Kapitel 6: Der Stier in Freizeit und Urlaub

Der meist ausgeglichene Stier hält überhaupt nichts von einem Aktivurlaub. Er liegt zwar nicht die gesamten Ferien faul am Strand –  obwohl das für ihn absolut kein Problem wäre. Er lässt sich aber doch zu ein paar kleineren Aktivitäten hinreißen: ein bisschen wandern, ein bisschen spazieren gehen, ein bisschen schwimmen –  das könnte gerade noch angehen.

Als Urlaubsziele bevorzugt er Urlaubsländer wie Österreich und Bayern; er fährt aber durchaus auch nach Indien und Mexiko. Obwohl: Richtig heimisch ist er in diesen fremden Ländern nicht. Da sind ihm dann unsere Nachbarn im schönen Austria doch näher. Die Berge geben ihm ein Gefühl von Geborgenheit, er fühlt wie zu Hause. Die Mentalität der Bewohner des Alpenlandes gefällt ihm. Vielleicht zieht er sich auch zum Bäuerlichen hingezogen: Gartenarbeit kann ja eines seiner Hobbys sein, das Leben auf dem Lande ist für ihn also durchaus interessant. Wohl fühlt er sich übrigens auch in Schweden, Polen oder auf der „grünen Insel“ Irland. Als Städtereisen kommen für den Stier Fahrten nach Dublin, Zürich oder Palermo in Frage.

„In der Ruhe liegt die Kraft“, könnte das Lebensmotto des Stiers sein. Das gilt selbstverständlich auch im Urlaub. Wandern, vor allem Bergwandern, aber ja keine Gewaltmärsche, die Natur in der Stille genießen –  so etwas kommt für ihn in Frage. In Indien und Mexiko interessieren ihn vor allem die alten Kulturen: Im Alten Neues entdecken –  das ist ein Hobby, für das er sich begeistern kann.

Sport

Als eher unsportlicher Mensch, der gerne faulenzt, reicht es ihm, täglich (oder auch nur einmal die Woche!) ein paar Runden im Pool zu schwimmen. Im Urlaub wagt er sich nur dann ins Meer, wenn’s keinen Wellengang zeigt: Sonst müsste er sich ja über Gebühr anstrengen. Vielleicht gibt es auch einen Stier, der gerne reitet. Bergsteigen kann ihm schon wieder zu anstrengend werden. Es ist mit zu viel Kraftaufwand verbunden. Bergwandern dagegen, von Hütte zu Hütte, mit jeweils Einkehr im Gasthaus und einer ordentlichen Vesper, ist eher seine Sache.

Hobby

Ausdauernd ist der Stier beim Durchforsten alter Sachen. Stöbern in Trödelläden und auf Flohmärkten, dort etwas altes Neues entdecken –  das ist ein Hobby, das der Stier bis zum Exzess betreiben kann. Wenn er da einen Partner hat, der nicht recht mitzieht, kann das zu Problemen führen. Vor allem auch deshalb, weil der Stier bei den alten Dingen weniger den ideellen als vielmehr der materiellen Wert schätzt. Und es ist ihm nur schwer begreiflich zu machen, dass stundenlanges Herumwühlen in einer Altwarenhandlung nicht immer dazu führt, dass man einen verschollenen van Gogh oder eine echt Meißner Porzellanfigur zum Spottpreis findet. Viele Stiere sind Sammler aus Leidenschaft: ob Briefmarken oder Bierdeckel, ob Kronkorken oder Teppiche ist ihnen dabei dann ganz egal.

Die Arbeit im (eigenen) Garten –  und ist der nicht vorhanden: wenigstens auf dem Balkon –  macht vielen Stieren große Freude. Sie sind ja naturverbunden. Oft haben sie einen „grünen Daumen“, und ihre Erfolge als Hobbygärtner oder Freizeitbauer können sich durchaus sehen lassen. Manchmal versucht sich der Stier auch in der Kunst. Bei der Malerei, in der Bildhauerei, bei der Musik kann er Beachtliches leisten. Das kommt nicht nur dem heimischen Musik–  oder Gesangsverein zugute –  es kann sogar zum Beruf werden. Stierfrauen lieben Handarbeiten: Stricken oder Sticken, Häkeln oder Makramee, Töpfern oder Seidenmalerei –  in jedem Bereich werden sie sich Lorbeeren verdienen.

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Familienleben

Zuhause, in seinen eigenen vier Wänden, fühlt sich der Stier am wohlsten. Er ist darin der Herr. Die Familie ist ihm sehr wichtig. Probleme kann’s nur geben, weil er oftmals eine besitzergreifende Art an sich hat und auch zu Eifersucht neigt. Stiere sind geduldig –  aber wehe, man provoziert sie auf „Teufel komm’ raus“: Wenn sie dann aus der Hand fahren, wird’s ein Riesenkrach. Und gerade wenn der Stier heranwachsende Kinder hat, wird es im Teenageralter zu Machtkämpfen und großen Streitereien kommen. Da der Stier jedoch nicht nachtragend ist, weil er verzeihen kann, wird sein Zorn auch schnell wieder verrauchen. Und wenn er noch so furchtbar getobt hat.

Innerhalb der Familie eines Stiers wird aber trotz aller Kräche und Machtkämpfe meist großer Zusammenhalt herrschen. Die Kinder werden wohl umsorgt und mitfühlend erzogen. An erster Stelle seines Lebens steht beim Stier ja immer die Familie. Sie muss genügend versorgt sein: mit Gefühlen ebenso wie mit Materiellem. Hat der Stier dies geschafft –  und er wird es schaffen! –  dann steht dem glücklichen Familienleben wirklich gar nichts mehr im Wege. Dann stören ihn etwaige Querelen mit den heranwachsenden Sprösslingen überhaupt nicht mehr so sehr.

Kulinarisches

Die Lust am Essen ist wohl eines der großen Probleme des Stiers. Er liebt gute Hausmannskost –  und die macht (oder hält!) nicht gerade schlank. Weil es aber halt gar so gut schmeckt, fällt es Stiermann wie Stierfrau schwer, sich beim Essen Zurückhaltung aufzuerlegen. Und das sieht man dann leider bei beiden an den „Rettungsringen“ um Bauch und Hüfte.

Für extravagante, ausgefallene Speisen haben Stiere nicht ganz so viel übrig. Sie lieben eher die Küche „wie bei Muttern“: Deftig und gut gewürzt soll’s sein. Ähnlich ist’s bei den Getränken. Am besten schmeckt dann doch das Bier oder Pils zum deftigen Essen. Cocktails liebt er süß. Und er bevorzugt solche Mixgetränke, bei denen er ganz genau weiß, aus welchen Zutaten sie zusammengestellt sind.

All das trägt natürlich nun nicht gerade zu einer schlanken Linie bei. Aber stets nur Schlankmacher wie Salat oder Gemüse? Das macht kein Stier auf Dauer mit. Salat ist für ihn bestenfalls als Vorspeise beim Italiener angenehm, und Gemüse stets nur als Beilage, niemals als Hauptgang. Denn: Essen –  viel essen! –  ist sein ein und alles.

Man kann den Stier jedoch überlisten: Er ist nämlich neuen Rezepten gegenüber nicht gänzlich abweisend. Und wenn man es schafft, ihn von deftiger Hausmannskost hin zu leichter, raffinierter Küche zu bringen, können Sie Ihren Stier (wieder) zu einer guten Figur verhelfen. Sogar fremdartige Gewürze lernt er schätzen –  wenn Sie ihn nicht damit „überfallen“, sondern nach und nach damit verwöhnen. Wenn’s ihm dann schmeckt, ist es ein großer Erfolg –  und er wird die „neue“ Küche nicht mehr missen wollen. Er kann sich dann sogar zu einem echten Gourmet entwickeln, der seinen Gaumen und seine Zunge zu Höchstgenüssen trainieren wird.

Garderobe

In Bezug auf Kleidung achten Stiermann ebenso wie Stierfrau meist auf Klasse und Qualität. Alles muss aus Meisterhand stammen, wobei beide nicht unbedingt Wert darauf legen, dass ein bekannter Name auf den Etikett steht. Gute Stoffe, erstklassige Verarbeitung und hervorragender Sitz sind einem Stier weil wichtiger. Alles wird mit sehr modischem Geschmack ausgewählt. Die einzelnen Stücke sind farblich gut aufeinander abgestimmt und kombiniert. Die Stierfrau leistet sich –  in ihren finanziellen Grenzen –  jeden Luxus an Kleidung und Kosmetik. Und sowie sie es sich einrichten kann und mehr Geld zur Verfügung steht, wird sie dafür auch größere Summen ausgeben.

Düfte und Make-up

Schlemmereien aller Art ziehen einen Stier an: Er will alles mit seinen Sinnen erfassen – ganz klar, dass auch sein Geruchssinn sehr sensibilisiert ist. In „seinen“ Düften werden in der Kopfnote vor allem zitronige Aspekte zu finden sein. Auch intensiv-blumige Düfte, fruchtige und orientalische Elemente finden bei ihm (und bei ebenso Frau Stier) Anklang. Stierfrauen können genüsslich in einer Parfümerie schwelgen und bekommen gar nicht genug davon, an den edelsten Essenzen zu schnuppern. Wer seiner Stierfrau also eine Riesenfreude machen will, lässt sie in einer guten Parfümerie ein paar Dutzend Düfte ausprobieren, bevor er ihr ein teures Odeur zum Geschenk macht.

Die Erdverbundenheit des Stiers drückt sich in den Duftnoten aus, die er bevorzugt: Ylang-Ylang und Jasmin, Patschuli, Moschus, Sandelholz, Vanille, Rose und Veilchen, Geranie, Nelken und Myrte, aber auch Salbei, Lavendel und Zitrone. Je nach Mischung finden da sowohl der männliche wie der weibliche Stier den passenden Duft.

Von Make-up hält Frau Stier nur dann etwas, wenn sie auf der Jagd nach einem passenden Mann ist. Auch hier bevorzugt sie die Farben ihres Zeichens: erdige Töne, aber auch hellgrün oder rosa – auf jeden Fall Farben, wie sie in der Natur vorkommen. Aufgedonnert und overdressed wird eine Stierfrau fast nie anzutreffen sein. Instinktiv kleidet sie sich eher in gedeckten Farben, die sie allerdings durchaus mit bunten Accessoires „aufmotzt“.

Herr Stier ist zwar eine auffallende Erscheinung, aber wer macht gewiss nicht jede Modetorheit mit. Da er ein sehr sinnlicher Mensch ist, pflegt er seinen Körper. Selbst wenn er ein paar Pfunde (oder gar Kilos!) zu viel auf den Rippen haben sollte: Er bemüht sich um Kleidung, die die positiven Seiten seiner Figur betont. Knallenge Jeans und hautenge Poloshirts trägt er dann gewiss nicht – er liebt er es dann eher locker– leger und Figur umfließend.

Schmuck

Ganz gleich, ob es sich um weibliche oder männliche Vertreter dieses Sternzeichens handelt: Stiere tragen gerne Schmuck. Und sie wissen meist genau darum, welcher Edelstein genau zu ihrem Zeichen passt. Glückssteine des Stiers sind Saphir, Türkis, Tigerauge und Rubin. Einen Türkis trägt er vielleicht als Ring oder als Schmuckstein an einer Halskette – Türkise sind ein Zeichen für Harmonie. Aber man kann nicht leugnen, dass Stiere eine besondere Vorliebe zu Diamanten haben. Das ist für jeden Mann, der eine Stierfrau erobert hat, nicht gerade ein preiswertes Vergnügen. Auch Stiermänner stehen diesem edelsten aller Steine nicht ablehnend gegenüber: Sind doch Diamanten auch eine Geldanlage und kommen damit dem materiellen Streben des Stiers entgegen.

Das Metall Kupfer wird nicht nur der Venus zugeordnet, sondern soll auch schon seit alters her speziell zum Stier gehören. Kupfer jedoch ist kein Edelmetall, das man für Schmuck verwenden kann: Es verfärbt sich am Körper. Dennoch tragen viele Stiergeborene ein Kupferarmband. Und so mancher hat einen Kupferpfennig aus seinem Geburtsjahr als Glücksbringer stets bei sich. Im Großen und Ganzen jedoch wird auch der Stier sich damit „abfinden“, dass Edelsteine besser in Edelmetall gefasst werden. Und dies kommt nicht nur seinem Sinn für Schönheit entgegen, sondern selbstverständlich auch seiner Wertschätzung aller materiellen Sicherheit. Gold ist nun mal wert als Kupfer –  und auch beim Gold wird ein Stier stets zu mindestens 14, besser sogar 18 Karat greifen. Billiges „Katzengold“ in der Legierung von 333 lehnt er ab.