Die Erde bebte unter jedem Schritt der Göttin Aila, als sie auf ihren Altar zuging. Als die ersten Blitze den nachtschwarzen Himmel erhellten, spielte sie nervös mit ihrem Anhänger, den sie um den Hals trug. Der Rat hatte noch immer keine Spur von Loc. Bei diesem Gedanken gesellte sich der Donner zu den Blitzen. Aila atmete tief durch, um ihre Gefühle zu beruhigen. Sie hatte lange gebraucht, um diesen Zauber vorzubereiten. Am Altar angekommen, strich sie einmal mit der Hand über den kalten Stein. Wie immer beruhigte er ihre Nerven. An diesem Ort hörte sie besonders laut die Gebete der Hexen, die in der sterblichen und in der anderen Welt lebten. Doch entschlossen verbannte sie die vielen Stimmen aus ihrem Kopf. Ein letztes Mal berührte sie ihren Anhänger, ehe ihre Stimme die Elemente übertönte.

 

„Die Suche nun beginnt,

Mein Licht die Schatten verdrängt.

 

Finde den Einen Entflohenen der wacht,

Und trachtet nach der Hexen Macht!

 

Keine Zuflucht sei ihm gewährt,

Bis sein Geist die Buße zu Ende erfährt.

 

Meine Macht ist stark,

Mein Herz rein,

Seine Spur wird bald gefunden sein!

 

Als Ailas Stimme verklang, schlug ein Blitz in den Steinaltar ein und hinterließ dort das Zeichen eines Pentagramms. Ihre Macht floss in Wellen um sie herum und ließ ihren Körper kribbeln. Nun hatte sie vorerst alles getan, was in ihrer Macht stand. Loc würde sich nun nirgendwo mehr verstecken können. Als die Göttin diesen heiligen Ort verließ, ebbte der Sturm ein wenig ab. Der Wind trug flüsternde Stimmen mit sich. Leise raschelnd strichen sie über die Erde und den Altar. Sie folgten dem Ruf.