Zeit der Stille
19.44 Uhr
Während Janet, John, William und ich über unsere Erlebnisse sprachen, spielten Laura und Annabelle im Hinterzimmer. William erläuterte seine Situation auf dem Dachboden und wie es dazu gekommen war. John lag mit seiner (ironischerweise aus einem Laken) selbst gebastelten Schlinge auf dem Sofa.
Ich brachte die Tatsache zur Sprache, dass wir nicht für immer auf dieser Insel bleiben könnten. Wir werden niemals wirklich sicher vor den Horden sein, die auf den Straßen herumstreunen. Was tun wir, wenn ein Hurrikan den Schwimmsteg aus seiner Verankerung reißt oder gar an Land spült? Hier können eine Million Dinge schieflaufen. Der Sprit für die Boote ist begrenzt. Keiner weiß, wie man die große Fähre bedienen oder reparieren kann, die neben uns liegt. Ich habe William gefragt, warum er unbedingt Chemiker werden musste; einen Schiffbauer hätten wir besser gebrauchen können. Für einen Chemiker hat er allerdings einen goldigen Humor.
Bei Janet erkundigte ich mich danach, wie Laura alles verarbeitet. Sie meint, das Kind sei dem Grauen, das es in den letzten Monaten erlebt hat, ungewöhnlich robust begegnet. Ich hatte Laura in der Nacht zuvor im Schlaf weinen gehört, erwähnte dies jedoch Janet gegenüber nicht, weil ich davon ausgehe, dass sie es selbst weiß.
Vielleicht liegt es an meiner militärischen Natur, aber ich habe das Gefühl. dass wir in der gleichen Lage sind wie damals im Tower. Wir müssen planen, und zwar schnell. Ich sehe zwar hier auf dem Schwimmsteg keine Gefahr im Anmarsch, da wir auf einer kleinen von Menschenhand geschaffenen Insel leben, aber andererseits hielten John und ich damals immerhin einen siebzig Meter hohen Turm besetzt, der von einem hohen Maschendrahtzaun umgeben war und sich im Nu im Belagerungszustand befand.
Vielleicht bin ich paranoid.
Wir haben für Laura Codewörter eingeführt, wenn wir eins oder mehrere dieser Dinger draußen sehen. Wir spielen dann »Zeit der Stille«. Das sagt ihr, dass jetzt nicht die Zeit zum Spielen, Herumspringen und Kichern mit Annabelle ist. Heute hat sich ein Untoter ziemlich nahe am Ufer herumgetrieben, dort, wo sich die schwimmende Gangway befände, wäre sie noch mit dem Land verbunden. Der verwesende Leib hatte zwar Mühe, den Kopf zu heben, aber es gelang ihm, in meine Richtung zu schauen, als ich durch das Rollo hinausblickte. Ich weiß, dass das Ding dumm und tot ist, aber ich empfand sein Starren trotzdem als irgendwie berechnend, denn es hörte nicht auf. Kurz daraufkamen einige andere Untote hinzu. Manche sahen aus, als wären sie erst kürzlieh gestorben. Sie waren besser zu Fuß und bewegten sich methodischer und planvoller als ihre verrottenden Gefährten. Ich glaube, denen muss man ganz besonders weit aus dem Weg gehen.
6. März
Ich bin vor einer halben Stunde aufgewacht und kann nicht mehr einschlafen. Also habe ich beschlossen, mir mit dem Nachtsichtgerät die Küste anzuschauen. Ich sehe in der Nähe am Ufer zahlreiche Gestalten herumgehen. Ich höre auch ein Geräusch, das aus Richtung der hohen Gebäude kommt. Ich weiß aber nicht genau, was es ist. Es klingt irgendwie wie ein zu laut laufender Fernsehapparat. Der Gedanke brachte mich auf die Idee, unser Gerät einzuschalten. Aber ich warte lieber, bis es draußen hell ist, damit man das Licht vorn Ufer aus nicht sehen kann.
Warum verharren sie dort? Spüren sie, dass wir hier sind?
Wenn ich einen Schalldämpfer hätte, würde ich die ganze miese Bande da draußen auf der Stelle umlegen.
12.42 Uhr
Problembewältigung, Problembewältigung, Problembewältigung. Ich brachte den ganzen Morgen damit zu, über mögliche sichere Gebiete nachzudenken. Sämtliche schwer befestigten Gebäude oder Gefängnisanlagen dürften unzugänglich und daher ohne Einstiegsmöglichkeit wertlos sein. Diese Insel ist ungeeignet. Vielleicht eine kleinere mit geringerer Untotenpopulation. Man sollte eigentlich annehmen, dass Inseln in dieser Situation ideal seien, aber auf einer Insel kann man nirgendwohin fliehen, und das Vorratsangebot ist räumlich eng begrenzt - was da ist, ist da, mehr nicht. Sobald uns die niedrig hängenden Früchte ausgehen, die man in den Gebäuden der näheren Umgebung einsammeln kann, ist es aus. William erzählte uns von seinem Nachbarn, der gebissen wurde. Er schwor, dass es lediglich ein paar Stunden gedauert hatte, bis er sich der Verletzung ergab und »überlief«. Es braucht nicht mehr als einen einzigen dieser Scheißer. Ich habe irgendwo gelesen, dass sogar die besten Diebe davon überzeugt sind, irgendwann erwischt zu werden - pure Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Wenn meine Überlebenschancen auf dieser Voraussetzung basieren, muss ich davon ausgehen, dass es mich erwischen wird. Ich kann nur versuchen zu überleben. Ich habe keine Kinder, aber ich sehe den besorgten Blick in Williams und Janets Augen, wenn Laura fragt, ob sie rausgehen darf. Das ist ein Scheißleben. Irgendwie fühle ich mich für alle verantwortlich. Im Falle eines Verlustes würde ich jeden von ihnen heftig betrauern. Irgendwo müssen sich Menschen geballt haben. Aber will ich wirklich, dass sie von meiner Existenz Kenntnis erlangen? Ich habe das Funkgerät des Hafenmeisters neben das Sofa gestellt, damit John es überwacht. Er macht es gern; so hat er etwas zu tun, solange er sich erholt.
Ich besitze noch immer die geklaute Texas-Landkarte. Über Matagorda lsland erfährt man nicht viel, aber ein paar Kilometer südlich von uns steht ein Krankenhaus. Da sich der Zustand von Johns Verletzungen offenbar nicht verschlimmert, scheint keine dringende Notwendigkeit zu bestehen, Medizin aufzutreiben. Allerdings verspricht ein kleiner Medikamentenvorrat dann doch ein bisschen mehr Sicherheit für den Fall, dass man seinen Hals riskieren muss.
Das Fernsehen sendet nichts. Ich könnte schwören, heute Morgen aus der Ferne etwas gehört zu haben. Ein Sender überträgt einen schrillen Ton, aber statt Bildern nur Schnee. Das Radio-Musikprogramm läuft nach wie vor. Inzwischen kenne ich es inklusive sämtlicher Werbeunterbrechungen auswendig. Die ewige Wiederkehr des Gleichen, bis irgendwann der Strom ausfällt oder der Rechner sich aufhängt. Ich frage mich, wie der verweste Haufen aussehen mag, der da in der Kabine des Diskjockeys gefangen sitzt.
Der Frühling ist im Anmarsch. Die Vorstellung, möglicherweise in Kürze der Gnade eines Hurrikans ausgeliefert zu sein, behagt mir nicht. So ungern ich auch unterwegs bin - Reisen scheint mir immer wieder das Leben gerettet zu haben.
7. März
12.23 Uhr
Bei unserer Proviantsuche in Seadrift hatten John und ich unsere Beute in zwei Einkaufswagen gepackt und uns dann rasend schnell vom Acker gemacht. Für uns zwei hätten die Vorräte eine ganze Weile ausgereicht. Doch nun müssen wir drei Mäuler mehr stopfen. John ist noch nicht fähig, da draußen auf eigenen Beinen zu stehen, also bleibt nur William. Ich habe ihn heute angesprochen und hatte dabei ein schlechtes Gewissen, weil er schließlich Vater und Ehemann ist. Andererseits kann ich schlecht allein rausgehen und ernsthaft hoffen, es zu überleben. Ich brauche zumindest jemanden, der ein Auge offen hält und mir Deckung gibt, wenn ich irgendwo mit irgendwas beschäftigt bin. William schaute mich an und meinte, das sei selbstverständlich, allein aus Gründen der Dankbarkeit. Da ich nicht zu denen gehöre, die gern Komplimente und Dankesreden hören, wechselte ich zügig das Thema.
Nach der Bestandsaufnahme unserer Trinkwasser-und Nahrungsvorräte schätze ich unsere Frist auf eine Woche. In den Ohren eines extrem genügsamen Menschen mag das großartig klingen. Mir wäre allerdings Proviant für einen Monat plus einer Woche Reserve wesentlich lieber. William hat nur wenig Erfahrung mit Schusswaffen. Das muss sich dringend ändern. Nachdem wir besprochen hatten, was in den nächsten Tagen für uns ansteht, stimmte er zu, sich von mir in den Umgang mit Johns .22er einweisen zu lassen.
Wir sahen uns draußen nach herumlungernden Untoten um und entdeckten einen, der parallel zu uns durch die Gegend wankte und sich offenbar auf irgendwas konzentrierte, das sich am Boden befand. Ich lud meine und Johns Büchse und nahm die für unser Vorhaben erforderliche Menge Munition an mich. Meine Pistolen ließ ich schussbereit bei Janet zurück. Ich schärfte ihr ein, die Waffen unzugänglich für Laura zu deponieren, und gab ihr einen Grundlagenschnellkurs in Schießkunde. Ich wusste jedoch, dass sie und die anderen während unserer Abwesenheit sicher waren. Außerdem wollten wir nicht länger als eine Stunde fortbleiben.
William und ich stiegen leise auf das Boot und banden es los. Dann ruderten wir im Takt eine Viertelstunde, um uns möglichst weit und schnell vom Schwimmsteg zu entfernen. Diesmal führen wir nicht nach Seadrift (Westen), sondern an der Küste entlang in die stärker bevölkerten Gebiete von Matagorda Island. Mit echten Zielen fällt das Üben eben leichter.
Ich sah William an, dass er nervös war. Ich riet ihm, sich zu entspannen, da wir heute noch keinen Fuß ans Ufer setzen würden. Diese Ankündigung erleichterte ihn sichtlich und nahm ihm einen Teil seiner Spannung. Seine Laune besserte sich. Wir ankerten zwanzig Meter vom Ufer entfernt, in unmittelbarer Nähe der Strandhotels. Ich tat es nicht gern, aber Schwitzen während der Übung ist besser als Bluten während der Schlacht.
Ich gab Geräusche von mir. Ich pfiff und schrie. Es dauerte nicht lange, und der Strand wimmelte von mehreren Dutzend Untoten. Einige wateten bis zu den Knien ins Wasser und wankten dann wieder aufs Trockene zurück.
Ich brachte William in der pädagogisch wertvollen Anwesenheit der Viecher bei, wie man eine Waffe lädt und eine Ladehemmung beseitigt. Wenn er eine Kanone im Angesicht des Untodes zu laden versteht, kann er es überall. Anfangs war er nervös und ließ ein paar Patronen aufs Bootsdeck fallen, aber alles in allem begriff er ziemlich schnell, wie man eine Waffe lädt und anlegt. Ich nahm ihm das Gewehr ab und ersetzte das geladene Magazin durch ein leeres Ersatzmagazin, das ich unbemerkt aus meiner Tasche zog. Als ich ihm die gespannte Waffe zurückgab und ihn anwies, auf eine Gestalt in rotem Hemd zu zielen, schaute er aufgeregt zum Ufer hinüber.
Ich erklärte ihm ziemlich theatralisch die Grundlagen des Zielens sowie die Tatsache, dass nur ein Kopfschuss einen Untoten ausschalten konnte. Im Idealfall, verkündete ich, erwischt man das obere Drittel des Schädels. Jetzt tief und regelmäßig durchatmen ... beim Ausatmen abdrücken ...
Ich testete ihn. Würde er den kleinen Ruck der .22er vorausahnen und die Waffe beim Drücken des Abzugs verreißen? Ich gab Schießbefehl.
Er sah mit beiden Augen, wie ich es ihm beigebracht hatte, durchs Zielfernrohr und drückte ab. KLICK.
William zuckte hoch und nach rechts, wie seine mentalen Reflexe es ihm vorschrieben. Dann schaute er verwirrt zu mir hinüber. Ich erläuterte, was ich getan hatte -und warum. Im Verlauf der nächsten Minuten nahm ich die Waffe und lud sie, um ihn weiterhin zu prüfen, beiläufig mit einer Kugel. Bald verriss er die Waffe überhaupt nicht mehr. Sein erster Abschuss war ein direkter Treffer, der durch ein Auge ins Gehirn der glücklichen Leiche eindrang und es zerstörte, als die Kugel in ihrem verwesenden Schädel eine Runde drehte.
Dann lud ich das Magazin mit zehn Schuss und wies William an, in die Vollen zu gehen und die mobilsten Untoten zuerst zu töten. Bald lagen fast zwanzig leblose Leichname am Uferrand. Insgesamt hatte uns die kleine Schießlektion zwanzig Schuss gekostet. Wir verfügten noch immer über 800 Schuss vom Kaliber .22.
Wir lockten so gut wie jede Leiche im Umkreis von fünfzehn Kilometern an unseren Standort. Egal, besser hier als am Schwimmsteg. Ich holte den Anker ein und fuhr die Küste entlang, um sie noch weiter von unserem Quartier wegzulocken. Fünf Minuten später wendete ich und entfernte mich von der Insel, um das Geräusch unserer Rückkehr zu dämpfen. In einer bestimmten Distanz schaltete ich den Motor ab, und wir paddelten zu unserer Festung zurück. Jetzt, da William an Selbstvertrauen gewonnen hat, fällt es mir wesentlich leichter, ihn für Ausflüge einzuspannen.
9. März
20.47 Uhr
Gestern und heute waren äußerst interessante Tage. Ich habe in Sachen Menschlichkeit in letzter Zeit so viel versäumt, dass ich kaum noch wusste, wie sie sich anfühlt. Nach dem Ehekrach, den John und ich heute miterlebt haben, weiß ich, dass auch diese Krankheit die menschliche Natur weder vernichten kann noch wird. Da es kein Fernsehprogramm mehr gibt und schöne Spaziergänge durch die Stadt nicht angeraten sind, bildete dies über den größten Teil des Morgens hinweg meine Unterhaltung.
Sie hatten sich nicht wegen meiner nostalgischen Gefühle in der Wolle, sondern wegen der ihren. Es war der präapokalyptische Charakter des Streits, der mich rührte. Es handelte sich um eine einfache Auseinandersetzung über Wäsche und Hausarbeit und wer sie, bevor es so weit gekommen war, früher immer hatte erledigen müssen. Es war wunderschön, einem normalen Gespräch zu lauschen, statt zu bereden, was wir tun mussten, um zu verhindern, dass irgendein Untoter uns den Arsch abbiss.
Laura will »wie ihre Freunde in der Schule« draußen spielen. Ich habe ihr mit meinem begrenzten »Kleine Menschen«- Wissen zu erklären versucht, dass es momentan wenig Spaß macht, draußen zu spielen, weil die Leute dort nicht lieb sind. Sie hat mich angeschaut, die Augen verdreht und gesagt: »Mach mir nichts vor. Ich weiß, dass sie tot sind.« Die Offenheit der Kleinen hat mich umgehauen. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu lachen.
Ich fragte mich, von welchem Elternteil sie das hatte. Mit dem Messer habe ich ein Schachbrett in den Tisch im Schwimmstegsalon gekratzt. Aus dem Souvenirgeschäft hatte ich einen Stapel Angelköder mitgehen lassen, die John und ich nun als Schachfiguren verwendeten. Bis jetzt steht es drei zu zwei für mich.
Ich habe das komische Gefühl, dass William und Janet ihren blöden Knatsch nicht fortsetzen, denn hinter dem Privatsphären- Vorhang, den ich vor ein paar Tagen aufgehängt habe, sind keine lauten Worte mehr zu hören.
Feindliche Aktivitäten: Gelegentliche Bewegungen. Gestern, bei Vollmond, sind sie zu Hunderten aufmarschiert. Ich habe sie mit dem Nachtsichtgerät beobachtet. Sie scheinen aktiver zu werden. Ob es am Vollmond liegt? Das bezweifle ich.
Ich habe den Grishams meine letzten Ohrstöpsel geschenkt. Es hat Laura fasziniert, dass sie wieder ihre alte Form annehmen, nachdem man sie zusammengedrückt hat. John hat seine Stöpsel noch in der Tasche.
Da ich nun keine mehr habe, nehme ich zwei 9mm-Patronen aus einer Munitionsschachtel und stecke sie mir in die Ohren. Sie passen gut und haben das Gestöhn der Toten in der letzten Nacht gut gedämpft.
Der Rundfunksender ist verstummt. Für einen kurzen Moment habe ich am anderen Ende eine menschliche Stimme gehört. Das Wort, das ich aufschnappen konnte, klang wie »befestigen«. Dann wurde das Mikrofon ausgeschaltet. John und ich spielten gerade eine Partie Schach, als es passierte. Jetzt kriege ich John nicht mehr vom CB-Funk weg. Er sendet fortwährend, als würde er glauben, dass der Absender der Musik ihn hören und irgendwann antworten könnte. Die Station befindet sich in Corpus Christi. Daher weiß ich ganz sicher, dass dort niemand mehr ist. Ich weiß auch, dass das Funkgerät, das John verwendet, so weit nicht reicht. Wenn es ihm guttut ...Ich habe mich mit William über seine Fähigkeiten als Chemiker unterhalten. Ich habe ihn gefragt, ob er angesichts unserer gegenwärtigen Lage etwas Nützliches basteln kann. Er hat gesagt, er könne mit den nötigen Zutaten mehr oder weniger alles konstruieren. Mit William als Chemiker und John als Ingenieur müsste uns doch etwas einfallen, das uns aus unserer momentanen misslichen Lage befreit.
Gedanke: Welche historischen Stätten wurden wohl vernichtet, die Laura nie mehr sehen wird? Mir fällt ein, dass ich letztes Jahr in Alamo war. Ob sich jemand dort dem allerletzten Gefecht stellte, als die Bombe fiel? Vielleicht war die Bombe die Antwort auf ein Gebet...
21.45 Uhr
—> Proviant: Noch für 2 Tage.
—> Wasser: Steht zwar noch unter Druck, schmeckt aber allmählich komisch. Wir werden bald Reinigungstabletten brauchen. Sobald ich irgendwelche Symptome (z. B. Durchfall) habe, werde ich nach Reinigungstabletten suchen oder das Wasser abkochen müssen.
William weiß, dass wir in nächster Zeit hier verschwinden müssen. Morgen wagen wir uns hinaus. Wir müssen Proviant suchen oder werden verhungern. Es regnet. Das Wasser wird böig, was dazu führt, dass der Schwimmsteg gerade so weit schwankt, um Unbehagen zu erzeugen. Kein Laut vom ehemals guten Rundfunksender. Ich habe die bei meinem letzten Ausflug erbeutete Landkarte gewissenhaft studiert. Es gibt noch andere Orte, an denen man Beute machen kann. Wir könnten an der Küste entlang nach Nordosten schippern und auf Raubzug ausgehen, würden damit allerdings das Risiko eines Schadens an der Bootsmechanik eingehen. Das würde uns ganz schön in die Scheiße reiten.
Eine andere Möglichkeit wäre die Rückkehr nach Seadrift, wo uns das Glück schon einmal hold war.
Auf der anderen Seite der San Antonio Bay, am Westufer, liegt ein Örtchen namens Austwell. Das könnten wir uns ebenfalls mal ansehen, wenn wir uns schon auf Proviant- und Vorratsexpedition begeben. Ich brauche dringend Ersatzbatterien für die Nachtsichtgeräte und diverses Zeug für den Erste- Hilfe- Kasten.
John erholt sich ganz gut. Er kann den Arm bereits wieder in einem beschränkten Umfang bewegen. Die Risse heilen zwar, doch da wir sie nicht genäht haben, muss er noch eine Weile vorsichtig sein. Janet hat zum Verbinden und Schließen der Wunden Klebeband verwendet. Man lernt nie aus. William hat Laura versprochen, ihr etwas von unserem Ausflug mitzubringen. Ich werde mein Bestes tun, ihm bei der Suche nach einem Mitbringsel zu helfen.
Eigentlich graut mir vor diesen Expeditionen. Wird es je wieder eine Zeit geben, in der ich mich frei bewegen kann? Heute Abend arbeite ich weiter an unserem Einkaufszettel. Ich werde das Boot betanken, wenn es dunkel ist, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Um spätestens Mitternacht will ich im Körbchen liegen.
7.45 Uhr
Abmarschbereit. Die Ausrüstung ist im Boot verstaut. Es regnet nicht mehr. Auch das Wasser ist nicht mehr so böig. Habe meine Walther P99 bei John und Janet zurückgelassen. Ein größeres Kaliber wird kaum nötig sein. Unser Ziel ist Austwell, Texas, das Seadrift in der Bucht gegenüberliegt. Da der Ort nur ein Pünktchen auf der Landkarte bildet, ist hoffentlich mit einer geringen Menge an Untoten zu rechnen. Diese Expedition hat zwei Ziele. Erstens soll William sich besser an die Gestalten gewöhnen, damit wir irgendwann größere Dinger drehen können. Zweitens wollen wir Vorräte einsacken.
Auf unserer kleinen Schwimmsteginsel leben nun (inklusive Annabelle) sechs Seelen. Da wir lediglich zu zweit sind, können wir wahrscheinlich pro Tour nur Lebensmittel für eine Woche zusammenraffen. Folglich müssten wir theoretisch einmal pro Woche in die Welt der Untoten vordringen, was meiner Meinung nach einmal zu viel ist. Unser Einkaufsverhalten muss sich grundlegend ändern. Der Fertigfraß ist großartig, aber allmählich macht sich Vitaminmangel bemerkbar. Mein Stoffwechsel hat sich verlangsamt, weil ich keine Gelegenheit zum Laufen habe.
Hoffentlich haben wir Glück.
Nachdem wir den Schwimmsteg verlassen und in »motorsichere Entfernung« gepaddelt waren, gaben wir Gas und düsten der San Antonio Bay entgegen. Ich konnte Vögel am Himmel sehen. Der Geruch frischer freier Luft war herrlich. Bald lag das texanische Festland offen einsehbar vor uns. Diese Einfahrt in die Bucht unterschied sich nicht von den beiden vorherigen. Als wir ans westliche Ufer gelangten, konnten wir einige private Anlegeplätze erkennen. Hinter jedem einzelnen stand auf einem Hügelchen ein Haus. Die Liegeplätze gehörten wahrscheinlich den Hausbesitzern. Ich sah allerdings kein Boot.
Wir schalteten den Motor ab und ruderten auf den Strand zu.
An Land sah es grauenhaft aus. Fensterscheiben waren eingeschlagen. Ratten liefen herum. Müll lag auf der Straße. Zeitungen wurden über den Pier und durch die Gegend geweht. Hinter der Schwimmsteggangway lag ein großer asphaltierter Parkplatz. Ich sah fünf Gestalten, die um einen weißen Mittelklassewagen herumstanden und mit verwesenden Händen auf die Scheiben einschlugen. Aus unserer Entfernung und dem Winkel, in dem wir uns befanden, konnte ich nicht in das Fahrzeug hineinschauen, nahm aber an, dass sich etwas in ihm befand, was die Untoten haben wollten - sehr wahrscheinlich irgendwas Lebendiges.
Wir ruderten leise zum Liegeplatz und legten an. Ich schulterte meinen leeren Rucksack, schob das Brecheisen in meinen Gürtel und steckte ein paar dicke Kabelbinder ein. Dann machte ich meine Waffe schussbereit und betrat die neue Welt. Ich schaute nicht nach hinten, weil ich Williams Anwesenheit spüren und seine Furcht förmlich riechen konnte. Vermutlich hatte ich mehr Angst als er. Wir suchten aufmerksam die Umgebung ab, robbten über den Steg ans Ufer und behielten den kleinen weißen Ford, den die Untoten umzingelten, ständig im Auge. Sobald ich festen Boden unter den Füßen hatte, schnappte ich mir einen faustgroßen Stein und warf ihn so weit ich konnte. Gute zwanzig Meter hinter dem Wagen traf er die Windschutzscheibe eines großen schwarzen Lasters. Als er aufschlug, klang es wie ein Trommelwirbel. Die Untoten richteten sich sofort auf und marschierten zur Quelle des Geräuschs.
Ich wies John an, stehen zu bleiben und sie im Auge zu behalten. Ich wollte die Lage peilen. Ich war fast oben. Der Wagen war nur eine Armlänge entfernt. Ich streckte die Hand aus, um die Motorhaube zu berühren, und ertastete ihre kalte Oberfläche. Eine Gestalt lag auf dem nach hinten geklappten Fahrersitz. Eine attraktive Frau Anfang zwanzig. Die Wagenfenster waren aufgrund des fortwährenden Klopfens der Untoten mit getrockneter Fäulnis und Eiter verschmiert. Die meisten Scheiben waren gesplittert und sahen wie Spinnennetze aus.
Ich trat näher an die Scheibe heran, um die Frau besser sehen zu können. Sie sah tot aus. Ihr Gesicht wies Anzeichen extremer Austrocknung auf. Ihre Lippen waren aufgesprungen und schuppig. Die Kreaturen, die sich zuvor hier versammelt hatten, waren anderswo beschäftigt. Ich rief William zu mir und fragte ihn, wie lange es bis zur untoten Auferstehung dauerte. Er erwiderte, bei einem Mann auf der Straße vor seinem Haus wäre zwischen tot und untot ungefähr eine Stunde vergangen.
Nichts passte zusammen. Auf dem Beifahrersitz lag ein offenes Aspirinfläschchen. Überall im Wagen waren leere Plastikbecher verstreut. Sie konnte nicht länger als einen Tag tot sein. Die Frage war: Warum war sie nicht untot?
Auf dem Rücksitz sah ich zahlreiche Getränkebecher aus Plastik, die mit etwas gefüllt waren, das wie Fäkalien und Urin aussah. Sie hatte demnach mehrere Tage in dem Fahrzeug festgesessen.
Dann bewegte sich etwas. Zuerst deutete ihr Mund ein schwaches Gähnen an, dann flatterten ihre Lider. Ich richtete meine Waffe auf sie und wies William an, mir den Rücken frei sowie die unmittelbare Umgebung im Auge zu behalten. Da ich auf den üblichen toten Blick aus milchig weißen Augen vorbereitet war, überraschte es mich, das Blau einer Iris zu sehen. Die Frau schaute mich erschreckt an. Für sie war ich ein Fremder mit Maske, der ein Schießeisen auf sie richtete. Sie sah sich im Wagen um und sagte dann stumm: »Ich lebe.«
Ich nahm die Maske ab und ging zur Tür, um sie zu öffnen. Sie war abgeschlossen. Sie lächelte mich an und öffnete sie. Ich nahm ihren Arm und half ihr aus dem Wagen. Ich musste sie beim Gehen stützen. Sie war sehr schwach und vom langen Sitzen wundgescheuert. Ich schaute nach hinten und signalisierte William, dass er uns zum Boot zurück folgen sollte.
Als wir die Bahama Mama erreicht hatten, setzte ich die Frau hin und gab ihr etwas Wasser und Dosenfleisch (mein Mittagessen). Ich wies sie an, langsam zu essen und zu trinken. Ich hatte keine Zeit, auf einen Plausch bei ihr zu bleiben. William hatte seine Anweisungen. Er sollte das Boot zwanzig Meter aufs Wasser hinausrudern, den Anker werfen und auf mich warten.
Wieder auf dem Pier hörte ich William fortrudern. Ich kehrte zum Parkplatz zurück und sah, dass sich nun mehr als fünf Gestalten dort auf hielten. Ich machte mich klein und folgte der Küste bis zur Ortschaft. Nirgendwo ein Lebenszeichen. Kein Hund, keine Katze, nichts. Ich sah nicht mal Vögel über die Ortschaft hinwegfliegen. Ich näherte mich einigen Gebäuden. Ich ging Richtung Inland und kam ins Zentrum des Örtchens Austwell. Nach ein paar hundert Metern war ich auf einem freien Platz. Ich sah eine Walgreen- Filiale und eine Tankstelle.
Ich bezweifelte, dass es in Walgreen- Apotheken Essbares gab, aber wusste, dass man dort Sanitärartikel bekam. Ich pirschte zum Eingang und drückte mich an die Wand. Die Tür war von innen mit Ketten verschlossen. Ich konnte unmöglich eindringen, ohne Glas zu zerschlagen und Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ich ging zur Rückseite des Gebäudes. Dort konnte man sich durch ein Autofenster bedienen lassen. Hinter dem Gebäude lag ein Wald. Im Wald konnten sich Hunderte von Untoten aufhalten und mich beobachten, ohne dass ich sie sah. Zwar spürte ich niemanden, aber wusste auch nicht, ob man die Dinger überhaupt spürt, da sie doch tot sind.
Da war ein Rollgittertor. Der Lieferanteneingang? Habe versucht, es anzuheben. Fest verschlossen. Ich schob das Brecheisen unter das Rolltorschlüsselloch. Nachdem ich einige Minuten Druck ausgeübt, geschwitzt und geflucht hatte, war das Schloss geknackt. Ich schaute mich um und entdeckte, dass ich einen Block weiter ungewollt Beachtung auf mich gezogen hatte. Sie kamen näher.
Ich befestigte die LED- Lampe an meinem Karabiner. Es war dunkel im Lager, denn es war vom durch Oberlichter erhellten Teil des Ladens abgetrennt. Ich suchte den Raum im Lichtkegel ab. Ich sah nur Kartons, Eisenregale und verschiedenen anderen harmlosen Kram. Ich ging rein. Als ich das Rolltor zuschieben wollte, kamen zwei Untote um die Ecke und sahen mich. Ich schlug das Rolltor zu und hielt es mit dem Stiefel unten, als die erste Kreatur anfing, auf das Metall einzuprügeln. Sie würde weitere anziehen. Die Kabelbinder, die ich in der Tasche hatte, nützten mir nichts. Ich warf einen Blick in die Raumecke und entdeckte einen Mopp und ein Nylonseil. Ich beugte mich in die Ecke, behielt aber den rechten Fuß auf dem unteren Türrand. Ich packte den Mopp und stopfte ihn zwischen die Walzen, die die Tür aufgleiten ließen. Mit der Schnur band ich ihn fest. In einem Regal stand ein schwerer Karton voller Plastikflaschen mit Mundwasser. Ich stellte ihn auf den unteren Türrand und zog meinen Fuß weg. Es würde nicht ewig halten, aber für den Moment genügen.
Zufrieden ging ich in die Apotheke. In den Regalen stapelten sich pharmazeutische Bücher. Ich nahm das Handbuch des Hausarztes an mich und durchsuchte es nach allen nützlichen Informationen über Medikation. Ich hätte es Janet sehr gern mitgebracht, aber es war ziemlich groß und hätte in meinem Rucksack wertvollen Platz eingenommen.
Ich fand ein weiteres Buch, das zahlreiche Antibiotika auflistete. Mit Hilfe dieser Schwarte sackte ich jede Menge im Vorbestellkasten vorhandene Tabletten ein, die niemand mehr abholen würde. Fast alles, was auf »tikum endete, fand ein neues Heim im verschließbaren Plastikbeutel meines Rucksacks. Dann sprang ich über die Ladentheke, landete im Hauptverkaufsraum und richtete meine Waffe auf eine nicht einsehbare Stelle im Laden.
Als ich aufschaute, merkte ich, dass die Filiale mit konvexen Observationsspiegeln ausgestattet war, die es einem erlaubten, den größten Teil des Ladens zu überschauen. Ich schaute in jeden Spiegel, bis ich wusste, dass der Laden sauber war. Draußen schlugen die Untaten noch immer gegen die Rolltür. Sie gingen mir auf den Sack. Ich fühlte mich bedrängt. Tylenol. Hydrogenperoxid, Bandagen, Pflaster: Ich packte alles in den verschließbaren großen Tiefkühlbeutel zu den Antibiotika. Ich sah Jod im Regal. Mir fiel aus dem Überlebenslehrgang der Navy ein, dass Jod auch als Wasserreiniger Verwendung finden kann. Ich packte es dazu. Ich hatte Durst. Ich nahm eine warme Wasserflasche vom Regal und leerte sie. Mein Rucksack war halb voll. Ich kam in die Süßwarenabteilung und schnappte mir einen Schokoriegel.
Als ich ihn auspackte, wurde mir bewusst, wie lange ich schon so lebte. Der Riegel schmeckte schal. Egal, ich brauchte Energie. Im Spielwarenregal fand ich einen kleinen Teddybären und verstaute auch ihn. Nach dem Verzehr der Süßigkeit suchte ich nach einem Fluchtweg.
Ich befand mich am Haupteingang. Die Kette war ein schweres stählernes Standardmodell. Für den Fall, dass ich hier rausmusste, wollte ich vor der Tür nicht auf und ab gehen. Es war unmöglich, das schwere stählerne Schloss aufzukriegen, ohne es zu zerballern oder hundertmal mit einer Axt darauf einzuschlagen. Ich holte Klebeband aus dem Ladenregal Leise klebte ich den unteren Abschnitt der Glastür ab, wobei ich darauf achtete, nicht gesehen zu werden.
Es dauerte einige Minuten, doch bald war der ganze Abschnitt überdeckt. Ich nahm einen hinter der Ladentheke hängenden Feuerlöscher und schlug zu. Es war weniger laut als erwartet, aber zu laut für mich. Ich lief schnell dorthin zurück, wo ich hergekommen war, durch den bewaldeten Streifen zum Parkplatz des Schwimmstegs. Ich war über eine Stunde fort gewesen. Ich durchquerte den Wald. Ich rannte beinahe. Vor mir konnte ich die Lichtung sehen.
Im Wald tauchten zwei Gestalten auf. Ich erledigte sie und rannte weiter. Als ich die Lichtung erreichte, setzte mein Herzschlag aus. Da waren viel mehr Untote als zuvor. Ich lief am Parkplatz vorbei und bemühte mich, nicht bemerkt zu werden. Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste mich bemerkbar machen. Ich lief zum Pier hinaus, obwohl ich wusste, dass sie mich sahen. Ihr orchestriertes Stöhnen wurde vom Wasser reflektiert und echote aus allen Richtungen, was mich fast bis zur Fötalposition demoralisierte.
Ich war im Fluchtmodus. Ich rief Williams Namen. Von unserem Boot war nichts zu sehen. Ich lief weiter. Noch immer kein Boot. Als ich nach hinten schaute, sah ich die Meute zum Pier strömen. Kein Ausweg. Vor mir lagen noch drei Meter Pier, und die Untoten waren sieben Meter hinter mir. Wie hungrig sie waren. Sie waren das verfaulende und verwesende Böse. In ihrem Wahn stießen sie ihre Dämonenkollegen ins Wasser.
Jeder wollte der Erste sein, der in mein Fleisch biss. Ich drehte mich um und lief.
Ich tauchte ins Wasser ein und schwamm davon. Ich schwamm eine ganze Minute auf der Seite, bevor ich auf der Stelle trat und zum Pier zurückschaute. Sie wimmelte von Untoten. Sie war derart überfüllt, dass viele, die keinen Platz fanden, herunterfielen. Ich war allein und schwamm auf der Stelle. Ich bildete mir fortwährend ein, dass unter Wasser irgendwas war, das an meinen Stiefeln zog. Ich hatte fürchterliche Angst und schluckte versehentlich Wasser, das auch noch in meine Luftröhre geriet. Ich malte mir aus, wie viele Untote schon in diesen trüben Tiefen verrotteten.
Dann: das Brummen eines Motors. Meine ganze Ausrüstung war noch an mir festgeschnallt, aber es überrascht einen, wie leicht man schwimmt, wenn man nur ein wenig Luft in seine Kleidung bläst. Ich winkte dem Boot aufgeregt zu. Es war William. Er sah mich.
Das Boot schaltete in den Leerlauf und trieb mit laufendem Motor zu mir herüber. Ich reichte William meinen Rucksack und mein Gewehr. Dann zog ich mich eigenhändig an Bord. William berichtete, dass der Parkplatz sich kurz nach meinem Abmarsch gefüllt hätte. Um für meine Sicherheit zu sorgen, hatte er versuchen müssen, die Untoten vom Pier wegzulocken. Ich überprüfte meinen Rucksack. Nur wenig Wasser war in die Tiefkühlbeutel eingedrungen. Nicht genug, um den Inhalt zu verderben.
Wir fuhren zu John, Janet, Laura und Annabelle zurück. Ich war nass. Mir war kalt. Den Proviant, den wir hatten holen wollen, hatten wir nicht bekommen. Wäre das Boot nicht aufgetaucht, weiß ich nicht, wie die Geschichte ausgegangen wäre. Ich weiß nicht genau, wie lange ich hätte schwimmen können. Die Meute wäre mir sicher am Ufer entlang gefolgt, bis meine Kräfte nachgelassen hätten. Hätte ich mich meiner Niederlage ergeben, wäre ich irgendwo an Land gestolpert, in offene Arme, die meinen erschöpften Leib zerrissen hätten ...