Schritt 4: Von der Jobidee zum Projekt
In den beiden vorherigen Kapiteln haben Sie
mehr oder weniger vage Ideen für mögliche Jobs gesammelt. Und im
nächsten werden Sie sich entscheiden, wie es bei Ihnen beruflich
weitergehen soll. Die meisten von Ihnen fühlen sich wahrscheinlich
noch nicht in der Lage, so bald eine Entscheidung zu treffen –
einigen dürfte allein der Gedanke daran ziemlich unbehaglich sein.
In diesem Kapitel muss also einiges geschehen, um Ihre Ideen so
weit zu entwickeln, dass eine vernünftige Entscheidung ohne
Bauchschmerzen möglich wird.
Dafür ist es jetzt nötig, unsere Arbeits- und
Denkweise um 180 Grad zu drehen. Während Sie bisher vor allem Ihre
Kreativität und Fantasie eingesetzt und möglichst viele
unterschiedliche Ideen entwickelt haben, ist jetzt Ihre Fähigkeit
zur Analyse und Schlussfolgerung gefragt. Man könnte (zugegeben,
neurobiologisch nicht ganz exakt) sagen, dass Sie im zweiten und
dritten Schritt eher Ihre rechte Hirnhälfte anstrengen mussten –
und dass jetzt vor allem die linke etwas zu tun bekommt.
Für Ihre Entscheidung brauchen Sie eine
überschaubare Zahl von Optionen, die Sie gut durchdacht und auf
ihre Chancen geprüft haben. Am Ende dieses Kapitels werden deshalb
nur noch die Jobideen im Spiel sein, die Sie auch wirklich und
ehrlich für realisierbar halten. Es muss also jetzt darum gehen,
sie auf Herz und Nieren zu überprüfen. Was dabei herauskommen wird,
werden keine Ideen mehr sein, sondern
Projekte. Oder wenn wir das Beispiel
unserer Haushaltsgeräte-Entwicklung noch einmal hervorholen: Wir
brauchen jetzt funktionsfähige Prototypen!
Wir machen den Sack also jetzt zu. Was Sie
bisher erarbeitet haben, ist das Material, mit dem es weiter geht –
es wird (abgesehen von einer kleinen Ausnahme) nichts Neues mehr
dazu kommen.
Achtung
Stolperstein!
An diesem Punkt geraten manche Menschen in Panik: Solange noch alles möglich war und eher unkonkret blieb, waren sie mit Spaß und Engagement dabei. Aber jetzt sollen sie ihre Ideen auch ernst nehmen und womöglich gar umsetzen? Da hört der Spaß schnell auf! Sie fühlen sich plötzlich lust- und energielos und finden ihre bisherigen Ideen nicht mehr attraktiv. Sich jetzt nur noch mit Kriterien, Fragen der Umsetzung und einer Entscheidung beschäftigen zu sollen, empfinden einige als einengend. Es soll gefälligst weiterhin kreativ und spielerisch zugehen! Als Argument wird dann oft genannt, dass man wichtige Ideen verhindert, die ja möglicherweise noch kommen könnten.
An diesem Punkt geraten manche Menschen in Panik: Solange noch alles möglich war und eher unkonkret blieb, waren sie mit Spaß und Engagement dabei. Aber jetzt sollen sie ihre Ideen auch ernst nehmen und womöglich gar umsetzen? Da hört der Spaß schnell auf! Sie fühlen sich plötzlich lust- und energielos und finden ihre bisherigen Ideen nicht mehr attraktiv. Sich jetzt nur noch mit Kriterien, Fragen der Umsetzung und einer Entscheidung beschäftigen zu sollen, empfinden einige als einengend. Es soll gefälligst weiterhin kreativ und spielerisch zugehen! Als Argument wird dann oft genannt, dass man wichtige Ideen verhindert, die ja möglicherweise noch kommen könnten.
So nachvollziehbar dies auch ist – hier
lauert eine Falle: Höchstwahrscheinlich stecken dahinter eher Angst
und innere Widerstände. Klar, es könnte uns immer noch etwas Neues
einfallen. Aber was haben wir davon, wenn wir uns sowieso vor der
Realisierung drücken?
Den Weg von der Jobidee zum Jobprojekt
unterteile ich in drei Arbeitsphasen:
-
Zu Beginn werden wir uns mit Ihren Fähigkeiten beschäftigen und Ihr Kompetenzprofil erarbeiten. Damit werden wir prüfen, für welche Jobideen Sie besondere Fähigkeiten mitbringen und welche mit Ihrem derzeitigen Potenzial schwieriger umzusetzen sind.
-
Dann werden Sie eine Auswahl der Jobideen treffen, die Sie anschließend als Projekte weiter verfolgen wollen.
-
In der Phase der Projektentwicklung werden Sie Ihre Jobprojekte so detailliert wie möglich ausarbeiten und für den Entscheidungsprozess vorbereiten.
Das Kompetenzprofil: Ihre Fähigkeiten kommen ins Spiel
Ich habe Ihnen ja schon erklärt, warum ich
Kompetenzen nicht schon zu Beginn des beruflichen Suchprozesses
einfließen lasse – erst einmal wollte ich Ihren Interessen und
Träumen die Möglichkeit geben, sich zu Wort zu melden. Aber
natürlich sollten Sie keinesfalls ignorieren, ob Sie für eine
Jobidee das nötige Handwerkszeug mitbringen oder eben nicht.
Wenn ich beispielsweise am liebsten als
Werbetexter arbeiten möchte, aber kein Gefühl für Sprache und
Originalität mitbringe, oder wenn ich mich selbstständig machen
will, aber null Talent für Selbstorganisation, Akquise und Verkauf
habe – es wäre wohl ziemlich blauäugig, mein Projekt trotzdem
durchzuziehen. Sicher, vieles kann man lernen – einiges aber nur
mit sehr hohem Aufwand. Man sollte an dieser Stelle des
Entscheidungsprozesses sehr, sehr ehrlich mit sich selbst
sein!
Denn so mancher ist schon voller Begeisterung
aus einem Jobfindungsseminar gekommen und musste später beim
Aufprall auf die Realität feststellen, dass er leider überhaupt
nicht das Zeug zu seinem Traumjob hat.
Damit Ihnen das nicht passiert, werfen wir
jetzt einen Blick auf Ihre Fähigkeiten. Das Ziel dieses
Arbeitsschritts ist Ihr Kompetenzprofil. So nenne ich eine Sammlung
Ihrer Kernfähigkeiten und unterscheide dabei zwischen
-
A-Kompetenzen, über die Sie schon in hohem Maße verfügen, und
-
B-Kompetenzen, die Sie in Zukunft weiter entwickeln und verstärkt anwenden wollen.
Es kommt nämlich nicht selten vor, dass
jemand einfach nicht mehr tun möchte, was er besonders gut kann:
Eine Sekretärin hat über viele Jahre ihr Organisationstalent
entwickelt, ein Sozialarbeiter ist großartig darin, Menschen
aufzubauen und zu motivieren, oder eine Juristin kann sofort eine
schwierige rechtliche Frage durchschauen – aber alle drei wollen
mit ihren Bereichen nichts mehr zu tun haben. Möglicherweise können
sie dann mit ihren A-Kompetenzen weniger anfangen und richten ihr
Augenmerk eher auf die B-Kompetenzen.
Ihr Kompetenzprofil wird Ihnen später dabei
helfen zu unterscheiden, für welche Jobideen Sie die nötigen
Fähigkeiten schon mitbringen und wo Sie bestimmte Kompetenzen
entwickeln müssten. Außerdem können Sie Ihr Profil dazu verwenden,
den Schwerpunkt einer Jobidee so zu verschieben, dass Sie einen
Kompetenzvorteil optimal nutzen können. Dazu später mehr. Und
schließlich wird es eines Tages für Sie sehr hilfreich sein, ein
klares Bild Ihrer Fähigkeiten zu haben, nämlich wenn Sie sich
bewerben oder sich selbstständig machen. Denn wer nicht weiß, was
er kann, oder sich nicht traut, das auf den Punkt zu bringen, kann
sich auch nicht gut verkaufen.
Jetzt geht es erst einmal darum, schrittweise
möglichst viele Ihrer Kompetenzen zu sammeln, bevor Sie dann später
eine Gewichtung vornehmen. Ich werde Ihnen dazu wieder einige
Hilfestellungen geben.
Übung
Bitte tragen Sie
alle Fähigkeiten, auf die Sie jetzt stoßen, in eine Mindmap ein. Besonders
wichtig ist dabei, dass Sie jede Fähigkeit so spezifisch wie
möglich definieren, denn mit zu allgemeinen, schwammigen
Kompetenzen können wir wenig anfangen.
Ein Beispiel: Sie notieren spontan
»Lehren«. Fragen Sie dann genauer: Sie können anderen Menschen gut
Wissen vermitteln? Was für Menschen? Welcher Altersgruppe? Welche
Inhalte? Auf welche Weise und mit welchen Medien?
Achtung
Stolperstein!
Wir alle kennen »Wischiwaschi-Kompetenzen« wie »Ich bin teamorientiert, ehrgeizig und flexibel«. Mancher sagt so etwas über sich in Bewerbungsschreiben und -gesprächen – aber damit ist wirklich kein Blumentopf zu gewinnen! Mit solchen Floskeln können Sie bei Ihrer Neuorientierung kaum etwas anfangen. (Und für Ihre Selbstpräsentation sind sie ein glatter Schuss ins eigene Knie, denn sie sagen in Wirklichkeit: »Ich bin fantasielos, gebe mir wenig Mühe und versuche, es jedem recht zu machen.«)
Wir alle kennen »Wischiwaschi-Kompetenzen« wie »Ich bin teamorientiert, ehrgeizig und flexibel«. Mancher sagt so etwas über sich in Bewerbungsschreiben und -gesprächen – aber damit ist wirklich kein Blumentopf zu gewinnen! Mit solchen Floskeln können Sie bei Ihrer Neuorientierung kaum etwas anfangen. (Und für Ihre Selbstpräsentation sind sie ein glatter Schuss ins eigene Knie, denn sie sagen in Wirklichkeit: »Ich bin fantasielos, gebe mir wenig Mühe und versuche, es jedem recht zu machen.«)
Neben Ihren A- und B-Kompetenzen sollten
wir auch berücksichtigen, was Sie nicht gut
können – und was Sie auch möglichst nicht
lernen wollen, weil es nicht Ihr Ding ist. Bitte legen Sie ein
eigenes Blatt Papier neben Ihrer Mindmap für das Kompetenzprofil
bereit.
Übung
Starten Sie mit einem Brainstorming Fangen wir ganz locker an: Nehmen Sie sich eine Stunde
Zeit, und notieren Sie alle großen und kleinen, wichtigen und
unwichtigen Fähigkeiten, die Ihnen in den Sinn kommen. Verteilen
Sie sie über das ganze Blatt. Schreiben Sie ruhig auch erst einmal
schwammige, unkonkrete Punkte auf – fragen Sie sich aber dann bei
jedem, wie Sie ihn noch spezifischer fassen können.
Fragen Sie sich:
Was genau können Sie gut?
Nehmen Sie sich diese
Aufgabe doch bitte für einige Tage mit in Ihren Alltag. Ganz
bestimmt stolpern Sie immer wieder über Kompetenzen, die Ihnen
vielleicht bisher als ganz selbstverständlich erschienen. Und
bedenken Sie: Auch ganz kleine Fähigkeiten sind Fähigkeiten! Seien
Sie bitte großzügig mit sich. Und wenn Sie allzu große Zweifel
haben, ob Sie über eine Fähigkeit wirklich verfügen, versehen Sie
sie einfach mit einem Fragezeichen.
Ihre aktuellen beruflichen Kompetenzen
Schenken Sie jetzt Ihrer aktuellen
beruflichen Tätigkeit Ihre Aufmerksamkeit: Untersuchen Sie ganz
genau, auf welche Fähigkeiten Sie dort zurückgreifen. Das werden
einerseits sehr spezifische
Qualifikationen sein, die charakteristisch
für Ihren Beruf sind wie die Bedienung eines Geräts, Kenntnisse
über Büroorganisation oder spezielle EDV-Anwendungen. Andererseits
werden von Ihnen globale
Kompetenzen verlangt, die auch in ganz
anderen Berufen gebraucht werden wie Verkaufstalent,
Einfühlungsvermögen oder das Erstellen von
Excel-Tabellen.
Am besten, Sie
beobachten Ihre Arbeit einige Tage. Fragen Sie sich auch, was Sie
bisher in Ihrem aktuellen Unternehmen geleistet haben und was Ihre
Arbeit generell kennzeichnet. Wenn Sie mit einem Projekt oder einer
Aufgabe betraut wurden: Warum gerade Sie? Was zeichnet Sie
besonders aus?
Ihre Erfolgsbiografie Gehen Sie in der Zeitleiste immer weiter zurück, und
untersuchen Sie jeden Ihrer bisherigen Jobs. Scannen Sie die Zeit
Ihrer Ausbildung oder Ihres Studiums, und denken Sie sich dann
durch Ihre Schulzeit bis zur ersten Klasse.
Notieren Sie
dabei alle privaten und beruflichen Erfolge, die Ihnen in den Sinn
kommen.
Wichtig ist dabei, dass
es für Sie Erfolge waren – nicht, ob andere das ebenso sahen oder
Sie heute meinen, »objektiv« sei das ja nicht so großartig gewesen.
Haben Sie sich für einen Mitschüler eingesetzt? Wurden Sie zum
Klassensprecher gewählt? Haben Sie ein besonderes Referat gehalten?
Wurde ein Projekt von Ihnen sehr gelobt oder ausgezeichnet? Haben
Sie trotz Lampenfiebers eine gute Präsentation hinbekommen? Haben
Sie geholfen, dass aus Ihren Kindern tolle Menschen
wurden?
Erstellen Sie auf diese
Weise eine Liste all Ihrer kleinen und großen Erfolge.
Dann analysieren Sie für
jeden einzelnen Punkt, welche Fähigkeiten Ihnen dabei geholfen
haben – denn hinter jedem Erfolg stecken Kompetenzen. Manchmal wird
es schwer sein, Kompetenzen von Persönlichkeitseigenschaften oder
Talenten zu unterscheiden; seien Sie im Zweifelsfall
großzügig.
Übertragen Sie alle
Fähigkeiten, über die Sie heute noch verfügen, in Ihre Mindmap –
auch, wenn sie inzwischen etwas eingerostet sein
sollten.
Durch die Brille der anderen
Es ist natürlich sinnvoll, neben Ihrer
Selbsteinschätzung auch den Blick anderer Menschen auf Sie zu
berücksichtigen. Fragen Sie bitte fünf Menschen, was Sie in deren
Augen besonders gut können. Wenn Sie mögen, fragen Sie dabei auch
nach Ihren Schwächen. Suchen Sie auch hier wieder möglichst
Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen aus: alte und neue
Freunde, Familie, Kollegen, entfernte Bekannte, Ausbilder und so
weiter. Auf diese Weise bekommen Sie ein breites Bild. Bitten Sie
auch Ihre »Zeugen«, in ihrem Feedback so präzise wie möglich zu
sein.
Interessant ist es, wie nahe Selbst- und
Fremdeinschätzung beieinander liegen. Sehen andere Menschen bei
Ihnen Kompetenzen, die Sie sich nicht zugestehen? So geht es
ziemlich vielen. Sehen andere in Ihnen ganz andere Seiten und
Fähigkeiten als Sie selbst?
Übernehmen Sie bitte
alle Punkte in Ihre Sammlung, die Sie auch nur ansatzweise
zutreffend finden.
Achtung
Stolperstein!
»Eigentlich kann ich ja nichts richtig gut …«, »Ich kann doch nur, was ich in meinem Job tue« oder »Aber das kann ich doch nicht wirklich gut«: So denken und reden nicht wenige Menschen über sich – und empfinden es deshalb als eine Qual, sich mit den eigenen Fähigkeiten zu beschäftigen. Dabei ist es eine Binsenweisheit, dass jeder Mensch etwas gut kann. Und wir können meist mehr, als uns bewusst ist – auf jeden Fall können wir mehr als das, was unser aktuelles Jobprofil von uns verlangt.
»Eigentlich kann ich ja nichts richtig gut …«, »Ich kann doch nur, was ich in meinem Job tue« oder »Aber das kann ich doch nicht wirklich gut«: So denken und reden nicht wenige Menschen über sich – und empfinden es deshalb als eine Qual, sich mit den eigenen Fähigkeiten zu beschäftigen. Dabei ist es eine Binsenweisheit, dass jeder Mensch etwas gut kann. Und wir können meist mehr, als uns bewusst ist – auf jeden Fall können wir mehr als das, was unser aktuelles Jobprofil von uns verlangt.
So pauschale »Ich-kann-nicht-Aussagen«
beruhen niemals auf echten Überzeugungen, sondern sind ganz sicher
negative Glaubenssätze! Wenn es Ihnen sehr schwerfällt, an Ihrem
Kompetenzprofil zu arbeiten, sollten Sie unbedingt das Kapitel über
Glaubenssätze noch einmal lesen und dann die »Werkzeuge zur
Blockadelösung« zu Rate ziehen.
Übung
Schärfen Sie Ihr Kompetenzprofil Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Sammlung Ihre
Fähigkeiten gut abbildet? Finden Sie das Bild »rund«? Erkennen Sie
sich darin wieder? Dann möchte ich Sie jetzt bitten, sich mit den
folgenden Fragen zu beschäftigen:
-
Welche Eindrücke entstehen bei Ihnen, wenn Sie Ihre Sammlung auf sich wirken lassen?
-
Welche Schwerpunkte erkennen Sie? Was taucht besonders häufig auf?
-
Was überrascht Sie? Was passt nicht unbedingt zu Ihrem bisherigen Selbstbild?
-
Werden Kompetenzen deutlich, die Sie sich bisher nicht zugeschrieben haben?
-
Passen Ihre Kompetenzen zu Ihrem aktuellen Jobprofil? Oder müsste ein Mensch damit eigentlich etwas ganz anderes tun?
Notieren Sie bitte,
was Ihnen dazu in den Sinn kommt. Es kann übrigens sehr hilfreich
sein, diese Fragen mit einem Freund, Ihrem Mentor oder Ihrem
Coachingteam zu besprechen.
Okay, jetzt geht es
darum, Ihre Kompetenzen nach zwei Kriterien zu
unterscheiden:
-
Welche Fähigkeiten sind bei Ihnen gut ausgeprägt?
-
A-Kompetenzen
-
Welche Fähigkeiten möchten Sie in Zukunft entwickeln und verstärkt anwenden?
-
B-Kompetenzen
Nehmen Sie sich zwei
Farbstifte, und markieren Sie dann die Fähigkeiten entsprechend
ihrer Zugehörigkeit zu A- oder B-Kompetenzen. Gelten beide, bekommt
die betreffende Fähigkeit natürlich zwei Markierungen. Gehen Sie
bitte langsam und bedacht vor – erledigen Sie die Aufgabe nicht im
Vorbeigehen! Selbstverständlich ist Ihre Auswahl absolut subjektiv
und soll es auch sein. Vergeben Sie ungefähr fünf bis zehn
Markierungen in jeder Farbe.
Übertragen Sie die
markierten A- und B-Kompetenzen auf zwei neue Blätter. Ordnen Sie
Ihre
-
A-Kompetenzen danach, wie ausgeprägt Sie sie einschätzen, und die
-
B-Kompetenzen danach, wie wichtig sie Ihnen sind.
Schließlich bilden Sie aus jedem Punkt einen Satz, der mit »Ich« beginnt und möglichst genau beschreibt, was Sie können. Das ist wichtig, denn: Ich-Aussagen haben auf unser Denken eine prägendere Wirkung als eine »Ich-lose« Beschreibung. Anstatt »Menschen von Produkten überzeugen« sollten wir lieber »Ich bin gut darin, Menschen von den Qualitäten eines Produkts zu überzeugen, von dem ich selbst überzeugt bin« formulieren. -
Wenn Sie das geschafft haben, verfügen Sie sogar über zwei Kompetenzprofile: Die Liste Ihrer A-Kompetenzen ist das »klassische« Profil Ihrer aktuellen Fähigkeiten. Ihre B-Liste ist mindestens genauso wichtig, denn sie zeigt Ihnen, welche Fähigkeiten Ihre Jobprojekte möglichst von Ihnen verlangen sollten.
-
Hängen Sie doch beide Listen gut sichtbar an Ihrem Projektarbeitsplatz auf.
Achtung
Stolperstein!
Ich habe es eben ja schon erwähnt: Wenn Menschen ihren derzeitigen Job so richtig satt haben, meinen sie manchmal, damit auch auf die bisher genutzten und trainierten Kompetenzen verzichten zu müssen. Dabei sehen sie aber oft nicht, dass sie in einem völlig anderen Umfeld diese Kompetenzen möglicherweise wieder sehr gern einsetzen würden. Wenn ein Lehrer seinen Job an einer Schule an den Nagel hängen will, kann er seine pädagogischen Fähigkeiten in der Erwachsenenbildung oder Gesundheitsförderung nutzen und damit sehr zufrieden sein. Also bitte nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und leichtfertig wertvolle Kompetenzen aus Ihrem Katalog streichen!
Ich habe es eben ja schon erwähnt: Wenn Menschen ihren derzeitigen Job so richtig satt haben, meinen sie manchmal, damit auch auf die bisher genutzten und trainierten Kompetenzen verzichten zu müssen. Dabei sehen sie aber oft nicht, dass sie in einem völlig anderen Umfeld diese Kompetenzen möglicherweise wieder sehr gern einsetzen würden. Wenn ein Lehrer seinen Job an einer Schule an den Nagel hängen will, kann er seine pädagogischen Fähigkeiten in der Erwachsenenbildung oder Gesundheitsförderung nutzen und damit sehr zufrieden sein. Also bitte nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und leichtfertig wertvolle Kompetenzen aus Ihrem Katalog streichen!
Was Ihnen weniger liegt, sollte ebenfalls
beachtet werden: Haben Sie auch Ihre Schwächen aufgeschrieben? Dann
überlegen Sie bitte jetzt:
-
Welche davon haben Ihnen schon berufliche Nachteile gebracht?
-
Mit welchen haben Sie immer wieder zu kämpfen, um sie zu kompensieren oder zu überspielen?
-
Welche bringt Sie manchmal in Verlegenheit?
-
Welche hat schon dafür gesorgt, dass Sie eine Aufgabe nicht übernehmen wollten?
-
Welche Schwächen könnten Ihnen möglicherweise in Zukunft in Ihrem neuen Job Nachteile bringen?
Meine A-Kompetenzen
-
Ich kann Menschen gut von der Qualität einer Sache überzeugen, von der ich selbst überzeugt bin.
-
Ich kann auch komplizierte Unternehmensstrukturen schnell erfassen und Probleme erkennen.
-
Ich kann Menschen für eine Aufgabe motivieren und zu einem erfolgreichen Team machen.
-
Ich kann ein Team auch in extrem stressigen Situationen anleiten und arbeitsfähig halten.
-
Ich kann komplexe Zusammenhänge leicht verständlich darstellen und in Worte fassen.
Meine B-Kompetenzen
-
Ich kann gut zuhören und Menschen helfen, über ein persönliches Problem zu reflektieren.
-
Ich bin gut darin, die Stärken eines Menschen oder eines Angebots zu erkennen und auf den Punkt zu bringen.
-
Ich habe grafische Fähigkeiten und kann sehr gut für ein Unternehmen oder einen Selbstständigen ein persönliches Design/Logo entwickeln.
-
Ich bin ein guter Portrait-Fotograf, ich kann wesentliche Seiten eines Menschen erfassen und festhalten.
-
Ich habe einen Sinn für die Benutzerführung von Software.
Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben,
überlegen Sie bitte: Was müssen Sie bei Ihrer Entscheidung
unbedingt berücksichtigen?
Übung
Sammeln Sie bitte
diese Punkte auf einer weiteren Liste – sie ist quasi der »geheime
Anhang« zu Ihrem Kompetenzprofil. Sie werden sie bei Ihrer
Entscheidung später zu Rate ziehen.
Kompetenz trifft auf Interessen
Obwohl ich zu Beginn des Kapitels
angekündigt habe, dass wir hier nur noch »linkshirnig und
analytisch« arbeiten werden, möchte ich hier ein bisschen
wortbrüchig werden und Ihre Kreativität noch einmal ins Spiel
bringen:
Im letzten Kapitel habe ich ja erklärt, wie wir
mit der Bisoziation auf ganz neue Ideen kommen können. Wenn Sie
mögen, können Sie dieses Werkzeug hier verwenden, um noch auf die
eine oder andere gute Jobidee zu stoßen; die Kombination von
Interessen und Fähigkeiten ist nämlich sehr gut dafür geeignet.
Wenn Sie keine Lust dazu haben, noch einmal in die Ideensuche
einzutauchen, können Sie diesen Punkt einfach auslassen.
Sind Sie dabei? Dann nehmen Sie sich eine
Stunde ungestörter Zeit. Legen Sie bitte die beiden Landkarten
Ihrer Interessen/Neigungen und Jobideen sowie Ihre beiden
Kompetenzprofile (ohne die Schwächen!) vor sich auf den Tisch oder
Fußboden. Machen Sie es sich davor gemütlich, trinken Sie gern
dabei einen Tee. Nehmen Sie sich dann eine Ihrer Kompetenzen und
notieren sie in die Mitte eines Blatt Papiers. Lassen Sie dann
Ihren Blick entspannt über Ihre beiden Landkarten schweifen mit
dieser Kompetenz im Kopf. Einige Begriffe werden Ihnen als sehr gut
zu der Kompetenz passend erscheinen, andere gar nicht. Und einige
Kombinationen erscheinen Ihnen vielleicht besonders »schräg« oder
interessant. Entscheiden Sie sich für einige Begriffe und notieren
sie auf dem Papier um die Kompetenz herum.
Nehmen wir uns als Beispiel die Kompetenz »Ich
kann Menschen schwierige technische Zusammenhänge erklären und
entspannt vermitteln«. Das Interesse »PC-Programme erstellen«
scheint gut damit kombinierbar zu sein. »Bergsteigen« passt auf den
ersten Blick eher weniger dazu. Aber genau das macht es ja so
spannend, wenn es um das Bisoziieren geht! Wenn wir nämlich unser
Hirn mit zwei Dingen konfrontieren, die anscheinend keine
Schnittmenge haben, bringt es die erstaunlichsten Ideen hervor.
»Matheunterricht beim Bergwandern« oder »Die Berge verkopften
Zahlenmenschen nahe bringen«? Oder mir kommen auch Ideen, die
scheinbar nichts mit den beiden Dingen zu tun haben.
Wenn auf Ihrem Blatt jetzt also eine Kompetenz
und einige Interessen und/oder Jobideen stehen, lassen Sie Ihre
grauen Zellen mal richtig schuften: Notieren Sie alles, was Ihnen
in den Sinn kommt – egal wie unpassend oder schräg es Ihnen
erscheint! Wenn Ihnen dazu nichts mehr einfällt, nehmen Sie sich
die nächste Kompetenz und suchen sich dazu wieder neue Begriffe.
Und schon geht’s in die nächste Runde. Sie können generell alles
mit allem kombinieren.
Übung
Diese Aufgabe lebt
davon, dass Sie sich trauen, mit Wörtern, Ideen und Bildern zu
spielen. Variieren Sie meine Anleitungen auch gerne, wenn Sie
mögen. Wichtig ist dabei nur, dass Kompetenzen und Interessen
aufeinander treffen und miteinander Neues hervorbringen
dürfen.
Wenn Sie alle Kompetenzen Ihrer beiden
Profile bearbeitet haben – oder keine Lust mehr haben -, machen Sie
bitte erst einmal eine Pause. Dann legen Sie alle Blätter, die Sie
eben beschrieben haben, nebeneinander. Lassen Sie Ihren Blick
entspannt wandern, und schauen Sie, ob Ihnen irgendwo neue Jobideen
entgegenspringen. Notieren Sie alle, die Ihnen gefallen, in der
Landkarte Ihrer Jobideen.
Kompetenz trifft auf Jobideen
Lassen Sie uns jetzt Ihre Jobideen durch
die Brille Ihrer Kompetenzen betrachten. Dadurch wird deutlich
werden, welche Ideen durch Ihre Fähigkeiten Rückenwind bekommen –
und welche Sie eher auf dem falschen Fuß erwischen.
Punkteverteilung für
Kompetenzen: Bitte nehmen Sie sich Ihre Landkarte der
Jobideen vor und das Profil Ihrer A-Kompetenzen. Schauen Sie sich
jede Jobidee an, und fragen Sie sich, ob sie von einer oder
mehreren Ihrer aktuellen Fähigkeiten profitieren könnte. Markieren
Sie jede Idee mit einem oder mehreren blauen Punkten – je nachdem, über wie viele passende
Fähigkeiten Sie dafür verfügen. Je wichtiger eine Fähigkeit für
eine Jobidee sein könnte, desto dicker können Sie den Punkt machen.
Vergeben Sie im Zweifelsfall lieber einen ganz kleinen Punkt als
gar keinen.
Ein Beispiel: Auf Ihrer Liste steht unter
anderem: »Ich kann gut Arbeitsabläufe für Teams organisieren und
vor allem bei hohem Stress dafür sorgen, dass jeder seinen Job gut
macht.« Für die Jobidee »Teamleiter im Callcenter« gibt es dafür
natürlich einen fetten Punkt – der »Selbstständige Grafiker« geht
leer aus.
Dann nehmen Sie sich auch das Profil Ihrer
B-Kompetenzen vor, die Sie in Zukunft entwickeln und verstärkt
nutzen wollen. Gehen Sie Ihre Landkarte noch einmal durch und
markieren jede Jobidee, die von einer Ihrer B-Kompetenzen
profitieren könnte, mit grünen
Punkten.
Punkteverteilung für
Schwächen: Jetzt sollen auch noch Ihre Schwächen zu Wort
kommen: Gehen Sie mit Ihren Negativpunkten wieder alle Jobideen
durch, und überprüfen Sie jeweils, ob sich eine oder mehrere davon
auf eine Idee auswirken könnte. Verteilen Sie hier kleine und große
rote Punkte.
Nehmen wir an, auf Ihrer Negativliste steht:
»Ich verliere schnell den Überblick (und ich hasse es), wenn ich –
vor allem am PC – mit vielen Zahlen umgehen muss.« Für die Jobidee
»Controller« müsste es wohl einen großen roten Punkt geben, für
»Innendekorateur« keinen und für eine selbstständige Tätigkeit wie
»Freier Texter« nur einen kleinen – schließlich könnte man den
Zahlenkram delegieren.
Am Ende dieses zweiten Arbeitsschritts
sieht Ihre Landkarte der Jobideen wahrscheinlich aus, als hätte sie
die Masern erwischt – übersät mit kleinen und dicken blauen, grünen
und roten Punkten. Einige Ideen sind vielleicht auch ganz von
Punkten verschont geblieben. Damit können wir jetzt in die nächste
Phase gehen.
Die Auswahl: Welche Jobideen wählen Sie ins Finale?
Unabhängig davon, ob auf Ihrer Landkarte
einige wenige, zehn oder gar mehr als zwanzig Jobideen stehen, Sie
sollten den jetzt folgenden Auswahlprozess sehr ernst nehmen. Denn
hier stellt sich heraus, ob Sie das passende »Material« haben, um
daraus Jobprojekte zu formulieren und schließlich eine Entscheidung
zu treffen. Einige von Ihnen haben bestimmt schon eine gute Auswahl
von Jobideen, mit denen sie leichtfüßig in die nächste Phase treten
können. Sie sollten sich aber trotzdem mit jeder der folgenden
Fragen beschäftigen.
Anderen wird es wahrscheinlich nicht ganz
leicht fallen, sich jetzt von Optionen zu trennen. Es kann richtig
wehtun, sich von einer schönen Idee zu verabschieden. Aber Sie
werden nicht daran vorbeikommen, wenn sie viel mehr als zehn Ideen
in Ihrer Landkarte haben. Denn es würde Sie im nächsten
Arbeitsschritt bestimmt überfordern, zwanzig, dreißig oder mehr
Jobprojekte bis ins Detail zu bearbeiten.
Können Sie sich vorstellen, diese Arbeit
gemeinsam mit einem vertrauten Menschen zu machen? Der Vorteil ist,
dass Sie sich zu zweit intensiv über das Potenzial jeder Jobidee
auseinandersetzen können. Das kann natürlich niemand sein, der
überkritisch mit Ihren Ideen umgeht – ein guter Begleiter wird
immer wieder nachhaken und Sie fragen, ob es nicht doch Wege gibt,
Ideen, die Ihnen besonders am Herzen liegen, zu realisieren.
Natürlich sind Ihr Mentor oder Ihr Coachingteam hier die erste
Adresse.
Egal, ob Sie diesen Schritt allein oder in
Begleitung gehen: Es sollte entspannt und mit viel Zeit geschehen.
Denn schließlich haben Sie eine Menge Arbeit und Herzblut in die
Entwicklung Ihrer Jobideen investiert. Jetzt sollten Sie jede davon
in Ruhe prüfen. Mein Vorschlag: Setzen Sie zumindest zwei
Arbeitseinheiten für diesen Schritt an. Treffen Sie zuerst eine
vorläufige Auswahl, schlafen Sie eine Nacht darüber, und
entscheiden Sie erst dann endgültig.
Der Herz-und-Nieren-Check Ihrer Jobideen
Was jetzt kommt, ist auf den ersten Blick
nicht ganz leicht zu verstehen, auch wenn die Schritte logisch
aufgebaut sind. Deshalb schlage ich Ihnen vor, dass Sie den
folgenden Abschnitt zuerst einmal in Ruhe durchlesen.
Bauchgefühl:
Machen Sie es sich vor Ihrer Landkarte (mit den »Masern«) bequem.
Wenn einige Zeit seit dem letzten Arbeitsschritt vergangen ist,
lassen Sie Ihren Blick erst einmal in Ruhe eine Weile über das
Papier wandern. Sehen Sie sich genau an, was dort alles steht.
Beginnen Sie damit, Ihren Bauch zu fragen:
-
Welche Jobideen – egal ob leicht oder fast unmöglich umzusetzen – liegen Ihnen am meisten am Herzen?
-
Welche sind am aufregendsten?
-
Welche könnten Ihr Leben viel besser machen?
Unterstreichen Sie diese Ideen mit einem
Buntstift.
Punkteverteilung: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit
dann auf alle Jobideen, die mindestens einen blauen, grünen oder
roten Punkt von Ihnen bekommen haben:
-
Eine Idee, für die Sie schon jetzt eine hohe Kompetenz (blauer Punkt) besitzen, sollten Sie sich genau anschauen. Wie attraktiv ist sie? Auch wenn Sie sie eben nicht als »Herzensprojekt« unterstrichen haben – könnte daraus ein Jobprojekt werden?
-
Gibt es Ideen mit A-Kompetenzen, die Sie aber als eher unattraktiv empfinden? Wenn Sie glauben, dass daraus höchstwahrscheinlich kein Jobprojekt werden wird: Möglicherweise werden Sie sich dafür entscheiden, sich einen »Übergangsjob« zu suchen, falls Ihr Wunschprojekt in nächster Zeit nicht zu realisieren sein sollte. Könnte diese Jobidee für den Übergang geeignet sein? Machen Sie sich dann dazu bitte eine Notiz.
-
Wie sieht es mit den Ideen aus, für die Sie B-Kompetenzen einsetzen können, die Ihnen also am Herzen liegen und die Sie zukünftig weiter entwickeln möchten: Gibt es hier viel zu lernen, bis Sie damit eines Tages Ihre Brötchen verdienen können? Oder haben Sie genug vorhandene Kompetenzen, um sie schon zeitnah zu verwirklichen?
-
Schauen Sie sich jetzt an, welche Jobideen einen roten Punkt verpasst bekommen haben – vor allem, wenn es ein »dicker Punkt« ist: Was bedeutet dies für Ihre Idee? Können Sie diesen Schwachpunkt kompensieren? Oder ist er ein »Killerkriterium«?
Haben Sie den Eindruck, die vier Punkte
ausreichend durchdacht zu haben? Dann treffen Sie jetzt bitte eine
Entscheidung: Welche Ihrer Jobideen möchten Sie weiter verfolgen?
Unterstreichen Sie diese.
Zeitaspekt:
Jetzt geht es um die wichtige Frage, in welchem Zeitraum eine
Jobidee vermutlich zu verwirklichen sein wird. Die meisten
veränderungswilligen Menschen, die ich treffe, wollen ihren neuen
Job möglichst bald antreten. Wenn die nötigen Voraussetzungen dafür
schon vorhanden sind, ist dies meistens auch durchaus machbar. Je
mehr aber vorher gelernt und vorbereitet werden muss, desto weiter
verschiebt sich der Startpunkt in die Zukunft, logisch. Manchmal
dauert es Jahre, bis der neue Job angetreten werden kann. Für
Herzensprojekte finde ich dies vertretbar – für nur mittelmäßig
interessante Ideen aber nicht.
Deshalb möchte ich Sie jetzt bitten, alle nicht
unterstrichenen Jobideen, die in den nächsten zwölf Monaten
definitiv nicht realisierbar sind, mit
einem Bleistift durchzustreichen. Damit verzichten wir auf alle
längerfristigen Ideen, die weder durch Kompetenzen noch durch
Attraktivität für sich sprechen.
Wackelkandidaten Gibt es Jobideen, die nicht
unterstrichen aber auch noch nicht durchgestrichen sind? Erscheinen
sie Ihnen in einem Jahr erreichbar, aber ohne dass Ihr Herz
besonders für sie schlägt und Sie Ihre Kompetenzen dafür einsetzen
können? Schauen Sie sich diese Kandidaten bitte genauer an und
fragen Sie sich, was für oder gegen sie sprechen könnte:
-
Sind sie zwar keine Überflieger, aber durchaus gute Optionen?
-
Sind es eher langweilige »Brot-und-Butter-Jobs«?
-
Könnten sie möglicherweise für eine Übergangszeit in Frage kommen (siehe oben)?
Streichen Sie sie dann entweder durch, oder
notieren Sie, wofür diese Jobideen gut sein könnten.
Übung
Übertragen Sie jetzt
alle Jobideen, die noch im Spiel sind, auf ein neues Blatt Papier.
Ordnen Sie sie nach drei Kategorien:
-
umsetzbar oder erreichbar in den nächsten zwölf Monaten
-
umsetzbar oder erreichbar in zwei bis drei Jahren
-
langfristig umsetzbar oder erreichbar
Achtung
Stolperstein!
Gibt es Jobideen, die Sie gar nicht für erreichbar halten? Vor allem, wenn dies Herzensprojekte sind, sollten Sie sich jetzt sehr genau überlegen, was der Umsetzung im Wege steht. Schreiben Sie Ihre Argumente auf. Hier ist es besonders wichtig, dass nicht negative Glaubenssätze das Steuer in der Hand haben. Denn kalte Füße sind absolut kein Argument gegen ein Projekt!
Gibt es Jobideen, die Sie gar nicht für erreichbar halten? Vor allem, wenn dies Herzensprojekte sind, sollten Sie sich jetzt sehr genau überlegen, was der Umsetzung im Wege steht. Schreiben Sie Ihre Argumente auf. Hier ist es besonders wichtig, dass nicht negative Glaubenssätze das Steuer in der Hand haben. Denn kalte Füße sind absolut kein Argument gegen ein Projekt!
Wenn Sie aber aufrichtig überzeugt davon
sind, dass eine Idee nicht zu verwirklichen ist, streichen Sie sie
jetzt durch.
Checkpoint
-
Stehen auf Ihrer Liste nicht mehr als zehn Jobideen, und ist mindestens eine davon höchstwahrscheinlich innerhalb von einem Jahr umsetzbar? Dann ist Ihr Auswahlprozess hier abgeschlossen, und es kann weiter gehen mit der dritten Phase: der Projektentwicklung.
-
Stehen auf Ihrer Liste keine Jobideen, die innerhalb eines Jahres umsetzbar sind? Dann sollten Sie sich jetzt, bevor Sie Ihre Projekte konkretisieren, überlegen, was das für Sie bedeutet.
-
Können Sie sich vorstellen, Ihren derzeitigen Job noch so lange zu machen, bis Sie Ihr neues Jobprojekt starten können?
-
Oder brauchen Sie zunächst einen Übergangsjob, der Sie so lange ernährt, bis Ihr neues Projekt umsetzbar ist?
-
Sind Sie bisher davon ausgegangen, dass der neue Job schon in den nächsten Monaten starten würde – vielleicht weil die Ist-Situation nicht mehr zu ertragen ist? Und haben Sie aber nur länger- oder langfristige Jobideen auf Ihrer Liste? Dann gibt es hier ein Problem. Bitte machen Sie dann nicht »trotzdem einfach weiter«!
-
Wenn Sie jetzt schon wissen, dass ein Übergangsjob für Sie nicht in Frage kommt und Sie trotzdem möglichst zeitnah wechseln möchten, gibt es nur eine Lösung: Gehen Sie jetzt noch einmal zurück zum Anfang dieses Auswahlkapitels und suchen nach weiteren Jobideen, die attraktiv genug sind und gleichzeitig kurzfristig erreichbar. Erst wenn Sie fündig geworden sind, sollten Sie in das nächste Kapitel gehen.
Ich treffe immer wieder Menschen, denen
zwar bewusst ist, dass jede gute Jobalternative einige Jahre der
Vorbereitung brauchen wird. Aber ihr Wunsch nach Veränderung ist so
groß, dass sie von jetzt auf gleich in Aktionismus ausbrechen. Der
neue Job soll gefälligst schon heute vor der Tür stehen! Doch
anstatt einen Übergangsjob zu suchen oder über einen Kompromiss
nachzudenken, werden hektisch Bewerbungen verschickt. Und so geht’s
ganz schnell vom Regen in die Traufe. So mancher stellt dann Jahre
später fest, dass er schon am Ziel sein könnte, hätte er sich vor
einigen Jahren etwas klüger und vorausschauender verhalten.
Die Konkretisierung: Sie bringen Ihre Jobprojekte auf den Punkt
Wenn Sie im letzten Abschnitt sorgsam
vorgegangen sind, liegt vor Ihnen eine Auswahl von Jobideen, die
das Potenzial haben, Ihr »Job der Zukunft« zu werden. Jetzt geht es
darum, jede skizzierte Idee in allen Aspekten bis zu ihrer
möglichen Umsetzung zu durchdenken und dabei auch die Risiken und
Nebenwirkungen nicht zu übersehen. Wie anfangs gesagt: Hier
entstehen die Prototypen Ihres neuen Jobs. Jeder davon muss ein
fahrtüchtiges und zu Ende gedachtes Produkt sein, bevor Sie sich
für eines davon entscheiden werden. Ein »Ich könnte ja vielleicht
auch …« reicht hier nicht mehr aus.
Würden wir an dieser Stelle vermeiden, unsere
Jobprojekte so gut wie möglich auf den Punkt zu bringen, machten
wir uns die Entscheidung unnötig schwer – weil wir dann das ungute
Gefühl hätten, die Sache nicht ausreichend bedacht zu haben. Und
wir haben nun mal die Tendenz, uns im Zweifelsfalle lieber gegen so
eine Option zu entscheiden.
Und nach Ihrer
Entscheidung müssen Sie ohnehin wissen, was Sie wie und wann für
Ihr Wunschprojekt tun, um es umzusetzen. Es wäre doch sehr
ärgerlich, erst dann zu merken, dass Sie wichtige Aspekte übersehen
haben! Dann hätten Sie sich für einen Prototyp entschieden, der
leider überhaupt nicht fahrtüchtig ist und niemals eine Zulassung
bekommen würde.
Also besser gleich: Butter bei die Fische! Auch
wenn dieser Schritt Zeit und Energie von Ihnen verlangt – dies ist
bestimmt eine sehr gute Investition.
Ich habe Ihnen zwei Fragenkataloge
zusammengestellt – einen für angestellte Tätigkeiten und einen für
selbstständige Projekte. Sie werden feststellen, dass einige Fragen
mehr und andere weniger zu einem Jobprojekt passen. Einige Fragen
werden sich überschneiden, und bestimmt werden Ihnen Fragen in den
Sinn kommen, die hier nicht stehen – die sollten Sie unbedingt in
Ihren Katalog aufnehmen. Wenn ein Jobprojekt sowohl Anstellung als
auch Selbstständigkeit bedeuten könnte und beides interessante
Optionen sind, können Sie ihn unter beiden Aspekten parallel
bearbeiten.
Ganz wichtig: Sie werden bestimmt auf viele
Fragen erst einmal keine Antwort parat haben. Oder es könnte ganz
verschiedene Antworten geben.
Bitte gehen Sie nicht den leichten Weg und
übergehen solche Punkte! Ein Jobprojekt, das aus zu vielen
Fragezeichen und Leerzeilen besteht, können Sie kaum einschätzen.
Nehmen Sie sich unbedingt alle Zeit, die es braucht, und nutzen Sie
alle Quellen, um möglichst viele Antworten zu finden. Es bleiben
auch dann bestimmt noch genug Aspekte ungeklärt.
Bitte beschäftigen Sie sich so lange mit einem
Jobprojekt, bis Sie ein rundes Bild davon haben und alles Mögliche
versucht haben, es auf den Punkt zu bringen. Behandeln Sie immer
nur ein Projekt zur gleichen Zeit.
Richten Sie sich zuerst für jedes Projekt ein
Blatt für Bedenken, Fragen und Unklarheiten ein. Bestimmt kommen
Ihnen während der Arbeit einige davon in den Sinn – und sie sollten
auf keinen Fall nur in Ihrem Kopf herumspuken. Notieren Sie
unbedingt alles, das Ihr Projekt betreffen könnte und noch vor der
Entscheidung geklärt werden sollte.
Die Projektentwicklung für Jobs mit Arbeitsvertrag
Was wollen Sie tun?
-
Wie soll Ihre Tätigkeit genau aussehen?
-
Was soll Ihr Aufgabengebiet sein?
-
Wofür wollen Sie Spezialist sein?
-
Was soll möglichst nicht Ihre Aufgabe sein?
Wo wollen Sie arbeiten?
-
In welchen Branchen möchten Sie am liebsten arbeiten? (Erstellen Sie dafür eine Rangfolge von »optimal« bis »gerade noch okay«)
-
In kleinen, mittleren oder großen Unternehmen?
-
In welchen Unternehmen möchten Sie am liebsten arbeiten? (Machen Sie eine Liste, und bewerten Sie dann von + bis +++.)
-
An welcher Stelle, in welcher Abteilung und in welchen Projekten wollen Sie arbeiten?
Welche Bedingungen sind Ihnen dabei wichtig?
-
Was wollen Sie (mindestens) verdienen?
-
Wie soll Ihre Arbeitszeit aussehen?
-
An welchen Orten können Sie sich vorstellen zu arbeiten?
-
Welche Rahmenbedingungen sind Ihnen wichtig?
Wie kommen Sie an Ihren Job?
-
Welche Bewerbungsstrategie könnte für welches Unternehmen optimal sein?
-
Über welche Kontakte verfügen Sie schon?
-
Welche Kontakte könnten Sie sich erschließen?
-
Welche Netzwerke haben Sie? Welche werden Sie brauchen?
-
Wer kann Sie unterstützen?
-
Welche Informationsquellen haben und brauchen Sie?
-
Welche Institutionen können Ihnen helfen?
Wie bewerben Sie sich?
-
Wie argumentieren Sie für sich und Ihre Kompetenzen?
-
Warum sollte man Sie einladen und einstellen?
-
Was ist das Besondere an Ihnen und Ihrem Angebot?
Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?
-
Was spricht gegen dieses Jobprojekt?
-
Was fehlt Ihnen – aus jetziger Sicht – für diesen Job?
-
Was befürchten Sie? Was könnte passieren?
-
Was wäre der Worst Case?
-
Was könnte Ihnen schwerfallen?
-
Über welche Schatten müssten Sie springen?
-
Wichtig: Wie könnten Sie mit den Negativpunkten konstruktiv umgehen?
Ihr Umsetzungsplan
-
Wie werden Sie genau vorgehen, wenn Sie sich am Ende für dieses Jobprojekt entscheiden?
-
Wie lange werden Sie brauchen bis zur Kontaktaufnahme/Bewerbung?
-
Wann wollen Sie spätestens anfangen zu arbeiten?
-
Wichtig: Erstellen Sie einen Umsetzungsplan.
Welche Varianten gibt es für dieses Projekt?
-
Auch wenn Ihnen ganz klar ist, was Sie für welches Unternehmen machen möchten:
-
Haben Sie einen Plan B?
-
Ein anderes, kleineres, größeres Unternehmen an einem anderen Ort?
-
Eine andere Branche?
-
Eine andere Position im Unternehmen Ihrer Wahl?
-
Gibt es eine selbstständige Alternative?
-
Und schließlich:
-
Was müssen Sie noch klären, damit Sie sich für oder gegen dieses Projekt entscheiden können?
-
Was ist noch zu tun?
-
Mit wem möchten Sie noch sprechen?
-
Auf welche Fragen werden Sie wohl keine Antworten finden?
-
Was ist aus Ihrer jetzigen Sicht noch wichtig für dieses Jobprojekt?
Die Entwicklung von selbstständigen Jobprojekten
Was ist Ihr Angebot?
-
Welches Produkt oder welche Leistung wollen Sie anbieten?
-
Was sind die besonderen Merkmale?
-
Warum sollte jemand Sie beauftragen oder zu Ihnen kommen?
-
Was haben Sie den Mitbewerbern voraus?
Wer sind Ihre Kunden?
-
Wer soll Ihr Produkt oder Ihre Leistung nutzen?
-
Was wissen Sie über Ihre Kunden?
-
Was müssen Sie noch herausbekommen?
-
Was haben Ihre Kunden bisher ohne Sie gemacht?
-
Wer kommt als Kunde wahrscheinlich nicht in Frage?
-
Wie soll sich die Zahl Ihrer Kunden entwickeln?
Wer sind die Mitbewerber?
-
Gibt es Ihre Leistung oder Ihr Produkt schon oder eine ähnliche Variante?
-
Wer sind die Mitbewerber?
-
Wer ist mit einem ähnlichen Konzept schon erfolgreich am Markt?
-
Was können Sie übernehmen?
-
Was wollen Sie anders machen?
-
Was haben Sie Mitbewerbern voraus?
Wie werden Sie Ihre Kunden akquirieren?
-
Wie werden Menschen von Ihrem Angebot erfahren?
-
Wie werden Sie für sich werben?
-
Was werden Sie tun, um Aufmerksamkeit zu bekommen?
-
Haben Sie jetzt schon potenzielle Kunden?
Welche Mittel und Ressourcen benötigen Sie zu Beginn?
-
Wie soll Ihre Werbung aussehen?
-
Welche grafischen Leistungen brauchen Sie?
-
Welche Unterlagen brauchen Sie?
-
Wie soll Ihre Website aussehen?
-
Wo werden Sie arbeiten?
-
Welche Räume benötigen Sie?
-
Was benötigen Sie noch?
Wie sieht Ihre Finanzplanung aus?
-
Wie viel Startkapital brauchen Sie?
-
Woher wird das Geld kommen?
-
Bekommen Sie Gründungszuschüsse (zum Beispiel von der Agentur für Arbeit)?
-
Wie planen Sie Ihren Lebensunterhalt im ersten Jahr?
-
Auf welche Ersparnisse oder andere Reserven könnten Sie zugreifen?
-
Welche Versicherungen brauchen Sie?
-
Mit welchen Einnahmen rechnen Sie (mindestens) im ersten Jahr?
-
Wie wollen Sie Ihre Preise gestalten?
Wo und von wem könnten Sie Unterstützung bekommen?
-
Wer könnte Ihnen finanziell zur Seite stehen?
-
Welche Geldquellen könnten Sie anzapfen?
-
Welche Institutionen könnten Ihnen helfen – auch durch Beratung und Fortbildungen?
-
Wer könnte Sie bei Werbung, Website und Grafik unterstützen?
-
Welche Hilfe könnten Sie bei der Akquise bekommen?
-
Welche Menschen würden Sie mental unterstützen?
-
Welche Netzwerke könnten Sie nutzen?
-
Können Sie sich vorstellen, mit einem Coachingteam zu arbeiten?
-
Für welche Probleme und Themen wünschen Sie sich Unterstützung?
Welche möglichen Risiken und Probleme sehen Sie heute?
-
Was spricht generell gegen die Umsetzung des Projekts?
-
Was ist an Ihrem Angebot nicht optimal?
-
Was fehlt Ihnen noch?
-
In welchen Punkten könnten Ihnen Ihre Mitbewerber voraus sein?
-
Welche Lebensbereiche würden beeinträchtigt durch Ihr Projekt?
-
Was sehen andere Menschen kritisch?
-
Was könnte alles schiefgehen?
-
Was wäre der Worst Case?
-
Wie sieht Ihr Plan (genau!) aus für den Fall, dass das Projekt nicht gut läuft oder scheitert?
Der Entwicklungsplan für Ihr Projekt
-
Erstellen Sie einen Umsetzungsplan für Ihr Projekt mit allen Details, die Sie kennen
-
bis zum Projektstart und
-
für das erste Jahr.
-
Wie viel Zeit braucht Ihr Projekt, bis Sie entscheiden können, ob es erfolgreich ist?
-
Wo wollen Sie mit diesem Projekt in fünf, wo in zehn Jahren sein?
Und schließlich:
-
Was müssen Sie noch klären, damit Sie sich für oder gegen dieses Projekt entscheiden können?
-
Was ist noch zu tun?
-
Mit wem möchten Sie noch sprechen?
-
Auf welche Fragen werden Sie wohl keine Antworten finden?
-
Was ist aus Ihrer jetzigen Sicht noch wichtig für dieses Jobprojekt?
Achtung
Stolperstein!
Nicht selten höre ich von Klienten, die unmittelbar vor ihrer Entscheidung stehen, ein »Das weiß ich nicht«, wenn ich sie zu ihrem Jobprojekt befrage. Warum wissen sie es nicht? Haben sie wirklich alles probiert, um es heraus zu bekommen? »Ich habe es gegooglet und nichts gefunden«, ist eine beliebte Antwort. Manchmal fällt es mir dann schwer, meine Fassung zu bewahren. Denn was wir so im Internet finden, ist selten alles, was es an Informationen gibt! Ein flotter Blick auf eine Website ist ganz bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss! Und es ist selten ein Ersatz dafür, zum Telefonhörer zu greifen oder an eine Tür zu klopfen und mit Menschen zu sprechen.
Nicht selten höre ich von Klienten, die unmittelbar vor ihrer Entscheidung stehen, ein »Das weiß ich nicht«, wenn ich sie zu ihrem Jobprojekt befrage. Warum wissen sie es nicht? Haben sie wirklich alles probiert, um es heraus zu bekommen? »Ich habe es gegooglet und nichts gefunden«, ist eine beliebte Antwort. Manchmal fällt es mir dann schwer, meine Fassung zu bewahren. Denn was wir so im Internet finden, ist selten alles, was es an Informationen gibt! Ein flotter Blick auf eine Website ist ganz bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss! Und es ist selten ein Ersatz dafür, zum Telefonhörer zu greifen oder an eine Tür zu klopfen und mit Menschen zu sprechen.
Checkpoint
-
Haben Sie die Aufgabe bewältigt?
Möglicherweise haben Sie mehr Zeit in die Jobprojekte investiert, von denen Sie schon wissen, dass sie in die engere Auswahl kommen werden. Das ist völlig okay. Haben Sie denn alles getan, um die wichtigsten Projekte so genau wie möglich zu definieren? Und auch wenn einige Punkte noch unklar sind: Haben Sie den Eindruck, sie im Grunde erfasst und durchdrungen zu haben? Prima! Denken Sie, dass Sie jetzt eine gute Grundlage für Ihre Entscheidung haben?
Dann haben Sie hiermit die Eintrittskarte für das nächste Kapitel.
Oder sind Sie sich nicht so sicher? Bestehen Ihre Jobprojekte hauptsächlich aus Fragezeichen? Können Sie noch nicht sagen, worum es bei Ihren wichtigsten Projekten genau geht? Hand aufs Herz: Haben Sie wirklich alles versucht, um Antworten zu finden? Haben Sie alle möglichen Quellen und Kontakte genutzt? Oder sind Sie unterwegs ausgestiegen? Lag es vielleicht einfach daran, dass Sie nicht genug Zeit und Energie zur Verfügung hatten?
Auf jeden Fall sollten Sie sich dann noch so lange mit Ihrer Projektentwicklung beschäftigen, bis Antworten die meisten Fragezeichen ersetzt haben. -
Was sagt Ihr Projektbarometer?
Dieser vierte Schritt war eine echte Herausforderung. Nur wenigen dürfte es gelungen sein, die Aufgaben ohne emotionale Ausschläge zu erledigen. Aber das ist ganz normal. Die Hauptsache ist, dass Ihr Barometer jetzt nicht auf Schlechtwetter gefallen ist!
Oder haben Sie möglicherweise das Interesse oder Ihren Optimismus verloren? Sank Ihnen der Mut bei der Arbeit? Es geschieht nicht selten, dass Menschen so kurz vor einer wichtigen Entscheidung nicht nur kalte Füße kriegen, sondern sich plötzlich völlig desinteressiert und energielos fühlen. Ich habe Ihnen ja schon früher gesagt, dass dies typische Symptome einer mentalen Blockade sind. Wichtig ist, dass Sie jetzt nicht das Steuer aus der Hand geben und Ihr Selbstmanagement vernachlässigen! Bevor Sie das Buch und Ihre Unterlagen zur Seite legen und Ihr Projekt möglicherweise bis zum Sanktnimmerleinstag verschieben, nutzen Sie bitte jetzt gleich die Werkzeuge zur Blockadelösung. -
Fühlen Sie sich momentan noch ziemlich verloren?
Sollten Sie sich noch sehr unsicher sein, wo Sie gerade stehen, hilft Ihnen vielleicht dies:
Nehmen Sie sich Ihre Jobprojekte nacheinander vor, und notieren Sie jeweils alle offenen Fragen und was Ihnen noch fehlt auf einem neuen Blatt. Im zweiten Schritt streichen Sie alles davon durch, was nicht unbedingt wichtig ist für Ihre Entscheidung. Für die übrigen Punkte überlegen Sie dann bitte, wo, wie und von wem Sie die richtigen Antworten bekommen können. Hilfreich ist es ganz bestimmt, dies gemeinsam mit einem Helfer, Ihrem Mentor oder dem Coachingteam zu überlegen. -
Haben Sie noch kalte Füße?
Gelingt es Ihnen noch nicht so recht, sich innerlich frei zu schwimmen? So kurz vor der Entscheidung ist es nicht leicht, Blockaden vom Lampenfieber zu unterscheiden.
Ich empfehle Ihnen, jetzt trotzdem mit dem nächsten Kapitel zu beginnen – sehr langsam und sorgsam. Besser, Sie kommen beim nächsten Schritt nur stolpernd voran, als dass Sie hier hängenbleiben. Achten Sie auf Ihre Stimmungen und Ihre mentale Verfassung. Seien Sie sich ein guter Coach – und wenn Sie Blockadesymptome erkennen, drücken Sie erst einmal die Stopp-Taste und versuchen dann sofort, sie zu klären.