11. KAPITEL
“Du liebst ihn?”
“Ja, sehr.”
Luke starrte sie fassungslos an. Das war doch Cat, die vernünftige vorsichtige Cat, die er so gut kannte. Und nun wirkte sie wie ein Wesen von einem anderen Stern. “Bist du ganz sicher?”
“Absolut.”
Er seufzte schwer. “Ich ahne, wer es ist.”
“So?”
“Nick.”
“Nick? Wie kommst du denn …”
“Verdammt, Cat! Das ist doch vollkommen offensichtlich. Aber er ist ein Playboy, jemand, der sich nie auf eine einzige Frau einlassen wird.”
Cat legte den Kopf schief und sah ihn an. “Der Schein kann manchmal trügen, Luke. Vielleicht ist ihm bisher nur noch nicht die richtige Frau begegnet.”
“Das wird auch nie passieren.”
“Und dennoch bin ich vollkommen davon überzeugt, dass er mich schon ein bisschen liebt. Er braucht nur einen gewissen Anstoß.”
“Ein Stoß von einem hohen Kliff wäre wohl besser!”, stieß Luke zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Warum denn gerade Nick?
Das war wohl das Schlimmste, was er sich ausmalen konnte. Nicht nur, dass es Nick war, sondern auch, dass sie bereit war, ihn herauszufordern.
Das war das Erdbeben, die große Flut, aber anders, als er es sich vorgestellt hatte. Sie liebte!
“He!” Cat stieß ihn leicht in die Seite. “Träumst du mit offenen Augen?”
“Nein, nein. Du musst jemanden finden, der ganz für dich da ist, Cat, das sehe ich ein. Und ich werde dir dabei helfen.” Und wenn es mich umbringt.
“Wie denn?”
Ja, wie? Luke überlegte. “Indem wir ihn eifersüchtig machen?”
Cat sah ihn mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen an. “Ihn eifersüchtig machen?”
“Du möchtest, dass dein Traummann sich irgendwie zu erkennen gibt. Und du weißt doch, wie wir Männer sind. Ich brauche nur eine kleine Bemerkung fallen zu lassen, ich sei an dir interessiert oder so, und Nick wird das Aufgebot bestellen. Was meinst du?”
Ein paar Sekunden lang war sie sprachlos. Dann lächelte sie. “Ja, warum nicht?”
Am nächsten Morgen betrat Luke mit zwei Bechern Kaffee Nicks Büro. Wie immer sah Nick in seinem leichten dunklen Anzug mit Krawatte wie aus dem Ei gepellt aus. Er hatte allerdings die Füße auf die Schreibtischplatte gelegt und blickte nachdenklich aus dem Fenster.
Luke, der nur Jeans und T-Shirt trug, weil er gleich auf eine Baustelle musste, reichte ihm einen Becher und setzte sich dann Nick gegenüber auf den Besucherstuhl.
Nick dankte und sah den Freund überrascht an. “Wie kommt es, dass du mich schon um neun Uhr morgens mit einem Besuch beehrst?”
“Wieso? Kann ich meinem Partner nicht mal einen Kaffee bringen?”
“Kommt darauf an, was der Partner damit bezweckt.”
“Ich möchte mit dir über Cat sprechen.”
“Über Cat? Warum, ist was passiert?”
“Nein, nein. Ich möchte nur wissen, wie du zu ihr stehst.”
Nick lehnte sich grinsend in seinem Schreibtischsessel zurück. “Machst du Witze? Ich bin verrückt nach ihr.”
“So richtig ernst? Oder hält das wieder nur fünf Minuten an, wie sonst bei deinen Frauen üblich?”
“Ist das wichtig für dich?”
“Das ist jetzt egal. Beantworte mir nur meine Frage.”
“Sie ist schön. Sexy. Klug. Ja, ich liebe sie wohl ein bisschen. Warum fragst du?”
“Ein bisschen?” Luke stellte seinen Becher mit Nachdruck auf den Schreibtisch. “Da du offenbar noch nicht einmal weißt, was du für sie empfindest, werde ich mich jetzt selbst um sie kümmern.”
Nick schwang die Beine vom Schreibtisch. “Du meinst, du willst mit ihr ausgehen?”
Nick war ganz offensichtlich eifersüchtig. “Warum denn nicht?”, sagte Luke kühl.
“Aber sie ist deine Schwester!”
“Du hast mir doch selbst hundert Mal gesagt, dass sie es nicht ist. Ich wollte dich nur über meine Absichten informieren.”
“Aha. Und was hast du für Absichten in Bezug auf Cat?”
“Nur die besten.”
Nick nahm einen Schluck Kaffee. “Das glaube ich nicht. Vor ein paar Wochen erst hast du mir erklärt, Cat sei für dich ein quasi geschlechtsloses Wesen, eine Schwester eben. Und nun willst du mir einreden, du bist in sie verknallt? Das tust du doch nur, weil du weißt, dass ich sie toll finde.”
“Nein, das hat damit nichts zu tun. Die Sache ist viel zu ernst.” Luke sah dem Freund in die Augen. “Eins möchte ich wissen. Wenn du Cat ansiehst, wen hast du da vor dir?”
“Eine schöne, attraktive und begehrenswerte Frau.”
“Das habe ich mir gedacht. Aber Cat ist viel mehr als nur das. Sie ist witzig und humorvoll, sie ist klug und stark, aber auch sehr verletzlich.”
Nick sah ihn neugierig an. “Willst du damit sagen, dass du sie liebst?”
“Ich fliege mit Cat für ein Wochenende nach Arizona.”
“Was? Liebst du sie denn?”
Ja, er liebte sie von ganzem Herzen! Am liebsten wäre Luke mit diesem Bekenntnis herausgeplatzt. Aber einmal ausgesprochen, würde er diese Worte nie wieder zurücknehmen können. Und sie würden ihn sein Leben lang verfolgen. So gab er nur die Frage zurück. “Und du?”
“Mit einem musst du dich abfinden. Wir sind beide scharf auf sie. Und das ist etwas ganz anderes als Liebe. Aber wir haben beide ein schlechtes Gewissen, weil wir sie lange kennen und uns für sie verantwortlich fühlen. Deshalb habe ich mich bisher auch zurückgehalten. Aber die Frage ist nun, wer von uns …”
“Hör auf, Stratton!” Luke stand auf. “So was solltest du noch nicht einmal denken. Lass die Finger von Cat, ein für alle Mal. Es sei denn, du willst sie heiraten”, fügte er dann noch hinzu.
Nick fiel fast vom Stuhl. “Heiraten? Bist du verrückt geworden? Hast du denn unsere Wette vergessen?”
“Dann ist die Wette wichtiger für dich als Cat?”
“Das habe ich nicht gesagt. Für dich denn?”
“Vielleicht.”
Nick lehnte sich zurück und legte beide Füße wieder auf die Tischplatte. “Ich bin mir auch nicht sicher.”
“Dann musst du dich entscheiden.”
“Du auch, lieber Freund.”
Sie starrten sich an.
Ihr Flug nach Arizona verlief planmäßig und ohne besondere Vorkommnisse. Erst spät am Abend kamen sie in dem Hotel an, in dem Luke mit Glück noch zwei Zimmer auf demselben Stockwerk hatte reservieren lassen können.
Allerdings hatte man von beiden Zimmern aus keinen besonderen Blick. “Soll ich fragen, ob sie für dich noch ein anderes Zimmer haben?”, fragte Luke. “Schließlich bist du die Tochter der Braut.”
Cat hatte während des Fluges nur wenig geredet, und auch jetzt war sie eher wortkarg. “Nein, lass nur. Es ist ja nur für zwei Nächte. Ich bin nicht wegen der Aussicht gekommen.”
“Sondern nur wegen des Spektakels?”
Cat nahm die in Leder gebundene Speisekarte des Zimmerservice hoch und lächelte kurz. “Sie muss sich jedes Mal noch übertreffen.” Sie überflog die Seiten. “Wenn ich mal heirate, dann mache ich ein einziges Riesenfest.”
Wenn ich mal heirate, diese Worte schnitten ihm ins Herz. “Hast du vor, bald zu heiraten?”
Sie sah ihn mit einem rätselhaften Blick an. “Komm, wir wollen was essen gehen, Van Buren. Ich bin fast am Verhungern.”
Vermisste sie Nick bereits? Schon der Gedanke war qualvoll. Luke saß auf dem breiten Bett. Die Bettdecken waren zurückgeschlagen, und ein Stück Konfekt lag auf dem Kopfkissen. Er musste daran denken, wie es wäre, wenn Cat an seiner Seite …
Das wird nie passieren. Sie schien kaum zuzuhören, als er ihr von seinem Gespräch mit Nick erzählte. Aber so waren die Frauen. Sie taten uninteressiert, es sei denn, die Männer schlugen sich um sie.
“Wollen wir essen gehen oder uns was vom Zimmerservice kommen lassen?”, fragte sie.
“Wenn du nicht zu müde bist, würde ich lieber in ein Restaurant gehen.” Er war nicht fähig, noch länger hier mit ihr in dem Zimmer mit diesem großen Bett allein zu sein. Es war neun Uhr abends. Die Hochzeit würde morgen Abend um sechs stattfinden. Ob Faith es wohl fertigbrachte, ein paar Minuten für ihre Tochter zu erübrigen? Seit zwei Jahren hatte sie Cat nicht gesehen.
Cat griff gerade nach ihrer Handtasche, als es an der Tür klopfte. Sie sahen sich kurz an. “Ich mach schon auf”, sagte Luke schnell.
Faith stand draußen vor der Tür. In dem weißen seidenen Hosenanzug sah sie aus wie ein Model aus der Vogue. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Luke sie mit seines Vaters Augen. Makellos, strahlend. Die zierliche, aber wohlproportionierte Figur. Das glänzende Haar in der Farbe von dunklem Honig. Aber anders als sein Vater durchschaute er sie. Sie verlangte viel von anderen Menschen und gab wenig zurück.
Er trat einen Schritt zurück und öffnete die Tür weit. “Guten Abend, Stiefmama.”
“Oh, Lucas, was für eine wundervolle Überraschung!” Sie berührte einmal kurz seine Wange und drückte ihm dann einen schwarzen Kleidersack in den Arm. “Bitte, leg das irgendwo hin, sei so lieb. Und wo ist meine Süße?”
“Hallo, Mutter.”
Faith trat mit ausgestreckten Armen auf Cat zu. “Lass dich ansehen. Oh, mein Liebes, ich vergesse immer, dass du ja schon erwachsen bist.”
Ihre Hände berührten sich kurz, und wie immer in Faith’ Gegenwart fühlte Cat sich groß und unbeholfen. Ihre Hände waren feucht vor Verlegenheit, und sie hasste sich für diese kindische Reaktion.
Faith musterte die Tochter langsam von oben bis unten und schüttelte missbilligend den Kopf. “Sag mir, Kind, kaufst du denn immer noch in diesen grässlichen Billigläden? Und mit den hohen Absätzen überragst du jeden Mann. Außerdem sehen deine Füße riesig aus.”
“Sie ist nicht größer als ich”, kam Luke Cat zu Hilfe und legte ihr tröstend den Arm um die Taille. “Und ich bin überzeugt, sie hat die hübschesten Füße seit Cleopatra. Außerdem finden nur diejenigen sie zu groß, die zu klein sind, um ihre Größe zu schätzen. Was die Kleidung anbetrifft, Cat hat einen so guten Geschmack, dass sie auch in den Sachen vom Flohmarkt noch fantastisch aussehen würde.”
Seine Hand fühlte sich warm und tröstend an, und seine Verteidigung tat Cat wohl.
“Wie süß von dir”, sagte Faith mit einem halben Lächeln. “Immer Kavalier, nicht wahr, Lucas? Cat, ich bin nur vorbeigekommen, um dir dein Kleid für morgen zu bringen. Ich habe schon einen Termin beim Friseur für dich, morgen um neun. Dein Haar ist ja so wild wie eh und je. Ich werde Milo sagen, er soll es ein bisschen glätten, nachdem er es geschnitten hat.”
“Da wird kein einziger Zentimeter abgeschnitten”, sagte Luke nur. Er sah Cat an. “Oder?”
“Nein.” Ihre Mutter hatte dem Friseur sicher schon genaue Anweisungen gegeben, so wie sie es auch früher schon getan hatte. Cat dachte mit Schaudern an die asymmetrische Frisur, unter der sie damals entsetzlich gelitten hatte. Aber es hatte gar keinen Sinn, mit ihrer Mutter zu diskutieren. Sie würde den Termin morgen einfach absagen. “Wie geht es dir, Mutter? Und wie dem glücklichen Bräutigam?”
“Ich weiß es nicht. Du weißt, es bringt Unglück, wenn der Bräutigam die Braut vor der Hochzeit sieht. Chandler ist momentan bei einem Freund und kommt erst morgen.” Faith legte den Kopf in den Nacken und blickte der Tochter ins Gesicht. “Und da wir doch nun beide erwachsen sind, ist es an der Zeit, finde ich, dass du mich Faith nennst.” Sie lächelte die Tochter strahlend mit ihren regelmäßigen, gebleichten Zähnen an. Ehemann Nummer fünf war Zahnarzt gewesen. “Wir können doch so tun, als seien wir Schwestern. Wäre das nicht lustig?”
Na, wunderbar, dachte Cat nur, jeder will mich zur Schwester haben.
Dieses war das erste Mal, seit Cat sich erinnern konnte, dass die bösartigen Spitzen der Mutter sie nicht trafen. Ihr wurde klar, dass sie anfing, ihre Mutter mit Lukes Augen zu sehen. Es war wie eine Erleuchtung.
Ihre Mutter war eine einsame, traurige Frau, die ihr Leben mit ungeliebten Ehemännern verbracht hatte, weil sie es nicht ertrug, allein zu sein. In ihrer Egozentrik und Selbstsucht hatte sie sich ein Bild von ihrer Tochter gemacht, das nichts mit der wirklichen Cat zu tun hatte. Diese Erkenntnis war wie ein Schock. Plötzlich begriff Cat, dass sie sich jahrelang hässlich und unnütz gefühlt hatte, nur weil ihre Mutter sie so einschätzte.
“Möchtest du etwas trinken, Faith?”, fragte Luke, der immer noch an Cats Seite stand. “Vielleicht einen Gin Tonic?”
“Vielen Dank, mein Lieber, aber ich muss los. Ich wollte Cat nur ihr Kleid bringen.” Sie sah sich nach dem Kleidersack um. “Komm und sieh es dir an, mein Kind. Ich habe es extra für dich in Paris gekauft.” Wieder sah sie die Tochter von oben bis unten abschätzig an. “Vielleicht ist es etwas eng um die Hüften. Hast du ein paar Pfund zugelegt in letzter Zeit? Was hast du mit deiner Haut gemacht? Du bist ja voller Sommersprossen. Hast du denn die Creme nicht benutzt, die ich dir geschickt habe?”
“Cat kann froh sein, dass du einen Schönheitschirurgen heiratest”, sagte Luke freundlich. “Nicht, dass sie ihn jemals brauchen würde. Aber in dreißig Jahren oder so, wenn sie so alt ist wie du jetzt, dann kann sie sich gratis ein völlig neues Gesicht verpassen lassen. Allerdings bist du dann wahrscheinlich mit einem Beerdigungsunternehmer verheiratet.”
Cat presste die Lippen zusammen, um nicht laut loszulachen.
“Wie charmant, Lucas. Wahrscheinlich erinnerst du dich, dass ich erst sechzehn war, als Cat geboren wurde, also quasi selbst noch ein Kind.”
Faith war mit neunundzwanzig schwanger geworden, und solange Cat denken konnte, hatte sie die Tochter dafür verantwortlich gemacht. Plötzlich fiel Cat auf, dass die Mutter nicht mehr die Stirn runzeln konnte. Ihre Augen blickten zornig, aber sie war so oft geliftet worden, dass sie das Gesicht nicht mehr verziehen konnte.
Faith zog das Kleid aus dem Sack und hielt es hoch. Eins musste man ihr lassen, sie hatte einen ausgezeichneten Geschmack. Es war ein schlichtes schmales Kleid aus feuerroter Seide.
“Interessante Farbe für eine Hochzeit”, sagte Luke nur. “Wäre Schwarz nicht passender gewesen?”
“Schwarz trägt man nicht mehr.” Faith legte den Kopf zur Seite und hielt Cat das Kleid an. “Ich habe eigentlich gedacht, dass die Farbe Cat gut stehen würde, aber …”
Nie und nimmer hat Faith wirklich geglaubt, dass diese Farbe mir stehen würde, dachte Cat, mehr verwundert als verärgert.
“Du hast recht, diese Farbe wird bei Cat sagenhaft gut aussehen”, sagte Luke schnell. “Aber ich gebe zu, nicht jeder kann sie tragen. Du zum Beispiel würdest grau und blass aussehen und dein Haar wie glanzloses Stroh. Aber jemand, der so jung ist und so gut aussieht wie Cat, kann so was tragen. Dazu noch ihr Haar …”
Cat stieß Luke mit dem Ellbogen leicht in die Seite. “Wie viele Gäste kommen denn eigentlich?”, fragte sie hastig. Die Vorstellung, wildfremden Leuten in diesem hautengen Kleid gegenübertreten zu müssen, ernüchterte sie schnell wieder. Glücklicherweise würde sie niemanden davon wiedersehen, denn ihre Mutter lud immer wieder neue Leute ein. Cat hatte das Pech, die einzige Ausnahme zu sein.
“Nur zwölfhundert. Chandler wollte es lieber etwas kleiner halten.
Du liebe Zeit, zwölfhundert Menschen würden auf ihren Hintern in dem hautengen Kleid starren. Aber als Luke ihr zuzwinkerte, musste auch Cat lächeln. Und wenn schon, es war nicht wichtig.
Faith gab ihr das Kleid. “Ich habe getan, was ich konnte. Es wird schon gehen. Au revoir, Darling, ich muss los, die Masseuse wartet. Bringst du mich noch zur Tür?”
Cat vermutete, dass ihre Mutter jeden “Darling” nannte, weil sie sich die Namen nicht merken konnte. Sie gab Luke das Kleid und begleitete ihre Mutter zur Tür.
“Gute Nacht, Faith”, rief Luke quer durch den Raum. “Ich freue mich darauf, morgen den alten Chandler kennenzulernen. Hoffentlich finden wir eine Gelegenheit, uns ein bisschen zu unterhalten. Dad hat mir von einigen deiner netten Eskapaden erzählt. Das sollte ihn wirklich amüsieren.”
Cat schloss vorsichtig die Tür hinter ihrer sprachlosen Mutter und legte den Riegel vor. Dann drehte sie sich langsam zu Luke um.
Er sah sie beunruhigt an. War sie kurz davor zu weinen? “Entschuldige, Cat, aber ich kann den Ton nicht ausstehen, in dem deine Mutter mit dir spricht. Sie ist doch nur eine Karikatur …”
Mit einem wilden Kriegsgeschrei rannte Cat durch den Raum und warf sich Luke in die Arme. “Mein Held!!”
Sie drückte ihm die Lippen auf den Mund, und er hielt sie fest umschlungen. Himmel, sie fühlte sich einfach wunderbar an. Sie lachte und küsste ihn zur selben Zeit. “Mein Ritter in schimmernder Rüstung!” Er spürte ihre Zunge und erwiderte ihren Kuss sofort voll Verlangen.
Er zog sie fester an sich. Und sie hörte nicht auf, ihn zu küssen. Er sah Tränen in ihren Augen, Tränen der Freude und der Leidenschaft.
Es war der Himmel.
Und es durfte nicht sein.
Er war nicht ihr Traummann, und es wurde Zeit, dass er sie und sich selbst daran erinnerte.
Mit all seiner Willenskraft löste er sich langsam von ihr und versuchte, einen Schritt zurückzutreten. Er hatte sein Verlangen nicht zehn Jahre lang unterdrückt, um nun doch noch nachzugeben. “Du, Cat …”
Doch sie gab ihm einen kleinen Stoß, und beide landeten auf dem großen weichen Bett.