Ausgewählte Lebensdaten Axel Springers
2. Mai 1912
Geburt in Altona bei Hamburg, Sohn des Druckerei- und Verlagsbesitzers Hinrich Springer und seiner Frau Ottilie Springer, geb. Müller
1919–1929
Schulzeit in Altona, Realschulabschluss
1929–1930
Ausbildung zum Drucker und Schriftsetzer im elterlichen Betrieb
1930–1933
Volontariate beim Papiergroßhandel Sieler & Vogel, im Wolffschen Telegrafenbüro und bei der Bergedorfer Zeitung
1933–1941
Redakteur, später stellvertretender Chefredakteur der väterlichen Altonaer Nachrichten (1938 in Hamburger Neueste Zeitung umbenannt)
November 1933
Eheschließung mit Martha Else Meyer, Geburt der Tochter Barbara im Folgemonat, Scheidung im September 1938
Dezember 1939
Eheschließung mit Erna »Katrin« Küster aus Berlin, Scheidung im Dezember 1951
Februar 1941
Geburt des Sohnes Axel (junior)
Mai 1941
Schließung der Hamburger Neuesten Zeitung im Rahmen eines Stilllegungsprogramms der Reichspressekammer, Beendigung der Redakteurstätigkeit, Volontariat in einem Lichtspielhaus
Ende 1942
Beginn der unternehmerischen Betätigung als Buchverleger
Mai 1945
Kriegsende, vorläufige Einstellung der verlegerischen Betätigung
Dezember 1945
Lizensierung als Buchverleger, Herausgabe eines Jahreskalenders, in den ersten Monaten Abverkauf von im Krieg eingelagerten Buchbeständen, ab Mitte 1946 Neuauflagen
März 1946
Erscheinen der Nordwestdeutschen Hefte
Juni 1946
Lizenzen für die Nordwestdeutschen Hefte und die Programmzeitschrift Hör zu
Dezember 1946
Erscheinen der Programmzeitschrift Hör zu unter dem Chefredakteur Eduard Rhein (bis 1964)
Dezember 1946
Eintritt von Karl Andreas Voss als Verlagsleiter, später Teilhaber
Januar 1947
Begründung der Axel Springer Verlag GmbH und der Hammerich & Lesser Verlag GmbH mit Hinrich Springer
Lizenz für die Frauenzeitschrift Constanze, Begründung der Constanze Verlag GmbH mit John Jahr im Dezember
März 1948
Erscheinen der Frauenzeitschrift Constanze
Juni 1948
Währungsreform
Juli 1948
Lizenz für die Tageszeitung Hamburger Abendblatt
Oktober 1948
Erscheinen der Tageszeitung Hamburger Abendblatt
November 1948
Umwandlung der Nordwestdeutschen Hefte in die Illustrierte Kristall
Januar 1949
Tod des Vaters Hinrich Springer
Oktober 1950
Grundsteinlegung für das Druck- und Verlagshaus an der Hamburger Kaiser-Wilhelm-Straße, Druckbeginn im April 1951
Juni 1952
Erscheinen der Bild-Zeitung, prägende Chefredakteure sind Rudolf Michael, Peter Boenisch und Günter Prinz
September 1953
Mehrheitlicher Erwerb der Die Welt Verlagsgesellschaft mbH mit der Tageszeitung Die Welt, der Sonntagszeitung Welt am Sonntag und der Wochenzeitschrift Das Neue Blatt, Einsetzung von Hans Zehrer als Chefredakteur der Welt (bis 1966)
Dezember 1953
Standesamtliche Trauung mit Rosemarie Alsen, geb. Lorenz, Scheidung im Februar 1962
August 1954
Erscheinen der Sonntagsausgabe des Hamburger Abendblatts als Reaktion auf die geplante Herausgabe des Hamburger Fremdenblatts
September 1954
Erscheinen des Hamburger Fremdenblatts im Broschek-Verlag, Abwehrmaßnahmen des Axel-Springer-Verlags, Einstellung des Konkurrenzblattes im Oktober 1954
November 1955
Beginn der Verhandlungen über den Erwerb von Grundstücken an der Berliner Kochstraße
April 1956
Umwandlung der Sonntagsausgabe in die Bild am Sonntag
September 1956
Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der Ullstein AG aus den Händen der Gründerfamilie
April 1957
Erwerb der Frauenzeitschrift Brigitte vom Ullstein-Verlag, Eingliederung in den Constanze-Verlag
Moskau-Reise, Beginn des politischen Engagements für die deutsche Wiedervereinigung und gegen den Kommunismus, im Vorfeld durchlief Axel Springer eine persönliche Lebenskrise, verstärkte Religiosität
Februar 1959
Grundsteinlegung für das Darmstädter Druckerei- und Verlagsgebäude
Mai 1959
Grundsteinlegung für den Verlags- und Druckereikomplex in der Berliner Kochstraße, politisches Manifest für ein freiheitliches Berlin, Druckbeginn im Mai 1961
Ende 1959/Anfang 1960
Mehrheitlicher Erwerb der Ullstein AG von der Gründerfamilie, anschließend Sanierung des Verlags
Beginn der 1960er-Jahre
Christian Kracht rückt an die Spitze der Verlagsverwaltung, sukzessiver Rückzug von Karl Andreas Voss
Mai 1960
Verkauf der verbliebenen Anteile am Constanze-Verlag an John Jahr
April 1960
Tod der Mutter Ottilie Springer
Juni 1960
Begründung der Fernsehgesellschaft der Berliner Tageszeitungen mbH, Beginn der Bemühungen um eine Beteiligung am Fernsehen, später starkes fernsehpolitisches Engagement
März 1962
Eheschließung mit Helga Alsen, geb. Ludewig-Sarre, Scheidung 1966
Juli 1962
Berlin wird zweiter Verlagssitz, ab 1967 Hauptsitz, Axel Springer siedelt von Hamburg nach Berlin über
September 1962
Geburt des zweiten Sohnes Raimund Nicolaus
Dezember 1963
Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Düsseldorfer Tageszeitung Der Mittag
Ab Mitte der 1960er-Jahre
Wachsende öffentliche Kritik am Verlagshaus und an Axel Springer, Vorwurf der Monopolisierung von Pressemärkten und Manipulation der öffentlichen Meinung
Juli 1965
Erwerb des Münchener Kindler & Schiermeyer-Verlags mit verschiedenen Zeitschriften und einer Druckerei vom Verleger Helmut Kindler, nachfolgend Kauf und Fusion verschiedener Zeitschriftentitel, Erscheinen des Lifestyle-Magazins Jasmin im März 1968
September 1965
Richtfest für die Tiefdruckerei Ahrensburg
Vollständiger Erwerb der Welt-Verlagsgesellschaft, Umwandlung der Welt-Stiftung in die Axel-Springer-Stiftung
Juni 1966
Erste Reise nach Israel, Beginn des Israel-Engagements, bedeutende Spendentätigkeit für israelische und jüdische Einrichtungen, später Verleihung der Leo-Baeck-Medaille, Ehrendoktorwürden der Bar-Ilan-Universität (Ramat-Gan) und der Hebrew University (Jerusalem), Ernennung zum »Guardian of Jerusalem«
Oktober 1966
Einweihung des Verlagsgebäudes an der Berliner Kochstraße
Dezember 1966
Erwerb der Programmzeitschrift Funk Uhr von der Westfälischen Verlagsgesellschaft und Heinrich Becker
Dezember 1966
Einstellung der verlustträchtigen Illustrierten Kristall
Mai 1967
Einsetzung der »Kommission zur Untersuchung der Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz von Presseunternehmen und der Folgen der Konzentration für die Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland durch die Bundesregierung«, Axel Springer wird Kommissionsmitglied, Austritt im September 1967, Abschlussbericht im Juni 1968, Empfehlung von Marktanteilsbegrenzungen, die politisch nicht umgesetzt werden
Juni 1967
Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern, 1977 mit Schulterband, 1977 Verleihung des Bayerischen Verdienstordens, daneben verschiedene Ehrendoktorwürden
1967/1968
Studentenproteste gegen Axel Springer und das Verlagshaus, Eskalation im April 1968 nach dem Anschlag auf Rudi Dutschke
Juni 1968
Verkauf des Kindler & Schiermeyer-Verlags an den Verleger Hans Weitpert, Verkauf des Neuen Blattes an den Bauer-Verlag, weitere Titelverkäufe, Aufgabe der westdeutschen Marktführerschaft im Zeitschriftenbereich
September 1968
Christian Kracht gibt die Leitungsfunktionen weitgehend an Peter Tamm ab
Ende der 1960er-Jahre
Bemühungen um einen teilweisen und auch vollständigen Verkauf des Verlagshauses, zugleich sukzessiver Rückzug Axel Springers aus der operativen Leitung des Verlagshauses
Mitte 1969
Einstieg in den Vertrieb von Videokassetten, anfangs vor allem im Fortbildungsbereich, Einstellung des Kassettengeschäfts zu Beginn der 1980er-Jahre
Verschiedene Brand- und Bombenanschläge auf Privathäuser und Verlagsgebäude
Februar 1970
Teilverkauf an den Bertelsmann-Verlag, im Juni Rückabwicklung der Kaufverträge
April 1970
Scheitern des Einstiegs in die Produktionsgesellschaft Studio Hamburg
ab Mitte 1970
Erwerb von Regional- und Wochenzeitungen im norddeutschen Raum
August 1970
Entlassung von Christian Kracht, Ende 1980 kehrt Christian Kracht für wenige Monate an die Spitze des Verlagshauses zurück.
Dezember 1970/ Januar 1971
Umwandlung des Verlagshauses in eine Aktiengesellschaft, die Axel Springer Verlag AG, Axel Springer bleibt alleiniger Aktionär, Peter Tamm wird Alleinvorstand
September 1972
Grundsteinlegung für die Offset-Druckerei in Essen
ab Mitte der 1970er-Jahre
Erwerb von Special Interest-Zeitschriftentiteln, Begründung von Romanreihen
Januar 1977
Eheschließung mit Friede Riewerts, mit der Axel Springer seit Ende der 1960er-Jahre zusammenlebt
Januar 1980
Selbstmord des ersten Sohns Axel Springer junior
Oktober 1981
Ein mehrheitlicher Verkauf an die Verlegerfamilie Burda scheitert am Veto des Bundeskartellamtes, im Januar 1983 erwirbt der Burda-Verlag eine Minderheitsbeteiligung, fortgesetzte Bemühungen um eine Erbschafts- und Nachfolgeregelung
März 1983
Erscheinen der Frauenzeitschrift Bild der Frau
ab Februar 1984
Beteiligung an privaten Fernsehgesellschaften, darunter SAT1
Mai 1985
Ankündigung des Börsenganges, im November 1985 erste Börsennotierung, Axel Springers Erben verbleibt eine Sperrminorität
22. September 1985
Axel Springer stirbt in Berlin