Kapitel 1

 

Ich wache auf und schnappe nach Luft, als hätte mich eben jemand unter eiskaltes Wasser gedrückt.

Ich bin allein, liege in einem Bett.

Nur mein Keuchen ist zu hören und mein lauter Herzschlag in den Ohren. Bin ich gelähmt? Ich strecke ruckartig ein Bein durch und fluche, als ich mir die Zehen am Fußende stoße. Nein, gelähmt wohl eher nicht. Prima. Ich umfasse die kalten Metallseiten des Bettes mit den Händen, starre zu der grellweißen Decke hoch und bleibe ganz still liegen, während der Raum langsam aufhört sich zu drehen. Vorsichtig rolle ich meinen Kopf hin und her, um den Nebel zu vertreiben.

Wo zum Teufel bin ich?

Oh-oh. Die Erinnerungen kommen eine nach der anderen hochgeschossen wie eine boshafte Horde von Springteufeln: Die Klassenfahrt aus der Hölle. Mit mir, der Neuen, die zwar hier geboren ist, aber die letzten paar Jahre in Amerika zugebracht hat; gerade frisch zurückgekehrt nach England, mit null Freunden und einem komischen Akzent. Die Busfahrt, der Schneesturm, der Halt an einer Raststätte namens Cheery Chomper, die Probierportionen von dem vergifteten Gemüsesaft. Meine Mitschüler, die urplötzlich durchdrehten, aber so richtig. Und dann – kuckuck! – meine Mutter, die sich als Entwicklerin einer Substanz namens Osiris entpuppte, mit der sich normale Menschen in Ghule mit einem Mordshunger auf Hirn verwandeln.

Eben voll die stinknormale Klassenfahrt.

Und dann gibt’s da natürlich noch Smitty. Der nervigste Junge der Welt, der mich erst ständig provoziert und dann geküsst hat, um schließlich diese schrecklichen Bisswunden am Bein abzukriegen. Woraufhin ich ihm die einzige derzeit existierende Dosis des Gegenmittels gegeben habe und er sie sich selber gespritzt hat.

Aber wir sind gerettet worden – hurra! Ein Reisebus hat uns mitgenommen, mit Schülern, die gar nicht so viel anders drauf waren als meine Klassenkameraden, bevor sie zu Untoten wurden.

Oh – aber dann hatte der Bus einen Unfall.

Smitty …?

Mum …?

Die anderen?

Ich erinnere mich an Schmerzensschreie und dann an noch irgendwas. Retter? Wer hat mich da herausgeholt? Warum weiß ich das nicht mehr?

Mein Herz krampft sich zusammen, ich kriege nicht mehr richtig Luft.

Jetzt nicht ausflippen.

Ich lebe noch, das ist doch toll. Jemand hat mich gerettet. Ich liege im Bett, keine Ahnung wo, aber das macht nichts, weil ich noch lebe.

Rechts steht ein Nachttisch mit einem dicken Buch darauf. Ich nehme es. Ganz schön schwer, aber ich bin gerade auch ziemlich schlapp. Autsch. In meinem Handrücken steckt auf Höhe des Handgelenks irgendetwas, das mit Klebeband fixiert ist; ein dünner Plastikschlauch, der nach oben zu einem Beutel mit einer klaren Flüssigkeit führt, eingehängt in einen silbernen Metallständer neben meinem Bett. Igitt. Ich würde den Schlauch am liebsten herausziehen, aber ich hab Angst, was dann passiert.

Ich lege das Buch auf meine Brust und schlage den flaschengrünen Einband auf. Eine Bibel, mit einem Stempel drin: »Eigentum von St. Gertrud«.

Und wo steckst du, Trudi? Willst du deine Bibel demnächst zurückhaben?

Ich lasse das Buch wieder auf den Nachttisch fallen.

Wenigstens weiß ich jetzt, wo ich bin.

Im Krankenhaus.

War ja klar. Voll typisch für die Zombieapokalypse: das leere Krankenhaus. Ist ein Klassiker. Die Überlebende wacht auf und ist allein. Alle anderen sind verschwunden. Das Krankenhaus menschenleer, Blutspuren im Flur, umgeworfene Fahrtragen. Der Telefonhörer ausgehängt, die Leitung tot. Niemand mehr am Leben.

Alle sind tot.

Manche auch untot.

Ich muss schlucken. Das hier passiert wirklich. Und zwar mir.

Konzentrier dich. Ich blinzele. Versuch dich aufzusetzen. Ich drehe mich auf die linke Seite und versuche meinen Oberkörper hochzuhieven. Links von mir ist ein Fenster mit offener Jalousie. Dahinter ist es dämmrig, darum kann ich nicht erkennen, was draußen los ist, sondern sehe bloß ein Mädchen, das im Bett sitzt und zu mir zurückstarrt.

Mist!

Die Kleine ist leichenblass, mit großen dunklen Augen und mageren Armen. Ich. Mann, bin ich dürr. Voll wie ein magersüchtiges Model. Aber das ist noch nicht alles. Ich greife mir mit einer zitternden Hand an den Kopf.

Die haben mir die Haare abrasiert.

Ich beuge mich näher zum Fenster, damit ich mein Spiegelbild besser sehen kann. Seitlich an der Stirn prangt eine riesige Narbe. Ich fahre mit bebenden Fingern über einen Flickenteppich fast verheilter Wunden, ein Geflecht von Stichen. Was ist mit mir passiert? Tränen des Selbstmitleids brennen in meinen Augen. Lass das. Brich mir jetzt bloß nicht zusammen, du feiges Ding.

Jetzt reicht’s aber; ich brauche Antworten.

»Hallo?«

Meine Stimme klingt, als hätte ich mit Wespen gegurgelt. Fast könnte ich darüber lachen, wenn’s nicht so gruselig wäre.

Ich kralle mich am Laken fest und ziehe mich in eine sitzende Position hoch. Die Bodenfliesen sind kalt unter meinen nackten Füßen. Kann ich stehen? Alles tut weh. Aber ich muss hier raus. Muss abhauen, überleben, alles wieder zurück auf Anfang.

Hinter mir fliegt eine Tür auf.

Ich fahre herum, schwanke. Da steht eine Gestalt, die Lippen zu einem grotesken Lächeln verzerrt. Mit ausgestreckten Armen saust das Vieh auf mich zu, und bevor ich noch ohnmächtig umfallen kann, hat es mich gepackt.

Ich höre seinen Aufschrei, als ich auf dem Bett zusammenbreche und mich so heftig zur Wehr setze, wie’s mir möglich ist – also gar nicht. Stattdessen verkrieche ich mich bloß unter der Bettdecke, kneife die Augen zu und warte auf den Biss. Dass ich mich zu einer Kugel zusammengerollt habe, wird mir auch nichts nützen.

»Du darfst noch nicht aufstehen!«

Das glaub ich nicht.

Das Vieh spricht mit mir. Normalerweise reden die nicht. Und es versucht auch nicht, sich zu meinem Gehirn durchzuknabbern. Vielleicht war ich ein bisschen voreilig mit meinem Urteil. Ich spähe unter der Bettdecke hervor.

»Entschuldige, ich wollte dir keinen Schrecken einjagen.«

Eine Frau. Eine lebendige.

Wieder das Lächeln – dieser Riesenmund mit den grabsteingroßen Pferdezähnen. Kein schöner Anblick, aber auch kein monstermäßiger. Sie trägt eine Brille und hat Apfelbäckchen und gelockte rötlich-graue Haare. Und sie ist ein Riesenbrummer. Humpty Dumpty auf Steroiden. Das ist keine fiese Übertreibung, sie ist wirklich der erste kugelrunde Mensch, den ich je leibhaftig gesehen habe. Und wie viel Leib das ist!

Ich starre sie blinzelnd an. Öffne den Mund, um etwas zu sagen, aber es kommt nichts heraus.

»Ich bin Martha.« Ihre Stimme ist leise, besänftigend; ihr Blick intelligent.

Ich setze mich im Bett ein Stück auf.

»Hallo.« Ich finde meine Stimme wieder, die kaum mehr ist als ein Krächzen.

»Ich arbeite hier im Krankenhaus. Ich tue dir nichts.« Sie wartet, beinahe, als ob sie mir höflich Gelegenheit geben will, sie näher zu bitten. Nett, aber ich werde immer misstrauisch, wenn Erwachsene mich als ebenbürtig behandeln. »Entschuldige bitte, dass ich dich angeschrien habe. Es war ein ziemlicher Schock für mich, dass du wach bist – ein freudiger Schock natürlich!« Sie strahlt. »Darf ich mich setzen?«

»Klar.«

Sie bewegt sich auf mich zu wie auf Rädern, ganz sacht, und schnappt sich auf dem Weg zum Bett mit einem Handgriff einen Stuhl. Sie stellt ihn leise ans Kopfende.

Ich schaue den leichten Plastikstuhl an und sie liest meine Gedanken.

»Die sind so konstruiert, dass sie einiges aushalten, keine Sorge.«

Ich laufe knallrot an.

Martha setzt sich langsam, der Stuhl knarrt ein bisschen, aber er hält. Sie faltet die Hände vor ihrem massigen Bauch; sie sind erstaunlich schmal, mit perfekt manikürten Fingernägeln und blassrosa Nagellack. An dem einen ihrer schlanken Finger trägt sie einen schimmernden Opalring.

»Du hast bestimmt alle möglichen Fragen; ich geb dir zuerst mal eine Zusammenfassung.«

»Okay.«

»Du bist in einen Busunfall verwickelt gewesen. Dabei hast du dir Kopf- und Beinverletzungen zugezogen, die aber gut heilen. Was das betrifft, besteht kein Grund zur Sorge. Du bist ziemlich lange bewusstlos gewesen. Wir haben deine Lebensfunktionen überwacht. Erinnerst du dich an irgendetwas hier im Krankenhaus, vor heute?« Sie beugt sich leicht vor.

Ich schüttele den Kopf. »Wie lange war ich ohnmächtig?«

Sie holt Luft und fragt sich anscheinend, ob ich gleich ausflippen werde. Könnte glatt passieren, ich weiß es nicht.

»Knapp sechs Wochen.« Ihre Augenbrauen schießen in die Höhe, als ob sie es selber gerade erst ausgerechnet hat. »Vierzig Tage, um genau zu sein.«

Ich muss schlucken. Könnte deutlich schlimmer sein. Ist ja nicht so, als ob sie mich kryonikmäßig eingefroren hätten und ich jetzt wieder aufgewacht bin und feststellen muss, dass meine Angehörigen alle tot sind und ich einen total unhippen Haarschnitt habe. Wobei, Moment … den unhippen Haarschnitt habe ich ja.

Martha greift unvermittelt in meinen Nachttisch und holt einen Müllbeutel heraus.

»Deine persönlichen Sachen, soweit man sie aus dem Bus geborgen hat.« Sie hält mir den Beutel hin und ich nehme ihn zögernd. Er ist weiß und quer darüber steht in roter Schrift Gesundheitsgefährdende Stoffe. »Entschuldige den Beutel. Da ist nichts Gefährliches drin, versprochen. Aber einen anderen hatte ich nicht zur Hand.«

Ich mache ihn ein Stück weit auf und linse hinein. Da sind mein Handy, mein T-Shirt, Fleecepulli, Socken und Stiefel und meine Unterwäsche drin.

»Deine Kleidung ist gereinigt worden. Deine Leggings mussten sie in der Ambulanz leider zerschneiden.« Sie reibt sich die Hände wie beim Waschen und der Opalring blitzt auf. »Hoffentlich war es keine Lieblingshose. Wir können dir sicher irgendwas zum Anziehen besorgen, sobald du wieder auf den Beinen bist.«

Ich lasse den Beutel zu Boden sinken, ohne etwas zu sagen. Ich werde warten müssen, bis sie weg ist, aber dann schnappe ich mir sofort dieses Handy.

»Roberta …«, fängt sie wieder an.

»Alle sagen Bobby zu mir.«

»Naheliegend.« Sie nickt. »Bobby, ich weiß nicht, wie viel du von dem mitbekommen hast, was passiert ist, aber das waren ein paar ziemlich interessante Wochen.«

Interessant. Donnerwetter. Kann man wohl sagen.

»Ich möchte dir keinen Schock versetzen …«

»Keine Sorge!«

»Gut …« Sie ist anscheinend immer noch unsicher. »Es ist zu einer Epidemie gekommen.« Sie wartet ab, ob ich etwas dazu sagen möchte. Ich stelle mich lieber erst mal dumm. »In der Gegend, in der ihr unterwegs gewesen seid, hat sich ein gefährlicher Erreger verbreitet; das betrifft einen nicht unerheblichen Anteil der dortigen Bevölkerung. Die Infizierten werden gewalttätig und es kommt zu Übergriffen.« Sie kneift die Augen zu Schlitzen zusammen. »Das ist nichts Neues für dich, oder?«

»Eher nicht.«

Sie nickt, als wäre jetzt bestätigt, was sie längst gewusst hat. »Unglücklicherweise ist die Krankheit hochansteckend und hat sich schnell ausgebreitet; zahlreiche Menschen sind betroffen.«

Na schön, jetzt horche ich doch auf.

»Die Krankheit hat sich ausgebreitet? Wohin überall? Und was heißt ›zahlreiche Menschen‹?«

»Roberta – entschuldige, Bobby – Schottland steht unter Quarantäne.«

Ich reibe mir die Augen. »Sagen Sie das noch mal.«

»Schottland ist vom Vereinigten Königreich abgeriegelt worden – und vom Rest der Welt natürlich auch. Im Moment kommt niemand herein oder hinaus. Die Behörden versuchen die Seuche einzugrenzen, aber sie hat rasend schnell um sich gegriffen und drohte die gesamte Bevölkerung zu überrollen. Man hat Schritte zur Verbesserung der Lage und zur Wiederherstellung der Sicherheit eingeleitet ...«

Ich hebe eine Hand. »Film mal kurz anhalten bitte. Wo sind wir?«

»In Schottland.« Sie nickt ernst. »Ein Stück außerhalb von Edinburgh. Fürs Erste sind wir abgeriegelt. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Das hier ist ein Militärkrankenhaus. Wir sind durch eine Einzäunung und hohe Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Wir sind wirklich in keiner Weise gefährdet …«

Ich setze mich kerzengerade auf.

»Wollen Sie damit sagen, die sind da draußen?«, schreie ich sie an. »Gleich hinter der ›Einzäunung‹?« Mir schießt das Blut in den Kopf und alles dreht sich. »Sie meinen, die laufen immer noch frei rum? Wie konnte man das zulassen? Wieso hat man das nicht in den Griff gekriegt? O Gott!« Ich lasse mich zurück auf das Kissen sinken und vergrabe das Gesicht in den Händen. »Wie schwer kann das bitte sein? Wir haben ja selbst ein paar von denen getötet und wir sind bloß Teenager. Man schneidet ihnen den Kopf ab, dann sind sie hin.« Ich starre sie eindringlich an. »Oder man jagt sie in die Luft. Das funktioniert auch.«

Meine plötzlichen Tränen sind ein Schock für mich, sie laufen mir wie blöd das Gesicht herunter. Ich kann nicht aufhören zu zittern, als würde ich von irgendeiner heftigen Droge runterkommen – was vermutlich genau der Fall ist.

»Ich garantiere dir, dass wir hier sicher sind«, sagt sie und legt mir behutsam eine Hand auf den Arm. »Wir können froh sein. Wir haben Essen, Wasser, Strom. Die Behörden versichern uns, dass es nur noch ein paar Wochen dauert. Im Höchstfall.«

Ich atme durch. Das Schluchzen lässt nach. Es ist mir ein bisschen peinlich. Andererseits stand mir das wohl zu. Na schön, dann sind wir also in Sicherheit. Militärkrankenhaus. Besser geht’s eigentlich kaum. Militär, das bedeutet Waffen. Und große, starke Leute, die mit ihnen umgehen können. Da halte ich es hier schon ein paar Wochen aus. Und dann kehrt das Leben zur Normalität zurück. Dann fahre ich nach Hause, zusammen mit Mum, der bösen Superwissenschaftlerin, und meinem Freund Smitty, der einzig bekannten Quelle des Heilmittels. Ich schließe die Augen.

»Was ist mit den anderen Leuten im Bus?«

Sie seufzt fast unhörbar. Jetzt kommt’s.

»Bobby, ich erzähl dir das wirklich nicht gern, aber es gab Todesopfer.«

»Wer?« Meine Hände ballen sich zu Fäusten, pressen sich gegen meine Augenhöhlen.

»Einige hatten sich infiziert. Einige sind bei dem Unfall gestorben.«

»Wer hat überlebt?« Spann mich nicht auf die Folter.

»Außer dir noch drei.«

Ich sehe sie an und es ist mir egal, dass mir der Mund offen steht. Nur noch drei andere? Von einer ganzen Busladung? Schüler, Lehrer, alle?

»Es tut mir so leid, Bobby. Es gibt keine schonende Art, dir das beizubringen.«

»Mir was beizubringen?« Ich beiße mir auf die Lippen, weil ich die Antwort schon kenne.

Sie schüttelt traurig den Kopf.

»Bobby, deine Mutter ist tot.«

Ihre Worte schweben in die Luft hoch und hängen dort zwischen uns. Ich schaue zu ihnen hoch und lasse sie noch nicht an mich heran. Ich kann nicht.

Und dann gehen die Sirenen los.

Laute heulende Sirenen. So plötzlich und ohrenbetäubend, dass es mir in der Brust wehtut. Oder vielleicht ist das auch mein Herz, das bricht – lässt sich auf die Schnelle nicht sagen.

»Du bleibst hier!«

Marthas Gesicht drückt Panik aus. Sie steht auf, durchquert mit verblüffender Schnelligkeit den Raum, öffnet die Tür einen Spaltbreit und späht hinaus. Sie hat Angst. Sie versucht es zu verbergen, aber niemand späht so um eine Tür herum, wenn er nicht total Schiss hat.

»Ist wahrscheinlich bloß eine Übung.« Ihre Miene ist angespannt und macht unmissverständlich klar, dass es eben nicht bloß eine Übung ist. Ich bin wie vor den Kopf geschlagen und weigere mich, diese Neuigkeit in mich aufzunehmen.

Martha beugt sich über mich und ich kann altes Deodorant an ihr riechen, süß und säuerlich zugleich.

»Bobby, du musst mir vertrauen. Du hast für mich oberste Priorität.«

Bevor ich antworten kann, fängt sich mir der Kopf an zu drehen. Martha leert gerade den Inhalt einer Spritze in die Flüssigkeit, die mir in den Handrücken tropft.

»Nein! Was machen Sie denn?«, schreie ich sie an. Ich spüre einen Ruck nach vorn, mein Kopf scheint hinter mir zu schweben, während mein Körper auf einer Achterbahn die steilste Abfahrt hinaufgezogen wird.

»Keine Sorge«, sagt Martha. »Es ist nur zu deinem Besten.«

Der Achterbahnwagen kommt an der Spitze an und neigt sich zu der langen Abfahrt in die Bewusstlosigkeit.

»Nein!« Ich will das richtig energisch rufen, aber es kommt ganz kläglich heraus.

»Dir passiert nichts«, ruft Martha von irgendwo bei der Tür. »Ich bin bald wieder da!«

Und damit geht es abwärts.