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Wieder einmal wurde die Tür zu Aarons Kammer ohne Vorwarnung geöffnet. Der Unterschied zu Rebekkas Erscheinen lag nur darin, dass sich Lord Waldo nicht die Mühe machte, sein Eindringen auf irgendeine Weise zu verbergen. Den Knall, den die zufallende Tür verursachte, hörte man auch noch im letzten Winkel der Burg.
„Es gibt zwei Dinge, die ein Danber niemals tut“, eröffnete Aarons Vater das Gespräch, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten. Und das als Gespräch zu bezeichnen, was er seinem Sohn mitmitteilen wollte, traf den Kern der Sache auch nicht. Warnung oder Vortag passte dazu besser.
„Ein Danber entehrt keine unschuldige Maid, und ein Danber steht unter allen Umständen zu seinem Wort.“
So wie er die Worte zornig herausbrüllte, waren sie kaum zu überhören. Aaron konnte sich eine kleine boshafte Frage nicht verbeißen.
„Ich schließe daraus, dass man jede andere Maid, die vielleicht nicht so unschuldig ist, durchaus ein klein wenig entehren darf.“
So viel Frechheit verschlug dem Lord die Sprache. Er hatte damit gerechnet, dass sein Sprössling inzwischen ein wenig zur Einsicht gekommen sein musste. Aber ganz offensichtlich konnte man ihm mit Drohungen nicht beikommen. Eine Tatsache, die Lord Danber trotz seines mühsam unterdrückten Wutanfalls stolz machte. Nur würde ihn das nicht davon abhalten, sein Vorhaben voranzubringen. Er musste nur einen anderen Ansatz finden.
„Ein Danber gibt die Liebe seines Lebens nicht einfach auf, weil er einmal eine Zurückweisung erfahren hat“, versuchte er es mit einem anderen Argument. „Ein Danber kämpft um seine Lady, wenn er sie endlich gefunden hat.“
Aaron setzte eine verstockte Miene auf. Sein Vater hatte ja gar keine Ahnung, wie sehr er ihm in die Hand spielte. Eben hatte er ihm den Grund geliefert, warum er sich so gegen seine Anwesenheit auf der Danber-Burg gewehrt hatte; beleidigte Eitelkeit. Außerdem hatte er ihm auch gleich die Möglichkeit aufgezeigt, sein Verhalten ins Gegenteil umzukehren, wenn das dem Plan der Maid entsprach.
„Warum für etwas kämpfen, das so schmälich mit Füßen getreten wurde“, spielte er seien Rolle noch ein bisschen weiter.
Lord Danber machte eine wegwerfende Handbewegung und wischte diesen Einwand seines Sohnes auch noch mit Worten beiseite.
„Frauen sind nun einmal so“, versuchte er zu Rebekkas Ärger zu erklären. „Wenn man ihnen zu viele Möglichkeiten lässt sich zu entscheiden, hüpfen sie wie die Bienen von einer Blüte zur nächsten.“
Dass sich sein Vater so poetisch ausdrücken konnte, verblüffte Aaron. Auch wenn er vermutete, dass die Worte, die sein Erzeuger da von sich gegeben hatte, die Maid unter dem Bett zum Kochen bringen mussten.
„Lass ihr einfach keine Möglichkeit mehr sich anders zu orientieren. Dann wirst du sehen, dass du die fügsamste Gemahlin bekommst, die du dir nur wünschen kannst.“
Lady Rebekka fügsam? Nicht einmal in hundert Jahren hielt er diese Aussicht für eine reelle Möglichkeit. Aber diesen Zweifel äußerte er lieber nicht laut. Obwohl er sich dann doch nicht verbeißen konnte, in dieser Aussage herumzustochern. Ein kleines bisschen Rache lag wohl in den Worten, die nicht nur für Lord Waldo gedacht waren.
„Bedeutet fügsam weniger halsstarrig?“
Das war eine Frage, die Lord Danber Hoffnung schöpfen ließ, auf dem richtigen Weg zu sein. Und es war ebenso eine Frage, die fast Aarons Bett zum Brennen brachte, weil die Lady darunter darauf sann, ihm diese Unterstellung heimzuzahlen. Aber ihre Ehre brauchte sie in diesem Fall nicht selbst zu retten. Der Burgherr schlug sich auf ihre Seite, zumindest hörte sich das was er sagte fast danach an.
„Was du für halsstarrig hältst, ist ein gesundes Maß an Temperament. Etwas, was jede Frau besitzen sollte, die sich gegen einen Danber behaupten will.“
„Ich dachte, die Lady wird fügsam wie ein Lämmchen. Wenn du da jetzt von Temperament sprichst, passt das für mich irgendwie nicht ins Bild“, machte Aaron seinen Vater auf einen Denkfehler aufmerksam. Doch der wischte auch diesen Einwand sofort wieder weg.
„Beides in der richtigen Dosis macht eine perfekte Danber-Gemahlin aus“, schien der Lord immer die passende Antwort parat zu haben.
Jetzt war von Aarons Seite so etwas wie widerwillige Zustimmung gefragt. Er musste den Eindruck erwecken, über diese Möglichkeit nachzudenken, ohne allzu begeistert zu wirken. Sein Vater sollte schließlich das Gefühl bekommen, seine Überredungsversuche hätten bei ihm Fuß gefasst.
„Ich bin mir nicht sicher, ob die Lady genügend von einem Lämmchen hat, um noch einmal mein Herz anzusprechen“, überlegte Aaron mit gerunzelter Stirn. Dann musste er sich dazu zwingen, noch ein wenig tiefer in die Irrungen und Wirrungen verschmähter Liebe zu tauchen.
„Wie kann ich mir sicher sein, dass eine erneute Eroberung der Lady von Dauer sein wird?“
Die Frage traf genau den richtigen Nerv bei Lord Danber. Er sah seinen Erfolg schon zum Greifen nahe, und gab den letzten entscheidenden Tipp. Dazu demonstrierte er seine Zuneigung zu seinem Sohn mit einer seiner bärenstarken Umarmungen und spielte seinen letzten Trumpf aus.
„Mach ihr ein Kind!“
Aaron hoffte, dass dieser geflüsterte Rat nicht soweit drang, dass ihn die Lady unter seinem Bett gehört hatte. Sonst konnte er sich darauf gefasst machen, dass ihm von dieser Seite mehr Ärger blühte, als von seinem Vater. Da Lord Danber auch noch deutlich in der Kammer zu hören war, wenn er seine Stimme senkte, hatte Aaron wenig Hoffnung, dass gerade dieses Detail der Unterhaltung dem Fräulein entging.
Das einzig Gute an den Worten seines Erzeugers war, dass er damit seine Mission erst einmal als beendet ansah, und Aaron alleine ließ. Oder, um die Tatsache mit einzubeziehen, von der der Lord nichts ahnen konnte, mit Lady Rebekka zusammen alleine ließ.
Aaron, der während der Unterhaltung mit seinem Vater dem Bett den Rücken gekehrt hatte, wandte sich um, als er die Kammertür zufallen sah. Da er an diesem Tag bereits tätlich, wie auch verbal angegriffen worden war, und er schon Bekanntschaft mit dem Temperament der Lady gemacht hatte, rechnete er mit neuen Vorwürfen.
Natürlich verblüffte das Fräulein ihn auch dieses Mal mit einer Reaktion, mit der er nicht gerechnet hatte. Kaum hatte sie sich aus ihrer unbequemen Position unter seiner Schlafstätte hervorgekämpft, richtete sie sich auch schon auf und versuchte erfolglos den Staub aus ihren Kleidern zu schütteln. Während sie noch mit dieser Säuberungsaktion beschäftigt war, erfolgte auch schon der Kommentar zu Lord Waldos Besuch.
„Euer Vater spielt dieses Spiel mit, als ob er in alles mit eingeweiht wäre“, strahlte Rebekka Sir Aaron an, und klopfte weiter den Stoff ihres Gewandes sauber. Aber nicht nur der Lord erhielt von ihr eine positive Beurteilung. „Und Ihr, Sir Aaron, habt genau die richtige Dosis Widerwillen und Zustimmung mit einfließen lassen. Ich bin überzeugt, mit meiner Phantasie und Euren schauspielerischen Leistungen, werden wir aus dieser Sache herauskommen.“
* * *
Herauskommen war das Stichwort, an dem Rebekka aber zunächst scheiterte. Lord Danber hatte absichtlich, oder auch einfach aus einem Reflex heraus, die Kammertür seines Sohnes von außen verriegelt. Damit scheiterte auch Rebekkas zweiter Versuch, den Raum zu verlassen.
„Ich denke, wir haben gerade ein klitzekleines Problem“, eröffnete die Maid ihrem Mitverschwörer, nachdem sie an der Tür scheiterte. Aarons Kammer auf die herkömmliche Weise zu verlassen, war ganz offensichtlich im Augenblick nicht möglich.
„Probleme scheinen an Euch zu haften, wie Harz an einem Baum“, warf der Ritter der Lady uncharmant vor. „Gibt es in Eurem Leben irgendetwas, was ohne Schwierigkeiten seinen Lauf nimmt?“
Diese Frage würde Rebekka bestimmt nicht beantworten. Sie hatte schließlich nichts damit zu tun, das Lord Danber seinen Sohn eine Lektion erteilen wollte. Eine Tatsache, die sie ohne große Anstrengung auch in Worte fasste.
„Ich wurde nicht in meiner Kammer eingeschlossen“, rieb sie Aaron genüsslich unter die Nase. „Ich bin hier nur zufällig das Opfer, das mit fest sitzt.“
„Zufällig?“
Dieses Verdrehen der Tatsachen würde er ihr nicht durchgehen lassen.
„An Eurem Erscheinen im Schlafzimmer eines unverheirateten Ritters, ist absolut nichts Zufälliges“, warf er Rebekka vor. „Sagt Mylady, dringt Ihr öfter ungefragt in die privaten Räume eines Mannes ein?“
„Nur in die, bei denen ich den Bewohner auch zu heiraten gedenke“, schoss sie giftig zurück.
So kamen sie nicht weiter, vor allem, da sie sich noch vor wenigen Minuten darauf geeinigt hatten zusammenzuarbeiten. Diese Einsicht brachte beide dazu, ihre Streitereien erst einmal beiseite zu schieben.
Rebekka durchmaß den Raum ohne zu zögern und blickte aus dem einzigen Fenster, das es hier gab. Sie wollte feststellen, ob sich diese Möglichkeit als Alternative anbot, um den Raum zu verlassen.
Ein zweifelnder Blick in einen gut sechs Meter tiefer gelegenen Garten, hielt sie nicht davon ab, einen Vorschlag zu machen.
„Ich könnte mich an einem Laken abseilen“, war sie um keinen Ausweg verlegen.
Aaron kannte die Lage seiner Kammer in der Burg gut genug, um diesen Vorschlag sofort abzuschmettern. Er glaubte nicht, dass eine Abseilaktion aus dieser Höhe in Frage kam, um eine Lady aus seinem Gefängnis zu schleusen. Aber bevor er diese Überzeugung laut aussprach, versicherte er sich erst, dass seine Erinnerungen, die Höhe betreffend nicht trogen.
Neben dem Fräulein in die Tiefe zu blicken, bestätigte was er schon angenommen hatte. Die Idee war absolut blödsinnig, ein Edelfräulein dort hinunter zu bringen.
„Hätte nicht gedacht, dass Ihr einen Hang zum Melodramatischen habt, Mylady. Ihr denkt vielleicht, ein zerschmetterter Frauenkörper am Fuße einer Burg, spricht von unerfüllter Liebe. Aber ich kann Euch versichern, dass sich kein Ritter finden wird, der Euch in so einem Zustand anschmachtet. Wenn Ihr das denkt, dann stimmt etwas in Eurem Kopf nicht.“
Diese Spitze zahlte sie ihm natürlich sofort zurück.
„Ich dachte mir schon, dass Ihr nicht über die Kraft verfügt, mich solange zu halten, bis meine Füße den Boden berühren.“
„Kraft ist nicht das Problem. Ich denke nur, dass sich kein Laken finden lassen wird, das die ganze Distanz vom Fenster bis in den Garten überbrücken kann. Also, wenn Ihr weder davonfliegen könnt, noch Selbstmord begehen wollt, müsst Ihr Euch etwas anderes einfallen lassen.“
Dieser Aufforderung brauchte Rebekka jedoch gar nicht nachkommen, da Aaron bereits die Lösung für ihr Problem hatte. Auch wenn diese Lösung an ihrem derzeitigen Aufenthaltsort nichts ändern würde.
„Irgendwann wird entweder jemand kommen, um etwas zu essen zu bringen oder mein Vater überprüft, ob ich mich bereits besonnen habe“, schätzte der Ritter die Lage realistisch ein.
„Wir brauchen also nur zu warten. Sobald ich diesen Raum verlassen kann, werdet auch Ihr ganz einfach durch die Tür gehen können.“
Rebekka war dieser Plan zu einfach. Sie hätte sich lieber in den Garten abgeseilt. Aber so viel Aufregung passte wohl nicht in Sir Aarons Leben. Warten! Ha! Er erwartete doch nicht wirklich, dass sie die Angelegenheit nicht selbst in die Hand nahm und auf so eine ungewisse Hilfe von außen wartete.
Aber gut, wenn der Ritter dachte, dass das die Lösung des Ganzen war, dann würde sie ihm erst einmal nicht widersprechen. Allerdings gab es da noch eine Kleinigkeit, über die sie gerne Bescheid gewusst hätte.
„Und was sollen wir so lange tun, bis uns jemand aus diesem Gefängnis befreit?“
Auf diese Antwort freute sich Aaron direkt. Und um seinen Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen, legte er sich demonstrativ auf sein Bett und verschränkte die Arme unter dem Kopf.
„Nichts. Wir warten, bis diese Tür wieder offen ist und spielen dann unsere Rollen. Ich werde zum Schein versuchen Euch für mich zu gewinnen, und Ihr werdet diese Versuche im Keim ersticken“, fasste Aaron ihre zukünftige Beziehung in wenigen Worten zusammen. „Unsere Rollen sind so verteilt, wie Ihr es wolltet. Es wird für mich zwar eine ziemliche Überwindung, den verliebten Idioten zu mimen, aber für das richtige Ergebnis, bin ich gerne bereit, ein paar Opfer zu bringen.“
So eine Frechheit! Rebekka war sich sicher, dass dieser stocksteife Edelmann sie mit Absicht falsch verstanden hatte. Ihm musste doch klar sein, dass sie nur wissen wollte, wie sie die Wartezeit zusammen in seiner Kammer sinnvoll gestalten sollten. Dass er sich bequem in seinem Bett entspannte und die Augen schloss, zeigte jedenfalls deutlich, dass er sich nicht um ihre Belange in der jetzigen Situation kümmern wollte.
„Ihr lasst mich einfach hier stehen?“, fragte sie ungläubig.
Für diese Frage erntete sie nur ein kurzes Heben des Kopfes von ihrem Mitgefangenen und einen spöttischen Blick. Dann nahm der Ritter seine entspannte Haltung wieder ein, und gab ihr eine träge klingende und sehr nüchterne Antwort.
„Ja, ich denke, das mache ich“, schien er sogar irgendwie zufrieden mit dieser Aussage zu sein. Nur ein Teil seines Wesens wollte dann doch noch so etwas wie Ritterlichkeit zeigen. „Ihr könnt Euch auch auf die Kleidertruhe am Fuße des Bettes setzen, wenn Ihr wollt.“
So viel falsche Freundlichkeit gehörte nicht zu den Dingen, die Rebekka einfach so hinnahm. Sie würde diesen selbstgefälligen Kerl schon ein wenig um seine Ruhe bringen. Dazu würde sich ihr derzeitiger Platz, in der Nähe des Fensters, ausgezeichnet eignen.
Sich auf das Fenstersims zu setzen und gefährlich weit durch die Öffnung zu lehnen, konnte Sir Aaron von seiner Position aus zwar gerade nicht sehen, aber die Maid hatte keine Skrupel, ihn auf ihre Lage aufmerksam zu machen.
„Wenn man mich vom Garten aus sehen kann, könnte ich Zeichen geben, dass man mich befreit“, schlug sie beton harmlos vor.
Es dauerte zwar einen langen Augenblick, bis diese Aussage ihren Weg durch Sir Aarons selbstgefällige Haltung fand, doch dann folgte die Reaktion in dem Bruchteil einer Sekunde. Er setzte sich ruckartig auf, ließ seinen Blick zum Fenster schweifen, und stand auch wenig später an ihrer Seite, nur um sie von ihrem Platz zu zerren.
Jetzt war er sauer; gut so. Sauer war Rebekka auch, von diesem Kerl so links liegen gelassen zu werden. Sie hatten ein gemeinsames Problem, aber das schien er nicht so zu sehen. Wenigstens im Augenblick nicht, da er sie für ein Problem hielt, wie seine Worte ahnen ließen.
„Euch mangelt es ganz offensichtlich an einer gehörigen Portion Verstand.“
Das war ein Urteil, das er in seinen Gedanken nicht zum ersten Mal traf. Aber für den Fall, dass sie schon vergessen haben sollte, warum sie ihn aufgesucht hatte, half er ihrem Gedächtnis gerne ein wenig nach.
„Was denkt Ihr, was passiert, wenn wir zusammen in einem Raum entdeckt werden, der noch dazu mit einem Bett ausgestattet ist, Mylady? Glaubt Ihr, man lässt einen von uns beiden noch eine Wahl, ob und mit wem wir vermählt werden möchten?“
Das war natürlich nicht das angestrebte Ziel. Aber daran hatte Rebekka eben nicht gedacht, als sie sich so waghalsig einen Sitzplatz auf dem Fenstersims gesucht hatte. Sie wollte dem Ritter nur einen kleinen Schrecken einjagen. Er sollte sich darüber beunruhigen, dass sie aus dem Fenster fallen könnte. Sie war enttäuscht, dass ihm der Gedanke an ihre Sicherheit nicht in den Sinn gekommen war. Obwohl er vorhin noch befürchtet hatte, dass sie sich zu Tode stürzen könnte, wenn er sie in den Garten abseilen würde.
Der Mann ließ einem wirklich nicht das kleinste bisschen Vergnügen. Alles sah er so nüchtern, immer dachte er vernünftig, dieser Spielverderber. Jetzt war Rebekka doch einigermaßen betrübt.
Allerdings nur ganze fünf Sekunden lang. Dann kam ihr ein Gedanke, der sie wieder aufrichtete. Sir Aaron Danber, dieser gefasste, anständige und vernünftige Ritter, verhielt sich eigentlich nicht so gefasst, anständig oder gar vernünftig. Wenn Rebekka sein Verhalten genau analysierte, dann traf keine dieser Beschreibungen auf ihn zu.
Seine Fassung kam ganz eindeutig nicht damit klar, dass sie vom Fenster aus gesehen werden könnte. Es war ganz und gar nicht anständig, wie er seinen Vater darüber belog, dass er ihr zugetan war, und sich durch ihre angeblich Zurückweisung verletzt fühlte. Wenn er zudem mit so etwas wie Vernunft an diese Sache herangegangen wäre, hätte ihm auffallen müssen, dass für alle seine Probleme mit seinem Vater, sie als Braut die beste Lösung wäre.
Um ein Fazit zu ziehen, konnte Rebekka zusammenfassen, dass Sir Aaron die besten Ansätze dazu zeigte, sich wie ein aufbrausender, unritterlicher und ganz und gar unvernünftiger Kerl zu benehmen. Auch wenn ihm das offensichtlich nicht klar war, so musste sich die Maid jedoch eingestehen, dass sie diese Seite an dem Ritter mochte.