ANHANG

GLOSSAR

Allel - Die alternative Version einer DNA-Sequenz, meist eines Gens. In menschlichen Körperzellen finden sich zwei Exemplare jeder Gensequenz; die eine stammt von der Mutter, die andere vom Vater, s. S. 77, 76, 96

Aminosäure - Der Baustein für ein Protein; von der Natur werden 20 Aminosäuren eingesetzt, um Proteine zu bilden. s. S.38, 57ff., 104ff.

Antikörper - Ein Protein, das vom Immunsystem angefertigt wird und in der Lage ist, Fremdstoffe zu binden (zu erkennen) und aus dem Verkehr zu ziehen, s. S. 39, 56

Bakteriophagen -Viren, die in Bakterien eindringen, sich dort vermehren können und beim Austritt ihren Wirt zerstören (auflösen); molekular gesehen sind Bakteriophagen Gebilde aus »-DNA und ⇒Protein, s. S.30, 56

Basenpaar - Die Kombination der Basen Adenin (A) und Thymin (T) beziehungsweise Guanin (G) und Cytosin (C), die das Zentrum der Erbsubstanz ⇒ DNA bilden, s. S. 46f., 73,110

cDNA - Die ⇒ DNA, die mit Hilfe eines ⇒ Enzyms namens ⇒ Reversen Transkriptase aus einer RNA-Vorlage gefertigt (kopiert) wird. s. S. 71ff.

Chromosom - Der allgemeine Name für die Struktur, in der sich das Erbmaterial einer Zelle befindet; die Chromosomen ⇒ eukaryontischer Zellen können im Lichtmikroskop sichtbar werden, was den Namen - zu übersetzen als »farbige Körper« - erklärt. s. S. 12ff., 68,103, 119

Code - Der genetische Code legt fest, wie in der Natur eine DNA-Sequenz in die Reihenfolge der Bausteine übersetzt wird, aus denen ein ⇒ Protein besteht. Dabei kodiert eine Folge von drei Basen (Triplett) eine ⇒ Aminosäure, s. S. 55ff., 97f., 105ff.

Diploid - Deutet das Vorhandensein von zwei Sätzen von ⇒ Chromosomen beziehungsweise Genen an; in diploiden Zellen sind die Chromosomen paarweise vorhanden (⇒ haploid), s. S. 73

DNA (Desoxyribonukleinsäure) - Die Trägerin der genetischen Information, s. S. 36 ff., 54ff, 97ff.

Domäne -Teil einer Proteinstruktur, die eine eigenständige Funktion erkennen lässt; eine Domäne wird von einem ⇒ Exon kodiert, s. S. 78, 90f.

Enhancer - Eine DNA-Sequenz, mit deren Hilfe die Transkriptionsrate eines Gens verstärkt wird. s. S. 75f

Enzym - Der Name für die ⇒Proteine, die eine chemische Reaktion ermöglichen (katalysieren), die ohne ihre Mithilfe nicht stattfinden könnte, s. S. 48ff, 62ff, 70f.

Eukaryont - Ein Organismus, dessen Zellen eine komplexe innere Struktur haben; Tiere, Pflanzen und Pilze zählen dazu (⇒Prokaryont).

s. S. 68ff., 74f.,104f.

Evo-Devo - Die modische Abkürzung für das Forschungsprogramm, das evolutionäre und entwicklungsbiologische Geschehen unter einen theoretischen Hut zu bringen, s. S. 89

Exon - Die informative, proteinkodierende Sequenz eines Gens (⇒ Intron). s. S. 75ff, 86, 90

Expression - Die Verwendung eines Gens, dessen Information gelesen und in ein Protein umgesetzt wird; das Verb für den Vorgang lautet »exprimieren«. s. S. 63, 75,112

Genom - Das gesamte genetische Material einer Zelle (oder eines Organismus), s. S. 12, 86ff., 115f.

Genort - Die Position, die man einem Gen auf einem ⇒ Chromosom zuordnen kann. s. S. 16,118

Gentechnik - Die Möglichkeit, ⇒ DNA aus Zellen zu isolieren, in Reagenzgläsern zu zerlegen und neu zusammenzusetzen und anschlie-ßend die rekombinierte DNA so erneut in Zellen einzusetzen, dass es zur ⇒ Genexpression kommt, s. S. 67ff., 83f., 108f.

Haploid - Weist auf das Vorhandensein eines einfachen Satzes von ⇒Chromosomen hin; Ei- und Samenzelle des Menschen sind haploid (⇒diploid). s. S. 73

Homeosis - Ursprünglich die Veränderung etwa eines Körperteils, bis er einem anderen sehr ähnlich wird; heute mehr die Transformation eines Körpersegments (beispielsweise einer Antenne bei Fliegen) in die entsprechenden Strukturen eines anderen Segments (etwa eines Beines), s. S. 90, 111

Homeo-Box -Ein im Verlauf der Evolution stark konserviertes DNA-Stück (⇒Exon) von 180 Basenpaaren Länge, das sich in allen (homeotischen) Genen findet, die Identität und Reihenfolge von Körpersegmenten spezifizieren, s. S. 90f., 111ff.

Homeodomäne -Domäne eines ⇒ Proteins, die 60 ⇒ Aminosäuren umfasst und mit diesen die Proteine an ihre Zielgene anbindet, s. S. 90

Intron - Eine DNA-Sequenz, deren Information nicht in eine Proteinstruktur eingeht und die zwischen den kodierten Sequenzen (⇒ Exons) liegt; ein Intron wird transkribiert, dann aber ausgeschnitten, s. S. 75ff., go, 705

Mosaikgen - Ein schönes Wort für die ⇒ Exon-Intron-Strukturierung ⇒ eukaryontischer Gene. s. S. 73, 76,104

mRNA (Boten-RNA) -Das Molekül, dessen Sequenz nur noch die Information für die Reihenfolge der ⇒ Aminosäuren in einem ⇒ Protein enthält; dient als Schablone für dessen Synthese, s. S. 60, 71 ff, 104f.

Mutation - Eine Veränderung im Genom, bezogen auf einen Normalzustand (⇒Wildtyp). s. S. 35ff., 86 ff., 110 ff.

Nukleinsäure - Eine organische Säure, die aus Zellkernen isoliert werden kann. s. S. 29, 37f., 101

Nukleotid - Der Baustein, der sich in ⇒ DNA und ⇒ RNA findet; in ihnen verbinden sich Nukleotide zu langen Molekülen, s. S. 44,54, 101f.

Operator - Die DNA-Sequenz, von der aus ein »Operon reguliert wird. s. S. 64f.

Operon -Eine Gruppe von aneinandergrenzenden Genen in Bakterien, die gemeinsam reguliert werden, s. S. 64f., 89, 91

Pangenese - Die Idee, dass alle Körperzellen einen Beitrag zur Vererbung leisten, wobei kein Mechanismus dafür bekannt ist, wie die Keimzellen damit ausgerüstet werden sollen, s. S. 7

Polymerasen - Name für ⇒ Enzyme, die als DNA-Polymerasen DNA-Stränge und als RNA-Polymerasen ⇒ RNA herstellen können, s. S. 64

Polypeptidkette -⇒ Proteine heißen auch Polypeptide, weil ihre Bausteine, die ⇒ Aminosäuren, immer auf dieselbe Weise verbunden sind, die Chemiker als Peptidbindung bezeichnen, s. S. 62f., 76ff., 102

Prokaryont -Zellen ohne eigenständigen und abgetrennten Kern, zum Beispiel Bakterien (⇒ Eukaryonten). s. S. 68

Promotor - Die DNA-Region, an der die Überschreibung von ⇒ DNA in ⇒ RNA beginnt, s. S. 64f.

Protein - Große Moleküle, die aus vielen kettenartig verbundenen ⇒Aminosäuren bestehen; die Reihenfolge der Aminosäuren wird von einer DNA-Sequenz im Genom festgelegt, wobei die Übertragung mit Hilfe des ⇒genetischen Codes stattfindet, s. S. 38ff., S4ff., 71 ff

Pseudogen -Eine DNA-Sequenz, die wie die eines Gens aussieht, ohne zu funktionieren, s. S. 87

Rekombination - Der Vorgang, durch den »DNA zwischen zwei Chromosomenpaaren während der Entstehung von Ei- und Samenzellen ausgetauscht wird. s. S. 18ff., 6ff., 108f.

Rekombinierte DNA -⇒ DNA, die mit Hilfe der Gentechnik im Reagenzglas neu zusammengesetzt worden ist. s. S. 68f, w8

Repressor - Ein »Protein, das sich auf ein DNA-Segment setzt und die Expression eines Gens unterbindet, s. S. 64f., 89

RNA (Ribonukleinsäure) - Vielseitiges Molekül, das bei vielen Aktivitäten der Zelle eine Rolle spielt, unter anderem bei der Herstellung von ⇒ Proteinen, s. S. 57ff., 70ff., 102ff.

Strukturgen - Ein Gen, das zu einem ⇒ Protein (beziehungsweise zu einer Polypeptidkette) führt, s. 5. 63, 74, 111

Transgen - Ein Organismus, dem ein fremdes Gen eingesetzt worden ist, heißt transgen. s. S. 84

Transkription - Die Herstellung von ⇒ RNA aus ⇒DNA (die Übertragung einer DNA-Sequenz in eine RNA-Sequenz). s. S. 75f., 81,104

Translation - Die Verwendung von ⇒ mRNA zur Herstellung eines ⇒Proteins, s. S. 76, 87

Triplett - Eine Folge von drei Basen in einer DNA-Sequenz, die eine ⇒ Aminosäure kodiert und ihren Einbau in ein ⇒ Protein veranlasst, s. S. 98, 104ff., 110

Wildtyp - Eigentlich die Form eines Organismus, die sich in der Natur (in der Wildnis) findet; im Laboratorium der Stamm, von dem aus Abweichungen (⇒ Mutationen) definiert werden, s. S. 17,50, 60

PERSONENREGISTER

Sidney Altmann .................... 103

Oswald Avery ....... 29f., 40,42 f.

Werner Bartens .................... 111

William Bateson ........... 3,10f.,90

George Beadle ................ 49,51f.

Seymor Benzer .................... 56f.

Peter J. Beurton .................... 85

Niels Bohr ...................... 26f., 32

Sydney Brenner ..................... 60

Carsten Bresch ...................... 61

Calvin Bridges ........... 15,17,111

Jürgen Brosius ....................... 57

Thomas Cech ...................... 103

Erwin Chargaff ..................... 102

Martha Chase ................ 30,42ff.

Carl Correns ............................. 8

Francis Crick ....... 45f., 66f., 97ff.

Charles Darwin ................... 7,35

Max Delbrück............... 27ff., 115

Alexander Dounce ................. 57

Rosalind Franklin ... 45, 99, 102f.

Archibald Garrod ...... 11,48,51 f.

Walter Gehring ..................... 111

J. W. von Goethe ..................... 4

Stephen J. Gould ................... 57

Dean Hamer ......................... 118

Alfred Hershey .......... 30,35,42ff.

David Jackson ...................... 117

Francois Jacob ......... 60,62ff.,67

Wilhelm Johannsen ... 3,5ff., 117

Lily Kay ..................................... 55

Albrecht Kossel ...................... 101

Phoebus Levene ................... 101

Ed Lewis ................................ 112

Salvatore Luria ......... 34f., 44,115

André Lwoff .............................. 62

Heinrich Matthaei ................. 106f.

Barbara McCIintock ................. 86

Gregor Mendel ........ 3, 11ff., 93ff.

Matthew Meselson ................ 113

Friedrich Mieschef ............... 100f. J

acques Monod .............. 60, 62ff.

Michel Morange ....................... 88

T. H. Morgan ..... 14ff., 31ff., 111f.

Hermann Muller .............. 75, 24ff.

Max Planck ............................ 25f.

Frederick Sanger ....... 52,54, 97f.

Erwin Schrödinger ....... 29, 97, 99

Franklin Stahl ......................... 113

Günther Stent .......................... 66

Alfred Sturtevandt ........... 15, 18ff.

Earl Tatum ........................ 49, 51f

N. Timoféef-Ressovsky .... 27,115

Erich Tschermak ........................ 8

Hugo de Vries ....................... 8,12

J. D. Watson ......... 44ff., 66f., 99f.

Warren Weaver ....................... 31

August Weismann ................... 7f.

Paul Zamecnik ......................... 58

ALLGEMEINE HINWEISE

Beurton, Peter, Falk, Raphael und Rheinberger, Hans-Jörg (Hg.): The Concept of the Gene in Development and Evolution - Historical and Epistemotogical Perspectives. Cambridge 2OOO. In diesem Band wird die Geschichte des Gens ausführlich und auf hohem Niveau diskutiert. Zusätzlich findet man eine Fülle von weiterführenden Literaturhinweisen.

Brock, Thomas: The Emergence of Bacterial Genetics. Cold Spring Harbor 1990. Zur Entwicklung der Bakteriengenetik.

Carlson, E.A.: The Gene: A Critical History. Philadelphia 1966. Hier wird eine frühe Gengeschichte erzählt.

Coen, Enrico: The Art of Genes. Oxford 1999. Hier wird die Frage, wie Gene für die Entwicklung sorgen, etwas anders diskutiert und erörtert.

Fox Keller, Evelyn: Das Jahrhundert des Gens. Frankfurt 2000. Sehr spannende und unkonventionelle Diskussion des Gens.

Fischer, Ernst Peter: Max Delbrück - Der Wegbereiter der Molekularbiologie. Konstanz 1985. Hier wird die Bedeutung der Physik und die Rolle von Delbrück dargestellt.

Fischer, Ernst Peter: Gene sind anders. Hamburg 1988.

Fischer, Ernst Peter: Die andere Bildung. München 2OO1. Einige der Gedanken über die Bedeutung und Rolle der Gene finden sich in dem Kapitel »Was ist Leben?«.

Gehring, Walter: Wie Gene die Entwicklung steuern. 8asel 2001. Hier informiert der Mitentdekker der Homeobox über deren Geschichte.

Henig, Robin Marantz: Der Mönch im Garten -Die Geschichte des Gregor Mendel und die Entdeckung der Genetik. Berlin 2001. Die neueste Biographie von Mendel.

Jacob, Francois: Die Logik des Lebenden. Eine Geschichte der Vererbung. Frankfurt 1972.

Johannsen, Ivar: Meilensteine der Genetik. Hamburg 1980. Hier sind die Beiträge von Wilhelm Johannsen und William Bateson sehr übersichtlich dargestellt.

Kay, Lily: Who Wrote The Book of Life? Stanford 2000. Sehr umfang- und detailreich wird die Entdeckung des genetischen Codes hier geschildert.

Kornberg, Arthur: DNA Synthesis. San Francisco 1974. Die RepÜkation der DNA wurde von niemandem ausführlicher erforscht. In späteren Auflagen wurde das Lehrbuch umbenannt in: DNA Replication. San Francisco 1980.

Mayr, Ernst: Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt. Berlin 1984. Eine sehr ausführliche Geschichte der Genetik.

Morange, Michel: A History of Molecular Biology. Cambridge (Mass.) 1998. Hier wird eine knappe, aber gehaltvolle Geschichte der Molekularbiologie erzählt. Vom gleichen Autor gibt es eine spannende konzeptionelle Diskussion über The Misunderstood Gene. Oxford 2000.

Morgan, T. H., Sturtevant.A., Muller, HJ. und Bridges, C:The Mechanism of Mendelian Heredity. NewYork 1915.

Portugal, Franklin und Cohen, Jack: A Century of DNA. Cambridge (Mass.) 1977. Hier wird die Entdeckung der DNA ausführlich dargestellt.

Rheinberger, Hans-Jörg: Experimentalsystem und epistemische Dinge. Göttingen. 2001. Hier findet man eine Geschichte der Proteinsynthese im Reagenzglas.

Stent, Günther S. (Hg.}: The Double Helix - A Personal Account of the Discovery of the Structure of DNA. New York 1980. Die beste Erzählung über die Entdeckung der Doppelhelix stammt von Watson selbst; der Text des Buches ist zusammen mit anderen Beiträgen zur Geschichte der Genetik in diesem Band in der Reihe Norton Critical Edition erschienen.

EINIGE KLASSISCHE ARBEITEN IN DER GESCHICHTE DES GENS

Avery, O.T., MacLeod, C. M. und McCarty.M..-»Studies on the Chemical Nature of the Substance Inducing Transformation of Pneumococcai Types.I. Induction of Transformation by a Desoxyribonucleic Acid Fraction Isolated from PneumococcusType III«. In: Journal of Experimental Medicine 79 (1944), S. 137-158. Zur Entdeckung der DNA als Erbmaterial.

Beadle,G.W. und Tatum, E.L: »GeneticControlof Biochemical Reactions in Neurospora«. In: Proceedings of the National Academy of Science 27 (1941), S. 499-506. Begründung der »Ein-Genein-Enzym-Hypothese«.

Botstein, D., White, R. L, Skolnick, M. und Davtes, R.W.: »Construction of a Genetic Linkage Map in Man Using Restriction Fragment Polymorphism«, in: American Journal of Human Genetics 32 (1980), S. 314-331. Hier wird der Beginn einer neuen Genetik markiert.

Breathnach, R., Mandell,J. L. und Chambon, P.: »Ovalbumin gene is split in chicken DNA«. In: Nature 270 (1977), 5.314-319. Bericht über die Entdeckung der zerstückelten Gene.

Cohen, S., Chang, A., Boyer, H. und Helling, R.: »Construction of biologically functional bacterial plasmids in vitro«. In: Proceedings of the NationalAcademy of Science 70 {1973), S. 3240 -3374. Erfindung der Gentechnik.

Crick, F. H. C: »On Protein Synthesis«. In: Symposium of the Society for Experimental Biology 12 (1958), S. 155-159. Beschreibung der Proteinsynthese.

Crick, F. H. C, Barnett, L, Brenner, S. und Watts-Tobin, R.J.: »General nature of the genetic code for proteins«. In: Nature 192 (1961}, S. 1227-1232. Erklärung des genetischen Codes.

Gilbert, W.: »Why genes in pieces?«, in: Nature 271 (1978), S, 501. Erste klare Äußerung über Mosaikgene.

Hershey, A. D. und Chase, M.: »Independent Functions of Viral Protein and Nucleic Acid in Growth of Bacteriophage«. inJournal of General Physiology 36 (1952), S. 39-56. Hier wird die Rolle der DNA bei Phagen bestimmt.

Jacob, F. und MonodJ.: »Genetic Regulatory Mechanisms in the Synthesis ofProteins«. In: Journal of Molecular Biology 3 (1961), 5.318356. Hier wird zum ersten Mal die Regulation von Genen erläutert.

Lewis, E.: »A gene complex controlling segmentation in Drosophila«. !n: Nature 276 (1978), S. 565 -570. Beschreibung der komplexen Gene der Entwicklung.

Luria, S. E. und Delbrück, M.: »Mutations of Bacteria from Virus Sensitivity to Virus Resistance«. In: Genetics 28 (1943), 5.491-511. Hier findet sich der Fluktuationstest.

McCIintock, 8.: »Controlling elements and the gene«, in: Cold Spring Harbor Symposia on Quantitative Biology 21 (1957), 5.197-216. Über die Entdeckung springender Gene.

McGinnes.W., Levine, M., Hafen, E., Kuroiwa.A. und Gehring, W. J.: »A conserved DNA sequence found in homeotic genes of the Drosophila Antennapedia and bithorax complexes«. In: Nature 308 (1984), S. 428-433. Die Autoren finden die Homeobox in homeotischen Genen.

Mendel, Gregor: Versuche über Pflanzen-Hybride. Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brunn, Band IV für das Jahr 1865; Abhandlungen {1866): 3-47 Das ist die klassische Arbeit zum Ursprung der Genetik. Die englische Übersetzung findet sich in Bateson, Wiiliam: Mendel's Principles of Heredity. Cambridge 1902,5.40-95.

Morgan, T. H: »Sex Limited Inheritance in Drosophiia«. In: Science 32 (1910), S. 120-122. Morgan findet den ersten Ort eines Gens.

Nüsslein-Volhard, C. und Wieschaus, L: »Mutations affecting segment number and polarity in Drosophila«. In: Nature 287 (1980), S. 7958oi. Entdeckung der Gene für die Entwicklung.

Pardee, A., Jacob, F.und Monod, J.: »The Genetic Control and Cytoplasmic Expression of >lnducibility< in the Synthesis of Beta-Gaiactosidase by E. coli«. In: Journal of Molecular Biology l (1959), 5.165-178. Hier findet sich der Nachweis der mRNA.

Sanger, F. und Thompson, E.O. P.: »The amino acid sequence in the glycyl chain of insulin«. In: Biochemical Journal 53 {1953), 5.353-374. Hier wird die Sequenz des Hormons Insulin vorgestellt.

Sturtevandt, A.: »The Linear Arrangement of Six Sex-Linked Factors in Drosophila«. In Journal of Experimental Zoology 14 (1913), S. 43-59. Sturtevandt fertigt die erste Genkarte an.

Timoféef-Ressovsky, N., Zimmer, K. G. und Delbrück, M.: »Über die Natur der Genmutation

und der Genstruktur«, In:Nachrichten der Gesellschaft der Wissenschaften Göttingen, Mathematischphysikalische Klasse 6 (1935), S. 189-245. Zum Gen als Atomverband.

Watson, J. D. und Crick, F. H. C: »Molecular Structure of Nucleic Acids: A Structure for Desoxyribonucieic Acid«, in: Nature 171 (1953), S-737—738. Hier wird die Entdeckung der Doppelhelix verkündet.

EINIGE PHILOSOPHISCHE TEXTE ZUM GEN

Falk, R.: »What is a gene?«. In.- Studies in the History and Philosophy of Science 17 (1986), S. i33-"573

Fogle,T.: »Are genes theunits of inheritance?«. In: Biology and Philosophy 5 {1990}, S. 349-371.

Goldschmidt, R.: »The theory of the gene«. In: Science Monthly 46 (1938), S. 268-273.

Muller, HJ.: »The gene. Proceedings of the Royal Society London«. In: Series B 135 (1947), 5.1-37

Waters, K.: »Genes made molecular«. In: Philosophy of Science 6i (1994), 5.163-185.

Für Dorothee, die weiß, dass man nur urteilen kann, wenn man die Geschichte kennt.

 


Abbildungsnachweise: S. 17 nach: C. Bresch und R. Hausmann, Klassische und molekulare Genetik, Springer 1970; S. 21 nach: Proceedings of the Royal Society of London 946(1922), S. 187; S. 73,7g, 81,90 nach: E. Passarge: Taschenatias der Genetik; S. 75 nach: M. Singer u. P. Berg: Genes & Genomes; S. 91 nach:

W. Gehring: Wie Gene die Entwicklung steuern. Da mehrere Rechteinhaber trotz alter Bemühungen nicht feststellbar oder erreichbar waren, verpflichtet sich der Verlag, nachträglich geltend gemachte rechtmäßige Ansprüche nach den üblichen Honorarsätzen zu vergüten.

Von Darwin zur Modernen Synthese

 1865  Gregor Mendel stellt seine Versuche mit Pflanzen-Hybriden vor
1900 Die Erbgesetze und die Mutationstheorie werden wiederentdeckt
1906 William Bateson führt den Begriff »Genetics« ein
1908 Archibald Garrod entdeckt angeborene Stoffwechselstörungen
1909 Wilhelm Johannsen führt die Ausdrücke »Gen« und »Genotyp« ein
1910 T. H. Morgan führt erste Experimente mit Drosophila durch
und ermittelt erste Genorte
1915 Erste Versuche werden unternommen, Genkarten anzulegen; Gene werden
als Orte auf Chromosomen verstanden
1927 Hermann Muller bestimmt Gene als Zielscheiben (Targets) von Röntgenstrahlen
1935 Max Delbrück versteht das Gen als Atomverband unterhalb der Zellebene
1938 Der Begriff »Molekularbiologie« wird eingeführt
1941 George Beadle und Earl Tatum stellen die »Ein-Gen-ein-Enzym-Hypothese« auf
1943 Oswald Avery und andere erbringen den Nachweis, dass Gene aus DNA bestehen
1944 Es wird entdeckt, dass Bakterien und Viren auch Gene haben
1946 Die Rekombination in Bakterien und Phagen wird entdeckt
1947 Joshua Lederberg erstellt die erste genetische Karte von E. coli
1952 Der Nachweis wird erbracht, dass DNA alleine als Erbmaterial dienen kann
1953 James Watson und Francis Crick legen die Doppelhelix als Struktur der DNA vor
1956 S. Benzer legt die Feinstruktur des Phagengenoms dar; das Konzept des
Cistrons wird vorgestellt
1958 Nachweis der semikonservativen Replikation von DNA
1960 Das Konzept eines Operons mit strukturellen und regulatorischen Genen
wird vorgelegt
1961 S. Brenner und F. Jacob erbringen den experimentellen Nachweis der Boten-RNA
1961 Erste Erfolge werden bei der Entschlüsselung des genetischen Codes erzielt
1966 Abschluss der Bestimmung des genetischen Codes
1968 Nachweis von repetitiver DNA in Zellen mit Zellkern
1973 Die Grundoperation der Gentechnik (in vitro rekombinierte DNA)
wird durchgeführt
1977 Methoden zur Sequenzierung von DNA werden beschrieben
1978 Entdeckung der Mosaikstruktur von Genen (Exon, Intron)
1979 Erste Totalsynthese eines Gens (Gobind Khorana)
1980 Die neue Genetik wird eingeläutet: Genkarten von Menschen werden
mit Hilfe der Gentechnik erstellt
1980 Christiane Nüsslein-Volhard entdeckt Segmentierungsgene
1983 Die Polymerase Ketten Reaktion und die Umgruppierung von Genen
1984 Beschreibung zahlreicher Onkogene (Gene, die Krebs auslösen)
1984 Walter Gehring entdeckt die Homeobox
1985 Erste Vorschläge für ein Humanes Genomprojekt werden gemacht
2000 Erste offizielle Bekanntgabe des Humanen Genoms