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Rücken für Anfänger

Das Wunder Wirbelsäule

Eine Vielzahl von Knochen und Gelenken ermöglicht es dem Mensch, sich zu bewegen: zu springen, zu tanzen, zu schwimmen, zu klettern, zu gehen und zu laufen. Die Wirbelsäule ist das zentrale Element des Skeletts. Sie hält alle Knochen beieinander, trägt den Kopf und sorgt für die Flexibilität des Körpers in alle Richtungen. An ihr sind Muskeln und Bänder befestigt, die den Körper stützen und ihm Kraft geben.

Unter normalen Umständen verzeiht sie uns auch unendlich viel. Das Heben eines schweren Wasserkastens beispielsweise oder eine ruckartige Bewegung beim Tennisspielen. Vor Verschleiß schützt sie sich aus sich selbst heraus. Die Wirbelsäule ist nämlich ein äußerst clever konstruiertes System aus Wirbelkörpern, Wirbelgelenken, Bändern, Bandscheiben und kleinen Muskeln. Sie gibt dem Körper gleichzeitig Stabilität und verleiht uns größtmögliche Mobilität. Was sie allerdings überhaupt nicht mag, ist Passivität. Sitzen, oft noch in vorgebeugter Haltung oder allzu nachlässig hingelümmelt, lange Autofahrten ohne Pause – all das führt zu schwachen Muskeln. Und die sind die Hauptvoraussetzung für degenerative Erkrankungen wie Bandscheibenvorwölbungen, einen verengten Wirbelkanal, Verspannungen oder Blockaden. Das wiederum führt zu Schmerzen, manchmal so stark, dass wir bei akuten Zuständen am liebsten die Wände hochgehen würden oder bei chronischen Schmerzen sogar depressiv werden.

Um das Wunderwerk Wirbelsäule besser zu verstehen, möchte ich Sie einladen, sich ein paar Details vor Augen zu halten:

Die Wirbelsäule, perfekt geschwungen

Ein doppeltes S: Das ist, von der Seite betrachtet, unsere Wirbelsäule. Die s-förmige Krümmung hat durchaus einen Sinn, denn wäre die Wirbelsäule gerade, wäre die Erschütterung des Gehirns bei jedem Schritt enorm. Die Krümmung hat dagegen eine abfedernde Wirkung. Im Bereich von Hals-und Lendenwirbelsäule ist die Krümmung konkav (Lordose), im Bereich von Brustwirbelsäule und Kreuzbein konvex (Kyphose). Ist die Lordose im Lendenwirbelbereich extrem stark ausgeprägt, ergibt sich das typische Hohlkreuz. Ist die Kyphose der Brustwirbelsäule stark ausgeprägt, so ergibt sich ein Rundrücken. Von hinten gesehen sieht die Wirbelsäule im besten Fall gerade aus.

33 Wirbel bilden die Bausteine der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule besteht aus fünf Bereichen – drei beweglichen und zwei relativ starren. Der bewegliche Teil unseres Rückens wird unterteilt nach Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Daran schließen sich dann das Steiß- und das Kreuzbein an. Beide sind übrigens Relikte aus Urzeiten, als der Mensch noch einen Schwanz hatte. Steiß- und Kreuzbein sind stark verknöchert und fast unbeweglich. Die gesamte Wirbelsäule mit ihren fünf Abschnitten umfasst 33 Wirbel, die von oben nach unten gezählt werden. Die sieben Halswirbel werden mit C1 bis C7 (C = Cervix, lateinisch: Nacken, Hals) bezeichnet, die 12 Brustwirbel mit Th1 bis Th12 (Th = Thorax, lateinisch: Brustkorb), die 5 Lendenwirbel mit L1 bis L5. Die fünf im Laufe der Evolution miteinander verschmolzenen Wirbel des Kreuzbeins heißen S1 bis S5 (S = Sacrum, der lateinische Begriff für Kreuzbein), die ebenfalls verschmolzenen Wirbel des Steißbeins werden mit Co1 bis Co4 bzw. Co5 (Os coccygis, das lateinische Wort für Steißbein) bezeichnet. Jetzt wissen Sie zumindest, was es bedeutet, wenn Ihr Arzt beispielsweise von einer Bandscheibenvorwölbung im Bereich L5/S1 spricht …

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Die einzelnen Bereiche der Wirbelsäule sind übrigens unterschiedlich anfällig, was Bandscheibenerkrankungen angeht. So treten 20 Prozent aller Bandscheibenvorfälle im Halswirbelsäulenbereich auf, davon die meisten zwischen 5. und 6., bzw. zwischen 6. und 7. Halswirbel. In der Lendenwirbelsäule liegen die meisten Vorfälle im Bereich zwischen 4. und 5. Lendenwirbel sowie zwischen 5. Lendenwirbel und Kreuzbein, seltener zwischen 3. und 4. Lendenwirbel. An der Brustwirbelsäule kommen Bandscheibenvorfälle so gut wie nie vor, da sie durch den Brustkorb ganz anderen Dreh- und Scherbewegungen ausgesetzt ist.

Unsere 33 Wirbel unterscheiden sich zwar in der Größe, sind aber ähnlich im Aufbau. Von oben betrachtet bestehen sie aus einem halbrunden Wirbelkörper, der in Richtung Bauch zeigt, zwei Querfortsätzen und einem mittig angeordneten Dornfortsatz. Zwischen Wirbelkörper und den Fortsätzen ist ein Loch. Dieses Loch ist der Wirbelkanal, in dem das Rückenmark mit seinen Nervenbahnen gut geschützt verläuft. Die Äste, die sogenannten Nervenwurzeln, dringen durch je zwei Zwischenwirbellöcher, um vom großen Zeh bis zum Nacken sämtliche Regionen des Körpers zu versorgen. Die einzelnen Wirbel sind über kleine Facetten-Gelenke flexibel miteinander verbunden. Das macht die Wirbelsäule äußerst beweglich und ermöglicht es uns beispielsweise, beim Yoga die Kobrastellung einzunehmen oder beim Golf einen Abschlag mit einer extremen Drehung ohne Schaden zu überstehen.

Die Bandscheiben sind unsere Stoßdämpfer

Auch jede einzelne Bandscheibe ist ein kleines Wunder der Natur. Diese runden Gebilde aus Bindegewebe fungieren als eine Art Puffer zwischen den einzelnen Wirbeln. Diese Aufgabe übernehmen sie allerdings nicht alleine, die doppelte S-Form der Wirbelsäule hat wie gesagt ebenfalls eine Stoßdämpfer-Funktion. Die einzelnen Bandscheiben bestehen aus einem ziemlich festen, aber elastischen äußeren Faserring und einem weichen, dickflüssigen Gallertkern, der nicht durchblutet ist. Dieser Gallertkern besteht je nach Alter und Zustand der Bandscheibe zu bis zu 90 Prozent aus Wasser. Seine Fasern können Feuchtigkeit bis zum 1000-Fachen ihrer Masse wie ein Schwamm speichern. Der Druck dieses Kerns hält die einzelnen Wirbel ein wenig auf Abstand. Wenn wir uns bewegen, verlagert sich der Gallertkern etwas. Beugen wir uns vor, geht er nach hinten, beugen wir uns nach hinten, geht er ein Stückchen nach vorne.

Normalerweise ist so eine Bandscheibe schön prall und elastisch. Sie ist selbst nicht von Blutgefäßen durchzogen und wird durch die Bewegung ernährt. Denn in Bewegung wird Nährflüssigkeit aus den Wirbelkörpern in die Bandscheiben gedrückt. Durch die Belastung im Lauf des Tages wird ein Teil dieser Flüssigkeit wieder aus den Bandscheiben herausgepresst, der Kern schrumpft ein wenig zusammen, die Wirbel nähern sich einander stärker an. Das ist übrigens auch der Grund, warum man am Abend bis zu zwei Zentimeter kleiner sein kann als morgens. In der Nacht regenerieren sich die »ausgepressten« Bandscheiben dann wieder, indem sie sich mit Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe vollsaugen. So können sie am nächsten Tag wieder ihre Aufgabe als sanfte Stoßdämpfer für die Wirbelsäule erfüllen. Die Krux bei der Sache: Leider nehmen Regene-rationsfähigkeitund der Wassergehalt der Bandscheiben im Alter mehr und mehr ab. Die Bandscheibe wird dann spröder und rissiger, kann sich vorwölben, oder der Faserring reißt ein. Das führt dann zu einem Bandscheibenvorfall. Später verknöchern die Bandscheiben manchmal völlig. Darum nimmt die Zahl der Rückenschmerz-Geplagten im Alter ab 60 deutlich ab.

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Bandscheibenvorfall, der auf den Spinalnerv drückt

Die Bänder sorgen für Beweglichkeit

Damit die Wirbel und die Bandscheiben stabil und beweglich bleiben, bekommen sie tatkräftige Unterstützung durch gleich sechs raffinierte Bandsysteme, die sich über die gesamte Länge der Wirbelsäule ziehen. Diese Bänder sorgen dafür, dass wir in alle Richtungen beweglich sind, uns mühelos drehen, biegen und beugen können. Gleichzeitig grenzt es die Bewegungen aber auch ein – damit wir uns eben nicht überdehnen. Wenn das in seltenen Fällen passiert, schmerzen die Bänder, denn sie werden von vielen Nerven versorgt. Unterstützt werden die Bänder in ihrer Arbeit durch die Rücken- und Bauchmuskulatur. Ist sie durch regelmäßige Bewegung und moderates Training stark, bekommen auch die Bänder nicht so schnell einen Durchhänger. Besonders wichtig dabei ist übrigens die kleine tiefe, sogenannte autochthone Rückenmuskulatur, die erst den aufrechten Gang ermöglicht und die Mittelpunkt eines sinnvollen Muskeltrainings sein sollte.

Und das sind die Expander des Körpers im Einzelnen: Das vordere Längsband zieht sich über die Vorderseite der Wirbelkörper. Es stabilisiert die Wirbelsäule in Richtung Bauchraum. Das hintere Längsband verläuft hinten über die Wirbelkörper und bildet die Grenze zum vorderen Bereich des Wirbelkanals. Die sogenannten gelben Bänder (Ligamenta flava) verbinden und stabilisieren die einzelnen Wirbelbögen miteinander. Auf der anderen Seite des Wirbels, an den Dornfortsätzen, die am Rücken nach außen zeigen, liegt das Überdornfortsatzband, unterstützt von den Zwischendornfortsatzbändern, die jeweils von Dornfortsatz zu Dornfortsatz führen. Schließlich gibt es noch die Bänder, die die Querfortsätze der Wirbel miteinander verbinden.

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Diverse Bandsysteme ziehen sich über die gesamte Wirbelsäule und sorgen so für Halt, Stabilität und Beweglichkeit.

Der Wirbelkanal bietet sicheren Schutz

Die Gesamtheit der Löcher in der Mitte jedes einzelnen Wirbels bildet den Rückenmarkskanal. In ihm steckt ein besonders wichtiger und äußerst sensibler Teil des Körpers, das rund 45 cm lange Rückenmark, Sitz des Zentralen Nervensystems (ZNS). Von hier aus werden Impulse vom Kopf in den gesamten Körper ausgesendet. Das Rückenmark beginnt am verlängerten Mark des Gehirns und läuft weiter hinunter bis auf Höhe des zweiten Lendenwirbels. Es ist von einer äußeren Hülle umgeben, die jedoch nicht mit dem knöchernen Wirbelkanal verwachsen ist. Die äußerste Schicht nennt sich Dura mater, ist sehr zäh und derb und kann so das empfindliche Rückenmark gut gegen äußere Einflüsse schützen. Zwischen Knochen und Hülle liegt ein mit Binde- und Fettgewebe gefüllter Raum, der sogenannte Epiduralraum. In diesen Raum lassen sich verschiedene Medikamente injizieren, ohne das Rückenmark zu verletzen. Sie schalten dann die austretenden Nervenäste des Spinalnervs aus und nehmen damit nicht nur den Rücken-, sondern auch den Ischiasschmerz.

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Ein Querschnitt durch die Wirbelsäule

Vielleicht kennen Sie den Begriff Epiduralraum auch von der sogenannten PDA (Peridural-Anästhesie), einer Betäubung zur Schmerzerleichterung bei der Geburt. Damit können heute sogar Kaiserschnitte bei vollem Bewusstsein völlig schmerzfrei für die Gebärende vorgenommen werden.

Die hochempfindlichen Nerven

31 Spinalnervenwurzeln verlassen das Rückenmark in regelmäßigen Abständen jeweils rechts und links, um alle Bereiche des Körpers zu erreichen. Im Hals- und Lendenwirbelbereich ist das Rückenmark stark verdickt, weil hier besonders viele Nervenfasern für die Versorgung der Arme und Beine austreten. Würde man das Rückenmark im Querschnitt betrachten, hätte man eine Art dunklen Schmetterling mit weißem Rand vor sich. Die dunklere, graue Substanz besteht aus Nervenzellkörpern, die weiße umliegende Masse sind Nervenfasern. Von diesem Schmetterling gehen auf beiden Seiten jeweils zwei Nervenwurzeln ab, die hintere und die vordere. Die hintere Nervenwurzel enthält das sensible Neuron, das Gefühlsimpulse aus dem Körper zur grauen Substanz des Rückenmarks lotst. Die vordere Nervenwurzel enthält das motorische Neuron, es leitet Bewegungsimpulse aus dem Rückenmark an die Muskeln des Körpers weiter. Beide Nervenwurzeln vereinigen sich wenige Millimeter, nachdem sie das Rückenmark verlassen haben, zum Spinalnerv, der dann in jeweils rund 800 000 feinsten Verästelungen zu den verschiedenen Organen führt.

Sie merken: Das Ganze ist ein äußerst filigranes Werk, das bedingt durch seine Feinheit und Sensibiltät leider auch immense Probleme bereiten kann. Dann nämlich, wenn eine vorgewölbte Bandscheibe auf den Nerv drückt oder ihn auch nur berührt. Oder wenn der Nerv durch Einengungen im Spinalkanal am Austritt gequetscht wird oder entzündet ist. Dann nämlich meldet er sich auf seine Weise zu Wort – mit mehr oder weniger starken Schmerzen. Die uns nicht sofort schrecken sollten, auch wenn sie lästig sind. Denn sie zeigen schließlich auch: Der Nerv lebt. Kritischer sind dagegen Taubheitsgefühle, Lähmungen oder auch ein starke Muskelschwäche. Das kann bedeuten, dass die Leitfähigkeit des Nervs durch eine Entzündung gestört ist, aber auch – im schlimmsten Fall – dass der Nerv langsam stirbt.

Falsch ist es übrigens zu glauben, dass ein Bandscheibenvorfall immer die größten Schmerzen bereitet und eine Vorwölbung geringere. Entscheidend ist alleine die Stärke der Entzündung durch Berührung und Irritation des Nervs. Dabei ist nicht nur die Größe der reizenden Struktur erheblich, sondern die Weite des Wirbelsäulenkanals oder die Größe der Nervenaustrittspunkte. Und die variiert von Mensch zu Mensch. Wie manche eine große Nase haben und andere eine kleine Stupsnase, werden einige Menschen mit einem kleinen und engen Wirbelsäulenkanal geboren und andere mit einem, der viel Raum hat. Bei wenig Platzangebot fühlen sich Nerven schneller bedrängt, bei einem großen Wirbelsäulenkanal haben die Nerven eher die Möglichkeit, störenden Strukturen wie etwa einer vorgewölbten Bandscheibe auszuweichen. Und das hat dann natürlich Einfluss auf den Schmerz. Deshalb sage ich immer: »Der Nerv hat keine Augen.« Es ist ihm egal, ob es sich um eine knöcherne Einengung, eine Vorwölbung oder einen großen Bandscheibenvorfall handelt.

Wie man sich bettet …

Fünf Fragen zum Thema rückenfreundlicher Schlaf

 

Was muss ich bei der Wahl der Matratze berücksichtigen?

Eine Matratze sollte das Körpergewicht gut verteilen und punktelastisch im Schulter- und Beckenbereich nachgeben. Nur so ist gewährleistet, dass sich die Wirbelsäule ausruhen kann und dass Muskelverspannungen und Nackenprobleme vermieden werden können. Bei Ehepaaren mit unterschiedlichem Gewicht und unterschiedlicher Größe wäre es gut, wenn man für die jeweilige Schlafseite unterschiedliche Härtegrade auswählen könnte. Männer brauchen in der Regel eine mittelfeste bis harte und Frauen eine mittelfeste bis weiche Matratze.

 

Gibt es eine ideale Schlafposition?

Aus orthopädischer Sicht ist die Seitenlage mit leicht angezogenen Beinen die gesündeste Schlafposition zur Entlastung des gesamten Bewegungsapparates. Am ungesündesten ist die Bauchlage, weil hier der Nacken verdreht wird. Statistiken zeigen übrigens, dass die meisten Menschen auf dem Rücken schlafen, am zweitbeliebtesten ist die Seitenlage rechts, gefolgt von der Seitenlage links. Und nur ganz wenige Menschen schlafen auf dem Bauch.

Wie kann ich Verspannungen im oberen Rückenbereich vermeiden?

 

Abgesehen von der Matratze ist auch die Kissenform dabei entscheidend. Das bei uns übliche Kissenmaß von 80 x 80 Zentimetern ist eigentlich zu groß für eine ideale Schlafposition. Bei einem Seitenschläfer sollte die Kissendicke seiner Schulterbreite entsprechen. Die Schultern sollten nicht auf dem Kissen aufliegen, nur Nacken und Kopf sollten auf dem Kissen ruhen. Ein schmales, längliches Kissen in einer Größe von 40 x 80 Zentimetern ist daher meist besser geeignet. Rückenschläfer solllten ein etwas flacheres Kissen verwenden.

 

Was sollte ich beachten, wenn ich schon Bandscheibenschäden habe?

Wenn Sie bereits einen Bandscheibenschaden haben, ist die Wahl der passenden Matratze natürlich noch entscheidender. Sie sollte für ein physiologisch entspanntes Liegen sorgen. Lassen Sie sich dafür am besten in einem Bettenfachgeschäft beraten und kaufen Sie keine Matratze auf die Schnelle im Großmarkt. Noch viel wichtiger als das Liegen ist für Bandscheibenpatienten allerdings die Bewegung, die der Rücken zwingend zur Heilung braucht.

 

Ist ein zu hartes Bett schädlich für den Rücken?

Die meisten Menschen tendieren zu einer zu harten Matratze. Ich bin allerdings der Meinung, dass das zu harte Bett weniger schadet als das zu weiche.

Wenn es Probleme gibt

Der Bandscheibenvorfall kribbelt im Fuß

Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, warum bei Ischiasbeschwerden der Po schmerzt und bei einem Bandscheibenvorfall der Oberschenkel? Schließlich sitzt der Auslöser des Schmerzes doch im Rücken …

Die Erklärung dafür liegt in Nervenreizen, die auf bestimmte Hautareale am Körper ausstrahlen, Dermatome genannt. Wie Sie oben gelesen haben, treten aus dem Rückenmark beidseitig je zwei Nervenwurzeln aus. Ihre Fortsetzungen versorgen jeweils das rechte oder das linke Bein oder auch den rechten oder linken Arm. Doch nicht jeder Nerv versorgt eine komplette Extremität. Einige sind nur für die Beinvorderseite, andere für den Fuß, manche für den Daumen oder den Oberarm und wieder andere etwa für den Unterschenkel verantwortlich. Drückt nun eine vorgewölbte Bandscheibe auf einen bestimmten Nerv, der beispielsweise für die Versorgung der Beinrückseite zuständig ist, spürt man Kribbeln, Missempfindungen oder Schmerzen eben genau an dieser Stelle.

Für den Arzt und seine Diagnose hat das große Vorteile. Er kann anhand der Ausstrahlung in bestimmte Körperareale schon ziemlich sicher sagen, an welcher Stelle der Wirbelsäule ein Schaden entstanden ist (die folgende Abbildung zeigt farbig markiert die Zuordnung der gereizten Nerven zu unterschiedlichen Hautarealen). So spürt der Patient bei Bandscheibenvorfällen in der oberen Halswirbelsäule (C8) eine Ausstrahlung in den kleinen Finger und an der Innenseite des Armes, bei Beschwerden weiter unten (C6) würde ihm der Daumen und der vordere Bereich des Armes wehtun.

Ähnlich kann man Schmerzen auf bestimmten Hautarealen Nervenreizungen im Bereich der Brust- oder Lendenwirbelsäule zuordnen. Ein Kribbeln im vorderen Oberschenkel weist auf einen Bandscheibenvorfall im Bereich des 3. und 4. Lendenwirbels hin, wenn sich die Fußsohle und der kleine Zeh bemerkbar machen, liegt das Problem wahrscheinlich im Bereich zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem 1. Wirbel des Kreuzbeins.

Hinweise auf eine Schädigung einer bestimmten Nervenwurzel aus der Funktionsprüfung der Muskulatur

Betroffene Nervenwurzel Typische Kraftminderung und Abschwächung der Reflexe
HWS
C5 • Seitliches Anheben des Armes
C6, C7, C8 • Seitliches Heranführen des Armes
C5, C6 • Beugung des Ellenbogens
• Bizepsreflex (BSR)
C7, C8 • Streckung des Ellenbogens
• Trizepsreflex (TSR)
C6 • Drehung des Unterarms nach oben bzw. nach unten
C6, C7 • Streckung und Beugung im Handgelenk
C7, C8 • Streckung und Beugung der Finger
• Fingerbeugereflex (Trömner)
BWS
Th1 • Spreizen bzw. seitliches Heranführen der Finger
LWS
L1, L2, L3 • Beugung, seitliches Heranführen und Innenrotation im Hüftgelenk
• Aduktorenreflex (ADR)
L4, L5 • Streckung im Kniegelenk
• Patellarsehnenreflex (PSR)
L5 • Anheben des medialen Fußrandes und Fußbeugung in Richtung Fußrücken im Sprunggelenk
• Streckung der Zehen
• Tibialis-posterior-Reflex (TPR)
• Abgeschwächter Fersenstand
S1 • Anheben des seitlichen Fußrandes im Sprunggelenk
• Achillessehnenreflex (ASR)
• Abgeschwächter Zehenspitzenstand
S1, S2 • Beugung der Fußsohle
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Dermatome und ihre segmentale Zuordnung

Das Gerüst gerät aus dem Gleichgewicht

Nicht nur die viel beschworenen Bandscheiben, auch die Wirbel an sich können ganz schön Ärger machen. Etwa wenn sie sich so langsam aus dem Staub machen. Dieses Schwinden von Wirbel-, sprich: KnochenMasse nennt man Osteoporose (siehe Kapitel 4). Normalerweise ist so ein Wirbelkörper ständigen Auf- und Abbauprozessen unterworfen. Denn er lebt, ist reich an Zellen, sehr gut durchblutet und wird mit Nährstoffen versorgt, genau wie der restliche Körper. Wenn man sich zu wenig bewegt, zu viel Junk Food isst, ständig Diäten macht oder jenseits der Menopause ist, hat man ein deutlich erhöhtes Risiko, an Knochenschwund zu erkranken. Die knochenfressenden Osteoklasten knabbern dann leider auch an der Wirbelsäule, machen die Wirbelkörper dünner, bis sie schließlich brechen können.

Die Gelenke verschleißen

Ähnlich wie das Knie- oder Hüftgelenk können sich auch kleine Wirbelgelenke abnutzen. Dann schwindet Knorpelbelag, der normalerweise die Gleitfläche zwischen den Knochen bildet. Reibt dann jedoch Knochen auf Knochen, so handelt es sich um eine Wirbelgelenksarthrose, deren Symptomatik auch Facettensyndrom (Kapitel 4) genannt wird.

Kleine Auswüchse – große Wirkung

Problematisch kann es auch werden, wenn die Wirbel plötzlich ihre Form verändern. Das passiert meist, wenn die Bandscheiben schrumpfen oder austreten. Dann nämlich werden die Abstände zwischen den einzelnen Wirbeln geringer, die Bänder, die die Wirbel miteinander verbinden, sind dadurch nicht mehr schön straff, sondern hängen plötzlich durch. Um das zu kompensieren, schickt der Körper »Bauarbeitertrupps« aus, sogenannte Osteoblasten, die für den Aufbau von Knochensubstanz zuständig sind. Sie arbeiten nun daran, als Ausgleich für die dünner gewordenen Bandscheiben und die schlaffen Bänder Knochensubstanz an den Kanten der Wirbel aufzubauen. Oder ganz einfach das ausgetretene Bandscheibengewebe abzustützen, damit es nicht abbrechen kann. Das muss man sich in etwa so vorstellen, als ob man versucht, einen morschen Balkon mit Holzpfeilern abzustützen, damit er nicht komplett einbricht. Diese knöchernen Auswüchse heißen im Bereich der Wirbelsäule Spondylophyten. Sie können schließlich eine neue Verbindung zwischen den einzelnen Wirbeln bilden, allerdings eine relativ steife und unelastische. Gleichzeitig übernehmen andere Teile der Wirbelsäule die elastische Arbeit. Mit der Folge, dass diese Segmente überlastet sein können und sich die Muskulatur verspannt. Dieses Phänomen nennt man Spondylose (Seite 97). Die knöchernden Auswüchse können aber auch in den Wirbelkanal oder in die kleinen Zwischenwirbellöcher drücken, in denen das Rückenmark und der Spinalnerv verlaufen. Man spricht dann von einer Spinal- oder Foramenstenose (Kapitel 4).

Wenn der Rücken schwer an seelischen Belastungen trägt

Körper und Seele sind eng miteinander verknüpft. Psychische Belastungen drücken sich daher häufig auch in körperlichen Symptomen aus. In Zeiten, in denen sich für viele Menschen die persönliche wirtschaftliche Situation verschlechtert, entwickeln viele Ängste, die sich im Körper als Blockaden manifestieren. Und während sich bei manchen Menschen Stress und Kummer in Form von Magenproblemen, Allergien oder Atembeschwerden zeigen, bekommen nicht wenige chronisch Überlastete Rückenschmerzen. Nach außen hin muss Haltung bewahrt werden, während die innere Haltung schon lange eingebrochen ist. Diesen Zusammenhang kennt schon der Volksmund, der so passende Redewendungen hervorgebracht hat wie »Er hat eine schwere Last zu tragen«, »Sie hat sich zu viel aufgehalst«, »Die Angst sitzt mir im Nacken« oder »Es lastet alles auf meinen Schultern«.

Negative Gedanken verstärken den Schmerz

Die Psyche hat einen großen Einfluss auf das Schmerzempfinden – dies gilt auch und besonders für Rückenschmerzen. Dabei ist das Schmerzempfinden von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Auch das familiäre Umfeld bestimmt, wie stark jemand auf Schmerzreize des Rückens reagiert.

Zudem haben Gedanken und Gefühle die Macht, uns von Schmerzen abzulenken und sie abzuschwächen. So beobachtete man im Zweiten Weltkrieg, dass Schwerverletzte, die in Kürze aus dem Kampfgebiet ausgeflogen werden sollten, mit deutlich weniger Opiaten auskamen als Leichtverletzte, die vor Ort bleiben mussten.

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Der Teufelskreis der Schmerzen

Umgekehrt kann die Psyche aber auch Rückenschmerzen verstärken. Wer sich in seine Beschwerden regelrecht hineinsteigert und sich gleich das Schlimmste ausmalt, wird entsprechend mehr leiden. Interessant: Zum Schwarzsehen und »Katastrophieren« neigen auch Rückenpatienten, die frühzeitig ein Röntgenbild ihrer Wirbelsäule in die Hand bekommen. Selbst wenn darauf keine oder nur harmlose Veränderungen zu sehen sind, halten viele Betroffene ihre Lage für sehr ernst.

Stress ist nicht immer offensichtlich

Nicht jeder, der unter Dampf steht, merkt das auch sofort. Gerade in verantwortungsvolleren Positionen scheint mit einem hohen Gehalt oft die Verpflichtung erkauft, rund um die Uhr für das Unternehmen da sein zu müssen. Das kann lange gut gehen, wenn der Stress als positiv empfunden wird. Kommen jedoch Überlastung, Existenzängste, Mobbing oder private Sorgen dazu, kann sich eine latente Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit in kurzer Zeit zu einer handfesten Depression entwickeln. Überlastung aktiviert zudem die schmerzaktiven Zentren im Gehirn – auch das kann zu Rückenschmerzen führen.

Relikt aus dem Neandertal

Stress ist eigentlich ein Erbe aus Urzeiten, das den Menschen damals beim Überleben half. Kam ein Steinzeitmensch in eine brenzlige Situation, stand etwa plötzlich ein Raubtier vor ihm, so stellte der Körper sofort Energie für blitzschnelle Reaktionen bereit. Die »Wachmacher«-Hormone Noradrenalin, Adrenalin und Kortisol werden in solchen Situationen ausgeschüttet. Sie lassen das Herz schneller schlagen, erweitern die Bronchien zur besseren Sauerstoffversorgung, pushen das Immunsystem, setzen verstärkt Blutgerinnungsstoffe frei und versorgen die Muskeln mit mehr Nährstoffen. So voller Power konnte der Steinzeitmensch leichter die Flucht ergreifen oder auch den Kampf aufnehmen.

Genau diese Muster laufen im menschlichen Körper auch heute noch in stressigen Situationen ab. Nur sind sie eher kontraproduktiv, denn auf der Autobahn oder im Büro wird man weder davonlaufen noch jemanden handfest attackieren. Folge: Die Stresshormone kreisen noch lange nach einem Ärger im Blut, der Körper befindet sich in einem ungesunden Ungleichgewicht.

Der Zusammenhang zwischen Rücken- oder Muskelschmerzen und Stress

Angaben zu Stress Rückenschmerzen Muskelschmerzen
Kein Stress 11,2 % 9,1 %
Stress 71,1 % 68,4 %

Quelle: Vierte European Work Conditions Survey (2005)

Guter Stress – schlechter Stress

»Das Ärgerliche am Ärger ist, dass man sich schadet, ohne anderen zu nützen«, stellte Kurt Tucholsky treffend fest. Experten bezeichnen diesen ungesunden Stress auch als Disstress. Doch es gibt auch einen guten Stress, den Eustress. Dieser positive Stress hilft, in besonderen Situationen, wie etwa bei einer Prüfung oder einer Rede vor großem Publikum, hellwach zu sein und Höchstleistungen zu vollbringen. Der erhöhte Blutdruck und der schnellere Herzschlag helfen dann gegen Müdigkeit, die Gehirntätigkeit wird durch die Wachmacher-Hormone angeregt, in diesem Moment unnötige Funktionen wie Verdauung oder der Sexualtrieb werden auf ein niedriges Level zurückgefahren.

Wenn die Seele Hilfe braucht

Wir wissen heute, dass 90 Prozent aller Rückenschmerzpatienten im Laufe der Zeit zumindest eine leichte Depression entwickeln. Neben der medizinischen Therapie braucht dann auch die Seele Streicheleinheiten. In unserer Münchner Tagesklinik und in meiner Rückenklinik am Jägerwinkel am Tegernsee arbeiten wir deshalb bei Rückenpatienten oft mit psychosomatischen Fachärzten und Therapeuten zusammen. Natürlich nur, sofern der Patient das möchte. Und es ist erstaunlich, dass gerade auch Männer, die normalerweise um Psychotherapie einen großen Bogen machen, dieses Angebot dankbar annehmen und Ballast abzuwerfen lernen. Manche zum ersten Mal in ihrem Leben. Seit vier Jahren gibt es bei uns ein ganz neues Haus für Psychosomatik, Psychotherapie, Traditionelle Chinesische Medizin samt einem Burnout-Center. Der Idealfall für Patienten mit chronischen Rückenschmerzen wäre ein Aufenthalt von mehreren Wochen, um nicht nur der körperlichen Ursache der Rückenproblematik auf die Spur zu kommen. Wahlweise natürlich auch die Psychotherapie, die auch als Intervention durchgeführt werden kann. Es gibt auch schnelle Entspannungsübungen, die kurzfristig helfen können, Rückenprobleme zu lindern. Einige davon finden Sie im 5. Kapitel.

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Risikofaktoren für die Entstehung und das Chronisch-Werden von Rückenschmerzen

Test: Sind Sie ein Rücken-Risiko-Kandiat?

Ja Nein
Ich hatte schon einmal stärkere Rückenschmerzen /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0014.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0015.jpg
Ich hatte schon einen Bandscheibenvorfall /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0016.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0017.jpg
Ich leide an einer Erkrankung oder Veränderung der Wirbelsäule /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0018.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0019.jpg
In meiner Familie treten Rückenschmerzen oder /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0020.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0021.jpg
Wirbelsäulenerkrankungen häufiger auf /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0022.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0023.jpg
Ich leide unter anderen chronischen Schmerzen, wie beispielsweise Migräne /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0024.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0025.jpg
Ich treibe keinen regelmäßigen Sport /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0026.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0027.jpg
Ich bin auch sonst wenig aktiv, bewege mich meistens mit dem Auto, gehe wenig spazieren /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0028.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0029.jpg
Meine Rücken- und Bauchmuskulatur ist eher schwach /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0030.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0031.jpg
Ich habe deutliches Übergewicht, mein BMI (Seite 175ff.) liegt weit über 25 /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0032.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0033.jpg
Ich rauche regelmäßig /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0034.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0035.jpg
Ich ernähre mich wenig ausgewogen, das heißt bst und Gemüse stehen nicht so oft auf meinem Speiseplan /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0036.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0037.jpg
Ich habe Arthrose in den Hüft- oder Kniegelenken /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0038.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0039.jpg
In meinem Beruf sitze ich sehr viel /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0040.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0041.jpg
In meinem Beruf muss ich häufig schwer heben oder in unangenehmer Haltung arbeiten /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0042.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0043.jpg
Die Arbeit »frisst« mich oft auf, ich habe zu wenig Freizeit /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0044.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0045.jpg
Mein Job bestimmt über mich und nicht umgekehrt /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0046.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0047.jpg
In meinem Job fühle ich mich eher unwohl /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0048.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0049.jpg
Ich fühle mich oft scheinbar grundlos traurig oder niedergeschlagen und habe wenig Antrieb /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0050.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0051.jpg
Ich habe im Privatleben wenig Unterstützung, muss Probleme meist mit mir alleine ausmachen /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0052.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0053.jpg
Ich habe in der letzten Zeit belastende Ereignisse (Scheidung, Verlust des Arbeitsplatzes, großer Umzug, Tod eines nahen Verwandten) durchleben müssen /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0054.jpg /epubstore/M/M-Marianowicz/Marianowicz-methode/OEBPS/e9783641073114_i0055.jpg

 

 

Auswertung

1 bis 3 Antworten mit Ja: Glückwunsch, momentan spüren Sie vermutlich nur sehr selten, dass Sie überhaupt einen Rücken haben. Beobachten Sie aber mögliche Veränderungen oder plötzlich auftretende Missempfindungen genau. Und denken Sie trotz aller Beschwerdefreiheit daran, dass Sie sich ausreichend bewegen. Das muss kein exzessives Sportprogramm sein. Spaziergänge, kleine Radtouren oder eine Runde Schwimmen reichen schon aus, um die Wirbelsäule bei Laune zu halten. Und: Lassen Sie Rolltreppen und Lifte generell links liegen.

4 bis 10 Antworten mit Ja: Bei Ihnen kommen schon einige Faktoren zusammen, die zu chronischen Rückenbeschwerden führen könnten. Vorbeugung ist für Sie ganz wichtig. Achten Sie auf regelmäßige Bewegung und vor allem darauf, dass Sie Ihre Rücken- und Bauchmuskulatur kräftigen. Das gilt besonders, wenn Sie bisher nach der Devise »Sport ist Mord« leben. Spezielle Übungen dafür finden Sie ab Seite 125, in seriösen Fitnessstudios und bei Physiotherapeuten.

 

 

11 bis 15 Antworten mit Ja: Stress, Ärger, Übergewicht oder wenig Bewegung – bei Ihnen liegt schon eine Menge Last auf dem Rücken. Neben einer Linderung der bereits vorhandenen Beschwerden braucht bei Ihnen eventuell auch die Psyche Entlastung. Sie sollten dringend ein Programm in Angriff nehmen, das Ihren Rücken stärker macht. Lesen Sie dieses Buch in Ruhe durch, probieren Sie die eine oder andere Entspannungsübung aus und besuchen Sie einen Rückenschulkurs.

 

16 bis 20 Antworten mit Ja: Ihre Wirbelsäule schreit geradezu nach mehr Aufmerksamkeit. Bevor es zu einem schmerzhaften Bandscheibenvorfall oder Ähnlichem kommt, sollten Sie auf jeden Fall einen Orthopäden aufsuchen und mit ihm zusammen ein umfangreiches Stärkungsprogramm für Ihren Rücken ausarbeiten. Zusätzlich können Entspannungsmethoden hilfreich sein, eventuell auch psychotherapeutische Hilfe.