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Bestandsaufnahme

WIE ZUFRIEDEN SIND SIE MIT IHRER BEZIEHUNG, wie glücklich mit Ihrem Partner? Zaubert sich ein Lächeln in Ihr Gesicht, wenn Sie an Ihren Partner oder Ihre Partnerin denken? Taucht als erstes ein positives, wohlig warmes Gefühl auf, wenn Sie sein oder ihr Gesicht vor sich sehen? Freuen Sie sich auf das nächste Treffen?

Hoffentlich empfinden Sie kein diffuses Unwohlsein oder flaues Gefühl im Magen. Im Idealfall sind Sie rundum zufrieden. Falls Sie jedoch etwas belastet, soll Ihnen dieses Buch helfen, diesen »Ballast« abzuwerfen.

Betrachten Sie Ihre Beziehung doch einmal wie die Kleider in Ihrem Schrank. Nehmen Sie Stück für Stück in die Hand und fragen Sie sich, ob Sie das Teil noch brauchen. Schauen Sie sich alles genau an. Fragen Sie sich bei jedem Teil, das Sie in die Hand nehmen, ob es noch funktionsfähig ist oder ob Sie nicht längst herausgewachsen sind. Einiges ist sicher Gerümpel, andere Sachen sind wahre Schätze. Werden Sie sich klar darüber, was Sie davon wirklich noch brauchen können.

Auf die Beziehung übertragen: Nehmen Sie Ihre Beziehung »in die Hand« und schauen Sie sich an, auf welchen Stress, welche Verhaltensweisen oder alten Gewohnheiten Sie gut und gerne verzichten können. Identifizieren Sie das Beziehungsgerümpel, das Ihre Liebe belastet und Sie unnötig Kraft und Zeit kostet.

Bedenken Sie: Ihre Partnerschaft sollte Ihr Leben bereichern, Sie stärken und unterstützen und Ihnen nicht den letzten Nerv rauben!

Ziehen Sie Bilanz

Es mag völlig unromantisch erscheinen, die Liebe »bilanzieren« zu wollen. Falls Ihnen noch nie Zweifel gekommen sind, ob Ihr Partner wirklich der Richtige für Sie ist, falls Sie in Ihrer Beziehung total glücklich sind, kaum Konflikte mit Ihrem Partner haben, dann können Sie sich überaus glücklich schätzen. Bei dieser positiven Bilanz besteht kein Grund, etwas zu verändern. Wenn etwas gut funktioniert, muss es auch nicht repariert werden!

Falls Ihre Beziehung jedoch verbesserungsfähig ist, falls Sie das diffuse Gefühl haben, dass irgendetwas nicht stimmt, falls Sie unzufrieden sind, sollten Sie sich schon mal die Zeit nehmen und über Ihre gemeinsame Liebe nachdenken. Eine negative Bilanz bedeutet, dass es einiges in Ihrer Beziehung gibt, was verbessert werden könnte. Das »Wie« erfahren Sie in den nächsten Kapiteln.

Falls Sie bereit sind, etwas in Ihrer Beziehung zu verbessern, kommen Sie nicht daran vorbei, sich diese etwas genauer anzusehen und sich auch rückblickend mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zu beschäftigen. Haben Sie sich schon mal gefragt, was Ihren Partner so besonders macht? Bestimmt haben Sie gemeinsame Interessen, in vielen Bereichen die gleichen Ansichten und sicher auch gemeinsame Ziele für die Zukunft. Ob es das gleiche Hobby ist oder gleiche berufliche Interessen oder einfach nur eine innere Verbundenheit und große Liebe, irgendetwas trägt Ihre Beziehung. Sicher sind Sie hin und wieder auch anderer Meinung, haben andere Prioritäten oder Konflikte.

Gibt es etwas, was Sie an Ihrer Beziehung am liebsten sofort verändern würden? Es könnte ja sein, dass Sie eine Verhaltensweise an Ihrem Partner oder an Ihrer Partnerin besonders stört. Beispiel: »Wenn er/sie nicht immer zu spät kommen würde …« wäre die Welt für Sie eher in Ordnung. Das ist völlig normal, doch Sie sollten wissen: Meistens lässt sich der Partner nicht verändern. Das einzig Veränderbare ist die eigene Einstellung zum anderen.

Wenn Sie sich nicht länger über die Unpünktlichkeit Ihres Partners ärgern, sondern die Wartezeit als »geschenkte« Zeit betrachten würden, gäbe es einen Konflikt weniger.

Es hilft in einer Partnerschaft sehr, wenn man den Partner nicht als Ansammlung von Defiziten betrachtet, sondern die Aufmerksamkeit eher auf seine positiven Qualitäten lenkt.

In einer liebevollen Beziehung zu leben heißt, auch dann liebevoll zu sein, wenn der Partner das mal weniger ist. Wenn man bereit ist, mit der Liebe in Vorleistung zu treten, kommt diese Zuwendung irgendwann auch zu einem selbst zurück.

Die Liebe zu bilanzieren bedeutet nicht, sie infrage zu stellen, sondern sie zu ordnen, indem man sich der Störfaktoren einerseits und der wahren Schätze andererseits bewusst wird. Die Störfaktoren gilt es loszulassen, die Konflikte zu bereinigen. Die Schätze hingegen gilt es zu hegen und zu pflegen.

Das Ziel ist in jedem Fall: eine erfüllende Partnerschaft, in der man sich gegenseitig bereichert und liebevoll miteinander umgeht, anstatt sich das Leben unnötig schwer zu machen.

Ein Blick zurück

Sie haben sich vor längerer Zeit für Ihren heutigen Partner oder Ihre heutige Partnerin entschieden, als Sie noch so gut wie nichts über ihn oder sie wussten. Vielleicht haben Sie diese Entscheidung innerhalb weniger Sekunden getroffen, haben Ihrer Intuition vertraut. Wahrscheinlich war es ein eher unbewusstes als ein bewusstes »Ja, das ist er!« oder »Ja, das ist die Frau meines Lebens!« Erinnern Sie sich: Wie war Ihre erste Begegnung, wie und wo trat Ihr jetziger Partner, Ihre Partnerin in Ihr Leben? Was hat Sie an ihr oder ihm fasziniert? Sicher hat Sie zunächst nichts gestört, irgendetwas hat Sie in den Bann gezogen. Erinnern Sie sich noch daran? Was hat Ihre Aufmerksamkeit auf genau auf diese Person gelenkt? Was war Ihr erster Eindruck? Was haben Sie in dieser Person gesehen, wie wurden Sie von ihr erobert? Wie hat das Ganze damals angefangen?

Wer sich Liebe wünscht, muss erst einmal Liebe geben; er muss in Vorleistung treten.

Erinnern Sie sich an das prickelnde Gefühl, die Blicke, Ihre Verliebtheit.

Erleben Sie dieses Gefühl erneut mit allen Sinnen: Welcher Duft steigt Ihnen in die Nase, wenn Sie an diese ersten verliebten Momente denken, welche Musik spielte dabei? Wie sah die Umgebung aus? Wie war der Blick? Erinnern Sie sich ganz genau an das Gefühl, das Sie dabei hatten und »speichern« Sie das in einer Momentaufnahme ab, »konservieren« Sie es sozusagen. Dieses Gefühl können Sie immer wieder dann abrufen, wenn Sie ihn oder sie gerade mal wieder »auf den Mond schießen« könnten. Lassen Sie die damaligen intensiven Gefühle in der Erinnerung wieder aufleben!

Versuchen Sie sich auch an den ersten Gedanken zu erinnern, der Ihnen in den Sinn kam, als Sie ihn oder sie kennenlernten: War Ihr erster Gedanke ein freudiges »Auf diese Frau habe ich schon lange gewartet!« oder ein eher skeptisches »Was will dieser Kerl von mir?« oder ein entschlossenes »Den bieg ich mir schon hin!« – oder lagen Ihre Gedanken irgendwo dazwischen?

Gefiel Ihnen auf den ersten Blick, was Sie an Ihrem Gegenüber sahen oder gefiel Ihnen eher die Vorstellung von dem, was Sie aus ihm oder ihr machen könnten? Ignorierten Sie damals sein vernachlässigtes Äußeres und sahen ihn stattdessen schon neu von Ihnen eingekleidet? Dachten Sie sich ihre unvorteilhafte Brille weg und stellten sie sich schon mit Kontaktlinsen vor?

Wer glaubt, sich seinen Partner nach Belieben »zurechtbiegen« zu können, sollte wissen: Menschen lassen sich kaum verändern.

Eine Beziehung ist keine Baustelle

Gerade Frauen lieben es zu gestalten und zu verändern, Wohnungen umzuräumen, zu dekorieren und Wände neu zu streichen. Dieses kreative Potential übertragen sie gerne auf ihre Beziehungen und ihre Männer.

Viele Frauen sind von Großbaustellen faszinierter als von fertigen Häusern und laden sich hierbei enormen Ballast auf. Sie glauben beispielsweise, sie könnten einen stadtbekannten Fremdgeher in einen treuen Ehemann verwandeln – also quasi aus einem streunenden Windhund ein zahmes Schoßhündchen machen – und sehen darin eine besondere Herausforderung.

Enttäuschungen sind dann vorprogrammiert, wenn man nicht von Anfang an genau hinschaut: Nicht er hat Sie getäuscht, indem er Ihnen etwas vorspielte, sondern Sie haben sich getäuscht, indem Sie nicht richtig hingesehen haben. Die Aussage vieler Unzufriedener »Er hat sich inzwischen so verändert!« oder »Sie hat mit der Frau von damals nichts mehr zu tun!« entspricht in den wenigsten Fällen der Wahrheit. Menschen verändern sich kaum. Was sich verändert hat, ist Ihr Blick auf Ihren Partner. Was sehen Sie, wenn Sie ihn mit Ihrem damaligen liebenden Blick betrachten? Sehen Sie seinen Charme? Sehen Sie ihren Humor? Vielleicht gefiel Ihnen früher seine Tapsigkeit: Sie fanden es »süß«, wie er sich beim Essen bekleckert hat. Heute schämen Sie sich für ihn.

Möglicherweise sind Sie aber auch unzufrieden, weil er nicht mehr der von damals ist. Anfangs hat er Ihnen vielleicht noch mit all seinen Macken gefallen, später wollten Sie diese verändern und haben so lange an ihm herumgeschraubt, bis er nicht mehr er selbst war. Unter Druck hat er oder sie den Veränderungsversuchen nachgegeben und jetzt ist er oder sie nicht mehr authentisch.

Liebe im Hier und Jetzt

Nehmen Sie sich die Zeit, um über den heutigen Stand Ihrer Liebe nachzudenken. Was schätzen Sie an Ihrem Partner?

Viele Frauen mögen an Männern, dass sie selten ein Drama machen und meist unkompliziert sind, »dass Mücke Mücke bleibt und Elefant Elefant ist«. Sie schätzen auch das handwerkliche Geschick der Männer, ihren Sinn fürs Praktische und ihre Kraft, mit der sie scheinbar mühelos schwere Lasten heben können.

Frauen mögen auch kuschelige Männer mit »Waschbärbauch« und wissen es zu schätzen, dass Männer »ganz hervorragend Spinnen töten können«.

Wie fällt Ihre persönliche Liebesbilanz aus? Wie zufrieden sind Sie im Alltag mit Ihrer Partnerschaft? Ihre Bilanz sollte eine positive sein, Ihr Partner sollte Sie mehr beglücken als nerven. Er sollte Ihr Leben bereichern, genauso wie Sie seines bereichern, und hinter Ihnen stehen.

IMG Blicken Sie zurück!

Wie war Ihre erste Begegnung mit Ihrem Partner?

Wie war Ihr erster Eindruck?

Was hat Sie an ihm damals besonders angesprochen oder fasziniert?

Wer von Ihnen beiden hat die Initiative ergriffen?

Warum haben Sie sich in diesen Menschen verliebt?

Verbinden Sie nur noch Streitereien miteinander, so ist das ziemlich wenig für eine Partnerschaft. Höchste Zeit also, etwas zu verändern!

Schauen Sie sich sowohl Ihre Charaktereigenschaften, als auch die Ihres Partners an. Wie gut oder schlecht kommt er dabei weg? Wer nur schlecht über seinen Partner urteilt und redet, disqualifiziert auch sich selbst! Wer lange mit einem Menschen zusammen war, hatte bestimmt auch gute Zeiten mit ihm.

Wenn wir bilanzieren, kommen wir an der Frage nicht vorbei, was Partner wirklich miteinander verbindet.

Ist es ein wirklich tiefes Gefühl? Wo geht die Anziehung über eine rein sexuelle hinaus? Eine Partnerschaft hat nicht nur körperliche Dimensionen, sondern auch seelisch-geistige.

Wie sehen diese aus?

Es ist auch Zeit, sich darüber klar zu werden, ob man gemeinsame Ziele für die Zukunft hat. Wenn sie sich bald Kinder wünscht, er aber lieber nach Australien auswandert, besteht dringender Gesprächsbedarf! Lesen Sie mehr dazu ab >.

Oder gibt es in Ihrer Partnerschaft mehr Trennendes? Was nervt Sie besonders? Fragt man Männer, so beschweren sich einige, dass ihre Frauen zu viel reden. Fragt man die Frauen, so beschweren sich diese, dass ihre Männer nicht zuhören.

Wer weiß, vielleicht wäre die Lösung ganz einfach: Er hört mehr zu, wenn sie weniger redet!

Ziele für die Zukunft

Sicher haben Sie sich schon darüber Gedanken gemacht, wie Sie sich die Zukunft mit Ihrem Partner oder mit Ihrer Partnerin vorstellen. Möglicherweise stehen Sie ja noch ganz am Anfang Ihrer Beziehung und wollen in absehbarer Zeit zusammenziehen. Oder Sie planen einen gemeinsamen Urlaub, bevor Sie sich zusammen selbstständig machen.

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Wie wohl fühlen Sie sich in Ihrer Beziehung?

Beantworten Sie die folgenden Fragen anhand der Skala von 0 bis 10. Die Null steht für »Miserabel, schlechter geht’s nicht« oder »Stimmt so gar nicht« und die 10 für »Himmlisch, besser geht’s nicht« oder »Trifft genau zu«.

Wo auf dieser Skala sehen Sie Ihre eigene Beziehung?

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9

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Wie stark ist Ihre Liebe?

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10

Wie sehr gefällt Ihnen Ihr Partner?

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10

Wie zufrieden sind Sie mit dem Charakter Ihres Partners?

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Wie viele gemeinsamen Werte und Interessen verbinden Sie?

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10

Falls Sie mit den fünf Fragen unter 25 Punkten liegen, sollten Sie sich die Fragen noch einmal genauer ansehen. Was, denken Sie, könnten Sie persönlich tun, damit sich Ihre Beziehung auf dieser Skala pro Frage um einen Punkt nach oben hin verbessert? Was müssten Sie verändern?

Vielleicht besteht Ihre Partnerschaft aber auch schon einige Zeit und Sie fragen sich, wie es in Zukunft weitergehen soll. Sollten Sie überhaupt keine Vorstellung darüber haben, ist es höchste Zeit für folgende Fragen: Was bedeutet Ihnen Ihr Partner? Inwieweit sind Sie inzwischen aus Gewohnheit mit ihm zusammen? Können Sie sich noch eine gemeinsame Zukunft vorstellen? Falls Ihnen der Gedanke daran abwegig erscheint, sollten Sie in sich gehen und sich ehrlich fragen, ob der Partner oder die Partnerin der oder die richtige für Sie ist. Die Antwort kann schmerzhaft sein, aber auch befreiend für Sie beide – seien Sie ehrlich zueinander!

Doch gehen wir davon aus, dass Sie mit der richtigen Partnerin, dem idealen Partner zusammen sind. Haben Sie sich schon einmal gefragt, wo Sie sich gemeinsam in einem Jahr, in fünf oder in zehn Jahren sehen? Was wollen Sie selbst in den nächsten Jahren erreicht haben? Passen Ihre Pläne mit Ihrer Partnerschaft zusammen?

Sprechen Sie Ihre gemeinsame Zukunft mit dem Partner ab. Falls Sie den Wunsch haben, eine Familie zu gründen, klären Sie beizeiten, wie Ihr Partner dazu steht. Im Stillen davon auszugehen, dass der Partner ebenfalls Kinder haben möchte, kann später zu einem harten Erwachen führen.

Auch die Frage, wie und wo man zusammenleben will, sollte geklärt sein. In vielen Fällen lässt sich sicher ein Kompromiss finden. Falls Ihr Partner jedoch Ihre Ziele überhaupt nicht unterstützen kann oder Sie seine Ziele nicht gutheißen, müssen Sie sich über kurz oder lang entscheiden: entweder für den Partner und gegen die Ziele oder umgekehrt.

Beginnen wir mit den kurzfristigen Zielen. Bleiben Sie bitte realistisch!

Es geht hier nicht um Wünsche, die Ihnen ein Flaschengeist erfüllen könnte, wie ein Haus am Meer und ein Stall voller Kinder mit Nanny. Es geht um konkrete, vielleicht völlig banale Ziele, wie beispielsweise mehr gemeinsame Zeit, konstruktive Gespräche, mehr Freiräume, weniger Stress, mehr Zärtlichkeit. Auch weniger Streitereien wären schon mal ein unmittelbares Ziel zur Verbesserung manch einer Beziehung.

Notieren Sie Ihre Ziele

Nehmen Sie sich zehn Minuten Zeit und listen Sie Ihre ganz persönlichen kurzfristigen Ziele auf. Machen Sie danach eine zweite Liste, in der Sie diesen Zielen eine Reihenfolge geben, die Ihnen richtig erscheint.

Sie wünschen sich mehr Zeit für das Wesentliche? Dann verschwenden Sie in Zukunft Ihre Zeit nicht mehr mit dem Krimskrams, der Ihre Beziehung belastet. Ballast zu vermeiden heißt auch, sich genau anzusehen, mit wem und wie man seine Zeit verbringt.

Überlegen Sie zum Beispiel, wie viel Zeit Sie vor dem Fernseher oder vor dem Computer verbringen. Sind es zwei oder vier Stunden täglich? In dieser Zeit könnten Sie locker etwas Schönes mit Ihrem Partner unternehmen und gemeinsam etwas erleben.Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie zusammen tanzen gehen, eine neue Sportart erlernen, ins Theater gehen oder ein Konzert besuchen?

Gehören Sie zu den Menschen, die sich ständig Gedanken über Probleme machen, die gar nicht ihre eigenen sind oder die sie ohnehin nicht ändern können?

Oft versuchen wir, die Probleme unserer Mitmenschen zu lösen, scheinbar »kleine« Gefallen zu erfüllen, die dann jedoch unerwartet in einen stundenlangen Service ausufern können. Wenn wir uns diese Zeit für die eigene Liebesbeziehung nehmen würden, könnte das unsere Partnerschaft sehr bereichern.

Hüten Sie Ihre Schätze

Betrachten Sie Ihren Partner als einen wertvollen Schatz und behandeln Sie ihn entsprechend. Hat er einen angemessenen Platz in Ihrem Leben? Oder läuft er nur irgendwie »nebenher«? Sitzt er, bildlich gesprochen, bei Ihnen an der Tafel oder haben Sie ihn an den »Katzentisch« in Ihrem Leben verbannt?

»Carpe diem« – »Pflücke den Tag«: Beherzigen Sie dieses lateinische Sprichwort und genießen Sie die kostbaren Stunden zu zweit!

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Blicken Sie in die Zukunft!

Was würden Sie an Ihrem Partner am liebsten sofort verändern?

Was sollten Sie sofort an sich selbst verändern?

Welche Ziele haben Sie in Ihrer Partnerschaft?

Welche gemeinsamen Ziele haben Sie?

Passen seine und Ihre Ziele zusammen?

Welche Schätze verstecken sich in Ihrer Beziehung? Erinnern Sie sich an wertvolle Erlebnisse und Eindrücke, an Gemeinsamkeiten aus alten Tagen, an die gemeinsamen Unternehmungen, Werte und Ziele. Was davon ist in Ihrem Alltag längst auf der Strecke geblieben? Reaktivieren Sie diese Kostbarkeiten, graben Sie sie wieder aus!

Hüten Sie Ihre Schätze. Dann sind Sie es auch wert, sie zu besitzen.

Denn mit seinen Schätzen sollte man nicht fahrlässig umgehen. Geben Sie ihnen in Ihrem Leben einen angemessenen Platz!

Beziehungsstile

Entwickeln Sie ein Gefühl dafür, was Sie in Ihrer Beziehung stärkt, was Ihnen guttut, und was Sie schwächt, Ihnen also langfristig schadet. Eine harmonische und liebevolle Beziehung tut gut, eine konfliktreiche verursacht Stress. Wie es um Ihre Partnerschaft bestellt ist, wie viel Harmonie beziehungsweise Stress sie Ihnen bereitet, können nur Sie selbst beurteilen. Doch die Bilanz sollte stimmen, das heißt, die positive Seite sollte überwiegen!

Überwiegt die negative Seite, sollte man zusehen, dass die Beziehung wieder ins Gleichgewicht kommt.

Konzentrieren Sie sich im Leben wie in der Liebe immer wieder auf die Frage: Was ist mir wichtig, was brauche ich und worauf kann ich gut und gerne verzichten?

Denn wenn einem mehr Kraft genommen als gegeben wird, können langfristig Krankheiten entstehen.

Idealerweise fühlen sich beide Partner wohl, sind füreinander da, stärken sich gegenseitig und bereichern das Leben des anderen. Eine gute, tragfähige Beziehung zeichnet sich vor allem durch die Tatsache aus, dass man miteinander im Gespräch bleibt. Alles, was wachsen und gedeihen soll, braucht Pflege. Auch eine gute Beziehung bildet keine Ausnahme. Wie pflegen Sie Ihre Beziehung? Nehmen Sie sich füreinander Zeit, führen Sie gute Gespräche? Teilen Sie sich die Arbeiten des Alltags, unternehmen Sie etwas gemeinsam? Tun Sie etwas für den anderen, nehmen Sie ihm eine Last ab?

Dabei sind es die Kleinigkeiten, die zählen: die Tasse Kaffee, die man ihm oder ihr morgens auch mal ans Bett bringt; der Blumenstrauß, der auch ohne Schuldgefühle gekauft wird, oder die Fahrt zur Tankstelle, weil man weiß, dass sie so ungern tanken geht. In liebevollen Partnerschaften sollten derartige kleine Gefallen selbstverständlich sein.

Erfahrungen aus der Kindheit

Obwohl die Suche nach einem Partner Teil unseres biologischen Programms ist, heißt das noch lange nicht, dass wir dieses Programm beherrschen. Wie wir unsere Mitmenschen behandeln, lernen wir bereits durch unsere frühkindlichen Erfahrungen als Kinder unserer Eltern.

Wir erleben bereits in unserer Kindheit einen Beziehungsstil, der uns für unsere späteren Paarbeziehungen prägt. Eine der Hauptsäulen einer Partnerschaft ist Vertrauen. Nur wer sich als Kind voll und ganz auf seine Eltern und andere wichtigen Bezugspersonen verlassen konnte, hat Vertrauen in seine Mitmenschen entwickelt. In einer Beziehung fühlt er/sie sich auch dann noch sicher, wenn der Partner mal abwesend ist. Er/sie stellt nicht ständig die Beziehung in Frage, wenn mal weniger Nähe vorhanden ist, sondern vertraut darauf, dass der Partner zurückkommt. Nur wer Vertrauen erfahren hat, kann auch künftig anderen Menschen vertrauen und hat keinen Grund zur ständigen Kontrolle und Eifersucht.

Ängstliche Beziehungstypen

Wenn jedoch in den ersten Lebensjahren eines Kindes die Bezugspersonen häufig wechseln oder Beziehungsstörungen auftreten – wenn sich beispielsweise die Eltern trennen –, so ist das Kind verunsichert. Das kann dann im Erwachsenenalter zu einem ängstlichen Bindungsverhalten führen.

Oft ist die Angst, verlassen zu werden, permanent vorhanden. Ein entspannter Beziehungsstil mit gegenseitigem Vertrauen und Freiräumen kann sich hier kaum ausbilden. Im Extremfall kann die Angst, verlassen zu werden, sogar so weit führen, dass man eine Beziehung schon im Vorfeld meidet.

Wenn ein Elternteil mal an- und dann mal wieder abwesend ist, das Kind also keine klaren Verhältnisse hat, kann das schon beim Kleinkind zu Unsicherheiten und Verlustängsten führen. Im späteren Leben drückt sich das häufig in einer klammernden Beziehung aus, in der die Angst, verlassen zu werden, ständig präsent ist. Vom Partner getrennt zu sein, kann als qualvoll empfunden werden. Eigenständige Aktivitäten des Partners werden als Bedrohung der Beziehung erlebt. Um das Alleinsein zu vermeiden und nicht verlassen zu werden, würde man für den Partner alles tun. Menschen mit Verlustängsten versuchen häufig, ihren Partner durch übertriebene Aufmerksamkeiten oder emotionalen Druck an sich zu binden. Ein freiheitsliebender Partner kann das jedoch als einengend empfinden und mit Ablehnung reagieren. Ablehnung durch den Partner löst wiederum Trennungsangst und Stress aus und der Kreis schließt sich.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Diese Einstellung ist oft durch Kindheitserfahrungen geprägt und kann eine Beziehung sehr belasten.

Neue Verhaltensmuster erlernen

Doch es gibt eine gute Nachricht: Jeder Mensch ist entwicklungs- und lernfähig. Jeder hat Möglichkeiten, seinen Beziehungsstil bewusst zu verändern. Man muss sich selbst nur erlauben, auch mal positive Erfahrungen zu machen, und sollte nicht immer nur das Schlimmste erwarten.

Falls Sie persönlich zu einem ängstlichen Beziehungsstil neigen, können Sie sich mit Unterstützung von außen (beispielsweise eines Psychologen) immer noch für eine Veränderung entscheiden und alte Muster ablegen. Machen Sie sich zunächst klar, was Ihr Verhalten in einer Beziehung mit Ihrer Kindheit zu tun hat. Falls Sie als Kind unsicher gebunden waren, kann es sein, dass Sie sich im jetzigen Leben immer wieder Partner suchen, die genau diese Unsicherheit weiter schüren. Wahrscheinlich tendieren Sie zu bindungsschwachen Partnern. Auch wenn Sie Sicherheit suchen und eine verlässliche Beziehung führen möchten: Finger weg von verheirateten, gebundenen Partnern, selbst wenn Sie sich von diesen magisch angezogen fühlen. Verändern Sie Ihr »Beuteschema«, dann werden Ihnen andere mögliche Partner begegnen.

Selbsterkenntnis ist der Weg zur Besserung

Unsere Mitmenschen und unseren Partner scheinen wir zu kennen. Zumindest wissen wir, was wir vom anderen erwarten, wie er sein und wie er nicht sein sollte, welche Macken und welche Vorzüge er hat.

Aber was wissen Sie wirklich über sich selbst? Wie gut kennen Sie sich?

Was sehen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen? Das, was es da zu sehen gibt, oder das, was Sie gerne sehen wollen? Wie wir uns selbst sehen und wie andere uns sehen, stimmt in den meisten Fällen nicht überein.

Daher unterscheidet man zwischen den Begriffen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung. Objektiv ist beides nicht. Aber beides zusammen ergibt schon mal ein vollständigeres Bild als die Selbstwahrnehmung alleine. Wenn wir uns also selbst erkennen wollen, brauchen wir neben einer genauen Beobachtung unserer eigenen Person immer auch das Feedback unserer Mitmenschen und unseres Partners. Das muss nicht immer positiv ausfallen, es sollte jedoch zur Erkenntnis beitragen. Glücklich ist, wer Freunde hat, die auch mal liebevolle Kritik an einem üben!

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur glücklichen Beziehung und ein ständiger Prozess, in dem man sich selbst betrachtet und hinterfragt. Bevor Sie sich mit den Macken Ihres Partners auseinandersetzen, sollten Sie sich selbst richtig kennenlernen.

Sie wissen hoffentlich, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. Sich selbst einzugestehen, dass man beispielsweise Kritik schlecht verträgt oder manchmal überreagiert, mag Überwindung kosten. Aber jeder Mensch hat Fehler und wer anderen seine Fehler nachsieht, sollte auch sich selbst gegenüber gnädig sein.

Nur wer sich selbst liebt, wird auch von anderen geliebt. Nicht umsonst heißt es in der Bibel: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«

Wenn sich zur Selbsterkenntnis die Selbstliebe gesellt, sind das ideale Voraussetzungen für eine Beziehung.

Denn wer sich selbst mit all seinen Stärken und Schwächen akzeptieren kann, schafft damit die Basis für eine Beziehung, in der er nicht immer nur bettelnd und bedürftig seinem Partner gegenübertritt.

Sind Sie glücklich?

Was bedeutet Glück für Sie? Ist es mehr als die Abwesenheit von Unglück, von Streit und Aggression?

Reicht es Ihnen, »ganz zufrieden« zu sein? Misstrauen Sie dem Glück? Bei manchen Zeitgenossen hat man tatsächlich den Eindruck, dass sie sich nur dann glücklich fühlen, wenn sie unglücklich sind.

Fakt ist jedoch, dass jeder Mensch Anerkennung und Liebe braucht.

Jeder will privat und im Beruf anerkannt und geschätzt werden, er braucht diese Streicheleinheiten für seine Seele.

Wird ein Mensch immer nur kritisiert und geringschätzig behandelt, wird seine Seele krank. Wer keine Anerkennung bekommt, sucht sich diese in negativer Form, indem er Aufmerksamkeit erregt. Wie Kinder, die unaufhörlich quengeln, beginnen die Erwachsenen dann zu nörgeln oder Streit zu suchen. In beiden Fällen ist ein negatives Feedback besser als gar keine Beachtung. Streitsüchtigen Menschen fehlt insofern oft nur positive Aufmerksamkeit.

Um eines klarzustellen: Ihr Partner ist nicht dazu da, Sie glücklich zu machen. Für dieses tief in Ihrem Innern verankerte Gefühl sind nur Sie selbst verantwortlich. Wenn das Gefühl von innen kommt, wird es auch kein Außenstehender wirklich schaffen, Sie unglücklich zu machen!

Definieren Sie für sich selbst, was Ihnen Glück bedeutet und was Sie konkret machen können, um sich gut zu fühlen. Und entlarven Sie die Faktoren, die sie unglücklich machen. Dieser »Liebesballast« wird dann im nächsten Kapitel entsorgt (siehe ab >).

Neben dem eigenen Glück sollte Ihnen aber auch das Glück des Partners ein Anliegen sein. Fragen Sie sich, wie Sie dazu beitragen können, dass auch Ihr Partner sich wohl und glücklich fühlt. Was können Sie ihm heute Gutes tun? Bestimmt fällt Ihnen eine liebevolle Geste dazu ein: vielleicht ein kaltes Bier im Kühlschrank oder Schokoladeneis.

Lassen Sie Ihren Partner umgekehrt wissen, was er tun könnte, damit es Ihnen gut geht. »Das muss er schon selber wissen, muss ich ihm denn alles sagen?«, höre ich vor allem die Frauen einwenden. Ja, liebe Frauen, es wäre schön, wenn er von alleine auf die Idee käme, Ihnen mal ein paar Blümchen mitzubringen oder Sie zum Essen auszuführen. Falls er das aber nicht tut, helfen Sie ihm auf die Sprünge und artikulieren Sie Ihre Wünsche nett und freundlich: »Schatz, ich würde mich freuen, wenn du mir zum Wochenende mal einen schönen Blumenstrauß mitbringst!«

Für Frauen ist das Gefühl von Glück unmittelbar mit dem Gefühl von Nähe verbunden. Dem Partner nahe fühlt man sich dann, wenn er einen an seinem Leben teilhaben lässt, wenn er seine Gedanken und Gefühle, aber auch Probleme mitteilt.

Nähe entsteht auch dann, wenn Vertrauen vorhanden ist. Nur Vertrauen ermöglicht es, sich ganz zu öffnen.

Wer jedoch die Erfahrung gemacht hat, dass sich zu öffnen gleichbedeutend ist mit Schmerz, wird sich selbst eher unter Verschluss halten wollen. Vertrauen birgt immer auch ein Risiko in sich: das Risiko, verletzt zu werden.

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Liebeskiller

Beantworten Sie die folgenden Fragen anhand der Skala von 0 bis 10.

»0« steht für »Trifft überhaupt nicht zu«, »10« steht für »Trifft voll und ganz zu«.

Mein Partner provoziert Streit.

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10

Ab und zu provoziere ich Streit.

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10

Mein Partner macht mir Stress.

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Ich stresse meinen Partner.

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Mein Partner macht mich klein oder stellt mich vor anderen bloß.

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Ich mache meinen Partner vor anderen nieder.

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Mein Partner drückt sich so aus, dass Missverständnisse entstehen.

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Ich kann mich nicht genau ausdrücken.

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Mein Partner überschreitet meine Grenzen.

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Ich überschreite die Grenzen meines Partners.

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Mein Partner übt an mir Kritik.

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Ich kritisiere meinen Partner.

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Mein Partner macht mir Vorwürfe.

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Ich mache meinem Partner Vorwürfe.

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Auswertung: Sollten Sie mehr als 60 Punkte haben, so tragen Sie jede Menge Beziehungsballast mit sich herum. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie die Liebe auch leichter geht.

Doch das Leben ist ein ständiges Risiko. Wie viele Sportarten betreiben wir mit dem Risiko, verletzt zu werden? Jede Autofahrt stellt rein statistisch ein größeres Risiko dar als ein Fallschirmsprung. Die Chance, sich beim Fensterputzen zu verletzen und dabei von der Leiter zu fallen, ist höher, als sich beim Skifahren ein Bein zu brechen.

Wie viele scheuen das Risiko der Liebe, aus Angst verletzt zu werden!

Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Also gehen Sie immer wieder das Risiko ein, öffnen Sie sich und vertrauen Sie! Liebe geht nicht ohne!

Jede Beziehung stellt in gewisser Weise ein Risiko dar. Das Sich-Einlassen auf einen Menschen, die Hingabe an den Partner, erfordert Mut.

Weg mit dem Liebesballast!

Wenn Sie sich auf einer Wanderung befinden, werden Sie jedes Gramm zu viel in Ihrem Rucksack auf Ihren Schultern spüren. Wenn Sie sich von unnötigem Ballast befreien, wird Ihnen die Wanderung sehr viel leichter fallen.

Mit welchem Ballast belasten Sie sich in Ihrer Liebe? Was für »Päckchen« schleppen Sie, vielleicht überflüssigerweise, mit durchs Leben?

Stellen Sie sich vor, Sie tragen in jeder Hand eine Tasche mit jeweils zehn Flaschen Wasser. Spüren Sie das Gewicht, das an Ihren Armen und Schultern zieht? Schließen Sie die Augen und atmen Sie tief durch.

Stellen Sie sich vor, wie Sie die Flaschen absetzen, eine nach der anderen aufdrehen und damit einen blühenden Rosenstrauch in Ihrem Garten gießen. Legen Sie die leeren Flaschen in die Taschen zurück und heben Sie sie in Ihrer Vorstellung an.

»No risk no fun!« Wer nicht bereit ist, etwas zu riskieren, hat weniger Spaß im Leben.

Fühlen Sie die Leichtigkeit? Sie könnten fast abheben. Atmen Sie erneut tief ein und aus und öffnen Sie die Augen. So leicht könnte sich auch Ihre Beziehung anfühlen!

Nehmen Sie sich die Zeit und definieren Sie Ihren ganz persönlichen Beziehungsballast. Was für den einen störend ist, kann für den anderen durchaus positiv sein. Wer es selbst gerne ordentlich mag, für den kommt der Sauberkeitsfimmel des Partners wie gerufen. Wer hingegen zum Chaos neigt, der wird unter dieser Eigenschaft eher leiden.

Konflikte in der Beziehung sind vorprogrammiert, wenn zwei verschiedene Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Erfahrungen aufeinandertreffen. Allein die Liebe und Anziehung zweier Menschen ist noch keine Garantie dafür, dass diese beiden auf Dauer zusammenpassen und ihre Beziehung den alltäglichen Anforderungen standhält.

Beziehungen zu entrümpeln bedeutet deshalb jedoch noch lange nicht, den Partner loszuwerden. Eine Trennung braucht gute Gründe und man sollte diese Entscheidung nicht vorschnell treffen. Jede Beziehung ist auch ein Lernprozess. Und wenn dieser immer dann abgebrochen wird, wenn es kompliziert oder schmerzhaft wird, dann ist die Gefahr einer Wiederholung groß. Bei der nächsten Beziehung fängt das alte Spiel wieder von vorne an. Versuchen Sie stattdessen, Blockaden in Ihrer Beziehung aufzuspüren und den Ballast zu reduzieren, der das Miteinander stört. Betrachten Sie Ihr eigenes Verhalten kritisch und fragen Sie sich: Welche Faktoren blockieren meine Beziehung?

Reibungen gehören zum menschlichen Miteinander. Sie entstehen durch unterschiedliche emotionale und soziale Kompetenzen. Fehlende Einfühlung in die Situation des Partners führt zu Missverständnissen und Kränkungen. Frauen beschweren sich immer wieder, dass ihre Partner selten anrufen, zu wenig Interesse an ihrem Gefühlsleben zeigen und schlechte Manieren haben.

Männer beklagen sich eher, dass ihre Partnerinnen kontrollieren und klammern, ihnen kaum Ruhephasen und Freiräume gönnen.

Die täglichen Reibereien

Reichlich Zündstoff liefert auch der Alltag mit der Frage: »Wer macht was im Haushalt?« Im Zusammenleben treffen oft zweierlei Vorstellungen zum Thema Ordnung und Chaos aufeinander. In der Freizeit geht der Stress weiter: Während der eine lieber auf dem Sofa entspannt, zieht es den anderen hinaus in die freie Natur. Auch die Vorstellungen davon, wie viel Nähe eine Beziehung braucht, gehen häufig auseinander: Der eine klammert, während der andere flieht.

Solche Konflikte werden auf unterschiedliche Weise ausgetragen. Manche Paare führen eine offene Kommunikation und diskutieren alles aus, während andere die Auseinandersetzung eher subtil durch Beleidigtsein und Rückzug oder vordergründig durch Vorwürfe, offene Kritik und Streitereien austragen.

Wieder andere kehren am liebsten alles unter den Teppich und hoffen, dass sich Konflikte irgendwann von alleine klären.

Fehlende Kommunikation führt zu ständiger Enttäuschung. Wie soll der andere wissen, was man selbst erwartet oder was einen bewegt, wenn nicht darüber geredet wird?

Auf diese Weise entsteht gerade bei Frauen ein permanentes Gefühl von Defiziten. Ihnen fehlt ständig etwas: Die Aufmerksamkeit des Partners, seine Zuwendung, seine Zärtlichkeit, seine Zeit.

Doch gerade wenn man den »Richtigen« gefunden hat, sollte man sich frei, leicht und glücklich fühlen. Sich mit unnötigem »Liebesballast« zu belasten tut keinem gut. Entlasten Sie Ihre Beziehung und Sie werden sich leichter fühlen. Im folgenden Kapitel erfahren Sie, wie es geht.