KAPITEL ACHTZEHN
Roo!
Meine Kehle war wie zugeschnürt. Er muss zurückgekommen sein, um mir zu helfen. Mein Gott, er muss…
Schock und Wut vermischten sich. Der Eskaalim verlieh mir eine übermenschliche Energie, und im Nu stand ich den Söldnern gegenüber. Ich attackierte sie von hinten und schickte beide mit zwei kräftigen Fußtritten zu Boden. Unfähig, die geringste Gefühlregung zu zeigen, schleuderte ich einen von ihnen in die schlammigen Fluten des Kanals, wo ihn das gleiche Schicksal ereilte wie Roo.
Dann war ich über dem anderen Söldner, bevor dieser wieder auf die Beine kommen konnte. Ich packte seinen Kopf und drehte ihn um wie den Schraubverschluss einer Flasche. Irgendwie gelang es dem Mann, mir den Schleier runterzureißen. Irritiert verlor ich für eine Sekunde die Übersicht. Der Söldner rollte sich zur Seite weg und zog einen Schlagstock.
Er traf mich mit voller Wucht in der Seite. Ich hörte, wie meine Rippen brachen und durch meine Haut drangen. Mein Hemd tränkte sich mit Blut. Ein unnatürliches Leuchten in den Augen des Söldners verriet mir, dass er Kontakt mit seinen Kameraden aufgenommen hatte. Es würde nicht lange dauern, bis Verstärkung hier war. Und dann würden sie mich töten.
Ich stürzte mich auf den Söldner, der mir chancenlos ausgeliefert war. Mit einem schnellen Griff drehte ich seinen Kopf herum, bis ich Knochen brechen hörte und er bewusstlos zu Boden sank.
Angesichts der unnatürlichen Regenerationsfähigkeiten, mit denen Ike seine Truppen ausgestattet hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich den Mann damit endgültig ausgeschaltet hatte. Er würde sich vielleicht erholen.
Was nun? Ich kann nicht gegen eine halbe Söldner-Armee kämpfen.
Ist für dich Roos Tod hiermit bereits vergolten? Ich lag innerlich mit mir im Widerstreit.
Ich humpelte zum Eingang einer Villa hinüber. Ein paar Leute hatten die Szene beobachtet und halfen mir, indem sie die heranstürmenden Söldner aufhielten.
Ich eilte die Treppe zu einem Dachboden hinauf und in einen Verbindungstunnel hinein. Während ich rannte, versank ich in Gedanken und überließ dem Eskaalim immer mehr die Kontrolle über mich. Er stieß zusätzliches Adrenalin aus, das die Schmerzen linderte, die mir die gebrochenen Rippen bereiteten.
Wenn ich lange genug überlebte, um es bis in Tulus Nähe zu schaffen, würden meine Rachegelüste die Kräfte freisetzen, die ich benötigte, um sie zu bezwingen.
Sie kämpfte noch immer mit den Cabal, und je näher ich ihr und dem Strudel dieser Auseinandersetzung kam, desto schwerer fiel mir das Gehen. Meine Beine schienen im knietiefen Plasmapilz festzustecken, der überall den Boden bedeckte.
Vor meinen Augen spielten sich albtraumhafte Halluzinationen ab. Eine von ihnen zeigte die verschwundenen Karadji, wie sie tot in einer dunklen Gasse lagen. Allein der Gedanke, dass sie sterblich sein könnten, erschreckte mich.
Ich befand mich mittlerweile wieder auf der offenen Straße und bewegte mich durch den dichten Menschenstrom. Der Kanal lag nun hinter mir; ich folgte ihm nicht weiter, sondern ging in die Richtung, wo ich Leesa Tulu vermutete. Ich musste nur den grellen Salven folgen, die sie auf spiritueller Ebene auf die Cabal schleuderte. Diese Geschosse ähnelten Feuerbällen, nur dass sie mit den schlimmsten Erinnerungen und Fantasien beladen waren, die Tulu aus den Köpfen der Schamanen und mir gesogen hatte.
Warte, bis du in die finstere Tiefe meiner Seele blickst, du Miststück. Ich sandte den Fluch als Gedanken zu ihr hinaus.
Ein Blick in mein Inneres hätte wohl jeden Menschen erschreckt. Der Eskaalim, die spirituellen Führer, und nun die Verbindung zu Mei und den Schamanen – im Vergleich zu meiner Verfassung wirkte eine multiple Persönlichkeitsspaltung wie ein Kindergeburtstag. Wenn ich nicht schon verrückt war, dann befand ich mich auf dem besten Weg, es zu werden.
Ich entdeckte den Gedankenstrom, der von Tulu ausging, schließlich auf dem Dach einer Villa, einen halben Klick vom Kanal entfernt. Sie wollte dem Kampfgeschehen wohl nicht zu nahe kommen.
Das Gebäude wurde von einer Söldner-Kompanie bewacht.
Ich ging in Gedanken verschiedene Möglichkeiten durch: Frontalangriff? Eine List? Die Söldner ablenken? Tulu mit einem Köder hinauslocken? Keiner dieser Pläne erschien mir praktikabel, doch ich konnte nicht ewig mit dem Angriff warten. Wenn ich zumindest eine vernünftige Waffe bei mir gehabt hätte – zum Beispiel einen Firestorm-Blaster. Oder eine Semiautomatik. Ich besaß noch nicht einmal mehr den verdammten Cabal-Dolch!
Für einen kurzen Moment zog ich sogar ernsthaft in Erwägung, mich Tulu auf spiritueller Ebene zu stellen. Ich verwarf den Gedanken jedoch rasch wieder: Welch großes Talent ich in solchen Dingen auch haben mochte, meine Fähigkeiten waren den ihren unterlegen.
Nein, ich musste dem treu bleiben, was ich am besten konnte: mutig voranstürmen, wo andere ängstlich zurückwichen, und alles dem Erdboden gleichmachen.
Ich hielt mich noch immer im Dickicht versteckt und brütete über einem Plan, als die Wachen vor der Eingangstür plötzlich ihren Posten verließen und zur entlegenen Seite der Villa rannten. Ich konnte mein Glück kaum fassen, lief zu dem Haus hinüber und schlich mich hinein. Aus der Eingangshalle führte eine Treppe in die oberen Stockwerke; rechts von ihr befand sich das Wohnzimmer.
Ich nahm die Treppe.
Abgesehen von einigen Käfern und anderen Parasiten waren die Räume verlassen. Ein Murmeln lockte mich auf einen Balkon hinaus. Zu ihrer Zeit musste diese Villa ein nobles Anwesen gewesen sein. Balkone, automatische Fensterverdunkelung, luxuriöse San-Einheiten – die vormaligen Eigentümer hatten an nichts gespart.
Ich öffnete die Balkontür einen Spalt und schaute hinaus. Tulu stand an der Brüstung, den Blick Richtung Norden auf den Kanal gerichtet. Ich konnte beinahe physisch spüren, wie ihr Chi auf das Wasser strömte. Zwei Söldner standen zu beiden Seiten des Balkons Wache.
Ein Geräusch aus dem Parterre lockte mich zur Treppe zurück. Ich lehnte mich über die Balustrade und schaute hinab.
Ike!
Er hatte sein Exoskelett mit einer Kampfausrüstung versehen und einen mobilen Kommandostand in seine Kontrolleinheit integriert. Von dort koordinierte er die Söldnertrupps und erteilte ihnen Befehle.
Dann muss er auch Roos Tod befohlen haben! Ike hat ihn auf dem Gewissen!
Er hob den Kopf und schaute mich an.
Ich wollte mich auf ihn stürzen, seinen verweichlichten Körper aus der Maschine ziehen und ihn pulverisieren. Offenbar konnte er meine Gedanken lesen. Er murmelte etwas in ein Mikrophon.
Schmerz jagte wie ein heißes Eisen durch meinen Kopf.
Was zum Teufel… Ich sah nach hinten. Die Balkontür stand weit offen. Die beiden Söldner hatten zwei lange, scharfe Klemmspieße durch meine Schultern getrieben.
Auf den Schmerz folgten animalischer Hass und grenzenlose Wut – Adrenalin jagte durch meine Venen und schärfte meine Sinne.
»Bringt sie zu mir!«, befahl Ike.
Die Söldner stiegen mit mir in ihrer Mitte die Treppe hinunter und präsentierten mich Ike wie eine Marionette.
Ich konnte es in seinem Gesicht sehen: Ike wollte mich nicht sofort töten, sondern sich mit mir unterhalten.
Wo liegen seine Schwächen, wie kann ich ihn verletzen?
Ich verdrängte die Schmerzen und konzentrierte mich auf die Aufgabe. Das Exoskelett schützte Ike vor körperlichen Attacken. Blieb also nur sein Gesicht, solange er das Visier aufgeklappt hatte.
Ich hatte nur eine Chance.
Mit ganzer Kraft rammte ich meinen Fuß unter den Helm des Exoskeletts. Ich spürte keinen Schmerz, als ich mich auf die Klemmspieße stützte, um das Gleichgewicht zu bewahren.
Die Söldner zogen mich nach hinten, doch ich trat abermals zu, und dieses Mal löste sich der Helm vollends.
Ike schrie auf, als ihm die neuronalen Verbindungen mit dem Helm aus dem Kopf gerissen wurden.
Die Söldner ließen mich auf den Boden fallen.
Sie stießen beide Laute aus, die ich noch nie aus einem menschlichen Mund gehört hatte. Die Verbindung zu Ikes Neurotransmitter war unterbrochen worden, und nun stolperten sie orientierungslos in der Gegend herum. Ohne seine Befehle waren sie völlig hilflos.
Ich befreite mich von den Spießen.
Steh auf!, befahl der Eskaalim.
Ike suchte bereits das Weite und rannte auf seinen Skelettbeinen davon.
Ich machte mich an die Verfolgung. Geschlagen, blutend, verwirrt.
Bleib dran, bleib dran! Ich wiederholte die Worte immer wieder – wie ein Mantra.
Zunächst konnte ich ihm folgen; doch dann musste ich meinen Verletzungen Tribut zollen. Ich stolperte durch die Gassen und wusste nach einer Weile nicht einmal mehr, wo ich mich befand. So wie immer hielt mich nur meine Dickköpfigkeit auf den Beinen.
Über mir hörte ich das Knattern von Rotorenblättern.
Ich sah in den Himmel hinauf. Zwei Raubvögel verfolgten mich.
Was wollten diese Bastarde von mir?
Erkannten diese Idioten denn nicht, was sich hier abspielte? Wo blieben die Rettungskräfte?
Ich schüttelte verdrossen den Kopf und ging weiter.
Ich musste Ike nicht länger suchen. Er fand mich. Ich umrundete gerade einen Fiberglasturm, als er mich angriff. Wir rollten ineinander verkeilt durch die Blutlache eines Körpers, den die Säule aufgespießt hatte.
Ike schlang den Arm um meinen Hals und begann, mir die Luftröhre zuzudrücken. Mit der ungeheuren Kraft, die ihm das Exoskelett verlieh, hätte er mir eigentlich mühelos das Rückgrad brechen oder, noch einfacher, den Kopf abreißen können; doch im Bruchteil einer Sekunde erkannte ich, dass sich hinter uns eine neue Fiberglassäule aus dem Boden erhob. Ich warf mich zur Seite und rollte mit Ike über den Boden.
Wir krachten hart gegen den Turm. Ike heulte laut auf, als sich die nackte Haut seines Kopfes mit dem Glas verband. Er trat mit den Skelettbeinen nach mir, doch ich hatte mich bereits außer Reichweite gebracht. Ich stemmte mich mit dem Rücken auf dem Boden ab und drückte Ike mit beiden Füßen gegen die Glassäule. Das Exoskelett brach in sich zusammen, als der Turm das Metall wie ein Magnet anzog; Ike wurde bei lebendigem Leibe zerquetscht.
Er versuchte zwar noch, sich wild strampelnd von dem Exoskelett zu befreien, doch es nützte nichts. Ich gab keinen Millimeter nach, sondern drückte ihn noch fester gegen das Fiberglas.
Fahr zur Hölle, Arschloch!
Als Ike sich nicht mehr bewegte, brach ich erschöpft zusammen.
Es dauerte einen Moment, bis ich mich so weit erholt hatte, dass ich wieder aufstehen konnte. Ich nahm Ike die dicken Brillengläser ab, um einmal in das Gesicht des Mannes zu sehen, der die Straßenkinder und die Masoops erschaffen hatte – als ob das seine Taten begreiflich machen würde!
Selbst im Tod konnte Ike seine Augen nicht schließen. Und das im wörtlichen Sinne. Ihm fehlten die Augenlider. Unter seinen Augenbrauen hatte er sich eine bogenförmige, unvollständige Reihe kleiner Symbole eintätowiert.
Mir lief es kalt den Rücken hinunter, als ich sie näher betrachtete.
Nun wusste ich endlich, woher die Hautfetzen stammten, die mir der Verhör-Mecha gegeben und die ich in meinem Waffenschrank eingeschlossen hatte. Nun konnte ich mir sehr gut vorstellen, für wen Ike arbeitete.
Diese Art Tätowierung trugen gewöhnlich nur Häftlinge – und zwar jene, die zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren. Eine solche Strafe stand nur auf Verbrechen gegen die Medien. Und eine Begnadigung war ausgeschlossen – es sei denn, die Medien beschlossen, dass ihnen der entsprechende Häftling nützlich sein konnte.
Bis jetzt hatte ich angenommen, dass Ike von Privatleuten unterstützt wurde: andere Bandenbosse, die ihre schmutzigen Geschäft lieber in einer entlegenen Gegend betrieben. Das menschliche Material für die Söldner-Armee stammte vom Schwarzmarkt – ermordet oder entführt. Selbst einen funktionstüchtigen Verhör-Mecha, wie ihn Ike auf uns gehetzt hatte, konnte man in der Unterwelt gegen gutes Geld bekommen.
Aber diese Tätowierung… Es gab keinen Zweifel, keine andere Erklärung. Kein Wunder, dass Ike über genügend Energieressourcen für einen Tarnschirm verfügt hatte.
Ike musste mit den Medien gemeinsame Sache gemacht haben. Aber das bedeutete… die Medien und die Milizen unterstützten eine Operation, die auf unmoralischen genetischen Experimenten basierte.
Diese Geschichte würde für sensationelle Einschaltquoten sorgen.
Ich war sicherlich keine Heilige, doch selbst ich wusste, was Menschenwürde bedeutete. Vor langer Zeit hatte ich Vivacity verlassen, um im Tert zu leben, weil mir die Überwachungsmethoden der Medien missfielen. Die Armen, die Verrückten, die Kriminellen, jeder, sogar die Kranken hatten gegenüber den Reichen in der Superstadt einen Vorteil: Die Medien konnten sie nicht ihrer Freiheit berauben.
Das Einzige, was den Medien blieb, war, den Tert aus der Luft zu observieren.
Ich trat einen Schritt zurück und beobachtete, wie der Glasturm Ikes Körper mit sich in die Höhe hob. Erst fielen Teile des Exoskeletts hinab, dann rohes Menschenfleisch. Das Ganze erinnerte mich an ein Tier, das ausgenommen und gehäutet wurde.
Ich blieb, so lange ich den Anblick ertragen konnte.
Ikes Tod würde Roo nicht zurück bringen. Und es würde auch nicht die Welt verbessern, in der ich lebte und über die ich soeben wieder etwas Neues gelernt hatte. Sein Tod vertrieb nicht die Wut, die Trauer und die Schuldgefühle. Doch zumindest hatte ich nun die Gewissheit, dass Ike keine neuen Monster mehr erschaffen würde.
Ich war aber noch nicht am Ende meines Weges angelangt. Das zu Ende zu bringen, was ich begonnen hatte, erschien mir in jenem Moment wichtiger als alles andere.
Ich hatte eine Mission zu erfüllen.
Das Kompassimplantat und mein Orientierungsvermögen führten mich zu der Villa zurück, in der ich Tulu entdeckt hatte. Die ständigen Schmerzen und der Flüssigkeitsverlust hatten mich geschwächt, aber ich war entschlossen, dieser Voodoo-Schlampe den Garaus zu machen. Tulu befand sich noch immer dort oben auf dem Balkon. Ich fühlte Marinettes Macht.
Langsam schob ich die Balkontür ein Stück auf und spähte hinaus. Als sich Tulu urplötzlich umdrehte und in meine Richtung starrte, wich ich zurück wie ein Kind, das man beim Lauschen ertappt hatte. Ihre Augen hatten nichts Menschliches mehr an sich.
Marinette reitet Tulu, dachte ich, und die Loa-Göttin ist mächtig angepisst.
Meine Schuhe tränkten sich mit etwas Nassem. Ich blickte hinab und sah, dass ich in einer Blutlache stand. Es war mein eigenes Blut. Ich wollte mich hinlegen und schlafen – es wäre so einfach gewesen in jenem Moment einfach zu sterben -; aber mein Starrsinn hielt mich aufrecht.
Noch nicht!
Tulu patrouillierte auf dem Balkon auf und ab. Ihre Finger zitterten, und ihre Arme zuckten wild in der Luft herum. Aus ihrem Mund drangen unverständliche Laute.
Als sie sich mir näherte, warf ich die Tür auf und stürzte mich auf sie, doch meine Beine gehorchten mir nicht. Ich fiel der Länge nach auf den harten Beton. Tulu riss den Schlagstock in die Höhe, der an ihrem Gürtel hing, und drosch mit aller Kraft auf mich ein. Erst brachen meine Finger, die ich schützend vor das Gesicht hob, dann meine Wangenknochen und mein Kiefer.
Ich stöhnte.
Und ich konnte nichts tun, um Tulu aufzuhalten. Mein Bewusstsein schwand, und beinahe hätte ich mich aufgegeben, doch da sprang ein Tier Tulu an und krallte sich in ihrem Gesicht fest. Sie schleuderte es achtlos von sich, ohne die Wunden zu spüren, die das Tier ihr zugefügt hatte. Die Loa-Göttin machte sie schmerzunempfindlich.
Das Tier landete auf dem Boden, direkt neben meinem Kopf.
Loser!
Tulu trat mit dem Fuß auf seinen Kopf und zermalmte ihn auf dem Betonboden. Loser rührte sich nicht mehr.
Ich spürte, wie seine Präsenz in meinem Geist erlosch. Die körperlichen und seelischen Schmerzen überstiegen nun jedes erträgliche Maß. Eine pechschwarze Dunkelheit legte sich über meinen Geist, die alles zu verschlucken schien.
Trotzdem versuchte mein Gehirn, meinem Körper noch Befehle zu erteilen.
Ablenkung! Wenn Tulu ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich richtete und nicht auf die Cabal, dann würde ihnen das sicherlich helfen.
Ich musste nur noch ein wenig länger durchhalten. Und es gab nur einen Weg, jetzt nicht auf der Stelle zu sterben.
Ich umklammerte den Eskaalim mit meinem Geist.
Ich muss leben, flehte ich ihn an. Ich muss so lange leben, bis sie ihre Kräfte einsetzt, um mich zu töten! Ich muss leben, bis…
Die Welt erstrahlte plötzlich in einem hellen Licht. Das musste das Ende sein.
Bitte…
Der Engel erhob sich vor meinen Augen, triumphierend, gigantisch. Blut tropfte von seinen goldenen Schwingen.
Nun ist es endlich so weit, Mensch. Die Verwandlung kann beginnen.
Ich hatte vielleicht keine ehrenhafte Entscheidung getroffen, doch für Ehre war in meinen Gedanken derzeit wahrlich kein Platz. Tulu, Ike und ihre Partner bei den Medien würden meine Welt nicht zerstören, selbst wenn ich den höchsten Preis dafür bezahlen musste. Ich hatte mich vor langer Zeit entschieden, diesen Pfad zu beschreiten, und nun gab es keinen Grund umzukehren.
»Dann komm!«, sagte ich laut und erwartete meine Verwandlung.