

Caits Augen füllten sich mit Tränen. »Ich auch nicht.«

Emily legte einen Arm um sie. »Was sollen wir also tun?«

»Wenn wir nicht fliehen, wird mein Bruder auf die Insel kommen, um uns zu holen. Und dort ist die Möglichkeit, dass er getötet wird, sogar noch größer.«

Obwohl der Tod des unfreundlichen Lairds Emilys eigene Probleme lösen würde, war sie nicht im Mindesten versucht, ihn sich herbeizuwünschen. Zum einen nicht, weil es eine furchtbare Sünde wäre, und zum anderen, weil ihre liebe Freundin darunter leiden würde. »Dann müssen wir fliehen.«

»Ja.«

»Aber du willst nicht, dass wir jetzt gleich weglaufen und uns verstecken?«

»Verstecken würde uns nichts nützen.« Cait biss sich auf die Lippe. »Sie würden uns finden, und wenn wir uns noch so gut verbergen.«

»Du sprichst von diesen Männern, als wären sie Götter. Sie sind auch nur Menschen, Cait.«

»Nein, das sind sie nicht. Sie sind mehr ...« Sie gab einen kummervollen Laut von sich. »Ich frage mich, ob sie uns beim Pläneschmieden nicht belauscht haben oder uns vielleicht sogar in diesem Moment noch hören können ...« Cait schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube, wir sind weit genug entfernt, um außer Hörweite zu sein. Ich höre sie jedenfalls nicht mehr. Wir sind ein gutes Stück gelaufen.«

»Wenn wir nicht bald zurückkehren, werden sie sich auf die Suche nach uns machen.«

Ein gequälter Ausdruck huschte über Caits Gesicht. »Das haben sie schon getan. Wir müssen sofort zurück.«

Emily nickte, weil sie ihrer verstörten Freundin nicht widersprechen wollte. Wenn sie sagte, die Männer kämen, musste sie etwas gehört haben. Am See hatte sie sie jedenfalls schon lange vor ihr selbst gehört.

Aber Emilys Bitte um ein bisschen Ungestörtheit war nicht nur eine List gewesen. »Ich brauche trotzdem noch einen Moment für mich«, erklärte sie.

Cait sah zunächst verblüfft aus, und dann lachte sie. »Ich auch. Ich habe festgestellt, dass die Schwangerschaft diesen Aspekt des Lebens manchmal ziemlich lästig macht.«

Emily lächelte und erinnerte sich an andere Frauen auf der Burg ihres Vaters, die sich über das Gleiche beklagt hatten. Cait war schon zu der Lichtung zurückgekehrt, als Emily sich hinter dem Gebüsch erleichtert hatte, und Drustan stand bei ihr.

Er sagte nichts, und Caits Augen waren erfüllt von hilfloser Verzweiflung.

Emily funkelte den Krieger böse an.

Er zuckte ein bisschen zusammen, als wäre er überrascht von ihrer Feindseligkeit, die so jäh und heftig war, dass sie am liebsten losgekeift hätte wie ein Fischweib. Waren denn alle Männer in den Highlands so begriffsstutzig?

»Was Ihr tut, ist falsch.«

»Nein, Mädchen. Vergeltung zu üben, ist Gesetz unter den Clans. Das Recht ist auf unserer Seite.«

Da blitzte Zorn in Caits Augen auf, und sie fuhr ihn an: »Ach, ja? War es denn etwa richtig, Eurer Clan-Angehörigen zu erlauben, bei Vollmond außerhalb des Balmoral'schen Territoriums zu jagen? Sie war schutzlos und dazu noch brün ...« Cait unterbrach sich jäh und sah zuerst Emily, dann Drustan an. »Ihr wisst schon, was ich meine. Ihr vom Balmoral-Clan habt es versäumt, sie zu beschützen, und jetzt wollt ihr mich für eure eigene Schwäche bestrafen.«

Drustan warf sich beleidigt in die Brust. »Ich habe es nicht versäumt, meine Schwester zu beschützen. Ich weiß nicht, was für Lügen Euer Clan-Angehöriger erzählt hat, um seine Handlungsweise zu rechtfertigen, aber Susannah war nicht außerhalb der Insel auf der Jagd. Euer Mann hat sie von unserem Territorium verschleppt, genauso, wie ich jetzt Euch entführe. Und nicht Ihr seid es, die den Preis dafür bezahlt, sondern Euer Bruder, indem er Euch und das Kind, das in Euch heranwächst, aus seinem Rudel verliert.«

Emily hatte noch nie gehört, dass ein Clan als »Rudel«, bezeichnet wurde, doch dies war nicht der richtige Moment, danach zu fragen. »Susannah ist glücklich verheiratet mit einem Sinclair. Das ist doch wohl das einzig Wichtige«, sagte sie.

»Der Sinclair hätte im Namen seines Clan-Angehörigen um Erlaubnis bitten müssen. Das hat er nicht getan, was ein Bruch der Clan-Gesetze ist, den mein Laird und ich, Susannahs Bruder, nicht hinnehmen können.«

Cait verschränkte ihre Arme über der Brust und funkelte den Balmoral'schen Krieger an. »Streitet es ab, so viel Ihr wollt, doch sie war eine einzelne Wöl ... eine Einzelgängerin! Sie war leichte Beute, als Magnus ihr begegnete, aber sie ist in der Tat glücklich verheiratet. Sie liebt Magnus, und unser Clan hat sie mit offenen Armen aufgenommen.«

Emily versuchte, nicht das Gesicht zu verziehen bei der Erinnerung daran, dass ihr keine solche liebevolle Akzeptanz zuteilgeworden war.

»Dem Clan-Gesetz muss Genüge getan werden«, beharrte Drustan stur.

»Selbst wenn es bedeutet, Krieg zu führen?«, fragte Emily.

»Natürlich.« Dieser dumme Mann sah aus, als könnte er nicht einmal verstehen, dass sie die Frage stellen musste.

Sie machten sich auf den Rückweg, wobei Cait sich Mühe gab, Abstand zwischen sich und dem Balmoral'schen Krieger zu bewahren. Emily bedauerte ihre Freundin. Ihre eigene Situation war kritisch, aber die Wahrheit war, dass sie nicht schlechter dran war, als sie es vorher schon gewesen war. Das Leben bei den Balmorals konnte auch nicht schlimmer sein als bei den Sinclairs. Und solange sie eine Gefangene des anderen Clans war, brauchte sie sich nicht darum zu sorgen, dass Talorc sie nach England zurückschicken und Abigail an ihrer Stelle kommen lassen würde, um dem Edikt des Königs zu entsprechen.

Doch Cait war offensichtlich - und zu Recht - bestürzt über ihre Situation. Sie wollte keinen Krieg mit dem Clan der Balmorals, und sie wollte auch nicht mit ihnen leben, soweit Emily sehen konnte.

Sie erreichten das Wasser, und Cait und sie blieben ein paar Schritte von der Stelle stehen, wo die Soldaten die Pferde für die Überfahrt bereit machten. Die Vorrichtung, die sie benutzten, sah komisch aus, aber Emily erinnerte sich, etwas Ähnliches auf einem Gemälde von einem Wikingerüberfall gesehen zu haben. Das Ding sah aus wie ein Floß, an dem die Pferde beim Schwimmen angeschirrt sein würden, um ihnen die Überfahrt zu erleichtern, da es nicht nur ihre Köpfe über Wasser hielt, sondern auch für jeden Pferdeleib eine Öffnung hatte, sodass die Tiere zusammen waren und die Belastung der Überfahrt gemeinsam trugen, was ihre Kräfte schonen würde. Den Pferden schien es jedenfalls nichts auszumachen.

Trotzdem war Emily froh, dass Cait und sie die Flucht ergreifen wollten, bevor sie auf das Boot gebracht wurden. Die See war nicht gerade ruhig. Wellen schlugen krachend gegen Felsen in einiger Entfernung von der Küste, und Emily hatte kein Verlangen, sich bei so unruhiger See in einem kleinen Boot auf diesem tiefen, dunklen Wasser zu befinden. Um genau zu sein, wollte sie in gar keinem Boot sein.

Sie hatte gelernt, ihre Angst vor dem Wasser zu verbergen, doch sie war in ihr, eine dunkle Kraft, die sie mit der gleichen Sicherheit verschlingen würde wie die unergründlich dunklen Tiefen.

»Esst das.« Drustan hielt Cait ein Hafermehlplätzchen und einen Apfel hin.

Sie schüttelte den Kopf.

»Das Kind braucht Nahrung.«

So ungern Emily es auch tat, musste sie doch dem Krieger beipflichten. »Iss, Cait«, sagte sie. »Er hat recht.«

Cait nahm den kleinen Imbiss und biss in den Apfel.

Schweigend reichte Drustan Emily das Gleiche, und sie nahm das Plätzchen und den Apfel ohne Widerspruch. Wenn sie fliehen wollten, mussten sie bei Kräften bleiben.

Doch kaum hatte sie in das Haferplätzchen gebissen, verstand sie, warum Cait zuerst den Apfel aß. Das brotähnliche Gebäck fühlte sich wie Sägemehl auf ihrer Zunge an, aber sie zwang es hinunter und biss sofort danach in ihren Apfel, um den grässlichen Geschmack aus ihrem Mund zu bekommen.

Als sie ihrer Freundin einen Blick zuwarf und das Gesicht verzog, lachte Cait.

»Was ist so lustig?«, wollte Drustan wissen.

Caits Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war. »Emily scheint Hafermehlplätzchen nicht zu mögen.«

»Ach, ich war nur ein bisschen überrascht über den Geschmack«, wich Emily aus, um unter Feinden nicht unhöflich zu sein, und ärgerte sich dann über sich selbst, weil es sie kümmerte, ob sie diese Leute kränkte oder nicht.

Sie hatten es mehr als nur verdient, gekränkt zu werden.

»Ich mag sie auch nicht«, versicherte ihr Cait. »Nur Krieger sind abgestumpft genug, um sie annehmbar zu finden.«

»Das überrascht mich nicht«, sagte Emily brüsk.

Doch trotz der Unappetitlichkeit der kleinen Zwischenmahlzeit beendeten sie sie schnell.

»Kommt her, Engländerin.« Das war Lachlan, der in einigen Metern Entfernung bei dem Boot stand, das viel zu klein aussah, um fünf hünenhafte Krieger und zwei Frauen über das Wasser zu befördern. Lachlan stand so nahe am Ufer, dass er nahezu schon im Wasser stand.

Emily hatte keine Lust, der See so nahe zu kommen. »Ich heiße Emily, nicht ›Engländerin‹.«

Der hochgewachsene Krieger zuckte nur die breiten Schultern und wartete.

Emily verschränkte die Arme und bedachte ihn mit einem Blick, der besagte, dass er warten konnte, bis ihr Vater aus England zu Besuch herkäme. Sie dachte nicht einmal daran, so nahe an das Wasser heranzugehen. Aus dem Augenwinkel versuchte sie, die Entfernung zu den Pferden abzuschätzen. Wenn Drustan nicht so nahe bei den Tieren stünde, wäre das Entkommen leichter, aber sie mussten es auf jeden Fall versuchen.

Sie drehte sich um, um Cait ein Zeichen zu geben, doch es war bereits zu spät. Ohne jede Vorwarnung hob Drustan Cait auf und ging mit ihr zum Boot hinüber. Sie schrie und stieß mit ihren Fäusten gegen seine Brust, aber er hielt sie unerbittlich fest.

»Ulf«, sagte der Laird.

Eine Sekunde später fand sich Emily in den Armen eines anderen Kriegers wieder, der sie wie einen Sack Kartoffeln über seine Schulter warf. Es war der Mann, der gesagt hatte, Talorc würde Lachlan noch dankbar sein, sie verschleppt zu haben, weil sie Engländerin war. Sie versuchte natürlich sofort, sich seinen Armen zu entwinden, aber er packte sie mit einem solch harten Griff um ihre Schenkel, dass sie aufheulte vor Schmerz.

Seine Schulter stieß bei jedem seiner Schritte gegen ihren Magen, sodass sie jetzt zu allem Übel noch Schwierigkeiten mit dem Atmen hatte. Und es gefiel ihr auch nicht, mit dem Kopf nach unten dazuhängen, sein Hinterteil direkt vor ihrer Nase, und deshalb wandte sie das Gesicht zur Seite, um wenigstens den Boden anzusehen. Dieser Mann fühlte sich ganz anders an als Lachlan, und sie wollte nicht, dass er sie hielt. Nicht einmal für kurze Zeit.

Sein Blick war von einer Boshaftigkeit erfüllt gewesen, die sie in Lachlans Augen nicht gesehen hatte.

»Lasst mich runter!«, verlangte sie, als sie genügend Atem sammeln konnte, nur um ihn gleich darauf wieder zu verlieren, als sie merkte, dass der Krieger mit ihr geradewegs ins Wasser hineinmarschierte.

Und dann ließ er sie herunter in dem Boot, wo er sie alles andere als vorsichtig auf eine schmale Bank an Caits Seite plumpsen ließ. Das Boot schwankte gefährlich, und Emily verschlug es vor Furcht den Atem. Drustan war vor ihnen, und Ulf bestieg gleich hinter ihnen das Boot. Er setzte sich direkt hinter sie und verstärkte noch ihre Angst mit seiner Feindseligkeit. Sie fühlte sich furchtbar eingeengt, und ihr ganzer Körper kribbelte von dem Bedürfnis, von ihm fortzukommen.

Das Gewässer war hier noch flach, das merkte sie an Ulfs Beinen, die nur bis zu den Knien nass geworden waren. Egal, wie dunkel das Wasser auch aussah, es war nicht tief. Das durfte sie nicht vergessen. Emily kniff Cait unauffällig in die Seite. Es war jetzt oder nie für sie. Und ihre Freundin sprang auch sogleich auf der einen Seite aus dem Boot, während Emily ihre Übelkeit erregende Furcht herunterwürgte, um auf der anderen Seite herausspringen zu können. Ulf packte sie jedoch am Rock ihrer Tunika und ließ sie daran über dem Wasser baumeln.

Ein lautes Platschen und Drustans Schrei verrieten ihr, dass Cait erfolgreicher gewesen war.

»Rette dich, Cait!«, schrie Emily, als sie mühsam ins Boot zurückkrabbelte, um die anderen an ihren Bemühungen zu hindern, ihre Freundin wieder einzufangen.

Sie schaffte es gerade noch, Drustans Knöchel zu ergreifen. So fest sie konnte, klammerte sie sich mit beiden Händen daran fest, aber er riss sein Bein so hart zurück, dass er ihr fast die Schulter ausrenkte. Dann sprang er Cait nach, doch es war der andere rothaarige Soldat, der sie schnappte, als sie das einzige Pferd, das sich noch an Land befand, besteigen wollte.

Cait kämpfte wie eine Wildkatze, biss, kratzte und schrie den Mann an, sie loszulassen.

Aber es war Drustans tödlich ruhiger Befehl, der das bewirkte. Der andere Soldat gab Cait frei, und Drustan übernahm sie. Nachdem er sie fast augenblicklich unter Kontrolle gebracht hatte, fesselte er ihr mit grimmiger Miene mit einem Lederriemen die Hände auf dem Rücken. Ohne ein Wort zu sagen, tat er dann das Gleiche auch mit ihren Füßen.

Cait schluchzte, als er damit fertig war. »Bitte tut das nicht«, bettelte sie unter Tränen. »Bitte, bitte nicht. Ich werde mit Talorc reden ... Es wird eine Entschuldigung geben. Bitte!«

Aber Drustan hob sie nur schweigend auf, drückte sie wie ein kleines Kind an seine Brust und trug sie zu dem Boot zurück.

Cait schaute zu ihm auf. »Ich hasse Euch. Ich werde Euch nie gehören. Nie und nimmer!«

Der Zorn, mit dem er auf sie hinunterblickte, war mehr als nur beängstigend. »Und ob Ihr mir gehören werdet. Hasst mich, wenn Ihr wollt, aber ich behalte Euch genauso, wie Magnus meine Susannah behalten hat.«

»Eher bringe ich Euch um - oder sterbe selbst bei dem Versuch«, schwor Cait, deren Tränen wilder Wut gewichen waren.

Danach sagte sie kein Wort mehr und saß nur kerzengerade auf der schmalen Bank neben Emily. Mit einem Seitenblick bemerkte die, dass Caits finsterer Blick sich geradezu in Drustans Rücken bohrte - aber dieser fürchterliche Mann verdiente es auch nicht anders.

Emily wusste nicht, wie sie ihrer Freundin beistehen sollte, doch ihr wurde ganz übel vor Entsetzen, wenn sie sich die Worte des aufgebrachten Kriegers ins Gedächtnis rief.

Keine fünf Minuten später legten sie schon ab. Die Krieger ruderten mit geübten Bewegungen, die erkennen ließen, dass sie diese Überfahrt schon viele Male hinter sich gebracht hatten.

Emily versuchte, sich nicht vorzustellen, wie tief das Wasser war oder wie wenig stabil sich dieses kleine Boot anfühlte. Tapfer ignorierte sie die aufsprühende Gischt der gegen den Bug krachenden Wellen und hielt ihren Blick auf die Rückseite von Drustans nassem Plaid geheftet. Doch der Anblick des vor Wut ganz starren Soldaten war nicht weniger beunruhigend als das Furcht erregende Wasser.

Schließlich wandte sie sich Cait zu. »Alles in Ordnung?«, fragte sie auf Lateinisch.

Cait schaute sie aus sorgenvollen braunen Augen an. »Das Kind und ich sind nicht verletzt«, erwiderte sie in derselben Sprache. »Aber gut geht es mir nicht.«

Emily nickte, weil sie vielleicht besser als jede andere Frau verstehen konnte, wie es war, wenn einem die Kontrolle über sein Leben genommen wurde und das Beste, was man für die Menschen, die man liebte, tun konnte, diese trotz allem noch verwundbar machte. »Es tut mir leid, Cait.«

»Danke, aber du weißt, dass es nicht deine Schuld ist.«

»Ich war es, die außerhalb der Burgmauern baden wollte, weil ich schwach war.«

»Wir waren auf Sinclair'schem Land. Dort hätten wir sicher sein müssen.«

»Ach, du hättest gar nicht bei mir sein sollen! Wenn dein Bruder gewusst hätte, dass du mitkamst, hätte er uns mehr Soldaten mitgegeben, um dich zu beschützen ... und sicherlich auch ältere und erfahrenere.«

»Der Junge, den er zu deinem Schutz abgestellt hatte, ist ein hervorragender Krieger. Wir hätten nicht besser geschützt sein können - außer, Talorc hätte dir ein Aufgebot seiner persönlichen Wache mitgegeben, wie die Männer, die er zur Grenze schickte, um dich zur Burg zu eskortieren. Und selbst dann wäre der Ausgang eines Scharmützels mit den Balmoral-Kriegern ungewiss gewesen.«

»Sind sie denn so Furcht erregend?«

»Diese ja.«

»Es ist trotzdem meine Schuld, dass wir außerhalb der Mauern waren.«

»Ich wäre sowieso irgendwann mit dir zu dem See gegangen, Emily. Und dann hätten sie uns geschnappt.«

»Du meinst, sie haben nur auf eine Gelegenheit gewartet?«

»Da bin ich mir ganz sicher.«

Der Wind hatte aufgefrischt, und trotz der Sommersonne fröstelte es Emily. Und die arme Cait war auch noch nass. Emily klopfte ihrer Freundin mitfühlend auf die Schulter. »Dir muss ja schrecklich kalt sein.«

Cait schien überrascht von der Bemerkung zu sein. »Nein, wieso?«

Ihre Freundin zitterte auf jeden Fall nicht wie Emily, die sich das nicht erklären konnte. Schon auf der Burg der Sinclairs hatte sie bemerkt, dass oft bis spät abends kein Feuer im großen Saal entfacht wurde, obwohl es ihres Empfindens nach schon viel früher kalt genug für eins gewesen wäre. Die Highlander waren ein zähes Volk, so viel war sicher.

Doch selbst eine starke Frau wie Cait könnte zerbrechen an der Art von Plänen, die Drustan anscheinend für ihre Freundin hatte.

»Cait ...«

»Ja, Emily?«

»Was bedeutet es, jemanden dem Clan-Gesetz entsprechend festzuhalten?«

Cait verzog das Gesicht. »Du meinst, so wie Drustan gedroht hat, mich zu behalten?«

Für Emily klang das mehr wie ein Versprechen, aber trotzdem nickte sie.

»Zwischen einem Mann und einer Frau bedeutet das, dass er die Absicht hat, sie zu seiner Gefährtin zu machen.«

»Drustan wird dich heiraten?« Das war es, was Emily befürchtet hatte, doch etwas war ihr immer noch nicht ganz verständlich. »Ist das Kirchengesetz in Schottland denn nicht das Gleiche wie in England? Euer König erkennt Roms Autorität doch an?«

»Die Clans scheren sich nicht großartig um die Diktate ihres Königs.«

Talorc hatte es jedenfalls nicht getan. »Dann musst du der Heirat also nicht zustimmen, damit sie Gültigkeit besitzt?«

»Das nicht, aber wenn ein Mann eine Frau ›behält‹, wie wir es nennen, wird er sich für eine Trauung in aller Stille entscheiden.«

»Du meinst, er wird dich ohne den Segen der Kirche in sein Bett holen?«, fragte Emily entsetzt. Das war ja noch schlimmer, als sie gedacht hatte!

»Ja.«

»Das ist barbarisch.«

Cait zuckte mit den Schultern, doch ihre Augen straften ihre gefasste Haltung Lügen.

»Lachlan hat mir versichert, die Balmorals täten Frauen oder Kindern nichts zuleide.« Und sie hatte ihm auch noch geglaubt! »Aber er hat gelogen.«

»Ja, er hat gelogen.«

»Ich habe nicht gelogen«, warf Lachlan auf Lateinisch ein.

Er hatte das Gespräch verstanden!

Cait zuckte zusammen und ließ die Schultern hängen. »Ich hätte es wissen müssen. Mein Bruder sagte, der Laird der Balmorals sei gebildeter als andere Highlander. Talorc betrachtete das als eine Schwäche.«

»Aber du hast etwas anderes festgestellt, nicht wahr?«

Cait würdigte Lachlans spöttische Bemerkung keiner Antwort, und Emily war zu wütend, um überhaupt etwas zu sagen.

Der Mann war ein Ungeheuer!

Drustan bat um eine Übersetzung, und Lachlan wiederholte ihm die Unterhaltung Wort für Wort. Trotz ihres Ärgers errötete Emily, weil es ihr furchtbar peinlich war, in gemischter Gesellschaft bei einem so intimen Gespräch ertappt worden zu sein. Die Verlegenheit hielt jedoch nicht lange an, da ihre Empörung darüber, dass Cait so schlecht behandelt werden konnte, alle anderen Überlegungen, ja, selbst ihre Furcht vor dem Wasser überwog.

Es war nicht richtig.

Wütend sprang sie auf und fuhr herum, um Lachlan anzusehen. In arroganter, gebieterischer Haltung stand er vorn im Boot, während die anderen Soldaten an den Rudern saßen. Seine maskuline Ausstrahlung und männlich schönen Züge waren purer Hohn, weil sie ein schwarzes Herz verbargen, das sie nie bei ihm vermutet hätte.

Der Schmerz, ihn für etwas gehalten zu haben, das er nicht war, vermischte sich mit Emilys Angst um ihre Freundin und machte sich in einer Flut von aufgebrachten Worten Luft. »Du bist nichts als ein verlogener Wilder, hörst du?«

»Ich glaube, dich können sie bis nach England hören, Mädchen«, sagte einer der Soldaten. Er war der einzige Blonde unter ihnen, und bisher hatte er kein Wort gesagt.

Emily warf ihm einen giftigen Blick zu, bevor sie sich wieder Lachlan zuwandte. Er schien völlig ungerührt von ihrem Ausbruch zu sein. Und es kümmerte sie auch nicht, ob ihre Worte ihn trafen oder nicht. Sie würde sagen, was sie zu sagen hatte, und damit basta.

»Und Drustan ist ein Dieb. Nein, er ist schlimmer als ein Dieb«, erklärte sie. »Weil er nicht nur stehlen will, was ihm nicht gehört, sondern dabei auch eine unschuldige Frau verletzen wird. Und höchstwahrscheinlich auch ihr ungeborenes Kind. Ihr alle seid ein Haufen Feiglinge, die an einer Frau Vergeltung üben, statt sich ihren Gegnern in einem fairen Kampf zu stellen.«

Einige Männer ließen ihrer Feststellung ein erbostes Grunzen folgen, doch Emily beachtete sie nicht. Sie hatte noch ein letztes Wort zu dem Mann zu sagen, der sie so ungerührt beobachtete.

»Du magst gebildeter sein als die anderen Highland-Lairds, Lachlan, aber in meinen Augen bist du der ignoranteste und herzloseste Mann, dem ich hier oder in England je begegnet bin.«

Dann ließ sie sich so schwungvoll auf die Sitzbank fallen, dass das Boot ins Schwanken kam, was sie wieder daran erinnerte, wo sie war, und ihr fast den Magen umdrehte.

Cait starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Willst du, dass sie dich aus dem Boot hinauswerfen, oder was?«

Noch immer zu empört, um auf Cait zu hören, sagte Emily: »Ha! Bei den niederträchtigen Plänen, die sie für dich hegen, wäre ich kein bisschen überrascht, wenn sie es täten!«

Ulf packte sie an der Schulter, als hätte er genau das vor, und Emily konnte gerade noch einen Aufschrei unterdrücken. Sie wollte den Männern ihre Furcht nicht zeigen, aber ihr Herz raste vor Angst vor dem, was er ihr antun könnte.

»Lass sie los!« Der schneidende Ton von Lachlans Stimme verfehlte seine Wirkung nicht.

Ulf ließ augenblicklich von Emily ab, knurrte jedoch: »Das wäre das Mindeste, was sie verdient, so wie sie unseren Clan verleumdet hat.«

»Nicht den ganzen Clan, nur diese Krieger hier.« Denn im Gegensatz zu einigen der Highlander, denen sie begegnet war, verurteilte Emily nicht eine Volksgruppe aufgrund der Handlungsweise einiger weniger Missratener.

Aber sie schätzte, dass auch diese Einstellung ihnen nicht gefiel, als wutgeladenes Schweigen ihre Äußerung begrüßte. Im selben Moment krachte eine große Welle gegen den Bug und überschüttete sie alle mit weiß schäumender Gischt. Nun musste Emily neben ihrer Wut auch noch mit der Befürchtung fertig werden, dass der Ozean ihr kleines Boot verschlingen würde.

Ihre Nägel gruben sich in ihre Hände, und sie betete, dass Ertrinken kein so furchtbarer Tod sein möge, wie sie stets befürchtet hatte.

Ein äußerst merkwürdiger Ausdruck huschte über Caits Gesicht. »Es war schön für mich, dich gekannt zu haben, Emily.«

So unmittelbar nach ihren beängstigenden Gedanken waren das alles andere als willkommene Worte. Emily zwang sich, tief durchzuatmen, und versuchte, sich zu beruhigen. Aber es gelang ihr nicht. Das Boot schoss mit einer hohen Welle hoch, und der Bug erhob sich aus dem Wasser, bevor er mit einem harten Ruck wieder darauf aufschlug. Emily schnappte entsetzt nach Luft und biss sich dann schnell auf die Lippe, um nicht noch einen verräterischen Laut von sich zu geben.

Eine Bewegung hinter ihr brachte das Boot ins Schwanken, und sie fragte sich, wer so dumm sein könnte, in einem so kritischen Moment darauf herumzutrampeln. Aber sie drehte sich nicht um, um nachzuschauen. Lieber ließ sie sich vom Schicksal überraschen, falls Lachlan es sich anders überlegt haben sollte und doch beschlossen hatte, sie über Bord werfen zu lassen.

Eine schwere Hand legte sich auf ihre Schulter. Lachlan war also selbst gekommen, um es zu tun.

»Ich kann nicht schwimmen!«, platzte Emily heraus und zerbiss sich dann fast die Zunge vor Wut darüber, eine solche Schwäche demonstriert zu haben.

»Das würde ja wohl kaum eine Rolle spielen, wenn ich der Mann wäre, für den du mich hältst, nicht wahr?«

Er hatte recht, und tief im Innersten wusste sie, dass er sie nie über Bord werfen würde - oder machte sie sich damit auch nur wieder etwas vor? Jedenfalls dachte sie nicht einmal daran, sich zu ihm umzudrehen. »Du hast bei der Entführung einer Frau geholfen, mit der Absicht, ihr zu schaden.«

»Ich habe von meinem Recht als Laird Gebrauch gemacht, um für Gerechtigkeit zwischen den Clans zu sorgen.«

»Es ist mir egal, wie du es vor dir rechtfertigst. Was du tust, entscheidet darüber, was für eine Art von Mann du bist.«

Er stieß einen langen, tief empfundenen Seufzer aus. »Wie du über mich oder meinen Clan denkst, ist nicht wichtig, Engländerin.«

»Das habe ich auch nie angenommen.« Aber seine Worte hatten sie verletzt, und es war nicht leicht für sie, sich das nicht anmerken zu lassen. Ihre Meinung müsste eine Rolle spielen. Ihr wäre es ja auch nicht gleichgültig, was er dachte.

Sie war zutiefst bestürzt, als ihr bewusst wurde, wie wahr das war. Und dabei dürfte es sie überhaupt nicht interessieren, was er dachte.

»Trotzdem hast du deine Ansicht kundgetan.«

Sie zuckte die Schultern - oder versuchte es jedenfalls mit seiner schweren Hand auf ihrer Schulter. »Weil es mir wichtig ist.«

»Verstehe.«

»Das bezweifle ich.«

»Falls du mich wieder beleidigen willst, kann ich dich nur warnen: Lass es sein.« Sein ruhiger Ton war bedrohlicher, als hätte er sie angeschrien.

Emily schloss den Mund, als ihr die Unsinnigkeit ihrer Einwände bewusst wurde.

»Ich will nicht mit deinem Rücken reden«, knurrte er. »Dreh dich zu mir um.«

»Nein.«

Aber er fing schon an, es selbst zu tun.

Emily schrie auf, als er sie einfach von ihrem Sitz hochhob. »Lass mich nicht fallen! Du solltest dich nicht so viel bewegen. Merkst du nicht, wie rau die See ist? Wir könnten kentern.« Sie nickte bekräftigend zu ihren Worten und wünschte, sie könnte an ein Verständnis appellieren, von dem sie allerdings befürchtete, dass er es nicht besaß.

Der Mann hielt sich für unzerstörbar.

»Das Meer ist fast so glatt wie Glas.«

»Machst du Witze? So muss es sein, aber es ist wirklich nicht zum Lachen.«

»Ich scherze nicht.« Eine verstörende Intensität, die sie nicht zu deuten wusste, erschien in seinen Augen, als er sie an seine Brust drückte. »Dir wird nichts geschehen in meiner Nähe, Engländerin.«

Sie wollte mit einer spöttischen Bemerkung antworten, aber sie konnte es nicht - weil sie ihm glaubte. Möge der Himmel ihr beistehen, doch sie glaubte ihm. Aber was bedeutete das für seine Pläne für Cait?

Emily merkte nicht, dass sie die Frage laut geäußert hatte, bis er sie beantwortete.

»Es ist Drustans Aufgabe, Cait zu überzeugen, dass sie behalten werden will.«

»Und wenn er das nicht kann?«, versetzte Emily, während sie Lachlan prüfend in die Augen sah, um den Grad seiner Aufrichtigkeit zu erkennen.

Ein kleines Lächeln spielte um einen seiner Mundwinkel. »Er kann es. Er ist ein Balmoral.«

»Das macht ihn nicht zu einem Magier«, flüsterte sie und erlag wieder dem Zauber, mit dem dieser Mann sie zu belegen schien, wann immer er ihr seine ganze Aufmerksamkeit zuwandte.

Er setzte sie wieder auf die Bank zu Cait, aber diesmal mit dem Gesicht zu der Ruderbank, auf der er Ulfs Platz eingenommen hatte. Der andere Krieger stand jetzt im Bug des Bootes, von allen abgewandt und steif und starr vor Wut.

Lachlan nahm die Ruder auf und begann in perfekter Übereinstimmung mit den anderen zu rudern. »Er ist Manns genug, um das Begehren seiner Gefährtin zu entfachen ... ihr beizuwohnen, ohne sie oder das Kind, das sie erwartet, zu verletzen.«

Emily konnte nicht glauben, dass Lachlan so etwas zu ihr sagte, und Caits scharfes Einatmen verriet, dass auch sie seine Offenheit nicht schätzte. »Falls er glaubt, ich fügte mich, dann irrt er sich«, erklärte sie in einem Ton, der sich in seiner Grimmigkeit mit dem der Krieger messen konnte.

Drustan stieß ein leises Lachen aus, das geradezu diabolisch in Emilys Ohren klang. »Und ob du dich fügen wirst, Mädchen! Und mit Freuden sogar, sage ich.«

Ein erstickter Laut entrang sich Cait, und sie sprang auf und stürzte vor. Emily drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um zu sehen, wie Cait dem Mann, der sie verhöhnte, ihre Zähne in die Schulter grub. Drustan blieb jedoch genauso ungerührt, wie Lachlan es gewesen war, als Emily ihn gebissen hatte.

»Wie ich sehe, hast du dem Sinclair-Mädchen deine heidnischen Gebräuche beigebracht«, bemerkte Lachlan gedehnt und mit einer unerklärlichen Belustigung in seiner Stimme.

»Ich bin keine Heidin!«, fauchte Emily ihn an.

In Sekundenschnelle hatte Drustan Caits Angriff beendet, und dann zog er sie auf seinen Schoß, flüsterte ihr etwas über bessere Dinge zu, die er sie lehren werde, mit ihrem Mund zu tun, und küsste sie.

Es war kein brutaler Kuss, obwohl Cait erneut versuchte, ihn zu beißen. Aber er lachte nur und küsste ihre Mundwinkel, ihre Augen und ihre Schläfe, bevor er zu ihren Lippen zurückkehrte. Emily wandte den Blick ab, weil sie eine solche Szene nicht mit ansehen wollte, aber dann konnte sie doch nicht umhin, noch einen Blick zu riskieren, und sah, dass ihre Freundin aufgehört hatte, sich zu wehren.

Emily befürchtete, dass Drustan ihr doch wehgetan hatte, doch Cait erwiderte seinen Kuss, und statt zu versuchen, sich loszureißen, hatte sie sich ihm zugewandt und schien sich sogar an ihm festzuhalten. Emily konnte den Blick nicht mehr von ihnen abwenden. Sie hatte so etwas noch nie gesehen. Für sie war das die Art von Intimität, die sich aufs Schlafzimmer beschränken sollte, doch keiner der anderen Soldaten schien sich auch nur im Mindesten daran zu stören.

Auch Cait genierte sich ganz und gar nicht. Sie ist wohl zu beschäftigt, um sonst irgendjemanden zu bemerken, dachte Emily und fragte sich, wie es sein mochte, so geküsst zu werden. Würde es ihr gefallen? So etwas geschah mit Sicherheit im Ehebett, aber es war nicht Talorcs Gesicht, das ihr in den Sinn kam, als sie sich das vorzustellen versuchte. Nein, die Züge in ihrer Fantasie waren die eines anderen Highland-Lairds, eines Mannes, der mit blau bemaltem Gesicht zu einem Vergeltungsschlag aufbrach und ein Pferd ritt, das mit einem Drachen verwechselt werden konnte.