Kapitel 3: Der Lebenskreis des Stiers

Ob als Kleinkind oder als Senior im hohen Greisenalter: Einen Stier wird man stets erkennen. Denn Sie haben einfach Eigenschaften, die Sie nicht verstecken können.

Schon als Baby will der kleine Stier seinen eigenen Kopf durchsetzen. Er kann ein richtiger Dickschädel sein und möchte nichts aufgezwungen bekommen. Davon einmal abgesehen, ist er jedoch ein anschmiegsames und sehr liebevolles Kind. Es möchte gerne bemuttert werden und braucht den körperlichen Kontakt, um die Liebe der Mutter zu spüren. Allein ein „ich hab Dich lieb“ reicht ihm nicht aus – Schmusen und Kuscheln sind da viel bessere Methoden, um dem kleinen Stier zu „beweisen“, wie lieb man ihn hat.

Bereits in frühester Jugend überdeckt das Stierkind seine Unsicherheit mit Selbstsicherheit. Auf dem Spielplatz wird er sich eher in Hosen machen als zuzugeben, dass er Angst vor der Riesenrutsche hat. Auf dem Rummelplatz wird er großspurig auf zur Kasse der Achterbahn – nur ja nicht eingestehen, dass man vor Angst schlottert. Großspurig wird der kleine Stier am nächsten Tag dann im Kindergarten oder in der Schule damit angeben, wie toll doch die Fahrt gewesen ist ...

Seine Willenskraft kann sich zu Halsstarrigkeit entwickeln. Hier müssen die Eltern früh eingreifen, sonst hat’s der kleine Stier später schwer im Leben. Das Lernen in der Schule fällt ihm leicht, wenn er dabei Gefühle zeigen und einbringen kann. Jeder Lehrstoff sollte mit den Sinnen zu erfassen sein, und wenn das bei mehr theoretischen Fächern schwierig ist, sollten Sie sich als Eltern bemühen, möglichst viel so zu erklären und darzustellen, dass Ihr Stierkind etwas damit anfangen kann. Der kleine Stier ist ja nicht dumm – er muss nur die Chance bekommen, alles auf seine Weise möglichst gut zu verstehen

Freunde sind für den kleinen Stier ebenso wichtig wie für den Heranwachsenden. Der wiederum kann sich in Gesellschaft durchaus benehmen. Er will aber nicht gezwungen werden, im Mittelpunkt zu stehen. Stierkinder sind meist beeindruckt von Farben und Tönen. Sie zeigen großes Talent dafür. Das sollten Sie auf jeden Fall fördern. Zwingen Sie ihn aber nicht, sein Klavierspiel vorzuführen oder zu zeigen, wie gut er etwas malen kann. Dann nämlich wird Ihr Stierkind (auch wenn er oder sie schon ein Teenager sein sollte) plötzlich verstummen. Denn im Mittelpunkt zu stehen, aller Augen auf sich gerichtet zu wissen – das ist absolut seine/ihre Sache nicht.

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Zwischen 20 und 30 wird der Stier seinen Beruf genauso gut meistern wie vorher die Schule. Er bleibt zwar stur – dieser Charakterzug wird sich auch niemals ändern und ganz verschwinden. Alles verläuft etwas langsamer als bei den Kollegen von anderen Sternzeichen. Aber weil der Stier fleißig und mit ausdauernder Konzentration vorgeht, wird er jede ihm gestellte Aufgabe wird lösen – gründlich und bedächtig, wie es seine Art ist. Auch die Stierfrau „steht ihren Mann“. In Prüfungen wird sie durch ausgezeichnete Vorbereitung glänzen. Im Beruf arbeitet sie sich auf der Karriereleiter langsam, aber stetig nach oben.

Zwischen 30 und 40 hat der Stiermann sicher schon die Partnerin fürs Leben gefunden. Sein Bankkonto ist gut gedeckt, zur Sicherheit, und das eigene Heim schon erbaut. In das wird er jeden Abend frohen Sinns heimkehren und sich wohl fühlen. Er legt Wert darauf, seine verdiente Ruhe nach einem anstrengenden Tag auszukosten. Frau Stier dagegen findet ihre Erfüllung als Mutter: Sie betet ihre Kinder an, ist eine hingebungsvolle, ja geradezu die ideale Mutter. Sie erzieht ihre Sprösslinge auf konventionelle Art – und damit hat sie dieselben Grundsätze wie der Stiermann. Das Geheimnis des Erziehungserfolges ist auch, dass die meisten Stiere in einer harmonischen Familiengemeinschaft leben.

Zwischen 40 und 50 kann der Stier nun Gott sei Dank tun und lassen, was er will. Seine Kinder sind aus dem Haus (und selbstverständlich alle wohlgeraten!). Sein Heim ist nicht mehr „verwüstet“ mit Kinderspielzeug. Und das genießt der Stier. Seine häusliche Ruhe ist eingekehrt – endlich!

Stiermann und Stierfrau sollten jedoch jetzt sehr auf ihre Gesundheit achten: Das gute Essen hat vielleicht seine Spuren hinterlassen: So mancher Rettungsring um Bauch und Hüfte zeigt an, wie gut man in den letzten Jahren gelebt hat. Je älter der Stier jedoch wird, desto schwerer fällt ihm das Abspecken. Selbst wenn’ noch so hart ist: Sport und Diät verhelfen wieder zu einer guten Figur. Und zu gesunder Fitness.

Zwischen 50 und 60 wird der Stier wieder behäbig. Es fällt ihm schwer, eine Sache anzugehen, und sie dann voll bis ans Ende durchzuziehen. Was ihm in jungen Jahren schon schwer fiel, geht jetzt noch zäher von statten. Es kostet alles viel mehr Mühe: ob’s das Abspecken ist oder die Konsequenz, jeden Tag einen Waldlauf zu machen ... Die Stierfrau wird immer noch besonders an den Kindern hängen, aber sie vernachlässigt deshalb ihren Ehemann nicht. Sie ist eine ideale Großmutter: Kann sie die eigenen Kinder nicht mehr verhätscheln, werden eben die Enkelchen mit allem bedacht, was gut und teuer und nahrhaft ist.

Über 60 haben Stiermann und Stierfrau endlich die Zeit und Muße, sich der Kunst hinzugeben. Theaterbesuche, Ausstellungen, alles was es an Kunst gibt, wird voll ausgekostet. Da materiell alles abgesichert ist, kann der Stier im Seniorenalter es sich auch leisten, dabei einmal über die Stränge zu schlagen: Man gönnt sich dann eine Opernaufführung in der Mailänder Scala, in der Arena von Verona oder in der New Yorker Met.