Kapitel 9: Prominente Steinböcke

Damit Sie ein bisschen angeben können, finden Sie für jeden Tag der Steinbockzeit mindestens einen Prominenten, der es wirklich zu etwas gebracht hat im Leben und den deshalb heute jeder kennt (wenn auch nicht unbedingt liebt!). Sie müssen ihn oder sie ja nicht unbedingt zu Ihrer eigenen Party einladen...

22. Dezember

Der britische Schauspieler Ralph Fiennes (1962), besser bekannt als „Der englische Patient“, und dazu fürs Geburtstagsständchen Nino Holm (1950) von der „Ersten Allgemeinen Verunsicherung“ sowie Maurice und Robin Gibb (1949) von den „Bee Gees“

23. Dezember

Angelo Kelly (1981) von der „Kelly Family“ singt zusammen mit Helen Schneider (1953) „Happy Birthday“. Hoher und höchster Besuch aus Politik und Adel: Königin Silvia (1943) reist extra aus Schweden an, der japanische Kaiser Akihito (1933) aus Tokio und Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt (1918) aus Hamburg.

24. Dezember

Oscarpreisträgerin Sissy Spacek (1949) und der Eisschnellläufer und TV-Moderator Erhard Keller (1944). Und vielleicht bringt die amerikanische Autorin Stephenie Meyer (1973) Ihnen aus Geschenk ein neues Buch der Twilight-Serie.

25. Dezember

Sängerin Annie Lennox (1954) von den „Eurythmics“, die Faßbinder-Schauspielerin Hanna Schygulla (1943) Krimi-Regisseur Jürgen Roland (1925) und der ehemalige Stern-Chefredakteur Henry Nannen (1913). Für alle „Casablanca“-Fans: Humphrey Bogart (1899)

26. Dezember

Sat1-Talkmaster Ulrich Meyer (1955) und die Hausmeisterin Else Kling aus der „Lindenstraße“, Annemarie Wendl (1921) sowie Filmbösewicht und Westernheld Richard Widmark (1914). Wer’s eher lustig mag, lädt den Cartoonisten Uli Stein (1946) ein.

27. Dezember

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (1961), der deutsche TV-Schauspieler Horst Kummeth (1956) und der französische Superstar Gerard Depardieu (1948) sowie Sänger Stephan Sulke (1943) und Altstar Michel Piccoli (1925)

28. Dezember

der Punk-Geiger Dr. Nigel Kennedy (1956) und US-Filmstar Denzel Washington (1954), die britische Schauspielerin Maggie Smith (1934) und „unser Hildchen“ Knef (1925)

29. Dezember

Der britische Schauspieler Jud Law (19972), der deutsche Boxer Graciano Rocchigiani (1963), Rockstar Marianne Faithfull (1943) und Hitparadenmacher Dieter Thomas Heck (1937)

30. Dezember

der amerikanische Choreograph William Forsythe (1949), Golfer Tiger Woods (1975) und Bundestrainer Berti Vogts (1946). Für Musik ist bestens gesorgt mit Thomas D. (1968) von den „Fantastischen Vier“ und der Rock-Röhre Patti Smith (1946)

31. Dezember

Popsänger Joe McIntiry (1972) von „New Kids on The Block“, die Sängerin Donna Summer (1948), „Gandhi“-Oscargewinner Ben Kingsley (1934) der Filmstar Anthony Hopkins (1937) aus dem „Schweigen der Lämmer“

1. Januar

Rennfahrer Hans Joachim Stuck (1951) und „Angelique“ Michelle Mercier (1939) sowie der Bühnenstar Günter Lamprecht (1930)

2. Januar

die französische Filmschauspielerin Marie Trintignant (1962) und die deutsche Tänzerin Konstanze Vernon (1939) sowie Supermodel Christy Turlington(1969) -

3. Januar

Formel-Eins-As Michael Schumacher (1969) fährt zur Party vor und trifft dort US-Star Mel Gibson (1956), die Sängerin Olivia Molina (1946) und die „Pamela“ aus „Dallas“ Victoria Principal (1945)

4. Januar

US-Sänger und Schauspieler Patrick Cassidy (1962), die amerikanische Mezzosopranistin Grace Bumbry (1937) und Boxer Floyd Patterson (1935). Sie mögen es intellektueller? Okay – dann noch Hellmuth Karasek (1934), der Literaturkritiker

5. Januar

Die Musik kommt von DJ Bobo (1968) und Marilyn Manson (1969). Außerdem zu Gast: die US-Schauspielerin Diane Keaton (1946), der deutsche TV-Star Günther Maria Halmer (1943) und - als adeliger Farbtupfer! – der König von Spanien: Juan Carlos (1938)

6. Januar

Boxweltmeister Henry Maske (1964) und „Mr. Bean“ Rowan Atkinson (1955) sowie Italiens Rockstar Numero Uno Adriano Celentano (1938). Astrologin Elisabeth Teissier (1938) schaut für Sie in die Zukunft und Emil Steinberger (1933) kommentiert das Ganze.

7. Januar

Oscarpreisträger Nicolas Cage (1964) und „Schtonk“-Star Uwe Ochsenknecht (1956) sowie der Formel-1-Star Lewis Hamilton (1985). Und natürlich Chas Addams (1912) - der Erfinder der Addamsfamily.

8. Januar

Rockstar David Bowie (1947) und Blueskönigin Shirley Bassey (1937) veranstalten ein Geburtstagskonzert – und Stephen Hawking (1942) erklärt Ihnen die „kurze Geschichte der Zeit“. Willy Millowitsch (1909) bringt Kölsche Humor mit.

9. Januar

Popsänger Alexander James McLean (1978) von den „Backstreet Boys“, Jazzmusiker Rio Reiser (1950) und die Popsängerin Mary Roos (1949) sowie Joan Baez (1941). Direkt vom britischen Königshof: die Duchess of Cambridge, besser bekannt als Prinzessin Kate (1982), die Frau von Prinz William.

10. Januar

Ex-Boxweltmeister George Forman (1949) und die Reibeisenstimme Rod Steward (1945)

11. Januar

die schönste Großmutter der Welt, das „Rosenresli“ Christine Kaufmann (1945) und Anni Friesinger (1977) – die schnellste auf dem Eis.

12. Januar

Popmusiker Per Gessle (1959) von „Roxette“ und die US-Schauspielerin Kirstie Alley (1955), die russische Pianistin Viktoria Postnikova (1944) und der Erfinder des Online-Buchladens amazon, Jeff Bezos (1964).

13. Januar

Inga Humpe (1956) und John Lees (1947) von „Barclay James Harvest“ sowie der Schauspieler Orlando Bloom (1977) aus dem „Herrn der Ringe“.

14. Januar

ein musikalischer Geburtstag: Désirée Nosbusch (1965) moderiert ein Konzert mit Hanne Haller (1950), Ina Deter (1947), Howard Carpendale (1946) und Caterina Valente (1931). US-Star Faye Dunaway (1941) kommt mit TV-Moderator „Stimme“ Elmar Gunsch (1931) vorbei.

15. Januar

Tennisstar Mary Pierce (1975) und TV-Moderator Michael Schanze (1947) feiern mit Ihnen, außerdem Christian Anders (1945) und „Seelchen“ Maria Schell (1926) sowie Martin Luther King (1929)

16. Januar

die Sängerin Sade (1960)., Starregisseur John Carpenter (1948) und Politiker Gregor Gysi (1948). Außerdem Sonnyboy Thomas Fritsch (1944), der Trainer Udo Lattek (1935) und Supermodel Kate Moss (1974)

17. Januar

US-Filmschauspieler Jim Carrey (1962) aus „Die Maske“ und Gitti Goetz (1959) vom Volksmusikduo „Gitti und Erika“; die französische Chansonette Francoise Hardy (1944), Ex-Boxer Muhammad Ali (1942) und die Sängerin Lolita (1931)

18. Januar

US-Filmstar Kevin Costner (1945) und David Ruffin (1941) von den „Temptations“

19. Januar

Tennisass Stefan Edberg (1966) und die Schauspielerin und Regisseurin Katharina Thalbach (1954), Robert Palmer (1949) macht zusammen mit „Busenwunder“ Dolly Parton (1946) Musik. Außerdem: die US-Filmschauspielerin Tippi Hendren (1926) – bekannt aus Hitchcocks „Die Vögel“

20. Januar

Blödelstar Wigald Boning (1967), Paul Stanley (1950) von „Kiss“ und „Twin Peaks“-Regisseur David Lynch (1946)

Natürlich gibt es viele Geschichten und Anekdoten rund um berühmte Steinböcke. Wer Spaß an solch kleinen Geschichten hat, wird jetzt fündig:

  • Gerson Bleichröder (22.12.1822) war in der Ära Bismarcks einer der einflussreichsten Bankiers in Deutschland. Er war sich seiner Bedeutung wohl bewusst. Bei einer Silvesterfeier konnte Bleichröder bei einer Ansprache kurz vor Mitternacht kein Ende finden. Durch Gesten und deuten auf die Taschenuhren versuchte man ihm klarzumachen, dass jeden Moment die zwölfte Stunde und somit das neue Jahr beginnen würde. Bleichröder unterbrach seine Ansprache kurz und donnerte seine Gäste an: „In meinem Hause bestimme ich selbst, wann Mitternacht ist!“
  • Gustaf Gründgens (22.12.1899) führte im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in einem modernen Stück als Intendant Regie. Kurz vor der Premiere hatte ein junger Schauspieler immer noch Probleme mit seiner Rolle. Auch bei einem längeren Gespräch konnte Regisseur Gründgens mit dem Darsteller keine Klarheit über das Wesen der Figur bekommen. „Fragen wir doch den Dichter“, schlug der Schauspieler vor. Gründgens winkte ab: „Das nützt auch nichts. Ich habe ihm selbst erst vor kurzem erst sein Stück erklärt.“
  • Humphrey Bogart (25.12.1899) musste wegen eines Lächelns in der Öffentlichkeit eine fünfstellige Vertragsstrafe bezahlen. Er hatte bei seiner Filmgesellschaft einen Vertrag unterschrieben, der ihn für zwanzig Jahre als Bösewicht verpflichtete. Es war ihm untersagt, sich in der Öffentlichkeit freundlich und offen zu zeigen. Ein Schurke lächelt nämlich nie!!
  • Madame de Pompadour (29.12.1721) war eine der klügsten und erfolgreichsten Mätressen der Geschichte. Ihr „Mätressenregiment“ war auch außenpolitisch von beachtlicher Tragweite und fand bald Anerkennung weitester politischer Kreise. Trotz allem blieben die Neider in der Überzahl. An gehässigen Bemerkungen fehlte es nicht. Als die Pompadour am Arm des Marschalls von Sachsen auf einem Hofball erschien, murmelte ein Höfling: „Sieh da, des Königs Schwert und seine Scheide.“
  • Theodor Fontane (30.12.1819) war nicht nur ein sehr bekannter Romancier, er war auch ein bedeutender Theaterkritiker. Der Autor eines Königsdramas rannte einmal nach der Premiere Theodor Fontane auf der Straße hinterher. „Sie haben während des sechsten Aktes geschlafen!“ rief er sehr empört. „Herr Fontane, Sie sind nicht berechtigt, eine Kritik zu schreiben!“ – „Dass ich eingeschlafen bin, ist ja schon meine Kritik!“ antwortete Fontane und versprach dem sehr aufgebrachten Theaterautor, keine Zeile über dessen Stück zu bringen. Er hielt sich auch an sein Versprechen. Am anderen Morgen las man in der Vossischen Zeitung statt der Kritik die wortgetreue Wiedergabe des nächtlichen Straßengesprächs.
  • Der Philosoph und Politiker Cicero (3.1.106 v. Chr.) war oft Anwalt und Zeuge und nahm an Gerichtsverhandlungen teil. Einmal wurde ein Fall von Ehebruch verhandelt. In einer sehr theatralischen Rede fragte der Anwalt Pontilius anklagend: „Was ist das für ein Mensch, der bei einem Ehebruch ertappt wird?“ – „Ohne Zweifel ein langsamer“, rief Cicero dazwischen.
  • Konrad Adenauer (5.1.1876) wurde vom damaligen Oppositionsführer Ollenhauer in einer Bundestagsdebatte aufgefordert: „Herr Bundeskanzler, seien Sie nicht so garstig zur Opposition, wir müssen alle unter demselben Himmel leben.“ Adenauer war an diesem Tag nicht bereit zurückzustecken, und erwiderte: „Aber wir haben nicht denselben Horizont, Herr Ollenhauer.“
  • Philipp Reis (7.1.1834) hatte den ersten Telefonapparat entwickelt. Um ihn zu testen, nahm er Verbindung mit einem Freund auf. Die Worte sollten für den Fall, dass sie nur unvollkommen am anderen Ende der Leitung ankommen, nicht zu erraten sein. Reis fiel in seiner Erregung nichts Besseres ein als: „Pferde fressen keinen Gurkensalat.“
  • Heinrich Zille (10.1.1858) gab nur wenig auf sein Äußeres und auf Etikette. Er ging ohne Bedenken in einem grauen, nicht mehr ganz neuen Anzug zu einer sehr vornehmen Abendgesellschaft, zu der er eingeladen war. Der Hausherr erstarrte, als er den Künstler so sah, und führte ihn sogleich in einen Nebenraum. Mit viel Mühe gelang es ihm da, Zille mit Hilfe seines eigenen Smokings gesellschaftsfähig zu machen. Als Zille den Anzug nach der Festlichkeit wieder an den Gastgeber zurückgab, meinte er zu dem Hausherrn: „Wenn der jewisse Weinjeist erst die Leute animiert, denn machen ‘se im Smoking jenauso dreckige Witze wie im Jackett.“
  • Heinrich von Stephan (7.1.1831), der spätere Generalpostmeister, besuchte als Postrat auf einer Inspektionsreise unangemeldet das Postamt einer ostpreußischen Provinzstadt. Er ging auch ins Telegraphenzimmer, um eine Depesche an seine Frau aufzugeben. Plötzlich begann der Telegraph, vor dem er stand, zu ticken. Noch bevor der diensthabende Beamte den Streifen abreißen konnte, las Stephan: „Achtung – Kollege – Stephan treibt sich irgendwo herum – wird seine Nase überall hineinstecken!“ Stephan beugte sich über den Apparat und tippte an den Absender zurück: „Zu spät! Nase schon drin!“
  • Der Dirigent Hans von Bülow (8.1.1830) wurde von einer Dame der Gesellschaft gebeten, die musikalische Begabung ihrer Tochter zu prüfen. Mutter und auch Tochter waren fest davon überzeugt, dass dem Mädchen eine glänzende Karriere als Sängerin bevorstünde. Es hatte zwei Liedchen gesungen, als sich die Miene Bülows verfinsterte. „Was meinen Sie, Herr von Bülow? Soll meine Tochter Gesang studieren?“ – „Lassen Sie sie lieber in eine Kolonialwarenhandlung eintreten“, antwortete der Dirigent. „Wie soll ich das verstehen?“ fragte die Dame pikiert. „Ihre Tochter hat Rosinen im Kopf und Mandeln im Hals.“
  • Der österreichische Dichter Franz Grillparzer (15.1.1791)wurde eines Tages von einem deutschen Aristokraten gebeten, nun endlich ein deutsches Heldendrama zu schreiben. Die Antwort Grillparzers war knapp und zeugte von seiner patriotischen Gesinnung: „Ich verachte Euer deutsches Wesen nicht, aber ich kann es nicht brauchen!“
  • Benjamin Franklin (17.1.1706) diskutierte einst in angeregter Runde diskutierte man sehr ernsthaft über metaphysische Themen. Von Franklin wollte man wissen, was er von der Unsterblichkeit der Seele halte. Franklin lächelte, und gab zur Antwort: „Ich bin alt und praktisch veranlagt. Warum sollte ich mir darüber den Kopf zerbrechen? In Kürze werde ich genau wissen, was es damit auf sich hat.“
  • Carl Zuckmayer (27.12.1896) war nach einigen Theaterstücken wie dem „Hauptmann von Köpenick“ und „Schinderhannes“ sehr berühmt geworden. Er erhielt sehr viel Post von seinen Verehrern. Unter anderem auch Bitten um Empfehlungen und Bewerbungen. So hatte sich eine junge Dame bei ihm als Sekretärin beworben: „Ich bin als Sekretärin perfekt, gewandt und bereit, alles für Sie zu tun. Und wenn ich schreibe ‘alles’, dann meine ich auch wirklich alles!“ Zuckmayer ließ diese Offerte unbeantwortet liegen, bis sie seiner Frau in die Hände fiel, die der Bewerberin schrieb: „Vielen Dank für Ihr freundliches Angebot, aber mein Mann hat bereits eine sehr tüchtige Sekretärin. Im Übrigen tue ich selbst alles für meinen Mann, und wenn ich schreibe ‘alles’, dann meine ich auch tatsächlich alles!“
  • Der Geigenvirtuose Pablo Casals (29.12.1876) interpretierte oftmals recht frei. Er wurde einmal gefragt: „Meister, verstößt Ihre eigenwillige Art der Interpretation nicht gegen den Grundsatz der Werktreue?“ – „Das glaube ich nicht“, antwortete Casals. „Bei Interpretationen kommt es darauf an, die Absicht des Komponisten  zu erkennen. Ich spiele zwar nicht immer, was er geschrieben hat, aber immer das, was er gemeint hat.“