Konfiguration an der Nordküste
 
(R. A. Lafferty)

 

 

Der Patient hieß John Miller.

Der Analytiker hieß Robert Rousse.

Zwei Männer.

Der Raum war mit Belichtungs-, Test- und Registrier-Geräten ausgestattet. Darinnen standen verschiedene Möbelstücke, die in verschiedenen Gruppen angeordnet waren, Sofas, Lehnstühle, Geschäftsstühle, Schreibtische, Couch, Kaffeetischchen und zwei kleine Bars. Es gab Bücher und sehr unterschiedliche Bilder an der Wand.

Eine Sitzgelegenheit. Halten Sie es einfach und lassen Sie niemand sich von nebensächlichen Details ablenken.

 

„Ich habe mein Geschäft vernachlässigt“, sagte Miller. „Meine Frau sagt, ich habe sie vernachlässigt. Meine Söhne sagen, daß ich mich in einen schlafmützigen Fremden verwandelt hätte. Sie alle sind sich einig, daß ich jeden Ehrgeiz und jede Urteilskraft verloren habe. Und dennoch, ich habe einen erregenden Ehrgeiz. Ich bin jedoch nicht in der Lage, ihn in Worte zu fassen.“

„Wir werden ihn in Worte fassen, Miller, entweder mit Ihren oder mit meinen“, sagte Rousse. „Fangen wir gleich damit an! Schnell, was ist der erregende Ehrgeiz?“

„Die Nordküste zu besuchen und diese Reise auch ganz bestimmt zu machen.“

„Wie kommt man an die Nordküste, Miller?“

„Das ist das Problem. Ich kann sie nur sehr ungefähr auf dem Globus lokalisieren. Manchmal scheint es, daß es am östlichen Zipfel von Neuguinea vorbei ginge, nördlich der D’Entrecasteaux-Inseln und an Trobriand vorbei; dann wieder fühle ich, daß es durch die Molukkenstraße in Richtung Talaud geht; und dann wieder müßte es etwas weiter südlich liegen, wenn man nördlich der Bandasee aus einer der Straßen, kommt. Aber ich bin in all jenen Gewässern gewesen, ohne den Schlüssel zu finden. Und die Karten zeigen entweder unzugängliches Land oder offene See, wo immer ich suche.“

„Wie lange schon?“

„Ungefähr fünfundzwanzig Jahre.“

„Und immer dort, was wir das äußere Hinterindien nennen, und seitdem Sie im Zweiten Weltkrieg dort waren. Wann wurde es kritisch?“

„Es war immer kritisch, aber ich versuchte, es zu umgehen. Ich baute mir ein Geschäft auf, gründete eine Familie und führte ein angenehmes und interessantes Leben. Ich war in der Lage, diese Sache in meine normalen Schlafstunden zu verlegen. Jetzt werde ich nachlässiger und habe weniger Energie. Ich habe Mühe, beide Dinge in Einklang zu bringen.“

„Können Sie die Vorstellung von der Nordküste auf irgend etwas zurückführen? Eine frühkindliche Erinnerung eines eindrucksvollen Meeresanblickes? Eine durch ein Kunstwerk inspirierte Intuition? Können Sie irgendwelche Spuren zu dem auslösenden Traum zurückverfolgcn?“

„Ich verlebte meine Kindheit im Landesinnern, nicht einmal eine bleibende Erinnerung an einen See. Und dennoch, die Suche nach der Nordküste beschäftigte mich irgendwie schon immer, seit der frühen Kindheit. Ich glaube nicht, daß ich Intuition besitze, noch irgendeinen Sinn für künstlerische Formen. Es ist einfach ein kontinuierlicher Traum, in dem ich immer fast hingelange. Ich umfahre ein Kap, und die Nordküste liegt genau jenseits dieses Kaps. Oder ich habe das Schiff verlassen und wate durch seichtes Wasser. Dann habe ich nur noch eine schmale Landzunge zu überqueren, um die Nordküste zu erreichen. Oder ich bin vielleicht an der Nordküste selber und gehe durch Nebel zu jenem einen Platz von Bedeutung, und ich werde das Abenteuer erleben, sobald sich der Nebel legt; aber er legt sich nicht. Ich bin mindestens tausendmal nahe daran gewesen, sie zu entdecken.“

„Gut. Legen Sie sich hin und träumen Sie, Miller. Wir werden versuchen, diesen Punkt zu überschreiten. Träumen Sie, und wir nehmen es auf.“

„Es ist nicht so einfach, Rousse. Es müssen immer erst Vorstufen durchlaufen werden. Zuerst ist da die Gestalt und das Geräusch und der Geruch einer Stelle, nahe der Brandung und die steigende Flut. Dieses Wasser im Hintergrund wird dann schwächer; aber es bleibt existent. Und dann gibt es einen kleinen Vorzimmertraum, ein wäßriger Traum, der nicht Haupttraum ist. Der Vorläufertraum kommt und geht, scharf und klar, und er hat seinen eigenen Reiz. Und erst dann bin ich in der Lage, die Reise zur Nordküste anzutreten.“

„Gut, Miller, wir werden auch die Begleitumstände festhalten. Träumen Sie Ihre Träume in ihrer richtigen Reihenfolge. Legen Sie sich ruhig hin. Es geht los. Der Registrator und die Schattenkammer warten.“

Schattenkammern reproduzieren Träume in allen Dimensionen und mit jeder Bedeutung, so echt, daß ein Patient häufig, wenn er ein Playback seines eigenen Traumes sieht, erschrickt, wenn er bemerkt, daß eine Vorstellung, die seiner Meinung nach gar nicht auszudrücken ist, sehr wohl in Schatten, Farbe, Bewegung oder Geräusch oder Geruch ausgedrückt werden kann. Die Schattenkammer des Analytikers Rousse war mehr als eine einfache Kammer, da er sie mit vielen eigenen Ideen ausgestattet hatte. Sie reproduzierte die Träume seiner Patienten sehr gut, wenn auch in gewissem Maße mit seinen eigenen Augen und Voraussetzungen.

Zuerst mußte der Ausgangspunkt gefunden werden, und Rousse war sich bewußt, daß dies für seinen Patienten Miller Neuguinea war, insbesondere Schwarz-Papua, das große Gebirgsland mit den düsteren, geisterhaften Menschen. Es war Nacht; das Gebiet schien etwa fünfzig Meter von der Brandung entfernt zu liegen, aber jeder Schlag und Seufzer des Wassers war zu hören. Und da war noch etwas: die Flut brauste unterirdisch; der Ozean unterspülte das Land. Guinea, dieses Gebirge, das eine Insel ist, war ein Gebirge voller Wasser. Die Wurzeln des Gebirges bewegen sich und seufzen; die großen Findlinge ächzen, wenn der Hammer der Flut sie trifft; und zwischen den Klippen steigt der Wasserspiegel. Man hat das Gefühl, als wäre man auf einem sehr großen Schiff, einem tausend Meilen langen Schiff.

„Er hat den Ausgangspunkt Erde gut erfaßt“, sagte der Analytiker Rousse. Dann trat der Ausgangspunkt etwas in den Hintergrund und der Vorläufertraum begann.

Es war ein flaches Ruderboot von einem vorangegangenen Camping-Ausflug. Er lag mit dem Rücken auf dem Boden des Bootes, und es war an einem Stumpf oder Baum festgemacht und schaukelte leicht in der Strömung. Und hier war wieder ein Berg voller Wasser, aber im Landesinnern und von geringerer Größe, und eiskalte Quellen entsprangen seinen Hängen, die kieferbestandenen Abhänge hinunter zu dem Geröll des Flußufers. Fische sprangen in der Dunkelheit, und Schwarz schlangen schlängelten sich den Hang hinunter, um zu trinken. Ochsenfrösche quakten, und Schreieulen ließen sich vernehmen; und weit entfernt Hunde und Menschen auf der Jagd, und das Bellen war meilenweit zu hören. Dann erinnerte sich der Junge, was er tun sollte, und im Traum löste er das Boot, lenkte es in den Strom und holte die Treibangel ein. Von jedem Haken nahm er einen Fisch, so lang wie sein Arm, bis das Boot voll war und beinahe sank.

Und vom allerletzten Haken nahm er eine Schildkröte, so groß wie ein Wagenrad. Er wäre nicht in der Lage gewesen, sie in das Boot zu heben, wenn die Schildkröte nicht geholfen hätte, indem sie ein hakenförmiges Bein über den Bootsrand gelegt hätte und sich selbst hineingehievt hätte. Mittlerweile war es nicht so sehr eine Schildkröte, als vielmehr jemand, den der Junge kannte. Dann sprach er eine Weile mit der Schildkröte, die keine richtige Schildkröte mehr war. Die Schildkröte hatte einen Beutel voll Bull Durham Tabak, und der Junge hatte Papier, und sie rollten Zigaretten und rauchten und beobachteten, wie die nächtlichen Wolken über ihnen dahinschwammen. Eine von ihnen hieß Thinesta, und die andere hieß Shonge, die die erste jagte und bald einholen würde, wenn sie nicht in den Berg oder den Mond liefe.

„Junge, dies ist das Leben!“ sagte die Schildkröte.

„Junge, dies ist das Leben!“ sagte der Junge.

 

„Er ist ein Dichter“, sagte Rousse, und das verwirrte ihn. Er wußte von sich, daß er ein kultivierter Mann war, und er wußte, daß Miller es nicht war.

Dann glitt der kurze Vorläufertraum beiseite, und es begann die mühselige und erheiternde Reise an die Nordküste. Er kam auf einem alten Windjammer um ein Kap, auf dem alle Männer tot waren außer dem Träumer. Die toten Männer grinsten und waren auf ihre Weise recht glücklich. Sie hatten sich an die Reling und die Davits gefesselt, bevor sie starben. „Sie wollten es nicht noch schlimmer“, sagte der Träumer, „aber sie hätten nichts dagegen, wenn ich es übernehme.“ Aber das Kap war verteufelt hart zu umrunden. Es kam Gegenwind auf, der die Gischt aufpeitschte, so daß das Schiff erbebte. Da war ein aschfarbenes Licht, als würde es dämmern. Es war eine gewaltige Anstrengung. Der Träumer kämpfte, und Rousse (selbst emotional gefesselt) wurde ebenfalls hineinverwickelt und wäre verzweifelt, wäre da nicht eine letzte Hoffnung gewesen, die ihn aufrecht hielt.

Ein Meerschweinchen pfiff laut, und in diesem Augenblick umrundeten sie das Kap. Aber es war noch nicht das richtige Kap, das richtige Kap lag noch vor ihnen. Aber es spornte sie eher an, das Ziel doch noch zu erreichen. Doch die Strömung und der Wind waren gegen sie. Rousse war ein praktischer Mann. „Wir werden es heute nacht nicht mehr schaffen“, sagte er, „wir steuern besser auf diese kleine Bucht zu und halten den Vorteil, den wir gewonnen haben. Von hier aus werden wir es das nächste Mal schaffen.“ – „Ja, wir ankern dort in der kleinen Bucht“, sagte einer der toten Männer, „mit der nächsten Fahrt werden wir es schaffen.“ – „Wir werden es jetzt schaffen“, fluchte der Träumer. Er peitschte den Windjammer vorwärts und weigerte sich, aufzugeben.

Es dauerte sehr lange und war mühsam, und sie schafften es nicht in jener Nacht und auch nicht an jenem Nachmittag im Sprechzimmer des Analytikers. Als der Traum schließlich abbrach, zitterten sowohl Miller als auch Rousse vor Anstrengung – und die große Hoffnung lag wieder in der Zukunft.

„Das ist es“, sagte Miller. „Manchmal komme ich näher. Es ist etwas dran, was es der Mühe wert macht. Ich muß hinkommen.“

„Wir hätten in der Bucht ankern sollen“, sagte Rousse. „Wir wären etwas abgetrieben worden, aber da ist nun nichts mehr zu machen. Es scheint, daß ich mich etwas zu sehr in diese Sache hineinfühlen kann, Miller. Ich kann verstehen, daß für Sie alles ganz wirklich ist. Die Analyse, wie Sie vielleicht nicht wissen, findet in vielen Wissenschaften Analogien. In der Moraltheologie, die ich zu den Wissenschaften rechne, gibt es als Analogie die Letzte Verheißung. Ich bin sicher, daß ich Ihnen helfen kann. Ich habe Ihnen bereits geholfen, Miller. Und morgen werden wir damit viel weiter kommen.“

 

Die Sitzung am nächsten Tag begann sehr ähnlich. Es war wieder Guinea, der Ausgangspunkt Erde, das gebirgige Geisterland, das Fundament, unterspült von Chaos, der See. Es brüllte und seufzte und zitterte, um anzuzeigen, daß es schwarze und seegrüne Geister in der Tiefe selbst gab. Dann trat der Ausgangspunkt wieder in den Hintergrund, und der Vorläufer träum begann.

Der Junge, der Träumer saß in einem Kanu. Es war Nacht, aber die Parklichter brannten, und die Lichter der Restaurants und kleinen Biergärten entlang der Wege. Das Mädchen saß bei ihm im Kanu; sie hatte grüne Augen und einen hübsch geschwungenen Mund. Es war der San Antonio, der durch die Parkanlagen und unter den Brücken hindurchfloß. Dann waren sie am Ende des Parks und außerhalb der Stadt. Eichen beugten sich über das Wasser, Barte von spanischem Moos in das Wasser hängend, und es war, als ob sie durch Wolken aus Gaze und altem Segeltuch glitten.

„Wir sind tausend Meilen gefahren“, sagte das Mädchen, „und die Meile für das Kanu kostet einen Dollar. Wenn du nicht so viel Geld hast, werden wir das Kanu behalten müssen; der Mann wird es nicht eher zurücknehmen, bevor wir ihn bezahlt haben.“ – „Ich habe das Geld, aber vielleicht sparen wir es, um ein Frühstück zu kaufen, wenn wir den Mississippi überquert haben“, sagte der Junge. Das Mädchen hieß Ginger, und sie klimperte auf einem runden Saiteninstrument; es drehte sich während des Spiels und zeigte Farben wie eine Jukebox. Das Ende des Paddels leuchtete wie ein Stern und hinterließ Streifen kosmischen Staubs auf dem Wasser, wenn der Junge es eintauchte.

Sie überquerten den Mississippi und waren in einer Welt, die nach feuchtem, süßem Klee und sehr jungem Katzenfisch roch. Der Junge warf das Paddel weg und küßte Ginger. Es fühlte sich an, als würde sie ihm das Innere nach außen kehren und ihn vollständig in sich hineinziehen. Plötzlich biß sie ihn fest und tief mit furchtbaren Zähnen, und er konnte das Blut riechen, das über sein Gesicht lief, als er sie zurückstieß. Er warf sie aus dem Kanu, und sie ging unter und sank. Das tiefere Wasser war mit grünem Licht erfüllt, und er schaute zu, wie sie sank. Sie winkte ihm zu und sagte etwas in einem Strudel von Wasserblasen. „Das ist gut so. Ich war sowieso des Kanus überdrüssig. Ich werde zurückgehen.“ – „Verflucht, Ginger, warum hast du mir nicht gesagt, daß du nicht die Leute bist?“ fragte der Träumer.

 

„Es ist ein Ritual, ein Opfer, dieser kleine Vorläufertraum, den er hat“, sagte Rousse.

Dann glitt der Vorläufertraum in den Hintergrund, ebenso wie das Kanu, und die Hauptsache trat in das Blickfeld, der Beginn der großen Mühsal. Wieder ging es in Richtung Nordküste, aber nicht mit einem Windjammer. Es war ein großes tutendes Dampfschiff, das in einer prächtigen Reihe von neun weiteren Schiffen fuhr, durch eine der Straßen aus der Bandasee, wie wir sie als Zugeständnis an die Welt genannt hatten.

„Wir kommen jetzt an das Ende der Welt“, sagte der Träumer, „und nur ich kenne den Weg hier.“ – „Es ist nicht das Ende der Welt“, sagte einer der Seeleute. „Sehen Sie hier die Karte, wir sind hier. Wie Sie sehen können, ist es noch ein ganzes Stück bis zum Ende der Welt.“ – „Die Karte ist falsch“, sagte der Träumer, „laß mich mal machen.“ Er zerriß die Karte in zwei Teile. „Schaut jetzt“, der Träumer deutete in die Ferne, „sind wir nicht am Ende der Welt?“ Alle sahen, daß sie es waren; woraufhin alle Seeleute vom Schiff zu springen begannen und sich in Sicherheit zu bringen suchten. Und die anderen Schiffe des Konvoys, eines nach dem anderen, bekamen Schlagseite und stürzten in den Abgrund über den Rand des Wassers. Es war wirklich das Ende der Welt, und die Wasser strömten darüber.

Aber der Träumer kannte das Geheimnis dieses Ortes, und er hatte den Glauben. Er sah es gerade noch rechtzeitig, genau dort, wo er wußte, daß es sein müßte, einen schmalen Zipfel hohen Wassers, der über das Ende der Welt hinausragte. Das Schiff schwamm sehr unsicher darauf. „Um Gottes willen, sei vorsichtig!“ keuchte Rousse. „Zum Teufel. Ich werde zu sehr in den Traum des Patienten hineingezogen.“ Nun, es war wirklich ziemlich aufreibend. Der Zipfel war so schmal, daß das Schiff auf nichts zu schwimmen schien; und auf beiden Seiten war bodenloser Raum und das Geräusch des Wassers, das hinunterstürzte und endlos fiel. Der Himmel hatte auch aufgehört – er erstreckte sich nicht auf das Jenseits der Welt. Es gab kein Licht, nur aschfarbene Dunkelheit. Aus den Tiefen zu beiden Seiten kam ein schwerer Wind auf.

Nichtsdestoweniger machte der Träumer weiter, bis der Wasserzipfel zu schmal wurde, um das Schiff darauf zu balancieren. „Ich werde aussteigen und gehen“, sagte der Träumer, und er tat es. Das Schiff bekam Schlagseite und stürzte in den bodenlosen Raum; und der Träumer lief auf einem Seil von Wasser, schmaler als seine Schuhe, wirklich so schmal wie ein Seil. Es war außerdem sehr schlüpfrig, und das Gefühl der Tiefe darunter war schwindelerregend. Selbst Rousse zitterte, und die bloße Vorstellung der Gefahr trieb ihm kalten Schweiß auf die Stirn.

Aber der Träumer kannte immer noch das Geheimnis. Er sah weit nach vorne, dorthin, wo der Himmel wieder begann, und über Leere gibt es keinen Himmel. Nachdem er auf dem gefährlichen Weg noch ein Stück gegangen war, sah er, wo das Land wieder begann, schwach eine richtige Landmasse aufragen.

Was da schwach gesehen werden konnte, war natürlich die Rückseite der Landmasse, und ein Fremder, der sie betreten hätte, würde ihre Bedeutung nicht erkannt haben. Aber der Träumer wußte, daß man sie nur erreichen und umgehen brauchte, um an der Nordküste zu sein.

Die Erregung des bevorstehenden Ereignisses erfaßte auch Rousse, und im gleichen Augenblick verbreiterte sich das Wasserseil zu einem Pfad. Er war immer noch schlüpfrig und gefährlich, und zu beiden Seiten gähnten immer noch die Tiefen, so tief, daß tausend Meilen nur wie ein Zentimeter gewesen wären; und dann wurde sich der Träumer zum erstenmal der Gefährlichkeit der Sache bewußt, die er tat. „Aber ich wußte immer, daß ich auf dem Wasser laufen könnte, wenn es darauf ankäme“, sagte er. Es war ein trügerischer Pfad, aber es war ein Pfad, auf dem ein Mann laufen konnte.

„Weiter! Weiter!“ rief Rousse. „Wir sind beinahe da!“ – „Aber da ist ein Bruch im Pfad“, sagte Miller, der Träumer, und es stimmte. Er war keine dreißig Meter mehr von der Landmasse entfernt, keine dreihundert Meter von der Landspitze und der Nordküste selber. Aber der Bruch war vollständig. Ihnen gegenüber, auf der verschwommenen Landmasse, stand ein Königspinguin.

„Du mußt warten, bis wir soweit sind“, sagte der Pinguin. „Meine Brüder sind zum Wasserholen gegangen, um es zu verbinden. Es wird morgen, bis wir damit fertig sind.“ – „Ich werde warten“, rief der Träumer.

Aber Rousse sah etwas, was der Träumer nicht sah, was niemand jemals zuvor gesehen hatte. Er betrachtete die Form des neuen Himmels, der sich stets über der Welt wölbt, nie aber über dem Abgrund. Aus der Konfiguration des Himmels las er die Konfiguration der Nordküste ab. Er hielt ungläubig den Atem an. Dann brach der Traum ab.

 

„Vielleicht ist das Motiv nur das Suchenalssolches“, log Rousse, und versuchte, sich zu kontrollieren und wieder normal zu atmen. „Aber am Ende könnte wirklich etwas dran sein. Ich sagte Ihnen, Miller, daß die Analyse ihre Parallelen in anderen Wissenschaften findet. Sie kann von ihnen auch Ideen übernehmen. Wir werden die Zwei-Stufen-Plattform von der Raketenwissenschaft übernehmen.“

„Sie haben sich in einen Heimlichtuer verwandelt, Rousse“, sagte Miller. „Was ist plötzlich über Sie gekommen? Was verschweigen Sie da?“

„Ich sage, Miller, daß wir es morgen ausprobieren werden. Wenn der Traum seinen Höhepunkt erreicht hat, kurz bevor er abbricht, werde ich einen Zwei-Stufen-Zusatzdynamo zwischenschalten. Ich habe es schon vorher bei kleineren Träumen gemacht. Morgen werden wir die Sache bis zum Ende sehen.“

„In Ordnung.“

 

„Es wird einige besondere Vorbereitungen erfordern“, sagte Rousse zu sich, als Miller gegangen war. „Ich werde eine ganze Menge Informationen sammeln und verarbeiten müssen. Aber es wird sich lohnen. Ich denke an eine Zwei-Stufen-Zündung in einem anderen Sinne, und vielleicht gelingt es mir. Dies ist keinesfalls das Suchenalssolches. Davon habe ich genug gesehen. Ich habe tausende Male das Falsche gesehen. Ich will jetzt nicht das Richtige verpfuschen! Dies ist der letzte Ankunft-Nexus, der den Menschen gänzlich von sich selbst löst. Es ist die Verheißung. Wenn sie sich nicht ein einziges Mal auf eine Million erfüllt, dann können die anderen Leben nicht lebenswert sein. Irgend jemand muß gewinnen, um das Spiel in Gang zu halten. Hinter allem muß ein großer Preis stehen. Ich habe seinen Schatten vor jenem zweiten Himmel gesehen. Ich bin derjenige, der gewinnt.“

Dann bereitete sich Rousse eilig auf den folgenden Tag vor. Er trag einige besondere Vorbereitungen und sammelte eine Menge Informationen und verarbeitete sie. Er fütterte die Schattenkammer mit diesen Dingen. Er sagte eine Anzahl Verabredungen ab. Er bereitete alles für seine Abwesenheit vor, für einen Tag, einen Monat, ein Jahr, ein Leben, wenn nötig.

 

Die morgige Sitzung begann sehr ähnlich, außer einigen Zweifeln seitens seines Patienten Miller. „Ich habe es gestern gesagt, und ich sage es wieder“, grollte Miller. „Sie tun mir gegenüber so geheimnisvoll. Was ist denn?“ – „Alle Analytiker sind geheimnisvoll, das liegt an unserem Beruf. Lassen wir das jetzt. Ich verspreche, daß wir heute den Punkt überwinden. Wir werden diesen Traum bis zu seinem Ende sehen.“

Da wieder der Ausgangspunkt Erde. Da war das Gebirge, das Gebrüll des Wassers darunter, das Ächzen der Felsen und das ständige Hin- und Herrücken der Erde auf ihren unsicheren Fundamenten. Da war salzige Gischt, das Salz der Erde, die Hefe der Erde. Da gab es Krabben, die an dem nassen Ende der Welt hingen.

Dann verstummte der Ausgangspunkt, und das Ritual des Vorläufertraums schob sich dazwischen.

Da gab es eine Versammlung von Schiffen und Booten zwischen zahllosen grünen Inseln, verstreut über einen taubenblauen See. Es war eine Bühne für Schiffe und Inseln, als würden sie bald ihre richtigen Positionen einnehmen, wo jetzt noch Wirrwarr herrschte. Es gab LSTs und Jayboote, Lastschiffe und Kähne. Alte Segelklipper, deren Bram- und Royalsegel mit Wind gefüllt waren, obwohl sie vor Anker lagen. Es gab eine Menge Bewegung, und man konnte mühelos von den Schiffen auf die grünen Inseln (wenn es Inseln waren, manche waren nicht mehr als Fetzen von schwimmendem Moos, gingen aber nicht unter) springen und zurück auf die Schiffe. Es gab Matrosen und Seeleute und Piraten, die auf den kleinen Inseln gemeinsam Krabben jagten. Blaujacken und Banditen sprangen von den Schiffen, um sich am Spiel zu beteiligen, und andere wieder verließen diese Insel und sprangen zur nächsten.

Geld in Regenbogenfarben und jeder Größe lagen in Haufen überall herum. Da waren Pesos und Pesetas und Escudos. Es gab Kronen, Franken und Dollars. Es gab Goldzertifikate, auf denen stand „Einzuwechseln in Joe’s Marine Bar Panama City“. Es gab Gulden mit dem Bild der Königin und halbe Gulden mit dem Union Jack. Es gab runde Münzen mit viereckigen Löchern und viereckige Münzen mit runden Löchern. Es gab Bühnengeld und Invasionsgeld und Spielgeld von den Königreichen von Texas und Louisiana. Und dann gab es Ballen von richtigen Froschhäuten, grün und klebrig, die auch im Umlauf waren.

„Kommodore“, sagte einer der Piraten, „bringen Sie das Boot aus dem Weg, sonst werde ich es Ihnen in die Kehle rammen.“ – „Ich habe kein Boot“, sagte der Träumer. „Ich bin kein Kommodore; ich bin Sergeant der Armee; ich muß diese Schachtel für den Leutnant bewachen.“ Zum Teufel, er hatte nicht einmal eine Schachtel. Was war nur mit der Schachtel geschehen?

„Kommodore“, sagte der Pirat, „entweder bringen Sie das Boot aus dem Weg oder ich schlage Ihnen die Füße ab.“

Er schlug ihm die Füße ab. Und dies ärgerte den Jungen, den Träumer, da er nicht wußte, ob es mit seiner Pflicht übereinstimmte, und ob er für seine Füße bezahlt würde. „Ich weiß nicht, welches Boot Sie meinen“, sagte er zum Piraten. „Sagen Sie mir, welches Boot Sie meinen, und ich werde versuchen, es wegzubringen.“

„Kommodore“, sagte der Pirat, „bringen Sie das Boot weg oder ich schlage Ihnen die Hände ab.“ Und er hieb ihm die Hände ab. „Das bringt uns nicht weiter“, sagte der Träumer, „sagen Sie mir, welches Boot Sie beseitigt haben möchten.“ – „Wenn Sie jetzt noch nicht Ihr eigenes Boot kennen, sollte ich Ihnen die Kehle aufschlitzen“, sagte der Pirat. Er schlitzte ihm die Gurgel auf. Er konnte jetzt schwerer atmen, und der Junge war noch mehr verärgert. „Sie sind in meinen Augen nicht einmal ein Pirat. Sie sollten sich einen Seemann suchen, der Ihnen das Boot in Bewegung setzt. Ich bin Sergeant der Armee und weiß nicht einmal, wie man ein Boot in Bewegung setzt.“

Der Pirat stieß ihn in ein Grab auf einer der grünen Inseln und deckte ihn zu. Er war jetzt tot, und das erschreckte ihn. So hatte er sich das auf keinen Fall vorgestellt. Aber der grüne Dreck war durchsichtig, und er konnte die salzigen Hunde Karten spielen und Krabben jagen sehen. „Wenn das Boot nicht weggebracht wird“, sagte der Pirat, „bekommen Sie wirklich Ärger.“ – „Ach, laß ihn in Ruhe“, sagte einer der Würfelspieler. Und er ließ ihn in Ruhe.

 

„Es ist das rituelle Opfer, das er darbringt“, sagte Rousse. „Er opfert jedes Mal des Beste, was er hat. Ich werde daraus für meinen eigenen Vorspann etwas ganz Besonderes aussuchen müssen.“

Dann ging es wieder zur Nordküste, als der Vorläufertraum verblaßte.

Es war jetzt ein großes Motorboot, so groß wie eine Yacht, halb so groß wie ein Schiff. Die Geschwindigkeit war sehr hoch. Das mußte so sein, denn es ging durch enge Durchfahrten, die nicht immer da waren. Hier gab es ein Riff, groß und ohne Durchlaß. Aber für jemanden, der das Geheimnis kennt, gibt es einen Weg hindurch. Bei einem bestimmten Morgenlicht und unter einem bestimmten Winkel gab es eine Passage. Das Boot schaffte es, aber nur sehr knapp. Es war eine sehr enge Durchfahrt. Und hinter ihnen schlossen sich die Klippen wieder. Aber der Ozean vor ihnen hatte sich verändert, denn sie hatten mit allen Karten gebrochen und mit der Konvention, eine Passage nur dort zu suchen, wo eine war. Es gab viele Gruppen von Inseln und Inselchen. Aber einige von ihnen waren nur sargassoähnliche Grasinseln, schwimmende Klumpen; und andere wieder waren schwimmende Haufen von Bimsstein und Asche von einem gerade ausgebrochenen Vulkan.

Wie sollte man das richtige von dem falschen Land unterscheiden? Der Träumer warf Felsbrocken auf alle Inseln. Wenn die Inseln aus Gras oder Holz waren, ließen sie nur einen dumpfen Laut hören. Aber wenn sie aus richtigem Land bestanden, riefen die Felsbrocken einen richtigen Klang hervor. Die meisten waren falsche Inseln, aber jetzt klang eine wie Eisen.

„Dies ist eine richtige Insel“, sagte der Träumer, „sie heißt Pulo Bakal.“ Und nachdem das Boot eine ganze Strecke durch dieses Wirrwarr zurückgelegt hatte, klang eine der Inseln wie hartes Holz. „Es ist eine richtige Insel“, sagte der Träumer, „sie heißt Pulo Kaparangan.“

Und endlich war da eine Insel, die wie Gold klang, oder beinahe so (wie gesprungenes Gold). „Es ist richtiges Land, glaube ich“, sagte der Träumer, „sie heißt Pulo Ginto, glaube ich. Es müßte das eigentliche Land sein, und auf seiner Rückseite müßte die Küste sein. Aber es taugt heute nichts. Es klang gesprungen. Ich wünsche es doch nicht so sehr, wie ich dachte. Es wurde daran herumgepfuscht.“

„Das ist es“, drängte Rousse den Träumer, „schnell jetzt, einfach um das Kap herum und du bist dort. Wir können es diesmal schaffen.“

„Nein, da stimmt etwas nicht. So wie es ist, möchte ich es nicht. Ich werde aufwachen und es ein anderes Mal versuchen.“

„Die zweite Stufe, bitte“, schrie Rousse. Er machte einige Handgriffe mit Elektroden und einer Nadel an Millers linker Seite und schickte ihn schnell zurück in den Traum. „Wir werden es machen“, ermutigte ihn Rousse, „wir sind dort. Alles, was du gesucht hast.“

„Nein, nein, die Lichter stimmen nicht. Es klang gesprungen. Wir kommen zu – oh, nein, nein, es ist dahin, für immer dahin. Sie haben mich bestohlen.“

Was sie sahen, das war der kleine Kanal, der vom Fluß abzweigt und zur Sixth Street Slip führt, zu dem kleinen Kai, an dem die Kähne der Warenhaus AG gewöhnlich festmachten. Und Miller stürmte ärgerlich auf den morschen, hölzernen Kai, an dem alten Warenhaus vorbei, drei Blöcke den Hügel hinauf, an seinem eigenen Apartmenthaus vorbei, drei Blöcke zur Linken und in das Sprechzimmer des Analytikers, und dort trafen Traum und Wirklichkeit zusammen. „Sie haben mich bestohlen, Sie lausiger Idiot“, sprudelte Miller hervor, als er wütend aufwachte. „Sie haben alles für immer zunichte gemacht. Ich werde nicht mehr zurückkehren können, Es ist nicht mehr da. Wie dumm.“

„Immer mit der Ruhe, mit der Ruhe, Miller. Sie sind jetzt geheilt, wissen Sie. Sie können jetzt wieder im Ihrem richtigen Leben beginnen. Haben Sie niemals diese wunderschöne Parabel gehört von einem Jungen, der durch die ganze Welt zog auf der Suche nach einer äußerst seltenen Sache und schließlich zu seinem eigenen Heim kam, das so verklärt war, daß er es kaum erkannte?“

„Das ist eine Lüge, das ist es. Oh, Sie haben mich geheilt, und Sie erhalten Ihr Honorar. Und Ihr ganzer Beruf besteht nur aus List. Möge Sie jemand eines Tages Ihrer letzten Hoffnung berauben!“

„Ich hoffe nicht, Miller.“

 

Rousse hatte vierundzwanzig Stunden lang Vorbereitungen getroffen. Er hatte Verabredungen abgesagt, Patienten vertröstet und überwiesen. Er würde für einige Zeit für niemanden zu erreichen sein, und er wußte nicht, für wie lange.

Er hatte sein Versteck, einen abgelegenen Punkt an einem windzerzausten See. Er brauchte keine Instrumente. Er glaubte, den direkten Weg hinein zu kennen.

„Das ist die wahre Sache“, sagte er zu sich selbst, „ich habe ihre Umrisse gesehen, zufällig an jenem Traumhimmel, der darüber hing. Millionen Menschen haben auf der Erde gelebt, und kein Dutzend ist dort gewesen; und keiner hat sich die Mühe gemacht, es in Worte zu fassen. ‚Ich habe solche Dinge gesehen’ – sagte Juan de la Cruz. ‚Ich habe solche Dinge gesehen –’ sagte Plato. Und alle lebten sie den Rest ihres Lebens in wunderbarer Verklärung.

Das ist zu gut für einen Bauern wie Miller. Ich werde es selbst erringen.“

 

Es ging einfach. Eine alte Ledercouch taugt ebensogut als Schiff wie alles andere. Zuerst der Ausgangspunkt Erde und der verzehrende Ozean, was an der windgepeitschten Stelle am See ganz natürlich kam. Dann das rituelle Opfer, der Vorläufertraum. Rousse hatte dafür mit einer Anzahl Dingen vorgesorgt: eine Partitur von Gideon Styles, eine alte Seelandschaft von Grob in, die etwas Seltsames, Traumähnliches an sich hatte, die eigenartige Skulptur von Lyall, „Mondkrabben“, eine lustige Seegeschichte von McVey und eine erschütternde von Gironella. Es war ziemlich gut. Rousse verstand sein Traumgeschäft.

Dann wurde dem Vorläufertraum erlaubt zu verblassen. Und dann reiste ein Mann zur Nordküste, der in dem schönsten je geträumten Schiff fuhr, ein Mann, der genau wußte, was er wollte, „Das Ding An Sich“, ein Mann, der alle Tage seines Lebens dafür geben würde, dorthin zu kommen.

Rousse kannte jetzt alle Zugänge und Untiefen; er hatte sie sorgfältig studiert. Er wußte, daß sie, so verschieden sie auch in den Träumen jedesmal ausgesehen hatten, dem Wesen nach sich immer gleich blieben. Er steuerte nach der ersten Kapumrundung auf das Land zur Rechten zu, sprang ans Ufer und ließ das Schiff an den Felsen zerschellen.

„Es wird kein Zurück mehr geben“, sagte er, „es war das Zurück, das Miller immer beunruhigte und sein Versagen verursachte.“ Die Klippen schienen hier abschreckend, aber Rousse hatte mehrmals die kleine Kerbe gesehen, oben auf dem Gipfel, den Pfad, der hinüberführte. Er folgte dem Pfad mit großer Erregung und überschritt den Gipfel.

„Hier gingen Basho, Aquin und John de Yepes“, rief er aus, und er schritt hinab zur Nordküste selber, wo sich gerade die Nebel legten.

„Du bist der falsche Kapitän mit einem gestohlenen Schiff“, sagte ein kleiner Leviathan vor der Küste.

„Nein, nein. Ich träumte das Schiff selber“, behauptete Rousse. „Ich kann nicht aufgehalten werden.“

„Ich werde dich nicht aufhalten“, sagte der kleine Leviathan, „das Schiff ist zerschellt und nur ich weiß, daß du der falsche Kapitän bist.“

Und jetzt klarte es sich auf! Das Land begann in seiner reichen Fülle hervorzutreten, und irgendwo weiter vorne herrschte heiteres Treiben. An einem Engpaß stand ein Einhorn, schmal und scheckig.

„Niemand kommt hier vorbei und lebt“, sagte das Einhorn. „Ich komme vorbei“, sagte Rousse. Er ging hindurch und hörte einen kleinen Seufzer hinter sich. „Was war das?“ fragte er.

„Du starbst“, sagte das Einhorn.

„Oh, dann liege ich also tot auf meiner Couch, ja? Es macht nichts. Ich wollte nicht zurück.“

Er ging weiter über das verzauberte und zerklüftete Land, hörte das heitere und fröhliche Treiben irgendwo vor sich.

„Ich darf jetzt nicht den Weg verlieren“, sagte Rousse. Und dort stand eine Stele und sagte ihm den Weg in schön geschnitzten Worten.

Rousse las und betrat die Küste selbst.

Mögen es alle lesen und eintreten.

 

Die Stele, der letzte Wegweiser, trug die Inschrift:

 

Möge dies niemand lesen und umkehren

 

Und die Worte darauf –

Und die Worte –

Und die Worte –

 

Laß los! Du hältst fest! Du hast Angst! Lies es und nimm es! Es ist nicht leer! Es ist klar und deutlich geschnitzt. Lies es und tritt ein.

 

Du hast Angst.