Girls
Meine Besuche im Büro waren im letzten Monat sporadisch, vorsichtig ausgedrückt. Alles, wozu ich im Moment Lust zu haben scheine, ist zu trainieren, hauptsächlich Gewichtheben, und in neuen Restaurants zu reservieren, in denen ich schon gewesen bin, um dann wieder abzusagen. Mein Apartment riecht nach verschimmeltem Obst, obwohl der Geruch eigentlich von dem herrührt, was ich aus Christies Kopf gekratzt und in eine Marco-Glasschale gekippt habe, die auf einem Bord neben der Eingangshalle steht. Der Kopf selbst liegt mit Hirnmasse beschmiert, hohl und augenlos, in der Ecke des Wohnzimmers unter dem Klavier, und ich habe vor, ihn zu Halloween als Laterne zu verwenden. Wegen des Gestanks beschließe ich, Paul Owens Apartment für ein kleines Stelldichein zu benutzen, das ich für heute abend geplant habe. Ich habe die Wohnung auf Abhörgeräte untersuchen lassen; enttäuschenderweise erfolglos. Jemand, mit dem ich über meinen Anwalt Kontakt habe, erzählt mir, daß Donald Kimball, der Privatdetektiv, gehört hat, Owen sei tatsächlich in London, jemand habe ihn zweimal in der Lobby des Claridge gesehen und jeweils einmal bei einem Schneider in der Savile Row und einem angesagten neuen Restaurant in Chelsea. Kimball ist vor zwei Nächten rübergeflogen, das heißt, daß niemand mehr das Apartment überwacht, und die Schlüssel, die ich Owen abgenommen habe, passen immer noch, also konnte ich das Werkzeug (eine Bohrmaschine, eine Flasche Säure, das Bolzenschußgerät, Messer, ein Bic-Feuerzeug) nach dem Lunch dort hinbringen. Ich miete zwei Hostessen bei einem angesehenen, wenn auch schmierigen Privatunternehmen, mit dem ich noch nie zu tun hatte, lasse sie auf Owens goldene American-Express-Karte setzen, die, wahrscheinlich weil Owen in London vermutet wird, nicht überwacht wird, seine Platin-Am-Ex hingegen schon. Die Patty Winters Show heute morgen war – ironischerweise, fand ich – über Lady Dis Schönheitstricks.
Mitternacht. Meine Unterhaltung mit den beiden Mädchen, zwei jungen, blonden Hardbodies mit großen Titten, ist schleppend, da ich einige Mühe habe, mein derangiertes Ich im Zaum zu halten.
»Sie leben in einem Palast, Mister«, sagt eins der Mädchen, Torri, mit Babystimme, hingerissen von Owens lächerlich protziger Eigentumswohnung. »Ist echt ein Palast.«
Verärgert werfe ich ihr einen Blick zu. »So schön ist es auch wieder nicht.«
Während ich Drinks aus Owens wohlsortierter Bar mache, erwähne ich den beiden gegenüber, daß ich auf der Wall Street arbeite, bei Pierce & Pierce. Keine von beiden scheint das besonders zu interessieren. Statt dessen muß ich wieder eine Stimme hören – eine von ihren –, die mich fragt, ob es ein Schuhgeschäft ist. Tiffany blättert in einer drei Monate alten Ausgabe von GQ, sitzt auf der schwarzen Ledercouch unter der Wandverkleidung aus Kuhfellimitat und sieht verwirrt aus, als würde sie etwas, alles, nicht verstehen. Ich denke, bete, du Hure, bete einfach, und dann muß ich mir eingestehen, wie es mich aufgeilt, daß sich diese Mädchen vor mir für ein Taschengeld erniedrigen. Außerdem lasse ich einfließen, daß ich in Harvard war, und frage dann: »Schon mal davon gehört?«
Ich bin schockiert, als Torri sagt: »Ich hatte mal einen Geschäftsfreund, der sagte, er wäre da gewesen.« Sie zuckt stumpf die Achseln.
»Ein Kunde?« frage ich interessiert.
»Tja«, sagt sie nervös. »Sagen wir einfach, ein Geschäftsfreund.«
»War das ein Zuhälter?« frage ich – dann kommt der irre Teil.
»Na ja«, sie druckst herum, ehe sie fortfährt, »sagen wir einfach, ein Geschäftsfreund.« Sie nimmt einen Schluck aus ihrem Glas. »Er sagte, er wäre da gewesen, aber … ich habe ihm nicht geglaubt.« Sie sieht zu Tiffany, dann zu mir. Unser beiderseitiges Schweigen ermutigt sie, weiterzusprechen, und sie fährt stockend fort. »Er hatte, na ja, diesen Affen, irgendwie. Und ich mußte in … seinem Apartment auf den Affen … aufpassen.« Sie bricht ab, fängt wieder an, fährt mit monotoner Stimme fort, gelegentlich schluckend: »Ich wollte den ganzen Tag fernsehen, weil es sonst nicht viel zu tun gab, während der Typ weg war … und dabei ein Auge auf den Affen haben. Aber mit dem … mit dem Affen stimmte was nicht.« Sie bricht ab und holt tief Atem. »Der Affe wollte immer nur …« Sie seufzt, dann sprudelt es aus ihr heraus, »die Oprah Winfrey Show sehen, und sonst nichts. Der Typ hatte unzählige Bänder davon, und die hatte er alle für seinen Affen gemacht« – jetzt sieht sie flehend zu mir, als ob sie gleich hier und jetzt in Owens Apartment den Verstand verlieren würde und von mir, ja was, eine Bestätigung erwartet? – »und die Reklame rausgeschnitten. Einmal habe ich versucht … umzuschalten … oder das Tape auszustellen … weil ich statt dessen eine Soap-Opera sehen wollte … aber« – sie trinkt ihr Glas aus, rollt die Augen und fährt, eindeutig erschüttert von dieser Story, tapfer fort – »der Affe hat mich ang … gefaucht und hat sich erst beruhigt, als Oprah wieder lief.« Sie schluckt, räuspert sich, sieht aus, als würde sie gleich zu weinen anfangen, tut es dann aber doch nicht. »Also weißt du, man schaltet den Fernseher um, und und d-der verdammte Affe kratzt einen«, schließt sie bitter, wiegt sich in ihren Armen, zitternd, und versucht vergeblich, sich selbst zu wärmen.
Stille. Arktische, frostige, totale Stille. Das Licht, das über uns im Apartment brennt, ist kalt und elektrisch. Ich stehe da, sehe Torri an und dann das andere Mädchen, Tiffany, die aussieht, als würde ihr gleich übel.
Schließlich sage ich etwas, stolpere über meine eigenen Worte. »Es … ist mir egal … ob du ein … anständiges Leben führst … oder nicht.«
Sex findet statt – eine Hard-Core-Montage. Erst rasiere ich Torris Muschi, dann liegt sie auf dem Rücken auf Pauls Futon und spreizt ihre Beine, während ich sie reibe und lecke und manchmal ihr Arschloch lecke. Dann lutscht Tiffany an meinem Schwanz – ihre Zunge ist heiß und naß, und sie fährt damit immer wieder über meine Eichel, was mich ganz nervös macht –, während ich sie dreckige Hure, Nutte nenne. Ich ficke eine von ihnen mit Kondom, während die andere an meinen Eiern leckt und schlabbert, und starre dabei auf den Angelis-Siebdruck, der über dem Bett hängt, denke an Bäche von Blut, Fontänen von dem Zeug. Manchmal ist es sehr still im Raum, bis auf die nassen Geräusche, die mein Schwanz macht, wenn er in einer der Vaginas vor und zurück gleitet. Tiffany und ich wechseln uns dabei ab, Torris haarlose Fotze und ihr Arschloch zu lecken. Beide kommen, aufschreiend, in 69-Position. Als ihre Fotzen naß genug sind, packe ich einen Dildo aus und lasse sie damit herumspielen. ’Torri spreizt ihre Beine und reibt ihre eigene Klitoris, und während Tiffany sie mit dem riesigen, eingeschmierten Dildo fickt, bettelt Torri darum, daß Tiffany ihn härter in ihre Fotze stößt, bis sie schließlich keuchend kommt.
Ich lasse sie sich wieder gegenseitig lecken, fange aber schon an, die Lust zu verlieren – ich kann an nichts anderes denken als an Blut und wie ihr Blut aussehen wird, und obwohl Torri weiß, was sie zu tun hat, weiß, wie man Pussies lecken muß, genügt es mir nicht, und ich schiebe sie von Tiffanys Fotze weg und fange an, die weiche, nasse rosa Fotzigkeit zu lecken und zu beknabbern, während Torri ihren Arsch spreizt und sich auf Tiffanys Gesicht setzt und dabei ihre eigene Klitoris reibt. Tiffany leckt hungrig Torris Pussy, naß und schimmernd, und Torri greift nach unten und knetet Tiffanys große feste Titten. Ich beiße fester, an Tiffanys Fotze kauend, und sie verkrampft sich. »Ganz locker«, sage ich beruhigend. Sie fängt an zu jaulen, will wegrutschen und kreischt schließlich laut auf, als sich meine Zähne in ihr Fleisch graben. Torri denkt, Tiffany würde kommen, und preßt ihre eigene Fotze härter auf Tiffanys Mund, ihre Schreie erstickend, aber als ich zu Torri hochschaue, das Gesicht voller Blut, den Mund voller Fleisch und Schamhaare, und das Blut aus Tiffanys zerfetzter Fotze auf die Bettdecke schießt, spüre ich, wie eine Welle plötzlichen Horrors sie überläuft. Ich blende sie beide zunächst mit Tränengas und schlage sie dann mit dem Griff des Bolzenschußgeräts nieder.
Torri erwacht gefesselt, hinterrücks über die Bettkante gezogen, das Gesicht voller Blut, weil ich ihr die Lippen mit einer Nagelschere abgeschnitten habe. Tiffany ist mit sechs Paaren von Pauls Hosenträgern an die andere Seite des Betts gefesselt, stöhnt vor Angst, völlig erstarrt vor dem Monster Realität. Ich will, daß sie zusieht, was ich mit Torri mache, und habe sie so hingesetzt, daß sie es nicht vermeiden kann. Wie immer im Bemühen, diese Mädchen begreifen zu lernen, filme ich ihren Tod. Für Torri und Tiffany benutze ich eine Minox LX Superminiaturkamera für 9.5-mm-Film und 15 mm f/3.5 Linse mit Belichtungsmesser und eingebautem Graufilter und Stativ. Im tragbaren CD-Player, der auf dem Bücherbord über dem Bett steht, läuft eine CD der Traveling Wilburys, um eventuelle Schreie zu übertönen.
Ich fange damit an, Torri ein wenig zu häuten, mache leichte Einschnitte mit einem Steakmesser und reiße kleine Fleischstücke aus Beinen und Bauch, während sie hilflos schreit, mit hoher, dünner Stimme um Gnade fleht, und ich hoffe, daß ihr bewußt ist, wie verhältnismäßig harmlos ihre Leiden gegen das sind, was ich mit der anderen vorhabe. Ich besprühe Torri immer wieder mit Tränengas, versuche dann, ihr die Finger mit der Nagelschere abzuschneiden, und gieße schließlich Säure über ihren Unterleib und ihre Genitalien, aber das alles reicht noch lange nicht, um sie zu töten, also gehe ich dazu über, ihr in die Kehle zu stechen, aber dann bricht die Messerklinge ab, weil sie in dem, was von Torris Hals noch übrig ist, auf Knochen gestoßen ist, und ich höre auf. Während Tiffany zusieht, säge ich zum Schluß den ganzen Kopf ab – Sturzbäche von Blut schwappen gegen die Wände, spritzen bis an die Decke –, schwenke den Kopf wie eine Trophäe, halte ihn dann vor meinen Schwanz, purpurrot vor Geilheit, mit dem ich ihren blutigen Mund ficke, bis ich komme, darin explodiere. Danach bin ich so hart, daß ich den Kopf, der sich warm und fast schwerelos anfühlt, auf meinem Schwanz durch das blutüberströmte Zimmer tragen kann. Eine Zeitlang ist das amüsant, aber ich brauche eine Pause, also entferne ich den Kopf, stelle ihn auf Pauls Eiche-und-Teak-Schrank und setze mich dann in einen Stuhl, nackt, mit Blut bedeckt, sehe HBO in Owens Fernseher, trinke ein Corona und beschwere mich lauthals, daß Owen kein Cinemax hat.
Später – jetzt – sage ich Tiffany: »Ich lasse dich gehen, shhhh …« und ich streichle ihr Gesicht, das schlüpfrig ist von Tränen und Tränengas, ganz sanft, und es schneidet mir ins Herz, daß tatsächlich einen Moment Hoffnung in ihrem Blick ist, ehe sie das brennende Streichholz in meiner Hand sieht, aus einem Streichholzbriefchen aus der Bar im Palio’s, das ich mitgenommen habe, als ich letzten Freitag mit Robert Farrell und Robert Prechter auf ein paar Drinks dort war, und ich senke es vor ihre Augen, die sie instinktiv schließt, versenge ihr beide Wimpern und Augenbrauen, und zum Schluß nehme ich dann ein Bic-Feuerzeug und halte es an beide Augenhöhlen, wobei ich die Lider mit meinen Fingern offenhalte und mir den Daumen und den kleinen Finger verbrenne, bis die Augäpfel aufplatzen. Während sie noch bei Bewußtsein ist, rolle ich sie herum, spreize ihre Arschbacken und nagele mit dem Bolzenschußgerät einen Dildo, den ich auf ein Brett gebunden habe, tief in ihren Arsch. Dann drehe ich sie wieder um, ihr Körper schwach vor Angst, schneide alles Fleisch um ihren Mund ab und vertiefe das Loch mit der Bohrmaschine, auf die ich einen extra-dicken Bohrer geschraubt habe, während sie protestierend zuckt, und als ich mit der Größe des Lochs zufrieden bin, das ich gebohrt habe, ihr Mund ist so weit offen wie möglich, ein rötlich-schwarzer Tunnel aus zerfetzter Zunge und ausfallenden Zähnen, stoße ich meine Hand hinein, so tief in ihren Rachen, daß sie bis zum Unterarm verschwindet – die ganze Zeit zuckt ihr Kopf unkontrolliert, aber beißen kann sie nicht, da die Schlagbohrmaschine ihr die Zähne aus dem Zahnfleisch gerissen hat –, und taste nach den Adern, die dort hängen wie Schläuche, löse sie mit den Fingern und reiße sie, als ich sie gut im Griff habe, mit einem grausamen Ruck durch ihren offenen Mund heraus, zerre, bis der Hals sich nach innen wölbt, verschwindet, die Haut sich spannt und aufreißt, obwohl kaum Blut kommt. Der größte Teil ihres Rachenraums hängt ihr aus dem Mund, und ihr ganzer Körper beginnt zu zappeln, wie ein Käfer auf dem Rücken, von Krämpfen geschüttelt, ihre triefenden Augen rinnen über ihr Gesicht und mischen sich mit Tränen und Tränengas, und dann lösche ich schnell, um keine Zeit zu verlieren, das Licht und reiße ihr, ehe sie stirbt, mit bloßen Händen die Bauchdecke auf. Ich kann nicht sehen, was ich mit meinen Händen mache, höre aber nasse, reißende Geräusche, und meine Hände sind warm und mit irgendwas verschmiert.
Danach. Keine Angst, keine Verwirrung. Ich kann nicht bleiben, da heute noch einiges ansteht: Videos zurückbringen, im Fitneßcenter trainieren, ein neues englisches Musical, dessen Besuch ich Jeanette versprochen habe; fürs Dinner muß auch noch irgendwo reserviert werden. Die Reste der Körper zeigen erste Anzeichen der Leichenstarre. Ein Teil von Tiffanys Körper – zumindest glaube ich, daß es ihrer ist, auch wenn ich sie nur schwer auseinanderhalten kann – ist eingefallen, und ihre zersplitterten Rippen ragen aus dem, was von ihrer Bauchdecke noch übrig ist, und haben auch beide Brüste durchstoßen. Ein Kopf ist an die Wand genagelt, Finger liegen verstreut oder in einer Art Kranz um den CD-Player angeordnet herum. Einer der Körper, der auf dem Boden, ist mit Exkrementen beschmiert und mit Bißspuren übersät, weil ich wild hineingebissen habe. Mit dem Blut aus dem Magen einer der Leichen, in das ich meine Hand tauche, schmiere ich in tropfenden roten Lettern die Worte BIN WIEDER DA über die Wandverkleidung aus Kuhfellimitat und darunter eine schaurige Zeichnung, die so aussieht