Kapitel 39
»Die Synagoge?« Wilbolt starrte uns voller Entsetzen an. »Hat es Tote gegeben?«
Die Frage war so naiv, dass niemand darauf antwortete.
Richard und ich hatten Czyne mit in die Herrenhaus-Höhle gebeten, ohne den anderen zu sagen, was wir gesehen hatten. Es war besser, wenn sich noch nicht herumsprach, dass Georg wieder aufgetaucht war. Vielleicht hätte der eine oder andere die Gelegenheit ergriffen und die Seiten gewechselt. Das war zumindest Richards Befürchtung, und Czyne schien sie zu teilen.
»Als Nächstes werden sie hierherkommen«, war Richard überzeugt. »Ich schlage vor, dass wir verschwinden, solange es noch geht.«
»Aber …«, Wilbolt suchte nach Worten, »… Erasmus? Seid ihr euch dessen ganz sicher?«
Ich nickte. »Sein Diener hat die Menge aufgehetzt.«
»Ist doch klar, warum er das tut«, meinte Czyne. »Zuerst hetzt er den Pöbel auf die Juden, und wenn sie dann in Blutrausch verfallen sind, ist der Wunderheiler dran.« Bei diesen Worten wies sie auf Jacob. »Schließlich ist der sein ärgster Konkurrent.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich bin Richards Meinung. Wir müssen weg hier, je schneller, desto besser.«
»Das geht nicht«, widersprach Jacob. »Wir haben mehr als zwei Dutzend Kranke dort oben in den Hütten. Die können wir nicht zurücklassen.«
»Und ob wir das können. Wir nehmen mit, was wir tragen können und was auf die Handkarren passt.«
Sogar Richard verzog das Gesicht, als Czyne das sagte. »Wir haben Verantwortung für …«
Sie unterbrach ihn. »Verantwortung ist ein Wort, das ausgerechnet du nicht in den Mund nehmen solltest. Wir brechen auf, und zwar sofort«, bestimmte sie. »Wer mitkommen will, ist willkommen, wer nicht, kann machen, was er will.«
»Und wohin brechen wir auf?«, fragte Richard.
»Zum Severinstor«, antwortete ihm Czyne. »Ich will raus aus dieser gottverdammten Stadt.«
»Nein.« Richard ging langsam auf sie zu. »Ich werde diese Leute nicht so im Stich lassen, wie ich dich im Stich gelassen habe.« Er legte ihr die Hände auf die Schultern, und ich sah, wie sie sich versteifte. »Damals bin ich gerannt, als du stehen geblieben bist, um zu kämpfen. Nie wieder.«
Richard wartete, aber sie sagte kein Wort. Nach einem Moment ließ er die Hände sinken und sah mich an. Seine Augen glänzten feucht. Er räusperte sich. »Wohin willst du die Kranken bringen?«
Ich hatte noch nicht darüber nachgedacht, aber es gab nur eine Antwort auf diese Frage. »Das Kloster. Selbst Erasmus kann den Mob nicht dazu bringen, Nonnen anzugreifen.«
»Gut.« Richards Blick zuckte noch einmal zu Czyne, aber sie rührte sich immer noch nicht. »Dann packt alles zusammen. Wir müssen los.«
Er ging an ihr vorbei, ohne sie noch einmal anzusprechen.
Ich legte Judith die Hand auf die Stirn. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber es kam mir so vor, als wäre ihr Fieber zurückgegangen. »Wickle sie in ihren Umhang und trage sie«, sagte ich zu Wilbolt.
Er nickte. Als er sie in die Arme nahm, tat er es so vorsichtig, als befürchte er, sie würde unter seinen Händen zerbrechen.
Ich ließ Jacob und ihn vor, dann ging auch ich an Czyne vorbei und sagte leise: »Tu es nicht. Sei nicht das Schlimmste, was ihm je widerfahren ist.«
Sie schwieg.
In der Haupthöhle warfen wir Kräuter und Tücher in Säcke und füllten die flüssigen Arzneien in leere Weinschläuche. Menschen liefen durcheinander, Richard hatte den Männern Bescheid gesagt, und nun versuchte jeder, so viel wie möglich von dem, was er besaß, mitzunehmen.
Agnes bereitete währenddessen oben die Kranken vor, damit wir sie zum Kloster schaffen konnten. Diejenigen, denen es schon besser ging, ließ sie von Verwandten nach Hause bringen. Und ebenso jene, denen es nie wieder besser gehen würde.
Wir warfen die Säcke, Schläuche und Kisten auf die Karren, welche die Schmuggler in einer der Hütten rund um den Innenhof abgestellt hatten und die sie hin und wieder zum Transport ihrer Schmuggelware benötigten. Auch die Kranken legten wir, in Decken gehüllt, darauf. Weitere Kranke wurden von ihren Verwandten getragen.
Erst als wir zum Aufbruch bereit waren, wurde mir klar, dass ich Czyne die ganze Zeit über nicht mehr gesehen hatte. Ich warf einen Blick über die Menschen, die langsam hinter den Karren hergingen, konnte sie jedoch nicht entdecken. Ich hoffte, dass sie nicht in der Höhle zurückgeblieben war.
»Was ist das?« Agnes, die zusammen mit Jacob neben mir ging, sah hinauf zum Himmel. Rotes Licht flackerte unter den Wolken. Beinahe sah es aus wie ein Sonnenuntergang, doch dafür war es schon viel zu spät.
»Die Synagoge.« Mein Mund wurde so trocken, dass ich kaum schlucken konnte. »Das Feuer muss auf die anderen Häuser übergegriffen haben.«
Nun bemerkten es auch andere. Einige blieben stehen und zeigten nach oben, andere sahen sich hektisch um, als könnten die Flammen schon auf den Dächern der umliegenden Hütten tanzen. Die Angst der Menschen drohte zur Panik zu werden.
»Im Kloster sind wir sicher!«, rief Jacob. »So weit kommt das Feuer nicht!«
Ich glaubte nicht, dass das stimmte.
»Wir müssen über den Domplatz, der Umweg durch die Gassen dauert zu lange.« Richard drehte sich zu mir um. Es war das Erste, was er sagte, seit wir die Herrenhaus-Höhle verlassen hatten. »Das Feuer lässt uns keine Wahl.«
Ich dachte an die Soldaten, nickte dann jedoch. Mit Menschen konnte man reden, Menschen nahmen Geld, doch Feuer tötet, ohne zu fragen.
Auf dem Weg zum Domplatz begegnete uns niemand, und auch der Platz war verlassen.
Graue Flocken begannen auf einmal um uns herum vom Himmel zu fallen. Eine landete auf meinem Handrücken und hinterließ einen grauen Streifen, als ich sie wegwischte.
»Asche«, sagte Jacob neben mir.
Wir drehten uns um und sahen zurück. Der rote Schein erfüllte den Nachthimmel, und der Wind trieb Rauchschwaden durch die Gassen.
Es kommt näher, dachte ich.
Die Gasse, die zum Kloster führte, befand sich vor uns, und wir eilten auf sie zu, angetrieben von Angst und Hoffnung.
Und blieben abrupt stehen, als die Soldaten aus der Dunkelheit traten.
Sie waren zu zehnt und trugen gelbe Schärpen.
»Da seid ihr ja, wie ich es erwartet habe!«, hallte auf einmal eine Stimme über den Domplatz – eine Stimme, die mir nur allzu bekannt war und die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
Sie gehörte Erasmus.
Erasmus kam vom Dom her, schlenderte über den Platz, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und rief: »Ich habe gewusst, dass ihr versuchen würdet, zum Kloster zu fliehen!«
Lorenz, der gemeinsam mit Georg den Pöbel gegen die Juden aufgehetzt hatte, folgte ihm in wenigen Schritten Abstand; er war offenbar mehr als nur ein Diener, sondern auch eine Art Leibwächter des betrügerischen Apothekers.
»Ja, ich habe euch erwartet.« Erasmus wirkte völlig sorglos, als würde das Feuer, das die Stadt verzehrte, für ihn keine Gefahr darstellen. »Da man sich überall erzählt, in welchem Teil der Stadt ihr eure Patienten behandelt, war mir klar, dass euch euere Flucht hier am Dom vorbeiführen würde.«
Er blieb gut zehn Schritte von uns entfernt stehen und betrachtete uns abfällig, als wären wir Ungeziefer, das es zu zertreten galt.
»Ihr behauptet also allen Ernstes, ihr könntet Kranke besser heilen als ich, der große Erasmus. In eurer Mitte soll es sogar einen Wunderheiler geben.« Seine Stimme triefte vor Hohn und Selbstgefälligkeit. »Es tut mir leid, aber das ist etwas, was ich nicht länger dulden kann. Ich …«
Er unterbrach sich.
Und auf einmal begann er laut zu lachen und wies auf Jacob. »Heiland, jetzt begreife ich! Du bist der Wunderheiler, der mir mein Geschäft kaputtmacht! Ja, ich erinnere mich, du warst bei der Hexe, als ich sie zum ersten Mal sah! Da war ich wohl etwas … angeheitert, nicht wahr?« Dann erblickte er in unserer Mitte auch den Bürgermeister. »Wilbolt?« Erneut lachte er auf. »Wilbolt, du bist einem Scharlatan aufgesessen!«
Der Bürgermeister trat einen Schritt vor, seine Tochter auf den Armen. »Dir bin ich aufgesessen, nicht ihm! Judith lebt bereits einen Tag länger, als ihre Schwester und meine Frau es taten.«
»Wir werden ja sehen, wie es endet.« Ein boshafter Tonfall schlich sich in Erasmus’ Stimme. »Gut, ich will die Hexe und alles, was ihr auf euren Karren habt – abgesehen von dem Abschaum natürlich – als Schadenersatz für den Lehrling, der mir abhandengekommen ist. Dann dürft ihr gehen, wohin ihr wollt.«
Keiner von uns antwortete. Wir hatten mehr Männer als Erasmus, doch nur einer davon trug ein paar Rüstungsteile und keiner einen Schild. Ich befürchtete, dass es zu einem blutigen Gemetzel kommen würde.
Also schob ich mich an Jacob vorbei. »Ich komme mit dir, wenn du ihnen die Hälfte von allem lässt. Die Arzneien, die du willst, kann ich dir herstellen.«
»Bist du verrückt?« Jacob zog mich am Arm zurück. »Er wird dich nicht in seinen Dienst pressen wie eine Leibeigene!«
Ich versuchte mich loszureißen, doch es war vergeblich.
»Wir geben niemanden von uns her!«, sagte auch Richard.
Rüsch und Dythmar griffen nach ihren Waffen, die anderen Männer zögerten noch.
Erasmus gab den Soldaten ein Zeichen, und wie ein Mann zogen sie ihre Schwerter. Kampfbereit standen sie vor uns.
»Seid ihr alle dieser Meinung?«, rief der Apotheker.
»Ja.«
Die Stimme kam von irgendwo hinter mir. Ich fuhr herum.
Czyne stand auf einem winzigen Balkon im ersten Stock eines dunklen Patrizierhauses. Asche lag wie eine graue Schicht auf ihrer Haut und Kleidung, machte sie in der Dunkelheit beinahe unsichtbar.
Sie drückte eine Armbrust gegen ihre Schulter. Ein Ruck ging durch ihren Körper, dann griff sie in ihren Gürtel, zog einen neuen Bolzen hervor.
Ich sah zurück zu den Soldaten. Einer lag am Boden, und ein Bolzen steckte in seiner Kehle. Eines seiner Beine zuckte.
»Haltet die Karren zwischen euch und ihnen!«, rief Richard.
Gemeinsam wichen wir zurück.
Die Soldaten duckten sich, suchten nach Deckung, doch auch der zweite Bolzen traf. Da liefen sie auseinander, versuchten Czyne kein Ziel zu bieten und so nahe an uns heranzukommen, dass die Armbrustschützin nicht mehr auf sie schießen konnte, ohne nicht auch ihre Kameraden zu gefährden.
Da aber griffen auch die Schmuggler zu ihren Waffen. Mit Äxten, Knüppeln und Schwertern stürmten sie den Soldaten entgegen.
Czyne schoss ruhig und ohne jede Gefühlsregung.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Erasmus in Richtung Dom lief, während ihm sein Diener Lorenz den Rückzug deckte. »Kämpft, ihr Hunde!«, schrie der betrügerische Apotheker den Soldaten zu. »Niemand zahlt so gut wie ich!«
»Bleib hier!« Jacob ließ mich los und setzte sich in Bewegung, fest entschlossen, seinen ehemaligen Meister nicht davonkommen zu lassen.
Lorenz stellte sich ihm in den Weg, hatte auf einmal einen Dolch in der Hand und …
Da war Rüsch heran und attackierte Lorenz mit einem seiner Schwerter. Nur mit dem Dolch bewaffnet, hatte Lorenz dem wütenden Schmuggler kaum etwas entgegenzusetzen. Rüsch’ erster Schwertstreich traf seinen rechten Arm, und obwohl ich es nicht genau sehen konnte, glaube ich, dass er Lorenz die Hand abhackte. Der zweite Hieb trieb die Klinge tief in den Leib des Dieners, der blutüberströmt zusammenbrach.
Jacob war längst an ihm vorbei und hinter Lorenz’ Herrn Erasmus hergelaufen, der nun herumfuhr und auf einmal ebenfalls einen Dolch in der Hand hielt.
Rüsch konnte Jacob nicht weiter beistehen, denn er wurde von einem Soldaten in einen Schwertkampf verwickelt.
Ich lief los, weil ich Jacob zu Hilfe kommen wollte, und sah aus den Augenwinkeln Richard, der ebenfalls auf den ungleichen Zweikampf zurannte.
Erasmus trieb Jacob zurück, bis dieser mit dem Rücken gegen das Gemäuer des Doms stieß.
Nur noch wenige Schritte trennten mich von den beiden. Ich war hinter Erasmus, er sah mich nicht. Doch dann warnte ihn wohl etwas in Jacobs Blick, er wollte herumwirbeln und …
Ich rammte gegen ihn, und der Aufprall trieb mir die Luft aus den Lungen, ich wurde zurückgeworfen und ging zu Boden. Alles schmerzte.
Es dauerte einen Moment, dann gelang es mir, mich auf die Ellenbogen hochzustemmen, und ich nahm meine Umgebung wieder wahr.
Erasmus lag reglos am Boden. Sein eigener Dolch steckte ihm in der Brust.
Richard und Jacob war es gemeinsam gelungen, ihn zu überwältigen, ihm die Waffe zu entreißen und ihn damit zu töten.
Doch wer von beiden ihm die Klinge in die Brust gestoßen hatte, sollte ich auch später nicht erfahren, darüber schwiegen sie beharrlich.
Jacob ließ sich neben mir auf die Knie nieder. »Bist du verletzt?«, fragte er heiser.
»Nein«, antwortete ich, ohne zu wissen, ob das wirklich stimmte.
Richard und er halfen mir auf. »Der Kampf ist vorbei«, sagte der ehemalige Gaukler.
Ich sah mich um. Fünf Soldaten lagen tot am Boden, zwei von unseren Männern.
Für was?, fragte ich mich.
Czyne und die anderen warteten bei den Karren auf uns. »Der Mob zieht zum Severinstor«, sagte sie. »Ich war auch auf dem Weg dorthin, aber da war mir zu viel los.«
»Du kannst später immer noch gehen.« Richard sah sie an.
Sie erwiderte seinen Blick und nahm seine Hand. »Wann immer ich will.«
Es warteten keine Soldaten an der Klosterpforte, aber es schien auch sonst niemand da zu sein. Auf unser Klopfen hin wurde nicht geöffnet, auf unser Rufen nicht reagiert. Die Gebäude wirkten wie ausgestorben. In keinem der Fenster war ein Licht zu sehen, kein Laut war zu vernehmen.
Ich ahnte bereits, was geschehen war.
Jacob half mir über die Mauer, danach öffnete ich meinen Gefährten und den Kranken die Pforte von innen.
Die Nonnen waren alle tot, dahingerafft von der Seuche.
Wir fanden die meisten im Refektorium, manche aufgebahrt, andere zusammengesunken unter den leeren Augen des Messias. Die letzte fand ich, als ich Mutter Immaculatas alte Zelle betrat.
Schwester Johannita lag auf dem Boden, eingebettet in einen See aus Wachs. Die Kerzen, die sie um sich herum aufgestellt hatte, waren längst heruntergebrannt. Eine Seuchenmaske hing schräg über ihrem Gesicht.
Wir schafften die Kranken in die Kapelle, weil dort keine einzige Tote lag.
Ich war müde und sehnte mich nach einem Strohlager, trotzdem sah ich noch einmal nach Judith. Wir hatten sie und ihren Vater in meiner ehemaligen Zelle untergebracht. Als ich eintrat, sah sie mich an.
Wilbolt saß neben ihr auf einem Hocker, den Rücken gegen die Wand gelehnt, den Kopf auf die Brust gesunken, die Augen geschlossen. Ich legte den Zeigefinger auf meine Lippen. Judith nickte und drehte sich um.
»Geht es ihr besser?«, fragte Agnes, als ich die Tür schloss. Sie trug einen Stapel Tücher auf den Armen und wirkte frisch und gelassen, wie jemand, der einen erholsamen langen Schlaf hinter sich hatte.
»Sie wird wieder gesund, denke ich.«
Agnes lächelte. »Das freut mich.«
Wir gingen nebeneinander her. Ich nahm ihr ein paar der Tücher ab. »Und was ist mit dir? Geht es dir gut?«
»Ich werde um meine Schwestern weinen, wenn ich die Zeit dazu finde, aber erst einmal müssen die Kranken versorgt werden. Richard steht auf dem Dach und gibt acht, aber es sieht nicht so aus, als würde das Feuer uns so nah kommen, dass es uns gefährlich werden könnte.«
»Und dann?«
»Der Bischof wird neue Nonnen finden, sie hierherschicken, und bald wird das Kloster so lebendig sein wie zuvor«, war Agnes überzeugt.
»Mit einer neuen Äbtissin«, sagte ich.
Agnes blieb stehen. Sie sah sich um, als wollte sie sicherstellen, dass wir allein waren, dann sagte sie leise: »Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird.«
Ich nahm an, dass es an der Müdigkeit lag, dass ich ihre Worte nicht gleich begriff.
Sie bemerkte meine Verwirrung. »Schwester Johannita ist doch gerade erst vom Bischof ernannt worden, da wäre es doch eine Schande, wenn sie schon wieder abdanken müsste.«
»Aber Schwester Johannita ist …« Auf einmal verstand ich. »Das ist gewagt.«
Agnes zuckte mit den Schultern. »Der Bischof hat sie nie gesehen, und die Brüder, die hierherkommen, blicken uns nie ins Gesicht.« Sie lächelte, und in ihren Augen lag ein dunkler Ausdruck. »Und du weißt doch, wie es ist: Unter der Haube sind wir alle gleich.«