Die Brust so glatt wie ein Babypopo, Beine wie die von Schiedsrichter Pierluigi Collina – viele Männer sind vom Tabula-rasa-Syndrom befallen und rasieren sich jedes kleinste Härchen ab. Das kann – je nach Geschmack der Partnerin – klasse oder sehr befremdlich aussehen. Und für unangenehme Kratzerlebnisse sorgen. Besonders, wenn er auch in tieferen Zonen auf Dreitagebart steht.
Die Tages-Amnesie ist eine datumsbezogene Gedächtnisstörung, die ein- bis mehrmals pro Jahr auftreten kann und sich auf Tage mit besonderer, meist romantischer Bedeutung beschränkt. Während der Mann niemals das Datum des ersten Spieltags oder den Zeitpunkt der nächsten Autoinspektion vergisst, können Hochzeits- oder Jahrestage nicht von selbst erinnert werden. Hier muss die Partnerin massive Hilfe leisten und durch Memos und regelmäßiges Wiederholen in verbaler Form dem Gedächtnis des Mannes auf die Sprünge helfen. Auslöser und Ursachen dieser Krankheit sind weitgehend unbekannt, sicher ist aber, dass die Tages-Amnesie zum Symptomkomplex des → Romantik-Syndroms zählt.
Die Tanzbeinimmobilität betrifft eine phasenweise Bewegungsunfähigkeit der unteren Extremitäten des Mannes im Zusammenhang mit Musikkompositionen aller Art. Dieser Bewegungsunfähigkeit liegen keine körperlichen Ursachen zugrunde, sondern sind vielmehr in der kognitiv-emotionalen Ablehnung gegenüber dem Zurschaustellen rhythmischer Bewegungen zu suchen. Besonders Standardtänze wie Walzer, Tango und Discofox lösen die Tanzbeinimmobilität aus, während der Pogo-Tanz zu Punk-, Rock- oder Heavy-Metal-Musik bei einigen Männern Ausnahmen zulässt.
Ein Tanzflächenrandgeschwür bezeichnet einen Mann, der über Stunden regungslos am Tanzflächenrand steht und auf die Tanzenden glotzt. Er tanzt nicht, wippt auch nicht im Takt oder zeigt sonst wie, dass ihm die Musik gefällt. Er hält vielmehr die Arme vor der Brust verschränkt und starrt so penetrant, dass es den tanzenden Frauen unangenehm ist (siehe auch → Stielaugen). In diesem Fall sollte das Tanzflächenrandgeschwür entfernt werden. Je nach Charakter des Geschwürs ist dabei eine mehr oder weniger gewaltsame Maßnahme erforderlich: Ist das Geschwür gutartig, wird es nach Aufforderung oder dem Hinweis auf sein blödes Benehmen verschwinden. Ist es aber bösartig und aggressiv, ist ein operatives Entfernen durch einen Fachmann (Türsteher) erforderlich.
Die Taschentuch-Aversion äußert sich darin, dass der Mann jeden Kontakt mit einem Taschentuch meidet, selbst wenn er a) Schnupfen oder b) geraden einen dicken Popel ans Tageslicht befördert hat. Lieber zieht er – im Fall a – geräuschvoll die Nase hoch und spuckt eventuell sogar den Rotz aus. Im Fall b muss er den Popel irgendwie loswerden. Da dieses Sekret aber bekanntermaßen ziemlich klebrig sein kann und das Wegschnippen sich oft als nicht so einfach gestaltet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er den Popel an einer beliebigen rauen Oberfläche abstreift. Warum er an dieser Stelle kein Taschentuch benutzt, ist auch der neueren Verhaltensforschung ein Rätsel.
Siehe auch → Popelzwang und → Serviettenphobie.
Spontan auftretendes Vergessen der Telefonnummer seiner One-Night-Stand-Partnerin. Siehe → Postkoitaler Fluchtreflex.
Ein kognitiv bedingter Zustand, der es dem Mann unmöglich macht, am Telefon zu plaudern. Erstaunlicherweise wird dieser Zustand vom Mann nicht als störend empfunden.
Temporäre Schwerhörigkeit, die
Die Temporäre Schwerhörigkeit tritt in Erscheinung, wenn die Partnerin den Mann zur Mithilfe aufruft, während er im Hobbykeller bastelt, in der Garage schraubt oder auf dem Bett liegt und Tiefschlaf simuliert. Ganz plötzlich setzt sein Hörvermögen aus, und zwar genau bis zu dem Moment, in dem die Partnerin aufgibt und die Sache selbst erledigt.
Siehe → Neuigkeiten-Demenz.
Der Todesschnupfen wird hervorgerufen durch eine besondere Virenmutation, die ausschließlich Männer befällt. Frauen scheinen dagegen immun zu sein. Die körperlichen Symptome ähneln denen einer normalen Erkältung, aber auf psychischer Ebene spielen sich Dramen ab, die den Mann dazu bringen, in einer Tour zu jammern, wehleidig zu gucken und betüdelt werden zu wollen. Zum Glück ist der Todesschnupfen nicht in Wirklichkeit tödlich, aber der Mann tut alles, um der Partnerin zu beweisen, dass er es ganz leicht sein könnte.
Was Männer zum Todesschnupfen sagen:
Hannes O., 36 Jahre
»Ich stell mich nicht an!«
Toilettenrollennachfüllschwäche, die
Die Toilettenrollennachfüllschwäche äußert sich in dem unerklärlichen Verhalten, die leere Toilettenrolle im Halter nicht durch eine neue zu ersetzen. Diese typische Männerkrankheit ist in allen Gesellschaftsschichten zu finden. Als Ursache diskutieren Wissenschaftler sowohl einen angeborenen Sehfehler (ähnlich der → Schmutzblindheit) oder eine kognitive Verarbeitungsstörung, die den Transfer »leer = austauschen« unmöglich macht. Einige Forscher ordnen die Toilettenrollennachfüllschwäche auch einer bereits wohlbekannten Männerkrankheit unter, nämlich der → Faulheit.