Das Paschatum ist eine besonders fiese Form der → Faulheit, getarnt unter dem Deckmäntelchen des männlichen Chauvinismus. Der Betroffene sieht nicht ein, selbst einen Finger krumm zu machen, weil es schließlich Frauen gibt, deren Bestimmung es nun mal ist, den Mann zu bedienen. Pfui!
Siehe → Einsichtsresistenz.
Sicheres Anzeichen für Pathologische Gehschwäche:
Er: »Ich fahr schnell mit dem Auto.«
Sie: »Zum Zeitungholen?«
Er: »Warum nicht?«
Sie: »Weil wir ein Abonnement haben.«
Er: »Na und?«
Sie: »Na und?! Sie liegt im Briefkasten!«
Pathologische Gehschwäche, die
Bei der Pathologischen Gehschwäche benutzt der Mann seine gesunden Beine nur noch dazu, um sie hochzulegen. Selbst kürzeste Strecken zu Fuß scheut der Betroffene. Ob Brötchen holen, Brief einschmeißen oder Sonntagsspaziergang – für alles benutzt er sein Auto. Zwei Ursachen für dieses Krankheitsbild sind bekannt: Entweder liegt eine ausgeprägte → Faulheit zugrunde oder eine krankhaft innige Beziehung zu einem motorisierten Untersatz (→ Autosymbiose).
Siehe → Jammerstarre.
Pekuniäre Vergesslichkeit, die
Männer, die darunter leiden, haben entweder »vergessen«, dass sie nur noch zehn Euro in der Tasche haben, oder »versäumt«, vor der Verabredung zum Bankautomaten zu gehen, oder aber sie haben »aus Versehen« gleich ihr ganzes Portemonnaie zu Hause auf dem Tisch liegengelassen. Das fällt ihnen just in dem Moment ein, in dem der Kellner die Rechnung präsentiert oder man an der Kinokasse steht. Die Partnerin ist also gezwungen, ihn einzuladen. Manche Wissenschaftler machen einen Gendefekt für die Pekuniäre Vergesslichkeit verantwortlich, der vorausschauendes Planen verhindert. Andere ordnen sie einer schweren Krankheit zu, dem → Geiz.
Eine über den Erdball verbreitete Männerkrankheit ist das Taufen des eigenen Penis auf einen besonders blödsinnigen Namen. Der Namensgeber verfolgt dabei vor allem das Ziel des Imagegewinns, den er sich durch den neuen Decknamen erhofft. So impliziert der Name immer auch bestimmte Charaktereigenschaften, die entweder lustiger (Free Willy, Mr Jolli Lolli, Big Lebowski) oder erotisch-romantischer Natur sind (Zauberstab, Prince Charming) oder – natürlich besonders beliebt – Rückschlüsse auf die anatomische Größe zulassen (Anakonda, Goliath, Karl der Große). Typen, die ihren Dödel mit martialisch klingenden Namen wie zum Beispiel Thors Hammer, Terminator oder Darth Vader ausstatten, sind dabei mit besonderer Vorsicht zu genießen, da sie nicht selten gleichzeitig auch an einer → Liebhaber-Krankheit leiden.
Eine neue Welle der Penis-Namen-Epidemie wird ausgelöst durch das Internet. Dort besteht höchste Ansteckungsgefahr durch Beiträge in diversen Foren und Artikel, in denen die besten Penisnamen diskutiert werden, aber vor allem durch den Penisnamengenerator. Dort werden selbst bisher immun gebliebene Männer infiziert.
http://www.blogthings.com/penisnamegenerator/
Die Photoshopitis ist eine Weiterentwicklung der → Megapixelmanie. Der Betroffene beschränkt sich nicht mehr nur auf das stundenlange Herumgehampel mit seiner Digitalkamera, sondern bearbeitet seine Werke anschließend über Tage im stillen Kämmerlein und verändert Licht, Kontraste und Farbwerte, um sie anschließend voller Stolz seiner Partnerin zu präsentieren. Diese sollte niemals so tun, als würde sie tatsächlich eine Verbesserung bemerken – das fördert seine Krankheit nur.
Das Pimmelfechten ist das männliche Äquivalent zur Stutenbissigkeit. Es bezeichnet idiotische Auseinandersetzungen unter Männern zu irgendeinem idiotischen Thema, bei der jeder die Oberhand gewinnen möchte, nur um zu zeigen, dass er der Größte ist (und damit auch – zumindest theoretisch – den Größten hat).
Die Poesie-Aversion gehört zu den Symptomen des → Romantik-Syndroms und bezeichnet eine starke Abneigung gegen Poesie im Allgemeinen und Lyrik im Speziellen. Dies führt dazu, dass der Betroffene bei jedem Vortrag, der ein bestimmtes Versmaß oder eine Reimform aufweist, anfängt, rumzuzappeln und lächerliche Gesten und/oder Bemerkungen zu machen. Bei stark Betroffenen reichen manchmal einzelne Schlüsselwörter, um eine kindische Reaktion auszulösen. Dazu gehören: Blätterrauschen, Mondschein, Kerzenschimmer und so weiter. Darüber hinaus verhindert die Poesie-Aversion jegliche romantische Liebeserklärung.
Sichere Anzeichen für Poesie-Aversion:
Wenn er seine Liebe mit einem der folgenden Sätze erklärt, ist er eindeutig betroffen:
»Wenn dich ein Bus platt fahren würde, wäre ich echt scheiße drauf.«
»Ein Blick von dir ist so intensiv! Wie der von diesem Zombie in dem Film letztens, der all diese Typen gefressen hat.«
»Ich liebe dich mehr als mein iPhone, und das will echt was heißen.«
»Du hast so weiche Haut. Wenn du ein Tier wärst, würde ich mir einen Pelzmantel aus dir machen.«
Sie sagt: »Du bist so ein wunderbarer Mann. Ich liebe dich über alles.«
Er antwortet: »Dito.«
Auch genannt Chronisches Popelfinger-Syndrom oder Zwanghaftes Nasebohren.
Eine bei Männern weit verbreitete Verhaltensstörung ist der Popelzwang. Dieser äußert sich im wiederholten, teils minutenlangen Verharren des Zeigefingers in einem der beiden Nasenlöcher. Leichte Grabbewegungen sind dabei typisch, ebenfalls das regelmäßige Herausziehen des Fingers zur visuellen Überprüfung des Ergebnisses. Da zumindest der weibliche Teil der Gesellschaft dieses Benehmen ächtet, kommt es besonders in den Momenten, in denen der Betroffene sich unbeobachtet fühlt, zu Popel-Exzessen.
ACHTUNG: WICHTIGER HINWEIS!
An dieser Stelle muss einmal gesagt werden: Autoscheiben bieten keine geeignete Deckung.
Hallo, Männer mit Popelzwang! Natürlich kann euch jeder an der roten Ampel sehen, wenn ihr euren Nasengold-Grabungen nachgeht!
Betroffene mit einer leichten Form des Popelzwangs ziehen, wenn sie ertappt werden, verschämt den Finger aus dem Nasenloch, wenden sich ab oder verlassen den Raum, um unbehelligt ihrer Zwangsstörung nachzugehen. Männer mit ausgeprägtem Popelzwang lassen sich nicht einmal durch irritierte Blicke von Fremden oder der eigenen Partnerin stören. Sie pulen mit stetigem Engagement weiter und schrecken auch nicht davor zurück, bei einem besonders ergreifenden Fund vor Stolz zu lachen oder der Partnerin die Trophäe gar zu zeigen.
Das Thema Popelentsorgung ist dabei ein Fall für sich. Denn begleitend zum Popelzwang tritt häufig eine Taschentuch-Aversion auf. Dies führt dazu, dass der Fund nicht etwa ordnungsgemäß und den allgemeinen (sprich weiblichen) Vorstellungen von Hygiene entsprechend in ein Papiertaschentuch oder unter fließendem Wasser entsorgt, sondern einfach weggeschnippt oder auf gerade erreichbare Möbel und Textilien geschmiert wird. Diese Aktion führt der Betroffene meist so unauffällig aus, dass die Partnerin nur das Ergebnis zu Gesicht bekommt: Stalagmiten und Stalaktiten aus getrocknetem Nasensekret auf seinen Hosen oder Schuhen, auf Stuhllehnen, unter der Tischplatte, aber besonders häufig auf dem Bettpfosten oder Bettrand und am Boden seiner Bettseite.
Denn diese heimliche Entledigung von Nasensekret wird am liebsten im Schutze der nächtlichen Dunkelheit getätigt, damit die Partnerin keinen hysterischen Anfall bekommt. Abhilfe schafft hier nur ein Bewegungsmelder, der mit einer Sirene mit hoher Frequenz verbunden ist und jedes Mal Alarm schlägt, wenn der Mann nachts seinen Arm Richtung Bettkante ausstreckt. Den inneren Drang zum Popeln erklären Psychologen mit den männlichen Jagdgelüsten, die seit der Einführung von Supermärkten und Fast-Food-Ketten unbefriedigt bleiben. So bleibt nur die Hatz nach dem getrockneten Nasensekret, um erfolgreich etwas zur Strecke zu bringen. Andere Psychologen sehen die Ursache des Popelzwangs darin, dass Männer einfach gerne irgendwas irgendwo reinstecken.
Postalkoholische Belastungsstörung, die
Die Postalkoholische Belastungsstörung umfasst alle durch übermäßigen Alkoholkonsum hervorgerufenen körperlichen Gebrechen, die am Tag nach dem Saufgelage auftreten. Das können sein: Kopfschmerzen, Hirnreißen, Magenkrämpfe, Erbrechen, Durchfall, Augeninnendruckerhöhung, Zittern und allgemeine Grantigkeit. Dazu zählen auch vokale Ticks, die sich im Wiederholen von Satzfetzen wie »Mann, haben wir gesoffen!« oder auch »Manomanoman, was haben wir gesoffen!« manifestieren.
Weiterhin ist beim Betroffenen ein ins Extrem gesteigertes Schlafbedürfnis zu diagnostizieren, das er, ungeachtet jeder Abmachung, gegen die Partnerin durchsetzen wird. Egal, ob er eigentlich die Kinder hüten, die Schwiegereltern besuchen oder einen Spaziergang machen sollte, die am Abend zuvor geleistete Anstrengung ist für den Betroffenen Rechtfertigung genug, sich aus allem auszuklinken. Nicht selten beansprucht der Betroffene sogar Pflege durch die Partnerin. Um ihr Mitleid und ein ordentliches Katerfrühstück zu ergattern, wird er versuchen zu beweisen, dass er für seinen Zustand überhaupt nichts kann. Zu diesem Zweck schiebt er die Schuld auf andere, zum Beispiel mit einem der folgenden Ausflüchte: »Die anderen haben immer weiter bestellt«, »Der Wirt wollte uns nicht gehen lassen« oder – der Klassiker – »Das letzte Bier war schlecht«. Zur Postalkoholischen Belastungsstörung zählt im Übrigen auch der Schwur, nie, nie, nie wieder etwas zu trinken! Diese Beteuerung ist allerdings dem gestörten Mineralstoffhaushalt zuzuschreiben und beim Abklingen der Symptome sofort wieder vergessen.
Einen an Postkoitaler Narkolepsie Erkrankten erkennt man daran, dass er nach dem Geschlechtsakt sofort am ganzen Körper erschlafft und in einen komaähnlichen Zustand verfällt, aus dem ihn erst wieder der Duft von frisch gekochtem Kaffee erweckt. Das Risiko, an Postkoitaler Narkolepsie zu erkranken, steigt mit der Anzahl der Ehejahre. Als Gegenmittel hilft nur Sex an weniger bequemen Orten als dem Bett.
Postkoitaler Fluchtreflex, der
Auch genannt Morgen-danach-Phobie.
Der Postkoitale Fluchtreflex befällt in der Regel nur Singlemänner. Er ist definiert als Ruhelosigkeit nach dem Beischlaf, die den Mann aus dem Bett seiner Bekanntschaft in die eigene Wohnung flüchten lässt. Seine Entschuldigungen, dass er morgens früh raus müsse, seine Kontaktlinsendose nicht dabeihabe oder seine Katze gerade Junge bekommen habe, sind dabei in der Regel vorgeschoben. Begleitend zu dieser Krankheit tritt häufig die → Telefonnummern-Amnesie auf, die dazu führt, dass er entweder ihre Telefonnummer vergisst oder aus Versehen aus seinem Handy löscht. Die wissenschaftliche Erklärung für den Postkoitalen Fluchtreflex ist einfach: Beute erlegt, Jäger befriedigt, auf zum nächsten Opfer. Gegenmittel: keines.
Oft leiden Betroffene gleichzeitig unter → Präkoitaler Liebenswürdigkeit.
Benannt ist diese Krankheit nach dem russischen Marschall Potemkin, der angeblich mit seinen Dorfattrappen die Zarin hereingelegt haben soll, um ihr eine fortgeschrittene Besiedelung auf der Krim vorzugaukeln. Beim Potemkinschen Loben liegt also eine Täuschung vor. Vordergründig äußert der Betroffene ein Kompliment über seine Partnerin, in Wahrheit beleidigt er sie aber oder – diese Variante ist auch nicht selten – lobt sich selbst.
Beispiele für Potemkinsches Loben/Beleidigung:
•»Du siehst klasse aus. Im Vergleich zu sonst.«
•»Das Kleid steht dir gut. Darin siehst du gar nicht so dick aus.«
•»Lecker. Endlich hast du mal was gekocht, was man auch essen kann.«
•»Du hast eine gute Figur – für dein Alter.«
Beispiele für Potemkinsches Loben/Eigenlob:
•»Es ist großartig wie du dich bemühst, mit mir mitzuhalten.«
•»Du siehst heute aber toll aus. So kannst du dich wirklich mit mir sehen lassen.«
•»Du bist super. Du weißt einfach sehr gut mit mir umzugehen.«
Präkoitale Liebenswürdigkeit, die
Die Präkoitale Liebenswürdigkeit ist eine Männerkrankheit, die leider erst dann diagnostiziert werden kann, wenn es bereits zu spät ist: nach dem Geschlechtsverkehr mit dem Betroffenen. Erst dann zeigt sich nämlich, ob Zuvorkommenheit, Aufmerksamkeit und Höflichkeit einer reinen hormonellen Überschussproduktion geschuldet waren, oder ob sie tatsächlich Bestandteil seines Charakters beziehungsweise Ausdruck von Verliebtheit sind. Nichtbetroffene werden der Partnerin auch nach dem Aufwachen noch Komplimente machen. Betroffene der Präkoitalen Liebenswürdigkeit aber legen nach dem Beischlaf ein verletzendes Verhalten an den Tag, das von »beziehungsgestört« bis zu »totales Arschloch« alles beinhalten kann.
Siehe auch → Postkoitaler Fluchtreflex.
Siehe → Angeberei.
Der Mann bibbert und zittert, sobald das Wort Zahnarzt fällt oder der Arzt eine Spritze auch nur anguckt. Aber natürlich würde der Mann niemals zugeben, dass er Schiss hat, selbst wenn er drauf und dran ist, in Ohnmacht zu fallen. Egal, ob die Begegnung mit einem großen Hund oder einer kleinen Spinne – dem Betroffenen kann der Angstschweiß auf der Stirn stehen, aber niemals würde er gestehen, dass er sich fast in die Hosen macht vor Angst. Zum Glück sieht die Partnerin ihm das an und kann subtile Gegenmaßnahmen ergreifen und ihn ablenken/mit Alkohol betäuben/die Spinne entfernen.